Politikunterricht

„Scaffolding“ im WPU – ein Mittel zur Verbesserung von Urteilskompetenz? 15. Landesfachtag Wirtschaft/ Politik Fachmethodik im Wirtschaft/ Politikunte...
Author: Silke Lenz
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„Scaffolding“ im WPU – ein Mittel zur Verbesserung von Urteilskompetenz? 15. Landesfachtag Wirtschaft/ Politik Fachmethodik im Wirtschaft/ Politikunterricht 2016

Aufgabe: Stellen Sie die Aussagen des Textes mit eigenen Worten dar! Dafür haben Sie zwei Minuten Zeit.

"Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften haben recht differente Publikationskulturen. Dies rührt daher, dass die Naturwissenschaften aufgrund ihrer engen Anbindung an gesellschaftliche Produktion zu langfristig einheitlichen Gegenstandskonzeptionen tendieren, während diese in den Geistes- und Sozialwissenschaften nach wie vor strittig sind. Es stehen sich daher eine in die Breite und Tiefe gehende Wissensentwicklung, die idealiter die Historizität der Gegenstände und ihrer Konzeptionen, also die Fachgeschichte selbst, mit im Blick behält, und ein auf enge Innovationszonen bezogener Erkenntnisfortschritt, der auch das noch nicht Gewusste bereits als Aufgabe scharf umrissen hat, gegenüber."

Aufgabe für SuS: Erklären Sie die gewünschte, ökonomische Wirkungsweise von Konsumgutscheinen in der Krise! Schülerantwort: … das … nein, es geht so ...also … da ist mehr, also irgendwie flüssig … Geld … Das ist ja gut … kurbelt richtig an... halt ein Boom...

Antwort:

Erwartete

Durch die Ausgabe der Konsumgutscheine steigt das verfügbare Einkommen der Haushalte, wodurch deren Kaufkraft ebenfalls steigt. Folglich kommt es zu einem Anstieg der Konsumgüternachfrage. Aus diesem Grund steigen die Umsatz- und ggf. Gewinnerwartungen der Unternehmen, was zu einer Ausweitung der Produktion und somit Investitionsgüternachfrage führen kann. Folglich stellen die Unternehmen neue Arbeitskräfte ein und die konjunkturelle Arbeitslosigkeit sinkt. Das Mehr an Beschäftigung kann dann ebenfalls zu Wachstum führen.

„Scaffolding“ im WPU – ein Mittel zur Verbesserung von Urteilskompetenz? 1. Ziele und Zielbeziehungen von WPU 2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? 2.1 Gründe für Sprachbildung 2.2 Definition „Scaffolding“ 2.3 Beispiele

1. Ziele und Zielbeziehungen von WPU ●

Urteilskompetenz (Urteilsbildung): ●

Fähigkeit kontroverse Sachverhalte begründet, differenziert und reflektiert beurteilen zu können.



Prozessbezogene Kompetenz



Fachliche Sozial- und Selbstkompetenz

1. Ziele und Zielbeziehungen von WPU ● ●







Erschließungskompetenz: Zur Urteilsbildung erforderliche Sachverhalte/ Informationen aus Materialien erschließen können, Besonderheiten, Intentionalität und Aussagekraft unterschiedlicher Materialien und Materialarten und der aus ihnen gewonnenen Informationen beurteilen können, die Fachmethodik (z.B. Modellbildung) zur eigenständigen Urteilsbildung unter Berücksichtigung der Grenzen solcher Methodik anwenden können.



Prozessbezogene Kompetenz



Fachliche Methodenkompetenz

1. Ziele und Zielbeziehungen von WPU ●

Sachkompetenz: ●



Zur Urteilsbildung notwendige Begriffe, Gegenstände und Problemzusammenhänge beschreiben, darstellen und erklären zu können. Inhaltsbezogene Kompetenz

1. Ziele und Zielbeziehungen von WPU ●





Erschließungs-/ fachliche Methodenkompetenz zusammen mit Sachkompetenz unerlässliche Voraussetzung für Urteilsbildung Erschließungs-/ fachliche Methodenkompetenz als Ermöglichungsbedingung für Sachkompetenz Kompetenzorientierung als Vermittlung von Erschließungstechniken, Begriffen, Kenntnissen und Strukturierungshilfen zur Urteilsbildung Aufgabe des Unterrichts ist es, diese Erschließungstechniken und Strukturierungshilfen zu ermöglichen/ zu leisten!

2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? 2.1 Gründe für Sprachbildung ●

Sprachliche Handlungsfelder in der Schule: ●



Mündlich und schriftliche realisierte Sprache (rezeptiv, produktiv, interaktiv, meta-kognitiv) Kommunikation und Interaktion (z.B. Fragen stellen, Informationen beschaffen, Restrukturieren, Präsentieren, Aushandeln von Bedeutungen/ Ergebnissen, Reflektieren und Evaluieren von Lernwegen und Ergebnissen)

2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? 2.1 Gründe für Sprachbildung ●

Sprachliche Handlungsfelder in der Schule: ●

Unterrichts-/ Aufgabenkultur –

– –

Kognitive Operationalisierung erfordert sprachliche Aktivität (sprachliche Realisierung fachlicher Denkoperationen) Fachlichkeit und Sprachlichkeit – zwei Seiten derselben Medaille Ziel: fachliche Diskursfähigkeit (u.a. Urteilsfähigkeit)

2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? 2.1 Gründe für Sprachbildung ●

Sprache und Bildungs(miss)erfolg: ●

Unterrichtssprache ist nicht Alltagssprache



Unterrichtssprache ist nicht Herkunftssprache



Unterrichtssprache ist nicht altersgemäß



Sprachliche Kontexte sind neu bzw. unbekannt



Lehrer ist sich dessen nicht bewusst



Sprachliche Leistung fließt in Beurteilung ein

2.1 Gründe für Sprachbildung „Sprache konstituiert die Konstruktion, Erweiterung, die Anwendung und den Austausch von Wissen.“

„Sprachfertigkeiten sind für Erkenntnisgewinnung und Wissenstransfer erforderlich.“

„Im Sachfachunterricht muss ein systematischer Erwerb von typisch relevanten Denk- und Sprachhandlungsmus tern für die fachliche Kommunikation stattfinden.“

„Lehrer haben die Aufgabe, für die Lernenden ein Gerüst aufzubauen, das zu Beginn Anleitung und Unterstützung gibt und im Verlauf schrittweise zurückgebaut werden kann.“

„Die notwendigen Sprachkompetenzen im Sachfachunterricht entwickeln sich nicht (ganz) von alleine.“



Forderung! Unterstützung bei Rezeption und Produktion

2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? 2.2 Definition „Scaffolding“ ●



„Sprachliche Unterstützung des Lernens von SuS durch unterschiedliche Maßnahmen.“ To scaffold (eng.) = mit einem Gerüst versehen (dt.)



Unterstützung sprachlichen Handelns



Primat der Selbstständigkeit

2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? 2.2 Definition „Scaffolding“ Anlassbezogenes Scaffolding: Konkrete sprachliche Unterstützung

Input-Scaffolding

&

Systemisches Scaffolding: Unterrichtsplanerische Überlegungen

Output-Scaffolding

zig Beispiele siehe Reader

2. Der Weg zum Ziel - „Scaffolding“ als effektives Mittel? (ca. 30 Min.) 1) Prüfen (Erörterung von Möglichkeiten und Grenzen) Sie, inwiefern die vorliegenden Materialien den fachlichen Kompetenzerwerb unterstützen. Differenzieren Sie nach den unterschiedlichen Kompetenzen! 2) Sammeln Sie eigene konkrete Ideen zum Einsatz von „Scaffolding“ im WPU! Ziehen Sie dazu auch die Übersicht auf der ersten Seite des Readers heran. Weiterführende Überlegung: 3) Diskutieren Sie ausgehend von den Beispielen, inwiefern „Scaffolding“ (Binnen-) Differenzierung begünstigt! Stellen Sie sich darauf ein, Ihre Ergebnisse im Anschluss im Plenum darzustellen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!