Reisebericht - Rundreise Nov. 2013

Reisebericht - Rundreise 04. - 20. Nov. 2013 Am 3. November entfliehen wir mit Quatar Airways dem tristen deutschen November und freuen uns auf Kultur...
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Reisebericht - Rundreise 04. - 20. Nov. 2013 Am 3. November entfliehen wir mit Quatar Airways dem tristen deutschen November und freuen uns auf Kultur und Sonne. Selbst in der Nacht um 3.15 Uhr empfängt uns Colombo mit schwüler Wärme. Jaruck mein treuer Reiseleiter wartet schon geduldig. Nachdem er am Tag zuvor schon einmal zum Flughafen musste um Anica und Willi abzuholen. Um sieben Uhr morgens erhalten wir unser erstes singhalesische Frühstück im Hotel Ermelo Villas. Koffer auspacken lohnt sich nicht, starten wir doch schon am nächsten Tag (05.11.) zu unserer Rundreise. Also ab in den Pool. Ich warte auf den Doktor, der sein Kommen angekündigt hat. Wie immer ist er sehr pünktlich um 14.00 Uhr da und geht auch seiner Pflicht als Arzt nach, untersucht Anke und mich. Wir brechen auf zum gemütlichen Abend in Jarucks Haus mit Essen und Folklore. Um 22.00 Uhr geht für alle ein langer Tag zu Ende.

5.11.2013 Kaum angekommen, heißt es schon wieder Abschied: von Jarucks Familie, von Freunden und von meinem Doc. Die Koffer werden im Bus verstaut und es geht zu unserem ersten Ziel dieser Reise, zu den Höhlentempeln von Dambulla. In der Hitze bewältigen wir 480 Stufen, verfolgt von den Händlern, die Ihre Souvenirs lautstark und mit viel Körpereinsatz an den Mann bzw. die Frau bringen wollen. Wir schaffen es, den Tempel ohne die Händler zu erreichen und genießen die wunderbaren Wandmalereien auf den Felsen. Von den Terrassen haben wir einen gigantischen Blick über das weite Land bis hin zu unserem nächsten Ziel: Sigeriya Felsen. Ein riesiger Granitfelsen erhebt sich steil aus der Ebene.

Ich erschrecke doch etwas, als ich am Fuße des Felsens stehe: 1200 Treppen führen steil oben. Vorbei an den Fresken der berühmten Wolkenmädchen. Durch ein Löwenmaul und zwischen Löwenpranken führt der Steig schließlich zum flachen Plateau des 200 Meter hohen Monoliten. Die Aussicht ist gigantisch

Nach dem Abstieg besteigen wir wieder unseren Bus und fahren zu unserem Hotel in Giritale, das oberhalb eines riesigen Stausees liegt. Es ist schon dunkel und die Aussicht verwehrt sich unseren Augen bis zum nächsten Morgen. Tausende Kormorane kommen in den See eingeflogen. Unter den Tieren muss es sich herumgesprochen haben, dass der Fischbestand heute wohl sehr hoch ist und die Vögel sich nach Herzenslust sattfressen können.

Aber auch heute wartet Programm auf uns. Unsere Fahrt führt uns nach Polonnaruwa, der 2. Größten singhalesischen Königsstadt. Diese zog sich über eine Länge von ca. 14km hin und wird hauptsächlich von den Makaken und streunenden Hunden bewohnt. Ich spüre meine Knie und Wadeln, die noch vom gestrigen Treppensteigen schmerzen und hoffe, dass wir nicht alles abmarschieren müssen. Aber Jaruck ist gnädig, wir dürfen von einem Aussichtspunkt zum nächsten mit dem Bus fahren. Vielleicht nicht unbedingt umweltschonend , aber zeitsparend.

Beim Felsentempel Gal-Vihara, wo sich vier Buddhastatuen , gehauen aus einem riesigen Felsen, überrascht uns ein Regenguss, der gar nicht mehr aufhören möchte. Tja, wir haben ja schließlich Monsunzeit. Aber ea gibt genügend Schirme und die Füße stecken ja sowieso nur in Flip Flops, da ist es nicht so tragisch. Außerdem ist der Regen ja warm.

Ein echter Singhalese braucht mittags sein Lunch. Unser Protest, wir haben keinen Hunger wird einfach überhört und wir machen Stopp bei einem typischen Einheimischen Restaurant. Hier wird das Essen in einer Lehmhütte, die nach allen Seiten offen ist und mit Palmblättern gegen den Regen schützt, auf Bananenblättern serviert. Die Freiluftküche ist gleichzeitig Garage für das Hauseigene Tuk Tuk. Paradiesvögel zeigen sich in ihrer ganzen Pracht, ein Pfau fliegt schreiend davon. Und das Essen ist herrlich. Die Gewürze berühren alle Sinne. Auch die, die keinen Hunger hatten, greifen kräftig zu.

Wir starten zur Jeepsafari in einen der vielen Nationalparks, in dem wir Elefanten, Büffel, Adler, Pelikane, Marabus sehen. Der Boden ist durch den Regen ganz aufgeweicht. Und mancher Jeep kommt nur mit der Hauruck Methode durch die tiefen Schlaglöcher. Bereits auf dem heimweg zeigt sich dann noch ein Krokodil. Wir haben eine weitere Nacht in Giritale vor uns. Es ist noch Zeit bis zum Dinner und ich buche eine Kopfmassage – herrlich. Als ich zum duschen in mein Zimmer komme, freue ich mich über das gemachte Bett, das mit exotischen Blüten dekoriert ist.

Der 7.11. führt uns zu den Ureinwohnern, den Vedas. Dieses indogene Volk lebt vollkommen eigenständig und frei. Vorher fällt Jaruck aber ein, dass auf dem Weg dorthin eines der ältesten Felsenklöster liegt. Man braucht auch keine Wanderstiefel, ist leicht zu bezwingen! Der Fels ragt ca. 500 Meter in die Höhe und oben auf der Spitze sieht man die weiße Dagoba leuchten. Aber erst brauchen wir eine Toilette. Es gibt keine und die großen Felsen müssen herhalten. Es stellt sich sehr schnell heraus, dass der Weg mit unserem Schuhwerk nicht zu bezwingen ist. Anke und ich machen auf halber Strecke halt und treten den Rückweg an. Die Anderen gehen weiter, kommen nach einiger Zeit barfuß wieder. Die Schuhe haben sie auf halber Strecke stehen lassen. War einfacher so. Anke und ich lassen uns in das Warten durch die Kindermönche vertreiben. Sie zeigen uns den unteren Tempel mit all seinen Göttern. Wir sehnen uns nach einer Flasche Wasser.

Lunch gibt es heute aus einer Garküche am Straßenrand, denn die Ureinwohner warten ja. Mitten in seiner Lehmhütte sitzt der (weitgereiste) Häuptling. Er ist ein gewichtiger Mann und reist zu allen wichtigen Konferenzen auf der Welt. Barfuß und nur mit seinem Sarong, der traditonellen männlichen Bekleidung. Dieses Mal hängen Bilder an der Wand, die ihn mit verschiedenen Staatsoberhäuptern zeigt. Wir liefern unsere Präsente ab, die Jaruck unterwegs noch eingekauft hat. Kaufen Hönig von wilden Bienen und dürfen uns, schon in Aufbruch Stimmung, im Bogenschießen versuchen.

Alle sind berührt von der ehrfürchtigen und spirituellen Athmospähre dieses Nachmittags. Dann entführt Jaruck uns auch noch in ein Traumhotel!!! Der Weg dorthin ist steil und von vielen Schlaglöchern durchzogen. Es geht nur langsam vorwärts. Aber dann dieses Hotel. Ein Traum aus 1001 einer Nacht. Ich bekomme als erste mein Zimmer und kann nicht glauben dass ich da „residieren“ darf. Der Eingangsbereich ist gleichzeitig große Wohnküche, daneben Dusche , WC und Waschbecken. Nach oben führt eine Holztreppe aus alten Bahnschwellen in den Schlafbereich. Ein überdimensionales Bett steht mitten im Raum. Ich will den begehbaren Kleiderschrank öffnen und stehe vor einer zweiten Toilette. Zu beiden Seiten des Zimmers sind Fenster, die direkt den Blick auf Kandy freigeben (das sehe ich aber erst am Morgen). Duschen und Umziehen fürs Dinner. Das nehmen wir in einem großen Speisesaal ein – mit klassischer Musik im Hintergrund – echten Kerzen. Gott sei Dank haben wir unterwegs noch Wein eingekauft, den wir nun in dieser wunderbaren Umgebung genießen. 8.11.2013 Der Zahntempel ist wohl einer der Höhepunkte bei einer Reise nach Sri Lanka. Zum ersten Mal sehe ich den geöffneten Schrein, aus dem das pure Gold leuchtet. Es ist wie immer ein Gedränge von Gläubigen, Kindern, Kranken und Alten. Da geht es im botanischen Garten schon ruhiger zu. Schmuckkauf und Tee steht noch auf dem Programm – was auch einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Fahrt zurück zum Hotel wird durch eine unschöne Zusammenkunft mit Betrunkenen garniert. Die aber Dank Jarucks resoluter Art mit der Verhaftung der besagten endet. Noch einmal eine Nacht in dem Wunderbaren Hotel, bevor wir dann am 9.11. zu unserer Zugfahrt nach Bandarawela aufbrechen. Es ist eine lange Fahrt, wunderschön. Wir passieren den höchst gelegenen Bahnhof Sri Lankas in 2200 m Höhe.

Es wird auch richtig kalt und man kann eine Jacke gebrauchen. Nachmittags um 16.30 erreichen wir Bandarawela und Yohan erwartet uns schon mit dem Bus. Im Hotel Blue Wings werden wir empfangen und dürfen die Öllampen anzünden. Ein berührender Moment. Den nächsten Tag wollen wir ausspannen, auf dem Markt einkaufen. Nachmittags sitze ich auf den Felsen im Fluss. Der 11.11. führt uns nach Nuwara Eliya, ins Hochland zum Teeanbau. Überall sehen wir die tamilischen Teepflückerinnen, die ihre Jutesäcke um den Kopf gebunden haben, in den sie die gepflückten Blätter verstauen, bevor die gefüllten Säcke in die Teefabrik kommen. Dort werden sie innerhalb von 24 Stunden zu fertigen Tee verarbeitet, verpackt und versandfertig gemacht. Auf der weiteren Fahrt begleitet uns ein Adler und wir sehen schwarze Bartaffen, die es nur im Hochland gibt.

Hier endet nun unsere Rundreise. Wir haben noch eine Nacht in Bandarawela und treten am 12.11. unsere Fahrt ans Meer nach Martara an. Unterwegs besuchen wir noch Yohans Freundin, die Ella als Fotografin arbeitet. Machen dort Stopp und besuchen die Höhle von König Ravana, der Häuptling der Ureinwohner. Genießen die bergige Landschaft Sri Lankas beim Lunch, bevor es wieder talwärts geht Richtrung Meer. Es regnet und will gar nicht mehr aufhören. Ich selbst bin ein bisschen wehmütig. Habe viel gesehen und erlebt, freue mich auf das Meer, das wir bei unserer Ankunft im Regen und in der Dunkelheit nicht sehen. Außerdem ist das Hotel zwar günstig, aber dreckig. Jaruck fährt am nächsten Morgen mit Willi und Anica zurück. Anke, Rene und ich bleiben und genießen morgens das Meer. Im Dorfladen Tee und Gebäck. Entdecken einen Ayurveda Arzt mit angeschlossener Klinik und buchen Massagen und Stirnölgüsse für den nächsten Tag. Ich muss sagen, der Stirnölguss war ein Gedicht. Laufe zurück wie ferngesteuert und schlafe auch eine Stunde. Am nächsten Tag finden wir auf dem Weg zum Dinner, dann unsere endgültige Bleibe am Meer. Ein Hotel direkt am Meer. Zimmer mit Meerblick, sauber und günstig. Essen hervorragend. Esse drei Tage lang nur Hühnchencurry. Gebe mich den Träumen, dem Rauschen des Meeres hin. Beobachte Meeresschildkröten und war. Aber da haben wir leider Pech. Aber allein dem Spiel der Wellen zuzuschauen, macht nicht müde. Die Gedanken kommen und gehen mit den Gezeiten des indischen Ozeans und spüre wie ich Ruhe und Kraft bekomme. Das Frühstück nehmen wir jeden Morgen direkt am Strand ein. Ebenso das Abendessen. Jeden Morgen gehe ich an den Strand zum Meditieren, wende mein Gesicht der Sonne zu und freue mich auf den vor mir liegenden Tag. Am Morgen des 20.11. heißt es dann endgültig Abschied nehmen vom Meer, von einer Reise in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft. Yohan holt uns um 10.30 mit dem Bus ab. Wir fahren die Küste entlang, sehen Fischer, die ihre reiche Beute am Straßenrand ausbreiten und zum Verkauf anbieten. Treffen in Negombo noch einmal Jaruck. Der Abschied ist herzlich – ist die nächste Reise doch schon in Planung. Pünktlich um 20.40 hebt unser Flieger ab und wir starten beladen mit vielen Erlebnissen und Erinnerungen Richtung Heimat.

Ayu Bo Van

ihr Menschen alle, die uns so viel gezeigt haben Jaruck, Yohan und all die anderen.