Perspektiven des deutschen Mittelstands in der erweiterten EU. 4. Mai Prof. Dr. Kilian Bizer

Die erweiterte EU als Herausforderung für Wirtschaft und Wirtschaftspolitik Perspektiven des deutschen Mittelstands in der erweiterten EU 4. Mai 2006...
5 downloads 0 Views 140KB Size
Die erweiterte EU als Herausforderung für Wirtschaft und Wirtschaftspolitik

Perspektiven des deutschen Mittelstands in der erweiterten EU 4. Mai 2006

© Prof. Dr. Kilian Bizer

Perspektiven Mittelstand in der EU

Fragestellung Droht dem deutschen Mittelstand die EU-10 Apokalypse? Wie sind die Chancen und Risiken zu bewerten? Gibt es wirtschaftspolitische Empfehlungen? © Prof. Dr. Kilian Bizer

2

Perspektiven Mittelstand in der EU

Aufbau 1. Sind die Kleinunternehmen fit für die EU – das Beispiel Handwerk? 2. Ist der Mittelstand fit für die EU – das Beispiel Industrie? 3. Wirtschaftspolitische Empfehlungen 4. Ergebnis in drei Thesen

© Prof. Dr. Kilian Bizer

3

Perspektiven Mittelstand in der EU

Stimmung im niedersächsischen Handwerk Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit der EU-Osterweiterung für Ihr Unternehmen? (in %) weder noch 35%

mehr Risiken 61%

mehr Chancen 4%

Quelle: SfH-Umfrage im niedersächsischen Handwerk 2001 © Prof. Dr. Kilian Bizer

4

Perspektiven Mittelstand in der EU

Legale Beschäftigungsmöglichkeiten aus EU-10 in Deutschland • Arbeitnehmerfreizügigkeit: unselbständige Tätigkeit bis 2011 nur beschränkt möglich • Niederlassungsfreiheit: bis max. 2011 ohne AN aus EU-10 • Dienstleistungsfreiheit: Beibehaltung des Betriebssitzes im Heimatland © Prof. Dr. Kilian Bizer

5

Perspektiven Mittelstand in der EU

Ausübung einer Tätigkeit in Deutschland (Dienstleistungsfreiheit) am Bsp. Handwerk Selbständige und Schlüsselpersonal

Zulassungspflichtiges Handwerk

• Erlaubt bei Vorlage EUBescheinigung • Erteilung d. Genehmigung d. Verwaltungsbehörde • Keine Eintragung in Handwerksrolle © Prof. Dr. Kilian Bizer

Einsatz von AN aus EU-10

Zulassungsfreies bzw.handwerksähnliches Gewerbe

Erlaubt, keine Anzeigepflicht (Problem der Scheinselbständigen

Beschränkt bis max. 2011 - nur per Werkvertrag oder Grenzgängerregleung möglich 6

Perspektiven Mittelstand in der EU

3-Stufen-Pyramide am Beispiel Handwerk Stufe 3 Internation. Markt 4-5%

Stufe 2 Überregionaler Markt 8-10%

Stufe 1 Wohnortnaher Markt 85-88% aller Handwerksbetriebe

© Prof. Dr. Kilian Bizer

SfH Göttingen 2005, Dr. Müller

7

Perspektiven Mittelstand in der EU

Zwischenfazit Sind die kleinen Unternehmen fit für die EU? • haben Angst • haben Sprachprobleme • kooperiert nicht so leicht

© Prof. Dr. Kilian Bizer

8

Perspektiven Mittelstand in der EU

Ist der Mittelstand fit für die EU? • Drei Probleme: Bürokratiebelastung, Lohnnebenkosten, Bildung und Ausbildung

• Zwei Hausaufgaben: Investitionen im Ausland steigern, kooperative Exportstrategien verfolgen!

© Prof. Dr. Kilian Bizer

BDI-Mittelstandspanel 2005

9

Perspektiven Mittelstand in der EU

Problem 1: Bürokratielasten • 1-9 Beschäftigte: 4.361 €/Beschäftigter • 10-19 Beschäftigte: 2.727 €/Beschäftigter • …. Je mehr Beschäftigte, desto geringer die Last pro Beschäftigtem • Aber desto höher die Zuwachsrate seit 1994 • Instrumente zum Bürokratieabbau: Folgeabschätzung vs. Standardkosten © Prof. Dr. Kilian Bizer

10

Perspektiven Mittelstand in der EU

Problem 2: Lohnnebenkosten 40.000

je Arbeitnehmer, Euro/Jahr

30.000

Bruttoarbeitskosten

Bruttoentgelt

20.000

Nettoentgelt

10.000

0 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2004

© Prof. Dr. Kilian Bizer

11

Perspektiven Mittelstand in der EU

Problem 3: Bildung und Ausbildung • Erstausbildung in Deutschland noch immer ausschlaggebend • Technischer Fortschritt erfordert Weiterbildung in kürzeren Abständen • Modulare Zusatzausbildungen sorgen für Flexibilität

© Prof. Dr. Kilian Bizer

12

Perspektiven Mittelstand in der EU

Hausaufgabe 1: Investitionen im Ausland 80 % 2005

60

2006

So viel Prozent der Industrieunternehmen investieren im Ausland

40 20

1.319 befragte Unternehmen, BDIMittelstandspanel

0 Mittelstand 80

Großunternehmen

Gesamt

% 2005

60

2006

40

So viel Prozent der Investitionsmittel fließen ins Ausland

20

Suggest Documents