Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 hauptamtlichen und vielen Ehrenamtlichen Mitarbeitern an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision

CJD Neumarkt i.d.OPf.

„Keiner darf verloren gehen!“

Jugendmigrationsdienste Neumarkt u. Roth Migrationsberatung Neumarkt Literaturcafe LeseZeit Interkult. Kommunikationszentrum ComIN

Sachbericht Migrationsberatung im Jahr 2014 2014

Beratungsstelle:

Dr.-Grundler-Str. 1 92318 Neumarkt

Träger:

CJD Jugenddorf Nürnberg, CJD Neumarkt

Name/n Mitarbeiter:

Valentina Körner

Träger: Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e.V. (CJD) · Vereinsregister Berlin Nr. 30118B Vorstand: Pfarrer Matthias Dargel (Sprecher) Hans Wolf Freiherr von Schleinitz 73061 Ebersbach · Teckstraße 23 www.cjd.de

CJD Neumarkt Dr.-Grundler-Str. 1, 92318 Neumarkt fon 09181/470-402 fax 09181/470-401 [email protected] www.cjd-neumarkt.de Sparkasse Neumarkt/Parsberg BLZ 760 520 80 KontoNr. 16865

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Sachbericht 2014

Jugendmigrationsdienste Neumarkt und Migrationsberatung

Roth

Neumarkt

Team: Monika Rilk, Monika Schmidt, Eduard Kirschbaum, Fabian Schambeck

Mitarbeiterin: Valentina Körner

Förderverein „Jedem seine Chan Chance“ Mit Jugendabteilung

CJD Neumarkt/OPf.

Projekte: Opstapje

Jugendmigrationsdienste Migrationsberatung Projekte

Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule Nürnberg Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule München

Angeschlossene CJD Einrichtung: Interkult. Kommunikationszentrum ComIN - Mobile Nähwerkstatt - Computerwerkstatt, - interkulturelle Seminare, Kompetenztraining - Hausaufgabenhilfe,

f.i.t Projekt der ev. Landeskirche Bayern und dem Diakonischen Werk Bayern SPIRit ist ein Kooperationsprojekt des CJD Neumarkt/Roth und der ev. Kirchengemeinde Pyrbaum

1.

Erreichung der Zielgruppen

1.1 Welche Zielgruppen wurden erreicht? 2

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Sachbericht 2014

Unser Beratungsangebot richtet sich grundsätzlich an alle Migrant/innen mit festem Aufenthaltsstatus, ausgenommen davon sind alle 12 bis 27 jährigen. Sie werden an den Jugendmigrationsdienst weitergeleitet, der sich unter dem Dach desselben Trägers dem CJD Neumarkt befindet. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 164 Erwachsene aus der Türkei, Polen, dem Kosovo, Albanien, Serbien, Rumänien, Tschechischen, Ungarn, Spanien, Bulgarien, Griechenland, Portugal, Mazedonien, Russland, Kasachstan, Ukraine, Weißrussland, Armenien, Georgien, Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan, Kolumbien, Mali, den Philippinen und der USA, beraten und begleitet. Beraten werden vorrangig Neuzuwanderer vor, während und nach der Teilnahme an einem Integrationskurs. Die Zahl der im Landkreis Neumarkt lebenden Ausländerinnen und Ausländer ist im Jahr 2014 um 899 Personen gegenüber im Vorjahr gestiegen. 4.343 Personen davon (Vorjahr: 3.744) sind Unionsbürger Der stärkste Zuzug kam aus Polen und Rumänien, gefolgt von Tschechien, Ungarn, der Russischen Föderation, Bulgarien, Bosnien Herzegowina, Serbien und Italien. Zum Stichtag 31.12.2014 waren bei der Ausländerbehörde 7.649 ausländische Staatsangehörige aus 156 Ländern registriert. Weitere 4 727 Personen haben neben der deutschen eine zusätzliche ausländische Staatsangehörigkeit. Sie werden wie die Spätaussiedler und eingebürgerte Deutsche mit Migrationshintergrund ebenfalls nicht gezählt. Migranten/innen, die sich bis zu drei Jahren nach ihrer Einreise bzw. nach Erlangung des auf Dauer angelegten Aufenthaltes melden, wurden ebenfalls beraten, begleitet und mit einem Förderplan unterstützt. Zu der Zielgruppe der MBE gehören auch die Spätaussiedler, deren Ehegatten und Abkömmlinge. Die MBE steht darüber hinaus im Rahmen der nachholenden Integration, auch bereits länger in Deutschland lebenden Zuwanderern offen. Voraussetzung dafür ist, dass sie einem Neuzuwanderer vergleichbaren Integrationsbedarf erkennen lassen, insbesondere hinsichtlich der Sprache. 2014 kamen auch vermehrt Flüchtlinge und Asylbewerber in die Beratungsstelle, die als Klienten nicht gezählt werden. Hier haben wir im engen Kontakt mit der neueingerichteten Asylberatung zusammengearbeitet. EU- Bürger nehmen das Beratungsangebot in Anspruch, wenn sie einen Informationsbedarf und ebenfalls wie bei den übrigen Neuzuwanderern unzureichende deutsche Sprachkenntnisse aufweisen. Die Zuwanderung von EU- Bürgern hat angehalten. Wir bemerken dies bei den steigenden Betreuungszahlen. Verstärkt hat sich der Zuzug vor allem bei den EU- Bürgern, die mit ihrer ganzen Familie einreisen, d.h. der Vater kommt zuerst, sucht eine Arbeit und Wohnung und holt dann die Familie nach. Die meisten Neuzuwanderer finden schnell eine Arbeit, da im Landkreis große Bauunternehmen und viele mittelständische Betriebe angesiedelt sind. Der MBE informiert über wirtschaftliche, soziale und rechtliche Gegebenheiten im neuen Heimatland und motiviert neue Mitbürger, einen gezielten, begleiteten Integrationsprozess zu beginnen, an dem sie aktiv mitwirken. Es werden

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Zukunftsperspektiven erörtert, des Weiteren Pflichten oder Möglichkeiten, sich sinnvoll in die Aufnahmegesellschaft einzubringen Es ist uns ein besonderes Anliegen, uns um die Kinder der Migrant/innen zu kümmern. So organisieren wir die Hausaufgabe über die Landesaufnahmestelle, halten Kontakt zu den Lehrern und Schulen und führen Ferienakademien, Förderprogramm Elterntraining durch, um die Kinder bei ihrer Integration zu unterstützen.

1.2

Welche Maßnahmen wurden zur Erreichung der Zielgruppen ergriffen?

Das CJD Neumarkt ist als Aussiedler- und Migrationsfachstelle seit 26 Jahren in Stadt und Landkreis tätig. Darin ist der MBE eingebunden. Wir sind fester Bestandteil der Angebote und Dienste der Sozialarbeit im Landkreis und werden als anerkannte Einrichtungen der Migrations- und Integrationsarbeit sehr geschätzt. Zudem haben wir unser Büro im Nebengebäude des Landratsamtes, sodass die Dienststellen des Landkreises die Migrant/innen häufig zu uns schickten. Zusätzlich legten wir InfoMaterial an allen für Integration und Migration relevanten Orten aus. Besonders der Kontakt zum Ausländeramt, der Agentur für Abeit und dem Jobcenter, der Sozialverwaltung, des Kreisjugendamtes, des Schulamtes wurde von uns durch regelmäßige Besuche und gemeinsame Netzwerke, wie das MIT Team –MigrationIntegrations Team, gepflegt. Auch auf der Bürgermeisterversammlung und dem Kreistag stellten wir unsere Arbeit vor. Seit 2013 gibt es in den meisten Gemeinden des Landkreises Integrationsbeauftragte, mit dennen wir in Kontakt stehen. Die Teilnehmer/innen der Integrationskurse wurden regelmäßig beraten und in all ihren Belangen und Fragen unterstützt. 2014 wurden von der vhs, als einziger Integrationskursträger, 3 Integrationskurse und drei Abendberufskurse durchgeführt. Des Weiteren wurde die Zielgruppe durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, unsere Öffnungszeiten, standen jeden Tag in beiden Tageszeitungen und Artikeln zur Arbeit, sowie Internetauftritte und Verlinkungen erreicht. Viele Klientinnen vor allem im Familiennachzug wurden von Ehepartnern, Schwiegereltern oder Nachbarn zur Beratung gebracht. Die Beratungsgespräche fanden in der Beratungsstelle, beim Integrationskursträger VHS Neumarkt, bei Ämtern, Behörden, Schulen, Kindergärten, Krankenhaus, Ärzten, Institutionen und bei Hausbesuchen statt.

1.3 Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um den Zugang schwer erreichbarer Zielgruppen zur MBE zu verbessern? Wir haben eine Reihe von begleitenden Maßnahmen für Migrant/innen im CJD Neumarkt eingerichtet, die die schwer erreichbaren Zielgruppen, vor allem über ihre Kinder ansprachen. Die Schulleiter wurden regelmäßig auf die Angebote der 4

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Hausaufgabenhilfe und Sprachübungskurse für Kinder mit Migrationshintergrund aufmerksam gemacht. Dadurch riefen uns häufig Schulen an und meldeten uns die neuzugewanderten Kinder, so erreichten wir auch die Eltern. Unsere Projekte sind an den Bedarfen der Migrant/innen orientiert. Programme – wie impuls – Deutschland, Bildung frühe Kindheit, die wir auch mit KOKI Netzwerk frühe Kindheit durchführen oder Gesprächsrunden für Eltern, Näh- und Computertrainings halfen den Kontakt zu den Migrant/innen herzustellen.

1.4

Welche Zielgruppen gibt es, die nicht erreicht wurden?

Seit 2013 mit der erhöhten Einreise von Menschen mit Migrationshintergrund sind wir personell mit einer 20 Stundenstelle voll ausgelastet mit den Menschen, die zu uns kommen. Wir können keine Zielgruppen benennen, die zusätzlich erreicht werden sollten.

2. Aufgabenwahrnehmung

2.1 Welche zielführenden Maßnahmen im Sinne einer bedarfsorientierten Einzelfallberatung der Zuwanderer auf der Grundlage eines professionellen CaseManagement-Verfahrens wurden durchgeführt? Die individuelle Begleitung mit dem Verfahren des Case Management ist nach wie vor der Kern unserer Arbeit. Diese wird ergänzt durch Gruppenarbeit, Maßnahmen und Projekte, die auch den Integrationskurs flankieren oder ergänzen können. Ziel ist es, Integrationsprozesse professionell zu initiieren und zu unterstützen, um Zugewanderte möglichst schnell zu selbstständigem Handeln im neuen Lebensumfeld zu befähigen. Inhaltlich steht das Arbeiten mit Förderplänen, bei der Beratung im Vordergrund: Ermittelt wird der individuelle Unterstützungsbedarf, auf dessen Grundlage niederschwellige Förderpläne vereinbart und auf einer festgelegten Zeitschiene umgesetzt werden sollten. Des Weiteren wurden persönliche Unterstützungsnetzwerke gemeinsam erarbeitet. Das Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe. Im Förderplan wurde immer festgelegt, wer macht was bis wann. Die MBE hatte häufig die Schwierigkeit, dass sie von den Jobcentern, beruflichen Bildungsträgern und Ämter nicht von zusätzlichen oder abgesagten Maßnahmen informiert wurde, sodass wir immer wieder unsere Förderpläne nicht einhalten konnten oder „Dritte“ eingegriffen haben, ohne uns zu unterrichten. Der Migrant/in kam dann zu uns und sagte, er wurde in eine Maßnahme gesteckt und musste sie annehmen. Probleme sind manchmal auch die fehlende Verlässlichkeit der Klienten. Manch einer musste telefonisch an seinen Termin erinnert werden, verbunden mit seiner Zusage zur Zielerreichung. Der zeitliche Aufwand für Dokumentation war sehr umfangreich. 5

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2.2 Welche Hauptproblemfelder sind in der Einzelfallberatung aufgetaucht? Neben den immer wiederkehrenden Beratungsinhalten sind neue Felder hinzugekommen. Fragen zu Sprachkursen, der Finanzierung des Integrationskurses, der Kranken- und Rentenversicherung, der Möglichkeit des Bezuges von Sozialhilfe stand ebenso im Vordergrund wie die schwierige Aufgabe eine Wohnung zu finden. Wohnungs- und Mietfragen, Kaution, Kündigung und Kündigungsschutz wurden sehr oft gestellt, weil die Wohnungsanmietung für Migranten und vor allem für anerkannte Flüchtlinge, die aus den Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber ausziehen müssen, mittlerweile fast unmöglich ist; es mangelt an sozialem oder bezahlbarem Wohnraum. Die Unterstützung im Bereich der beruflichen Orientierung, bei der Arbeitssuche und Bewerbung war einer der Schwerpunkte. Es ist für viele Migranten schwierig, sich selbst einen Überblick über Berufe, die Möglichkeiten der Anerkennung von Berufsabschlüsse und die Ausbildungsvielfalt in Deutschland zu verschaffen. Fragen zur Anerkennung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse sowie bzgl. zuständiger Anerkennungsstellen steigen, dies bringt zeitintensive Bearbeitung der Lebensläufe, Erstellen von Antragsunterlagen sowie Recherchen im Einzelfall mit sich. Weitere Beratungen befassten sich mit dem Ausländerrecht, konkret wurden Statusfragen, Berechtigung zur Teilnahme an einem Integrationskurs, Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs, Aufenthaltsgenehmigungen, Familien- und Ehegattennachzug, Einzug der Abkömmlingen in den Aufnahmebescheid des künftigen Spätaussiedlers, Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft geklärt. Immer zum Ende eines Integrationskurses hin, kamen Fragen nach weiteren Möglichkeiten, die deutsche Sprache zu verbessern und zu vertiefen. Von großem Interesse war es, Zugänge in die deutsche Gesellschaft zu kennen, begleitet von dem Wunsch Kontakte zu Einheimischen aufnehmen zu können. Viele erkannten, dass das Erlernen der deutschen Sprache der erste richtige Schritt dafür ist. Auch Ehe-, Familien- und Erziehungsfragen (Vermittlungen zu Eheberatung bei Krisen und Konflikten) waren in den Beratungsgesprächen Thema. Während der Beratungen mussten Fragen zu sozialen Leistungen, wie Unterstützung zum Lebensunterhalt, Kindergeld, Erziehungsgeld, Renten, Wohngeld, Gebühr- und Kostenbefreiungen und Fragen zur wirtschaftlichen Situation (z.B. Versicherung, Verschuldung, Hilfe bei Anträgen) besprochen werden. Die Betreuung und Beschulung der Kinder war ebenfalls wichtig für die Menschen, die zu uns kamen.

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2.3 Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Zuwanderer dabei zu unterstützen, an einem Integrationskurs erfolgreich teilzunehmen? In Neumarkt gab es 2014 gleichzeitig jeweils 5-6 Integrationskurse, Tageskurse und Abendkurse, wobei die berufsbegleitenden Integrationskurse weiter zunehmen da viele Arbeitnehmer, zur Arbeitsaufnahme nach Neumarkt kommen und die Sprache „nebenbei“ lernen müssen. Im Dezember hat der 35. Integrationskurs seit Einführung dieser Sprachkurse begonnen. Die Zuweisung zum Integrationskurs erfolgte direkt von der Ausländerbehörde oder dem Jobcenter zum Integrationskursträger. Ab dem 3./4. Modul dürfen wir die MBE und deren Angebote im Integrationskurs vorstellen. Danach begleiten wir den Regelunterricht mit unterstützenden Maßnahmen im Anschluss an den Unterricht, vor allem für Erwachsene, die dem Unterricht nicht reibungslos folgen konnten. Das hat sich für viele Kursteilnehmer/innen sehr bewährt, im kleinen Kreis einzelnes Nacharbeiten zu können, wie Beantwortung entstandener Fragen im Unterricht, Übungen im Bereich mündlicher Rede und sprachliche Anwendung des Gelernten. Dies war in kleinen Gruppen eher möglich, als im Regelunterricht. Außerdem waren die Teilnehmer/innen in kleineren Gruppen mutiger, um sich zu äußern. Die Kontaktaufnahme läuft problemlos über die Kursträger. Die weiteren Besuche werden nur noch mit den Kursleitern abgesprochen. Die Zertifikate wurden auch 2014 jeweils in einem großen Festakt mit dem Landrat und allen beteiligten Stellen in der Aula des Landratsamtes überreicht. Auch wir wirken an dieser Veranstaltung mit. Ein sehr wertschätzender Akt für die Absolventen der Integrationskurse.

2.4 Welche Gründe für einen Abbruch des Integrationskurses sind Ihnen bekannt? Es werden kaum Integrationskurse abgebrochen, dies geschieht nur im Einzelfall, wenn ein Teilnehmer eine Arbeitsstelle erhält und aufgrund der Arbeitsbedingungen eine Teilnahme nicht mehr möglich ist. 7

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2.5

Sachbericht 2014

Welche Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass eine erfolgreiche Vermittlung in Kinderbetreuungsangebote erfolgt ist?

Hier ist die wichtigste Voraussetzung, dass die Unterbringung der Kinder nichts kostet und sie nahe am Unterrichtsort liegt. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Storchennest in Neumarkt hilft dabei. Im MBE sind die Infos zur Kinderbetreuung gesammelt und können an die betroffenen Personen weiter gegeben werden. Ist eine Kinderbetreuung nicht möglich oder können die Kosten nicht gezahlt werden, gehen die Mütter nicht zum Integrationskurs.

3. Mitarbeit in kommunalen Netzwerken

3.1 Mit welchen Netzwerkpartnern kooperieren Sie? Im Rahmen der Arbeit des CJD mit seinem Jugendmigrationsdienst und der MBE Neumarkt sind die Netzwerkpartner und deren Treffen für beide Beratungsstellen gleich und werden auch von den Partnern so wahrgenommen. Die Leitung des CJD Neumarkt vertritt beide Stellen gleichermaßen fachlich nach innen und außen. Mit einer MBE- Halbtagsstelle könnte das sonst nicht so optimal genutzt werden. Mit den anschließend aufgeführten Kooperationspartner stehen wir in gutem Kontakt. VHS Neumarkt, als einziger Integrationskursträger, Ausländeramt, Kreisjugendamt, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Landratsamt, Schulamt, Gesundheitsamt, VdK, allgemeine Sozialberatung des DW und der Caritas, Polizei, KoKi-Frühförderstelle des Landkreises, Bürgerhaus Stadt Neumarkt, Integrationsbeauftragte der Kommunen. Asylberatungsstelle des DW Im April 2014 wurde eine Asylberatungsstelle des Diakonischen Werkes Neumarkt Hersbruck eingerichtet. Die Mitarbeiterin konnte ihre Beratungen in unserem Gruppenräumen abhalten, da keine geeigneten Räume zur Verfügung standen. Auch die zweite Sozialarbeiterin, die zum Jahresende eingestellt wurde, richtete sich dort ihren Arbeitsplatz ein. So hatten wir ein sehr nahes Arbeitsverhältnis. Wir stimmen uns mit den Kolleginnen in allen Fragen, die uns gemeinsam betreffen ab. Ausländeramt Neumarkt Zum Ausländeramt haben wir ein gutes Arbeitsverhältnis, wir unterstützen uns gegenseitig in der Information und bei Übersetzungen. Das Ausländeramt leitet die Neuzugewanderten durch die Weitergabe unserer Flyer weiter. Dabei ist es sehr vorteilhaft, dass wir in einem Nebengebäude des Landratsamtes unser Büro haben und

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gut erreichbar sind. Häufig werden wir telefonisch kontaktiert und gebeten, Klienten zu übernehmen. Der Jugendmigrationsdienst gehört mit dem MBE zum CJD Neumarkt und befindet sich in den gleichen Räumen. Integrationskursträger Mit dem Integrationskursträger der VHS Neumarkt ist eine gute Zusammenarbeit vorhanden. Sie dient der erfolgreichen Beratungs- und Betreuungsarbeit der Integrationskursteilnehmer. Durch gemeinsam gestaltete Unterstützungsangebote für die Erwachsenen ist ein erfolgreicher Abschluss des Integrationskurses häufig möglich. Die ständig wachsende Zahl der Teilnehmer/innen und Kurse stellt uns allerdings langsam vor größere zeitliche Probleme. MIT Team Neumarkt Das MIT Team ist eine kleine Gruppe der Abteilungs- und Sachgebietsleiter aus dem Landratsamt Neumarkt und externen Fachleuten, die die Integrationsarbeit steuern und Wegrichtungen initiieren. Der Landrat ist der Chef des Arbeitskreises und kommt zu allen wichtigen Terminen. Dem MIT Team gehören derzeit der Abteilungsleiter für Kommunale Angelegenheiten, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, der Abteilungsleiter Soziales und Kommunale Angelegenheiten, sowie die Sachgebietsleiter der Ausländerbehörde, des Jobcenter, das Kreisjugendbüro, die Entwicklungsgesellschaft des Landkreises REGINA GmbH, der Integrationskursträger VHS, der Regionalkoordinator des Bamf, die Integrationsbeauftragten, die Asylberatung und wir als Migrationsfachstelle an. Die Integrations- und Gleichstellungsbeauftragte hat nun die Leitung des MIT Teams übernommen. Dazu gehören auch die Fachtreffen der Integrationsbeauftragten der Städte und Gemeinden. Jobcenter Die Zusammenarbeit mit den Jobcentern ist von hilfreichem Miteinander geprägt. Die Begleitung durch den MBE ist für Klienten und Mitarbeiter der Jobcenter hilfreich, da beide Seiten im MBE einen vertrauenswürdigen Partner sehen. Auf Wunsch begleiten wir die Migrant/innen. Häufig ruft auch eine Mitarbeiterin bei uns an und bittet uns rüber zu kommen. Für Klienten 50 plus bieten wir für das Jobcenter Nähkurse an. GleichstellungsGleichstellungs- und Integrationsbeauftragte des Landkreises Neumarkt Anfang 2013 hat der Landrat nun eine Integrationsbeauftragte ernannt. Es ist die neue Gleichstellungsbeauftragte Frau Herbrecher, die innerhalb des Landratsamtes eine Stabstelle inne hat und damit der Aufgabe gut gerecht werden kann. Wir pflegen einen guten und engen Kontakt, da unsere 9

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Schnittstellen im Bereich Integration sehr groß sind und wir uns gegenseitig unterstützen können. Bürgerhaus/Stadtteilmanager Neumarkt Das Bürgerhaus ist die Einrichtung der Stadt Neumarkt, auch für Angebote der Integration. Hier ist das Integrationsforum die Beteiligungsplattform der Neumarkter Bürger rund um das Thema Integration beheimatet. Es wird vom Integrationsbeauftragten der Stadt, Herrn Hortolani geleitet. Hier finden zudem Veranstaltungen wie Café der Welt, Ländervorstellungen, internationales Kochen u.a. statt. Absprachen über Kooperationen, Schnittstellen und Angebote werden kontinuierlich geführt. Interkulturelles Forum der Stadt Neumarkt Das Neumarkter Integrationsforum ist die Beteiligungsplattform der Neumarkter Bürger rund um das Thema Integration und hat seinen Sitz im Bürgerhaus. Es wird vom Integrationsbeauftragten der Stadt, Herrn Hortolani geleitet. Im Frühjahr und Herbst findet ein Forum statt, bei dem sich Projekte und Gruppen vorstellen. Aktuelle Fragen und Aufgaben werden diskutiert und zu einer Lösung geführt. Initiativgruppe zur Betreuung ausländischer Kinder und Familien, Familien, Neumarkt Die Initiativgruppe, unter der Schirmherrschaft der Caritas, ist ebenfalls im Bürgerhaus ansässig. Etwa 25 ehrenamtlich Tätige bieten Deutschkurse für zugewanderte Bürgerinnen und Bürger und Hausaufgabehilfe für Kinder im Grundschulalter an. FAN Freiwilligen Agentur Neumarkt Wir sind Gründungsmitglied der Freiwilligen Agentur und seit vielen Jahren unterstützend tätig. Eine Aufgabe ist dabei die Vermittlung von Praktikant/innen und ehrenamtlichen Helfern, die in den angeschlossenen Projekten eingesetzt werden. Psychosozialer Arbeitskreis Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit der psychosozialen Situation und deren therapeutischer Versorgung im Landkreis Neumarkt. Hier treffen wir die Therapeuten und Ärzte und die Mitarbeiter der Erziehungsberatungsstellen, mit denen wir häufig, bei der Vermittlung von psychisch Kranken zusammen arbeiten REGINA - regionale Entwicklungsgesellschaft für den Landkreis Neumarkt. Unsere Zusammenarbeit zeigt sich in den Arbeitskreisen „Vielfalt tut gut“ und im MIT Team. „Vielfalt tut gut“ Die Projektgruppe "Vielfalt tut gut" ist ein Zusammenschluss aus dem Kreisjugendamt Neumarkt, dem Kreisjugendring Neumarkt, der Regina GmbH, dem CJD Neumarkt und dem "Aktionsbündnis gegen Rechts Dietfurt". Die Projektgruppe agiert als 10

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Ansprechpartner für alle Fragen und Projekte im Zusammenhang mit Rechtsextremismus. Es werden beispielsweise Referenten für Veranstaltungen vermittelt oder selbst Veranstaltungen, Ausstellungen oder Lesereisen organisiert. Außerdem unterstützt die Projektgruppe Betroffene und vermittelt an entsprechende Stellen. Selbsthilfeorganisationen Es gibt wenig organisierte Selbsthilfeeinrichtungen von Migrant/innen oder Vereine in Neumarkt. Einige Nationen treffen sich lose zu Stammtischen, haben aber keine verantwortlichen Ansprechpartner. Zu den Stammtischen halten wir Kontakt. MuslimischMuslimisch-türkische Vereine Vereine in den Landkreis Neumarkt Die Zusammenarbeit mit den 3 türkisch- islamischen Gemeinden in den größeren Städten in unseren Landkreisen läuft gut. Wir können verschieden Angebote koordinieren und nehmen an Veranstaltungen gemeinsam teil.

3.2 Mit welchen Netzwerkpartnern sollte die Kooperation noch optimiert werden, aus welchen Gründen und welche Vorgehensweisen bieten sich dafür an? Mit vielen staatlichen Stellen wie den Ausländerämtern, den Jobcentern, der Landesaufnahmestelle, den Mitarbeitern des Landratsamtes ist die Arbeit sehr gut. Die Migrationsberatungen sind in den letzten Jahren im Ansehen dieser Stellen gestiegen und werden viel in Anspruch genommen. Gemeinsame Veranstaltungen wie die Tagung der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge unterstützen diese Anerkennung. Ebenso wie die Aktivitäten des bayerischen Integrationsbeauftragten. Eine befürwortete systematische Zusammenarbeit der Ausländerbehörde, des Schulamtes und aller relevanten Behörden mit der Migrationsberatung, von Seiten der Staatsministerien und Regierungen in Bayern, würde die Arbeit bei Wechsel von Mitarbeitern und Abteilungsleitern erleichtern. Es läuft viel über persönliche Kontakte, die durch den Wechsel oft verloren gehen. Wünschen würden wir uns die Möglichkeit des Ausländeramtes, uns nach schriftlicher Zustimmung der neuzugewanderten Migrant/innen, die Namen und Adressen weiterzuleiten. Das würde uns häufig viel Zeit sparen

3.3 Welche besonders erfolgreichen Kooperationsmodelle (best-practise-Beispiele) gibt es? Sehr hilfreich ist hier die Unterstützung durch unseren Förderverein „Jedem seine Chance“. Er hilft uns ideell und finanziell. Die ehrenamtlichen Mitglieder unterstützen durch Mitarbeit in der Hausaufgabenhilfe und in Sprachübungskursen, sie übernehmen 11

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Patenschaften und suchen Spendengeber für unsere Arbeit. Sie machen Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit. Unser 1. Vorsitzender ist Herr Landrat Löhner. Seit 1.5.14 ist er Altlandrat und Bürgermeister der Stadt Neumarkt. Viele Mitglieder sind Stadträte, Markträte und Vertreter von örtlichen Einrichtungen, sowie Menschen mit Migrationshintergrund, die sich hier engagieren. Seit 2012 haben wir eine Jugendabteilung. Zudem ist der Förderverein Träger von Impuls Deutschland, frühe Bildung in der Familie. Er ist auch eine Plattform für bürgerschaftliches Engagement.

2014 erhielt die Jugendabteilung des Fördervereins Fördervereins den Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz für die engagierte ehrenamtliche Arbeit bei der Unterstützung neueingereister KinderKinder- und Jugendlicher. Die neuen Mitglieder erkennen die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements, um am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren. So beteiligten sie sich an der Ausgestaltung des Familientages im Landratsamt. Am Buß- und Bettag haben wir in Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten Frau Herbrecher einen Familientag mit Informationsstand und Kinderbetreuung durchgeführt. Im Foyer des Landratsamtes hatten wir von unseren Fördermitgliedern selbstgebackenen Kuchen und kleine Essen, sowie Kaffee und Getränke verkauft. Die Jugendlichen des Vereins hatten das Essen sehr appetitlich präsentiert und angeboten. Der Erlös kam dem Förderverein für seine Aufgaben zugute.

Auch die Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule Nürnberg und München, zuständig für ganz Bayern, gehören zum CJD Neumarkt. Wir ergänzen uns in unserer Arbeit sehr erfolgreich, speziell im Hochschulbereich und der Anerkennungsberatung.

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Mitwirkung bei der interkulturellen Öffnung der Regeldienste und Verwaltungsbehörden

4.1 Welche Maßnahmen zur interkulkurellen Öffnung der Regeldienste/ Verwaltungsbehörden haben Sie durchgeführt oder an welchen Maßnahmen haben Sie mitgewirkt? Die stetige Zunahme der Menschen mit Migrationshintergrund in Neumarkt und Roth hat auch das Bewusstsein für fremde Kulturen gestärkt. Es ist nicht mehr der Aspekt des Fremden und der Gefahr der im Vordergrund steht. Viele Menschen sind bereit, sich zu informieren und Unterstützung für neue Mitbürger zu leisten. Auch die Behörden und Einrichtungen öffnen sich vermehrt für die interkulturelle Arbeit. In vielen Gemeinden der Landkreise gibt es inzwischen Empfänge für Neubürger in den Rathäusern, ein Willkommen, bei dem auch wichtige Informationen vermittelt werden können. 2014 haben wir im CJD Neumarkt interkulturelle Trainings Trainings für ehrenamtliche Helfer in der Flüchtlingsarbeit durchgeführt. Ziel war die Sensibilisierung für andere Kulturen, Kennenlernen von Kulturstandards/-dimensionen. Jeweils an zwei Abenden à 3 Stunden haben wir mit 10-14 Ehrenamtlichen die auftretenden Fragen und Lösungsmöglichkeiten besprochen. Thema sind immer die unterschiedlichen Erwartungen von Flüchtlingen und Helfern. Die Flüchtlinge wollen einen sicheren Status und eine Existenzgrundlage, die Helfer versuchen entsprechend der eigenen Sozialisation nach unseren Tugenden, den Flüchtling zu integrieren. Die Realität holt oft beide ein und sie stehen den auftretenden Problemen wie Abschiebung und unseren Rechtsgrundlagen sprachlos gegenüber. Interkulturelle Seminare Wir bieten auch Seminare für Jugendeinrichtungen, Schulen, soziale Einrichtungen und Behörden an. Ziel neben der Sensibilisierung für interkulturelle Fragen ist auch die Erkenntnis, dass es nicht nur eine Sichtweise der Dinge gibt und vieles in verschiedenen Kulturen unterschiedlich gewertet wird. Dabei gibt es kein falsch oder richtig, sondern

nur

ein anders. So haben wir Seminare für fünf Klassen des Parsberger Gymnasiums durchgeführt. durchgeführt. Die TN beschäftigten sich mit Eigen- und Fremdwahrnehmung, mit Fragen wie Gemeinschaft, Raum, Zeit und Kommunikation.

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4.2 Welche erfolgreichen Beispiele für eine Mitwirkung der MBE an der interkulturellen Öffnung der Regeldienste/Verwaltungsbehörden gibt es? Von 2009 – 2011 haben wir, als Migrationsfachstelle das EIF Bundesprojekt „diverse city“ - kommunale Integrationsentwicklung in Neumarkt durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass ein von uns entworfenes Kreisleitbild Integration durch den Kreistag verabschiedet wurde. Noch im 2013 hat der Landrat eine Integrationsbeauftragte berufen, die dann Integrationsbeauftragte für alle Städte und Gemeinden initiiert hat. Mit diesem Projekt sind auch interkulturelle Trainings für die Mitarbeiter/innen des Landratsamtes durchgeführt worden

4.3 Welche Gründe stehen Ihrer Erfahrung nach einer stärkeren Mitwirkung an der interkulturellen Öffnung der Regeldienste/Verwaltungbehörden entgegen? Es ist nicht immer eine Einsicht, der Abteilungsleiter der Behörden vorhanden, die Mitarbeit/innen interkulturell schulen zu lassen. Viele Mitarbeiter der Behörden und Einrichtungen gehen davon aus, dass sie interkulturelle Kompetenz haben und keine Schulung brauchen. Viele wissen nicht genau, was hinter „interkultureller Öffnung“ eigentlich steht. Wir hören oft als Begründung:“ Ich bin mit einer Ausländerin verheiratet. Ich habe Urlaubsfreunde im Ausland. Ich bin aufgeschlossen usw. Aber sich mit seiner Eigen- und Fremdwahrnehmung auseinanderzusetzen, das kostet Überwindung, dazu muss eine gute Kollegialität und Selbstreflexion vorhanden sein. Das sind die Erfahrungen aus den Trainings.

5. Besondere Aktivitäten/Initiativen der MBE im Förderzeitraum

5.1. 5.1

Welche besonderen besonderen Aktivitäten/Initiativen Aktivitäten/Initiativen (Gruppenarbeit, Gewinnung und

Begleitung von Ehrenamtlichen, Projekte etc.) der MBE über die Einzelfallhilfe hinaus haben Sie Sie im Förderzeit Förderzeitraum durchgeführt, begleitet oder initiiert? initiiert? Der JMD Neumarkt ist ständig auf der Suche nach passenden Projekten, um die Arbeit für die jugendlichen und Erwachsenen Migranten zu begleiten. Auch das Ansehen, die Unterstützung und die Auseinandersetzung in der Bevölkerung mit dem Zuwanderungs- und Integrationsthema soll konstruktiv und erfolgreich gestaltet werden. Dazu müssen wir viele Anträge stellen, Konzepte erarbeiten und mit Netzwerkpartnern Verhandlungen führen. Für den neuen Projektzeitraum ab 2015 haben wir versucht, ein BAMF Projekt zu beantragen, dieses wurde uns schon von den beiden Reko‘s als erfolglos bescheinigt. Es gibt zu wenig Mittel und viel Bedarf.

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Sehr hilfreich sind die Zuwendungen der Frühjahrssammlung des Diakonischen Werkes Bayern, Bayern dass uns die EJSA für kleine Projekte zur Sprach- und Orientierungshilfe für neu zugewanderte Jugendliche zur Verfügung stellt. Auch die Stiftung „ Welten verbinden“ des Diakonischen Werkes Bayern hat uns mit kleinen Projekten in unserer Arbeit schnell und unbürokratisch unterstützt. Das hat uns und den Jugendlichen sehr geholfen. "S P I R i t" Ein Projekt für die von Armut und Ausgrenzung betroffenen Familien mit und ohne Migrationshintergrund, hier vor allem die Jugendlichen. Für "SPIRit" ist die Evang.-Luth. Kirchengemeinde Pyrbaum Standortpartner, Laufzeit 01.01. 2012 -31.12. 2014

Jahresverlauf des Projektes Wir haben unser Ziel, durch Maßnahmen und Angebote die Resilienz der Jugendlichen zu stärken und ihre Ressourcen zu fördern, erreicht. Verändert hat sich die Sichtweise auf Benachteiligung, auch in den Gremien. Benachteiligung hat nicht vordergründig etwas mit Geldmangel zu tun, sondern zeigt sich im Leben der Kinder und Jugendlichen vielfältig. Leben und Zurechtkommen in PatchworkFamilien, mit dem Fehlen eines Elternteils, mit Schulversagen, keine Anbindung an Gleichaltrige u.v.m. Durchgeführte Angebote und Maßnahmen 2014: Ferienakademie „Lernen mit Bewegung“ war sehr gut besucht. Durch die intensive Elternarbeit haben wir erfahren, dass eine Fortführung gewünscht wurde. Deshalb gab es in den Herbstferien einen weiteren Tag Ferienakademie mit Wiederholungen, um Gelerntes zu verfestigen. Das A.K.T -Kompetenztraining für die Jugendlichen vor den Sommerferien, ist ein fester Bestandteil geworden. Das Kompetenztraining ist ein ressourcenlösungsorientiertes Training, welches die Entwicklung der eigenen Kompetenzen und des Selbstbewusstseins unterstützt. Ziel ist die Selbstverantwortung der Jugendlichen zu stärken, damit sie ihr Leben aktiv gestalten. Durch das Affektkontrolltraining A.K.T kommen die Teilnehmer/innen in Bewegung, üben einen sicheren Stand, um Visionen für ihre Zukunft zu entwickeln, diese durch aktives Handeln um zusetzten und dann in den Alltag zu integrieren. Das körperorientierte Training hat den Vorteil, dass die Sprache nicht im Vordergrund steht, sondern alle Fertigkeiten und Kompetenzen der Jugendlichen zum Tragen kommen. 15

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Das „Interkulturelle Interkulturelle Kommunikationszentrum „ComIN“ ist mobil geworden. Die Nähwerkstatt geht an die Schulen, in die Gemeindehäuser und Jugendtreffs und bietet Näh- und Schneiderkurse an. Feriennähkurse finden in den Räumen am Hofplan statt. Kursangebote zu Gesundheit und Ernährung/Kochen werden auch für die Hauptschulen angeboten und dort abgehalten. Die Kurse werden von Referenten für uns durchgeführt. Das Angebot von interkulturellen Schulungen, Workshops und Seminaren wird beim jeweiligen Träger in dessen Einrichtung durchgeführt. Dadurch gibt es leider keinen festen Ort, wo man sich zwanglos treffen könnte. Das hat auch eine fehlende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zur Folge. Hausaufgabenhilfe, ein erfolgreiches Modell Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und festem Aufenthalt bekommen 2 Schuljahre maximal 4 Stunden pro Woche Unterstützung bei ihren Hausaufgaben durch das Förderprogramm des bayerischen Sozialministeriums. Das CJD schafft die notwendigen Vorraussetzung und übernimmt die Organisation, damit diese außerschulische Förderung umgesetzt werden kann. In Zusammenarbeit MBE und JMD können Kinder und Jugendliche in unserer Einrichtung nicht nur Hausaufgaben mit Unterstützung erledigen, sondern auch besser Deutsch lernen. Die Pädagogen stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Sie halten auch den Kontakt zum Elternhaus und zu den einzelnen Klassenleitern. Das gleiche gilt für die Übungskurse der Jugendlichen, die keine Förderung mehr erhalten oder die Realschule, das Gymnasium oder die Förderschule besuchen. Hier suchen wir als JMD Finanzierungsmöglichkeiten über die Städte, Landkreise, Stiftungen wie „ Welten verbinden“ und Spenden. Außerdem gibt es Ehrenamtliche, die mit den Jugendlichen arbeiten. Für Kinder und Jugendliche, deren Eltern Hartz IV erhalten, ist ein Zuschuss über das Bildungspaket möglich. Auch werden einzelne Förderungen für Jugendliche über die Kreisjugendämter finanziert.

QualiQuali- und Prüfungsvorbereitung im JMD Neumarkt und Roth Diese Vorbereitungskurse für Migranten-Schüler/innen sind inzwischen schon eine feste und erfolgreiche Größe der JMD Arbeit in Neumarkt und Roth geworden. Jedes

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CJD Neumarkt, Migrationsberatung

Sachbericht 2014

Jahr kommen nicht nur an der Berufsschule, sondern auch im JMD, Jugendliche zusammen, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten, überwiegend mit gutem Erfolg. Elternarbeit Elternarbeit findet im Rahmen der Beratung mit den Jugendlichen statt. Im Sinne einer systemischen Beratung gehören alle Familienmitglieder dazu und werden vorwiegend in Konfliktsituationen, die die Jugendlichen betreffen, in die Beratung einbezogen. Junge Eltern, die selbst noch Zielgruppe des JMD sind, können an unserem Elterntraining Opstapje teilnehmen. Es ist ein Familienbildungsprogramm für Kinder unter drei Jahren, das Kinder spielerisch fördert und den Eltern mehr Sicherheit und Selbstvertrauen im Umgang mit ihren Kindern gibt. Neben der Entwicklung und den besonderen Bedürfnissen der Kinder, geht es auch auf die Lebensbedingungen der Familien und die Migrationserfahrungen der Eltern ein. Dies wird durch die sogenannten Hausbesucherinnen übernommen, die von uns qualifiziert und in Familien mit jungen Eltern, denen das Leben und die Anforderungen in Deutschland noch fremd sind, eingesetzt werden. Durch den Einsatz der Hausbesucherinnen, die oft aus dem gleichen Kulturkreis stammen wie die Eltern oder auch Migrationserfahrung haben, wird der Abstand zwischen Herkunftsfamilie und Aufnahmegesellschaft verringert. Das Programm wird auch von KOKI - Netzwerk frühe Kindheit, bei uns für Familien mit Migrationshintergrund gebucht. 2014 war ein sehr erfolgreiches und anstrengendes Jahr in der Arbeit des MBE.

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Valentina Körner Mitarbeiterin der MBE Neumarkt

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