Sozialer Wohnungsbau. Aktuelle Situation

Sozialer Wohnungsbau Aktuelle Situation Sozialer Wohnungsbau Ziele: Î Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen Î Anpassung bestehenden Wohnrau...
Author: Melanie Krüger
0 downloads 0 Views 148KB Size
Sozialer Wohnungsbau Aktuelle Situation

Sozialer Wohnungsbau Ziele: Î Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen Î Anpassung bestehenden Wohnraums an die Erfordernisse d. Î

demographischen Wandels u. Energetische Nachrüstung Erhalt und Stärkung der städtebaulichen Funktion von Wohnquartieren

Mittel der Zielerreichung:

Î Jährliches Wohnraumförderungsprogramm mit aktuellen inhaltlichen Schwerpunkten (WoFP 2014 - 2017) Î Umsetzung durch Darlehensförderung (Volumen landesweit aktuell 800 Millionen EUR) Î 3 größere Förderungsbereiche: Eigentumsförderung, Mietwohnungsbau, Bestandsmodernisierung

Sozialer Wohnungsbau Einstufung der Stadt Bochum trotz rückläufiger Bevölkerungsentwicklung auch 2014 als Gebiet mit: Î überdurchschnittlichem Bedarfsniveau auf dem Mietwohnungsmarkt Î überdurchschnittlichem Bedarfsniveau bei selbst genutztem Wohneigentum Î überdurchschnittlichem Mietniveau Nach diesen Einstufungen richten sich einzelne Förderbedingungen (z. B. Förderpauschale, Bewilligungsmiete) und den Bewilligungsbehörden zuzuteilende Förderbudgets.

Sozialer Wohnungsbau Förderbudgets 2014: Î Eigentumsförderung

3,0 Mio. €

Î Mietwohnungsbau

4,8 Mio. €

Î Modernisierung (Abbau von Barrieren, energetische Sanierung)

1,8 Mio. €

Darüber hinaus können weitere Mittel für besondere Bauvorhaben wie z. B. Mehrgenerationenwohnprojekte, Inklusionsprojekte, aber auch Quartiersentwicklung, Studentisches Wohnen u. ä. auf Einzelanforderung abgerufen werden. Bei einer Budgetüberschreitung durch bewilligungsreife Bauvorhaben im Mietwohnungsbau wie der Modernisierung sind in der Vergangenheit immer die fehlenden Mittel bereit gestellt worden.

Sozialer Wohnungsbau Rahmenbedingungen des Bochumer Wohnungsmarktes Î Ausgeglichener Wohnungsmarkt Î kein quantitativer Wohnungsmangel Î kein übermäßiger Leerstand Î Bezahlbare Wohnungen für einkommensschwache Haushalte Î Niedrigpreissegment entspricht häufig nicht mehr den Marktanforderungen Î stark rückläufiger Bestand im sozialen Wohnungsbau; Qualität d. Altbestands entspricht häufig nicht mehr d. Nachfrage Î Altersgerechter Wohnraum Î wachsende Nachfrage nach preiswerten, kleineren Wohnungen in zentraler Lage von Innenstadt und Stadtteilzentren Î Barrierefreiheit erforderlich Î im sozialen Wohnungsbau seit Jahren Standard

Sozialer Wohnungsbau Bestandsentwicklung bis heute Sozialwohnungen 2004 - 2013 Jahr

Wohnungseinheiten Abgänge

Zugänge

Bestand

Veränderung in %

2013

301

92

14.952

- 1,38

2012

1.134

51

15.161

- 6,66

2011

887

47

16.242

- 4,92

2010

426

66

17.082

- 2,93

2009

662

102

17.597

- 3,09

2008

2.650

99

18.157

- 12,32

2007

1.349

191

20.708

- 5,30

2006

2.290

107

21.866

- 9,08

2005

2.022

96

24.049

- 7,42

2004

3.334

101

25.975

- 11,07

Sozialer Wohnungsbau Absehbare Bestandsentwicklung

Feststehende Abgänge Sozialwohnungen 2014 - 2022 Jahr

Abgänge

Bestand

Jahr

Abgänge

Bestand

2018

355

12.357

2014

702

13.854

2019

275

12.082

2015

538

13.316

2020

243

11.839

2016

476

12.840

2021

275

11.564

2017

128

12.712

2022

626

10.938

Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da derzeit nicht für den gesamten Wohnungsbestand die planmäßigen Ausläufe bekannt sind. Es muss also mit noch höheren Abgängen gerechnet werden.

Sozialer Wohnungsbau Erstbelegungen (Erstbezug) (Anzahl d. Wohnungen im I. Förderweg; ab 2003: incl. WoFG)

Jahr 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

Jahr 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

Stadtbezirk 2 Stadtbezirk 3 Stadtbezirk 1 Bochum-Nord Bochum-Mitte Bochum-Wattenscheid MietWE Eigent. Gesamt MietWE Eigent. Gesamt MietWE Eigent. Gesamt 48 2 24 2 0 8 50 26 8 0 3 0 1 0 11 3 1 11 16 12 0 6 4 4 28 6 8 0 13 0 18 0 7 13 18 7 0 13 0 11 37 9 13 11 46 0 22 6 9 0 13 22 15 13 17 26 0 21 0 21 43 21 21 53 8 0 16 0 10 61 16 10 30 15 0 5 0 9 45 5 9 0 33 1 19 0 13 33 20 13 91 10 13 13 0 9 101 26 9 21 2 2 6 16 8 23 8 24 4 14 35 21 129 15 18 56 144 92 5 111 10 48 8 97 121 56 372 178 192 158 234 145 550 350 379 Stadtbezirk 4 Stadtbezirk 5 Stadtbezirk 6 Bochum-Ost Bochum-Süd Bochum-Südwest Stadtgebiet MietWE Eigent. Gesamt MietWE Eigent. Gesamt MietWE Eigent. Gesamt MietWE Eigent. Gesamt 0 5 0 2 0 1 72 20 5 2 1 92 0 7 0 3 16 6 16 31 7 3 22 47 10 18 0 2 4 5 34 47 28 2 9 81 0 9 0 7 0 12 0 66 9 7 12 66 9 11 0 0 0 12 46 56 20 0 12 102 24 3 0 4 0 10 30 61 27 4 10 91 4 7 16 9 0 22 37 106 11 25 22 143 39 7 0 6 12 9 104 56 46 6 21 160 0 13 0 9 0 16 30 67 13 9 16 97 0 14 0 10 0 11 1 100 14 10 11 101 0 21 28 4 0 7 132 64 21 32 7 196 0 11 0 1 6 5 45 33 11 1 11 78 13 13 4 1 8 6 193 70 26 5 14 263 119 2 0 1 26 28 396 54 121 1 54 450 218 141 48 59 72 150 1136 831 359 107 222 1967

Quelle: Amt für Soziales und Wohnen, Stadt Bochum

Sozialer Wohnungsbau Wohnberechtigter Personenkreis Haushalte, deren Einkommen die Einkommensgrenze nicht überschreitet Î Haushalte v. Erwerbstätigen m. Einkünften auf niedrigem Niveau (1 Person ca. 2.300 € brutto mtl.; 2 Personen 3.300 € brutto) Î Studentinnen und Studenten Î Transferleistungsempfängerinnen u. -empfänger (Hartz 4, Sozialhilfe, Grundsicherung) Î wohngeldberechtigte Haushalte Î Durchschnittsrentnerinnen und -rentner Î weitere nicht klassifizierte Personenkreise

Sozialer Wohnungsbau Nachfrageentwicklung Wohnungssuchende Haushalte (§ 18 WFNG NRW)

Jahr 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996

davon davon davon davon davon 5Wohnungssuchende 1-Pers.2-Pers.- 3-Pers.4-Pers.- Pers.-HH Haushalte Haushalte Haushalte Haushalte Haushalte u. mehr 2.376 1119 473 436 219 129 2.330 1066 468 428 230 138 2.214 1009 518 320 231 136 2.463 1114 613 317 251 168 2.720 1200 676 402 267 175 1.522 604 317 249 186 166 1.629 632 361 291 207 138 1.700 660 385 303 227 125 1.536 576 399 276 192 93 1.601 776 410 192 140 83 1.799 722 526 268 191 92 1.936 814 467 304 236 115 2.074 872 452 359 243 148 2.102 832 439 403 252 176 2.243 960 464 354 279 186 2.514 1044 496 411 345 218 3.166 1475 602 473 398 219 3.347 1442 700 553 421 231

Sozialer Wohnungsbau Wohnberechtigter Personenkreis Haushalte in Zahlen aktuell: Î Transferleistungsempfänger: Hartz IV Sozialhilfe Î Wohngeldempfänger

20.500 4.000 6.000

Î Erwerbstätigenhaushalte, Rentnerhaushalte, Studenten und alle Übrigen; geschätzt

31.000

Gesamtzahl der Haushalte

rd. 62.000

Aktueller Wohnungsbestand in Bindung

rd. 15.000

Sozialer Wohnungsbau Demographische Wohnungsmarkttrends: Î Rückläufige Bevölkerung Î Haushaltsverkleinerungsprozesse Î zunehmende Ansprüche an den Wohnraum Î Zimmergröße / Fläche Î Balkon / Terrasse / Freisitz Î Strukturverschiebung hin zu älteren Haushalten Î Barrierefreiheit

=

Zahl der Haushalte auf der Nachfrageseite wird allenfalls geringfügig zurückgehen.

Sozialer Wohnungsbau Zu prognostizierende Entwicklung in den kommenden Jahren: Î weiterer Rückgang des geförderten Wohnungsbestands im Umfang von bis zu 500 Wohnungen jährlich Î stagnierende bis zunehmende Zahl von Transferleistungsempfängern Î zunehmende Zahl der Haushalte mit Renteneinkommen bei

gleichzeitig sinkendem Rentenniveau Î zunehmende Zahl an Niedriglohn-Beschäftigungsverhältnissen So wird sich bei einer Fortsetzung der aktuellen Entwicklung in fünf Jahren das derzeitige Verhältnis von 1 Wohnung auf 4 wohnberechtigte Haushalte auf ca. 1 : 6 verschlechtern.

Sozialer Wohnungsbau Dieser Entwicklung gilt es nach Kräften gegenzusteuern ! Eine solche Absicht begegnet jedoch erheblichen Hemmnissen: Î Die zur Verfügung gestellten Mittel zur Neubauförderung von Mietwohnungen sind stark beschränkt (Budget 2014 von 4,8 Mio) Î Aufgrund der historisch niedrigen Zinsen für Baugeld und der Mietpreisbindung (aktuell 5,25 € / qm) halten viele Bauherrn eine Rentabilität des sozialen Wohnungsbaues nicht für ausreichend. So konnte 2012 keine einzige Wohnung und konnten 2013 lediglich 15 Wohnungen gefördert werden. Nach nochmaliger Verbesserung der Förderkonditionen wird es 2014 hoffentlich zumindest zur Förderung einiger weniger Projekte kommen. Zur Gegensteuerung erscheint es notwendig, weitere Anstrengungen für den sozialen Mietwohnungsbau zu unternehmen. Dazu könnte auch ein örtliches Bündnis für bezahlbaren Wohnraum ähnlich dem auf Landesebene gehören.

Sozialer Wohnungsbau Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

Suggest Documents