Pay for Performance oder eine Schippe drauf?

Pay for Performance oder eine Schippe drauf? Qualitätsmanagement und Ökonomisierung im Rettungsdienst Dr. Hartwig Marung, 15.11.2013 Überblick - „...
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Pay for Performance oder eine Schippe drauf? Qualitätsmanagement und Ökonomisierung im Rettungsdienst

Dr. Hartwig Marung, 15.11.2013

Überblick

- „Pay for performance“ – was ist das? - Voraussetzungen

- Umkehrschluss: Non pay for non performance - …oder eine Schippe drauf? Leistungen vs. Kosten des Rettungsdienstes - Fazit

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Guck mal wer da spricht

Dr. Hartwig Marung OA am Institut für Notfallmedizin (IfN) Hamburg OA Anästhesie (2002-2010)

ÄLRD Stadt Braunschweig (2003-2010) Vorstand AGNN DIN ISO-Auditor (nicht aktiv) / KTQ-Berater

1988 / 89

ZDL Rettungsdienst DRK-KV Stade

1990 - 94

Teilzeitkraft MKT Marburg (heute DRK-RD Mittelhessen) - kein Interessenkonflikt -

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Anders gesagt…

Ein Narkosearzt aus Hamburg referiert über Qualität und Wirtschaftlichkeit

(…)

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Überblick - „Pay for performance“ – was ist das? - Voraussetzungen - Umkehrschluss: Non pay for non performance

- …oder eine Schippe drauf? Leistungen vs. Kosten des Rettungsdienstes - Fazit

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„Pay for performance“ – was ist das? ~ „qualitätsorientierte Vergütung“: vollständige oder teilweise Koppelung der Vergütung an nachgewiesene Leistung (Performance ~ Prozess- und Ergebnisqualität)

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Koalitionsverhandlungen: Honorierung soll sich an Qualitätsdaten orientieren Mittwoch, 6. November 2013

dpa Berlin – Union und SPD wollen Routinedaten aus dem ambulanten und dem stationären Bereich zur Grundlage der Honorierung machen. Das erklärten die Delegationsleiter von Union und SPD, Jens Spahn und Karl Lauterbach, heute im Anschluss an die Sitzung der Arbeitsgruppe Gesundheit in Berlin. „Wir wollen anhand der Daten zur Qualität der Versorgung schauen, welche Krankenhäuser gute und welche nicht so gute Qualität erbracht haben und dies bei der Art und Weise berücksichtigen, wie bezahlt wird“, sagte Lauterbach.

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„Pay for performance“ – was ist das? ~ „qualitätsorientierte Vergütung“:

vollständige oder teilweise Koppelung der Vergütung an nachgewiesene Leistung (Performance ~ Prozess- und Ergebnisqualität)

Stand D 2013: - Pilotprojekte in Kliniken und Praxen - Effektivität / Effizienz schwierig zu belegen

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Überblick „Pay for performance“ – was ist das? Voraussetzungen Umkehrschluss: > Non pay for non performance

…oder eine Schippe drauf? > Leistungen vs. Kosten im Rettungsdienst Fazit

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P4P - Voraussetzungen

definierte - Leistungen: Was macht gute Qualität aus? - Leistungsnachweise: Wie wird dokumentiert?

- Ziele: Was soll durch P4P erreicht werden? („besser / effizienter werden“?)

- andere Möglichkeiten der Qualitätsverbesserungen wurden ausgeschöpft (= P4P als letztes Mittel)

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Definierte Leistungen

Qualität =

Übereinstimmung von Soll und Ist

wer definiert Qualität im RD?

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Qualität = Einhaltung von Leitlinien?

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Möglicherweise hilfreich: Tracer-Diagnosen / Qualitätsindikatoren

-Akutes Koronarsyndrom: z. B. Erreichungsgrad > 90 % > 12-Kanal-EKG abgeleitet > Gabe von Heparin und ASS > Zielkrankenhaus korrekt ausgewählt und rechtzeitig erreicht >…

- Apoplex - SHT - Polytrauma -…

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Qualitätsindikator Versorgungszeit

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Leistungsnachweise

Qualität der Dokumentation im RD?

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Leistungsnachweise

Qualität der Dokumentation im RD?

Auswertung: Wer? Was? Wie umfassend?

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Und wer definiert die Ziele?

z. B. der

Gemeinsame Bundesausschuss (GBA)?

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Andere Optionen zur Qualitätsverbesserung

- Fortbildung / Qualifizierung - externe Qualitätsvergleiche (Benchmarking) - Feedback zu Prozess- und Ergebnisqualität

- Veröffentlichung von Qualitätsdaten („Public Reporting“) - umfassendes Risikomanagement > was davon ist im RD realisiert / ausgeschöpft?

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Begrifflichkeiten

Risiko-Management (DIN-ISO 9001:2008): „Planvoller Umgang mit Risiken. Dies umfasst die Analyse (Identifikation, Messung und Gewichtung) potentieller Risiken und die Festlegung einer Risiko-Strategie mit dem Ziel, die Risiken zu beherrschen“.

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Feedback als Teil des Risikomanagements

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Feedback als Teil des Risikomanagements: Langfristig denken!

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Überblick - „Pay for performance“ – was ist das? - Voraussetzungen - praktische Umsetzung - Umkehrschluss:

Non pay for non performance - …oder eine Schippe drauf? Leistungen vs. Kosten des Rettungsdienstes - Fazit

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Non pay for non performance = Leistungsabschläge bei Qualitätsmängeln > wie definiert und durch wen? z. B. unbemerkte Fehlintubation? inadäquates Transportziel? > Dokumentation? > Ziele?

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Non pay for non performance = Leistungsabschläge bei Qualitätsmängeln > wie definiert und durch wen? z. B. unbemerkte Fehlintubation? inadäquates Transportziel? Betreuungsqualität aus Sicht der Patienten?

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Pay for performance an Schnittstellen?

Quelle: www.h-eureka.com

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Überblick - „Pay for performance“ – was ist das? - Voraussetzungen - praktische Umsetzung - Umkehrschluss:

Non pay for non performance - …oder eine Schippe drauf? Leistungen vs. Kosten des Rettungsdienstes - Fazit

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Leistungen vs. Kosten des Rettungsdienstes § 1 HRDG Aufgabe des Rettungsdienstes Der Rettungsdienst ist eine öffentliche Aufgabe der Gefahrenabwehr und der Gesundheitsvorsorge. Er hat die bedarfsgerechte, wirtschaftliche und

dem aktuellen Stand der Medizin und Technik entsprechende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallversorgung und des Krankentransports sicherzustellen.

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Quelle: Jörg Meinders, BEK, Hohenroda 2006

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Ursachen von Kostensteigerungen

A. Leistungsausweitung (Einsatzfrequenz) - Demographie / Vereinzelung - Neustrukturierung von KV-Bereitschaftsdiensten - ambulante / häusliche Versorgungsstrategien im Gesundheitswesen (inkl. Palliativpatienten) B. Professionalisierung des Rettungsdienstes

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Ursache von Kostensteigerungen

„Der Rettungsdienst als jederzeit flächendeckend und niedrigschwellig verfügbare Institution wird zunehmend mit Krisensituationen unterschiedlichster Art konfrontiert, deren gemeinsames Charakteristikum ein Versagen sozialer Ressourcen in Familie, Lebensumfeld oder Gesellschaft ist.“ (aus dem Jahr 2003)

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Ursachen von Kostensteigerungen

A. Leistungsausweitung (Einsatzfrequenz) - Demographie / Vereinzelung - Neustrukturierung von KV-Bereitschaftsdiensten - ambulante / häusliche Versorgungsstrategien im Gesundheitswesen (inkl. Palliativpatienten) B. Professionalisierung des Rettungsdienstes

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Professionalisierung des Rettungsdienstes

+ Personalqualifikation (RS > RA > NotSan) + Ausstattung

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Professionalisierung des Rettungsdienstes

+ Personalqualifikation (RS > RA > NotSan) + Ausstattung

+/- Fortbildungskonzepte („vier Stühle sind kein Auto“)

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Professionalisierung des Rettungsdienstes

+ Personalqualifikation (RS > RA > NotSan)

- Einsatzlenkung? - Motivation? - Vergütung?

+ Ausstattung

- öffentliche Wahrnehmung?

+/- Fortbildungskonzepte („vier Stühle sind kein Auto“)

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P4P im Rettungsdienst: Wie geht es weiter? Vorhersagen sind schwierig!

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P4P im Rettungsdienst: Wie geht es weiter? Vorhersagen sind schwierig!

"Das Fernsehen wird sich nicht halten, weil die Leute es bald müde sein werden, jeden Abend eine Sperrholzkiste anzustarren."

Daryl Zanuck, Filmproduzent (1946)

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Fazit - Bedeutung qualitäts-abhängiger Vergütung im Gesundheitswesen wird zunehmen - der Rettungsdienst hat viele andere Optionen noch nicht ausgeschöpft - nicht jedes Instrument zur Qualitätsverbesserung kostet viel Geld - weitere Professionalisierung ist erforderlich

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Fazit (II) „Pay for Performance und NACHGEWIESENE eine Schippe drauf!“

UND

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Vielen Dank für Ihr Interesse…

…. und demnächst eine schöne Adventszeit!

Dr. Hartwig Marung [email protected]

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