Oktober bis Mitte Dezember 2015

Rundschau Heft  98  / Oktober bis Mitte Dezember 2015 2 Inhalt Impressum 2 Inhalt, Impressum Herausgeber: 3 Editorial 4 Hobby: Ahnenforschu...
Author: Philipp Hase
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Rundschau Heft  98  / Oktober bis Mitte Dezember 2015

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Inhalt

Impressum

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Inhalt, Impressum

Herausgeber:

3

Editorial

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Hobby: Ahnenforschung

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Hobby: Hausmusik

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Hobby: Puppen

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Hobby: Fundstücke

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Hobby: Dichten

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Hobby: Gesundheit aus Kräutern

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Residenz am Wiesenkamp gemeinnützige GmbH Ein Unternehmen der Albertinen-Gruppe Wiesenkamp 16 · 22359 Hamburg Tel. 040 644 16 – 0 Fax 040 644 16 – 915 E-Mail [email protected] Geschäftsführung: Andreas Schneider, Matthias Scheller

Redaktion: Gisela Badenschier, Gertrud Bending, Christa Bohlken, Ines Burmeister, Charlotte Kind, Kurt Kroymann, Heinz Waldschläger

Mitarbeit: Iris Behrens, Prof. Dr. Hans Jörn Braun, Hildegard Pries, Irmgard Woydt

Layout und Satz: Atelier Grote, Hamburg

Hobby: Sticken und Stricken

Anzeigen und Vertrieb:

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Residenz am Wiesenkamp gemeinnützige GmbH

Veranstaltungsvorschau bis Mitte Dezember

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Regelmäßige Veranstaltungen

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Das EU-Rettungspaket

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Gedicht: Abschied

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Bahrain

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Hobby: Heimatkunde

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Eine kleine Geschichte der Musik  -  Klänge

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Unsere kleine Weinstube

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Unterhaltung

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Persönliches

Druck: compact Media, www.compactmedia.de Papier: holzfrei - hochweiss - mehrfach spezialmattgestrichen - Bilderdruck FSC zertifiziert

Redaktionsschluss für die Rundschau Nr. 99 20. November 2015

Teil 2

Titelbild: Herbst, flickr-extravaganza

Fotos: Albertinen-Diakoniewerk e.V., Gisela Badenschier, Christa Bohlken, Ines Burmeister, flickr, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg, Wikipedia

Editorial

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Liebe Bewohnerinnen, liebe Bewohner, Herbst – das ist in unseren Breiten die Jahreszeit zwischen dem 23. September und dem 21. Dezember. Genau in diese „Zeit der Früchte“, so die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Herbst, fällt die Laufzeit dieser Rundschau-Ausgabe, zu der ich Sie herzlich begrüße. Nicht ohne Grund hat die „Goldene Jahreszeit“ besonders in der Kunst ihren Niederschlag gefunden. Dichter, Maler und Fotografen ließen sich schon immer von den Rot-, Gelb-, Orange-, Bronze- und Goldtönen inspirieren. Der Herbst verzaubert uns mit der bunten Laubfärbung und den letzten Blumen, schenkt uns reich gefüllte Obst- und Gemüsekörbe und saftige Trauben. Der Herbst bringt uns aber auch die blasse Herbstsonne an kurzen Tagen sowie die Herbststürme und gibt uns Anlass innezuhalten und zu danken. Er stimmt uns milde und vielleicht sogar melancholisch. Der Übergang von Sommer zum Winter ist auch die Zeit von Trost und Trauer, die ihren Ausdruck in besinnlichen Feieroder Gedenktagen findet.

Jetzt hat man Lust darauf, sich zu Hause zu beschäftigen und lieb gewonnenen Hobbies nachzugehen. Wir haben für unsere Herbst-Ausgabe Artikel gesammelt, die sich mit dem Thema „Hobby“ beschäftigen. Basteln und Handarbeiten sind selbstverständlich mit sehr interessanten Artikeln vertreten. Andere Beiträge thematisieren eher ungewöhnliche Aktivitäten. Da wurde zum Beispiel Ahnenforschung betrieben oder mit Leidenschaft gedichtet. Weitere, vielseitige Beiträge runden diese herbstliche Ausgabe ab. Habe ich Sie nun ein bisschen neugierig gemacht? Dann schauen Sie sich in Ruhe unsere Artikel an. Wir hoffen, dass wir mit dem aufgesammelten „Herbstlaub“ Ihren Geschmack getroffen haben. Es grüßt Sie herzlich

Wir verabschieden uns mit Wehmut von der fröhlichen Sommerzeit und machen es uns in unseren eigenen vier Wänden gemütlich. Denn wenn der kalte Wind die Bäume vor den Fenstern bewegt und der Regen an die Scheiben prasselt, kann dies einer der besonderen, heimeligen Glücksmomente sein, die gerade der Herbst bietet. Oder denken Sie nur an einen Spaziergang an der frischen Herbstluft mit raschelndem Laub unter den Füßen, an heißen Tee und Fliederbeer-Saft, einer kuscheligen Wolldecke und leiser Musik.

Ihr

Andreas Schneider

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Hobby: Ahnenforschung (-  Napoleon ist an allem schuld) Ich möchte Ihnen heute gern einmal etwas erzählen über die Schwierigkeiten, in Ostfriesland Ahnenforschung zu betreiben. Der älteste uns bekannte Vorfahr in unserer Ahnenreihe hieß: TJARK MINSEN. Er wurde zwischen 1550/1560 in einem kleinen Dorf namens Hoheesche in Ostfriesland geboren. In Ostfriesland und auch im Harlingerland gab es früher keine festen Familiennamen. Nur bei „Zugereisten“ hießen Tochter und Sohn wie der Vater. Die „Eingeborenen“ bedienten sich bei der Namensgebung eines anderen Systems, der sog. patronymischen Namensgebung. Dieses System hat sich noch bis in das 19. Jahrhundert erhalten. Dann kam Napoleon - und mit ihm seine Soldaten - und mit ihm seine Verwaltung  …  und so bestimmte im Jahre 1811 eine Anordnung der französischen Besatzungsmacht, dass alle Bewohner einen festen und bleibenden Familiennamen zu führen hatten. Man konnte frei bestimmen, welcher Name das sein sollte: der, den man gerade hatte  /  der Name des Vaters  /  oder auch ein ganz neuer Name. Es hat noch sehr lange gedauert, bis sich die neue Regelung allgemein durchsetzte.

des“, die Tochter Etta von Frerk Gerdes  - Etta Frerks nicht etwa Etta „Gerdes“.

Die patronymische Namensgebung geht von dem Grundsatz aus, dass sich der Nachname der Kinder nach dem Vornamen des Vaters in der Genitiv-Form bestimmt.

Bei unseren Forschungen fanden wir ein Kind namens Meine Meinen (Vorname: Meine / Nachname:  Meinen) im Kirchenbuch mit drei unterschiedlichen Geburtsdaten. Es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um drei Kinder handelte, wovon zwei in ihrem ersten Lebensjahr gestorben waren, alle drei hatten hintereinander jeweils den Vornamen „Meine“erhalten.

Da hieß dann z.B. der Sohn Gerd von Frerk Gerdes  -  Gerd Frerks, nicht etwa Gerd „Ger-

Auch Frauen wurden nach der Heirat im allgemein nach dem Vornamen des Mannes benannt, und in diesem Fall ist es manchmal schwer zu entscheiden, ob es sich um die Ehefrau oder die Tochter handelt, zumal, wenn sie denselben Vornamen haben. Da kann dann nur das Geburtsdatum helfen. Es war üblich, die Namen der Kinder aus der Familie zu nehmen, selten hießen sie nach den Paten. Wenn eine junge Frau im Kindbett starb (was relativ häufig vorkam), dann bekam die erste Tochter aus einer neuen Ehe des Mannes meist den Vornamen der verstorbenen ersten Ehefrau.

Der Vater unseres Tjark Minsen muss den Vornamen „Mins“ oder „Minse“ gehabt haben. Leider haben wir zu ihm keine verwertbaren Daten gefunden. Da Tjark Minsen einen Sohn mit dem Namen Arend hatte, wurde daraus „Arend Tjarks“. Und Arend Tjarks hatte wieder einen Sohn mit Namen Tjark  -  und der hieß dann „Tjark Arends“. Und so ging es weiter, oben: C. Bohlken

Hobby: Ahnenforschung (-  Napoleon ist an allem schuld) jede Generation hatte dadurch einen anderen Familiennamen… bis zu Napoleon. Wenn wir einmal bei unserem „Urvater“ Tjark Minsen bleiben, so wissen wir natürlich recht wenig über ihn. Es ist überhaupt schwierig, eine Ahnenreihe über den 30-jährigen Krieg hinaus zu verfolgen. Das war meist nur in Adelshäusern möglich. Hier in Ostfriesland gab es Kirchenbücher, es gab die sog. „Brüche-Register“ (Gesetzes-Brüche!)  und es gab sog. „Weinkauf-Register“. (Dabei kauften die Ostfriesen allerdings keinen Wein, sondern ein Landkauf wurde „bei einem Glas Wein und einer „Kärtze“ ausgehandelt). Es gab auch eine sog. „Liste der Restanten“ das waren säumige Steuerzahler. Wir fanden Tjark Minsen 1593 in dieser Liste mit einer Schuld von 4 1/2 Schoop (Schaf). Das Geldstück hieß so, weil es auf seiner Rückseite ein Gebilde zeigte, das wie ein abgezogenes Schaffell aussah. Und wir fanden ihn in einem Brücheregister von 1589. Da hatte er einen Spiegel in der Gastwirtschaft zerschlagen. Das Ausmaß der Strafe ist darin aber leider nicht er-

sichtlich. Das hängt damit zusammen, dass meistens einmal im Jahr der Landrichter in jedem Kirchspiel erschien und einen Gerichtstag abhielt. Er konnte dann Geldbußen oder andere Strafen verhängen. In seiner Jugend hatte Tjark Minsen offenbar eine der großen Sturmfluten miterlebt. Im sog. „Ortssipppenbuch“ (Verzeichnis der Einwohner) heißt es: „Anno 1570, 1 November, als in der erschrecklichen Wasserflut, die noch unter dem Namen Allerheiligenflut bekannt ist, fast alle von Holland an bis Jütland hin an der Nordsee liegenden Provinzen mit den Wellen bedecket und verwüstet wurde, so wurden auch die hiesigen Deiche (im Harlingerland) dem Erdboden gleichgemachet. Menschen und Vieh zu vielen Tausenden jämmerlich ersäufet und die traurigen Denkmale des Jammers gestiftet“. Anfang des 16. Jahrhunderts gab es in Ostfriesland eine besondere Hinwendung zum evangelischen Glauben, denn bereits 1520 (!) stand Graf Edzart I. (aus der Cirksena-Linie) auf der Seite der Reformatoren. C. Bohlken

Hobby: Frau Bending und die Hausmusik Renaissance-Tanzen im Kostüm auf den Wiesen des Tiverton College, Devon, England, ca. 1988.

Musikgruppe in Kostümen

Tanzende in Kostüm

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Hobby: Die Puppenmutter vom Wiesenkamp Als Iris Behrens im Frühjahr 2014 in die Residenz am Wiesenkamp zog, musste sie sich nicht nur „verkleinern“, sie gab auch ein Hobby auf, das 20 Jahre einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnahm: Gemeinsam mit ihrem Mann sammelte sie Puppen. Sie sammelte aber nicht nur, sie erschuf auch die Puppen: Angefangen beim Modellieren der Porzellanrohformen, über das Bemalen der Köpfe und dem Nähen der Kleidchen bis hin zum Gestalten der Frisuren: alles wurde akribisch und fein in Handarbeit gestaltet. Angefacht wurde die Leidenschaft durch die Schildkröt-Puppe „Bärbel“, ihrer Puppe aus Kindheitstagen. Als Frau Behrens Anfang der 80er Jahre die Gelegenheit hatte, eine Bärbel wieder zu erstehen, griff sie zu. Es folgten Puppenkurse und erste eigene Puppen entstanden. Für die Kleinen wurden später aufwändige, komplett eingerichtete Puppenhäuser gebastelt. Auf Flohmärkten fanden die Eheleute einen alten Kinderwagen, der liebevoll mit Puppen dekoriert wurde und das Heim schmückte. Mit in die Residenz einziehen konnten nur die allerwichtigsten Schätze von Frau Behrens. Aber der Sohn hat ein großes Fotobuch angefertigt. Nun kann Frau Behrens immer darin blättern und sich an all ihre Lieben erinnern. Ines Burmeister

Handgefertigte Puppen von Frau I. Behrens

Hobby: „Fundstücke“

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„Das Wichtigste im Leben finden wir nicht etwa durch intensive Suche, sondern so, wie man etwa eine Muschel am Strand findet. Im Grunde findet es uns“. (Jochen Mariss) Wenn ich mir die Fundstücke auf meiner Fensterbank hier in der Residenz am Wiesenkamp anschaue, verbinde ich mit jedem einzelnen Stück eine Geschichte aus meinem Leben, oft waren es Wendepunkte, an denen ich mein Leben neu ordnen musste. Immer dann fand ich (oder fand mich?) durch Zufall etwas, dass mich aufbaute und mir Mut machte. Ein Beispiel: Nach einem schicksalhaften Jahr voll schrecklicher Schicksalsschläge machte ich einen Erholungsurlaub in Bad Pyrmont. Traurig und erschöpft spazierte ich durch einen nahegelegenen Wald, als ich auf einmal etwas im Gras blitzen sah. Als ich näher herankam, sah mich ein Hufeisen an – das Symbol für Glück überhaupt! Das Hufeisen machte mir Mut: „Das Leben geht weiter, es kommen auch wieder bessere Zeiten!“ Und so haben mich das Hufeisen und viele andere Stücke mein Leben lang begleitet. Und immer wenn ich sie mir ansehe, erinnere ich mich daran, dass ich stets mit offenen Augen durch das Leben gehen soll, nur dann findet mich das Glück. Gisela Badenschier

Höret Es gibt nichts Totes auf der Welt, hat alles sein´ Verstand, es lebt das öde Felsenriff, es lebt der dürre Strand. Lass deine Augen offen sein, geschlossen deinen Mund und wandle still, so werden dir geheime Dinge kund. Dann weißt du, was der Rabe ruft und was die Eule singt, aus jedes Wesens Stimme dir ein lieber Gruß erklingt. Hermann Löns (1866-1914)

Auswahl an Fundstücken

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Hobby: Dichten Ich musste immer mit Sprache umgehen. Als Kind war ich eine Leseratte, in der Schule lernten wir dann, mit unserer schönen Muttersprache umzugehen, vor allem durch den Latein- und Griechischunterricht, da besonders durch das Übersetzen antiker Texte. Später als Anwalt musste ich ständig erzählen: Dem Gericht war der Sachverhalt, der dem Prozess zugrunde lag, vorzutragen, und das erforderte eine Nacherzählung dessen, was der Mandant mir berichtet hatte, allerdings besser strukturiert, als sein Bericht in unserem Instruktionsgespräch sein konnte. Auf diese Weise lag das Handwerkszeug bereit, es galt nur zuzugreifen, wenn sich Material anbot. Und das geschah. Das erste war "Puhfke’s Wasserhahn", ein Gedicht, das zu meinem 50. Geburtstag entstand. Zu diesem Tag hatten wir Verwandte, Freunde und Nachbarn eingeladen, viele kannten sich noch nicht, und wir wollten sie gern in eine Situation bringen, in der auch sie miteinander zu sprechen hätten. Dazu wollte ich sie bringen, indem ich ihnen folgende Geschichte vorlas:

Bei Puhfke's tropft der Wasserhahn.

Frau Puhfke ruft den Klempner an,

der auch sehr prompt bei ihr erscheint, weil er es gut mit Puhfke's meint.

Der Klempner peilt die rechte Richtung:

"Das Tropfen? Das hängt an der Dichtung.”

Doch da er kein Ersatzteil hat

- er führt ein and'res Fabrikat -,

entschwindet er, es zu besorgen.

"Ich komme wieder, wohl schon morgen!” Doch das bringt Puhfke's neue Sorgen. Zwar 'morgen' ist kein Feiertag,

doch dienstags ist 'ihr freier Tag', da will sie zu Kaffee und Kuchen Amanda Käselau besuchen.

Schnell muss Frau P. telefonieren, denn Klempner muss man heut' hofieren! "Du, Männe, du bist morgen krank, denn morgen kommt der Klempner Blanck, - und mich erwartet doch Amanda zum Kaffeeklönschnack auf Veranda!” Herrn P. ist nichts erspart geblieben. Er eilt zum Arzt, wird krankgeschrieben, doch tags drauf ist er nicht ergötzt - er wird von Klempner Blanck versetzt! Der Hahn besinnt sich mittlerweile und tropft mit immer größ'rer Eile. Herr P. 'gesundet' und entschwindet. Frau Puhfke wartet, weil sie findet, wenn Blanck ihr montags 'morgen' sagte, wär's mittwochs rechtens, wenn sie wagte, den Klempner 'heute' zu erwarten. Die Zeit vertreibt sie sich im Garten. Auf diese Weise wird verschlingelt, dass Blanck an ihrer Türe klingelt und schließlich brummt: "Schiet! Diese Lausekundschaft ist ja n i e zuhause!” Die Dichtung zwar wär' jetzt vorhanden, doch kann sie nicht im Hahnen landen - und dieser fängt zu strömen an, dass es bloß plätschert – Mann-oh-Mann! Was ich euch kaum berichten mag: So wird es jetzt schon Donnerstag! Noch immer rauscht der Wasserhahn . . .! Frau Puhfke ruft noch einmal an, und Blanck erscheint am Freitagmorgen, ersetzt die Dichtung – alle Sorgen erscheinen jetzt total beseitigt – bis seine Rechnung neue zeitigt: Herr Puhfke liest sie, schluckt und schnauft: "Da hast du teuer eingekauft!” Er liest noch einmal, schnauft und schluckt und glaubt, er habe sich verguckt: "Berechnet Blanck doch – ach ich k o c h e! 'ne Fünfunddreißig-Stunden-Woche!”

Hobby: Dichten Die Vorlesung allerdings erfolgte im Wege einer 'Stillen Post': Ich bat eine der Gästedamen vor die Tür, las ihr das Gedicht vor und bat sie dann, einen Moment zu warten; ich ging hinein und bat einen der Herren, sich von ihr draußen die Geschichte erzählen zu lassen. So wurde die Geschichte etwa ein knappes Dutzend mal weitererzählt. Dann musste der Letzte erzählen, was er gehört hatte – das ergab etwas recht Konfuses, und damit hatte ich gerechnet und las daher das Gedicht vor. Die Folge war ein fröhliches Gelächter und alle Gäste vergaßen, wie fremdelnd sie anfangs miteinander umgegangen waren. Auf diese Weise war mein Hobby erwacht. Ich habe in der Folge noch viele Dinge gereimt.

Ich hab auch im Gericht gewitzelt, den Reim ins Aktenstück gekritzelt, denn oftmals unverhofft gebiert sich ein Reim, nur leider: er verliert sich. In einem meiner Prozesse habe ich mich sehr über meinen Gegner geärgert, einen Anwalt, den ich im Auftrag meines Mandanten verklagt hatte. Er war nicht das, was ich gern als Kollegen bezeichnen würde – er trug dem Gericht ständig Unwahres vor. Wir gerieten immer schärfer aneinander, so dass er sich schließlich von einem Kollegen vertreten ließ, und den begrüßte ich mit meiner Beantwortung von dessen erstem Schriftsatz in diesem Prozess mit Folgendem:

Es heißt, wir Advokaten lögen, dass im Gericht sich Balken bögen. Das ist nicht wahr! Nein: Wir berichten den Gerichten nur Geschichten, die wir selber nicht erfanden – für's Erfinden gibts Mandanten. Es gibt für jedes Gedicht so etwas wie eine Entstehungsgeschichte. Aber dies – mit Beispielen gar – hier weiter auszuführen, dafür dürfte der Platz nicht reichen. Kurt Kroymann Unter dem Titel „Etüdchen von TUTE“ können Sie gegen eine Spende einen Gedichtband von Herrn Kroymann erwerben. Der Erlös geht an den Weißen Ring e.V., Tel. 247

Gesundheit aus Kräutern Eine Bewohnerin von der stationären Pflege (Anmerkung: der Name ist der Redaktion bekannt und kann nachgefragt werden) schwört seit Jahren auf die Kraft der Pflanzenheilkunde. Ihre umfangreichen Kenntnisse hat sie sich über die lange Zeit angeeignet. Und vor allem das Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ von Maria Treben hat es ihr angetan. Regelmäßig setzt sie Schwedenbitter an, der bei allerlei Beschwerden hilft. Ob bei Zahnfleischentzündungen, Verdauungsproblemen oder Prellungen – der Schwedenbitter wirkt wohltuend und unterstützt die Genesung. Früher hat die Bewohnerin rund um Johanni auch Johanniskrautblüten gesammelt, zerdrückt, in Marmeladengläser gefüllt und mit kalt gepresstem Olivenöl übergossen. „Mit der Zeit wurde die Flüssigkeit tiefrot. Da sah man richtig, wie die Wirkstoffe ins Öl übergehen“, erinnert sie sich. Ines Burmeister

Maria Treben (27.09.1907 - 26.07.1991) war eine österreichische Kräuterkundige und Autorin. Sie galt als Spezialistin auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde und sonstiger alternativer Behandlungsmethoden in der Tradition von Sebastian Kneipp. Ihr Buch Gesundheit aus der Apotheke Gottes wurde in mehr als 20 Sprachen herausgegeben und erreichte eine Gesamtauflage von über acht Millionen. Besondere Bekanntheit erlangten ihre Erfahrungen mit Schwedenbitter. Diese Praxis basierte auf der Wiederentdeckung eines Rezepts nach dem schwedischen Arzt Claus Samst, der es wiederum auf Urban Hjärne (1641–1724) zurückführte.

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Hobby: Sticken und Stricken Die Leidenschaft für das Stricken und Sticken hat Frau Woydt das Leben lang begleitet. Ihre Mutter brachte ihr die verschiedenen Techniken bei – heute, im Alter, ist es nicht nur ein wunderbares Hobby, es ist auch eine gute Fingergymnastik! Ein Besuch in ihrer Wohnung offenbart wahre Schätze: Tischdecken mit der komplizierten Hardanger-Sticktechnik, Tischläufer und gestickte Bilder mit einem so feinen Kreuzstich, dass man ihn mit bloßem Auge kaum ausmachen kann. Frau Woydt hat sich einen gemütlichen Arbeitsplatz eingerichtet, an dem sie dank einer beleuchtbaren, großen Lupe die feinen Arbeiten umsetzt. Auch die winzigen, gestrickten Babyschühchen finden

besonderen Anklang: Eines Tages besuchte Frau Woydt die Entbindungsstation des Amalie Sieveking-Krankenhauses und bot ihre kleinen Kunstwerke an – kostenlos, was die Schwestern sehr freute. „Ich verwerte damit doch nur

Einige Kunstwerke von Frau Woydt

Hobby: Sticken und Stricken meine Wollreste“, erklärt Frau Woydt. Ihr Anliegen ist es, die Bewohnerinnen des Hauses zum Handarbeiten zu bewegen. Deshalb möchte sie alle Interessierten herzlich zur Handarbeitsgruppe einladen: „Wir treffen uns alle zwei Wochen für zwei Stunden. Es ist so gemütlich, sich bei einer Tasse Kaffee auszutauschen. Aber manchmal ist es auch ganz still, wenn man sich bei einem komplizierten Muster konzentrieren muss“, erzählt sie. Ines Burmeister

11 Frau Pries strickt leidenschaftlich gern. In der Handarbeitsgruppe ist schon manches Kunstwerk entstanden. Sie ist gerne bereit, zum Selbstkostenpreis einige ihrer Stücke zu veräußern. Rufen Sie sie bei Interesse gerne an unter Tel. 303. Hier einige Beispiele:

Bunter Schal € 15,00

Schal aus Seide und Mohair (180 cm x 30 cm): € 30,00

Kleine Tasche € 12,00

Kniedecke (120 cm x 90 cm) € 30,00

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Veranstaltungsvorschau ab Okt. bis Mitte Dezember 2015

Oktober Konzert Seemanns-Chor Hamburg Samstag, 10. Oktober Um 16 Uhr im Restaurant Im September des Jahres 1919 wurde die Gesangsabteilung des 1897 gegründeten Vereins der Hamburger e.V. ins Leben gerufen. Diese Gesangsabteilung ist der heutige „Seemanns-Chor Hamburg“, ein vierstimmiger Männerchor mit über 60 aktiven Sängern und mehreren Solisten sowie zwei Akkordeonspielern. Zum breit gefächerten Repertoire des Seemanns-Chores gehören neben den beliebten Seemannsliedern und Shanties Lieder von Hamburg und der Waterkant, internationale Folklore, anspruchsvolle Konzertlieder und bekannte Opernchöre. Die Beliebtheit des Chores beruht neben seiner Vielseitigkeit vor allem auf seiner mitreißenden Lebendigkeit und Fröhlichkeit. Bewohner 6,- €  /  Gäste 7,- € Lichtbildvortrag Schweden – der Süden Montag, 12. Oktober Um 18 Uhr im Studio Der Referent Jürgen Schütte entführt sein Publikum in das Land der Elche und Wikinger, in den südlichen Teil Schwedens. Mit Skiern, Fahrrad und einem Klepper-Faltboot ging die Reise fast vier Monate lang durch die atemberaubenden Landschaften des Landes. Die historische Provinz Småland wurde aus einer Reihe sogenannter „kleiner Länder“ (schwedisch: småland) gebildet. Heute ist die Region nicht nur durch die Kinderbücher Astrid Lindgrens bekannt. In Småland entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert auch ein Zentrum für Glaskunst, weshalb die Re-gion heutzutage auch „Glasreich“ genannt wird. Mittsommer und eine WikingerHochzeit erlebt Jürgen Schütte im Museumsdorf Foteviken, südlich von

Fotos: Künstler und Referenten

Malmö im westlichen Süden Schwedens. Am Ende seiner Reise begibt er sich mit dem Kajak auf den Weg nach Dänemark und Deutschland. Als bei schlechtem Wetter auf der Ostsee das Kajak kentert, beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Bewohner 4,- €  /  Gäste 5,- € Herbstkonzert Trialogue Musical Samstag, 24. Oktober Um 16 Uhr im Restaurant Das internationale KammermusikEnsemble Trialogue Musical präsentiert seinem Publikum ein virtuoses Gesprächskonzert mit besonderen Werken von Bach über Mozart und Tschaikowsky bis zu Hindemith. An diesem Tag erleben die Gäste klassische Musik neu, denn die hervorragenden, weltweit konzertierenden Künstler des Ensembles - Irina Grünwald (Violine), Alina Bereu und Grigory Gruzman (Klavier) - präsentieren mit acht Besetzungsvarianten ein meisterhaftes Programm und vermitteln ihrem Publikum zugleich eine herbstliche Geschichte. Sturm- und Regenwetter als auch buntes Laub und wärmende Sonnenstrahlen kommen in den Meisterwerken u.a. von Chopin und Moszkowski zum Ausdruck. Und schließlich besitzen die Künstler dabei die feste Zuversicht auf einen nächsten Frühling: „Wohl ist es Herbst; doch warte nur, doch warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Himmel lacht, es steht die Welt in Veilchen.“ Bewohner 6,- €  /  Gäste 7,- € Lichtbildvortrag Bernstein – Fenster in die Vergangenheit Montag, 26. Oktober Um 18 Uhr im Studio Am Strand gefunden ist er unscheinbar, poliert jedoch wird er zum Fenster in die Vergangenheit. Die Referentin Petra Clamer präsentiert uns in ihrem Vortrag dieses „Gold des Nordens“, auch „Tränen der Götter“ genannt. Obwohl seit mehr als 5.000 Jahren als Schmuck geschätzt, liegt der wahre Wert des Bernsteins in seinem Innern. Insekten, Pflanzen, sogar Eidechsen wurden im Bernstein eingeschlossen, als dieser noch flüs-

siges Baumharz war. Die so genannten Inklusen sind ein unschätzbares Abbild des Lebens im Tertiär, der Entstehungszeit der meisten Bernsteine. Der typische goldgelbe Baltische Bernstein erfuhr den Gipfel der Bewunderung mit dem Bau des Bernsteinzimmers. Das Original – seit dem Verlust des Königsberger Schlosses in der Bombennacht vom 27. August 1944 noch immer verschollen – galt als das achte Weltwunder. Bewohner 4,- €  /  Gäste 5,- €

November Konzert mit Piano und Tenor „Dein ist mein ganzes Herz“ Samstag, 7. November Um 16 Uhr im Restaurant Die außerordentliche musikalische Begabung Natalija Freitags wurde früh erkannt: Schon als Kind erhielt sie am renommierten Tschaikowski-Konservatorium ihre Ausbildung. Ihre pianistischen Leistungen wurden so hoch eingeschätzt, dass sie am gleichen Institut einen Lehrauftrag erhielt. Danach wirkte sie als Korrepetitorin am berühmten Bolschoi-Theater. Ihr breit gefächertes Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik der Gegenwart. Für ihr Konzertprogramm hat sie gemeinsam mit Shivko Shelev Werke u.a. von Verdi, Lehár und Strauß zusammengestellt. Shivko Shelev studierte am Musikkonservatorium in Sofia und schloss zunächst das Studium in den Fächern Horn und Klavier mit Auszeichnung ab. Es folgte das Gesangsstudium. Als Opern-Tenor hat er viele bedeutende Rollen übernommen und auch international große Erfolge gefeiert. Seit der Jahrtausendwende tritt Shivko Shelev als freischaffender Künstler auf. Bewohner 6,- €/ Gäste 7,- €

Veranstaltungsvorschau ab Okt. bis Mitte Dezember 2015 Lichtbildvortrag „Zwischen Shiva und Buddha“ - Eine meditative Reise von Kalkutta bis Kathmandu Montag, 9. November Um 18 Uhr im Studio Gunther Niemanns Reise beginnt in Kalkutta, der Hauptstadt Westbengalens. Hier stehen die bittere Armut im Kontrast zu Prunkbauten, wie das marmorne Victoria Memorial. Mit Bus, Bahn, Boot und Rikscha geht es anschließend zum riesigen Mündungsdelta von Ganges und Hoogley. In Bodhgaya wurde Buddha nach sechswöchiger Meditation erleuchtet. Heute ist dies ein Treffpunkt für Buddhisten aus aller Welt. Schließlich geht die Reise nach Varanasi, der heiligsten hinduistischen Stätte am Ganges. In Nepal besucht Gunther Niemann Lumbini, Buddhas Geburtsort, und schließlich Kathmandu mit Stätten des Hinduismus und Buddhismus. Zum Abschluss werden die Besucher noch mitgenommen auf die Besteigung des 6.500 m hohen Mera Peak im Makalu-Barun-Nationalpark. Viele Bildsequenzen hat der Referent mit Original-Tonaufnahmen unterlegt. Bewohner 4,- €/ Gäste 5,- €

Konzert Ensemble Beriska - Musikalische Begegnung mit der Ukraine Samstag, 28. November Um 16 Uhr im Restaurant Mit seiner Musik wird das Ensemble Beriska aus Kiew einen besonderen Akzent setzen. Das Repertoire der professionellen Musiker und Studenten der Kiewer Musikakademie bzw. Mitglieder der freien Kiewer Musikvereinigung besteht aus geistlichen Liedern, Volksliedern mit Texten von berühmten ukrainischen Dichtern und Melodien auf typischen Instrumenten des Landes. Auch die berühmten Kosakenballaden aus der alten Ukraine, die nicht nur schwermütig klingen,

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sondern auch mitreißen können, werden in Begleitung von Banduras und Bajan dargeboten. Mit dieser Musik soll ein Einblick in die ukrainischen Seele, die Tiefe, die Wärme, die Zärtlichkeit und die Heimatliebe vermittelt werden. Bewohner 6,- €/ Gäste 7,- €

feldt drei- bis vierstimmige Chorliteratur aus mehreren Jahrhunderten innerhalb der kirchlichen und weltlichen Musik studieren. In seinem Konzert präsentiert der Chor bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder. Bewohner 6,- €  / Gäste 7,- €

Lichtbildvortrag Norwegen – Auf den Spuren des Nordlichts Montag, 23. November Um 18 Uhr im Studio Früher glaubten die Wikinger, die Polarlichter seien Zeichen der Götter. Gemeinsam mit seinem Husky Ferb begibt sich der Referent Gunnar Green auf die Suche nach dem unbeschreiblichen mystischen Spektakel, das sich unter dem Fachbegriff „Aurora Borealis“ am nordischen Himmel zeigt. Die Reise beginnt auf dem historischen Pilgerweg, dem Ochsenweg. Es geht mit Hund und Fahrrad durch Jütland mit vielen Spuren aus der Wikingerzeit und Naturjuwelen, wie dem Nationalpark „Lille Vildmose“ und den größten Wanderdünen Europas. Auf der Weiterfahrt in Richtung Nordkap durchquert Gunnar Green Norwegen mit ungezähmten Fjorden, Bergen und Küsten. Er berichtet über sein Treffen mit den letzten Rentier-Nomaden, seiner Flucht vor „wilden“ Elchen, die Feiern mit Einheimischen, seine Übernachtung alleine im Schneesturm und die Kunst, bei 200 km/h Windgeschwindigkeit ein Zelt aufzubauen. Nahe der russischen Grenze zeigt sich ihm schließlich das mystische Nordlicht in Vollendung. Bewohner 4,- €/ Gäste 5,- €

Lichtbildvortrag Kreuzfahrt Antarktis - von Buenos Aires über Süd-Georgien in das ewige Eis Montag, 14. Dezember Um 18 Uhr im Studio In Buenos Aires beginnt die Reise des Weltenbummlers Ekkehard Bruns zunächst mit Tango, dem Besuch einer Estanzia und einer kurzen Stadtrundfahrt. Auf der Überfahrt nach SüdGeorgien ist dann genügend Zeit, die MS Delphin und das siebenköpfige Expeditionsteam kennenzulernen. In der Fortuna Bay auf Süd-Georgien erwartet den Zuschauer gleich einer der Höhepunkte: Königspinguine, über 20.000 Brutpaare. Aber auf SüdGeorgien gibt es auch Eselspinguine und Seeelefanten sowie eine alte Walfangstation mit einer norwegischen Kirche und das Grab von Ernest Shackleton in Grytviken zu besichtigen. Beim Erreichen der antarktischen Halbinsel macht die Paradise Bay ihrem Namen alle Ehre. Ekkehard Bruns zeigt eine überwältigende Landschaft mit riesigen Eisbergen und gewaltigen Gletschern. Die beeindruckende Passage durch den Neumayer Kanal endet in Port Lockroy, einer britischen Station mit dem südlichsten Postamt der Welt. Es folgt ein weiterer Höhepunkt der Reise, die Passage durch den engen Lemaire Kanal mit den steil abfallenden Felswänden links und rechts und vielen riesigen Eisbergen. Zurück geht es nach Ushuaia in Südargentinien mit dem Feuerland-Nationalpark. Bewohner 4,- €/ Gäste 5,- €

Dezember Adventsingen Donnerstag, 03. Dezember Beginn: 15.30 Uhr im Restaurant Konzert mit dem Frauenchor Sasel Samstag, 12. Dezember Um 16 Uhr im Restaurant Der Frauenchor Sasel wurde 1929 gegründet und ist dem Stadtteil bis heute verbunden. Er ist Mitglied im Chorverband Hamburg mit über 30 aktiven Sängerinnen, die gemeinsam unter der Leitung von Mayya Rosen-

Fotos: Künstler und Referenten

14 Montag

Regelmäßige Kurse und Veranstaltungen

9.00 Uhr 9.15 Uhr 9.30 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 11.00 Uhr 14.30 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr Dienstag 9.30 Uhr 9.30 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 16.00 Uhr 18.30 Uhr Mittwoch 9.30 Uhr 9.30 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.30 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 16.00 Uhr 18.00 Uhr 19.30 Uhr Donnerstag 9.30 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 14.30 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 16.30 Uhr Freitag 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 14.30 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 15.30 Uhr 16.00 Uhr 16.30 Uhr 18.00 Uhr Samstag 10.00 Uhr 10.00 Uhr 15.00 Uhr Sonntag 10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 15.00 Uhr

Schwimmbad: Wassergymnastik I mit Ursula Schneider Ergotherapie: Porzellanmalen mit Sybille Wunderskirchner Schwimmbad: Wassergymnastik II mit Ursula Schneider Gymnastikraum: Gymnastik für Senioren I mit Ursula Schneider Pflegebereich I: Kraft-Balance-Training mit Ina Sarkander Pflegebereich II: Therapeutischer Tischbesuch mit Nadja Karge Pflegebereich III: Bleib Aktiv mit Martina Kaempff alle Pflegebereiche: Blumenpflege mit Jutta Hanck alle Pflegebereiche: Besuch vom Therapiehund Gymnastikraum: Gymnastik für Senioren II mit Ursula Schneider Ergotherapie: Kreativgruppe mit Raffaella Cazzato Restaurant: Bridgegruppen Pflegebereich III: Denkspaß mit Patrizia Lösch Pflegebereich EG: Therapeutischer Tischbesuch mit Jutta Hanck Gymnastikraum: Sturzprophylaxe mit Franziska Wellenbrock Ergotherapie: Gedächtnistraining für Sehbehinderte mit Silvia Eggert Clubraum: Fingergymnastik mit Raffaella Cazzato Pflegebereich EG: Musik und Bewegung mit Shiny Meister Pflegebereich I: Blumenpflege mit Ina Sarkander Pflegebereich II: Kraft-Balance-Training mit Nadja Karge Pflegebereich III: Singen mit Martina Kaempff am 2. Dienstag im Arztzimmer: Sprechstunde mit Pastor ter Haseborg alle 14 Tage im Clubraum: Aktuelle Stunde Ergotherapie: Bunter Nachmittag mit Raffaella Cazzato am 1. Dienstag im Monat im Clubraum: Offenes Treffen zur Menüplanung mit Frau Reiff Pflegebereich EG: Gartentherapie mit Shiny Meister Pflegebereich II: Hauswirtschaftliche Tätigkeiten mit Silvia Pinkernell alle 14 Tage, Pflegebereich III: Kleine Geschichten mit Pastor ter Haseborg Konferenzraum: Gedächtnistraining mit Silvia Eggert Restaurant: Skat am Nachmittag am 1. Dienstag im Monat im Clubraum: Kirche in Volksdorf mit Pastor ter Haseborg Konferenzraum: Gedächtnistraining mit Olga Lentfer alle 14 Tage in der Ergotherapie: Gedächtnistraining mit Silvia Eggert Pflegebereich EG: Gedächtnistraining mit Shiny Meister Pflegebereich I: Blumenpflege mit Ina Sarkander Pflegebereich II: Erinnern, Erzählen, Erfahren mit Nadja Karge Pflegebereich III: Bleib aktiv mit Freda Marx Heddergott alle Pflegebereiche: Kraft-Balance-Training mit Franziska Wellenbrock, Gymnastikraum Vortragsraum: Englischkurs mit Maryvirginia Mayer-Vaughan Ergotherapie: Gedächtnistraining mit Nadja Karge alle Pflegebereiche: Nachhaltigkeitsprojekt mit Shiny Meister Restaurant: Canasta und andere Spiele zweimal im Monat im Konferenzraum: Kunstgeschichte mit Marianne Timander zweimal im Monat im Restaurant: Unsere kleine Weinstube Konferenzraum: Gedächtnistraining mit Silvia Eggert Pflegebereich II: Lass dich verwöhnen mit Nadja Karge Café: Singkreis mit Herrn Wentzke Gymnastikraum: Rückenschule / Beckenbodengymnastik I mit Ursula Schneider Pflegebereich EG: Therapeutischer Tischbesuch mit Shiny Meister alle 14 Tage im Restaurant: Klönen und Handarbeiten am 1. Donnerstag im Monat im Clubraum: Bingonachmittag Pflegebereich II: Lass dich verwöhnen mit Nadja Karge Pflegebereich III: Geriatrische Therapie: Schwerpunkt Bewegung mit Ursula Schneider Gymnastikraum: Rückenschule / Beckenbodengymnastik II mit Ursula Schneider Pflegebereich II: Freude am Bewegen mit Nadja Karge Pflegebereich III: Bleib Aktiv mit Olga Lentfer alle Pflegebereiche: Hauswirtschaftliche Tätigkeiten mit Shiny Meister Ergotherapie: Backen mit Raffaella Cazzato Pflegebereich I: Therapeutischer Tischbesuch mit Shiny Meister Pflegebereich III: Biografisches Arbeiten mit Martina Kaempff alle 14 Tage im Studio: Lesung mit Frau Kind am 3. Freitag im Monat im Clubraum: Bibel im Gespräch mit Pastor ter Haseborg Sauna für Damen Sauna für Herren alle Pflegebereiche: Therapeutischer Tischbesuch Pflegebereich III: Geriatrische Therapie mit Ursula Schneider alle Pflegebereiche: Therapeutischer Tischbesuch alle Pflegebereiche: Therapeutischer Tischbesuch am letzten Sonntag im Monat für alle Pflegebereiche: Gottesdienst mit Pastor Reinke, Haus 4 St. Michaelskapelle: Gottesdienst Ergotherapie, projektbezogen ein Mal monatlich: Werken und Gestalten mit Nadja Karge

Das EU-Rettungspaket

Gedicht: Abschied

Es ist ein trüber Tag auf Rhodos. Es regnet und alle Straßen sind wie leergefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden, alle leben auf Pump. An diesem Tag fährt ein reicher Deutscher durch Rhodos und hält bei einem kleinen Hotel. Er sagt dem Eigentümer, dass er gerne die Zimmer ansehen möchte, um vielleicht eines für eine Nacht zu mieten, und legt als Kaution einen 100,-  €-Schein auf den Tresen. Der Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel. Als der Besucher die Treppe hinaufgegangen ist, nimmt der Hotelier den Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn, dem Metzger, und bezahlt seine Schulden. Der Metzger nimmt die 100,- €, läuft die Straße hinunter und bezahlt den Bauern. Der Bauer nimmt die 100,-  € und bezahlt bei der Genossenschaft. Der Mann dort nimmt den 100,-  €-Schein, rennt zu seiner Kneipe und bezahlt dort seine offenen Rechnungen. Der Wirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gewährt hatte. Die Hure rennt zum Hotel und bezahlt ihre offenstehenden Rechnungen. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen. In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter, nimmt seinen Geldschein und meint, dass ihm kein Zimmer gefällt – und verlässt Rhodos. Niemand produziert etwas. Niemand verdiente etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft. Dies wurde mir 2011 von einem Bekannten berichtet...

Kurt Kroymann

Abschied Allmählich geht die Sonne fort, der Tag war schwül, die ersten Winde weh'n von Nord, die Nacht wird kühl. Der Bäum' und Büsche sattes Grün langsam verbleicht, im Garten hört es auf zu blüh'n, der Sommer weicht. Die Luft, die prall von Leben war, wird wieder still. Insekten, oft verwünscht sogar, gibt's nicht mehr viel. Der süße Vogel-Zwitschersang kaum noch erschallt, nur sommersonnen-reicher Klang im Herz nachhallt. Doch mancher Vogel bleibt uns hier, trotzt Schnee und Frost; Gefährten uns'res Winters, ihr, seid unser Trost!

Gedicht einer Bewohnerin

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Bahrain Im Februar 2006 machte meine Tochter mir ein wundervolles Geburtstagsgeschenk, ein Flug nach Bahrain. Sie hatte genug „Bonusmeilen“ aufgespart, um den Flug zu bezahlen und die FlughafenSteuer zahlte sie dazu. Also stieg ich am 20. Nov. in den Gulf Air Airbus in Heathrow und startete in dieses tolle Abenteuer. Meine Tochter Marianne sollte mich dann in Bahrain treffen. Sie kam von Kuala Lumpur, wo sie gearbeitet hatte. Es war ein langweiliger Flug, 6 Stunden und 20 Minuten, eingeengt in einem vollen Flugzeug. Schließlich kamen wir an, und eine neue Welt tat sich auf. Bahrain war jetzt ein Königreich und der Emir war der König geworden. Die Halle war voll von wartenden Familien und Kinder spielten Ball, obwohl es ziemlich spät abends war. Vor 25 Jahren wären vielleicht zwei Dutzend Leute dort gewesen, hauptsächlich englisch Sprechende. Jetzt konnte ich kein Englisch hören. Mariannes Flugzeug hatte Verspätung und so setzte ich mich zu einer bahrainischen Familie - Mutter, Tochter, Tante und zwei Kinder, die Ball spielten und diesen dauernd in der Menge verloren. Die Frauen trugen alle schwarze Roben, aber es waren auch Frauen in westlicher Kleidung anwesend. Die Männer trugen alle weisse „thobes“. Ich fragte das Mädchen, ob sie nicht Englisch in der Schule lernte? Sie nickte, sagte aber nichts. Die beiden Frauen waren an meinem Spazierstock interessiert, beguckten und befühlten ihn und machten Zeichen, dass sie ihn mir gerne abkaufen würden. Und dann lachten wir alle zusammen. Ich musste fünf Dinar für ein zweiwöchiges Besuchsvisum bezahlen. Bahrain hatte sich von einem Dorf in eine Metropole verwandelt. Schließlich kam der Flug von Kuala Lumpur an, und es wurde so laut in der Halle, dass man sich nicht mehr verständigen konnte. Ich konnte Marianne durch die Glaswand sehen und ihr zuwinken, aber danach hatten wir große Schwierigkeiten, einander zu finden. Wir nahmen ein Taxi zum Delmon Hotel, das sich jetzt „Delmon International“

unten: Gulf Hotel, oben: Modell: Harbour Financial Center

Teil 2

nennt. Im Hotel liefen viele Angestellte umher, Portiere, Zimmermädchen und Chauffeure. Keiner von ihnen war ein Araber. Wir hatten zwei Zimmer nebeneinander im 2. Stock. Der 2. Stock war für Frauen und Familien, Männer hatten ihre Räume im ersten Stock. Am nächsten Morgen frühstückten wir von dem Buffet, welches ausreichend war, aber nicht aufregend: Heißer Kichererbsen-Eintopf mit weißen Bohnen, Hühnerflügel mit gerösteten Kartoffeln. Dies sagte uns nicht zu, aber es gab auch Croissant und der Kaffee war gut. Man hätte auch jemanden bitten können, uns Rührei zu machen. Ich glaube, das Problem mit der Milch haben sie noch nicht gelöst. Als wir dort lebten, gab es nur rekonstituierte Milch, welche aus Pulver hergestellt wurde. Ich fand das immer recht gut, nur schmeckte Vanillepudding etwas seltsam. Es gab ein Experiment mit lebendigen Kühen in einem gekühlten, großen Stall. Doch ohne frisches Gras sondern nur mit Trockenfutter und Wasser, gediehen die Tiere nicht so gut. Unser erster Spaziergang ging zum Tourist Office. Wir erhielten neue Landkarten und fragten nach Besichtigungstouren. Diese Fahrten waren aber nicht interessant, denn sie besuchten nur die alte spanische Festung, die Grab-Hügel, den „Baum des Lebens“ und das neue Sport-Stadion. Der neue Damm nach Saudi-Arabien war nicht dabei. Wir nahmen ein Taxi zu dem alten Haus. Die TaxiFahrer benutzen nur ungern ihren Zähler. Sie handeln lieber vorweg den Preis aus. Es ist ja nirgendwohin weit. Dieser Weg zum alten Haus war weniger als zwei Kilometer lang. - Da standen wir also, vor dem Haus, das für zwei Jahre in den 80er-Jahren unser Heim gewesen war. Die eisernen Tore waren geschlossen. Wir hatten sie nie geschlossen, und wir hatten auch keine Glocke. Aber „security“ war inzwischen sehr wichtig geworden. Auch damals hatten wir manchmal einen uniformierten Mann auf einem Stuhl nachts in unserem Garten sit-

Bahrain zen sehen, wenn das politische Klima angespannt war. Mike, unser „house-boy“, mochte den Mann nicht leiden und warnte mich, nicht hinauszugehen. „Madam, der Mann ist geisteskrank“ (madam, the man is mental sick in the head), pflegte er zu sagen. Nun fanden wir also eine Klingel und eine Gegensprechanlage. Eine Stimme antwortete und ich sagte, ich hätte hier mal gewohnt und würde mich schrecklich gern mal umschauen. Das Tor öffnete sich elektronisch und wir gingen hinein. Eine nette Filipina kam und begrüßte uns. Es sei auch jetzt noch ein Haus des British Council und Mike sei vor vier Jahren gestorben. Sie müsse bald losgehen, um die beiden Söhne von der Schule abzuholen. Die Bäume waren sehr gewachsen und waren jetzt höher als das Haus. Der Garten sah hübsch und gepflegt aus. Dies war alles ein bewegendes Erlebnis. Wir gingen anschließend dann in ein Bistro auf der anderen Seite der Straße, wo früher nur Sand und Gestrüpp gewesen war. Die Einwohnerzahl war auf 700.000 gewachsen. Zu unserem Erstaunen konnte man jetzt in einem guten Restaurant Wein bestellen. Die neue „Grand Mosque“, auf neu gewonnenem Land gebaut, war unser nächstes Ziel. Dort konnten wir zu Fuß hingehen. Ein paar freundliche Damen hießen uns im Foyer willkommen. Uns wurde etwas zu trinken angeboten und, als sie meinen Stock sahen, brachten sie sofort einen Rollstuhl. Wir bekamen schwarze Umhänge und Kopftücher und wurden dann nach drinnen geführt. Die Dame, die uns geleitete, war eine winzige Frau so um die fünfzig und erzählte uns alles , was sie von der Moschee wusste. Dort war Platz für 7.000 Leute, sagte sie. Der große Kronleuchter war aus österreichischem Kristall gefertigt. Der Marmor war aus Italien und der riesige Teppich aus Polen. Sie erzählte uns auch, dass sie in den Philippinen aufgewachsen und eine Katholikin war, aber zum Islam konvertierte, als sie nach Bahrain kam. Natürlich wollten Ma-

oben: Frau Bending mit Tochter, unten: Grand Mosque

Teil 2

rianne und ich den Grund wissen. Sie sagte, es gefiel ihr nicht, dass es bei den Christen kein Leben nach dem Tode gibt, und obwohl sie Christus sehr verehrte, mochte sie es nicht, dass er heiratete und Kinder hatte. Marianne sagte: „Ich glaube Sie verwechseln es mit dem Da Vinci Code; Jesus starb im Alter von 33 Jahren und er heiratete nie.“ Ich fügte noch hinzu, dass Christus allen Menschen Vergebung und ein ewiges Leben versprochen hatte. Die Frau schwieg und dachte darüber nach. Wir wollten ja nun wirklich keine Diskussion. Wir schlossen damit, dass wir alle Kinder von Abraham seien und damit waren alle zufrieden. Sie telefonierte dann und rief ein Taxi, - und das gab es auch nicht vor 25 Jahren. Das Taxi brachte uns nach Seef, zum neuen Einkaufszentrum. Dies war auch auf neu gewonnenem Land errichtet. Mir gefiel es gar nicht, dort Marks & Spencer, Debenhams und Mothercare zu sehen. Es gab natürlich auch McDonalds und eine Pizza Hut-Filiale. Dann kann man ja auch zu Hause bleiben. Alle Leute waren freundlich und hilfsbereit. Vor 25 Jahren wurden „Ex-Pats“ von der einheimischen Bevölkerung meistens ignoriert. Am nächsten Morgen gingen wir zum Gold-Souq. Das Gebäude wurde Anfang der achziger Jahre gebaut. Es hatte zwei Stockwerke mit viel Glas, Wasserflächen und hängenden Pflanzen. Es war wunderhübsch in seiner Architektur, sehr schlicht mit nur Gold- und Geschmeide-Geschäften. Obwohl es keine Perlentaucher mehr gibt, hat Bahrain noch große Mengen von Perlen in seiner Schatzkammer. Die Schaufenster glitzerten und schimmerten von all dem Hochzeitsschmuck für arabische Bräute. In einem anderen Teil des Basars kaufte ich ein kuscheliges Kamel für mein erstes Enkelkind und ein halbes Kilo Curry,

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Bahrain

Teil 2

was extra so gemischt ist, wie es sein soll. Unser letztes Ziel an dem Tag war das neue Finanzzentrum. Es wurde auch auf neu gewonnenem Land gebaut und war erst halb fertig. Der höchste Turm sollte fünfzig Etagen hoch werden. In einem Raum stand das Model des ganzen Zentrums und es war mir erlaubt, dieses zu fotografieren. Da war also eine kleine Marina mit kleinen Buchten, wo das Meer fast an die Gebäude heranplätschern soll. Der ganze Komplex kostet viele, viele Millionen. „Wer bezahlt das“, fragte ich. Anscheinend gibt es viele reiche Leute auf der Insel, die nicht schnell genug ihr Geld anlegen können und auf reiche Zinsen hoffen. Unseren letzten Nachmittag verbrachten wir mit einer kleinen Busfahrt nach Budaya an der Westküste. Unser Hotel versicherte uns, dass es für uns total in Ordnung sei, mit dem Bus zu fahren. Es war eine Fahrt von einer halben Stunde und endlich konnten wir das Meer sehen und bis an den Rand des Wassers gehen. Dort war es noch genau so blau und grün und klar mit kleinen Booten, den Dhows, etwas weiter draußen verankert. In Manama kann man nicht mehr am Meer spazieren gehen. Die Promenade ist keine Promenade mehr, da die Landgewinnung jetzt weit hinausgeht. Das einzige neue Gebäude in Budaya war ein neuer, protziger Palast aus roten Steinen. Er sah eher wie eine Burg aus und ging ganz bis ans Meer. Um das Grundstück herum war eine hohe Mauer und wir konnten nur durch das eiserne Tor hineingucken. Dort waren auch zwei Wachposten aufgestellt. Dies war Sheikh Hamads neuer Palast. In einem Punkt hatte Bahrain sich nicht geändert: die Leute lieben immer noch Picknicks und lassen all ihren Müll herumliegen: Plastikflaschen, Einwickelpapier, Zeitungen und Plastik-Kästchen wehen mit dem Wind herum, und es gibt keinen Abfallbehälter.  -  Unsere letzte Mahlzeit genossen wir abends im Royal Thai Restaurant. Hier gab es Livemusik, und zwei Tänzerinnen waren wirklich sehr hübsch anzusehen mit ihren goldenen Kronen auf dem Kopf und spitzen goldenen Fingerhütchen an den Händen. Am nächsten Morgen brachte uns ein HotelAuto zum Flughafen und  -  als ein letztes Geschenk für mich  -  gab meine Tochter mir ihren Sitz in der Business Klasse und saß selbst auf meinem in der 28sten Reihe. Das war ein super Ende von einem Traum, der wahr geworden war. Gertrud Bending

Hobby: Heimatkunde Unser Bewohner Herr Waldschläger ist seit Jahrzehnten in der Heimatforschung aktiv und hat bereits zahlreiche Veröffentlichungen über die Geschichte unserer schönen Umgebung herausgebracht. Sein vielseitiges und langjähriges Engagement wurde auch durch besondere Ehrungen belohnt: Er erhielt die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ und die Wandsbek-Medaille. 2010 wurde ihm sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die oder der Bredenbe(c)k? Oft werde ich gefragt, ob es die oder der Bredenbek heißt. Diesbezüglich kann man nichts falsch machen! Der beste Beweis dafür sind die unterschiedlichen Straßennamen in den benachbarten Ortschaften Hoisbüttel und Ohlstedt. Der Bezeichnung „An der Bredenbek“ steht diejenige „Am Bredenbek“ gegenüber. In den meisten von mir eingesehenen Dokumenten ist überwiegend das Maskulinum verwendet worden. Auf eine weitere Besonderheit möchte ich hinweisen. In den älteren Schriftstücken wird vom „Bredenbeck“ gesprochen. Bei dem „c“ handelt es sich um keinen Kürzungs-, sondern um einen früher oftmals verwendeten Dehnungskonsonaten, der noch heute in dem Bundesland „Mecklenburg“ erhalten ist. Diese Schreibweise ist 1877 in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein aufgegeben worden. Von der Änderung waren mehrere Orte betroffen, so auch die einstige stormarnsche Kreisstadt Wandsbek, welche die veränderte Schreibweise nicht hinnehmen wollte und dazu durch eine landesbehördliche Anordnung gezwungen werden musste. Die Stadt Hamburg hat erst nach dem Zweiten Weltkrieg zur Vereinheitlichung der Ortsbezeichnungen innerhalb ihrer alten und der 1938 eingemeindeten Gebietsteile nachgezogen. Allerdings hat sich am Ortsnamen des ehemals hamburgischen und jetzt stormarnschen Schmalenbeck nichts geändert. In der ehemaligen preußischen Provinz Hannover sind die Ortsnamen nicht geändert worden. So wird noch heute das „Einbecker Bier“ gern getrunken! Und wir können alljährlich zum Spargel- oder zum Karpfenessen nach „Appelbeck“ fahren! Heinz Waldschläger

Eine kleine Geschichte der Musik

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Klänge Vor Zeiten gab's nur einen Ton.

Er war noch jung, doch war er schon

in einem Alter, da man liebt,

und da es keine Tönin gibt,

war er der Note zugeneigt.

Liebt sie auch ihn? Wer weiß - ? Vielleicht… Durch Raum und Sphären tönte er

und liebte seine Freiheit sehr;

doch zog ihn junges Liebesglück

jeweils an jenen Ort zurück,

wo seine Note seiner harrte

als Tonika auf fester Warte.

Sie turtelten ein ganzes Jahr,

bis man sich schließlich einig war:

Die Note reichte ihm die Hand,

Musik

Und ratet mal: Wer traute sie?

Wir treten ein, und uns umfängt

sie traten in den Ehestand.

Ja, freilich: Göttin Harmonie!

Seither ist sehr viel Zeit verstrichen.

Im Kreise der Unsterblichen

tönt unverdrossen, standhaft-heiter

der erste Ton als Grundton weiter,

gebar die Note Töchter, Söhnchen –

die allerliebsten feinsten Tönchen.

Die ersten acht von ihren Schäfchen,

Zunächst nur Ahnen, Sammlung, Stille. Wir spüren aber: Alles drängt

auf Ausdruck; konzentrierter Wille wird Raum und Zeiten überspringen –

was Meister, längst zu Staub zerfallen,

erdachten und empfanden, hier erklingen

und neu erstehen lassen und uns allen

vergegenwärtigen. - Wir schweigen.

die nennt sie zärtlich „mein Oktävchen”.

Dann tropft ein Ton. Bald füllen Klänge

in Dur- und Moll-Tonarten ein.

jetzt Stille - nur von fern Gesänge . . .

Schon längst teilt man die Sippe fein

Sie existieren ohne Streit

und lieben die Geselligkeit

- durchaus nicht nur mit Ihresgleichen, denkt nur einmal an's Pausenzeichen! Familienfeste feiern sie

am Hof der Fürstin Symphonie

und heute, hier in unser'n Zeiten da tanzen sie auf vielen Saiten.

Willkommen, flüchtige Persönchen, Ihr Tönetöchter, Notensöhnchen!

Gehör, Gemüt - wir sinken, steigen –

Sie steigern sich zu wildem Kampf –

dann dämmert weit her frommer Friede.

Wie Feuer brennt Musik, ist Glut und Dampf

und löscht sich wie Gebet im Liede. War jemals eine Seele krank

und gab Musik ihr neue Stärke:

Ihr edlen Meister, tief zu Dank

verpflichten uns dann Eure Werke ! Kurt Kroymann

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Zum 2-jährigen Jubiläum! Unsere kleine Weinstube

Eine Erfolgsgeschichte? Bei einer kleinen vom Restaurantchef veranstalteten hausinternen Weinprobe am Rosenmontag 2013 wurde Manchem klar, dass in unserem Hause etwas fehlte. Eine Seniorenresidenz unserer Klasse ohne gemütliche Ecke, in der man abends zwanglos bei einem Glas Wein zusammensitzen konnte  –  das durfte doch nicht wahr sein und keinesfalls so bleiben! Herr Hilpert und ich dachten über Abhilfe nach. Für eine entsprechende Initiative machte ich mich bei unserer Kandidatenvorstellung für die Wohnbeiratswahl am 9. April stark und - wurde gewählt! Für die Umsetzung des Planes erschien uns eine Ecke im sonst nicht gerade gemütlichen Restaurant am ehesten geeignet. Servicepersonal konnte dafür nicht zur Verfügung gestellt werden. Herr Hilpert und ich begannen daher unsere zweite Berufskarriere als Weinkellner. Unser Restaurantchef erwies sich dem kühnen Vorhaben gegenüber als sehr aufgeschlossen und immer hilfsbereit: Er organisierte einen Weinkühlschrank und entwickelte für die Konsumenten einen Getränkebestellzettel zur Selbstbedienung mit (ehrlicher!) Verbrauchsangabe für die monatliche Hausabrechnung der Nebenkosten. Am 18. Oktober 2013 war die Premiere: Die Beteiligung war eindrucksvoll, die Stimmung bestens. Seitdem nimmt die Besucherzahl der in vierzehntägigen Abständen stattfindenden Abende zu, die Stimmung ist ungezwungen und fröhlich. Manche Einsame finden hier Wege zueinander und sind dankbar für den Anschluss. Die ersten Jubiläen wurden begangen (25. Mal,

persönliche Geburtstage und andere denkwürdige Gelegenheiten). Die Gäste kommen immer früher, um gute Plätze zu ergattern. Immer wieder stoßen neue Bewohner und sogar Angehörige und Freunde von außerhalb hinzu, ein intensiveres Kennenlernen macht Schule, die Begeisterung ist allgemein und groß. Auch aus der Mitarbeiterschaft unseres Hauses erhalten wir gelegentlich Besuch. Wie soll es weitergehen? Wie lange reicht noch der vorhandene Raum? Wann öffnen wir für die Volksdorfer? Wann erkennt die Geschäftsleitung die Chance neuer Einnahmequellen durch kleine Speisenangebote? Wann wird ein Anbau fällig? Wann werden wir Kellner Festangestellte mit Mindestlohn? Wann wird der Michelinführer auf uns aufmerksam, und mit wie vielen Sternen steigt er ein? Aber bleiben wir genügsam: Im Grunde wollen wir doch nicht mehr als gemütlich unter uns Residenzlern bleiben, und die zwei Hobbykellner werden sicher gerne weiter ihren Dienst tun, auch wenn sie nicht mehr dem Wohnbeirat angehören! Hans Jörn Braun

Unterhaltung

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„ Alle Menschen sind klug: die einen vorher, die anderen nachher." Voltaire „Rotkäppchen und der Wolf“ Sicherlich erinnert sich jeder an das Märchen von „Rotkäppchen und der Wolf. In dem Märchen der Gebrüder Grimm wird die Großmutter als eine ältere, kranke Frau geschildert, die oft das Bett hüten musste... Das war einmal! Heute würde dieses Märchen sicherlich so lauten: Rotkäppchen wollte mit Wein und Kuchen heute mal die Großmutter besuchen. Als sie so ging durch den Wald zum Haus, sah sie schon von fern - Großmutter ist aus. Die Garage ist offen, der Wagen ist fort - stimmt, heut’ ist ja Montag, da ist sie zum Sport. Da macht sie Aerobic von 8 bis um 10, und nachher schwitzt sie in der Sauna sich schön. Auch Dienstag und Mittwoch ist sie ausgebucht, weil sie dann Kurse der Volkshochschule besucht.

Zum Schmunzeln

eingebracht von Hr. Kroymann

In der Hochbahn sitzen mir eine Mutter mit ihrer Tochter gegenüber. Sie haben offenbar eine Runde durch Mode-

Englisch und Spanisch, Malen und Stricken, und dann noch Yoga, das ist gut für den Rücken.

geschäfte hinter sich. Die Mutter: „Die Bluse in ohber-

Am Donnerstag, ach du guter Vater, da probt sie für´s Seniorentheater.

„Aber Mama, das ist doch Französisch – du musst das auf

Am Freitag geht sie zum Gesangverein, am Sonnabend schwingt sie beim Volkstanz das Bein. Am Sonntag klebt an der Tür ein Zettel nur: „Bin mit dem Wanderklub auf Tour!“ Käme heute ein Wolf angeschlichen, in fünf Minuten wäre er verblichen, denn Oma macht Karate-Kurs Nr. 10. Einen Schlag auf die Schnauze würde er nicht übersteh‘n. Nun stelle ich hin, was ich mitgebracht, denn heute kommt sie bestimmt nicht vor Mitternacht. Großmütter von heut sind aus besonderem Holz, darum ist man auf solche Großmütter besonders stolz!!!

Verfasser unbekannt, eingebracht von Frau Kind

schihne hat mir eig'lich am besten gefalln.“ Die Tochter: der letzten Silbe betonen. Au-ber-gi- n e h heißt das!“ Zwei Damen sprechen über ihre letzte Urlaubsreise. Begeistert schwärmt die eine von Nepal – oder nein: Napel – oder war's Neapel? „Da gibt es einen Vesuv, der heißt Ätna – so ein herrlicher Berg!“ Rätsel: Keiner hat ihn kommen sehn, keiner sieht ihn wieder gehn. Doch er ist ein fleißiger Mann, malt draußen viele Blätter an. 1-2-3-4-5-6-7 - keins ist heute übrig geblieben. Gelb und rot in einer Nacht, sag, wer hat das wohl gemacht? * In die Höhe steigt’s geschwind, hoch oben trägt’s der Wind. Gemacht wird’s aus Papier, und wer es weiß, der sagt es mir. ** * (Herbst) / ** (Drachen)

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Persönliches Herzlichen Glückwunsch Oktober Herta Albers, Horst Franke, Karl Gottschick, Irmgard Grote, Eckart Günther, Elisabeth Hartge, Margrit Heinsohn, Wolfgang Hörnicke, Ursula Kamin, Anneliese Köhler, Elli Krämer, Eva Müller, Jörn-Peter Noll, Maren Schade, Lilly Schindler, Rose-Marie Schmidt, Herta Sembach, Dr. Suse Stiller, Peter Wunstorf

November Iris Behrens, Ruth Breuer, Ursula de Voss, Prof. Dr. Ulrich Drobnig, Elfriede Dührkoop, Barbara Gerber, Christof Henne, Helma Hoffmann, Erhard Kämpfer, Christa Krämer, Ingrid Lederer, Sonja Moses, Gertrud Oberst, Klaus Oest, Ilse Papenberg, Susanne Schmidt, Ingeborg Stark, Regina Tietze, Hertha Winkelmann, Irmgard Woydt

Dezember Helga Battermann, Christa Bohlken, Ursula Böttcher, Erna Braun, Wolfgang Bruns, Inge Buhk, Gerda Decker, Marianne Giering, Erika Höhne, Helga Hoppe, Irmgard Kirschner, Lucia Klass, Waltraud Martin, Christine Meyer, Christa Noll, Käthe Otto, Edelgard Pannwitz, Christel Patzer, Bärbel Pauck, Werner Reimer, Otfried Reinke, Irmgard Rikeit, Anneliese Röseler, Rita Sandgathe, Gisela Schröder, Margarete Schumann, Ernst Günter Teutschmann, Horst Varrelmann, Alfred Zielke

Herzlich Willkommen Haus 1: Gabriele Bärschneider, Elly Hamdorf, Elisabeth Lackmann Haus 2: Margot Hundt, Hanna Speck, Gudrun Stopp Haus 4: Marianne Schickler, Gerd Södje

In stillem Gedenken an Gerhard Bielipp (89), Hildegard Chartieu (89), Eva Fiedler (91), Uwe Hamdorf (79), Peter Heuer (80), Gisela Jünke (81), Dr. Dorothea König (94), Günter Krey (82), Karl-Heinz Langhoff (92), Grete Lawerenz (99), Werner Perlitz (93), Erika Robrahn (89), Waldemar Roth (88), Anne-Marie Schmidt (93), Michael Schulz (80), HelgaGisela Seemann (90), Anita Tillips (89), Carl-Hermann Timm (79), Hedwig Wettstädt (88), Werner Zieboll (90)

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