SERVAS
Schweiz Suisse Svizzera Switzerland
Rundbrief Herbst 2010
genügend GastgeberInnen in der Romandie gefunden, die einen jungen Programmteilnehmer aus Südkorea für je ungefähr eine Woche bei sich aufnahmen. Über die Erfahrungen werden wir im nächsten Rundbrief im Frühling berichten. Vorerst möchte ich mich hier ganz herzlich bei Martine, Monika, Raphaelle, Jana und Laurent bedanken, dass sie Sangho Lee den 4-‐wöchigen Aufenthalt in der Schweiz ermöglicht und ihm die Gelegenheit gegeben haben, in Sprache und Kultur der franzö-‐ sischsprachigen Schweiz eintauchen zu können.
Liebe Servas-‐Gastgeberinnen und -‐Gastgeber! Jahrelang war die Verantwortung für die Redakti-‐ on und das Lay-‐out des Rundbriefes bei mir. Ich freue mich nun sehr, dass es gelungen ist, mit dieser Ausgabe beides in andere Hände zu legen: Gerhard Lob, langjähriges Servas-‐Mitglied und Journalist, hat sich bereit erklärt, die Redaktion zu übernehmen; und Angela Sterren-‐Zurburg, eine junge Gastgeberin, welche in einer Servas-‐Familie aufgewachsen ist, ist nun für die Gestaltung und den Druck des Rundbriefes verantwortlich und organisiert überdies auch gleich noch den Ver-‐ sand. Beiden spreche ich meinen herzlichen Dank aus.
Ich wünsche euch allen weiterhin viele spannende und interessante Begegnungen. Bea Mantel, Präsidentin
Neu ist auch die Zusammensetzung des Vorstan-‐ des: An der Hauptversammlung an Pfingsten 2010 wurden Nicole Stalder und Lucy Hebler als Ersatz für die zurücktretenden Ursi Schärli und Hilda Bürer neu in den Vorstand gewählt. Die einen nehmen Abschied, die andern stellen sich in diesem Rundbrief vor. Bei Ursi und Hilda möchte ich mich an dieser Stelle nochmals für ihr jahre-‐ langes Engagement für Servas danken. Ein herzli-‐ ches Willkommen von meiner Seite gilt den „Neu-‐ en“, Nicole und Lucy.
Inhalt SERVAS Schweiz Vorstand: Wer kommt und wer geht Ein Treffen im Zeichen des Wassers Veranstaltungen / Anlässe 2011 Reiseberichte Usbekistan – eine positive Überraschung Mit ÖV, Velo und Servas durch Norwegen Internationales Servas-‐Trekking in der Türkei Mit Servas durch die Schweiz Schlusswort der Redaktion Vorstand
Eine weitere Premiere: Zum ersten Mal ist es dieses Jahr gelungen, ein SYLE-‐Programm (Servas Youth Language Experience) in der französisch-‐ sprachigen Schweiz auf die Beine zu stellen. Trotz anfänglichen Schwierigkeiten habe ich schliesslich
Pfingsttreffen 11.-‐13.Juni 2011 in Rapperswil Mehr Informationen findet ihr in der beiliegenden Einladung
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SERVAS Schweiz Vorstand: Wer kommt und wer geht Hilda nimmt Abschied vom Vorstand stration zu fördern, und zu wachen, dass alles in Harmonie mit den Statuten geschieht. Durch das Internet sind der Vorstand sowie die Mitglieder auch laufend informiert über die Bewegungen von Servas International. Die internationalen Servas-‐ Konferenzen geben auch Richtlinien in vielen Belangen. Ich hatte die Chance, an einigen inter-‐ nationalen Servas-‐Konferenzen teilzunehmen. All diese Arbeit war spannend für mich und -‐ wie Moritz Leuenberger im Bundesrat -‐ wäre ich, ohne gewisse Bemerkungen der Kollegen, die sich laut machten, auch nach 15 Jahren, fast zu lange im Vorstand von Servas Schweiz geblieben.
Um im Vorstand von SERVAS Schweiz zu bestehen und gute Arbeit zu leisten, braucht es eine Portion Begeisterung und Motivation und die waren vorhanden, als ich beschlossen hatte zu kandidie-‐ ren. Das war vor 15 Jahren und seither hat sich etliches verbessert, wären es nur die technischen Fortschritte mit dem Internet, aber nicht nur. Durch eine Arbeitskollegin hatte ich zufällig von Servas erfahren. Die Weltreise, die für Max und mich kurz darauf folgte, war ein Test, den Servas hochhaus gewonnen hatte. Seither sind wir nicht nur Rei-‐ sende sondern auch Gastgeber. Kurz danach bot sich eine Gelegenheit im Vorstand.
Als Mitglied der Vertretung von Servas Internatio-‐ nal beim Menschenrechtsrat der UNO in Genf werde ich weiterhin mit Servas eng verbunden bleiben.
Die Arbeit im Vorstand bezieht sich natürlich auf gewisse Anliegen von Servas Schweiz, wie zum Beispiel die Bekanntmachung der Organisation, die Verbesserungen und Erleichterungen der Beziehungen zwischen Mitgliedern und Admini-‐
Dem neuen Vorstand wünsche ich weiterhin Glück und Erfolg! Hilda Bürer
Ursula Schärli sagt Adieu Kolleginnen und Kollegen (ganz besonders wenn wir bei Bea in Italien waren und auch noch etwas Zeit für das Gesellige hatten).
Im Jahre 2003 übernahm ich den Posten als Kas-‐ siererin von Servas Schweiz von Sonja Landolt. Die Buchhaltung wurde damals noch von Hand ge-‐ führt und es dauerte jeweils ein paar Stunden, bis der Abschluss wirklich stimmte! Ich schaffte mir dann ein einfaches Computer Programm an und seither geht alles etwas leichter. Auch sonst ist einiges an Arbeit angefallen: Kontrolle und Aus-‐ wertung der zurückgeschickten Rapporte, das Einrichten einer neuen Homepage, die Gründung des Vereins Servas Schweiz und die Einführung der Mitgliederbeiträge, welche nun zusätzlich noch verbucht und kontrolliert werden mussten.
Ich übergebe meine Arbeit also mit einem lachen-‐ den und einem weinenden Auge an meine Nach-‐ folgerin Nicole Stalder aus Basel, der ich für die Bereitschaft herzlich danke und ebenfalls viel Freude wünsche. Nun bin ich bereit für meine nächste „Freiwilligenarbeit“ als glückliche Grossmutter! Ursula Schärli
Die Arbeit im Vorstand hat mir aber auch viel Freude gemacht und die zweijährlichen Sitzungen waren immer ein fröhliches Wiedersehen mit den 2
Vorstellung der neuen Kassiererin Nicole Stalder Nun kam das grosse Trauern vom ‚nicht mehr Reisen können’ und vom ‚keine fremde Kulturen mehr’ im eigenen Land kennenlernen, da zuerst mal wieder Erspartes her musste. Zum Glück besuchte mich ein Bekannter, welchen ich in Ecuador kennenlernte und erzählte mir von einer für mich ‚eigenartigen’ Organisation – Servas.
Mein Name ist Nicole Stalder, ich bin wohnhaft in Basel und Mami von zwei Töchtern im Alter von acht und fünf Jahren. Seit langer Zeit schon bin ich eine Anhängerin von fremden Ländern, Kulturen und Leuten. Aus diesem Grunde bin ich, wenn immer möglich, in den Ferien verreist. Kaum ein halber Tag meiner ach so wenigen Ferientage wollte ich in der Schweiz verplempern.
Man kann sich vorstellen – ich Feuer und Flamme und in kürzester Zeit Host. Dies blieb ich dann für ein paar Jahre, bis ich mich dazu entschlossen habe, selber die Gastfreund-‐ schaft von Servas Hosts anzu-‐ nehmen. Die immer wieder neuen Begegnungen gefallen mir sehr gut und ich habe angefangen, jedes Jahr mit meinen Töchtern ein kleines Schweizerreisli zu Servas-‐Gastgebern zu machen. Für uns sind diese Begegnungen eine grosse Bereicherung.
Zusätzlich faszinierten mich Sprachen. Immer wieder ging es mir in den Kursen aber zu langsam vorwärts und ich ‚musste’ wohl oder übel ins jeweilige Land, um die Sprache zu lernen. Dies hatte zur Folge, dass ich für Sprachaufenthalte in London, Paris, Florenz und Quito weilte. Südamerika war quasi mein ‚Sabbatical year’. Der Unterschied bestand darin, dass ich im Anschluss daran keine Stelle mehr hatte. Nachdem ich mich in Ecuador mit der Sprache anfreundete, ging es nicht lange und es wurde gereist was das Zeug hielt. Von Peru über Bolivien zurück in unsere ‚Home Base’ Quito, danach weiter nach Kolum-‐ bien und Venezuela. Schliesslich noch ein paar Wochen ‚Carribean feeling’, bevor es nach 11 Monaten zwangshalber (geldmässig) zurück in die Schweiz ging.
In diesem Sinne bin ich sehr glücklich, bei Servas dabei zu sein und freue mich weiterhin auf gute Gespräche und spannende Begegnungen. Auch auf meine neue Aufgabe im Vorstand freue ich mich sehr. Nicole Stalder
Lucy Hebler, die neue Kontaktperson der französischen Schweiz mal „Pause“, denn es gab einen Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Via ein „Mini-‐Inserat“ im Tages-‐Anzeiger kam ich in den 1980er Jahren erstmals mit Servas in Kon-‐ takt. Das Ganze begann mit einem Briefversand.
Seit drei Jahren lebe ich wieder in der West-‐ schweiz und kann mich als Koordinatorin für Servas zur Verfügung stellen (eventuell auch kleine Übersetzungen ausführen und die Tätigkeit als Interviewer übernehmen), liegt doch Nyon im Kanton Waadt schön zwischen Lausanne und Genf.
Nach einer intensiven Berufs-‐ zeit bei der Swissair in Genf und Zürich holte ich mir/ holten wir uns „Die Welt“ nach Hause. Familie und ein altes Farmer-‐ haus: Leute aus Amerika, Australien, Israel und aus ganz Europa fanden während etlichen Jahren den Weg zu uns ins Zürcher Unterland. Dann war
Vielen Dank für Euer Vertrauen Lucy Hebler
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Text: Martine Bartel Bilder: Guido Schärli
Ein Treffen im Zeichen des Wassers
Pfingsttreffen und Hauptversammlung von SERVAS Schweiz fanden vom 22. bis 24. Mai 2010 in der Jugendherberge Kreuzlingen statt. Statt eines chronologischen Berichts hat Martine Zitate über das Treffen gesammelt und zusammengestellt. (Vreny). Weisst Du wie eine Bienenkönigin ge-‐ krönt wird? Wandere mit Servas auf dem Boden-‐ see-‐Seerücken und unterwegs kriegst Du vom Imker aus erster Hand Anschauungsunterricht (Margrit).
Per 22. Mai treffen wir zuerst zur GV in der so schönen Jugendherberge von Kreuzlingen mit ca. 40 Personen ein. Nachher – ein Apéro, ein gutes Nachtessen und ein gemütliches Zusammensein (Lucy). Von unserem Balkonzimmer aus genossen wir eine traumhafte Aussicht auf den See und die blühenden Kastanienbäume (Judith). Wunder-‐ schöne Lokation, Kastanienbäume in der Blüte und quakende Frösche (Sophia).
Unsere Reise mit den 4 Kanus und 3 Kajaks führte uns nach Gottlieben (Christine). Die Kanufahrt war toll aber auch anstrengend (Lorena). Velo-‐Route: Konstanz, Pappel-‐Alleestrasse nach Reichenau (UNESCO-‐Kulturerbe). Sehenswert ist der Kloster-‐ kräutergarten wie auch die Benediktiner Klöster (Lucy).
Endlich schönes Wetter. Sonnige Pfingsttage zum Wandern, Velofahren, Paddeln auf dem Boden-‐ see, sich an der wunderschönen Umgebung erfreuen (Susanna).
Ob wandern, paddeln oder radeln, das Element Wasser ist allgegenwärtig…
Je nach Programm gehen die einen zur Wande-‐ rung nach Ermatingen und per Schiff retour, die anderen überraschen die D-‐Zahl-‐Kanufahrer, oder gehen Velofahren (Lucy).
Auf dem Wasser – egal ob im Einer-‐Kajak oder Vierer-‐Kanadier – ist Servas einfach unschlagbar (Markus)! „S Kanu farä isch luschtig gsi“ (Fluvin) … Baden im See war lustig und kalt (Linus). Lustig und erfrischend war das Kneippbaden im Garten-‐ teich des Wolfsbergs -‐ leider gesellten sich keine oberen UBS-‐ler dazu (Bea). Die Gaumenfreuden kommen auch nicht zu kurz… Zum Glück machten wir halt in Gottlieben beim Hüppen-‐Café. Dies war vor allem für Thomas (unser Kanu-‐Begleiter) diesmal ein lehrreicher Halt; wurde ihm doch bewusst, dass die schwei-‐ weit bekannten Gottlieber-‐Hüppen in Gottlieben -‐ seinem Lieblings-‐Stopp während Kanufahrten -‐ hergestellt werden. Auf dem vis-‐à-‐vis Pick-‐Nick-‐
Vier Stunden Wandern auf dem Seerücken und runter ist angesagt. Daraus gibt es mehr – Karten lesen, zurück gehen, 40 Min. auf das Schiff warten 4
FAZIT:
Platz konnten wir kleine Hüppen degustieren. Serafino hat wohl zu viel davon gekostet?! (Helen)
Ein sinnliches Erlebnis in prächtiger Naturkulisse erwärmt und füllt meine Seele. Danke ihr lieben Servasler (Franco).
In der Besenbeiz kehrten wir (die Wanderer) ein zur Fütterung der Raubtiere (Verena) …mmm … nach einigen Abstechern von der Wanderroute gibt’s Kuchen «gefüttert» (Monika) ...
Mein erstes SERVAS-‐Treffen war sehr eindrücklich (Serafino). Viel Offenheit, Freundlichkeit und Bereitschaft, sich auseinander zu setzen. Schön! (Corinne, ebenfalls erstes SERVAS-‐Treffen) Bei Spiel und Sport ging alles flott. Die Lachmus-‐ keln wurden aktiviert und die Servaspläne opti-‐ miert (Annemarie). Aus meiner Perspektive gab es folgende Höhe-‐ punkte:
Den echten Thurgauer sauren Most geniessen und die bestellte Torte peu à peu verteilen (Vreny). Mostindien hautnah erlebt im Mostbeizli (Margrit). Die Radler: Klosterkräutergarten Fisch bei Georg am See (Lucy). Zwei kleine Pannen… Beim Hüppen-‐Café vergass Serafino seine Schuhe und musste abends nochmals mit Papa hin radeln. Dies bleibt ihm sicher in guter Erinnerung (Helen). Dank Verspätung unseres Schiffes sehen wir junge Seilkünstler am Wasser. (Soraya)
Das tolle Wetter, die grossen, wunderschönen Parks, die fauchenden Schwäne, die aufgestellten Leute, die Wanderung mit „Futterrunde“ in der Besenbeiz, und und und… (Guido). Gruss aus Deutschland, danke für alles (Dieter).
Abends…
Eine kleine Gruppe hat die Kanons vom 60. Jahre-‐ Jubiläum aufgefrischt. Hat schön geklungen im Garten der Jugi (Ursula). Der Spielabend im lau-‐ schigen Garten gab viel zu lachen (Thomas). Das Jassen am Abend mit den Liedern von Bea war ein schöner Tagesabschluss (Marc). 5
Bilder: Guido Schärli
Bericht Hauptversammlung Vorsichtige Öffnung für elektronische Gastgeber-‐Listen
30 Franken belassen. Im Vorstand wurde Bea Mantel als Präsidentin einstimmig bestätigt ge-‐ nauso wie die bisherigen Vorstandsmitglieder Birgit Fechter, Katja Schmid und Jürg Tobler. Als Kassiererin stellt sich neu Nicole Stalder zur Verfü-‐ gung, sie wurde einstimmig gewählt. Als Vertrete-‐ rin für die französischsprachige Schweiz ist neu Lucy Hebler im Vorstand. Sie wurde ebenfalls einstimmig gewählt. Neu wird in den Statuten der Wohnort von Servas-‐Mitgliedern erwähnt. Demnach kön-‐ nen Mitglieder von Servas Schweiz Personen sein, die den Wohnsitz entweder in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein haben. Eine entspre-‐ chende Statutenänderung wurde genehmigt. Ein detailliertes Protokoll der Hauptversammlung kann beim Servas-‐Sekretariat bestellt werden. Noch ein Hinweis: Die Webseite von Servas Schweiz www.servas.ch wird überarbeitet und neu gestaltet. Wann diese neue Webseite aufge-‐ schaltet wird, ist aber noch nicht klar. (gl)
Bei der Servas-‐Hauptversammlung am 22. Mai 2010 im „Hörnliberg“ in Kreuzlingen gab der elektronische Versand von Gastgeber-‐Listen viel zu diskutieren. Servas Schweiz wird die Gastgeberliste der Schweiz neu auf die Internet-‐Plattform von SER-‐ VAS International laden. Dort haben die National Secretaries aller Servas-‐Länder Zugriff auf die Liste, erstellt im pdf-‐Format. Dieser Neuerung stimmten 16 Mitglieder an der Hauptversamm-‐ lung zu. Zwei Mitglieder waren dagegen, die Gastgeber-‐Listen in irgendeiner Weise elektro-‐ nisch zu versenden. Sechs Mitglieder waren gegen eine völlige Freigabe unserer Gastgeberlisten. Damit stehen die Schweizer Gastgeberlisten nur den jeweiligen Servas-‐Sekretariaten anderer Länder zur Verfügung. Ist eine gedruckte Gastge-‐ berliste ausgegangen, können so neue Kopien hergestellt werden.
Die Hauptversammlung, die nur alle drei Jahre stattfindet, genehmigte zudem den Geschäftsbe-‐ richt und die Rechnungen für 2007-‐2009, entlas-‐ tete den Vorstand und stimmte dem Budget für 2010-‐1013 zu. Die Mitgliederbeiträge wurden bei
Die alte und die neue Kassiererin
Veranstaltungen / Anlässe 2011
Text: Bea Mantel
Wir werden diesmal in Rapperswil-‐Jona am Zürichsee sein, organisiert von Hansueli Weber. Anmeldung siehe beiliegende separate Einladung. Anmeldefrist: 31. Januar 2011
Pfingsttreffen vom 11. bis 13.Juni in Rapperswil Das traditionelle Treffen der Schweizer Gastgeber bietet sich besonders für Familien an – es gibt jeweils verschiedene Programmvarianten, sodass auch Kinder auf die Rechnung kommen. Pfingsten 2011 ist sehr spät, nämlich vom 11. bis 13. Juni.
Übrigens: auch die Tessiner und Romands sind herzlich willkommen … 6
Es findet vom 24. bis 27. Juni 2011 in den Flumserbergen über dem Walensee/ Ostschweiz statt. Das Hotel Churfirstenblick bietet Platz für ca. 100 Personen (Kosten: CHF 65.-‐ pro Person und Tag mit Vollpension, zuzüglich Auslagen für Bergbahnen). Im Anschluss an das Treffen werden wie gewohnt zwei 4-‐tägige Trekkings angeboten (für max. 40 Personen).
Sentierinsieme – Pathways Together – Routes d’amitié – Miteinander unterwegs vom 24. bis 27. Juni in den Flumserbergen Seit mehr als 25 Jahren treffen sich Servas-‐Mit-‐ glieder der Alpenregion jedes Jahr Anfang des Sommers zum Wandern. Waren es zu Beginn eine Handvoll Italiener und Franzosen, die abwechs-‐ lungsweise mal diesseits und jenseits der Grenze wanderten, so ist dieses Treffen mittlerweile zu einem internationalen Grossanlass geworden, und wird im Turnus von Italien, Frankreich, Deutsch-‐ land und der Schweiz organisiert.
Für Informationen und Anmeldung meldet euch bei Elsbeth Marti,
[email protected] oder telefonisch +41 (0)55 644 36 53. Anmeldefrist: 15. März 2011
Im nächsten Jahr ist wieder die Schweiz mit dem Organisieren an der Reihe – die ideale Gelegen-‐ heit für alle, die gerne wandern, aber noch nie teilgenommen haben, einfach mal am Wochen-‐ ende „reinzuschnuppern“. Platz gibt’s jedenfalls genug.
Alpe Adria Treffen Das Alpe Adria Treffen wurde von den Servas-‐ Ländern am östlichen Alpenbogen und an der Adria ins Leben gerufen und findet im Turnus in einem dieser Länder jeweils im September statt. Es ist eher ein Treffen kultureller Art. Für das Jahr 2012 ist geplant, dieses Treffen erstmals in der Schweiz zu organisieren.
Reiseberichte Usbekistan – eine positive Überraschung
Text und Bilder: Rita Klemmner
Ende April verreisten mein Mann und ich (langjäh-‐ rige Servas-‐Gastgeber) und eine Freundin (hospi-‐ tality club) für 2 Wochen nach Usbekistan. Die Reaktionen in unserem Umfeld waren durchwegs ähnlich: Warum geht ihr gerade nach Usbekistan und ist es dort nicht gefährlich?? Eigentlich woll-‐ ten wir ja in den Iran und verschoben unser Ziel aus politischen Gründen entlang der Seidenstras-‐ se mehr in den Osten, nicht zuletzt dank dem magischen Klang der Städte Samarkand und Buchara.
Wir sind begeistert zurückgekehrt. Hier hat man noch nicht das Gefühl, nur als potentielle Einnah-‐ mequelle behandelt zu werden, weil das Land von Touristen noch nicht überschwemmt wird. Leider waren unsere Russischkenntnisse sehr be-‐ schränkt, weshalb die vielen netten Kontakte unterwegs sprachlich oft etwas spärlich verliefen.
Wir besuchten eine Vielfalt der wunderbarsten Moscheen, Koranschulen und Mausoleen, aber am liebsten beobachteten wir das tägliche Leben. In Samarkand besuchten wir den Sekretär von Servas Usbekistan, den Leiter des Friedensmuse-‐ ums von Samarkand, Anatoly und seine Frau Irina. Bei einem wunderbaren Nachtessen unterhielten
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wir uns angeregt über die Friedensprojekte des Museums und über Esperanto. In Usbekistan sprechen einige Gastgeber zu unserem Leidwesen neben Russisch Esperanto statt Englisch.
Taschkenter aufgelesen wurden, der uns mit dem Auto zum richtigen Ort fuhr und später zu sich nach Hause zu einer Party einlud. Es machte ihm einfach Spass, Deutsch zu üben.
Am zweiten Abend wurden wir an Ludmila wei-‐ tergereicht, eine Biologin, die uns als erstes ihren Garten mit Gänsen und Hühnern und einer gros-‐ sen Kakteensammlung zeigte. Anatoly begleitete uns als Übersetzer. Dann verlebten wir einen lustigen Abend bei der Degustation diverser selbstgebrannter Liköre. Beim Wodka hielten wir uns etwas zurück, trotzdem sangen wir am Schluss freiwillig ein paar Schweizerlieder vor, nachdem der Ehemann von Ludmila und dessen Freund alte Pilotenlieder angestimmt hatten.
In der Hauptstadt Taschkent bewunderten wir die sauberen und schön dekorierten Metrostationen und lustwandelten in blühenden Parks und Alleen. Zweimal besuchten wir auch Chorsu, den riesigen Bazar, wo man noch vermehrt traditionell gewan-‐ dete Leute antrifft.
Wir können das Land allen empfehlen. Es lässt sich leicht und billig auf eigene Faust reisen. Es gibt auch kleine, erschwingliche Hotels mit schö-‐ nen Innengärten, teils sogar in alten, kunstvoll verzierten und liebevoll renovierten Häusern.
Wieder einmal haben sich alle Vorurteile unserer Bekannten gegenüber einem in der Schweiz unbekannten Land auf schöne Weise zerschlagen.
Sogar in der Zwei-‐Millionen-‐Stadt Taschkent erlebten wir noch die traditionelle Gastfreund-‐ schaft. So waren wir auf der Suche nach einem Restaurant, als wir von einem deutschsprachigen
Mit ÖV, Velo und Servas durch Norwegen
Text und Bilder: Christoph Kuhn
Norwegen ist dünn besiedelt. Die Infrastruktur ist trotzdem gut ausgebaut. Es hat ein dichtes Bus-‐ Netz – allerdings auf Nebenästen mit dünnem Fahrplan.
Allgemeine Beobachtungen Das öffentlich sichtbare Leben scheint – sogar in der Hauptstadt – etwas gemütlicher abzulaufen als bei uns; etwa so wie bei uns vor 20, 30 Jahren. Vermutlich wird dabei jedoch in vielen Belangen die gleiche „Effizienz“ erreicht wie mit unserem irren Tempo.
Die Distanzen sind riesig. Eine Ost-‐West-‐ Durchquerung im Intercity („Regionaltog“) dauert 7 Stunden, im Linienbus noch länger. Von Nord-‐ Süd-‐Verbindungen nicht zu reden!
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Die Grossverteiler haben die regionale Versorgung und den Absatz regionaler Produkte deutlich mehr vergiftet als bei uns: So fand ich zum Bei-‐ spiel während der Zwetschgen-‐, Erdbeeren-‐ und Kirschenernte im nördlichsten Anbaugebiet Euro-‐ pas, am Hardangerfjord, frische Früchte nur in Selbstbedienungskabäuschen an der Strasse; unterdessen boten die Grossverteiler (meist internationale Ketten) nur in Plastik verschweisste Früchte fast ausschliesslich aus Regionen aus-‐ serhalb Europas an.
Norwegen ist zwar reich seit dem Erdöl-‐Boom; dies zeigt sich aber noch nicht unbedingt im Alltag: Die Regierung legt einen grossen Teil des Gewinns aus dem Erdöl langfristig an für spätere Generationen; so zahlen die NorwegerInnen hohe Steuern – und akzeptieren dies erstaunlich klag-‐ los. Vielleicht spielen hier die guten, seit langem etablierten Sozialleistungen des Staates eine Rolle; oder auch, dass sich das „skandinavische Modell“ schon sehr lange bewährt hat: massiv kleinere Lohnschere, grössere Solidarität zwischen den Klassen, Zwang zu staatlich gelenkter Mittel-‐ verteilung beim Wiederaufbau der kriegszerstör-‐ ten Gegenden und Industrien nach dem 2. Welt-‐ krieg.
Norwegen ist daran, ein landesüberspannendes Velonetz einzurichten. Die Dichte an Information und speziellen Routen der Schweiz wird dabei noch bei weitem nicht erreicht. Mit viel Glück fand ich eine Karte aller nationalen Velorouten, nur auf Norwegisch betextet, in der zentralen „Syklistenes landsforening“ in Oslo. Die Markie-‐ rung im Gelände schwankt noch zwischen hervor-‐ ragend (Telemark-‐Kanal) und fast ganz abwesend.
Die Versorgung mit Computern, Internet, W-‐Lan etc. ist hoch, auch in den Hotels. Die Substanz der Industrie-‐ und älteren Wohnbau-‐ ten ist billiger als bei uns und sieht auch billiger aus – zum Beispiel hässliche Grossverteiler-‐ Zentren an Ausfallachsen, denen gegenüber unsere fantasielosesten Dicounter-‐ „Schachteln“ noch architektonisch pfiffig wirken.
Servas-‐Erfahrungen Angesichts meiner Fortbewegungsart (partiell per Velo) und des schlechten Wetters konnte ich kaum mehr als einige Tage im Voraus „Termine buchen“. Die meisten Servas-‐Mitglieder wohnen im Süden in grösseren Zentren oder deren Umge-‐ bung. Ich hätte gerne an ca. 5 Orten bei Servas-‐ Familien übernachtet. Einige Adressen waren aber nicht mehr aktuell („kein Anschluss unter dieser Nummer“), andere nicht besetzt (Ferienzeit), wieder andere lehnten eine Beherbergung ab. Schliesslich wurde ich in Oslo und in Stavanger sehr herzlich aufgenommen. In Oslo bot mein Besuch der Gastgeberin ein willkommenes Deutsch-‐Training; umgekehrt merkte ich in
Studenten-‐Wohnsilo an der Akerselva in Oslo 9
nen könne, die Dinge aber auch selber suchen müsse; das übernehme ich für unsere Gastgeber-‐ rolle. Beide Gastgeberinnen hoffe ich wiederzuse-‐ hen – eventuell in der Schweiz.
Stavanger, wie dünn mein Englisch mit den Jahren ohne Anwendung geworden war. An beiden Orten spürte ich, dass wir durch eine gemeinsame europäische (und Servas-‐) Kultur verbunden sind: Der Kontakt gestaltete sich problemlos, die „Grenzen“ mussten nicht markiert werden. An beiden Orten wurde mir mit weit ausholender Handbewegung in der Küche bedeu-‐ tet, dass ich mich nach eigenem Ermessen bedie-‐
Das Gefühl, gemeinsam an etwas Grösserem mitzutragen, vertiefte meinen Servas-‐Kontakt, auch wenn wir nicht gezielt „am Weltfrieden woben“.
Internationales Servas-‐Trekking in der Türkei
Text und Bilder: Birgit Schuback
satoren sei nochmals herzlich gedankt für das sehr gut organisierte Trekking.
Im Juni 2010 habe ich an einem fünftägigen Trekking in den Kackhar mountains in der Türkei nahe dem Schwarzen Meer teilgenommen. Es wurde von Servas-‐Türkei-‐Mitgliedern organisiert in Zusammenarbeit mit dem Anadolu mountainie-‐ ring club. Wir waren insgesamt 19 Teilnehmer aus 12 Ländern.
Ich war bereits vor dem Trekking in die Türkei gereist, um auch noch andere Orte und Städte wie Istanbul zu besuchen. Aus diesem Grund hatte ich versucht, Kontakt zu Servas-‐Mitgliedern herzustel-‐ len. Genauer gesagt hatte ich 32 Servasler in Istanbul (europäische Seite) angeschrieben – no reply. Nach einem zweiten Versuch erhielt ich von 12 Mitgliedern eine Antwort, allerdings Absagen. Eine weitere Servas-‐Trekking Teilnehmerin hatte ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir waren uns einig: Es war erfreulich, wenigstens von einigen wenigen eine Antwort erhalten zu haben, wenn es auch eine Absage war – allerdings haben wir uns beide über die enorm hohe Anzahl der überhaupt nicht reagierenden Servasler gewundert.
Treffpunkt war Trabzon. Von dort fuhren wir mit zwei Kleinbussen in die Kackhar Region. Begleitet wurden wir von einem Guide, der uns auch viel über die dort lebenden Black See Türken erzählen konnte und die Gegend wie aus seiner Westenta-‐ sche kannte. Übernachtet haben wir in Hütten, wo wir hervorragend beköstigt wurden. Von der Gastfreundschaft und den kulinarischen Speziali-‐ täten waren wir alle begeistert. Um viele Eindrü-‐ cke bereichert, blicke ich gerne auf diese Trekking Tour zurück. Den Türkischen Servas-‐Organi-‐
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Mit Servas durch die Schweiz
Text: María Alfageme Ram von Madrid
In july/august 2010 I made my big Switzerland travel tour: two weeks in Biel (and around); three weeks travelling to Rossrüti, St.Gallen, Appenzell, Aarau, Zürich, Stetten, Schaffhausen, Basel, Lausanne, Sierre, Bellinzona, Locarno and Gèneve. Everything went perfect, smooth… I stayed with nine families, and I got a good experience of Switzerland Servas: great everywhere! First, in the quite good number of answers, even if it was holidays, I was not able to accept all the invitati-‐ ons I had. Second, when they received me: always helpful, kind, generous, even joyful! I knew much of the country and the people travelling with Servas. Sometimes being alone during the day and having in the evening a nice dinner and interes-‐ ting conversation; some others with a program
together (canoe, cultural visit in cities, hiking, concert, bath in a lake, trips by car in the country-‐ side, Art Brut Museum…). Also travelling by train was an easy and entertaining experience – some views are unforgettable: Lausanne-‐Sierre-‐ Andermatt-‐Göschenen; Göschenen-‐Bellinzona; Locarno-‐Domodossola! Those days will be always in my memory. I love Switzerland and its people! Of course, my memo-‐ ry is quite full with a lot of new information and I try to save it writing a little bit -‐ a kind of memo-‐ ries for lasting an intensive trip. Thanks you again for the hospitality, the interesting chats and the company. A big hug and three kisses: María
Schlusswort der Redaktion Liebe Servas-‐Freunde, mit dieser Nummer übernehmen wir -‐ Angela Sterren (Wil) und Gerhard Lob (Locarno) – im Job-‐Sharing die Redaktion und Produktion des SERVAS-‐ Rundbriefs, nachdem Bea Mantel diese Arbeit über viele Jahre mit grossem Engagement betreut hat. Aller Anfang ist schwer. Deshalb bitten wir um Nachsicht, wenn sich Fehler einschleichen sollten. Natürlich freuen wir uns über Anregungen und Zuschriften. Herzliche Grüsse Angela und Gerhard
[email protected] oder
[email protected]
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