COMPUTER
Windows-Dienste
SMART 1.2a optimiert Windows-Dienste Windows arbeitet langsamer, als es könnte, weil jede Menge überflüssiger Systemdienste am Werk sind. Das kostenlose Tool SMART 1.2a optimiert mit einem Klick die Dienste von Windows XP, Vista und 7.
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er folgende Artikel beschreibt, was Dienste sind, wofür Sie sie benötigen und wie Sie sie mit dem Programm SMART 1.2a optimal konfigurieren (kostenlos, www.thewindowsclub.com/ smart-a-utility-for-tweaking-windows7-vista-xp-services und auf ).
Windows-Dienste Jedes Windows nutzt Dienste. Bei Windows 7 Ultimate sind es insgesamt rund 125 Dienste. In den folgenden Abschnitte lesen Sie, was Dienste sind, wozu man sie braucht, wie man sie konfiguriert und auf was Sie dabei achten sollten.
Was sind Dienste?
Kompakt ■
Viele Windows-Dienste sind aktiv, obwohl die meisten Anwender sie nicht brauchen.
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SMART 1.2a optimiert die Dienste von Windows mit einem einzigen Klick. Das Tool für XP, Vista und 7 ist auf Heft-CD und -DVD.
tion hinterlegt, die bei nahezu allen Anwendern funktioniert. Der Nachteil: Sehr viele Dienste starten schon beim Booten, obwohl sie nicht benötigt werden. Das bremst leistungsschwache Systeme unnötig aus, weil die Dienste Systemressourcen belegen. Zudem stellt Microsoft keine Liste der Dienste zu Verfügung, die unbedingt benötigt werden.
Wozu braucht man Dienste?
Welche Dienstarten gibt es?
Windows nutzt Dienste, um zwischen Software und Hardware zu kommunizieren. Das Betriebssystem ist jedoch nicht in der Lage, zu entscheiden, welcher Dienst unbedingt benötigt wird und welcher nicht. Daher hat Microsoft in Windows eine Standardkonfigura-
Jeder Dienst ist einem Konto zugewiesen. In ihm sind die Rechte definiert. Unter Windows gibt es drei Konten für Dienste: „Lokales System“, „Lokaler Dienst“ und „Netzwerkdienst“. Das Konto „Lokales System“ hat vollen Zugriff auf den Computer und auf
Beim Start von Windows werden automatisch verschiedene Dienste gestartet. Dienste sind Hintergrundprozesse, die im Betriebssystem verschiedene Funktionen bereitstellen. So wird etwa der Netzwerkzugriff über einen Dienst geregelt. Eine Übersicht über die Dienste bietet der Dienste-Manager von Windows. Sie rufen ihn mit der Tastenkombination [Windows R] und dem Befehl ser vices.msc auf (Bild A). Im neuen Fenster sehen Sie alle Dienste aufgelistet.
Auf CD und DVD Sie finden das Tool SMART 1.2a (Service Management And Real Easy Tweaking) auf in der Rubrik „Computer, Windows-Dienste“.
Dienste-Manager: Unter Windows XP, Vista und 7 rufen Sie den Dienste-Manager mit [Windows R] und services.msc auf. Sie sehen dann eine Übersicht aller verfügbaren Dienste (Bild A)
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nen eines Benutzerkontos. Tiefgreifende Systemveränderungen sind nicht möglich. Das Netzwerkdienstkonto (Bild B) ist ebenfalls in den Rechten eingeschränkt. Verbindungen zu anderen PCs im Netzwerk werden mit Hilfe der Anmeldeinformationen des aktuellen Kontos versucht.
Inhalt Windows-Dienste optimieren ■
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Wie lassen sich Dienstarten konfigurieren?
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SMART 1.2a Wiederherstellungspunkt setzen Safe Settings Tweaked Settings Advanced Settings Windows-Standard wiederherstellen
S.63 S.64 S.64 S.64 S.64
So geht’s: SMART 1.2a (Service Management And Real Easy Tweaking) S.61 Windows: So konfigurieren Sie die Systemdienste optimal
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ein Dienst beenden, starten und der Starttyp festlegen.
Was bedeutet Starttyp? Für jeden Dienst ist definiert, ob er starten soll und – falls ja – wann er star-
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Alle Dienste in Windows sind vorkonfiguriert. Das bedeutet: Je nach Einstellung startet Windows einen Dienst direkt beim Booten oder erst, wenn Rechte von Diensten: Der Dienst „Fax“ ist dem System-Konto er von einem Programm be„Netzwerkdienst“ zugeordnet. Dadurch sind – wie bei einem nötigt wird. Ob ein Dienst Benutzerkonto – auch seine Rechte definiert (Bild B) gestartet werden kann oder nicht, legt der Starttyp fest. das Internet. Es ist vergleichbar mit eiDer Starttyp lässt sich in der Dienstenem Admin-Konto. Übersicht per Doppelklick auf einen Anders beim Konto „Lokaler Dienst“: Dienst ändern. Es öffnen sich die Seine Rechte sind vergleichbar mit deDiensteigenschaften. Dort lässt sich
Windows-Dienste Was sind Dienste? Wozu braucht man Dienste? Welche Dienstarten gibt es? Wie lassen sich Dienstarten konfigurieren? Was bedeutet Starttyp? Was sind Abhängigkeiten? Welche Dienste darf man abschalten?
So geht’s: SMART 1.2a (Service Management And Real Easy Tweaking) SMART 1.2a konfiguriert die Dienste von Windows XP, Vista und 7 mit nur einem Klick (kostenlos, www.thewindowsclub. com/smart-a-utility-for-tweaking-windows-7-vista-xp-services und auf ).
1 Create a RestorePoint Diese Schaltfläche erstellt einen Wiederherstellungspunkt.
2 Default Settings Stellt die original Dienste-Konfiguration von Windows wieder her.
3 Dienste-Profile Drei vorbereitete Konfigurationen: ■ Safe Settings ■ Tweaked Settings ■ Advanced Settings
4 Refresh List of Services Aktualisiert die Ansicht der Dienste von Windows.
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Windows: So konfigurieren Sie die Systemdienste optimal SMART 1.2a konfiguriert die Windows-Dienste per Klick. Die Übersicht zeigt die wichtigsten Dienste, die das Tool abschaltet. Eine vollständige Liste aller Windows-Dienste samt Konfigurationsempfehlung finden Sie unter www.blackviper.com.
Anwendungsverwaltung
BranchCache
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Diagnoserichtliniendienst
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Enumeratordienst für tragbare Geräte
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Fax
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NAP-Agent (Network Access Protection) Parental Controls
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PnP-X-IP-Busenumerator Programmkompatibilitäts-Assistent-Dienst
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Designs
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Dienst für Seriennummern der tragbaren Medien
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Fehlerberichterstattungsdienst
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Gatewaydienst auf Anwendungsebene
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Geschützter Speicher
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Hilfe und Support
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HTTP-SSL
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IMAPI-CD-Brenn-COM-Dienste
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Indexdienst
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Intelligenter Hintergrundübertragungsdienst
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IPSEC-Dienste
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Remotedesktopdienste RPC-Locator
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Sicherheitscenter
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SNMP-Trap
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Verbessertes Windows-Audio/Video-Streaming
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Verschlüsselndes Dateisystem (EFS)
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WebClient
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Windows CardSpace
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Windows Media Center-Empfängerdienst
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Windows Media Center-Planerdienst
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Tablet PC-Eingabedienst TPM-Basisdienste Überwachung verteilter Verknüpfungen (Client)
Windows Defender
Windows Media Player-Netzwerkfreigabedienst Windows Search Windows Update
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Windows-Biometriedienst
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Windows-Fehlerberichterstattungsdienst
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Windows-Remoteverwaltung (WS-Verwaltung) Windows-Sofortverbindung – Konfigurationsregistrierungsstelle
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Kompatibilität für schnelle Benutzerumschaltung ●
MS Software Shadow Copy Provider
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NetMeeting-Remotedesktop-Freigabe
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Netzwerkversorgungsdienst
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NLA (Network Location Awareness)
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NT-LM-Sicherheitsdienst
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Leistungsdatenprotokolle und Warnungen
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Konfigurationsfreie drahtlose Verbindung
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QoS-RSVP
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Sekundäre Anmeldung
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Sicherheitscenter
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Sitzungs-Manager für Remotedesktophilfe
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Smardcard
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SSDP-Suchdienst
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Systemereignisbenachrichtigung
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Systemwiederherstellungsdienst
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Taskplaner
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TCP/IP-NetBIOS-Hilfprogramm
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Überwachung verteilter Verknüpfungen (Client)
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Verwaltung logischer Datenträger
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WebClient
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Wechselmedien
WWAN – automatische Konfiguration Zertifikatverteilung
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Windows-Farbsystem Windows-Firewall
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Windows XP
WindowsStandard
Anmeldedienst
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Advanced
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Konfiguration für Remotedesktops
Tweaked
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IP-Hilfsdienst
Safe (empfohlen)
Advanced
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Bluetooth-Unterstützungsdienst
WindowsStandard
Tweaked
Manuell: Das System startet einen Dienst bei Bedarf. Er lässt sich auch vom Anwender starten. ● Deaktiviert: Ein Dienst kann nicht gestartet werden – weder vom System noch vom Nutzer.
Anmeldedienst
Windows 7
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● Automatisch: Der Dienst wird gestartet, während Windows bootet.
Safe (empfohlen)
Die optimale Konfiguration sehen Sie in der Spalte „Safe“ – in der Tabelle rot hervorgehoben. Die Konfigurationen „Tweaked“ und „Advanced“ schalten sehr viele Dienste ab und sind daher nur erfahrenen Nutzer zu empfehlen. Die ursprüngliche Standardkonfiguration von Windows sehen Sie in der letzten Spalte.
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Windows-Zeitgeber
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WMI-Leistungsadapter
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SMART 1.2a
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ten soll. Dieses Startverhalten wird Starttyp genannt. SMART muss nicht installiert werden Den Starttyp definieren Sie und lässt sich daher auch vom USBin den Eigenschaften des Stick aus nutzen. SMART enthält auDienstes. Öffnen Sie die ßerdem verschiedene Profile, mit denen Diensteigenschaften. Auf sich die Dienste von Windows per Klick dem Reiter „Allgemein“ schnell und sicher anpassen lassen. lässt sich der „Starttyp“ im Die folgenden Abschnitte zeigen, wie Pulldown-Menü anpassen. Sie SMART einsetzen und welches ProUnter Windows gibt es fil für Ihren Rechner das richtige ist. die drei Starttypen „Automatisch“, „Manuell“ und Wiederherstellungs„Deaktiviert“. Bei Vista punkt setzen und Windows 7 kommt Das Programm SMART arnoch der vierte Starttyp beitete in den com!-Tests „Automatisch (Verzögerter zuverlässig. Dennoch sollStart)“ hinzu (Bild C). Mit diesem Starttyp wird der Dienst ten Sie einen Wiederhererst nach dem Boot-Vorstellungspunkt erstellen, gang automatisch gestartet. Starttyp eines Dienstes festlegen: Hier legen Sie fest, ob Winbevor Sie das Programm zum ersten Wenn bei einem Dienst dows 7 einen Dienst bereits beim Booten starten soll oder erst, Mal nutzen. Falls dann später bei der „Automatisch“ eingestellt wenn der Dienst benötigt wird (Bild C). Dienstekonfiguration Probleme auftreist, wird der Dienst bereits ten sollten, lässt sich Windows wieder Welche Dienste darf man gestartet, während Windows bootet. in seinen Ursprungszustand zurückverabschalten? Bei „Manuell“ startet Windows den setzen. In Windows kann man sehr viele DiensDienst erst, wenn er benötigt wird. Der Entpacken Sie zunächst das Prote beenden. Ein paar Dienste sind jeDienst „Computerbrowser“ etwa stargramm in ein Verzeichnis Ihrer Wahl doch unverzichtbar, damit Windows tet erst, wenn Sie mit dem Windows-Exund starten Sie die Datei „SMART reibungslos funktioniert. plorer das Netzwerk durchsuchen. v1.2a.exe“ mit Administratorrechten. Ein sehr wichtiger Dienst, der auf keiIn der Einstellung „Deaktiviert“ Im Hauptfenster klicken Sie auf die nen Fall abgeschaltet werkann der Dienst nicht gestartet werden. den darf, ist der „RemoteFalls bestimmte Programme auf einen prozeduraufruf (RPC)“ (Bild E). solchen Dienst angewiesen sind, lassen Wenn Sie in den Dienstsie sich nicht oder nicht richtig auseigenschaften einen Blick führen. auf die „Abhängigkeiten“ Was sind Abhängigkeiten? dieses Dienstes werfen, stelDienste können von anderen Diensten len Sie fest: Die überwiegenabhängig sein. Das bedeutet: Bestimmde Zahl der Windows-Dienste Aktionen werden nur durchgeführt, te benötigt diesen Dienst. wenn andere Dienste verfügbar sind. Ähnliches gilt für den Um zu prüfen, ob ein Dienst von eiDienst „DCOM-Server-Pronem anderen Dienst abhängig ist, öffzessstart“: Ohne diesen nen Sie zum Beispiel die Eigenschaften Dienst geht unter Windows des Dienstes „Computerbrowser“. Das gar nichts. ist der Dienst, der es Ihnen ermöglicht, Wollen Sie einen Dienst die PCs im Netzwerk anzuzeigen. beenden, sollten Sie zuWechseln Sie auf den Reiter „Abnächst die Abhängigkeiten hängigkeiten“. Das Feld „Dieser Dienst prüfen und sicherstellen, ist von diesen Systemkomponenten dass Windows durch die Beabhängig“ informiert darüber, welche endigung des Dienstes nicht Abhängigkeiten: Damit sich Ihr privates Netzwerk im WindowsDienste laufen müssen, damit der angein seiner Funktionstüchtig- Explorer anzeigen lässt, müssen die Dienste „Arbeitsstationsdienst“ und „Server“ gestartet sein (Bild D) zeigte Dienst funktioniert (Bild D). keit beeinträchtigt wird.
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Windows-Dienste
Schaltfläche „Create a RestorePoint“. Das Tool erstellt daraufhin sofort einen Wiederherstellungspunkt (Bild F).
Safe Settings Die com!-Redaktion empfiehlt die „Safe“-Einstellungen für die Dienste von Windows: Wenn Sie auf die Schaltfläche „Safe Settings“ klicken, dann optimiert SMART sofort rund 20 Systemdienste. Überflüssige Dienste, die Windows beim Booten automatisch startet – zum Beispiel „Windows Search“ – werden deaktiviert oder ihr Starttyp wird auf „Manuell“ gestellt. Dienste mit dem Starttyp „Manuell“ startet Windows erst dann, wenn sie wirklich benötigt werden. Ein Rechner, der mit der Einstellung „Safe“ konfiguriert wurde, ist in seiner Funktion kaum eingeschränkt, arbeitet in vielen Fällen aber schneller und stabiler. Nutzer von Windows 7 sehen die „Safe Settings“ in der linken Hälfte des Kastens „Windows: So konfigurieren Sie die Systemdienste optimal“ auf Seite 62. Die Dienste für Windows XP sind in der rechten Hälfte aufgelistet.
SMART 1.2.a: Das Utility konfiguriert die Dienste von Windows XP, Vista und 7 mit einem Mausklick. Legen Sie vorher sicherheitshalber einen Wiederherstellungspunkt an (Bild F)
Tweaked Settings Die „Tweaked Settings“ von SMART verändern die Einstellung von rund 60 Prozent aller Dienste. Ein so konfigurierter PC ist netzwerkfähig und durch die Firewall und Windows Defender geschützt. In seinen Multimedia-Funktionen ist er jedoch eingeschränkt, da diverse Media-CenterFunktionen deaktiviert sind. Ein Zugriff auf die Musikarchive des Media Players von anderen Geräten aus – via UPnP – ist in dieser Konfiguration ebenfalls nicht möglich.
Advanced Settings
Wichtigster Dienst: Fast alle Windows-Dienste benötigen den Dienst „Remoteprozeduraufruf (RPC)“. Deaktivieren Sie ihn daher auf keinen Fall (Bild E)
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Im Modus „Advanced Settings“ verändert SMART die Einstellungen von rund 85 Prozent aller Windows-Dienste. Das Programm deaktiviert alle Dienste, die von Windows nicht unbedingt benötigt werden – sogar die Firewall von Windows und den Windows Defender.
nur auf DVD
Auf dieses Weise belasten die Dienste die Ressourcen des Systems nur minimal, und der Rechner arbeitet schneller. Die „Advanced Settings“ sollten Sie daher nur auf einem PC einsetzen, der nicht mit dem Internet verbunden ist.
Windows-Standard wiederherstellen Falls doch einmal Probleme mit der neuen Dienstekonfiguration auftreten sollten – etwa weil ein Dienst deaktiviert wurde, den Ihr System benötigt – stellt SMART die Standardeinstellungen von Windows wieder her. Starten Sie dazu SMART mit Administratorrechten und klicken Sie auf die Schaltfläche „Default Settings“. Die Originalkonfiguration der Dienste von Windows wird nun wieder hergestellt. ■ Starten Sie dann den PC neu. Oliver Ehm
[email protected]
Weitere Infos ■
www.blackviper.com Englischsprachige Seite mit Detailinfos zu allen Windows-Diensten
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