QUARTALSBERICHT (Q4 - 2015)

21. Januar 2016 - Seite 1

Rückblick – Pressestimmen Fallende Ölpreise drücken Wall Street ins Minus (Quelle: REUTERS 31.12.15) Der Verfall des Ölpreises drückte weiter auf die Stimmung. Neue Daten vom Arbeitsmarkt rückten in den Hintergrund. US-FED erhöht Leitzins erstmals seit 10 Jahren (Quelle: REUTERS 16.12.15) Die US-Notenbank FED hat erstmals seit fast zehn Jahren den Leitzins erhöht. Am Mittwoch setzten ihn die Währungshüter auf 0,25% bis 0,5%. Die FED beendet die Null Zins-Phase als Reaktion auf die globale Finanzkrise. Deutsche Wirtschaft wächst im Dezember merklich (Quelle: REUTERS 16.12.15) Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende trotz schwacher Weltkonjunktur kaum an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister fiel im Dezember um 0,3 auf 54,9 Punkte. Politik ist größtes Risiko für EU-Konjunktur (Quelle: REUTERS 01.12.15) Die politische Entwicklung birgt nach Einschätzung der Berenberg Bank derzeit die größten Gefahren für die europäische Wirtschaft. Der ‚Brexit‘ ist das größte erkennbare Einzelrisiko! Verwirrung um Junckers Aussagen zur Einlagensicherung (Quelle: REUTERS 02.11.15) EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken von der geplanten einheitlichen Einlagensicherung ausnehmen. Kauflaune der US-Verbraucher wird schwächer (Quelle REUTERS 27.10.15) Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Oktober überraschend eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sank auf 97,6 Punkte von revidiert 102,6 Zählern im

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21. Januar 2016 - Seite 2

Vormonat, wie das Institut Conference Board am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Dies ist nur ein kleiner Eindruck der Pressemeldungen aus dem vergangenen Quartal. In dieser Zeit einen klaren Kopf zu bewahren war gewiss eine große Herausforderung.

Portfolioaktivitäten Wie haben wir im letzten Quartal reagiert? In Einzelfällen haben wir Aktien, deren Kurse stark gefallen waren und deren Aussichten auf eine Dividendenrendite bzw. deren Unternehmenskennzahlen sich nicht dramatisch verschlechtert haben (u.a. BOSS AG, Banco Santander oder auch den Ölkonzern Shell/Royal Dutch), gekauft. Wir haben zu früh angefangen, die Positionen aufzubauen, andererseits haben wir dank unserer umfangreichen Barreserven die Möglichkeit, weiter zuzukaufen. Im Dezember wurde die Anleihe der Firma Reiff 7,25% vorzeitig zurückgezahlt, obwohl sie erst im November 2016 fällig geworden wäre. Bei den Substanzwerten der Weltmarktführer sind wir weiterhin engagiert geblieben. Gerade in einem solch extremen Krisenszenario (Angst und Panik regieren) bleiben Anlagen in Aktien und damit in Produktivkapital – wie die von uns bevorzugten Weltmarktführer – unverzichtbar. Gute Unternehmen werden auch diese Krisen überstehen. Was man von Staaten und ihren gegebenen Anleiheversprechen nicht unbedingt erwarten kann. Aktien haben in den letzten Wochen in der Spitze bis zu 30% ihrer Kurswerte eingebüßt (bspw. gemessen am DAX), ohne dass sich das Geschäft der dahinterstehenden Unternehmen derartig verschlechtert hat. Substanzwerte behalten ihren Wert, nur die Preise, die dafür bezahlt werden, schwanken. Bei Zinspapieren gab es nahezu keine attraktiven Neuemissionen bzw. interessante Investitionsmöglichkeiten. Aufgrund der starken Rückschläge beim Ölpreis bzw. den Industrierohstoffen sind auch die Anleihen dieser Gesellschaften in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir konzentrieren uns auf Anleihen großer Konzerne, bei denen wir das Insolvenzrisiko für überschaubar halten. Solange jedoch die Nervosität an den Märkten, geschürt durch Angst und Unsicherheit, vorherrscht, wollen wir abwarten, da uns die Kursschwankungen aktuell noch zu stark stimmungsgetrieben sind. Details zu den Transaktionen finden Sie wie gewohnt in den Portfolioaktivitäten in der Anlage.

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21. Januar 2016 - Seite 3

Markteinschätzung Zu Beginn des letzten Quartals hat China die Börsen aufgeschreckt. Nach der zweiten Abwertung des Yuan binnen 48 Stunden kam es zu weiteren empfindlichen Kursverlusten bei deutschen Aktien, auch Schwellenländer-Währungen und Industriemetalle gingen massiv in den Keller. Diese Herbstgewitter haben die Börsen von ihren Hochs im April nach unten geprügelt, zum Teil mit Kursrückgängen an einem Tag von mehr als 7%. Damit scheint das Korrekturpotenzial nahezu ausgeschöpft und viele Werte haben möglicherweise wieder eine interessante Einstiegsbasis erreicht zumal wir vor dem Beginn der Dividendensaison des vergangenen Geschäftsjahres stehen und die meisten Unternehmen ihre Dividenden stabil halten bzw. noch erhöhen. Grund für den Schwächeanfall waren enttäuschte Wachstumserwartungen aus China und ein extrem niedriger Ölpreis. Gleichzeitig entwickeln sich die wirtschaftlichen Frühindikatoren weltweit eher verhalten. Die deflationären Kräfte bleiben sehr stark und das Gesamtbild von „Null Wachstum, Null Zinsen, Null Inflation“ bleibt weiterhin gültig. Ölpreis Öl hatte seinen Rekordwert im Juli 2008 mit fast 150 USD pro Barrel erreicht. Von einigen Rohstoffhäusern wurden damals weiter steigende Ölpreise von weit über 200 USD prognostiziert, maßgeblich verursacht durch das stakte Wachstum in den BRIC-Staaten und in China. Ein Treiber für Rohstoffe war ebenso der schwache US-Dollar. Für einen Euro musste Amerika fast 1,60 USD bezahlen. Kann der Ölpreis überhaupt jemals wieder nachhaltig steigen? Ab der Marke von 60 Dollar pro Barrel wird es überhaupt erst attraktiv, die unkonventionelle Ölfördermethode „Fracking“ zu betreiben, die in immer mehr Ländern als alternative Energieversorgung betrachtet wird. Industrierohstoffe Da der Ölpreis so etwas wie der Rudelführer unter den Rohstoffpreisen ist, haben auch Industriemetalle nachgegeben. Die industriellen Rohstoffmärkte haben das Jahr 2015 äußerst schwach beendet. Die meisten Rohstoffländer sehen sich 2015 gegenüber 2012 einem Nachfrageausfall ausgesetzt. Der zyklische Abschwung, welcher seit 2011 anhält, befindet sich mittlerweile im fünften Jahr. Dieser Kaufkraftverlust macht natürlich auch vor Exportnationen nicht halt. Insgesamt braucht eine geschwächte Weltwirtschaft tendenziell weniger Öl und Industriemetalle. Angesichts der Preisrückgänge von teils deutlich mehr als 60% bei wichtigen Leitrohstoffen

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21. Januar 2016 - Seite 4

wie Erdöl, Eisenerz und Kupfer liegt die Korrektur weit über dem historischen Durchschnitt von ca. 40%. Indikationen für eine Bodenbildung und den Beginn einer Trendwende an den Rohstoffmärkten in 2016 mehren sich. Eine mögliche Erholung der Rohstoffmärkte wird nicht von einem rasanten Anstieg der Nachfrage, sondern von angebotsseitigen Rationalisierungsmaßnahmen getrieben werden. FED – EZB Die geldpolitischen Beschlüsse (und Nicht-Beschlüsse) der EZB und der US-Notenbank FED Mitte Dezember haben einen nicht eindeutigen Einfluss auf die kurz- bis mittelfristige Kursentwicklung der Wertpapiere und Wechselkurse bzw. die internationalen Kapitalströme. Mit der Verlängerung ihres umstrittenen Anleihen-Kaufprogramms zementiert die EZB den Null Zins auf Jahre hinweg. Diese Strategie birgt aber auch massive Risiken, da die Kapitalmärkte nach immer größeren Geldspritzen der Währungshüter gieren. EZB-Chef Mario Draghi stellte nun bis März 2017 die Summe von 1,5 Billionen Euro in Aussicht. Doch mit der jetzigen Ausweitung der Anleihenkäufe ist eine Straffung der Geldpolitik in weite Ferne gerückt. Derzeit sorgt die EZB mit ihren Geldspritzen noch dafür, dass die Finanzmärkte bei Laune gehalten werden. Idealerweise soll auch die Wirtschaft im Währungsraum davon profitieren und das Bruttoinlandsprodukt schneller zulegen. Insgesamt kommt bisher jedoch zu wenig Zentralbankgeld in der Realwirtschaft an, da die meisten Unternehmen selbst noch genügend Barreserven haben. Trotz aller Hilfen ist das Wachstum verglichen mit dem bereits auf vollen Touren laufenden Wirtschaftsmotor in den USA noch langsam, wo zudem weitaus mehr Jobs entstehen. Die EZB veranschlagt für 2015 einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von 1,5 Prozent in der Euro-Zone. 2017 dürften es 1,9 Prozent werden.

Fazit und Ausblick Aktien werden sich wohl auch 2016 im Spannungsfeld hoher Bewertung und dem Mangel an Anlagealternativen bewegen. Solange die Wachstumsaussichten einigermaßen günstig bleiben, werden wir die Renditeüberlegungen den möglichen Risiken vorziehen und das Potenzial von Dividendentiteln ausreizen. Dieser Ansatz erfordert Geduld und Disziplin sowie den Mut zu antizyklischem Handeln.

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21. Januar 2016 - Seite 5

Wir gehen davon aus, dass sich die Stimmung an den Märkten schrittweise verbessert, trotzdem werden wir Vorsicht walten lassen und nur selektiv in Branchen bzw. Einzelaktien investieren, die Wachstum und Rendite versprechen, wie etwa bei Unternehmen mit möglichst stabiler konstanter Dividende. Insgesamt sehen wir auch bei verschiedenen Anleihen aus dem Energie- und Rohstoffsektor derzeit ein sich stabilisierendes Chance/Risiko-Verhältnis nach dem panikartigen Ausverkauf im letzten Quartal. Dies könnte auch bei anderen Unternehmensanleihen eintreffen, denn viele internationale Unternehmen sind höher verschuldet, weshalb auch ihre Anleihen deutlich unter Druck geraten sind. Die Emittenten beginnen deshalb mit Maßnahmen, ihre Kreditqualität deutlich zu verbessern. Dies ist nicht unbedingt gut für die Aktionäre, verbessert aber die Lage der Gläubiger. Vielleicht sind daher in diesem Fall Anleihen die besseren Aktien. Selbstverständlich finden Sie wie gewohnt die Übersicht der getätigten Portfolioaktivitäten des 4. Quartals 2015 in der beigefügten Anlage. Gerne stehen wir Ihnen für weitere Erläuterungen zu diesem Bericht zur Verfügung.

 

Ihr Frank Benz

Januar 2016 Anlage: Ausgewählte Portfolioaktivitäten im Quartal 4 / 2015

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Aktivität

Bezeichnung / Erläuterung

Branche / Land

HSBC Bank plc.

Drägerwerk AG

Kauf

Kauf / Nachkauf

Kauf / Nachkauf

26.10.2015

03.11.2015

26.10.2015

Medizin- & Labortechnik

Bankbranche International

Bankkonzern internaitonal

Industriegase & Grundchemikalien

Bekleidungsindustrie

Im laufenden Quartal wurden keine Verkäufe oder Gewinnsicherungen vorgenommen.

Kauf

Wincor Nixdorf AG / 47,30178 / 46,83xx

Kauf / 7,25% Reiff - Anleihe - Zinsen fest bis 26.05.2016 Neuemission

Gewinnsicherung

Unternehmensanleihe

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

Währ.

Aktivität / Status

aktuell im Depot

aktuell im Depot

aktuell im Depot

aktuell im Depot

aktuell im Depot

aktuell im Depot

100,00

34,589

47,302 100,00

Gewinnsicherung / Verkaufskurs

89,910

57,68

6,89

4,27

129,700

75,000

akt. Kurs / Verkaufskurs

Gewinnsicherung / Verkaufskurs

4 .Quartal 2015

93,75

4 .Quartal 2015

4 .Quartal 2015

55,32

7,0233

5,18

133,33

77,56

4 .Quartal 2015

Einstiegsniveau bei

Bei der hier vorgestellten Aktivität handelt es sich um keine Anlageempfehlung! In unserer Vermögensverwaltung erfolgt eine regelmässige Überprüfung der Anlagekriterien.

16.05.2011

18.05.2015

Bank- & IT-Technologien

DAX-ETF börsengehandelter Indexfonds. Dieser beinhaltet die 30 Abbildung des deutschen Aktiengrößten börsennotierten Unternehmen (DAX). Index DAX im Verhältnis 1:1

Gewinnsicherung / Verkäufe / Endfälligkeiten

17.12.2015

Börsengehandelte Fonds ( ETFs) & Investmentfonds

31.12.2015

Attraktive Unternehmensanleihen - Depotanteil pro Position ca. 3% bis 5% Rückzahlung bei Endfälligkeit erwartet zu 100,00%

Banco SANTANDER

LINDE AG

Kauf

17.12.2015

BOSS AG

Kauf

17.12.2015

Substanzorientierte Einzelwerte - Depotanteil pro Position ca. 3% bis 5%

ursprüngl. / letzt. Kaufdatum

Auswahl substanzorientierter Anlagen zur Rendite-Optimierung des Kernportfolios

Getätigte Portfolioaktivitäten des aktuellen Quartals

21.12.15

19.10.15

14.01.16

14.01.16

14.01.16

14.01.16

14.01.16

14.01.16

Datum vom

S.1

7,25% Zinsen p.a.

36,75%

-4,10%

4,27%

-1,90%

-17,57%

-2,72%

-3,30%

durchschnittl. Kursgewinn / . verlust vor Steuern

14.01.16