Factsheet Recair Enthalpy

saving energy in comfort

1 Einführung Enthalpie-Wärmetauscher

Mit dem Enthalpietauscher wird Folgendes bezweckt: • Rückgewinnung von fühlbarer und latenter Wärme

Der Enthalpie-Wärmetauscher ermöglicht die

• Steuerung der Menge der zurückgewonnenen latenten

Übertragung sowohl von fühlbarer Wärme als auch

Wärme

von latenter Wärme (Feuchte) von der abgekühlten

• Verhindern des Einfrierens des Wärmetauschers

zur erwärmten Strömung. Die Ströme können zyklisch

• Begrenzung des zusätzlichen Druckverlustes durch

(normalerweise im 10-Minuten-Wechsel) mit 4 integrierten motorbetätigten Schiebern umgeleitet werden. Nach dem

Kondensieren und Eisbildung • Regelung der Luftfeuchtigkeit im Gebäude

Wechsel strömt die Kondens- und Kühlluft durch die Kanäle des vorherigen Gegenluftstroms und umgekehrt. Kondenswasser und Eis verdampfen in der

2 Begriffsbestimmungen

Gegenströmung nach dem nächsten Wechsel. Wenn der Wechsel von latenter Wärme (zum Teil) unerwünscht ist,

Außen Zuluft aus der Umgebung oder von außen.

wird der Wechsel der Strömung gestoppt oder er erfolgt in unregelmäßigen Zeitabständen.

innen Benutzte Luft aus dem Innern des Gebäudes

Bei kalten Umgebungsbedingungen werden die fühlbare und die latente Wärme ausgetauscht, um ein trockenes

Zuluft In das Gebäude von außen zugeführte Luft

Innenklima zu vermeiden. Die Sublimation von Eis verhindert das Gefrieren des Wärmetauschers. Bei

Abluft

warmen und feuchten Außenbedingungen wird die Zuluft

Zuluft [kg/h] Luftmassenstrom von Zuluft

Verbrauchte nach außen geleitete Luft.

gekühlt und entfeuchtet.

Abluft [kg/h] Luftmassenstrom von Abluft

Die Abluft nimmt an Temperatur und Feuchte zu. Je nach

T

[K]

Temperatur = Temperatur [°C] + 273,15

Temperatur und Luftfeuchtigkeit nimmt die insgesamt

RH

[-]

relative Feuchte zwischen 0 und 100

übertragene fühlbare und latente Wärme (die Enthalpie)

SP

[Pa] Sättigungsdruck, der maximale

im Vergleich zur fühlbaren Wärme in einem normalen

Dampfdruck eines Luft-

Wärmetauscher um einen Faktor 2,5 zu.

Feuchtigkeitsgemisches (@ RH = 100) = f(T)

Abbildung 1.1 Enthalpie-Wärmetauscher

PP

[Pa] Partialdruck; der Dampfdruck eines Luft-Wasserdampf-Gemisches = f(T, RH)

MM [kg kg] Gewicht der Feuchte bezogen auf das Gewicht der Luft TC

[K] Temperatur der Kondensierung, die Temperatur, bei der das LuftFeuchtigkeitsgemisch zu kondensieren beginnt.

3

SP = 100 • e

( 17,433- 19513,7 ) T 1,27095 1,27095

-44 19,11 SP = 1,625 • 10-44 • T19,11

RH PP = SP • 100

PP ρ0Feuchte Feuchte • ρ0Luft Patm Luft atm–PP

MM =

Gleichung (2.7a) für TC ermöglicht eine exakte

Konstanten

Berechnung der Kondensationstemperatur, mit (2.7b) Patm

[Pa]

101325 (Atmosphärischer Druck)

erhält man eine einfache Annäherung.

ρ0Feuchte [kg/m3] 0,8037 Spez. Gewicht (Dichte) der



(

[

19513,7 19513,7

])

ρ0Luft [kg/m ] 1,293 Spez. Gewicht von Luft

( 1,27095 [ 17,433-ln(0,01• 17,433-ln(0,01• PP PP ]) TC = e 1,27095

Berechnungen

In Computersprache:

Feuchte @ 0 °C, Patm

3

@ 0 °C, Patm

T T ρ(T) = ρ0 T 273,15 ρ(T) == ρ0 ρ(T) ρ0 273,15 T 273,15

ρ(T) = ρ0

(2.1)

273,15 T

273,15 thermischen Wirkungsgrads (2.2) von

Zuluft.

T -T T -T εε (2.2) T -T T -T ε T -T ε T -T T -T T -T T -T εε [-] Thermischer Wirkungsgrad (2.2) von T -T Zuluft = Zuluft = Abluft = Zuluft Zuluft =

Zuluft Zuluft Zuluft innen Zuluft innen innen

außen außen außen außen außen außen außen

innen Zuluft Zuluft Zuluft

außen außen außen außen

Tinnen innen -T außen außen innen Abluft.außen Tinnen -T Abluft T -T Abluft Abluft= Tinnen innen -T Abluft Abluft= T -T innen (2.3) Abluft= Tinnen -T -Taußen Abluft T außen Tinnen Abluft= innen -T außen TTinnen -T -Taußen Abluft innen Tinnen innen -T Abluft Abluft Abluft= Abluft= Abluft= T -T außen Gleichung (2.4a) ermöglicht eine exakte Berechnung des innen außen Tinnen -T innen außen

εε ε ε ε

(( (( ((

)) )) ))

19513,7 Sättigungsdrucks SP. Mit Gleichung (2.4b) erhält man 19513,7 SP = 100 • e 17,43319513,7 T 1,27095 SP = 100 • e 17,4331,27095 eine= einfache Annäherung. T SP 100 • e 17,43319513,7 T 1,27095 SP = 100 • e 17,43319,11 1,27095 SP = 1,625 • 10-44 • T T 19,11 SP = 1,625 • 10-44 -44 • T19,11 19513,7 19513,7 19513,7 SP = 100 1,625 •T (2.4a) SP = • ee• 10-44 17,433SP SP = = 100 100 •• RH e• 1017,43317,4331,27095 T 1,27095 SP = 1,625 • T19,11 T 1,27095 T PP = SP • RH 100 PP = SP • RH 19,11 PP SP • RH 100 -44 • T19,11 19,11 SP == 1,625 1,625 10-44 (2.4b) SP = ••• 10 SP = 1,625 10-44 •• T T PP = SP • 100 100 RH RH PP = SP • RH (2.5) PP PP = = SP SP •• 100 100 100 PP ρ0Feuchte PP • MM = ρ0 Feuchte PP • ρ0 P –PP MM = ρ0 Feuchte Luft atm • MM = ρ0 ρ0 P –PP PP Luft atm Feuchte ρ0 P (2.6) • atm–PP Luft MM = ρ0Luft Patm–PP PP ρ0 PP ρ0 Feuchte PP •• MM = = ρ0Feuchte Feuchte MM • P –PP MM = ρ0 ρ0Luft P –PP atm–PP ρ0 P Luft atm Luft atm 19513,7 4 ( 111 lnln [[ 17,433-ln(0,01• 19513,7 PP ]) TC = e ( 1,27095 19513,7 PP ]) 1,27095 ln 17,433-ln(0,01• TC = e ( 1,27095 [ ]) 17,433-ln(0,01• 1 19513,7 PP TC = e

ln ln

0,05054 TC = 198 • PP 0,05054

εZuluft [-] TT Allgemein verwendete Definition des ρ(T) ρ(T) == ρ0 ρ0 273,15 273,15 Zuluft = Zuluft = Zuluft =

11

SP

(2.7a) (2.7b)

100*Exp(17,433-19513,7*Exp(-1,27095*Ln(T)))

MM 621,5778*(PP/(Patm-PP)) TC Exp((1/1,27095)*Ln(19513,7/(17,433Ln(0,01*PP))))

3 Positionen der Schieber

Abbildung 3.2 Symmetrische Position 1 Abluft

Alle vier Schieber können einzeln gesteuert werden. Zur Bestimmung ihrer gegenseitigen Positionen sind die Schieber nummeriert worden, siehe Abb. 3.1.

Zuluft Außenluft

Innenluft 2

3

Abbildung 3.1 Nummerierung der Schieber Abluft

Zuluft

Steuerungsplatine Klappe 4

Abbildung 3.3 Symmetrische Position 2 Die asymmetrischen Positionen können benutzt werden,

Klappe 1

wenn Zuluft und Innenluft (im Vergleich zu symmetrischen Zuluft

Klappe 3

Abluft Außenluft

Innenluft

Klappe 2

Je nach den Umgebungsbedingungen im Gebäude werden unterschiedliche Positionen gewählt.

Abluft

2

3

Zuluft

Die Abbildungen 3.2 und 3.3 zeigen die Positionen der Schieber und die Strömungen bei den gängigsten Positionen des Enthalpie-Austauschers. Diese beiden

Positionen) umgekehrt gerichtet sind oder wenn Abluft

Positionen werden die symmetrischen Positionen genannt.

und Außenluft je nach den Positionen der Ventilatoren

Der Zuluftstrom und der Abluftstrom verlaufen symmetrisch

umgekehrt gerichtet sind. Es ist möglich zwischen

durch die Enthalpie-Austauscher. Aus diesem Grund

symmetrischen und asymmetrischen Positionen zu

werden diese Positionen auch als symmetrisch

wechseln, wodurch die Abfuhr und die Zufuhr zum

bezeichnet. In beiden Fällen bleiben die Richtungen der

Gebäude geändert werden. Die asymmetrische Position

Ströme außerhalb der Recair-Enthalpie unverändert.

2 muss benutzt werden, wenn die Schaltung

In der symmetrischen Position 1: Klappe 1 = unten;

ausgeschaltet ist oder wenn keine Feuchte (ganz oder

Klappe 2 = oben; Klappe 3 = oben; Klappe 4 = unten.

teilweise) ausgetauscht wird. Das Kondenswasser aus der

In der symmetrischen Position 2: Klappe 1 = oben;

Abluft muss abgeleitet werden, wenn Klappe 1 oben ist.

Klappe 2 = unten; Klappe 3 = unten; Klappe 4 = oben.

In der asymmetrischen Position 1: Klappe 1 = unten;

Die symmetrische Position 2 ist die Stand-by-Position.

Klappe 2 = oben; Klappe 3 = oben; Klappe 4 = unten.

Diese Position muss benutzt werden, wenn die Schaltung

In der asymmetrischen Position 2: Klappe 1 = oben;

ausgeschaltet ist oder wenn keine Feuchte (ganz oder

Klappe 2 = unten; Klappe 3 = unten; Klappe 4 = oben.

teilweise) ausgetauscht wird. Das Kondenswasser aus der Abluft muss abgeleitet werden, wenn Klappe 1 oben ist. 5

Abbildung 3.4 Asymmetrische Position 1

Abbildung 3.6 100% Bypass-Position

Abluft Zuluft

Außenluft

Zuluft

2

Innenluft

Abluft 3

1 2

Abbildung 3.5 Asymmetrische Position 2

3.2 Abkürzung Alle Schieber können in jede Stellung zwischen

Zuluft

„halboben“ und „halbunten“ gesteuert werden. Damit lässt

Abluft Außenluft

Zuluft 3

sich eine Abkürzung zwischen zwei Strömungen an derselben Seite des Wärmetauschers herstellen, beispielsweise von Außen- zu Abluft oder von Innen- zu Zuluft. Dies kann nützlich sein, wenn sich zwischen dem

Innenluft

Abluft 2

Enthalpietauscher und der Abluft oder zwischen Enthalpietauscher und der Zuluft ein Kondensator oder Verdampfer einer Wärmepumpe befindet. Über den Kondensator oder Verdampfer kann zusätzliche Luft geführt werden oder die Innenluft kann umgewälzt werden. Diese

3.1 Bypass

Funktion ist für Ausgleichslüftungsanlagen ohne Heiz- oder

Zur Herstellung eines 100-prozentigen Bypasses können

Kühlelemente nicht sinnvoll. Abbildung 3.7 zeigt den

die beiden Schieber an einer Seite oben oder unten

Wärmetauscher mit Schieber Nr. 2 leicht geöffnet.

positioniert werden. In diesem Fall können ein oder zwei Ströme vollständig gesperrt werden und 100% der Luft

Abbildung 3.7 Wärmetauscher mit leicht geöffnetem

wird am Wärmetauscher vorbei geführt. Abbildung 3.6

Schieber Nr. 2

zeigt eine der vier möglichen Bypass-Stellungen.

1

2

6

Taußen > TC innen

4 Steuerung

Taußen < 0 4.3Tgilt, < TC innen Wenn Gleichung vorhandene Feuchte außen muss die erhalten bleiben.

Die Steuerung der Recair-Enthalpie besteht aus zwei Teilen: • Wintersituation, wenn Außentemperatur


(4.3)

Die Schieber müssen betätigt werden:

Innentemperatur

TC Tinnen Kondensation oder durch Eisbildung 1. w enn eine> durch außen verursachte Druckzunahme auftritt und/oder

Die Steuerung hängt von den folgenden Parametern ab: Tinnen

[K] Die Innentemperatur

2. bevor Wasser abläuft. Wasser läuft ab, wenn der Wasserfilm an den Wänden RHinnen > RH Tinnen Tröpfchen > T soll bildet. soll

RHinnen

[-]

TC

[K] Die Kondensationstemperatur der Abluft

Die relative Feuchte innen

Die im Wärmetauscher durch Kondensation verursachte

im Sommer oder Kondensationstemperatur

Druckerhöhung ist gering. Auch in extremen

der Zuluft im Winter

Wintersituationen beträgt die Druckzunahme weniger als

Taußen

[K] Die Außentemperatur

0,1 Pa/min. Es kann Wasser ablaufen, wenn der

RHaußen

[-]

Wasserfilm an den Wänden des Wärmetauschers mehr

Tsoll

[K] Die Solltemperatur

als 100 µm beträgt. Bei extremen Winterbedingungen

RHsoll

[-]

beträgt die Zunahme der Dicke < 3 µm/min. Zur

Die relative Feuchte außen Sollwert der relativen Feuchte

Vermeidung einer durch Änderung der Wetterbedingungen 4.1 Wintersituation

verursachten Abnahme der ausgetauschten Feuchte ist eine

Je nach der RHsoll und der RHinnen sind zwei Regeln zu

Wechselhäufigkeit nicht öfter als alle 10 Minuten

beachten:

erwünscht. Liegt die Temperatur unter 0 und über -15°C,

1. Wenn die Temperaturen und die Feuchten derart sind,

beträgt das empfohlene Intervall 10 Minuten. Fällt die

dass keine Kondensation möglich ist, (Gleichung 4.1),

Temperatur jedoch unter -15°C, sollte die Schalthäufigkeit

hat die Betätigung der Schieber keinen Einfluss auf die

auf alle 4 Minuten erhöht werden, um ein Einfrieren der

transportierte Wärme.

Schieber zu verhindern.

Taußen > TC innen

(4.1)

4.1.2 Asynchroner Intervall Die Menge der auszutauschenden Feuchte lässt sich

2. Um das Einfrieren zu vermeiden, müssen die Schieber

Taußen betätigt 0 werden, T < TCbeide immer wenn T > RH Tinnen 4.1.1 RHSchalthäufigkeit < außen innen soll

einer Ein-Aus-Steuerung der Schaltung ist gering. Die

Der Hauptgrund zur Wiederherstellung der

relativ langen Zeiträume von 10 min erschweren die

Luftfeuchtigkeit ist, ein trockenes Raumklima zu vermeiden

genaue Steuerung der RH.

undRH die latente Wärme zuTerhalten. > RH > T soll TC innen > T soll innen außen

innen

7

Eine höhere Schalthäufigkeit führt zu einer schmaleren

Während der Verdampfung ist TZuluft relativ niedrig, sie liegt

Temperatur- und Feuchtigkeits-Steuerungsbandbreite, erhöht

sogar unter Tinnen. Wenn alles Wasser verdampft ist, steigt

allerdings die virtuelle Leckage!

TZuluft an.

Taußen > TC innen 4.2 Sommersituation

Abbildung 4.1 zeigt diesen Effekt in einem

In Sommersituationen lässt sich die Feuchte aus dem

Änderungszeitraum von 10 Minuten (innen 22 °C 60%;

Taußen < 0 zum Abluftstrom Taußen < TC Zuluftstrom austauschen. Die Menge der innen

außen 25 °C 90%). Aus Gründen des Komforts muss die

übertragenen Energie ist größer und die Temperatur der

Schalthäufigkeit relativ gering sein, empfohlen werden

Zuluft ist geringer. Der Austausch von Feuchte ist nur

Intervalle von 4 Minuten.

kondensieren kann, siehe (4.4).

Abbildung 4.1 Temperaturen im Wärmetauscher

T >der T sollFeuchtigkeit ist das Der Hauptgrund innen > RH soll Verwerfen der fühlbaren Wärme und/oder der Feuchtigkeit im Innenklima. Wenn der Zustand (4.4) und

TCaußen > Tinnen eine der Gleichungen in (4.5) gilt, müssen die Schieber betätigt werden.

RHinnen > RH soll or T innen > T soll

25

(4.4)

24

Temperatur [˚C]

T 0 Tinnen Taußen < TC innen TC außen außen

23 22 21 20 19 18

0

2

6

8

10

12

14

16

18

20

Zeit [min] außen

(4.5)

4

innen

Zuluft

Abluft

4.2.2 Asynchroner Intervall Die Menge der auszutauschenden Feuchte lässt sich

Je nach Außenklima kann die Kondensationsmenge im

regeln. Bei einem asynchronen Intervall (beispielsweise

Sommer viel höher als im Winter sein. Die Schieber

4 – 10 – 4 – 10 min) wird die Feuchte nur teilweise

müssen betätigt werden:

ausgetauscht. Durch die Änderung des Intervalls kann die

1. um eine durch Kondensation verursachte Erhöhung des

RHinnen gesteuert werden. Asynchrone Intervalle sind

Druckverlustes zu vermeiden; 2. bevor Wasser abläuft

selten. In fast allen Situationen, wenn Taußen > Tinnen, und TCaußen > Tinnen, ist eine Kühlung und eine Entfeuchtung erforderlich.

Die im Wärmetauscher durch Kondensation verursachte Druckerhöhung ist gering. Auch in extremen Sommersituationen beträgt die Druckzunahme weniger als 0,3 Pa/min. Es kann Wasser ablaufen, wenn der Wasserfilm an den Wänden des Wärmetauschers mehr als 100 µm beträgt. Bei extremen Sommerbedingungen beträgt die Zunahme der Dicke < 10 µm/min. Das Ausmaß der Verdampfung in einem bestimmten Zeitraum ist nicht konstant. Die Menge des Kondenswassers wird am Anfang des Zeitraums in der benutzten Luft verdampft. 8

5 Enthalpie-Wirkungsgrad

Die übertragene Energiemenge hängt von den Innen- und

Die Definition nach (5.1) wird in europäischen EN- und

- Enthalpie ε(2.1) definiert.Enthalpie Um den Wirkungsgrad der

Außenbedingungen ab. Die fühlbare Wirkung wird nach Zuluft

Zuluft-Enthalpie =

außen

amerikanischen ARI-Normen benutzt. Dennoch sind alle

Enthalpieinnen - Enthalpieaußen Feuchtigkeitsübertragung anzugeben, kann der Enthalpie-

Wirkungsgrade von -∞ bis ∞ möglich. Zum Beispiel zeigt

Wirkungsgrad nach (5.2) definiert werden:

Abbildung 5.1 gleiche Enthalpien für innen und außen und die Temperaturen sind verschieden, was unbegrenzte Auswirkungen hat! Zuluft-Enthalpie =

(5.1)

Enthalpieinnen - Enthalpieaußen

Zuluft-Enthalpie =

potentielle fühlbare Wärmeübertragung

Zuluft-Enthalpie =

mcp (Tinnen - Taußen )

6

2

RH=20

RH=40

20

25

Temperatur [˚C]

Iso-Enthalpie-Linie

RH=60

Innen- und Außenbedingung

RH=80

RH=100

30

Nenner steht die gesamte mögliche fühlbare Wärme.

Abbildung 5.2 zeigt den fühlbaren Wirkungsgrad (2.2)

4

15

Wärme und der ausgetauschten latenten Wärme. Im

16

8

28˚C 32%

RH=0

=

100 % betragen. und den Enthalpie-Wirkungsgrad (5.1 und 5.2) sowie die Menge an ausgetauschter Feuchte bei Winterbedingungen.

0

Feuchtigkeitsgehalt [g kg]

22˚C 60%

(5.2)

Nach dieser Definition kann der Wirkungsgrad bis zu

10

10

mcp (Tinnen - Taußen )

18

12

5

Zuluft-Enthalpie =

20

14

0

mcp (TZuluft -Taußen ) + m·hc(mm Zuluft - mmaußen )

ε

Im Zähler steht die Summe der ausgetauschten fühlbaren

mcp (TZuluft -Taußen ) + m·hc(mm Zuluft - mmaußen )

ε

=

potentielle fühlbare Wärmeübertragung



Abbildung 5.1 Psychrometrisches Diagramm von 2 fühlbare Wärme + latente Wärme Zuständen mitübertragene gleicher Enthalpie

ε

Zuluft-Enthalpie =



EnthalpieZuluft - Enthalpieaußen

ε

übertragene fühlbare Wärme + latente Wärme

ε

Die Abbildung 5.2 zeigt die Ergebnisse für: Tinnen

20 °C

RHinnen

60 %

Taußen variable RHaußen

80 %

TCinnen

12 °C

Strömung

150 m3h

Typ Wärmetauscher RE400

ε

Zuluft-Enthalpie

>

ε

Zuluft

für Außentemperaturen < 12 °C.

9

Abbildung 5.2 Wirkungsgrad und ausgetauschte Feuchte

Obwohl ein Wirkungsgrad > 100 % widersinnig

als Funktion der Außentemperatur bei Winterbedingungen

erscheint, zeigt diese Definition den Unterschied zwischen dem nur fühlbaren und dem Enthalpie-Austausch und

Wirkungsgrad [-]

1

0,8

0,5

0,6

0

0,4

-0,5

0,2

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

0

Feuchtigkeitsübertragung [g kg]

1

1,5

-1

ähnelt dem mit Wärmepumpen benutzten COP.

1,2

2

Außentemperatur [˚C] Enthalpie (5.1)

Enthalpie (2.1)

Enthalpie (5.2)

6 Leckage Alle Recair-Wärmetauscher sind auf Leckagen geprüft worden. Üblich ist eine Leckage von 0,5 % der Nennströmung. Die durch die Betätigung der Schieber verursachte virtuelle Leckage ist gering. In den meisten

Feuchtigkeitsübertragung

Situationen beträgt das Schaltintervall 10 min, die Abbildung 5.3 zeigt den fühlbaren Wirkungsgrad (2.2)

Schaltzeit ist kürzer als 1 s. Die Menge zwischen zwei

und den Enthalpie-Wirkungsgrad (5.1) und (5.2) sowie die

Schiebern leckt (~28 l für RE400). Die mittlere

Menge von ausgetauschter Feuchte bei Sommer-­

Gesamt­leckage (Leckagen ohne und mit Schieber­

bedingungen. Die Abbildung zeigt die Ergebnisse für:

betätigung) ist geringer als 0,6 % des Nennstroms.

Tinnen

22 °C

Dieser Wert ist im Verhältnis zur durchschnittlichen

RHinnen

50 %

Leckage bei Nennbetrieb klein (normalerweise einige

Taußen variable RHaußen

80 %

TCaußen

variable

Strömung

150 m3h

Prozent).

7 Druckverlust und Wirkungsgrad

Typ Wärmetauscher Recair enthalpy 400 mm

ε

Zuluft-Enthalpie

>

ε

Zuluft

für Außentemperaturen > 25 °C.

Der Druckverlust und der fühlbare Wirkungsgrad sind eine Funktion der Strömung. Der Enthalpie-Wirkungsgrad wird

Abbildung 5.3 Wirkungsgrad und ausgetauschte Feuchte

von den Innen- und Außenbedingungen bestimmt (siehe

als Funktion der Außentemperatur bei Sommerbedingungen

Abb. 5.2 und 5.3). Auch der fühlbare Wirkungsgrad und der Druckverlust werden von den Innen- und Außenbedingungen leicht beeinflusst. Berechnungen für

1

bestimmte Strömungen und Bedingungen können von

2

0,8

Recair geliefert werden. Die Abbildungen 7.1 und 7.2

1,5

0,6

1

0,4

0,5

0,2

Wirkungsgrad [-]

2,5

0

22

24

26

28

30

32

34

36

38

40

0

Außentemperatur [˚C] Enthalpie (5.1)

10

Enthalpie (2.1)

Enthalpie (5.2)

Feuchtigkeitsübertragung

Feuchtigkeitsübertragung [g kg]

1,2

3

zeigen den Wirkungsgrad und den Druckverlust als Funktion der Strömung bei trockenen Bedingungen.

Abbildung 7.1 Fühlbarer Wirkungsgrad als Funktion der

8 Abmessungen

Strömung Abbildung 8.1 Abmessungen Recair-Enthalpie 100

Länge

98

Wirkungsgrad [-]

96



Breite

94



92 90



Höhe

88



86 84 82 80

0

50

100

150

200

250

300

Strom [m3h] RE400

RE250

Abbildung 7.2 Druckverlust als Funktion der Strömung 140



RE 250

RE 400

Höhe [mm]

250

400

Breite [mm]

414

414

Länge [mm]

540

540

Gewicht [kg]

6,41

9

Druckverlust [Pa]

120 100

Die exakten Abmessungen werden auf Wunsch als

80

3D-dxf-Datei oder als IGS-Datei geliefert.

60 40 20 0

0

50

100

150

200

250

300

Strom [m 3h] RE400

RE250

11

9 Anschluss

Sobald der Enthalpie-Austauscher eingeschaltet wird, ist eine Erfassung erforderlich, da die zuvor erfassten

Der Enthalpie-Austauscher kann auf zwei verschiedene

Schieberpositionen gelöscht werden.

Arten angeschlossen werden, seriell und digital. Der serielle Anschluss gibt mehr Möglichkeiten. Die Schieber

Der Wärmetauscher kann von den Luftströmen symmetrisch

sind nummeriert, damit ihre jeweiligen Positionen

(Abb. 3.2 und 3.3), asymmetrisch (Abb. 3.4 und 3.5)

eindeutig definiert werden können, siehe Abb. 9.1.

durchströmt oder (Abb. 3.6) umgangen werden. Die folgenden Schieberpositionen sind dann möglich:

Abbildung 9.1 Schiebernummerierung Tabelle 9.1 Mögliche Kombinationen von Schiebern, Steuerungsplatine

Ihre Bezeichnungen und Befehle

Klappe 4

Schieber Schieber Schieber Schieber Position

Klappe 1

Klappe 3

4

Befehl

2

3

unten

oben

oben

unten

1

oben

unten

unten

oben

2 standby

Heizung 2 SM 2

unten

oben

unten

oben

3

Kühlung 1 SM 3

oben

unten

oben

unten

4

unten unten unten unten 5

Klappe 2

Strömungs- Modus

1

muster symmetr.

asymm.

Bypass

Heizung 1 SM 1

Kühlung 2 SM 4 Bypass 1 SM 5

unten

unten

oben

oben

6

Bypass 2 SM 6

oben

oben

unten

unten

7

Bypass 3 SM 7

oben oben oben oben 8

Bypass 4 SM 8

Die Position der Schieber nach “init”ist SM 3.

Die Steuerungsplatine befindet sich an der Seite, an der das Steuerungskabel den Enthalpie-Wärmetauscher verlässt. Wir empfehlen, diese Seite in der warmen Position

9.1 Steuerungskabel

zu belassen, um die Lebensdauer zu erhöhen. Für eine

Das Steuerungskabel (Abb. 9.2) besteht aus zehn Leitern

einwandfreie Funktion des Enthalpie-Austauschers werden

für die Stromversorgung, die serielle Schnittstelle RS485

insgesamt 8 Positionen von 4 Schiebern benötigt. Jeder

und die digitale Schnittstelle.

Schieber kann in der unteren Stellung (angegeben mit ‚unten‘) oder in der oberen Stellung (angegeben mit ‚oben‘)

Abbildung 9.2 Steuerungskabel

stehen. Darüber hinaus können die Schieber für die Abkürzungsfunktion einzeln teilweise geöffnet werden. Die Enthalpie-Steuerung arbeitet im Betrieb mit genau ausgerichteten Schieberpositionen. Damit der EnthalpieAustauscher einwandfrei funktioniert, müssen diese Positionen nach jeder Inbetriebnahme zunächst erfasst werden. Diese Erfassung erfolgt im Rahmen der Initialisierungs-Sequenz, die automatisch startet, nachdem der Befehl „init“ erteilt wurde. 12



Tabelle 9.2 Hauptanschlusskabel

Die serielle Kommunikation liefert wichtiges Feedback, das für die korrekte Schiebersteuerung genutzt werden Kontakt

kann. Die Enthalpie-Elektronik ist so konzipiert, dass sie

Kontakt

Bezeichnung

Farbe

1

USpeise 24 V

braun 1

allerdings nutzen Recair-Geräte sicherheitshalber den

2

Masse

rot 9

folgenden Feedback-Regelkreis. Dieser Regelkreis sorgt

die Schieber ohne Feedback perfekt steuern kann,

3

Daten – (B)

orange 2

jederzeit für eine einwandfreie Kommunikation, so dass

4

Daten + (A)

gelb 10

bspw. Interferenzen die Steuerbefehlsausführung nicht

5

Digitaalausgang grün 3

6

Masse

beeinflussen können.

blau 11

7

Digitaleingang 1 violett 4

9.3 Enthalpie-Steuerung

8

Digitaleingang 2 grau 12

Der RE250 und der RE400 bieten mehrere Optionen zur

9

Digitaleingang 3 weiß 5

Steuerung und Überwachung der Schieber, die auf

10

Digitaleingang 4 schwarz 13

verschiedene Arten eingesetzt und ausgelegt werden können. Der Enthalpie-Steuersatz antwortet auf jeden Befehl und erzielt eine Stabilisierung des Prozesses,

9.2 Serielle Kommunikation

indem ein Feedback-Regelkreis darauf aufgebaut wird.

Der Enthalpie-Wärmetauscher kann über eine serielle

Der folgende Ablaufplan ist ein Beispiel für eine stabile

RS485-Kommunikationsschnittstelle gesteuert werden.

Steuerung. Die Initialisierung ist in diesem Ablaufplan

Diese Art der Kommunikation lässt gegenüber der digitalen

nicht enthalten, allerdings sollte bei Einschalten der

Kommunikation im Hinblick auf die Steuerung der Schieber

Schiebersteuerung die Initialisierung immer der erste

und das von den Schiebern gemeldete Feedback mehr

Befehl sein.

Möglichkeiten zu. Die Kommunikationsparameter finden sich in Tabelle 9.3. Tabelle 9.3 Kommunikationsparameter Parameter

Wert

Kommunikationsart

RS-485 (2-adrig)

Baud-Rate

9600

Daten-Bits

8

Stop-Bits

1

Strömungssteuerung

keine

Paritäts-Bits

keine

13

Abbildung 9.3 Enthalpie-Steuerung

Tabelle 9.4 Zusammenfassung

1. Sende Befehl

2. Antwort OK?

Nein

Ja 3. Schieber arbeiten?

Ja

Ja

Init

Initialisierung

SM

Modus auf schalten

SC

Schieber auf Abkürzung

POS

Schieberposition einstellen

INPOS

Einstellen, wenn in Position

MAXOPEN

Max. Offenstellung einstellen

4. Position zu jedem Schieber abfragen

ISHOMED

Anfangsergebnis einstellen

STATE

Schieberstatus einstellen

5. Zu jedem Schieber abfragen, ob Position erreicht

Zwischen dem Befehl und dem Wert und zwischen den

Nein 6. Warnung / Fehler

1. Wenn die Enthalpie-Steuerung die Schieber schalten muss, beginnt der Prozess mit dem entsprechenden Befehl. 2. Wird der Befehl korrekt empfangen, antwortet die Enthalpie-Steuerung mit OK. Sobald diese Antwort angezeigt wird, kann der nächste Schritt (Block 3) erfolgen. Ist diese Antwort jedoch noch nicht erteilt worden, sollte der Befehl wiederholt gesendet werden, bis mit OK bestätigt wird. 3. Im nächsten Schritt wird geprüft, ob sich die Schieber noch bewegen. Erst wenn die Schieber stehen, können die Positionen einwandfrei überprüft werden. Die Antwort der Enthalpie-Steuerung für diesen Befehl erfolgt in Form einer Zahl, die die Bewegung anzeigt. Erst wenn mit “1” geantwortet wird, haben die Schieber die Bewegung gestoppt, so dass der Prozess zum nächsten Schritt übergeht. Solange die Antwort nicht “1” lautet, muss die Schieberbewegung überprüft werden, bis die Antwort “1”lautet. 4. Schritt 4 ist nicht unbedingt erforderlich, kann jedoch nützlich sein, um die Funktion der Schieber zu überprüfen. 5. Der letzte Schritt besteht darin, zu überprüfen, ob die Schieber die vorgesehene Position erreicht haben. Hat ein Schieber die korrekte Position nicht erreicht, kann dies auf Eisbildung oder ein anderes Hindernis hindeuten. Diese Informationen können mithilfe eines Warn- oder Fehlersignals zu Wartungszwecken verwendet werden. Zudem kann dieses Signal dazu dienen, weitere Probleme zu verhindern. Hat der Schieber seine korrekte Position erreicht, kann der nächste Befehl gesendet werden.

14

Funktion

schalten

Nein

7. B  ereit für neuen Befehl

Befehl

zwei Werten im Befehl Abkürzung, ist ein Zwischenraum erforderlich. Der Abkürzungswert liegt zwischen 0 und 255, je nachdem, ob der Schieber geschlossen oder halb offen ist. Der Abkürzungswert muss von 0 ausgehend eingestellt werden. Die Hysterese beträgt etwa 15. 9.4 Digitaleingabe Tabelle 9.5 Digitaleingaben ein 1 ein 2 ein 3 ein 4 Schieber Schieber violett grau weiß schwarz

Schieber Schieber Funktions-

1

2

3

4

art

L

L

L

L

unten

oben

oben

unten

Heizung 1

H

L

L

L

oben

unten

unten

oben

Heizung 2

L

H

L

L

unten

oben

unten

oben

Kühlung 1

H

H

L

L

oben

unten

oben

unten

Kühlung 2

L

L

H

L

unten

unten

unten

unten

Bypass 1

H

L

H

L

unten

unten

oben

oben

Bypass 2

L

H

H

L

oben

oben

unten

unten

Bypass 3

H

H

H

L

oben

oben

oben

oben

Bypass 4

X

X

X

H

unten

oben

unten

oben

init

H = 15 V, L = 0.....3 V, X = jeder Wert

9.5 Leistung

Abbildung 10.2 Steuerungsplatine am Montageort von

Die Leistungsaufnahme beträgt 1,7 W bei 20 °C.

Motor 3 und 4

Die Leistungsaufnahme beim Schalten beträgt 26 W bei 20 °C.

10 Anschlüsse an der Steuerungsplatine Abb. 10.1 zeigt die Steuerungsplatine des EnthalpieAustauschers. Die Anschlusskennzeichnung ist rot angegeben. Die Steuerungsplatine befindet sich am Montageort von Motor 3 und 4 (siehe Abb. 10.2). Abbildung 10.1 Steuerungsplatine des Recair Enthalpy J4 J1

J3

J2

Hauptanschluss

Das Hauptanschlusskabel muss an den “Hauptanschluss“ angeschlossen werden. Das Kabel für Motor 1 an “J1“. Das Kabel für Motor 2 an “J2“. Das Kabel für Motor 3 an “J3“. Das Kabel für Motor 4 an “J4“.

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Recair bv Vijzelweg 16 NL-5145 NK Waalwijk P.O. Box 721 NL-5140 AS Waalwijk Tel. +31 (0)416 347 110 [email protected] www.recair.com

DU 3-2013

Fax +31 (0)416 348 926