European Recorder Teachers Association Verband BlockflötenlehrerInnen Schweiz Association des professeurs de flûte à bec ⋅ Suisse Associazione degli insegnanti di flauto dolce ⋅ Svizzera Associaziun dals scolasts da flauta Svizra

ERTA-INFO 2009 / Nr. 1

November 2009

Liebe ERTA-Mitglieder Während Sie mit dieser Ausgabe der ERTA-INFO einen zusammenfassenden Rückblick auf die Generalversammlung und die Tagung vom 14. März 2009 in Luzern erhalten, laufen bereits die Vorarbeiten für die nächste derartige Veranstaltung am 13. März 2010 in Winterthur. Besonders gespannt sind wir auf den Verlauf des grossen Lückentreffens mit möglichst vielen teilnehmenden Kindern und Erwachsenen und möglichst spannenden und farbigen Versionen des „Lückenstücks“. Die Einladung samt Anmeldeformular haben Sie mit separater Post bereits erhalten. Weitere Exemplare können von der Website heruntergeladen oder beim Sekretariat (ERTA Schweiz, Postfach 130, 9004 St. Gallen) bestellt werden. Dasselbe gilt für den diesem Versand beiliegenden neuen ERTA-Flyer: Er kann und soll an interessierte Kolleginnen und Kollegen weitergegeben sowie in Musikfachgeschäften aufgelegt werden. Der Flyer ist in drei Versionen (Deutsch/Französisch, Deutsch/Italienisch, Deutsch/Romanisch) erhältlich und kann in beliebiger Zahl beim ERTA Sekretariat bestellt werden. Wie Sie den folgenden Seiten entnehmen können, gibt es auch im neuen Jahr ein reichhaltiges Angebot an regionalen Veranstaltungen. Wir freuen uns, wenn Sie davon regen Gebrauch machen. Und zum Schluss noch etwas Administratives: Dem nächsten Versand möchten wir erstmals eine Mitgliederliste beilegen. Sie ist nur für den internen Gebrauch – insbesondere für den Austausch innerhalb und zwischen den Regionalgruppen – gedacht und soll aus Datenschutz-Gründen lediglich Namen und Wohnorte umfassen. Wer nicht auf dieser Liste stehen möchte, soll dies bitte bis Weihnachten dem ERTA-Sekretariat melden. Im Namen des Vorstands wünsche ich Ihnen einen möglichst stressfreien Advent und schöne Festtage. Annina Stahlberger

Sechste Generalversammlung und Tagung von ERTA Schweiz Samstag, 13. März 2010, Konservatorium Winterthur, Tössertobelstrasse 1, Winterthur

„Lücke – Trou-vailles“ · Generalversammlung · Elisabeth Danuser: „Mut zur Lücke – musikalische Lernprozesse unter erschwerten Umständen“ · Hector Herzig: „Lücken im Bildungssektor“ · Konzert mit dem Blockflötisten Jan Van Hoecke Im Rahmen der Tagung findet das grosse Lückentreffen statt: mit neu komponierten Lückenstücken, Konzerten, Publikums- und Jurypreisen

ERTA Schweiz Rückblick auf das letzte Verbandsjahr ERTA Schweiz – Jahresbericht 2008/09 Verfasst für die GV vom 14. März 2009 in Luzern Der Jahresbericht zum vergangenen Jahr beginnt mit der Erwähnung der letztjährigen Tagung in Winterthur am 1.März 08 unter dem Motto image/Magie. Diese Tagung bleibt auch nach einem Jahr in schöner Erinnerung. Berichte und die Referate der beiden Referenten Daniel Fueter und Jürg Jegge sind übrigens noch immer auf der ERTA-Website zu finden und mit Gewinn zu lesen. Auf verschiedenen Ebenen – und immer mit grossem Einsatz – haben der Vorstand als Ganzes, aber auch einzelne Mitglieder in kleineren Formationen über das Jahr hinweg gearbeitet. Die Arbeit diente der Vorbereitung der heutigen Tagung, der Neugestaltung der Website unter Mithilfe von Patricia Schoch, dem Ausarbeiten eines Flyers zur ERTA-CH und zudem der Organisation und Durchführung von Regionaltreffen. In sechs Sitzungen - in Basel, Bern, Luzern, Zürich und Winterthur - hat der Vorstand das Thema „Spiel ohne Noten“ in langen und interessanten Diskussionen entwickelt und in die heutige Form gebracht. Im Bestreben, dass die verschiedenen Beiträge heute Spuren in der einen oder anderen Form hinterlassen, haben wir eine Tagung zusammengestellt, die ganz aus der Praxis und für die Praxis gedacht ist. Deshalb haben wir auch auf ein theoretisches Referat verzichtet. Wir haben als Austragungsort Luzern gewählt, um eine neue Region zu berücksichtigen. Als Idee schwebt uns vor, dass wir in einem regelmässigen Turnus verschiedene Gegenden der Schweiz berücksichtigen, etwa Bern, Luzern, Winterthur. Eine riesige Arbeit stellte auch die Neugestaltung der Website unserer ERTA dar. Ebenso wurde ein Flyer zur ERTA konzipiert und konkretisiert. Er soll die Bereitschaft fördern, der ERTA beizutreten. Immer noch sind wir der Meinung, dass die Anzahl der Mitglieder der Wichtigkeit unserer Berufsanliegen und damit des Verbandes noch nicht entspricht. Es ist und bleibt uns ein Anliegen, dass wirklich alle engagierten Lehrkräfte, mit oder ohne staatliches Diplom, in der ERTA versammelt sind und sich auch repräsentiert fühlen. Regionale Treffen haben auch übers vergangene Jahr hinweg konkrete Begegnungen und Anregungen gebracht. Als vorbildlich sei einmal die Arbeit von Trudi Kuhn in der welschen Schweiz erwähnt.

International tätig war niemand von unserem Vorstand, obschon in Brüssel die jährliche Sitzung der europäischen ERTA stattfand. Dort wurden ein Manifest zur Rolle der Blockflöte im 21. Jahrhundert vorbereitet sowie Gedanken zur Durchführung von Festivals und Wettbewerben ausgetauscht. Conrad Steinmann, Präsident

Résumé du rapport annuel d’ERTA 2008/09 Conrad Steinmann, président d’ERTA Suisse, er évoque le Congrès du 1 mars 2008 qui a eu lieu à Winterthur sous le titre «image Magie» et rappelle que les conférences données à cette occasion par Daniel Fueter et Jürg Jegge peuvent toujours être consultées sur le site internet d’ERTA. Le travail d’ERTA s’est échelonné sur toute l’année à différents niveaux. Le comité s’est réuni six fois à Bâle, Berne, Lucerne, Zurich et Winterthur pour préparer le congrès 2009, renouveler le site internet et élaborer le flyer d’ERTA Suisse. Plusieurs rencontres régionales ont été organisées par des membres du comité. Lors de ses réunions le comité a décidé du thème du congrès 2009, «Jouer avec les notes» et a volontairement axé les activités de la journée sur le travail pratique, renonçant à des conférences théoriques. Par souci de toucher différentes régions à tour de rôle, Lucerne a été choisi pour la première fois comme lieu de rencontre. Beaucoup de temps a été consacré au renouvellement du site internet d’ERTA Suisse et à l’élaboration d’un flyer qui devrait inciter les personnes intéressées à devenir membres. Selon l’avis du comité le nombre de membres ne correspond pas encore au poids que devrait avoir notre métier et, par conséquence, notre association. Le but auquel nous aspirons est que tous les professeurs de flûte à bec, qu’ils soient en possession d’un diplôme ou pas, soient réunis et se sentent représentés par ERTA. ERTA Suisse n’a pas été actif au niveau international. Au congrès annuel européen à Bruxelles ème un manifeste sur le rôle de la flûte à bec au 21 siècle a été préparé et des échanges au sujet de l’organisation de festivals et de concours ont eu lieu. Résumé en français : Gertrud Kuhn

ERTA Schweiz Rückblick auf die Tagung 2009 in Luzern ERTA-Tagung 2009 Am Samstag, 14. März 2009, trafen sich die Mitglieder sowie weitere Interessierte zur sechsten Generalversammlung und Jahrestagung von ERTA Schweiz. Erstmals war die Innerschweiz Gastgeberin. An der Musikschule Luzern, im Südpol Kriens, traf sich eine erfreulich grosse Zahl von Teilnehmenden zu Austausch, Konzert und Workshops unter dem Titel Spiel ohne Noten/jouer avec les notes. Nach dem Begrüssungskaffee führte Conrad Steinmann durch die GV. Er konnte über gut eingespielte Regionaltreffen und einen motivierten und ideenreichen Vorstand berichten. Während des ganzen Tages verknüpfte das Duo Andel Strube & Priska Walss (Blockflöten / Alphorn) die Workshopthemen und geleitete musikalisch durch die Räumlichkeiten. Einen ersten Eindruck vom Spielen ohne Noten vermittelte Laurent Estoppey, Saxophonist und Komponist aus Lausanne. Er zeigte mit einer Gruppe von Tagungsteilnehmerinnen, wie sich aus wenig „Material“ musikalische Kommunikation in all ihren Facetten entwickeln lässt. Einen anderen Zugang zum Improvisieren bot Christin Gisler Bischof in ihrem Referat Innehalten / Stille – Musik mit einer Gruppe von Anfängern. Diese legten für eine gewisse Zeit ihre Flötenschule zur Seite und übten das In-sich-Hören, um aus der Stille einen eigenen musikalischen Ausdruck zu gewinnen. Die Lehrerin unterstützte sie im Finden von inneren Bildern und führte behutsam zu freiem Spiel. Zur Mittagszeit bezauberte das Ensemble La Serena (Tobie Miller: Blockflöte, Drehleier, Gesang; Babtiste Romain: Fidel, Renaissancegeige, Dudelsack; Elizabeth Rumsey: Fidel) mit einem Konzert unter dem Titel Au Noviau Temps. Sie bewegten sich im Spannungsfeld von notierter Musik und Improvisationen des 13. – 16. Jahrhunderts und beeindruckten mit Virtuosität und berührendem Ausdruck. Spiel im Zwischenraum nannte Urban Mäder, Dozent an der Hochschule Luzern und Komponist, sein Konzept, dem zu folgen er alle einlud – sei es mit Stimme oder Instrument. Die Mehrdeutigkeit des Titels wurde im Aufeinander-Hören, Aufeinander-Zugehen buchstäblich erfahren und erspielt. Der grosse Saal flimmerte nur so von Klängen und Aktionen. Im letzten Workshop stellte Andreas Habert, Musikschule Glarus, ein erprobtes Unterrichtskonzept zum Improvisieren vor, basierend auf einfachen Abmachungen bzw. Regeln. Mit Blockflötenschülerinnen der Primarstufe erarbeitete er ein afrikanisches Lied vom

ersten Hören bis zur gelungenen Ausgestaltung von Einzelstimmen. Nur zu schnell verflog der Tag, und ideengestärkt machte man sich auf in die Alltagsarbeit. Andrea Bernhard Biasio Congrès d’ERTA Suisse 2009 Le 14 mars 2009 l’école de musique de Lucerne ème a accueilli le 6 congrès d’ERTA Suisse dans ses locaux du Südpol à Kriens. De nombreux membres et d’autres personnes intéressées se sont retrouvés pour se ressourcer, échanger, écouter et participer à des ateliers sur le thème «Jouer avec les notes». La journée a commencé par l’assemblée générale pendant laquelle le président de l’association, Conrad Steinmann, a évoqué la bonne marche des rencontres régionales et les activités du comité. Ensuite, et jusqu’au soir les différents évènements furent agrémentés par des improvisations inédites du duo formé d’Andel Strube flûte à bec et Priska Walss cor des alpes. Intervenants du matin: Laurent Estoppey, Lausanne, saxophoniste et improvisateur: démonstration d’une introduction à l’improvisation en groupe. – Christin Gisler Bischof, Lucerne, professeur de flûte à bec et musicothérapeute: travail avec de jeunes élèves sur le silence et l’écoute intérieure. Concert à midi par l’ensemble La Serena (Tobie Miller flûte à bec vielle à roue, chant, Babtiste Romain vièle à archet, violon renaissance, cornemuse et Elizabeth Rumsey vièle à archet): «Au Noviau Temps». Dans un répertoire du XIIIème au XVIème siècle, passant avec aisance et virtuosité de la musique notée à une musique richement ornée ou improvisée les musiciens ont enchanté le public. Intervenants de l’après-midi: Urban Mäder, Lucerne, professeur à la Haute Ecole de Musique de Lucerne et compositeur : improvisation avec tous les participants en utilisant le son instrumental , la voix et des bruitages selon des règles précises. – Andreas Habert, Glaris, professeur de flûte à bec: Improvisation avec un groupe d’élèves sur une chanson africaine. Pour clore la journée un apéritif fut offert par ERTA, donnant l’occasion aux participants d’échanger leurs impressions et de discuter les sujets abordés dans la détente. Résumé en français: Gertrud Kuhn

ERTA Schweiz Regionen Suisse Romande Résumé de la rencontre régionale à Neuchâtel (Samedi 31 janvier 2009) C’est dans une belle salle mise à disposition par le Conservatoire de Neuchâtel qu’a eu lieu, le 31 janvier 2009, la rencontre annuelle des membres suisses romands d’ERTA. Pour commencer la journée, Trudi Kuhn a donné des informations sur les activités d’ERTA Suisse en 2008 et les projets pour 2009. Une discussion sur l’image de la flûte à bec et l’élaboration par les professeurs de Suisse Romande d’un papier présentant cet instrument a eu lieu. L’après-midi fut consacré à un cours sur Irish Folk avec tin whistle et flûte à bec par Andreas Habert (GL). La collaboration de Pascal Cassoli (VD) également spécialiste de musique irlandaise a permis de découvrir une manière différente d’aborder cette musique. Andreas Habert a offert au 14 participants une après-midi passionnante et riche mettant à disposition des instruments pour tous, une méthode avec CD, une liste de répertoire et des cahiers à consulter. Il a parlé des différents types d’instruments allant du penny whistle en tôle très bon marché aux flûtes en aluminium de facture plus perfectionnée plus chères. Les participants ont pu expérimenter le son et les doigtés des tin whistles en jouant des gammes et des mélodies. Andreas Habert a souligné

l’importance du jeu sans partitions et a fait la démonstration de l’apprentissage par imitation, d’abord d’une mélodie simple puis avec des articulations typiques et de petits ornements. Les liaisons jouent un rôle important et on distingue les staccato players et les legato players. De petits ornements, jamais notés dans les partitions tel que le cut, cranning, strike, casadh, roll, short roll, triplets, slurs et le vibrato donnent aux mélodies irlandaises leur caractère typiques. Andreas Habert ne s’est pas contenté de donner des explications claires et mûrement réfléchies en très bon français mais les a mis en pratique par son jeu vivant et sensible en interprétant des mélodies virtuoses mais aussi langoureuses et expressives. Le chapitre très important des arrangements fut abordé brièvement et à la fin de l’après-midi les deux flûtistes ont interprété quatre mélodies irlandaises à tour de rôle, chacun à sa manière. Alors qu’ Andreas Habert en a donné une version en solo, Pascal Cassoli a fait des arrangements et les a joué accompagné par une bande enregistrée en privilégiant l’utilisation de la flûte à bec. Il a également offert à tous les participants un CD à titre d’exemple et pour jouer avec. Les deux manières de traiter cette musique ont fait entrevoir que l’Irish Folk est un immense champs d’expérimentation entre le style traditionnel et les interprétations rock.

Veranstaltungshinweis Samedi 30 janvier 2010, 10h00 – 18h00 Conservatoire de Neuchâtel, Espace de l’Europe 21 Rencontre annuelle des membres d’ERTA de Suisse Romande

ERTA Schweiz Regionen Veranstaltungen Nordwestschweiz/Basel/Aargau Donnerstag, 28. Januar 2010, 12 Uhr – 14 Uhr Schola Cantorum Basiliensis, Leonhardsstrasse 4, Basel Zimmer 413 – Eintritt frei Vertiefte Erkenntnisse über tiefe Blockflöten – Die Veranstaltung mit Geri Bollinger vermittelt physikalische und akustische Erkenntnisse über den Bau tiefer Blockflöten. Ziel ist das Vergleichen und Diskutieren über die verschiedenen Bautypen. (keine Werbeveranstaltung von Küng) Themen: · Mensuren · Anblassysteme · Knick · Wölfe (Interferenzen) · Klappen · Klangenergie und Raumwirkung · Verstärkung

Renaissance (Bassano, Schnitzer) – moderne Bohrungen Platzierung Kappe mit Rohr, Holzrohr, direktes Anblasen Eigenwahrnehmung, Raumwirkung, Tonbeeinflussbarkeit Was ist das, was kann man dagegen tun? Geräusche – wie kann man sie eliminieren? Gibt es einfache Lösungen? Wie sieht es professionell aus?

Geri Bollinger ist Entwickler von tiefen Flöten (Küng Blockflöten GmbH, Schaffhausen, Schweiz) und arbeitet bei Klanganalysen mit. Weitere Auskünfte bei Katharina Bopp, bopp.becking-at-bluewin.ch Veranstaltungen Bern/Biel/Solothurn Wir treffen uns zwei bis drei Mal im Jahr, tauschen Noten, Unterrichtsmaterial, Tipps und Tricks aus, trinken Kaffee und schwatzen über brennende Themen im Unterrichtsalltag. Interessierte sind jederzeit willkommen! Nächster „Stammtisch“: Samstag, 30. Januar 2010, 10.15 – 14 Uhr Treffpunkt am Eingang der Musikschule Biel, Bahnhofstrasse 11, Biel · Kurze Besichtigung der Musikschule Biel · Spielen und Austausch von Literatur und Unterrichtsmaterial für Schüler Weitere Auskünfte bei Eveline Noth, eveline.noth-at-bluewin.ch Veranstaltungen Innerschweiz/Luzern Samstag, 9. Januar 2010, 13.30 – 15.30 Uhr Im Saal der Spitalmühle der Musikschule Luzern, Mühlebachweg 10, Luzern „Das kleine Lückentreffen“ Gedanken und Versuche über das Füllen des ERTA-Lückenstücks Mit Andel Strube und Erika Reiser Weitere Auskünfte bei Andel Strube, andelstrube-at-bluewin.ch

ERTA Schweiz Regionen Veranstaltungen Zürich und Umgebung Samstag, 21. November 2009, 9.45 – 12.00 Uhr eintreffen ab 9.15 Uhr Konservatorium Zürich, Hirschengraben 1, Zürich Zimmer 15 ERTA Regionaltreffen Zürich Thema: neuere Weihnachtsliteratur Ideenbörse – Ausprobieren – Selber musizieren · Was ist brauchbar? Wo geht es in erster Linie um den Verkaufserfolg? · Mit welchen Ausgaben sind wir zufrieden? Wo gibt es offenbare Mängel? · Welche Literatur vermag stärkere und schwächere Schüler zusammen zu bringen? Beispiele aus eigener Erfahrung sind willkommen. Bitte Flöten mitbringen. Weiteres mögliches Diskussionsthema: Stufentest VZM Anmeldung per Mail oder telefonisch bis 16. November an Andrea Bernhard [email protected] 052 222 52 69, 078 748 04 75 Veranstaltungen Ostschweiz Samstag, 16. Januar 2009 Musikschule der Stadt St. Gallen, Rorschacherstrasse 25, St. Gallen 1. Ostschweizer Regionaltreffen Reif für die Insel – Musik und Tanz aus England und Irland Workshops: · „tin whistle“ – die andere Blockflöte, Leitung: Andreas Habert · Schnupperkurs englische Countrydances (Leitung: Beate Knobloch) Öffentlicher Ball: Historische Tänze im Historischen Museum St. Gallen (englische Countrydances aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Livemusik) Die genauen Zeiten stehen noch nicht fest. Sie sind zusammen mit weiteren Unterlagen ab Anfang Dezember unter www.erta-schweiz.ch einsehbar. Weitere Auskünfte bei Annina Stahlberger, [email protected]

ERTA Schweiz Interview In loser Folge stellen wir Ihnen die neuen Vorstandsmitglieder von ERTA Schweiz vor. In dieser Ausgabe: Andel Strube, Luzern. „Das kleine Wunder von oben“ Andel Strube ist Blockflötistin, Blockflötenlehrerin und Musikschulpraxisberaterin. Sie unterrichtet an der Musikschule Luzern, an der Kantonsschule Sursee und immer wieder als Vertretung an Schweizer Musikhochschulen. Sie gibt Weiterbildungskurse für Blockflötenlehrpersonen und konzertiert mit diversen anderen Musikern. Andel Strube ist neues Mitglied des ERTA-Vorstands. Wir stellen sie kurz vor und befragen sie zu den Themen, die Blockflötenlehrpersonen in der Schweiz bewegen. Was ist ihr grossartigstes Erlebnis mit der Blockflöte? Das sind die Konzerte, in denen "das kleine Wunder von oben" passiert. Der Satz stammt nicht von mir, sondern von Gerd Lünenbürger, meinem früheren Lehrer. Ich meine diese Augenblicke, in denen ich Musik mache, eins bin mit den Mitmusikern, mit dem Raum, dem Publikum. Das ist mein eigentliches Ziel beim Musikmachen - immer. Bei welchen Werken heben Sie ab? Beim Hören von Bachs Matthäuspassion und beim „Quatuor pour la fin du temps“ von Messiaen. Beim Spielen sind es die Menschen, mit denen ich immer wieder abhebe: Philippe Despont, Cembalo und Bandoneon; Esther Monnat, Cello; Priska Walss, Alphorn; Catia Olivia, Percussion. Wer hat am meisten für die Blockflöte getan in den letzten 50 Jahren? Spontan würde ich sagen Maurice Steger. Er hat diese Verbindung geschaffen zwischen der Blockflöten-, der Alte Musik-Szene und dem grossen Rest der klassischen Musik. Steger arbeitet auf eine gute Art Richtung Show, spezifisch für die Blockflöte. Er ist als Blockflöten-Star unter anderen Stars geachtet, er veröffentlicht Literatur, und nicht zuletzt hat er eine liebenswürdige Art. Auf der anderen Seite gibt es da eine ganze Reihe "leiserer" Blockflötenkünstler, deren Einfluss nicht zu unterschätzen ist. Gehen Blockflöte und Pop zusammen? Ja.

Wo steht die Blockflöte im Jahr 2030? Ich vermute, dass sich die Schere weiter öffnet. Die eine Richtung: historisch - mit Forschung und authentischer Aufführungspraxis. Die andere Richtung: Show. Diese Entwicklung will ich gar nicht werten – das passiert so oder so. Dazwischen ist ja auch sehr viel Raum, und genau dort bewege ich mich. Sie haben eine Musikschulstelle, Sie konzertieren, Sie geben Kurse, sind im Vorstand der ERTA – haben Sie eine Karriere mit der Blockflöte? Nein. Ich habe ein Leben mit der Blockflöte, und ich liebe das. Dieses Instrument „verfolgt“ mich, das wird nicht enden. Ich habe ganz viele Ideen, wie das noch weiter gehen kann. Aber ich würde das nicht als Karriere bezeichnen. Gab es einen Moment, in dem Sie das Instrument aufgeben wollten? Den gibt es alle 14 Tage - ich hinterfrage immer alles, das ist mein Naturell. Wenn ich also weiter spiele, weiss ich, dass ich es wirklich will. Es ist völlig logisch, dass ich Blockflötistin bin. Welches sind Ihre Schwerpunkte in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern? Ich würde sagen, das Wichtigste ist mir beim Unterrichten der Mensch und nicht die Methode. Das Tolle ist das Suchen: Was habe ich für einen Menschen vor mir, welche Musik tut ihm gut. Und bei dieser Suche finde ich täglich Neues und lerne dazu. Egal ob er 5 oder 50 Jahre alt ist, egal ob er extremes Talent hat oder blutiger Anfänger ist, es geht um das Verhältnis Mensch und Musik. Andel Strube - Sie sind Mitglied des Vorstands der ERTA. Was ist Ihre Motivation für dieses Amt? Ich wünsche mir, dass die ERTA als Verband die Blockflötenlehrpersonen vereint und ihnen Rückhalt gibt, dass der Verband also auch an den Musikschulen präsent ist. Die ERTA soll auch für Weiterbildung, Austausch und Begegnung sorgen. Wie könnten Begegnung und Austausch stattfinden? Die Lehrpersonen könnten mehr gemeinsame Projekte machen, mehr voneinander profitieren. Nachbarmusikschulen könnten sich z.B. austauschen, kleine Tourneen untereinander organisieren. Das motiviert aus meiner Erfahrung alle. Schüler und Lehrer.

ERTA Schweiz Interview Ist der Blockflötenunterricht immer noch ein Spezialfall an den Musikschulen? Ja, denn die Unterrichtsformen sind sehr verschieden, von Einzel- bis Grossgruppenunterricht. Ausserdem gibt es bei keinem anderen Instrument so verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, um unterrichten zu dürfen. Warum ist der Grossgruppenunterricht ein Problem? Kennen Sie jemanden, der gerne 10 Sopranblockflöten gleichzeitig hört? Ich nicht. Grossgruppenunterricht macht in Orchesterformation Sinn, wenn es ordentlich viele tiefe Flöten gibt. Und die sind bekanntlich erst ab einer gewissen Körpergrösse, einem gewissen Alter also, spielbar. Muss sich der Blockflötenunterricht stilistisch noch mehr öffnen? Ich denke, das passiert schon. Dem kann und soll man sich gar nicht entziehen. Ein schönes Beispiel ist Andreas Habert, der mit Leidenschaft Irish Folk auf der Blockflöte unterrichtet. Gibt es Grenzen? Natürlich. Wichtig ist, dass man als Lehrperson einen eigenen Stil entwickelt. Es gibt bei mir eine Grenze. Robbie Williams auf der Blockflöte? Das geht.

Wo ist ihre Grenze? Bis ich einem Schüler etwas NICHT unterrichte, das braucht schon ziemlich viel. Es gibt Notenausgaben und Mitspiel-CDs, die meine Geschmacksgrenze überschreiten. Thema Schülerschwund: Man hört immer wieder, es gebe weniger Schüler und auch weniger Stellen – wie stehen Sie dazu? Die Stimmung ist tatsächlich immer wieder pessimistisch unter den Blockflötenlehrpersonen. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Es gibt immer wieder freie Stellen, wo sich nicht wirklich viele Leute bewerben. Und es gibt genügend Beispiele, dass gute Lehrpersonen viele Schüler anziehen. Aber kann man da einen Trend aufhalten – Blockflöte ist doch einfach nicht sexy? Maurice Steger finde ich sexy! Also ist Blockflöte doch sexy – wo ist das Problem? Wie steht die Schweiz da im Vergleich zu anderen Ländern? Wir sind im europäischen Vergleich in einer guten Position, aber auch in einer unsicheren. Ich setze mich sehr für garantierte Pensen an Musikschulen ein. Das würde uns mehr Ruhe, Mut und Vertrauen in unserer Arbeit geben. Aber wir müssen unseren Teil dazu beitragen. Wir können unsere Stellen nur mit unserer täglichen guten Arbeit als Musikerpersönlichkeiten sichern. Interview: Christina Omlin

Buchhinweis: Lexikon der Flöte Im deutschen Laaber-Verlag ist neu das gut 900-seitige, von András Adorján und Lenz Meierott herausgegebene Lexikon der Flöte erschienen. Der Subskriptionspreis bis 31. März 2010 beträgt EUR 128.-; ERTA-Mitglieder erhalten bis zum 31. Dezember 2009 einen zusätzlichen Rabatt von 15 %. (Bei der Bestellung das Kennwort ERTA Schweiz angeben. Adresse: www.laaber-verlag.de)

Impressum Redaktionsadresse ERTA-INFO: Annina Stahlberger, Ekkehardstrasse 2, 9000 St. Gallen, stahlberger-at-bluemail.ch