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SS 2014 Die Europäische Zentralbank (EZB) in der Grauzone zwischen Geld- und Fiskalpolitik (monetärer Staatsfinanzierung). Klausur: 08.07.2014, 14:00-16:00 Uhr s.t., Sch2

Agenda I. II.

Quelle:

Einführung – Kommentar. Die Europäische Zentralbank (EZB) im Ordnungsrahmen des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB).

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II. Die Europäische Zentralbank (EZB) im Ordnungsrahmen des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). 1. 2. 3. 4. 5.

6. 7.

Historische Entwicklungsschritte Entwicklungsstand der Europäischen Währungsunion (EWU) Grundzüge des Ordnungsrahmens ESZB – Aufgaben und Zuständigkeiten Die Deutsche Bundesbank im System des ESZB Die EZB: a) Kapitalanteile an der EZB am gezeichneten Kapital b) Kapitalanteile an der EZB am eingezahlten Kapital c) Währungsreserven der EZB d) Verteilung der Notenbankgewinne und -verluste der EZB e) Beiträge der nicht dem Euro – Raum angehörenden NZBen zum Kapital der EZB f) Der Jahresabschluss der EZB 2013 Stimmrechte im EZB – Rat: Die Rotationsregeln Literaturhinweise

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II.1. Historische Entwicklungsschritte     



01.07.1990: 1. Stufe der Wirtschafts - und Währungsunion (WWU) tritt in Kraft (vollständige Liberalisierung des Kapitalverkehrs mit Ausnahme Spaniens, Portugals, Griechenlands, Irlands). 01.11.1993: Vertrag von Maastricht in Kraft: Erstmalige Festlegung von Arbeit und Aufgaben der EZB. 01.01.1994: 2. Stufe der WWU: Ausrichtung auf Konvergenzkriterien. Gründung des Europäischen Währungsinstituts (EWI) dem Vorläufer der EZB. 01.07.1998: Gründung der EZB und des ESZB. 01.01.1999: 3. Stufe der WWU: Euro wird zur neuen Währung in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Spanien. Die Zuständigkeit der Geldpolitik geht auf das ESZB über. 01.12.2009: Vertrag von Lissabon tritt in Kraft. Die EZB besitzt nun formal den Status eines EU-Organs (Art. 13 EUV). Weitere wichtige Vertragsgrundlagen: 123, 127-133, 282-284 AEUV, Protokoll Nr. 4 zum EU-Vertrag über die Satzung des ESZB und der EZB i.d.F. des Vertrags von Lissabon vom 13.12.2007.

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II. 2. Quelle: http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Bundesbank/Eurosystem/Organisation/organisation.html (S. 134)

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II.3.

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Der EZB-Rat II.3. Art. 283/1 AEUV, Art. 10, 11 Satzung ESZB/EZB Protokoll Nr. 4

 Rat der EZB besteht aus den Mitgliedern des Direktoriums der EZB und den Präsidenten der Zentralbanken der Eurostaaten (Art. 283/1 AEUV)  Jedes Mitglied hat eine Stimme  Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme Vorsitzenden  Abstimmungsregeln, Mehrheiten

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II.3. Das Direktorium  Das Direktorium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und 4 weiteren Mitgliedern (Art. 283/2 AEUV).  Seine Mitglieder „werden vom Europäischen Rat auf Empfehlung des Rates, der hierzu das Europäische Parlament und den Rat der Europäischen Zentralbank anhört, aus dem Kreis der in Währungs- oder Bankfragen anerkannten und erfahrenen Persönlichkeiten mit qualifizierter Mehrheit ausgewählt und ernannt.  Ihre Amtszeit beträgt acht Jahre; Wiederernennung ist nicht zulässig.“  Abstimmungsregeln

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II.3. Art. 283/1 AEUV, Art. 10 Satzung ESZB/EZB Protokoll Nr. 4

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II.3. Art. 141 AEUV, Art. 144 Satzung ESZB/EZB, Protokoll Nr. 4

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II. 4. Die Deutsche Bundesbank im System des ESZB

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II.5a) Ermittlung der Anteile der NZben des Euroraums zum Kapital der EZB (Art. 28, 29 Protokoll Nr. 4)

 Der Anteilsschlüssel gewichtet zu gleichen Teilen:  Anteil des jeweiligen Mitgliedstaates an der Bevölkerung der Gemeinschaft im vorletzten Jahr vor der Errichtung des ESZB.  Anteil des jeweiligen Mitgliedstaates am BIP der Gemeinschaft zu Marktpreisen in den fünf Jahren vor dem vorletzten Jahr vor der Errichtung des ESZB.  Die Gewichtsanteile werden alle fünf Jahre oder bei EU-Erweiterungen aktualisiert (zuletzt am 01.01.2009). Quelle:

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II.5a) Anteile in % am gezeichneten Kapital von 10,76 Mrd. € Beiträge der NZben des Euroraums zum Kapital der EZB

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II.5.b) Kapitalanteile an der EZB in % (am eingezahlten Kapital)

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II.5.c) Währungsreserven Quelle: http://www.ecb.europa.eu/ecb/tasks/reserves/html/index.de.html

 Sowohl die EZB als auch die NZben halten Währungsreserven.  Währungsreserven der EZB stellen den Bedarf für Devisengeschäfte (Art. 127, 219 AEUV) sicher.  Sie entstanden ursprünglich durch Übertragung von Währungsreserven der NZben zu Beginn der 3. Stufe der EWU (Art. 30 Satzung ESZB/EZB, Protokoll Nr. 4).  Offizieller Bestand 11/2010 in Mio. €:  EZB 58.882 (79% $, 21% Yen)  Eurosystem: 597.459

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II.5.d) Verteilung der Notenbankgewinne und –verluste der EZB

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II.5.e)

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5.f) Jahresabschluss der EZB 2013 (Zahlen in Klammern 2012)

 Rückstellungen: 0,4 Mio. € (1166 €)  Rückstellungen insgesamt: 7.530 Mio. €  Nettogewinn (Art. 33 ESZB-Satzung): 1.440 Mio. € (995 Mio. €)  Einbehaltung: 10 Mio. €  Gewinnvorauszahlung: 1.370 Mio. € (998 Mio. €)  Davon 962 Mio. € Zinserträge (1.108 Mio. €)  Euro-Banknotenumlauf 406 Mio. € (633 Mio. €).

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5.f) Im SMP - Portfolio gehaltene Bestände des Eurosystems zum 31.12.2013 Nominalwert: Der auf dem Mantel aufgedruckte Geldbetrag; Buchwert: Werte, zu denen Positionen in der Bilanz ausgewiesen werden.

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6. Stimmrechte im EZB –Rat: Die Rotationsregeln a) Rotationsprinzip bei 19-21 Mitgliedstaaten (Art. 10 Satzung ESZ/EZB)

 Rotationsregel für Stimmrechte im Rat greift, sobald das 19. Land der Währungsunion beitritt.  Litauen strebt zum 1.1.2015 den Euro-Beitritt an (19.Mitglied).  Gewichtung der Euro – Länder (Art. 29 Satzung ESZB/EZB):  Anteil am aggregierten Bip 5/6  Aggregierte Bilanz der monetären Finanzinstitute 1/6  Die Rotationsregel:  Die Gruppe Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande teilt sich 4 Stimmrechte;  Die 14 kleineren Länder teilen sich 11 Stimmrechte.  Die 6 Mitglieder des EZB-Direktoriums haben weiterhin ein ständiges Stimmrecht.  Danach würde die Bundesbank jeden 5. Monat kein Stimmrecht wohl aber ein Mitspracherecht haben. Quelle:

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II.6. Quelle: http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Bundesbank/Eurosystem/Organisation/organisation.html (S.134)

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6. Stimmrechte im EZB –Rat: Die Rotationsregeln b) Rotationsprinzip bei 22 Mitgliedstaaten (Art. 10 Satzung ESZ/EZB)

 Erweiterung auf mehr als 21 Staaten Bildung von 3 Gruppen (Gewichtung der Länder wie a): 1. Gruppe: 5 größte Länder der Währungsunion mit weiterhin 4 Stimmrechten. 2. Gruppe: Die Hälfte aller Euroländer mit 8 Stimmrechten. 3. Gruppe: Übrige Euroländer mit 3 Stimmrechten.

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II.6. Quelle: http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Bundesbank/Eurosystem/Organisation/organisation.html

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II.6. Schwelender Streit über EZB - Stimmrechtsrotation     

 

Die EZB: EZB-Rat muss in der Lage sein, Entscheidungen auch bei deutlich erweitertem Euro-Währungsgebiet rasch und effizient zu treffen. Contra: Deutschland trägt 27% der EZB-Risiken hat aber jeden 5. Monat kein Stimmrecht. „Deutschland muss ein permanentes Stimmrecht im Rat haben (Bayr. Finanzminister). Umstrittene Entscheidungen fallen immer dann, wenn Deutschland kein Stimmrecht hat (B. Lucke, AfD). Das Rotationsprinzip verhindert eine angemessene Repräsentation. „Die Entscheidungen können sprunghaft werden… und es können sich strategische Koalitionen von Kleinen bilden deren Einfluss noch mehr steigt.“ Auch sei strittig, ob die Effizienz der Entscheidungsfindung wirklich besser werde, wenn die Stimmrechte rotieren“ (A. Belke Uni Duisburg-Essen). Pro: Rotation nicht überschätzen: EZB-Entscheidungen sollten grundsätzlich unabhängig von nationalstaatlichen Interessen ein; Rederecht im EZBRat auch ohne Stimmrecht; Sitz eines deutschen Vertrers im Direktorium sichern (R. Brinkhaus CDU).

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II. 7. Literaturhinweise

   

http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Bundesbank/Eurosystem/Organisation/ organisation.html http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Buch_ BroschuereFlyer/geld_und_geldpolitik_schuelerbuch.pdf?__blob=publicationFile http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Buch_ BroschuereFlyer/geld_und_geldpolitik_schuelerbuch.pdf?__blob=publicationFile http://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/escb/html/mission_eurosys.de.html

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Der Ordnungsrahmen Europäisches System der Zentralbanken (ESZB) i.d. Fassung v. 9.5.2008 Eurosystem Europäische Zentralbank (EZB) (Art. 13 EUV. 127-133, 282-284 AEUV, Satzung) Beschlussorgane

EZB-Rat (Art. 283/1 AEUV)

Direktorium (6) (Art. 283/2 AEUV)

Direktorium und Präsidenten der NZBen

Präsident, Vizepräsident + 4 weitere Mitglieder

Aufgaben (Art. 12 Satzung) Erlass von Leitlinien Festlegung der Geldpolitik

Aufgaben (Art. 12 Satzung) Ausführung der Geldpolitik Führung der lfd. Geschäfte

Bestimmungen zur Währungspolitik (Art. 127-133 AEUV)

Erweiterter Rat als 3. Beschlussorgan (Art. 141 AEUV, 144 Satzung) Präsident und Vizepräsident der EZB + NZBen aller EU-Migliestaaten Aufgaben : Zusammenarbeit zwischen Nationalbanken verstärken, Koordinierung der Geldpolitiken, Funktion des Wechselkursmechanismus überwachen, Aufgabenübernahme der Aufgaben des vormaligen Währungsinstituts. Konegen ESZB.prs

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II.4. Die Deutsche Bundesbank im System der EZB Nationale Notenbanken: USA - Japan - EZB - China - England usw. Instrumente: Wechselkurse, Leitzinsen, Devisenreserven

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Leitzins

• . Finanzmärkte

Geldpolitik

Interbankenkredite Kreditnehmer

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