Okkultismus

Inhalt: 3 4 6 10 Vorwort des Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums München Bürgertelefon Unsere Präventionsdienststellen - Kommissariat 105 Unser...
Author: Hertha Franke
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Inhalt: 3 4 6 10

Vorwort des Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums München Bürgertelefon Unsere Präventionsdienststellen - Kommissariat 105 Unsere Präventionsdienststellen - Verkehrserziehung und -aufklärung

Prävention für Kinder und Jugendliche 14 18 22 26 30 34

Vorhang auf - Verkehrspuppentheater Mein erster Führerschein - Jugendverkehrsschule „aufgschaut“ - POLIZEI-Kurs für Kinder „sauba bleim“ - Sucht- und Drogenprävention für Kinder und Jugendliche „zammgrauft“ - von Antigewalt bis Zivilcourage Jugendbeamte

Prävention für Erwachsene 38 42 46 50 56

Fahrsimulator - Reaktionstestgerät im Realbildverfahren Mobil im Alter - Verkehrssicherheitstraining für ältere Verkehrsteilnehmer POLIZEI-Kurs - Sicherheitstraining für Erwachsene Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Münchner Initiative gegen Trickdiebstahl - M.I.T.

Prävention für alle 60 62 66 70

Weitere Präventionsprojekte der Verkehrspolizei Kontaktbereichsbeamte Gefahren im Internet Sekten/Okkultismus

Vernetzte Projekte 72 74 76 78 82 86 2

Münchner Unterstützungsmodell gegen häusliche Gewalt - MUM Frühintervention bei Erstauffälligen Drogenkonsumenten - FRED Projekt Graffiti München - ProGraM Sicherheits- und Aktionsbündnis Münchner Institutionen - S.A.M.I. Polizeipräsenz im öffentlichen Personennahverkehr Prävention ganz „groß“ geschrieben

Liebe Bürgerinnen und Bürger, München ist die sicherste Millionenstadt in Deutschland und zählt zu einer der sichersten Großstädte in Europa. Sie können sich sicher fühlen. Dafür steht Ihre Münchner Polizei mit einem umfangreichen professionellen Präventions- und Beratungsangebot. Die Münchner Polizei hat gezielt hierfür Programme entwickelt. Von der verhaltensorientierten Prävention im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit über die Aufklärung bezüglich Trickdiebstählen und dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr bis hin zur technischen Beratung leisten wir einen bedeutenden Beitrag. Kriminal- und Verkehrsprävention bilden dabei die wesentlichen Säulen. Gefahren rechtzeitig erkennen und frühzeitig gezielt Maßnahmen zu ergreifen, ist eine besondere Herausforderung in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft. Gefordert ist dabei jeder Einzelne von uns. Die beste Überzeugungsarbeit leisten wir, wenn wir definierte Werte wie Verantwortung, Ehrlichkeit, Verständnis und Mitgefühl selbst authentisch und beständig in unserem privaten Alltag und im Beruf vorleben. Zivilcourage und Verantwortung zu übernehmen geht uns alle an. Polizei und Bürger ziehen an einem Strang und sorgen miteinander für unsere Sicherheit und Ordnung. Ziel unserer gemeinsamen Aufgabe soll das Motto sein „Wer in München lebt, soll sicher leben“. Dieses Heft dient dazu, Ihnen unsere Präventionsprojekte vorzustellen. Wir bieten Ihnen unsere Hilfe an.

Prof. Dr. Schmidbauer Polizeipräsident 3

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Kinder & Jugendliche

Bürgertelefon der Münchner Polizei 089 / 2910 - 1910

Erwachsene

Seit 2008 bietet das Polizeipräsidium München ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 089/ 2910 - 1910 an. Mit diesem neuen Service will die Münchner Polizei den Bürgern für allgemeine Anfragen und Hinweise, für deren Sorgen und Nöte, aber auch mit fachlichen Informationen, z. B. zu Präventionsthemen, als kompetenter Ansprechpartner rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Prävention für alle

Je nach geschildertem Sachverhalt werden den Anrufern bereits am Bürgertelefon unmittelbar Auskünfte erteilt oder diese an die zuständige Polizeidienststelle weitervermittelt. Ist das Bürgertelefon belegt, schaltet sich nach 15 Sekunden ein Anrufbeantworter mit dem Hinweis ein, dass alle Apparate belegt sind. Wenn der Anrufer es dann wünscht und seine Rufnummer hinterlässt, wird er in diesen Fällen selbstverständlich zurückgerufen. Zahlreiche Gespräche werden nur eine erste Kontaktaufnahme mit der Polizei sein. Das Bürgertelefon ist für uns ein wichtiges Signal, deutlich zu machen, wie sehr uns der Bürger am Herzen liegt. So war und ist die gute Sicherheitsbilanz der Münchner Polizei zu einem großen Stück gerade dem sehr guten Verhältnis zwischen den Münchner Bürgern und ihrer Polizei zu verdanken. Man kann es nicht oft genug sagen: Wir als Polizei brauchen den Bürger! Wir brauchen den Dialog!

Vernetzte Projekte

Die Abkoppelung von der Notrufnummer wurde ganz bewusst gewählt, um Missverständnisse in Eilfällen von vorne herein zu vermeiden und deutlich zu machen, dass das Bürgertelefon nur für allgemeine und nicht eilbedürftige Anfragen bzw. Auskünfte an die Münchner Polizei vorgesehen ist. In allen Notfällen oder auch vermeintlichen Notlagen bitten wir deshalb ausdrücklich weiterhin unverzüglich den Notruf 110 zu wählen.

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Kinder & Jugendliche

Unsere Präventionsdienststellen Kommissariat 105

Erwachsene

Das Kommissariat 105 der Münchner Kriminalpolizei hat Prävention gegen Kriminalität als Auftrag. Hierfür behandelt es verschiedene Arbeitsbereiche und hat unterschiedliche Präventionsangebote für alle Lebensbereiche von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter entwickelt.

Vernetzte Projekte

Prävention für alle

Im Arbeitsbereich Opferschutz stehen Kriminalbeamte jedem Opfer von Straftaten als Ansprechpartner zur Verfügung – ein Service, der insbesondere seit das Gewaltschutzgesetz in Kraft getreten ist, immer häufiger in Anspruch genommen wird. Die Beratung erfolgt telefonisch oder nach vorheriger Terminabsprache persönlich. Die Betroffenen erhalten Informationen über den Ablauf des Ermittlungsverfahrens und ihre Rechte. Daneben werden gemeinsam individuelle Verhaltensempfehlungen und Präventionstipps besprochen und wenn nötig weitere Hilfsangebote vermittelt. Da überwiegend Frauen und Kinder von Gewaltdelikten betroffen sind, ist die Beauftragte des Polizeipräsidiums München für Frauen und Kinder in dieses Kommissariat integriert. Zur Bekämpfung häuslicher Gewalt hat das Polizeipräsidium München im Jahr 2004 das Projekt MUM (Münchner Unterstützungs-Modell gegen häusliche Gewalt) initiiert, durch das wir Opfern dieser Straftaten schnell und kompetent den Weg aus der Gewaltspirale aufzeigen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen aus Stadt und Landkreis München. Die Jugend- und Kontaktbereichsbeamten der örtlichen Polizeiinspektionen stehen als Partner und Fachberater für Präventionsfragen im Bereich der Kinderund Jugendprävention zur Verfügung. Ständige Kontakte und enge Zusammenarbeit mit externen fachspezifischen Einrichtungen im Bereich der Stadt und des Landkreises München unterstützen und ergänzen unser Angebot. Daneben werden seit über 10 Jahren vom Kommissariat 105 erfolgreich Pädagogen und

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Erzieher für die Durchführung der vom Polizeipräsidium München entwickelten Kurse geschult. Die Kurse „aufgschaut“ und „zammgrauft“ stehen für Selbstbehauptung und Zivilcourage und „sauba bleim“ für Sucht- und Drogenprävention. Die Projekte erfreuen sich aufgrund ihrer anerkannten Qualität reger Nachfrage. Im Rahmen der verhaltensorientierten Prävention bieten wir ein umfangreiches Vortrags- und Kursprogramm für Münchner Bürger aus Stadt und Landkreis an, das unter anderem die Themenbereiche Sucht und Drogen, Sekten/Okkultismus, sexueller Missbrauch von Frauen und Kindern, Neue Medien, Rechtsextremismus sowie Gewalt gegen Kinder, Frauen und Männer umfasst. Der POLIZEI-Kurs, ein Selbstbehauptungs- und Zivilcouragetraining für Erwachsene, gehört ebenso zum Standardrepertoire wie der speziell auf die Bedürfnisse von Senioren abgestimmte Senioren-POLIZEI-Kurs. Die Münchner Initiative gegen Trickdiebstahl - M.I.T. klärt Senioren durch verschiedene Aktionen über Gefahren von Trickdiebstählen und Betrügereien auf. Das Angebot der Technischen Beratungsstelle umfasst individuelle, kostenlose und neutrale Beratungen zum Thema Einbruchschutz. Der Schwerpunkt liegt in der Beratung vor Ort, wobei der Rollende Sicherheitsberater RoSi zum Einsatz kommt. Aber auch in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle können Beratungen anhand aktueller Schaustücke durchgeführt werden. Daneben erstellen wir Schwachstellenanalysen und Sicherheitskonzepte für Objekte verschiedenster Art. Ergänzt wird unser Angebot durch Informationsveranstaltungen und Vorträge für Privatpersonen, Firmen und Behörden.

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Kinder & Jugendliche

Ansprechpartner:

Kommissariat 105

Vernetzte Projekte

Prävention für alle

Erwachsene

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4444 (Opferberatung) 089 / 2910 - 4461 (Jugendtelefon) 089 / 2910 - 3430 (Technische Beratung) Fax 089 / 2910 - 4400 E-Mail [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Sicher unterwegs ein Leben lang! 10

Kinder & Jugendliche

Verkehrserziehung und -aufklärung

Erwachsene

Die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und -aufklärung ist eine Fachdienststelle, die seit über 50 Jahren ausschließlich verkehrspräventive Aufgaben erfüllt. Ziel der Tätigkeit ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere die Reduzierung von Unfällen und deren Folgen durch eine zielgruppenorientierte Verkehrserziehung und -aufklärung aller Altersgruppen und aller Arten von Verkehrsteilnehmern. Schwerpunkt der Tätigkeit bildet dabei die Durchführung der Jugendverkehrsschule in den Münchner Grundschulen, die u.a. dem Erwerb des heißbegehrten „Radlführerscheins“ dient. Es werden aber auch Schnupperstunden für Kindergartenkinder gehalten sowie Jugendliche über Themen wie beispielsweise „Verkehrssehen“ unterrichtet.

Prävention für alle

Hinzu kommen Veranstaltungen für Erwachsene in Vereinen, Betrieben und Verbänden sowie ein spezielles Seniorenprogramm, das Verkehrssicherheitstraining an Stationen. Bei diesem Training haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in kleinen Gruppen ihr individuelles altersspezifisches Leistungsvermögen den Anforderungen des modernen Straßenverkehrs gegenüber zu stellen. An verschiedenen Stationen, die nach einem bestimmten Zeitrhythmus gewechselt werden, durchleben die Teilnehmer Situationen als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer oder behandeln Themen wie Toter Winkel und das richtige Verhalten in Bus und Bahn. Für ihre Tätigkeit als Verkehrserzieher erhalten die Mitarbeiter eine praxisnahe interne und externe Ausbildung in Rhetorik und Pädagogik. Ansprechpartner:

Vernetzte Projekte

Verkehrspolizeiinspektion München Verkehrserziehung und -aufklärung Tegernseer Landstraße 222 81549 München Tel. 089 / 6216 - 3619 Fax 089 / 6216 - 3628 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Die Verkehrspolizei München Unser Angebot für Jung und Alt:

Kinder im Vorschulalter Polizeibeamte führen die Kinder in Kindergärten auf spielerische Weise an die Gefahren des Straßenverkehrs heran. Außerdem präsentiert das Verkehrspuppentheater für die „Kleinen und Kleinsten“ neben allgemeinen Präventionsthemen vor allem spezielle Themen aus dem Bereich Verkehr.

Jugendverkehrsschule Radfahren ist gesund und macht Spaß. Sicheres Radfahren erfordert allerdings einiges an Können und Know-how. Dies vermittelt die Jugendverkehrsschule der Polizei in der 4. Jahrgangsstufe in mehreren Übungseinheiten.

Schüler 11 - 16 Jahre Der Straßenverkehr stellt an Kinder und Jugendliche mehr Anforderungen denn je. Die Verkehrserzieher unterrichten an allen weiterführenden Schulen speziell auf die Altersgruppen zugeschnittene Themen. Schulwegunfälle werden in den betroffenen Klassen nachbereitet.

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Kinder & Jugendliche

begleitet Sie auf Ihrem Weg!

Junge Fahranfänger

Erwachsene

Bereits 17-jährige Jugendliche dürfen ein Auto lenken, wenn sie die entsprechende Prüfung bestanden haben und sich von einem erfahrenen Erwachsenen begleiten lassen. Polizeibeamte informieren über das „Begleitete Fahren mit 17“, über alle aktuellen EU-Führerscheinklassen und Vorschriften zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

Erwachsenenbildung

Vernetzte Projekte

Prävention für alle

An dem Fahrsimulator der Münchner Verkehrspolizei können Sie Ihr Reaktionsvermögen testen. Informationsmaterial zu vielfältigen Verkehrsthemen, wie z. B. richtige Kindersicherung, finden Sie in Form unserer zahlreichen Flyer. Mit Infoständen, Verkehrsquiz und Rauschbrille werden verkehrsrelevante Themen anschaulich und lebendig dargeboten.

Mobil im Alter Der heutige Straßenverkehr stellt aufgrund zunehmender Dynamik und Komplexität immer höhere Anforderungen an die Senioren. Aus diesem Grund bietet die Verkehrspolizei zur Erhaltung der Mobilität ein gezieltes Verkehrssicherheitstraining für ältere Verkehrsteilnehmer an.

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Kinder & Jugendliche

Vorhang auf! Verkehrspuppentheater

Erwachsene

Der Kasperl mit der Klatsche in der Hand, der das Krokodil verhaut – das ist das Bild, das in den Köpfen der ersten Puppenspieler im Jahr 1965 entstand, als sie überlegten, mit welchen Mitteln sie die Aufmerksamkeit der kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer gewinnen könnten. Diese waren häufig an Unfällen beteiligt und deshalb war es besonders wichtig, ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr nahe zu bringen.

Prävention für alle

Generationen von Münchnern gelangten während ihrer Grundschulzeit mehrmals in den Genuss unterschiedlicher Programme des Verkehrskasperls. Er sollte witzig und spielerisch, aber auch eindringlich und nachhaltig die jungen Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren im Straßenverkehr vorbereiten. Im Laufe der Zeit interessierten sich die Kleinen aber eher für Außerirdische, Monster und Fabelwesen und so ging der Verkehrskasperl in seinen wohlverdienten Ruhestand. Aber das Verkehrspuppentheater lebt weiter.

Vernetzte Projekte

Neben Themen der Verkehrssicherheit waren von Anfang an auch „Notruf“, „Mein und Dein“, „gute und schlechte Geheimnisse“ sowie weitere Themen der Sicherheits-, Umwelt-, Sozial- und Gesundheitserziehung Programminhalte der Stücke. Auch die Vermittlung von Werten wie Ehrlichkeit und Höflichkeit gehört zum Repertoire der Beamten des Verkehrspuppentheaters. Die frühe positive Erfahrung der Kinder im Umgang mit der Polizei ist für uns von großer Bedeutung.

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Mit peppiger Musik und Bewegungseinlagen gelingt es den Puppenspielern immer wieder aufs Neue, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Die Ereignisse haben sich heute längst von der Puppenbühne auf den Zuschauerraum ausgedehnt, wo es schon einmal zu einer Verfolgungsjagd kommen kann. Daher spricht man heute auch von einem Theater, bei dem die Kinder in das Spiel aktiv mit einbezogen werden.

Alle Altersgruppen, von den Kindergartenkindern über die Erst- bis zu den Viertklässlern, werden durch das Puppentheater individuell erreicht. Für eine noch größere Nachhaltigkeit werden die Inhalte von den Lehrkräften altersspezifisch nachbereitet. Der größte Lohn für die Akteure ist es, während und am Ende des Spiels in lachende Kindergesichter blicken zu dürfen.

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Prävention für alle

Erwachsene

Kinder & Jugendliche

Man merkt den Kindern an, dass sie die in unterhaltsamer und pädagogisch geschickter Verpackung vermittelten Ratschläge gerne annehmen und befolgen. Es wäre wünschenswert, dass es die vielen schlechten Beispiele von uns Erwachsenen nicht gäbe!

Seit seiner Gründung konnte das Puppentheater fast 2,3 Millionen kleine und auch große Besucher begeistern.

Ansprechpartner: Vernetzte Projekte

Verkehrspolizeiinspektion München Verkehrserziehung und -aufklärung Tegernseer Landstraße 222 81549 München Tel. 089 / 6216 - 3619 Fax 089 / 6216 - 3628 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Mein erster Führerschein Jugendverkehrsschule

Erwachsene

Jungen und Mädchen lernen am besten, wenn sie Spaß dabei haben. Bereits Wochen bevor die Polizisten der Jugendverkehrsschule in die Schule kommen, büffeln sie mit ihren Lehrern für den „Radlführerschein“. Rückt der Tag, an dem die Polizisten auf den Schulhof kommen dann näher, steigen Spannung und Neugier, was sie erwartet.

Prävention für alle

Kommen die Schüler schließlich zur ersten Übung auf den Trainingsplatz, den die Verkehrserzieher der Polizei auf dem Schulhof vorbereitet haben, werden die Polizeibeamten erst einmal artig begrüßt. Danach erfolgt die praktische Einweisung mit einer Wiederholung der wichtigsten theoretischen Kenntnisse. Dabei steigt die Spannung unter den Schülern, denn sie können es kaum erwarten loszuradeln. Endlich geben die Polizisten die Starterlaubnis und je nach Schülerzahl dürfen jetzt alle oder ein Teil der Klasse an die Fahrräder und auf den Übungsplatz. Eine zweite Gruppe übt sich in Geschicklichkeit, langsamem geradeaus Fahren, Slalom um Pylonen o.ä. Die Beamten wachen derweil mit Argusaugen über ihre Schützlinge und geben mit viel pädagogischem Geschick und Einfühlungsvermögen die richtigen Tipps. Dabei werden auch die lokalen Gefahrenstellen besprochen.

Vernetzte Projekte

So läuft das über alle Übungen hinweg, bis schließlich auch eine Fahrt „so richtig auf der Straße“ auf dem Programm steht. Diese wird in kleinen Gruppen, oft mit Unterstützung von Eltern, durchgeführt. Abwechselnd darf einer der Schüler vorausfahren, flankiert von Beamten in Uniform. Nach bestandener Prüfung winkt zu guter Letzt der „Radlführerschein“ und für die Besten gar ein Ehrenwimpel.

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Kein Mensch wird als Verkehrsteilnehmer geboren. Vielmehr kann sich die Entwicklung zum solchen nur in aufeinander aufbauenden Schritten vollziehen. Die Jugendverkehrsschule ist einer der ersten Schritte dazu. Über die Vermittlung von Wissen, Werten und Fähigkeiten sollen die Kinder an die eigenverantwortliche Teilnahme am Straßenverkehr herangeführt werden. Dieses Leitziel ist im Lehrplan für die vierten Klassen der Grundschulen verankert. Von März bis Dezember sind unsere pädagogisch geschulten Polizeibeamten als Verkehrserzieher mit ihren speziell dafür ausgestatteten Lastwagen zu den ca. 220 Schulen der Landeshauptstadt und des Landkreises München unterwegs. In enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften unterrichten sie die 9- bis 11-jährigen Schulkinder in den Grund-, Förder- und Privatschulen sowie in fremdsprachigen Klassen. In insgesamt vier Übungseinheiten inklusive Prüfung und einer Fahrt in der Verkehrswirklichkeit werden den Kindern nicht nur die grundlegenden Regelkenntnisse, sondern vor allem auch ein auf Partnerschaft gerichtetes, soziales Handeln vermittelt. Mit dieser Ausbildung haben die Kinder das Rüstzeug, sich zunehmend selbstständig und sicher auf dem Schulweg sowie bei ihren Freizeitaktivitäten im Straßenverkehr zu bewegen und den damit verbundenen Anforderungen erfolgreich zu begegnen.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Ansprechpartner:

Vernetzte Projekte

Verkehrspolizeiinspektion München Verkehrserziehung und -aufklärung Tegernseer Landstraße 222 81549 München Tel. 089 / 6216 - 3619 Fax 089 / 6216 - 3628 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

„aufgschaut“ POLIZEI-Kurs für Kinder

Erwachsene

In den Medien hört man häufig Appelle von Politikern und anderen Repräsentanten der Gesellschaft, Zivilcourage zu zeigen. Dies bedeutet, nicht wegzuschauen, sondern sich einzumischen, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Aus der Forschung weiß man, dass reine Appelle, auch wenn sie von einflussreichen Personen und Institutionen ausgehen, relativ wirkungslos sind. Statt einem reinen Appell wird ein konkretes Programm und daraus resultierend ein praxisnahes Konzept entwickelt, um eine Zunahme an Verantwortung und Zivilcourage in der Bevölkerung zu erreichen.

Prävention für alle

Genau hier setzt das Präventionsprojekt „aufgschaut“ an, ein Programm der Münchner Polizei zur Förderung von Selbstbehauptung und Zivilcourage, das speziell für Grundschulkinder in Zusammenarbeit mit der Ludwig-MaximiliansUniversität München konzipiert und evaluiert wurde.

Vernetzte Projekte

Die Umsetzung des Kurses erfolgt über zweitägige Multiplikatorenschulungen, in deren Rahmen ausschließlich Grundschullehrkräfte zum Trainer ausgebildet werden, um die Inhalte anschließend an die Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren weiterzugeben. Seit dem Projektstart 2003 werden pro Jahr durchschnittlich 200 Lehrkräfte durch Kriminalbeamte ausgebildet. Somit werden die Inhalte von „aufgschaut“ Jahr für Jahr an eine sehr große Anzahl von Grundschulkindern in München weitergegeben.

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Kurzbeschreibung des Projekts Die Vermittlung der Kursinhalte basiert auf der Durchführung von Übungen und Rollenspielen. Diese sind derart zusammengestellt, dass sie auf bestimmte Problematiken und Situationen angewendet werden können. Lösungsstrategien werden dabei mit den Kindern gemeinsam erarbeitet und konkret „erspielt“. So wird erreicht, dass das Handlungsrepertoire der Kinder erweitert und dadurch automatisch auch die Selbstsicherheit in schwierigen Situationen erhöht wird. Um eine nachhaltig positive Wirkung bei den Kindern erzielen zu können, muss ein solches Präventionskonzept folgende Faktoren berücksichtigen. Langfristigkeit Im Projekt „aufgschaut“ werden ausschließlich Lehrkräfte fortgebildet, die täglich mit den Kindern zusammenarbeiten. Diese kennen sowohl die einzelnen Kinder als auch den Klassenverband mit seinen Stärken und Schwächen. Als ausgebildete Trainer können sie dann „aufgschaut“ über einen langen Zeitraum regelmäßig und im „Tagesgeschäft“ eingebunden durchführen. Zielgruppenspezifität „Aufgschaut“ ist so aufgebaut, dass alle Übungen einen Bezug zur Lebenswirklichkeit der Kinder haben. Der als Multiplikator ausgebildete Pädagoge kann so speziell auf die Zielgruppe und deren Probleme eingehen sowie über die Spiele und Übungen einen Transfer ins wirkliche Leben herstellen. Ganzheitlichkeit Um einen optimalen Langzeiteffekt zu erzielen, setzt das Projekt auf Wiederholungen in den verschiedenen Unterrichtsfächern und auf die Auseinandersetzung der Kinder mit den Themen auf verschiedenen Wahrnehmungsebenen - kognitiv, kreativ und bewegungsorientiert.

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Prävention für alle

Erwachsene

Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein Stärkung des Gemeinschaftsgefühles Richtiger Umgang mit verbaler, physischer und psychischer Gewalt Prävention vor sexuellem Missbrauch Förderung der Zivilcourage

Ansprechpartner:

Kommissariat 105

Vernetzte Projekte

• • • • •

Kinder & Jugendliche

Die Ziele von „aufgschaut“ sind:

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4461 Fax 089 / 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

„sauba bleim“ Sucht- und Drogenprävention für Kinder und Jugendliche

Erwachsene

Die Methoden der Suchtprävention haben sich in den letzten Jahrzehnten maßgeblich verändert. Wurde in der Vergangenheit noch in Form von Frontalunterricht für Abschreckung gesorgt oder Stoffkunde betrieben, so versucht man heute, die Schüler aktiv zu beteiligen.

Prävention für alle

Das Konzept „sauba bleim“ verbindet als modernes pädagogisches Instrument innovativ Erlebnisspiel, Sinneswahrnehmung und Kommunikation. Die Wissensund Problemvermittlung wird dabei themenorientiert und interaktiv durch Spiele, Übungen sowie gemeinsame Diskussionen und Kurzvorträge umgesetzt. Dabei sollen bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse geweckt sowie Eigeninitiative und situationsbedingtes Handeln gefördert werden. Der kommunikative Austausch mit Gleichaltrigen steigert zudem die Aufnahmefähigkeit und unterstützt die aktive Auseinandersetzung mit den vorgegebenen Themen. Sachverhalte wie das Konsumverhalten oder Suchtformen werden von den Jugendlichen selbst kritisch hinterfragt und Erkenntnisse durch Diskussionen und Übungen vertieft. Auch individuelle Fragen oder Erlebnisse können von den Teilnehmern eingebracht und selbst bearbeitet werden.

Vernetzte Projekte

Das Projekt wird zunächst von Trainern des Kommissariats 105 an Schulen und anderen Einrichtungen im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung vermittelt. Polizeibeamte, Suchtbeauftragte der Schulen und Sozialarbeiter bilden die Zielgruppe. Diese leistet neben den Eltern die meiste pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Die ausgebildeten Multiplikatoren können im Weiteren mit ihrem Wissen die Kursinhalte über einen längeren Zeitraum regelmäßig im Rahmen des Schulunterrichts oder von Projekttagen anwenden und somit einen optimalen Langzeiteffekt bei den Jugendlichen erzielen.

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„sauba bleim“ beinhaltet folgende Themenschwerpunkte: Sucht Die Kinder und Jugendlichen werden zunächst in Form eines Auflockerungsspieles an das Thema herangeführt. Im Anschluss wird in einer gemeinsamen Runde über den Begriff Sucht diskutiert. Mit weiteren Spielen wird das Thema vertieft. Der Fokus liegt auf legalen Drogen wie Nikotin und Alkohol. Im gleichen Zuge machen sich die Kinder und Jugendlichen Unterschiede und Zusammenhänge zwischen stoffgebundenen und stoffungebundenen Süchten bewusst. Drogenkonsum und Recht Interaktiv und anhand von Beispielen aus dem täglichen Leben lernen die Teilnehmer rechtliche Aspekte des Drogenkonsums kennen. Im Vordergrund steht dabei das Problem mit dem Umgang illegaler Drogen. Die Kinder und Jugendlichen erwerben in diesem Teil des Kurses einen Wissenszuwachs, der sie davor bewahren soll, in der Zukunft unwissentlich oder leichtgläubig in Konflikt mit dem Gesetz zu geraten. Lebenskompetenzen Damit Kinder und Jugendliche gegen jeglichen Gebrauch von Suchtmitteln stark werden, müssen ihre „Lebenskompetenzen“ gefördert werden. Gemeint sind hiermit die Fähigkeiten, die es ermöglichen, die Anforderungen des Lebens erfolgreich zu bewältigen. Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Selbstbewusstsein sowie ein sinnerfülltes Leben stellen wichtige Schutzfaktoren dar, welche junge Menschen davor bewahren können, süchtig zu werden. Die Teilnehmer sollen spielerisch lernen, wie sie ihre Fähigkeiten in problematischen Situationen konstruktiv einsetzen können.

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Kinder & Jugendliche

Die Ziele von „sauba bleim“ sind: • Sensibilisierung der Teilnehmer hinsichtlich der auftretenden Probleme in Zusammenhang mit Sucht und Drogen • Erreichung eines Wissenszuwachses rund um das Thema Sucht und Drogen

Erwachsene

• Förderung der genannten Lebenskompetenzen

Prävention für alle

• Förderung des situationsbedingten eigeninitiativen Handelns in Zusammenhang mit Suchtgefahren

Ansprechpartner:

Kommissariat 105 Vernetzte Projekte

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4461 Fax 089 / 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

„zammgrauft“ von Antigewalt bis Zivilcourage

Erwachsene

Die meisten Menschen machen bereits als Kinder und Jugendliche Gewalterfahrungen unterschiedlicher Ausprägung. Daher kann davon ausgegangen werden, dass in entsprechend großen Gruppen, z. B. Schulklassen oder Freizeittreffs, sowohl Täter als auch Opfer oder Zeugen vertreten sind. Vor diesem Hintergrund hat das Präventionskommissariat 105 zusammen mit den Jugendbeamten des Polizeipräsidiums München und dem Kreisjugendring München Stadt als Kooperationspartner einen Kurs erarbeitet, um Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren präventiv zu beschulen.

Prävention für alle

Das Projekt „zammgrauft“ ist als Multiplikatorenausbildung konzipiert, um so möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen. In einer Vielzahl von Schulungen werden pro Jahr etwa 180 Polizeibeamte, Lehrkräfte und Sozialarbeiter zum „zammgrauft“-Trainer ausgebildet.

Vernetzte Projekte

„Zammgrauft“ ist als langfristige Maßnahme angelegt. Damit soll auch in der Zukunft sichergestellt werden, dass alle interessierten Personen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten, die Ausbildung erhalten können. Somit stellt das Projekt seit dem Jahr 2001 einen festen Bestandteil der Präventionsarbeit des Polizeipräsidiums München dar. Die Wirksamkeit von „zammgrauft“ bei der Zielgruppe wurde in der Vergangenheit durch mehrere kleinere Untersuchungen bereits belegt. Im Jahr 2011 wurden diese Ergebnisse noch einmal durch eine Studie der Ludwig-MaximilianUniversität München an über 600 Schülern der 6. bis 8. Jahrgangsstufe bestätigt.

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Insbesondere die Ermittlung der nachhaltig positiven Änderungen des Verhaltens der Teilnehmer war bei dieser Evaluation von Bedeutung und konnte durch eine entsprechende Befragung der Probanden drei Monate nach dem Kurs nachgewiesen werden. Durch Untersuchungen von Gewaltpräventionsprogrammen ist bestätigt, dass der Erfolg einer präventiven Einzelmaßnahme verstärkt wird, wenn sie in ein entsprechendes Gesamtkonzept der jeweiligen Einrichtung eingebettet wird. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden bei dem Projekt „zammgrauft“ folgende Faktoren berücksichtigt. Nachhaltigkeit Die Klasse/Gruppe muss über einen längeren Zeitraum in verschiedener Form mit den Inhalten des Kurses oder mit ähnlichen Themen konfrontiert werden. Dies wird durch die Ausbildung von Multiplikatoren gewährleistet. Langfristigkeit Kurzfristige Projekte oder einmalige Aktionen sind in der Regel wirkungslos. Um Verhalten zu ändern, Gewaltneigungen abzubauen und entsprechende Handlungsmuster zu entwickeln, bedarf es Zeit. Daher sollte „zammgrauft“ als Schulprojekt ein fester Bestandteil des Jahresplanes sein und jedes Jahr mit einer ausgewählten Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Zielgruppenspezifität Die Themenbereiche und Inhalte wurden auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren abgestimmt. In diesem Alter kommt es häufig zu Übergriffen in Form von Körperverletzungen, Erpressungen, Mobbing usw. Es ist daher wichtig, diese Thematiken präventiv aufzugreifen, bevor es zu konkreten Vorfällen kommt.

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Kinder & Jugendliche

Die Ziele von „zammgrauft“ sind • Förderung der Gemeinschaft • Förderung des Vertrauens • Förderung der Zivilcourage

Erwachsene

• Förderung von Antigewaltstrategien

Prävention für alle

Diese Ziele werden mittels der Durchführung interaktiver Übungen und Spiele erreicht. Durch das Fühlen, Erleben und Erfahren der Inhalte kann eine verstärkte Sensibilität, ein Wissensgewinn und eine verbesserte Handlungsfähigkeit bei den Teilnehmern erreicht werden. „Zammgrauft“ entfaltet seine Wirkung dann, wenn über das Schuljahr verteilt regelmäßig Übungen durchgeführt werden und das Programm auch in allen Jahrgangsstufen altersgerecht im Unterricht eingebaut wird.

Vernetzte Projekte

Ansprechpartner:

Kommissariat 105 Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4461 Fax 089 / 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Jugendbeamte

Erwachsene

Das Polizeipräsidium München bietet seit 1970 präventive Polizeiarbeit, gewährleistet durch die Jugendbeamten, an. Vor über 40 Jahren sollten diese szenekundig in der Jugendkultur sein und Kontakt zu Jugendgruppierungen wie etwa den Rockern knüpfen. Bis heute ist der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Faktor der Arbeit der Jugendbeamten geblieben. Die Jugendbeamten sind den Polizeiinspektionen zugeordnet. Ihre Aufgabe ist es, strafvorbeugend zu arbeiten - also zu agieren „bevor das Kind in den Brunnen fällt“.

Prävention für alle

Dabei spielen die Jugendbeamten mit offenen Karten. „Fair Play ist“ - sie stellen sich als Polizeibeamte vor und erklären den Kindern und Jugendlichen, dass sie Anzeigen erstatten müssen, wenn sie konkret von einer Straftat erfahren (Legalitätsprinzip). Kinder und Jugendliche können sich auch erst anonym beraten lassen.

Vernetzte Projekte

Erste Kontakte zwischen Jugendbeamten und Kindern werden bereits im Vorschulalter (Kindergartenführungen auf Polizeiinspektionen und der Übergabe eines Malheftes) geknüpft. In den Grundschulen stellen sich die Jugendbeamten vor und überraschen die Kinder mit einem Hausaufgabenheft.

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Durch verschiedenartige Angebote von Vorträgen an Schulen versuchen sie auf ihre Zielgruppe zuzugehen und kontinuierlich Kontakt zu halten. Es werden die Kurse „zammgrauft“ (von Antigewalt bis Zivilcourage) und „sauba bleim“ (Suchtprävention) angeboten. Sie beteiligen sich an Diskussionen und Gesprächsrunden zu besonderen Themen (z. B. Jugendkriminalität), auch stehen die Jugendbeamten zu allen weiteren polizeilichen Fragen als Jugendkontaktbeamte den Schulen zur Verfügung. Jugendbeamte halten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen über Jugendtreffpunkte, Freizeitheime und sonstigen Jugendeinrichtungen und wollen somit ein greifbarer Ansprechpartner sein. Sie wollen an Örtlichkeiten, an denen Konfliktmöglichkeiten entstehen können, Präsenz zeigen. Über Musik-, Sport- und Freizeitveranstaltungen, welche oft in Kooperation mit den Jugendeinrichtungen stattfinden, werden die Kontakte zu den Kindern und Jugendlichen intensiviert. Die Jugendbeamten wollen das Verständnis für Kinder und Jugendliche fördern und verstärken. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen sollen Eltern und Erziehungsberechtigte über Tendenzen unter Kindern und Jugendlichen und den daraus resultierenden Problemen aufgeklärt werden. Weiterhin sind die Jugendbeamten für Jugend- und Jugendmedienschutz zuständig. Sie kontrollieren in Lokalen und Diskotheken die Einhaltung von Altersbestimmungen und die Abgabe von Tabak und Alkohol. Medienschutzkontrollen werden in Kaufhäusern, Internet Cafes und Kiosken betrieben.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Ansprechpartner: Die Jugendbeamten sind über die örtlichen Polizeiinspektionen des Polizeipräsidiums München erreichbar.

Ansprechpartner der Koordinationsstelle für Jugendfragen:

Kommissariat 105 Vernetzte Projekte

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4461 Fax 089 / 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Fahrsimulator Reaktionstestgerät im Realbildverfahren

Erwachsene

Erfahrung kann durch selbstständiges Fahren, also durch das eigene Erleben von Verkehrssituationen gewonnen werden. In manche Situationen möchte man als Verkehrsteilnehmer und Fahrzeugführer aber gar nicht kommen. Daher greifen wir auch gerne auf das Wissen anderer, eben das Erfahrungswissen, zurück.

Prävention für alle

Dennoch zweifeln wir dieses fremde Wissen zuweilen an, stellen es zumindest in Frage oder haben uns noch gar keine näheren eigenen Gedanken darüber gemacht. Hier setzt der Fahrsimulator der Verkehrspolizeiinspektion an. In der Simulation können Fahrzeugführer in einem BMW M 3, also der Sportmarke aus bayerischem Haus, Erfahrungen sammeln und prüfen, was im realen Straßenverkehr für sie und andere zu gefährlich wäre.

Vernetzte Projekte

Dabei messen sich die Zuschauer - zumindest im Geiste - an den freiwilligen Testfahrern und mancher wähnt es besser zu können. Die Anforderungen sind nicht übermenschlich: richtige Sitzposition einstellen - wichtig für das Lenken und das Erzielen von ausreichendem Bremsdruck, Gurt anlegen und dessen richtigen Sitz prüfen, Spiegel einstellen, Motor an und mit einer der Verkehrssituation im Film angepassten Geschwindigkeit losfahren. Der Moderator unterhält sich dabei auch noch mit dem Fahrer und lenkt diesen geschickt ab, wie z. B. auch der Beifahrer im wirklichen Leben. Gleichzeitig beobachten die Zuschauer die Geschehnisse auf einer separaten Leinwand. Plötzlich eine Gefahrensituation, die eine Notbremsung erfordert - aber das war ja schon im Vorfeld der Fahrt angekündigt. Jetzt zählen Ausgangsgeschwindigkeit, Reaktionszeit und konsequentes Bremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dieser wird übrigens nur durch eine zersprungene Scheibe am Bildschirm angedeutet. Aufgabe des Moderators ist es, gemeinsam mit dem Probanden im Fahrzeug und den Zuschauern die Zusammenhänge aufzuzeigen.

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Der Teilnehmer ist auf seiner im Realbildverfahren simulierten Fahrt auf Straßen im Stadtgebiet oder im Umland von München unterwegs. Die Grundanforderungen zur Bewältigung der plötzlich auftretenden Gefahrensituationen sind eine Reaktionszeit von mindestens 0,8 Sekunden und eine erreichte Bremsverzögerung durch entsprechend schnelles und hartes „in die Eisen Steigen“ von 8 m/sec². Der Moderator wertet das Verhalten des Probanden aus. Zudem hat er die Möglichkeit, einzelne Parameter der Fahrt, wie beispielsweise Geschwindigkeit, Reaktionszeit und Bremsverzögerung sowie Witterungsverhältnisse zu variieren. In Form einer Grafik wird dem Publikum der Wirkungszusammenhang dieser Faktoren aufgezeigt, wobei die Auswirkung der gefahrenen Geschwindigkeit als dominanter Faktor erkennbar wird. Nicht angepasste Geschwindigkeit stellt nach wie vor die Hauptunfallursache auf Deutschlands Straßen dar. Mit dem mobilen Fahrsimulator ist es möglich, ein breites Publikum hinsichtlich dieses Unfallrisikos zu sensibilisieren und die Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeit, Reaktions-, Brems- und Anhalteweg auf äußerst anschauliche Weise zu verdeutlichen.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Ansprechpartner:

Verkehrspolizeiinspektion München Verkehrserziehung und -aufklärung Vernetzte Projekte

Tegernseer Landstraße 222 81549 München Tel. 089 / 6216 - 3619 Fax 089 / 6216 - 3628 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Mobil im Alter Verkehrssicherheitstraining für ältere Verkehrsteilnehmer

Erwachsene

Immer häufiger lesen wir vom demographischen Wandel und vernehmen, dass die Bevölkerung immer älter wird. Wenn wir etwas detaillierter nachfragen, wer denn diese „Alten“ sind, erhalten wir als Antwort, „die Anderen“ seien alt, man selbst aber nicht, man fühle sich ja schließlich noch fit. Bis zum Rentenalter mit 67 Jahren möchte ohnehin niemand als „alt“ bezeichnet werden, da ein Großteil durchaus noch zu den Leistungs- oder Kompetenzträgern zählt.

Prävention für alle

Dabei geben die meisten Menschen spätestens ab dem 40. Lebensjahr zu, dass es hier und da zwickt; „alt“ sei man deswegen aber noch lange nicht. Diese Aussage hört man übrigens auch von über 80-Jährigen. Offenbar hat das eigene Altersempfinden weniger mit den körperlichen Einschränkungen, als mit dem geistigen Alter zu tun. Deswegen ist es nicht leicht, diese Zielgruppe zu erreichen. Wer fühlt sich mit „Senior“ oder „Seniorin“ schon angesprochen?

Vernetzte Projekte

Dass die körperliche Leistungsfähigkeit langsam schwindet, wird subjektiv oft gar nicht wahrgenommen und ist objektiv individuell sehr unterschiedlich. Es geht also darum, zur Selbstreflexion anzuleiten und Regelkenntnisse nur dort aufzufrischen, wo sich Regeln geändert haben oder dies durch die Teilnehmer nachgefragt wird. Zudem kann auf das Erfahrungswissen der Teilnehmer zurückgegriffen werden, die meist auf eine langjährige unfallfreie Verkehrsteilnahme zurückblicken können. Der heutige Straßenverkehr stellt aufgrund zunehmender Dynamik und Komplexität immer höhere Anforderungen an die Teilnehmer. Unfallstatistiken zeigen, dass dabei viele ältere Verkehrsteilnehmer ums Leben kommen oder schwer verletzt werden.

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Deshalb haben wir ein altersgerechtes Präventionskonzept erarbeitet. Dabei wird an verschiedenen Stationen zum einen individuelles Wissen aus den Bereichen der verschienenen Verkehrsteilnahmearten abgerufen und erweitert und zum anderen die eigene Leistungsfähigkeit reflektiert. Dies geschieht im Dialog zwischen besonders geschulten Beamten der Verkehrspolizei und den Teilnehmern. Unterschiedliche Lernformen sorgen für Abwechslung und Motivation. Durch das Training werden verschiedene Sinne angesprochen und es kann vor allem auch der persönliche Erfahrungsschatz eingebracht werden. Die Kleingruppen an den einzelnen Stationen werden jeweils von einem Polizeibeamten moderiert.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Bei einer Veranstaltung werden drei bis vier der insgesamt sechs möglichen Stationen (Geistige Fitness, Fußgänger, Radfahrer, Kfz-Führer, Toter Winkel, Verhalten in Bus und Bahn) angeboten. Die einzelne Gruppe, bestehend aus vier bis sechs Teilnehmern, wechselt nach einem Zeitrhythmus von ca. 25 Minuten von einer Station zur nächsten. Zum Abschluss erhält jeder Teilnehmer eine Informationsmappe mit den wichtigsten Präventionshinweisen zu den angesprochenen Themen.

Ansprechpartner: Vernetzte Projekte

Verkehrspolizeiinspektion München Verkehrserziehung und -aufklärung Tegernseer Landstraße 222 81549 München Tel. 089 / 6216 - 3619 Fax 089 / 6216 - 3628 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

POLIZEI - Kurs Sicherheitstraining für Erwachsene

Sie kennen die Situationen: Menschen werden in öffentlichen Verkehrsmitteln angepöbelt oder ein Betrunkener belästigt Passanten und niemand greift ein!

Erwachsene

Und Sie fragen sich: Wie kann ich in so einem Fall anderen oder mir selbst helfen? Wann soll ich helfen? Wie mache ich es richtig? Was kann ich tun? Antworten gibt Ihnen unser POLIZEI-Kurs, ein Selbstbehauptungs- und Zivilcouragetraining für Erwachsene. Kostenfrei können Sie unter dem Motto

Prävention für alle

Potentielle Opfer lernen individuell Zivilcourage und Eigensicherung Ihre Kompetenzen verbessern.

Vernetzte Projekte

Ziel des Kurses ist es, leicht erlernbare Tipps zur Selbstbehauptung und Zivilcourage in Gefahrensituationen an die Hand zu geben. "Wie helfe ich mir selbst?" "Wie helfe ich anderen?" Anhand von Übungen und praktischen Rollenspielen erarbeiten sich die Teilnehmer unter Anleitung eines Polizistenteams interaktiv Handlungskompetenzen zu Zivilcourage und Selbstbehauptung.

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Sie sollen erkennen, dass durch überlegtes und sinnvolles Handeln eine bedrohliche Situation – auch unter Stress – frühzeitig entschärft werden kann. Sie sollen trainieren, wie jeder tatsächlich Straftaten verhindern kann. Der POLIZEI – Kurs ist kein Selbstverteidigungskurs, sondern ein Verhaltenstraining. Die von der Polizei aus der Praxis heraus entwickelten Empfehlungen sind keinesfalls abschließend. Jeder Fall ist für sich einmalig und von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. • • • •

Sind Sie oder der Täter in Begleitung? Sind Sie alleine am Bahnsteig oder mit anderen Passanten? Ist der Täter angetrunken? Stehen Sie in der Nähe von Sicherheitseinrichtungen?

Die Wirksamkeit des POLIZEI – Kurses wurde durch eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 1998 belegt.

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Kinder & Jugendliche

Nach dem Training schätzten sich die Teilnehmer als wesentlich kompetenter, kenntnisreicher, zivilcouragierter, weniger ängstlich ein und glaubten, über mehr Übersicht zu verfügen als vor dem Kurs. Es wurde im Vergleich zur Vorher-/ Nachher-Messung eine positive Wahrnehmungsveränderung festgestellt. Der Kurs eignet sich insbesondere auch für solche Teilnehmer, die selbst Opfer geworden sind oder Opfern helfen möchten.

Erwachsene

Der etwa vierstündige Kurs wird allen Bürgern aus München und dem Landkreis kostenlos angeboten und findet in den Räumlichkeiten der örtlichen Polizeiinspektionen statt. Im Bereich der Zivilcourage gibt es nur eine einzige fest stehende Regel: Nichts tun ist das schlechteste Mittel!

Prävention für alle

Zivilcourage geht uns alle an!

Ansprechpartner:

Kommissariat 105

Vernetzte Projekte

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 2910 - 4444 Fax 089 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

oder jede örtliche Polizeiinspektion des Polizeipräsidiums München

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Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle

Erwachsene

Unter dem Motto „Wir tun was ..... gegen Einbruch“ steht das Beraterteam der Technische Prävention beim Kommissariat 105 kostenlos, neutral und produktunabhängig allen Münchner Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Prävention für alle

Wir bieten • telefonische und persönliche Beratungen in der Beratungsstelle • individuelle Beratung vor Ort mit dem Rollenden Sicherheitsberater „RoSi“ • Erstellung nutzungsorientierter Schwachstellenanalysen und Sicherungskonzepte für Objekte verschiedenster Art • technische und verhaltensorientierte Beratung von gefährdeten Personen und deren Umfeld • Referate / Öffentlichkeitsarbeit zur technischen Prävention bei Vereinen, Verbänden oder Institutionen • Informationsmaterial zu technischen, elektronischen und videotechnischen Sicherheitseinrichtungen • Informationsveranstaltungen zu bestimmten Anlässen oder Schwerpunkten • Schulung und Weiterbildung von Kontaktbereichsbeamten und kriminalpolizeilichen Sachbearbeitern

Vernetzte Projekte

Wir geben Ihnen Empfehlungen insbesondere für • Wohnungen • Häuser • Geschäfte • Produktionsstätten • Behörden • Kreditinstitute • kulturelle Einrichtungen • sonstige gefährdete Objekte und Institutionen 51

Wir informieren Sie auch über wirksame mechanische Sicherungseinrichtungen sowie Melde- und Überwachungsanlagen, moderne Zutrittskontrollsysteme, komplexe Videoüberwachung per Draht und Funk bis hin zu Ortungssystemen per Satellit. Die Tradition der technischen Beratung beim Polizeipräsidium München reicht bis ins Jahr 1921 zurück. Von Anfang an wurde Wert darauf gelegt, die Beratung nicht nur auf Sicherungen zum Schutz gegen Einbruch und Diebstahl zu beschränken, sondern auch auf anderen Gebieten der Kriminalität dem Publikum Anregungen geben zu können. Dies waren u.a. Hinweise zu Vorkehrungen gegen Gefahren aus Brandstiftung, aus Angriffen gegen Leib und Leben sowie zur Verhütung von Urkundenfälschungen und zum Schutz vor Betrugshandlungen. Mit dem Wandel der Zeit veränderte sich auch die Kriminalität, was eine ständige Weiterentwicklung der technischen Beratung bedeutete. Stets wurde sie auf die aktuellen Entwicklungen und Phänomene und damit auf den Einfallsreichtum der Einbrecher und Kriminellen hin angepasst. Auch die Industrie reagierte mit ausgefeilterer Technik, stabilerer Mechanik und speziell in den letzten Jahren mit neuartigen Möglichkeiten der Elektronik. Dank der Bereitstellung von Leihgaben verschiedener Errichter und Hersteller sicherheitstechnischer Produkte kann die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums München ein repräsentatives Spektrum an Anschauungsmaterial technischer Sicherungsmöglichkeiten bieten. So gerüstet werden dem Ratsuchenden in der Beratungsstelle zunächst die Grundzüge der polizeilichen Präventionsarbeit sowie des in der Regel dreistufigen Sicherheitskonzeptes (Mechanik – Elektronik – Organisation/Verhalten) erläutert. Mit Kenntnis dieses Hintergrundes wird die Beratung speziell auf die konkreten Wünsche und Bedürfnisse hin angepasst.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Mechanische Sicherungsmöglichkeiten und ihre Wirksamkeit werden an Tür- und Fenstermodellen demonstriert und können auch im Vergleich zu nicht gesicherten Modellen von den Ratsuchenden selbst getestet werden. Die Resultate unterstreichen häufig eindrucksvoll, dass die Bemühungen um bessere Sicherungseinrichtungen in Haus oder Wohnung sinnvoll sind.

Vernetzte Projekte

Zusätzlich sind Modelltüren mit besonderen Sicherheitsmerkmalen eingebaut. Auch hier wurde Wert darauf gelegt, umfassend über sicherheitstechnische Nachrüstungsmöglichkeiten vorhandener Türen oder den Austausch alter Elemente zu Gunsten geprüfter und zertifizierter Elemente informieren zu können.

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Elektronische Überwachungsmöglichkeiten werden anhand funktionsfähiger Schautafeln über Einbruchmelde- und Videoanlagen veranschaulicht. Die Beratung erfolgt nach telefonischer Terminvereinbarung je nach Erforderlichkeit in der Beratungsstelle oder direkt am Objekt.

Kurzfristig verfügbar, örtlich ungebunden, Wetter unabhängig und dank einer Solaranlage autark versorgt, wird der Rollende Sicherheitsberater „RoSi“ eingesetzt. Ausgestattet mit dem notwendigen Anschauungsmaterial und Schautafeln ist er unter dem Motto „Mobil beraten – Sicher wohnen!“ zu Beratungen vor Ort und als Infomobil im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums ständig unterwegs.

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Kinder & Jugendliche

Beratung lohnt sich! Immer häufiger scheitern Einbrecher bei ihrem Vorhaben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Bewohner aufgrund der Kriminalpolizeilichen Beratung ihre Wohnungen und Häuser wirkungsvoll gegen Einbruch sichern.

Prävention für alle

Erwachsene

Tatzeituhr

Ansprechpartner: Vernetzte Projekte

Kommissariat 105 Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 3430 Fax 089 / 2910 - 4100 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Münchner Initiative gegen Trickdiebstahl - M.I.T.

Erwachsene

Kooperation der Polizeipräsidien München, Oberbayern Nord und Süd mit der Stadtsparkasse München und der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg sowie dem Münchner Sicherheitsforum e.V.

Prävention für alle

"Hallo Oma, rat mal, wer am Telefon ist ...?“ Der falsche Enkel oder Neffe oder auch die Mitleidsmasche – Trickbetrügereien an Seniorinnen und Senioren kommen in München fast täglich vor. Warum ist es für die Täter so leicht, ihre Opfer zu übertölpeln? Was kann man dagegen tun, um nicht Opfer eines Trickdiebstahls oder Trickbetruges zu werden? Im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums München leben über 300.000 Menschen, die älter als 60 Jahre sind und deren Zahl aufgrund der demographischen Entwicklung weiter anwachsen wird. Dazu steigen die Zahlen der Trickdiebstähle, denen gutgläubige Senioren zum Opfer fallen. Die Täter appellieren an die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft der Opfer und präsentieren sich freundlich und verständnisvoll, so dass sich selbst vorsichtige Menschen täuschen lassen. Der Schaden in München liegt jedes Jahr bei weit über 200.000 Euro.

Vernetzte Projekte

Hier setzt das Projekt Münchner Initiative gegen Trickdiebstahl - „M.I.T.“ an, welches gemeinsam mit dem Förderverein Münchner Sicherheitsforum e.V. im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurde. Nachdem 2005 bereits die Stadtsparkasse München als Sponsor und Partner für die notwendige Aufklärungsarbeit gewonnen werden konnte, kamen 2009 auch die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg sowie die Polizeipräsidien Oberbayern Nord und Oberbayern Süd dazu.

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Ziel von „M.I.T.“ ist es, durch verschiedene Aktivitäten die wachsende Zahl der Trickbetrügereien einzudämmen und so das subjektive Sicherheitsgefühl speziell der älteren Bevölkerung zu stärken. Im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen, Vorträgen und Informationsständen sollen ältere Menschen als potentielle Opfer und auch mögliche Hilfspersonen wie Nachbarn oder Verwandte für dieses Delikt sensibilisiert werden. Dazu fungieren Kontaktbeamte der Polizeiinspektionen als Ansprechpartner direkt vor Ort. So können auch alleinstehende, zurückgezogen lebende Menschen erreicht werden. Die Sicherheitsberater des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München beteiligen sich zudem aktiv an der Initiative. Die beteiligten Geldinstitute setzen auf Sensibilisierung und Aufklärung ihrer Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf Abhebungen größerer Geldbeträge durch lebensältere Kunden. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit soll über die Gefahren von Trickbetrügereien informieren und die Tricks der Täter offen legen. Zusammen haben Polizei und die Sparkassen Informationsmaterialien erarbeitet, die in Form von Broschüren, Plakaten und Aufklebern für potentielle Opfer zur Verfügung gestellt und bei Veranstaltungen gezielt an Senioren verteilt werden. Die gemeinsame Aufklärungsarbeit zeigt Wirkung. Nur noch die Hälfte der Täter haben mit ihren Maschen Erfolg. In vielen Fällen konnten größere Geldabhebungen bei den Sparkassen verhindert und so Schaden von den Opfern abgewendet werden. Im Fall des besonders perfiden „Enkeltricks“ bleiben die Betrüger bei 9 von 10 Delikten im Versuch stecken.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Ansprechpartner:

Kommissariat 105

Vernetzte Projekte

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 2910 - 4444 Fax 089 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

oder jede örtliche Polizeiinspektion des Polizeipräsidiums München

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Weitere Präventionsprojekte der Verkehrspolizei Infomobil und Infostände Um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen, ist die Verkehrspolizei an hochfrequentierten Orten, z. B. in der Fußgängerzone, mit Infoständen und dem Infomobil vertreten und stellt sich den Fragen der Bürger. Zudem beteiligt sich die Polizei an vielen Messen und Veranstaltungen mit Bezug zum Straßenverkehr. Ob bei der Internationalen Motorradmesse (IMOT) oder der Seniorenmesse - die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und -aufklärung steht den Besuchern zu allen Fragen Rede und Antwort. Aktionen bei Seniorenunfällen Nach einem schweren Verkehrsunfall mit Beteiligung eines Seniors als Fußgänger oder Radfahrer führt die Verkehrspolizei zeitnah an der Unfallstelle Gespräche über die Unfallursachen und gibt Tipps zur Unfallvermeidung. Verkehrsunterricht In Abendveranstaltungen informieren die Beamten der Verkehrspolizei beim Verkehrsunterricht die Verkehrskehrsteilnehmer über das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Zur Teilnahme an diesen Unterrichten sind Verkehrsteilnehmer verpflichtet, die durch besonders negatives Verhalten im Straßenverkehr aufgefallen sind. Sie werden von Polizeibeamten meist aufgrund von vorhergehenden Kontrollen an die Straßenverkehrsbehörde gemeldet. Diese lädt den Verkehrsteilnehmer zum Verkehrsunterricht vor.

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Kinder & Jugendliche

Elternabende Die Verkehrspolizei bietet den Schulen an, bei Elternabenden über bestimmte Themen zu informieren. Darunter fallen z. B. die Bedeutung des Schulwegtrainings, geeignete Verkehrsmittel (Bereich Schulanfänger) sowie die altersabhängig unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten des Kindes im Zusammenhang mit der Verkehrsteilnahme. Zudem werden Auskünfte zur Durchführung der Jugendverkehrsschule, speziell zur Teilnahme am Realverkehr (Kinder der 4. Jahrgangsstufe) erteilt.

Erwachsene

Vortragstätigkeit Regelmäßig werden wechselnde Verkehrsthemen in der Jugendarrestanstalt behandelt. Weiterhin werden Vorträge bei der Feuerwehr angeboten. Auf Anfrage werden Vorträge bei Firmen durchgeführt.

Prävention für alle

Verkehrsaktionen Die Beamten der Verkehrserziehung unterstützen auch andere Dienststellen bei Aufklärungsaktionen zum Thema Gurt oder Handy und bei Geschwindigkeitsund Alkoholkontrollen zu besonderen Anlässen wie dem Oktoberfest . Informationsmaterial Broschüren des Bayerischen Staatsministeriums des Innern Internet: www.innenminsterium.bayern.de, Tel. 089 / 2192 01 Broschüren der Deutschen Verkehrswacht Internet: www.verkehrswacht-muenchen.de, Tel. 089 / 540 146 10 Informationsblätter der Verkehrspolizeiinspektion München Ansprechpartner:

Vernetzte Projekte

Verkehrspolizeiinspektion München Verkehrserziehung und -aufklärung Tegernseer Landstraße 222 81549 München Tel. 089 / 6216 - 3619 Fax 089 / 6216 - 3628 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Kontaktbereichsbeamte

Erwachsene

Bereits Mitte der 70er Jahre wurden im Rahmen eines Modellversuchs beim Polizeipräsidium München die ersten Kontaktbereichsbeamten eingeführt. Ziel war es, als Polizeibeamter durch tägliche Streifengänge im fest zugeteilten Bereich die echte „Schutzmannfunktion“ ausüben zu können.

Prävention für alle

Für die Funktion als Kontaktbereichsbeamter werden von den Polizeiinspektionen ausschließlich erfahrene Polizeibeamte eingesetzt, die sich in ihren Stadtvierteln oder Gemeinden auskennen und vielen Bürgern von ihren Streifengängen her bekannt sind. Die Kontaktbereichsbeamten gehören organisatorisch zur Schutzpolizei, sind Teil des polizeilichen Einzeldienstes der örtlichen Polizeiinspektionen und leisten ihren Streifendienst meist uniformiert ab.

Vernetzte Projekte

Jeder Kontaktbereichsbeamte hat einen sogenannten Kontaktbereich, den er in der Regel über Jahre hinweg betreut und gut kennt. Die Anzahl der Kontaktbereiche ergibt sich je nach Größe des örtlichen Zuständigkeitsbereichs der Polizeiinspektion. Jeder Kontaktbereich ist mit mindestens einem Kontaktbereichsbeamten besetzt. Bei seiner Fußstreife, der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Rad nimmt er Kontakt zur Bevölkerung auf und hat ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger. Absicht ist, den Bürgern einen Polizeibeamten als ihren Ansprechpartner anzubieten. Die Kontaktbeamten stehen auch in Bürgersprechstunden oder im Rahmen von Orts- oder Stadtteilbegehungen Rede und Antwort. In präventiv- und repressivpolizeilichen Angelegenheiten stellen sie sich den Fragen aller Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus betreuen sie Opfer, z. B. nach Einbrüchen oder Gewaltdelikten oder bieten Unterstützung an, indem sie Opfer an Hilfeeinrichtungen vermitteln. Die Bevölkerung kann ihren Kontaktbeamten bei Präventionsaktionen

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Kinder & Jugendliche

oder verhaltensbezogenen Vorträgen, z. B. zum Thema Zivilcourage, immer wieder begegnen. Die Aufgabe des Kontaktbereichsbeamten besteht vor allem darin, den Kontakt zur Bevölkerung zu verbessern, das Sicherheitsgefühl des Bürgers zu erhöhen, das Verhältnis zu „seiner“ Polizei positiv zu beeinflussen und seine Mitteilungsbereitschaft bei sicherheitsrelevanten Geschehnissen zu verstärken.

Erwachsene

Die Stärkung des Präventionsgedankens, also tätig werden bevor etwas passiert, ist als wesentliche Aufgabe des Kontaktbereichsbeamten anzusehen. Die allgemeine Kontaktpflege mit Bürgern, mit Vertretern öffentlicher Einrichtungen, Firmen und Hausverwaltungen zur Beschaffung, Sammlung, Auswertung und Weitergabe sicherheitsrelevanter Informationen steht für einen Kontaktbereichsbeamten im Vordergrund.

Prävention für alle

Ansprechpartner:

Vernetzte Projekte

Die Kontaktbereichsbeamten sind über die örtlichen Polizeiinspektionen des Polizeipräsidiums München erreichbar.

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Kinder & Jugendliche

Gefahren im Internet

Erwachsene

Das Internet ist aus unserem beruflichen Alltag sowie aus unserer Freizeit durch die Vorteile der schnellen Informationsgewinnung, den vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten, dem Onlinehandel sowie der Unterhaltungstechnik nicht mehr wegzudenken. Unstrittig ist es jedoch auch, dass das Internet eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten zur Begehung von Straftaten bietet.

Prävention für alle

Die Kriminellen können hierbei im Anonymen, von zu Hause aus agieren. Oftmals werden ausländische Server benutzt, so dass die Strafverfolgung erheblich erschwert ist.

Vernetzte Projekte

Die Bandbreite der verübten Straftaten reicht von Betrügereien im Zusammenhang mit dem Anbieten von Waren und Dienstleistungen, Urheberrechtsverletzungen, Kreditkartenbetrug, Ausspähen von Daten, „Cyberstalking“ oder „Cybermobbing“ bis zur Verbreitung von verbotener Pornographie, sonstiger jugendgefährdender Inhalte und extremistischer Propaganda. Weitere oftmals folgenschwere Straftaten, die über das Internet verübt werden, sind Amoklaufankündigungen, Wirtschaftsspionage, das Verbreiten von Maleware (Viren, Würmer oder Trojaner, die Daten verändern, löschen oder unbrauchbar machen), Bombenbauanleitungen, Schutzgelderpressungen oder die Rekrutierung von Terroristen. Neben diesen Straftaten darf man die Risiken der Computersucht nicht außer Acht lassen. Betroffen von Gefahren im Internet sind alle Altersgruppen sowie Firmen und Behörden. Jugendlichen ist es sehr wichtig, sich selbst über die sozialen Netzwerke darstellen zu können, um sich so vor Gleichaltrigen Anerkennung zu verschaffen.

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Hierbei werden die zahlreichen Risiken und Gefahren, die sich hinter der unreflektierten Benutzung dieser Netzwerke verbergen, von den Jugendlichen zumeist nicht erkannt. Gerade bei Jugendlichen haben soziale Netzwerke Mobbing (sog. „Cybermobbing“) auf eine neue Ebene gebracht. Es können beispielsweise Personen bewusst aus Freundeskreisen ausgeschlossen werden. Beleidigende Bilder, Aussagen oder Verleumdungen können einer unüberschaubaren Menge an Usern zugespielt und öffentlich ins Netz gestellt werden. Diese schweren Diffamierungen können nur noch schwer oder gar nicht aus dem Netz gelöscht werden. Ähnlich wie im Bereich der sonstigen Trickdiebstähle bzw. Trickbetrügereien, wie Enkeltrick, Gewinnbenachrichtigungen oder betrügerische Kaffeefahrten, sind gerade ältere Menschen aufgrund ihrer überwiegend mangelnden Interneterfahrung, der vorhandenen finanziellen Möglichkeiten und oftmals ihrer Gutgläubigkeit beliebtes Ziel von Internetbetrügern. Die Kriminalprävention im Bereich der Neuen Medien fokussierte sich bisher auf Eltern, Erzieher, Lehrer und Jugendliche. Die demographische Entwicklung und das immer breitere Interesse am Medium Internet im Seniorenbereich zeigt jedoch, dass gerade hier nachgebessert werden muss. Immer häufiger werden auch mittelständische Betriebe Opfer von Erpressungen, „Hackerangriffen“ oder Computerspionage. Die Sicherheitsmaßnahmen werden trotz alledem von vielen Betrieben oftmals stark vernachlässigt. In Deutschland beläuft sich der Schaden im Zusammenhang mit Computerspionage auf mehrere Milliarden Euro im Jahr. Daher gibt es Handlungsbedarf für die Bekämpfung von Betrug und sonstigen strafbaren Handlungen in den Unternehmen. Neben der umfassenden Herausforderung der Repression im Bereich der Internetkriminalität sind neue Methoden und Strategien der Prävention erforderlich, die sich an diesem Medium orientieren. Das Polizeipräsidium München verstärkt deshalb seine Bemühungen im Kampf gegen die Computer- und Internetkriminalität.

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Kinder & Jugendliche

Mit der Stadtsparkasse München konnte ein starker Partner zur Bekämpfung der Internetkriminalität gewonnen werden, mit deren Unterstützung Informationsveranstaltungen für alle Altersgruppen zu folgenden Themen angeboten werden: • „Sind Senioren im Netz leichte Beute? Gefahren und Abwehrmöglichkeiten im Internet!“ • „Hilfe, mein Kind ist online!“ - Informationen für Eltern und Pädagogen für einen sicheren Umgang im Internet

Erwachsene

• „Tatmittel Internet!“ - Betrügereien im Internet und was ich dagegen tun kann! • Sicherheit im Internet für mittelständische Betriebe Ziel ist, die Münchner Bevölkerung für die Gefahren im Internet zu sensibilisieren und zu verhindern, dass kriminelle Taten im Netz und mit Hilfe des Netzes begangen werden.

Prävention für alle

Polizeiliche Fachreferenten des Polizeipräsidiums München und des Bayerischen Landeskriminalamts stellen die gängigsten Gefahren im Internet vor, zeigen praxisorientierte und leicht verständliche Möglichkeiten auf, wie man sich gegen Internetkriminalität schützen kann und weisen auf externe Hilfseinrichtungen und Beratungsstellen hin.

Ansprechpartner: Vernetzte Projekte

Kommissariat 105 Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4461 Fax 089 / 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Sekten/Okkultismus

Sekten, Psychoorganisationen und okkulte Gruppierungen sind in unserer heutigen Gesellschaft, in der von vielen Bürgern immer mehr die emotionale, moralische und theologische Haltlosigkeit, die Anonymität und Vereinsamung beklagt werden, scheinbar ein Weg einer neuen Sinnsuche. Dies wirft häufig nur neue Probleme auf, die gar nicht selten polizeilichen Handlungsbedarf hervorrufen. Das gilt insbesondere, wenn es sich um einen destruktiven Kult handelt, dessen Ideologie gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet ist. Zudem besteht die Gefahr, dass Mitglieder aufgrund des Gruppendruckes selbst Straftaten begehen oder Opfer werden. Aber auch der Esoterik-/Lebenshilfemarkt mit seinen diversen Angeboten und nicht geschützten Rechtsbegriffen birgt für den Bürger Gefahr, auf dubiose Anbieter zu stoßen und Opfer einer Straftat zu werden. Transparenz schaffen durch Informationen zu diversen Gruppen, über Methodiken, Erkennbarkeit, Vorgehensweise und Hilfsangebote ist daher ein wesentlicher Beitrag, um Opfersituationen zu verhüten. Das Kommissariat 105 bietet seit 1997 den Bürgern eine Anlaufstelle zu diesem Themenbereich an.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Ansprechpartner:

Kommissariat 105

Vernetzte Projekte

Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 2910 - 4444 Fax 089 2910 - 4400 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Münchner Unterstützungsmodell gegen häusliche Gewalt Im Arbeitsbereich Opferschutz beim Kommissariat 105 stellt das Thema häusliche Gewalt einen Tätigkeitsschwerpunkt dar. Unter häuslicher Gewalt versteht man psychische und/oder physische Gewalt innerhalb von ehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften, auch wenn diese nach einer Trennung ausgeübt wird, sie jedoch noch im direkten Bezug zur früheren Lebensgemeinschaft steht. Im Juli 2004 haben sich fünf Beratungsstellen und soziale Einrichtungen für Gewaltopfer und das Kommissariat 105 zusammengeschlossen, um allen Opfern häuslicher Gewalt eine Beratung anbieten zu können. Das Münchner Unterstützungsmodell – MUM ist entstanden. Die Initiative der Polizei gründet auf der Erfahrung, dass unmittelbar nach einem akuten Gewaltvorfall der Beratungsbedarf der Opfer sehr hoch ist. Die Polizei hat die Möglichkeit, bei einem Einsatz vor Ort den Täter mehrere Tage aus der gemeinsamen Wohnung zu verweisen („Platzverweis“) und ein vorläufiges Kontaktverbot auszusprechen.

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Kinder & Jugendliche

Zeitnah erfolgt eine Beratung des Opfers durch das Kommissariat 105 oder einen der Kooperationspartner. Wenn die Betroffenen einverstanden sind, informiert die Polizei eine Hilfseinrichtung aus dem MUM-Netzwerk. Von dort wird Kontakt mit ihnen aufgenommen. So nutzt die Polizei die kurze „Auszeit“, in welcher der Täter keinen Zutritt zur Wohnung hat, um die Opfer zu beraten und sie über ihre Rechte nach dem Gewaltschutzgesetz zu informieren, wie z. B. das Kontaktund Näherungsverbot oder die alleinige Nutzung der Wohnung.

Erwachsene

Opfern von häuslicher Gewalt kann mit Hilfe des Netzwerkes MUM noch besser und schneller geholfen werden. Wir informieren über die Abläufe im Strafverfahren und besprechen individuell, wie sich die Betroffenen verhalten können. Außerdem vermitteln wir auch externe Hilfe und Unterstützung.

Prävention für alle

Die Kooperationspartner des Kommissariats 105 sind: Frauen helfen Frauen e.V. Internet: www.frauenhaus-muenchen.de, Tel. 089 / 645169 Frauennotruf München Internet: frauennotrufmuenchen.de, Tel. 089 / 763737 Frauenhilfe München Internet: www.frauenhilfe-muenchen.de, Tel. 089 / 358281 Sozialdienst katholischer Frauen Internet: www.skf-muenchen.de, Tel. 089 / 55981 - 0 Münchner Informationszentrum für Männer e.V. Internet: www.maennerzentrum.de, Tel. 089 / 5439556

Ansprechpartner: Vernetzte Projekte

Kommissariat 105 Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 2910 - 4444 Fax 089 2910 - 4400 E-mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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ein (sekundär-)präventives Konzept zur Frühintervention in Kooperation von Drogenhilfe, Polizei und Staatsanwaltschaft Vor dem Hintergrund des bei einem Teil der Jugendlichen zu beobachtenden „riskanten Konsums von illegalen Drogen“ entwickelte die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe im Jahr 2000 das Bundesmodellprojekt „FreD“. An den bayerischen Standorten München und Freising etablierte sich seitdem mithilfe des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit als Kostenträger und Prop e. V. als kommunalen Projektträger ein fest installiertes Angebot für Jugendliche, welche das erste Mal polizeilich mit Drogen aufgefallen sind. Das Projekt zielt darauf ab, den eigenen Umgang mit psychoaktiven Substanzen und die zugrunde liegende Situation zu reflektieren, eine Konfrontation mit den persönlichen Grenzen und Folgen zu ermöglichen, um zu einer Verhaltens- bzw. Einstellungsänderung zu motivieren. Dies setzt „FreD“ gezielt durch die frühzeitige Kontaktaufnahme der kriminalpolizeilichen Sachbearbeiter mit erstauffälligen Jugendlichen bzw. deren Eltern um. Über die Teilnahme an den Kursen wird die zuständige Staatsanwaltschaft benachrichtigt. Wendet sich der Jugendliche bzw. dessen Eltern an den Projektträger, findet eine Erstberatung statt, in der geklärt

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Kinder & Jugendliche

wird, ob der Jugendliche geeignet ist am „FreD“-Kurs teilzunehmen oder ob andere Hilfsmaßnahmen notwendig sind. Inhaltlich werden rechtliche Informationen sowie aktuelle Erkenntnisse zu Stoffkunde, Suchtentwicklung und -dynamik sowie Lebenskompetenzen und das Angebot der örtlichen Hilfssysteme vermittelt.

Erwachsene

Mit dem „FreD“-Kurs wird Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, sich aktiv mit ihrer Lebenssituation und ihrem Konsummuster auseinanderzusetzen. Dadurch wird den Jugendlichen oftmals erst richtig bewusst inwiefern der Suchtmittelkonsum mit ihren psychosozialen Belastungen wie innerpsychischen, familiären und schulischen Konflikten zusammenhängt. Weiterhin werden den Jugendlichen protektive Faktoren bewusst, die sich auf ihre Motivation, ihr Verhalten zu verändern, positiv auswirken. Da die meisten „FreD“-Nutzer bei ihren Eltern wohnen und diese sich oftmals gezielt an die Mitarbeiter des Projekts wenden, werden diese durch Wissensvermittlung bzw. psychologische Beratung (Erziehungs- Familienberatung) mit einbezogen.

Prävention für alle

Seit nunmehr neun Jahren bietet das Polizeipräsidium München, die Staatsanwaltschaft München I und Prop. e. V. den Münchner Jugendlichen Beratung und Hilfe im Rahmen des Projekts „FreD“ an. Aufgrund der durchwegs positiven Erfahrungen wurde das Projekt ab 01.01.2010 auf den Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft München II, in Zusammenarbeit mit den Polizeipräsidien Oberbayern Nord und Süd ebenfalls mit Prop e. V. als Träger der Suchthilfe, ausgeweitet. Ansprechpartner:

Vernetzte Projekte

Polizeipräsidium München Abteilung Einsatz E 3 Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4133 Fax 089 / 2910 - 4146 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Projekt Graffiti München

Durch Sachbeschädigung in Form illegaler Graffiti werden alljährlich beträchtliche Schäden verursacht. Eine Schadensbeseitigung ist zum Teil sehr aufwendig. Häufig müssen Fachkräfte herangezogen werden. Für viele Bürger stellen die vandalistischen Schmierschriften ein großes Ärgernis dar. Immer mehr Stimmen rufen nach Selbstreinigung durch die Schadensverursacher. Das Projekt Graffiti München setzt auf „Putzen statt Freiheitsstrafe“.

Inhalte von ProGraM ProGraM konfrontiert den Täter mit seiner Tat und fördert somit das Lernen, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen. Für den Jugendlichen ergibt sich eine leistbare und unmittelbare Schadenswiedergutmachung beim Geschädigten. ProGraM vereint konzeptionell Strafverfolgung, Repression und Schadenswiedergutmachung.

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Kinder & Jugendliche

Die Jugendlichen können auf diese Weise vor langjähriger Überschuldung bewahrt werden. Die beschleunigte Regulierung von Schadensersatzansprüchen wird außerhalb eines formellen Zivilrechtsverfahrens erreicht. Für den Geschädigten ergibt sich mit ProGraM eine befriedigende Schadenswiedergutmachung. Das Anstreben eines Zivilverfahrens ist damit nicht mehr notwendig.

Erwachsene

Für das Strafverfahren ergibt sich die Möglichkeit der Diversion (Einstellung des Strafverfahrens gemäß §§ 45 und 47 Jugendgerichtsgesetz).

Kooperationspartner

Prävention für alle

Polizeipräsidium München, Kommissariat 23, Koordinierungsgruppe Graffiti Bundespolizeiinspektion München BRÜCKE MÜNCHEN Staatsanwaltschaft München I Landeshauptstadt München DB Regio AG / RB Südbayern BRG Bahnreinigung München GmbH

Ansprechpartner:

Polizeipräsidium München Abteilung Einsatz E 3 Vernetzte Projekte

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Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4134 Fax 089 / 2910 - 4146 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Ein neuer Weg der behördlichen Zusammenarbeit in München Das kontinuierliche Bevölkerungswachstum in München führt zwangsläufig dazu, dass der knappe öffentliche Raum immer noch stärker frequentiert und vielfältiger genutzt wird. Damit einhergehend kommt es fast zu Nutzungskonflikten und einem Anstieg der Sicherheits- und Ordnungsstörungen. Obwohl die bayerische Landeshauptstadt bereits seit vielen Jahren als die sicherste Großstadt in Deutschland gilt, wurde am 14.01.2009 gemeinsam mit der Landeshauptstadt München das „Sicherheits- und Aktionsbündnis Münchner Institutionen - S.A.M.I.“ ins Leben gerufen, um gerade diesen Konflikten im öffentlichen Raum künftig noch effektiver begegnen zu können und den anerkannt hohen Sicherheitsstandard weiter auszubauen. S.A.M.I. - Ziele Ziel des Sicherheits- und Aktionsbündnisses ist es, durch gemeinsames und koordiniertes Handeln der jeweils zuständigen Behörden und Institutionen die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Landeshauptstadt München noch enger zu gestalten. Durch aktive Präventionsarbeit sollen Probleme in einem ressortübergreifenden Ansatz frühzeitiger erkannt, rascher gelöst und so das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung weiter nachhaltig gestärkt werden.

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Kinder & Jugendliche

Durch ganzheitliche Betrachtung und ein abgestimmtes Vorgehen aller tangierten Stellen können umfassende und angemessene Lösungsstrategien für Problembereiche – gegebenenfalls auch schon im Vorfeld strafrechtlich relevanter Verhaltensweisen – entwickelt werden.

Erwachsene

Die Arbeit des S.A.M.I. basiert auf Erkenntnissen der Bündnispartner über die Situation örtlicher Häufungen von Ordnungs- und Sicherheitsstörungen, die geeignet sind, das Sicherheitsempfinden und damit die Lebensqualität zu beeinträchtigen. Im Rahmen eines regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausches sollen nach Bewertung und Analyse vorliegender Erkenntnisse konkrete Maßnahmen gegen sich abzeichnende oder erkannte Problembereiche vereinbart werden. Die verantwortlichen Stellen führen diese im eigenen Zuständigkeitsbereich durch und berichten bei der nächsten Sitzung über deren Umsetzung. Hierdurch wird stets ein umfassender Überblick über den aktuellen Sachstand und alle getroffenen Maßnahmen gewährleistet.

Prävention für alle

Neben regelmäßigen Kontakten zwischen den beteiligten Stellen finden vierteljährliche bzw. anlassbezogen terminierte Sitzungen statt, in denen sich alle Beteiligten entsprechend der eigenen Zuständigkeiten und Möglichkeiten an einer schnellen und nachhaltigen Problemlösung in verantwortlicher Weise einbringen.

Vernetzte Projekte

S.A.M.I. setzt sich aus einem engen und einem erweiterten Teilnehmerkreis zusammen. Der enge Kreis besteht aus dem Polizeipräsidium München, dem Kreisverwaltungsreferat, dem Sozialreferat, dem Baureferat und dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München. Dieser Kreis kann je nach Bedarf einzelfallbezogen um weitere städtische Referate und sonstige Behörden oder Institutionen, wie beispielsweise Bundespolizei, Münchner Verkehrsgesellschaft oder Deutsche Bahn AG, erweitert werden. S.A.M.I. - Arbeit Einer der Schwerpunkte der Arbeit des Aktionsbündnisses ist die Beobachtung von Treffpunkten von Angehörigen sozialer Randgruppen, wenn diese mit szenetypischen Sicherheits- und Ordnungsstörungen einhergehen. In den vergangenen

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Jahren sind insbesondere Orleansplatz, Sendlinger-Tor-Platz und Isartorplatz als Aufenthaltsörtlichkeiten von Angehörigen der Alkoholiker- bzw. Betäubungsmittelszene in den Fokus der beteiligten Institutionen gerückt. Nachdem dort Straftaten und szenetypische Ordnungsstörungen teilweise deutlich gestiegen waren, wurden im Rahmen des Sicherheits- und Aktionsbündnisses die notwendigen Maßnahmen aller beteiligten Behörden abgestimmt, um koordiniert und zielorientiert an der Problemlösung zu arbeiten. Durch dieses abgestimmte, umfassende Maßnahmenbündel ist es gelungen, innerhalb kürzester Zeit eine deutliche Entspannung der Sicherheitslage durch rückläufige Straftaten und Ordnungswidrigkeiten am jeweiligen Platz zu erreichen und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wieder zu stärken. Mit Beruhigung der Situation an den einzelnen Örtlichkeiten endet jedoch die Arbeit des Sicherheits- und Aktionsbündnisses noch nicht. Im Rahmen eines Controllings werden die behandelten Örtlichkeiten und insbesondere die betroffenen Szeneangehörigen weiterhin genau „beobachtet“, um eine etwaige Rückkehr, beziehungsweise mögliche Verdrängungstendenzen an andere Örtlichkeiten mit neuerlichen Brennpunktbildungen frühzeitig zu erkennen und bereits im Ansatz entsprechend darauf zu reagieren. Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld des Sicherheits- und Aktionsbündnisses ist es, nach Lösungsmöglichkeiten für „Konflikte“ zu suchen, bei denen die einzelnen Behörden an ihre Grenzen stoßen. Gerade im öffentlichen Raum und auf öffentlichen Plätzen kommt es immer wieder durch störendes Verhalten verschiedenster Gruppierungen zu Konflikten, die mit den üblichen behördlichen Ordnungsinstrumentarien nicht dauerhaft gelöst werden können. So hat sich beispielsweise in den letzten Jahren in München der Gärtnerplatz zu einem exponierten und beliebten Treffpunkt in den Abend- und Nachtstunden bei Einwohnern und Touristen entwickelt. Die überwiegend jungen Menschen verweilen völlig friedlich an der Örtlichkeit und auch der überwiegende Teil der Gespräche ist für sich betrachtet lärmschutzrechtlich nicht zu beanstanden. Durch die Masse der Unterhaltungen entsteht jedoch eine für die Anwohner insgesamt störende

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Kinder & Jugendliche

Geräuschkulisse, deren Reduzierung auf ein erträgliches Maß an polizeiliche und sicherheitsrechtliche Grenzen stößt.

Erwachsene

Nachdem in der Vergangenheit eine Vielzahl von Maßnahmen der beteiligten Behörden nicht den gewünschten Erfolg erbrachten, wurde im Jahr 2010 von den Bündnispartnern als neuer Lösungsansatz die Idee zur Durchführung einer Mediation am Gärtnerplatz geboren und das Sozialreferat der Landeshauptstadt München mit der Umsetzung dieser Maßnahme beauftragt. In mehreren, von externen Mediatoren durchgeführten Sitzungen ist es zwischenzeitlich gelungen, die Problematik in das Bewusstsein der Nutzer und Anwohner zu rufen. Darüber hinaus haben die beiden Konfliktparteien gemeinsam nach neuen, eigenen Lösungsmöglichkeiten gesucht. Die hier gesammelten Ideen werden nun von den jeweils zuständigen Behörden auf ihre Durchführbarkeit überprüft und sollen anschließend, soweit möglich, umgesetzt werden. Fazit

Prävention für alle

Nach nunmehr über 3 Jahren S.A.M.I. kann resümiert werden, dass das 2009 ins Leben gerufene Bündnis die bereits langjährige Kooperation zwischen den jeweiligen Behörden und Institutionen sinnvoll ergänzt und abrundet. Die S.A.M.I.-Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt und trägt damit letztlich auch dazu bei, dass München auch in Zukunft in punkto Sicherheit „Marktführer“ bleibt.

Ansprechpartner:

Vernetzte Projekte

Polizeipräsidium München Abteilung Einsatz E 21 D Geschäftsstelle S.A.M.I. Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 2080, - 2082 Fax 089 / 2910 - 2059 Email [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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Kinder & Jugendliche

Polizeipräsenz im öffentlichen Personennahverkehr

Erwachsene

Die Verkehrsmittel, Anlagen und Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs im Bereich des Polizeipräsidiums München werden täglich von über zwei Millionen Menschen benutzt. Obwohl seitens der Münchner Bürger ein hohes Sicherheitsempfinden besteht, konnte festgestellt werden, dass zur Verunsicherung nicht nur negative persönliche Erlebnisse führen, sondern bereits rücksichtsloses Verhalten durch Personen oder Gruppen das Sicherheitsempfinden beeinträchtigen.

Prävention für alle

Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung hat daher eine hohe Priorität, welcher das Polizeipräsidium München mit einem entsprechenden Maßnahmenpaket Rechnung trägt. Dieses reicht von täglichen Kontrollen im Streifendienst bis hin zu Kontrollaktionen unter Einbeziehung der polizeilichen Einsatzhundertschaften bzw. ziviler Kräfte. Weiterhin finden täglich gemeinsame Streifen mit der U-Bahnwache München sowie Unterstützungen bei Kontrollen der Münchner Verkehrsgesellschaft statt.

Vernetzte Projekte

Ziele der polizeilichen Kontrollen sind u.a. die Verhütung und Unterbindung von Sicherheitsstörungen. Besonderen Stellenwert kommt auch dem außerdienstlichen Einschreiten von Polizeibeamten im MVV-Bereich zu. In den letzten Jahren schritten Beamte des Polizeipräsidiums München durchschnittlich über 200 Mal pro Jahr in ihrer Freizeit ein. Als weiteres Standbein der Prävention darf auch der sukzessive Ausbau der Videoüberwachung oder Videoaufzeichnung durch den Münchner Verkehrsverbund gelten.

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Grundsätzliches Ziel ist die Verhütung von Sicherheits- und Ordnungsstörungen und somit auch die Verhinderung von daraus resultierenden Straftaten. Daneben dient sie auch der Identifizierung von Tatverdächtigen und somit der Aufklärung bereits begangener Straftaten. Die entsprechend ausgerüsteten Fahrzeuge und die Bahnhöfe sind an einem Videosymbol erkennbar.

Die Arbeit der Münchner Polizei wird dabei durch eigenständige Maßnahmen der U-Bahnwache, sowie im Bereich der S-Bahn durch Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn AG und Beamte der Bundespolizei ergänzt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen zeigt sich in der seit Jahren gleichbleibend geringen Kriminalitätsrate. Diese relativiert sich noch einmal, betrachtet man den Anteil der Anzeigen der Münchner Verkehrsgesellschaft bei Leistungserschleichungen („Schwarzfahren“). Sie machen rund ein Viertel aller Straftaten aus.

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Kinder & Jugendliche Erwachsene Prävention für alle

Die durch das Polizeipräsidium München nunmehr seit Jahren durchgeführten Maßnahmen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs gewährleisten ein hohes Maß an Sicherheit. „Jeder soll sich sicher fühlen!“ - das ist der Ansporn und das Motto der täglichen Münchner Polizeiarbeit.

Ansprechpartner: Vernetzte Projekte

Polizeipräsidium München Abteilung Einsatz E 3 Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 4134 Fax 089 / 2910 - 4146 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen

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PRÄVENTION ganz „groß“ geschrieben Diesen Satz haben sich die drei Polizeivereine Münchner Blaulicht - Prävention und Bürgerbegegnungen e.V., Münchner Sicherheitsforum e.V. und Polizisten helfen – Polizeifreunde e.V. auf ihr Banner geschrieben. Die Vereine fördern die Begegnung von Bürgern und Polizei und wollen somit den Präventionsgedanken in der Bevölkerung festigen. Prävention geht uns alle an. Die Programme der Vereine umfassen die Präventionsarbeit von Kindesbeinen an, z. B. bei der Verkehrserziehung, bis hin zu den Senioren beim Thema Trickdiebstahl oder wie kann ich mich vor Gewalt schützen? Dazu gehört unter anderem die Förderung der Zivilcourage. Darüber hinaus suchen die Vereine aktive und passive Mitglieder. Wer sich für eine gute Sache engagieren will, ist bei einem dieser Vereine herzlich willkommen. Durch Spenden an die Vereine unterstützen Sie die Präventionsarbeit und die Bürger, die Opfer von Straftaten oder Unfälle wurden.

Münchner Blaulicht Polizeiverein für Prävention und Bürgerbegegnungen e.V. Kontakt Peter Reichl Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 2010 Fax 089 / 2910 - 4869 E-Mail [email protected] Internet www.muenchnerblaulicht.de Bankverbindung: Sparkasse München, Kto. 100 1265 220, BLZ 701 500 00 86

Kinder & Jugendliche

Münchner Sicherheitsforum Kontakt Helmut Spörl Bad – Schachener – Str. 4 81671 München Tel. 089 / 49051 - 313 Fax 089 / 49051 - 328 E-Mail [email protected] Internet www.muenchner-sicherheitsforum.de

Erwachsene

Bankverbindung: HypoVereinsbank, Kto. 5 801 274 880, BLZ 700 202 70

Prävention für alle

POLIZISTEN HELFEN - Polizeifreunde München e.V. Kontakt Marylin Mittelsdorf Tegernseer Landstraße 210 81549 München Tel. 089/6216-1033, Fax 089/6216-1038 E-Mail [email protected] Internet www.polizisten-helfen.de

Vernetzte Projekte

Bankverbindung: Sparda Bank München eG, Kto. 2 742 020, BLZ 700 905 00

Bei Spendenüberweisungen bitte vollständige Adresse und ggf. Veranlassung angeben! 87

Impressum: Herausgeber: Polizeipräsidium München Presse- und Öffentichkeitsarbeit Ettstraße 2 80333 München Tel. 089 / 2910 - 2432 Fax 089 / 2910 - 4806 E-Mail [email protected] Internet www.polizei.bayern.de/muenchen Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Straße 42 80993 München Tel. 089 / 143115 - 0 Fax 089 / 143115 - 20 Wir bedanken uns für die Unterstützung bei: Kommissariat 105 VPI Verkehrserziehung und - aufklärung Abteilung Einsatz Stadtsparkasse München Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg Ludwig-Maximilians-Universität München AOK Bayern Fotos: Wolfgang Baumann, PB 1 (Seite 3, 10, 50) Wolfgang Behr, PB 1 (Seite 4, 62, 64, 82, 84, 85) Andrea Elstner, PB 1 (Seite 48) Cem Karakaya, K 105 (Seite 6) Iris Ohain, K 105 (Seite 9) Ralph Kappelmeier, K 105 (Seite 33, 37, 46) Michael Rasp, K 105 (Seite 53, 54) Monika Thaler, K 92 (Seite 25) Christian Schlitter, VPI VE (Seite 14 , 18, 21, 38, 41, 44) Günter Fenk, VPI VE (Seite 16, 17) Holger Smolinsky, K 65 (Seite 42) Peter Veiel, VPI VE (Seite 45) Bernd Kuhlmann, E 11 (Seite 88) Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg (Seite 56, 59) Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurde auf die geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Die Formulierungen beziehen sich auf beide Geschlechter. München, April 2012