November 2014

C ampus aktuell Ausgabe 17/November 2014 Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen M i n i s te r i um d er F i na n z e n Presseinformati...
Author: Bernt Gärtner
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C

ampus aktuell

Ausgabe 17/November 2014

Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen

M i n i s te r i um d er F i na n z e n

Presseinformation Finanzminister Görke startet landesweite Ausbildungskampagne der Finanz- und Steuerverwaltung: 76 neue Plätze für Auszubildende und Studenten

Informationskampagne mit zwölf Stationen startet mit Hochschul- und Ausbildungsinformationstag am 29. August in Königs Wusterhausen Postdam, 21.August 2014 –Auszug*

Potsdam/ Königs Wusterhausen – Für eine landesweite Informationskampagne zu Ausbildung und dualem Studium in Brandenburgs Finanzverwaltung hat Finanzminister Christian Görke heute den Startschuss gegeben. Ab sofort bis Ende November 2014 wird auf zwölf Messe- und Informationstagen landesweit um Bewerberinnen und Bewerber für die insgesamt 76 neuen Studien- und Ausbildungsplätze in der Steuerund Finanzverwaltung geworben. In einer Woche wird mit einem Hochschul- und Ausbildungsinformationstag in Königs Wusterhausen (Fachhochschule für Finanzen und Landesfinanzschule, 29. August, 11-17 Uhr) ein erster großer Höhepunkt gesetzt. Insgesamt sind zwölf Stationen im ganzen Land geplant, unter anderem in Strausberg, Lübbenau, Schwedt, Pritzwalk und Frankfurt (Oder). Dort werden die lokalen Finanzämter auf Ausbildungsmessen über die zweijährige Ausbildung zur Finanzwirtin/ zum Finanzwirt sowie über das duale Studium zur Diplom-Finanzwirtin (FH)/ zum Diplom-Finanzwirt (FH) informieren (komplette Übersicht auf www.afz-kw.brandenburg.de). Brandenburgs Finanzminister Christian Görke erläuterte, dass das Finanzministerium aktuell 30 Ausbildungsplätze für die mittlere Beamtenlaufbahn und weitere 46 Studienplätze für die gehobene Beamtenlaufbahn ausgeschrieben habe. „Damit bieten wir jungen Menschen nicht nur eine gute Perspektive in Brandenburg, sondern sichern auch, dass unsere Finanzämter auch in Zukunft ausreichend Personal zur Verfügung haben“, sagte er. Deshalb habe man mit den insgesamt 76 Stellen auch mehr Ausbildungs- und Studienplätze ausgeschrieben als die ursprünglich geplanten 60 Stellen. „Interessierte können sich bis zum 30. November 2014 bewerben. Ausbildung und Studium starten beide im Herbst 2015. Auf die jungen Menschen warten anspruchsvolle Berufsausbildungen, die den Weg in eine spannende und sichere Beschäftigung in Brandenburgs Finanzämtern eröffnen“, betonte der Minister.

Mit der landesweiten Informationskampagne parallel zu den bis 30. November 2014 ausgeschriebenen 76 Stellen solle zum einen auf die Berufsperspektive in der brandenburgischen Steuerverwaltung hingewiesen werden, zum anderen wolle man Interessierten die Möglichkeit bieten, im persönlichen Gespräch Fragen klären zu können. So stehen sowohl beim Hochschulund Ausbildungsinformationstag in Königs Wusterhausen als auch auf den elf Ausbildungsmessen erfahrene Kolleginnen und Kollegen aus den Finanzämtern, der Landes-finanzschule und der Fachhochschule für Finanzen Rede und Antwort. Für die 30 Plätze der zweijährigen Ausbildung zur Finanzwirtin/ zum Finanzwirt können sich Frauen und Männer mit Fachoberschulreife oder einem als gleichwertig anerkannten Bildungsabschluss mit mindestens guten Noten (insbesondere Schwerpunktfächer Deutsch und Mathematik mindestens mit der Note 3 und besser) bewerben. Die zweijährige Ausbildung erfolgt an der Landesfinanzschule in Königs Wusterhausen und in einem der Finanzämter in Brandenburg an der Havel, Calau, Cottbus, Eberswalde, Frankfurt (Oder), Königs Wusterhausen, Kyritz, Luckenwalde, Nauen, Oranienburg, Potsdam oder Strausberg. Bei erfolgreichem Verlauf verlassen die Absolventen die Ausbildung als Finanzwirtin oder Finanzwirt. Ausbildungsbeginn ist September 2015. … Auf der Seite des Finanzministeriums www.mdf.brandenburg.de/ausbildung sowie auf der Seite des Aus- und Fortbildungszentrums in Königs Wusterhausen www.afz-kw.brandenburg.de finden Sie detaillierte Informationen zu den Ausbildungsund Studiengängen in Brandenburgs Finanzverwaltungen…

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Presseinformation 29 neue Diplom-Finanzwirte verstärken Brandenburgs Finanzämter

Finanzstaatssekretärin Trochowski gratuliert Absolventen der Fachhochschule für Finanzen – Wiederaufnahme von Studium und Ausbildung trägt Früchte Potsdam, 26. September 2014 –Auszug*

Potsdam/ Königs Wusterhausen – 29 neue Diplom-Finanzwirtinnen und Diplom-Finanzwirte verstärken künftig die 14 Finanzämter verstärken künftig die 14 Finanzämter im Land Brandenburg. Nach erfolgreichem Abschluss ihres dreijährigen Studiums an der Fachhochschule für Finanzen in Königs Wusterhausen erhielten sie heute dort ihre Abschlusszeugnisse von Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski. Nachdem das Land letztmals im Jahr 2004 junge Beschäftigte für die Finanzämter neu eingestellt hatte, erfolgte im Jahr 2010 nach dem Regierungswechsel der Neustart von Ausbildung und Studium in Brandenburgs Finanzverwaltung. Mit den diesjährigen Absolventinnen und Absolventen verstärkt nun der zweite Einstellungsjahrgang von Diplom-Finanzwirtinnen und DiplomFinanzwirten die Finanzämter nach der Wiederaufnahme des Studiums. Die Finanzstaatssekretärin gratulierte den 29 neuen Diplom-Finanzwirtinnen und Diplom-Finanzwirten zu ihren bestandenen Prüfungen und teilte ihnen mit, dass alle Absolventinnen und Absolventen aus Brandenburg in das Beamtenverhältnis auf Probe übernommen werden können. In ihrem Grußwort sagte Finanzstaatssekretärin Trochowski: „Allen Brandenburger Absolventinnen und Absolventen kann ich die erfreuliche Mitteilung machen, dass wir Ihnen ein Übernahmeangebot unterbreiten können. Seien Sie gewiss, die Brandenburger Finanzämter werden Sie mit offenen Armen empfangen.“ Mit dem diesjährigen Abschlussjahrgang an der Fachhochschule für Finanzen bestanden insgesamt 161 neue DiplomFinanzwirte/ innen erfolgreich ihre Prüfungen. Neben den 29 Absolventinnen und Absolventen für die Finanzämter des Landes Brandenburg wurden die übrigen Absolventen für das Land Berlin (118), das Land Sachsen-Anhalt (1) und das Bundeszentralamt für Steuern (13) ausgebildet. Zugleich wies Brandenburgs Finanzstaatssekretärin in ihrem Grußwort darauf hin, dass bis zum 30. November dieses Jahres sich Interessierte für die im Herbst 2015 beginnenden Ausbildungsgänge in Brandenburgs Steuerverwaltung bewerben können. „Wir haben erst kürzlich einen Kurzfilm über das duale Studium produzieren lassen und ins Netz gestellt. Er gibt einen realistischen Überblick über das Studium und die Ausbildung“, sagte Trochowski zu den vielfältigen Informationen während der laufenden Bewerbungsfrist. Zudem habe die Fachhochschule einen Hochschultag organisiert, der sehr gut besucht gewesen sei und Brandenburgs Finanzämter stellen Studium und Ausbildung in diesen Wochen auf zahlreichen Ausbildungsmessen im Land vor…

Diplomierungsfeier Am 26.09.2014 konnte 161 Absolventen und Absolventinnen des gehobenen Dienstes im Einstellungsjahrgang 2011 zur bestandenen Prüfung gratuliert werden. Neben 29 Absolventen/Innen des Landes Brandenburg haben 118 Anwärter/Innen aus dem Land Berlin, 13 Anwärter/Innen vom Bundeszentralamt für Steuern und ein Anwärter des Landes Sachsen-Anhalt ihre Diplomurkunden erhalten. Mit der Note „sehr gut“ konnte ein Anwärter des Landes Brandenburg beglückwünscht werden. Die Note „gut“ erreichten 30 Kandidaten der Länder Brandenburg und Berlin sowie des Bundeszentralamtes für Steuern. 99 Kandidaten erreichten die Gesamtnote „befriedigend“ und 31 Absolventen das Ergebnis „ausreichend“. Jutta Oppermann Direktorin der Fachhochschule für Finanzen

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Presseinformation Staatssekretärin Trochowski übergibt Abschlusszeugnisse an 35 Finanzwirtinnen und -wirte

Hochschul- und Ausbildungsinformationstag am 29. August in Königs Wusterhausen – Start der landesweiten Informationskampagne Potsdam, 28.August 2014

Potsdam/ Königs Wusterhausen – 35 Brandenburger Finanzwirtinnen und Finanzwirte nahmen heute im Ausund Fortbildungszentrum in Königs Wusterhausen ihr Abschlusszeugnis und die Glückwünsche von Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski entgegen. Es ist bereits der dritte Abschlussjahrgang, seitdem die rot-rote Landes-regierung in 2010 die Ausbildung im mittleren Steuerverwaltungsdienst wieder aufgenommen hat.

Die Staatssekretärin hob heute in Ihrer Rede hervor: „Die Finanzämter sind die wichtigsten Einnahmebehörden für den Bund, die Länder und die Kommunen. Brandenburg hat in den letzten Jahren eine Menge getan, um Steuereinnahmen zu sichern. Das zeigt sich allein bezogen auf den Standort Königs Wusterhausen an den Ausbildungszahlen und Investitionen der letzten Jahre: Zwischen 2010 und 2013 wurden insgesamt 265 Anwärterinnen und Anwärter im mittleren und gehobenen Dienst ausgebildet, die bei erfolgreichem Abschluss in den Landesdienst übernommen wurden. Im Einstellungsjahrgang 2014 werden insgesamt nochmal 81 und 2015 und 2016 jeweils 76 Anwärterinnen und Anwärter hinzukommen. Insgesamt rund 32 Millionen Euro wurden auf dem Campus in Königs Wusterhausen investiert, etwa durch den Neubau von Unterkünften, Hörsälen, eines Seminargebäudes und einer Mensa. Wir können mit Fug und Recht sagen, dass wir diese Ausbildungsstätte wiederbelebt und zu einer modernen Einrichtung weiterentwickelt haben, auf die das Land stolz sein kann.“ In den vergangenen acht Jahren haben die Landesfinanzschule in Königs Wusterhausen Finanzwirtinnen und Finanzwirte aus Brandenburg, Berlin, SachsenAnhalt und vom Bundeszentralamt für Steuern verlassen. Die Ausbildung für die anderen Partner erfolgt auf Basis von Kooperationsvereinbarungen. In diesem Jahr bestanden neben den 35 Finanzwirtinnen und Finanzwirten aus Brandenburg 118 Absolventinnen und Absolventen aus Berlin, 17 aus Sachsen-

Anhalt und 24 vom Bundeszentralamt für Steuern ihre Prüfungen. Damit umfasst der diesjährige Abschlussjahrgang insgesamt 194 Finanzwirtinnen und Finanzwirte. Zugleich wies Staatssekretärin Daniela Trochowski auf die morgen beginnende landesweite Informationskampagne zu Ausbildung und dualem Studium in Brandenburgs Finanzverwaltung hin. Am morgigen Freitag wird mit einem Hochschul- und Ausbildungsinformationstag in Königs Wusterhausen (Fachhochschule für Finanzen und Landesfinanzschule, 29. August, 11-17 Uhr) ein erster großer Höhepunkt gesetzt. Von morgen an bis Ende November 2014 wird auf 12 Messe- und Informationstagen landesweit um Bewerberinnen und Bewerber für die insgesamt 76 neuen Studien- und Ausbildungsplätze in der Steuer- und Finanzverwaltung geworben. Insgesamt sind zwölf Stationen im ganzen Land geplant, unter anderem in Strausberg, Lübbenau, Schwedt, Pritzwalk und Frankfurt (Oder). Dort werden die lokalen Finanzämter auf Ausbildungsmessen über die zweijährige Ausbildung zur Finanzwirtin/ zum Finanzwirt sowie über das duale Studium zur Diplom-Finanzwirtin (FH)/ zum Diplom-Finanzwirt (FH) informieren (komplette Übersicht auf www.afzkw.brandenburg.de). Hintergrund I: In der im Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen angesiedelten Landesfinanzschule findet die Ausbildung zum mittleren Steuerverwaltungsdienst statt, die die Absolventen bei erfolgreichem Verlauf als Finanzwirtin oder Finanzwirt abschließen. Die ebenfalls am Standort befindliche Fachhochschule für Finanzen verlassen die Studierenden mit dem Abschluss Diplom-Finanzwirtin beziehungsweise Diplom-Finanzwirt. Sowohl die Absolventen im mittleren als auch im gehobenen Steuerverwaltungsdienst werden später in den Finanzämtern eingesetzt. Durch Kooperationsvereinbarungen mit den Ländern Berlin und Sachsen-Anhalt und dem Bundeszentralamt für Steuern werden in Königs Wusterhausen auch deren Anwärter ausgebildet. Hintergrund II: Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung in der Steuer- und Finanzverwaltung können sich ausschließlich online bis zum 30. November 2014 über die Internetseite des Aus- und Fortbildungszentrums Königs Wusterhausen bewerben: www.afz-kw.brandenburg.de Auf der Seite des Finanzministeriums finden Sie detaillierte Informationen zu Studium und Ausbildung: www.mdf.brandenburg.de/ausbildung

Erfolgreicher Abschluss für 194 Finanzwirtinnen und Finanzwirte Am 28.08.2014 freuten sich 194 Finanzwirtinnen und Finanzwirte der Landesfinanzschule über ihre Prüfungszeugnisse und Zertifikate zur bestandenen Laufbahnprüfung im mittleren Dienst der Finanzverwaltung. Frau Staatssekretärin Trochowski überreichte die Abschlusszeugnisse und Glückwünsche. Mit der Note „sehr gut“ bestanden 5 Kandidaten, davon 3 aus der Finanzverwaltung des Landes Brandenburg und 2 aus der Finanzverwaltung des Landes Berlin. Die Note „gut“ erreichten 65 Finanzwirtinnen und Finanzwirte der Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt sowie des Bundeszentralamtes für Steuern. 96 Kandidaten erreichten die Gesamtnote „befriedigend“ und 28 Finanzanwärter das Ergebnis „ausreichend.“

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Jutta Oppermann Leiterin der Landesfinanzschule

Herzlich Willkommen an der Landesfinanzschule Am 02.09.2014 begrüßte die Landesfinanzschule 208 Nachwuchskräfte für den mittleren Dienst mit einer Eröffnungsveranstaltung im Mehrzwecksaal des Hörsaalgebäudes. Die zweijährige Ausbildung zum/ zur Finanzwirt/in durchlaufen 25 Anwärter/Innen und 4 Umschülerinnen für das Land Brandenburg, 18 Anwärter/Innen für das Land Sachsen-Anhalt, 20 Anwärter/Innen und eine Umschülerin für das Bundeszentral-

amt für Steuern und 140 Anwärter/Innen für das Land Berlin. Die jüngste Auszubildende ist 15 Jahre alt, die älteste Umschülerin trat in einem Alter von 55 Jahren die Ausbildung an. Der Unterricht erfolgt seit dem 02.09.2014 in 10 Lehrsälen im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes. Jutta Oppermann Leiterin der Landesfinanzschule

238 Nachwuchskräfte in der Fachhochschule für Finanzen begrüßt Die Fachhochschule begrüßte am 06.10.2014 zum ersten Semester 238 Nachwuchskräfte für den gehobenen Dienst mit einer Eröffnungsveranstaltung im Mehrzwecksaal des Hörsaalgebäudes. Die zukünftigen Steuerinspektoren/Innen werden nach drei Jahren Ausbildung im dualen Studium die Finanzämter tatkräftig unterstützen. Der Einstellungsjahrgang 2014 setzt sich aus 51 Finanzanwärtern/Innen des Landes Brandenburg, 150 Finanzanwärtern/Innen und 10 Umschü-

lern/Innen des Landes Berlin, 17 Finanzanwärtern/Innen des Landes Sachsen-Anhalt und 15 Finanzanwärtern/Innen des Bundeszentralamtes für Steuern zusammen. Der Unterricht erfolgt seit dem 07.10.2014 in 6 Lehrsälen des Hörsaalgebäudes und 2 Seminarräumen im 2. OG des Seminargebäudes. Jutta Oppermann Direktorin der Fachhochschule für Finanzen

Eine runde Sache: Königs Wusterhausen

© Foto: Uwe Wolf

Anlauf holen. Links blinken. Rückspiegel im Blick. Und ab geht’s…allmorgendlich für mich auf der A 10 nach Königs Wusterhausen. Bis zu meiner Abordnung an die Landesfinanzschule stellte Königs Wusterhausen für mich einen Namen auf dem Schild der Autobahnabfahrt dar, an dem ich bis dahin meist vorbeifuhr. Heute gibt es dieses Schild immer noch. Aber jetzt … Rückspiegel … rechts einordnen … bremsen… und runter von der A 10. Die Kurve ist grandios und die Ampel rot. Und in dreißig Minuten beginnt mein Unterricht. Grün. Also los. Wieder rot. Das Schloss nur schnell zur Kenntnis genommen, weil orange. Dann wieder rot. Zwei Mal. Nein drei Mal, aber für die Schüler der Grundschule halte ich gerne an, denn ich kenne Königs Wusterhausen ja inzwischen. Ich kenne sieben Ampeln, das Schloss, die Einfahrt zur Schule und das Autobahnschild. Insofern muss ich etwas lauter schmunzeln, als ich wie alle Kollegen des Aus- und Fortbildungszentrums via Mail von Herrn Hanke eine Einladung zu einer fast dreistündigen Stadtrundfahrt erhalte. So viele rote Ampeln, denke ich mir. Und obwohl ich Königs Wusterhausen gut kenne, nehme ich die Einladung gern an. Einen Nachmittag mit den Kollegen verbringen, danach in der Trattoria gemeinsam essen … ich frage mich nur, wie der Busfahrer die drei Stunden füllen soll. Der 12. Juni ist ein sonniger Tag. Der Bus, in den leider nur 21 Kollegen steigen, verfügt über eine Klimaanlage und einen erfahrenen Busfahrer, der zudem als Fahrlehrer tätig ist. Das heißt: Wir fahren nur bei Grün. Geleitet wird unser Ausflug von Herrn Wolf, der uns nett begrüßt und betont, dass er selten einen solch geringen Altersdurchschnitt in seinem Reisebus für KWer Stadtrundfahrten hat. Unsere Fahrt beginnt mit der Inaugenscheinnahme des Hörsaalgebäudes aus Reise-

© Foto: Uwe Wolf

bushöhe. Fast sehe ich die Damen in der Bibliothek. Schon passieren wir die hintere Ausfahrt und begeben uns auf Tour durch das Neubaugebiet. Den Worten unseres Reiseleiters zufolge handelt es sich um eines der schönsten Neubaugebiete. Ich stimme ihm still zu. Alles ist ordentlich, die meisten Häuser saniert. Die bunte Fassade der Schule fällt mir ins Auge. Für ein Neubaugebiet ist das alles wirklich hübsch und gut erhalten. Nachdem wir die Blindenschule mit ihren historischen Backsteingebäuden betrachtet haben, biegen wir in die Goethestraße ab, die wiederum durch ein gut erhaltenes Neubaugebiet führt. Gut erhalten bis auf die alte Kaufhalle, die genauso aussieht, wie man sie noch immer nennt. Weiter geht es durch die Straßen von Königs Wusterhausen in Richtung Zeesen, einen der acht Stadtteile. Acht Stadtteile in drei Stunden. Das macht acht mal sieben Ampeln. Eine Ampel aber lässt uns jetzt nicht stoppen. Wir sitzen in einem Reisebus mitten in den Kronenhöfen fest. In mir regt sich das schlechte Gewissen. Aus Reisebushöhe schaue ich in die Gärten der hübschen neuen Einfamilienhäuser, vor denen Autos geparkt sind, die unseren Busfahrer nun zum Einlegen des Rückwärtsganges zwingen. Ein Hydrant, der unserer Stoßstange bedrohlich nahe kommt, lenkt meine Aufmerksamkeit von den akkuraten Vorgärten ab. Beim Verlassen dieses Wohngebietes sehe ich in Gedanken die Anwohner aufatmen und auf die Sonnenliegen ihrer Terrassen zurückkehren. Weniger die private Ruhe störend, fahren wir durch den Gewerbepark Schütte-Lanz. Ich staune über die vielen Firmen, die hier ansässig sind und nach Aussage unseres Reiseleiters auch ordentlich Steuern zahlen. Das hier einst Luftschiffe gebaut wurden, versetzt mich durchaus in Erstaunen. Auch die Schleu-

senanlage, an der wir auf unserer Rundfahrt vom Bahnhof Königs Wusterhausen zum nächsten Stadtteil Neue Mühle vorüberfahren, ist nicht zu verachten. Neben all den technischen Details findet sich hier richtige Urlaubsstimmung: Wasser, Boote und viel Grün. Dieses Grün setzt sich in Richtung des nächsten Stadtteils fort. Langsam beginne ich, mich zu entspannen. Der Busfahrer lenkt sein Gefährt vollkommen souverän durch die engsten Straßen. Unserem Reiseleiter kann ich zuhören. Kann. Denn jetzt sitze ich als Dozentin einmal auf der anderen Seite. Die Entspannung setzt sich fort, als wir die Kablower Kirche umrunden und die alten Ulmen bestaunen. Stadtrundfahrt heißt also nicht nur Beton, Häuser und berühmte Sehenswürdigkeiten, sondern auch Natur und Ruhe. So dürfen wir auf dem Gelände der alten Ziegelei den Bus verlassen, um am See eine kleine Kaffeepause zu genießen. Auch hier stören wir wieder. Dieses Mal aber nur eine Entenfamilie, die schnell das Weite sucht, auch wenn wir unsere Gespräche leise führen, um die Idylle nicht zu zerstören.

sich sein früherer Kindergarten befand. In diesem Moment kann ich ihm seinen Lokalpatriotismus nicht verdenken, da er 70 Jahre in dieser, seiner Stadt, verbringen durfte. Auch die wunderschöne Schlossanlage kann ich nun, im Reisebus sitzend, in Ruhe betrachten und nehme mir vor, mir einmal Zeit für eine Besichtigung zu nehmen. Den Bahnhof hinter uns lassend, beginnt unser Busfahrer, den Kreis zu schließen, um uns an den Ursprungsort unserer Rundfahrt durch Königs Wusterhausen zurückzubringen. Meine anfängliche Ironie hat sich in Luft aufgelöst und wird durch eine Erkenntnis ersetzt: Ich kenne Königs Wusterhausen ein wenig mehr. Und ich möchte noch mehr und beschließe, den einen oder anderen Ortsteil, den ich heute gesehen habe, auch einmal meiner Familie zu zeigen.

Zur Abwechslung laufen wir die nächste halbe Stunde weiter. Der Spaziergang führt uns durch ein kleines Sumpfgebiet, in dem sich die Mücken nicht von uns stören lassen. Nach unserer Flucht finden wir uns an einer wunderschönen Badestelle wieder, die ein Geheimtipp ist/war. Wir passieren den Zeltplatz und steigen wieder in den Bus, der uns aufnimmt, um mit uns weiter nach Zernsdorf, zum nächsten Stadtteil, zu fahren. Auch dort gibt es wieder ein Gewerbegebiet. Wir sehen das Betriebsgelände von Wiesenhof und ich beschließe, was ich heute nicht essen werde. Aber ich denke schon sehnsüchtig an das bevorstehende gemeinsame Abendessen. Unbemerkt sind schon über zwei Stunden vergangen, in denen wir die Stadt Königs Wusterhausen nicht verlassen haben. Wir befinden uns also nach wie vor auf unserer Rundfahrt, die uns nun am Niederlehmer Wasserturm, den ich sonst immer nur ganz kurz von der Autobahn aus sehe, vorbei führt. Wirklich sehenswert ist auch die gewundene Brücke über die Dahme, die ich bisher nie zur Kenntnis genommen habe, obwohl ich die Stadt ja kenne. Mit einer Sondergenehmigung versehen, dürfen wir auch einen kurzen Blick auf die Hafenanlagen werfen und verlassen dieses Sperrgebiet in Richtung Gymnasium und Krankenhaus. Mit Stolz zeigt unser 70jähriger Reiseleiter das Haus am Kirchplatz, in dem

© Foto: Uwe Wolf

Wir beenden den Tag bei netten Gesprächen, frischen Getränken und leckerem Essen. Müde, aber zufrieden, begeben wir uns auf die Heimfahrt. Die beiden Platanen an Ampel Nummer drei sind mir noch nie aufgefallen. Beim Warten an Ampel Nummer vier bestaune ich das Schloss und werde hektisch angehupt. Weil Grün. Ich gebe Gas, hoffentlich kriege ich Ampel Nummer zwei noch.

Heike Marczinek Dozentin Landesfinanzschule

  Ein Besuch polnischer Germanistikstudenten aus Tarnow   Am 5. Juni 2014 besuchten uns 15 Germanistikstudierende der staatlichen Fachhochschule in Tarnów und ihre Dozentin Frau Dr. Stypinska. Da die Germanistik in nicht deutschsprachigen Gebieten, zumindest in Ansätzen auch als

  „Fremdkulturwissenschaft“ verstanden wird, sich also nicht ausschließlich mit deutscher Sprache und Literatur

beschäftigt, galt das Interesse der Gäste auch den deutschen Lebensumständen, insbesondere dem Wohnungs- und Städtebau. Die polnischen Studierenden hatten dazu u.a. Wohnsiedlungen in Berlin (z.B. Hufeisensiedlung), die auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes stehen, besucht und baten um einen Einblick in die Wohnungslage – Wohnpolitik in Deutschland. Wir haben uns dieser außersteuerlichen Aufgabe gestellt und das Programm „Stadtumbau Ost – für lebenswerte Städte und attraktives Wohnen“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorgestellt. Dieses Programm ist die wichtigste städtebauliche Antwort auf den demografischen und wirtschaftlichen Strukturwandel in den neuen Bundesländern. Mit ihm soll die Lebens-, Wohn- und Arbeitsqualität in ostdeutschen Städten und Gemeinden nachhaltig gesichert und erhöht werden. Seit 2002 wurden insgesamt mehr als 2,7 Mrd. EUR den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Gefördert wurde der Abriss von rund 300.000 Wohnungen bis 31.12.2011, die Aufwertung städtebaulich bedeutsamer Teilräume und historisch wertvoller Altbauten sowie die Anpassung sozialer und technischer Infrastrukturen (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Bund-Länder-Bericht zum Programm Stadtumbau Ost: Stand Dezember 2012, BMVBS, Berlin, 2012 S. 9). Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt Magdeburg diente als Beispiel. Seit 1990 haben mehr als 60.000 Menschen Magdeburg verlassen. Trotz des Einwohnerrückgangs hatte sich der Bestand der Wohnungen bis 2002 um etwa 15.000 erhöht. Das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage war nicht mehr gegeben. In 2002 bestand eine Überangebot an Wohnungen von ca. 30.000 (vgl. Landeshauptstadt Magdeburg (Hrsg.), Vollmann, Karen (Red.): Stadtumbaukonzept 2002 Landeshauptstadt Magdeburg, Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburg, 2002 S. 13, 22). Mit vielen vorher/nachher Bildern wurden ausgewählte Umstrukturierungsmaßnahmen dargestellt und ausführlich erläutert. Eindrucksvoll ist die Entwicklung des weitgehend verfallen gewesenen Gründerzeitgebietes um den Hasselbachplatz in Magdeburg: 

                    Foto: privat + Klapper, Werner, in vergleichenden Fotografien: Stadt im Wandel, Magdeburg zwischen 1990 und 2006, 2. Auflage, Ost-Nordost Verlag, Magdeburg, 2007 S. 91

 

Besonders imponiert hat der Umbau von 5-geschossigen Plattenbauten zu Reihenhäusern mit 220 Wohnungen in der   Großsiedlung Neustädterfeld durch den Abtrag von drei Etagen. Allein die Sanierungsmittel hierfür betrugen lt. Angaben der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg 2.6 Mio. €.

 

Neustädterfeld: Otto-Baer-Straße / Sputnikstraße in Magdeburg

Fotos: www.stadtumbau-ost.info / Projektdatenbank „Gute Beispiele“. de Die polnischen Gäste waren sowohl über das Ausmaß der Notwendigkeit eines derartigen Programms erstaunt, als auch von den vielen gelungenen Ergebnissen beeindruckt. Natürlich haben wir unseren Gästen auch die Fachhochschule für Finanzen als Teil des Aus- und Fortbildungszentrums Königs Wusterhausen vorgestellt.

Lucia Horst Dozentin Fachhochschule für Finanzen

  Total real! – Angekommen in Brandenburg Am 14. Oktober feierte die Wanderausstellung von Gesicht Zeigen! Ihre letzte Vernissage in Brandenburg. Im Foyer des Mehrzwecksaals der Fachhochschule für Finanzen (FHF) in Königs Wusterhausen findet das Projekt seine letzte Station bis zum 14.11.2014. Nach mehr als zehn verschiedenen Orten in acht Landkreisen beendet „total real“ dann seine Tour. total real! - Angekommen in Brandenburg erzählt 15 verschiedene Geschichten von 15 Zugezogenen, die ihre Heimat verlassen und in Brandenburg ein neues Zuhause gefunden haben. Gesicht zeigen! gibt mit der Ausstellung einen Einblick in ein offenes Brandenburg, das die Chancen und Potentiale von Einwanderern schätzt und nutzt. Alle Portraitierten haben ihre eigenen Erfolgsgeschichten. Sie lernen und sprechen Deutsch, sie haben ihren Platz im Arbeitsleben und in der Gemeinschaft gefunden. Einer der Porträtierten ist Serge Lacombe. Geboren wurde er in Jarnac, Frankreich; bereits in den 80iger Jahren kam er nach Deutschland. Er studierte in Ost- und Westberlin, lebte im Westteil und arbeitete im Ostteil der Stadt. Nun aber ist er der Leiter der Volkshochschule in Königs Wusterhausen. In seiner Rede sagte Serge Lacombe: „Jeder Mensch sollte arbeiten und leben können, wo er möchte.“ Katrin Lummert Verwaltungsleiterin

 

Die Welt zu Gast an der FHF In der Woche vom 9.-15. August 2014 fand an der Fachhochschule für Finanzen in Königs Wusterhausen das Universale JugendParlament statt. Gemeinsam haben 130 Teilnehmern aus Brasilien, Bolivien, China, Deutschland, Ecuador, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Kamerun, Mexiko, Philippinen, Polen, Spanien und den Vereinigten Staaten an dem Thema Werte in Bildung und Erziehung, einem Teilbereich der Magna Charta der Werte für eine neue Zivilisation, gearbeitet. Nach einem Jahr Vorbereitung in den unterschiedlichen Ländern wurden von den Ju-

gendlichen Beiträge zu diesem Thema eingereicht. In Königs Wusterhausen entstand daraus eine Zusammenfassung, die von allen Teilnehmern in verschiedenen Arbeitsgruppen erstellt wurde. Zur offiziellen Eröffnung waren Herr Hanke als Stellvertreter der Fachhochschule für Finanzen und Herr Perlick, der stellvertretende Bürgermeister von Königs Wusterhausen anwesend. Beide haben in einer kurzen Ansprache, die internationalen Gäste willkommen geheißen.

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In der Woche haben sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Campus sehr wohl gefühlt. Neben den offiziellen Veranstaltungen hatten sie auch Gelegenheit, die Angebote der Fachhochschule wie den Sportplatz zu nutzen. Ziel dieses Treffens war es, eine Wertegrundlage für Bildung und Erziehung zu legen. Es ging nicht darum, einen Katalog mit Forderungen zu formulieren, sondern gemeinsam zu überlegen wie man, angefangen bei sich selbst, Werte in der Bildung leben und umsetzen kann. Außerdem soll das Dokument dazu anregen, konkrete Projekte in seiner Umgebung ins Leben zu rufen. Das Abschlussdokument sowie weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage: www.wyparliament.org

nung. An dieser Stelle laden wir alle Förderer und Interessierte herzlich zu unserem nächsten Treffen ein. Gerne könnt ihr euch auch unter folgender E-Mailadresse melden: [email protected] Idente Jugend Deutschland, Französische Str. 34, 10117 Berlin

Das nächste internationale Treffen wird in Peking / China stattfinden. Dort wird das Thema „Zwischenmenschliche Beziehungen“ von den jungen Erwachsenen näher betrachtet. Königs Wusterhausen steht nun auf einer Stufe mit Rom, New York und Peking, den Austragungsorten des Universalen Jugendparlaments. Die Idente Jugend bedankt sich bei der Fachhochschule für Finanzen und der Mensa für die Unterstützung zum guten Gelingen der internationalen Begeg-

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Bettina Westphal Ständige Vertreterin der Direktorin der Fachhochschule für Finanzen

Deutsch-Polnisches Steuerrechtseminar 2014 In diesem Jahr haben wir uns mit unseren polnischen Kollegen und Freunden zuerst im Mai in Königs Wusterhausen und dann im Oktober in Tarnów getroffen. Wir haben die im letzten Jahr so erfolgreich eingeführten Workshops weiter geführt und wieder viel Neues erarbeiten können: 

Bei der Eröffnung eines Gewerbebetriebes müssen sich die Betreffenden in beiden Ländern bei den Gewerbeämtern, der Handelskammer (IHK / IHP), den Sozialversicherungskassen und den Finanzämtern anmelden. Natürliche Personen müssen sich in Polen zudem bei CEIDG (Centralna Ewidencja i Informacja o Działkalności Gospodarcej – Zentralregister für die Gewerbetätigkeit natürlicher Personen) anmelden. Die Anmeldedaten werden innerhalb von 3 Tagen an das zuständige Finanzamt übermittelt.



Die einmal erteilte Steuernummer gilt in Polen für immer. Sie bleibt damit auch bei Änderungen der örtlichen Zuständigkeit der Finanzämter bestehen. Ein ähnliches System soll in Deutschland mit der Identifikationsnummer (§§ 139a ff AO) entstehen. In Polen ist man da schon weiter.



Die in Deutschland obligatorische Anmeldung zur Berufsgenossenschaft ist in Polen freiwillig.



In Deutschland sind gegenüber den Steuerbehörden Angaben über den Ehegatten und Kinder erforderlich. Zusätzlich müssen in Polen auch die Volljährigen Angaben über die Eltern machen.



In Polen gibt es keine „Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit“. Auch Freiberufler haben gewerbliche Einkünfte.



Das System der Umsatzsteuervoranmeldungen existiert in beiden Ländern, allerdings Umsatzsteuerjahreserklärung eine deutsche Spezialität; in Polen reichen die Voranmeldungen.

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Im Oktober haben wir in Tarnów die Zusammenarbeit der dortigen Fachhochschule mit der norwegischen Universität in Lillehammer kennen gelernt. Gegenstand ist das Projekt „Symtur“ zur Förderung des Tourismus. Sowohl in Polen als auch in Norwegen ist es – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen - notwendig, zur weiteren Entwicklung des Tourismus neue Wege zu finden. In Polen nimmt der Tourismus einen viel zu geringen Anteil am Bruttoinlandsprodukt ein. In Norwegen ist eine Weiterentwicklung aufgrund des geänderten Verhaltens der Touristen erforderlich. Um im Weltmarkt bestehen zu können, reichen schöne Landschaften ohne angepasste Angebote („Events“) nicht aus. Für dieses Projekt hat die staatliche Fachhochschule in Tarnów mehr als 900.000 Zloty (ca. 215.00 €) als Fördergelder erhalten, um z.B. eine Simulationsfirma des Tourismussektors aufzubauen. Dazu wurde ein Hörsaal mit einer Rezeption sowie diversen Computerarbeitsplätzen, z.B. für Marketing oder Controlling, eingerichtet. Die Studierenden unseres Seminars durften nach der Eröffnungsveranstaltung das erste Simulationsspiel über die Wechselwirkungen von Kosten (z.B. Werbung), Produktionsmenge und Marktpreis absolvieren. Frau Koptiew hat bei der Entwicklung des Spiels auf realitätsgerechte Parameter geachtet, so kann weder die Produktion über die vorhandenen Maschinenkapazitäten gesteigert noch Verkäufe über dem Marktpreis erzielt werden. Auch reale Unternehmen müssen zur Steigerung der Produktion neue Maschinen anschaffen und sich den Gegebenheiten des Marktes anpassen. Im Mai konnten wir den Geburtstag der Studentin Frau Paulina Lazarek begehen, der morgens mit einem Geburtstagslied und einem Geburtstagskuchen in der Mensa begann und am Abend beim Bowlen vergnügt, aber auch würdig gefeiert wurde.

Als „Außentermin“ und touristische Einlage haben wir unsere Besucher in die Landeshauptstadt Potsdam eingeladen. Nach einer ausführlichen Stadtführung konnten wir das neue Landtagsgebäude im historisierend wieder errichteten Stadtschloss besuchen. Wir haben uns sehr gefreut und waren auch ein wenig stolz, als uns die Landtagspräsidentin namentlich begrüßte. Das Tagungsthema „Gesetz zur vertraulichen Geburt“ hat im Anschluss unter uns zu regen Diskussionen über Wertevorstellung in beiden Ländern geführt. Vertrauliche Geburten sind in Polen undenkbar. Beim Gegenbesuch in Polen bleibt der Abend unvergesslich, den wir in Źukowice auf einer Pferderanch verbrachten. Uns wurden sehr schöne Pferde vorgeführt und wir erhielten einen Einblick in die Kunst des Westernreitens. Nach einem sehr guten Abendessen vom Grill endete der Abend mit dem Singen gemeinsamer Lieder in einem Sprachengemisch aus polnisch, englisch und deutsch. Mit zwei hölzernen, aus engen Kähnen zusammengebauten Flößen fuhren wir durch das felsige Pieniny-Gebirge auf dem Dunajec, einem Nebenfluss der Weichsel, im Nationalpark von Pieniny. Der Nationalpark entstand 1932 als erster Nationalpark und als erstes Naturschutzgebiet in Europa. Die Studierenden haben intensive Kontakte zu ihren polnischen Kollegen gefunden. Nach diesem wieder sehr erfolgreichen Seminarverlauf freuen wir, Herr Priesnitz, Frau Bülow und ich, uns auf ein Wiedersehen mit unseren polnischen Freunden im nächsten Jahr.

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Lucia Horst Dozentin Fachhochschule für Finanzen

 

 

Hochschul- und Ausbildungsinformationstag 2014 Am 29.08.2014 fand erstmalig nach vielen Jahren wieder ein Tag der offenen Tür auf unserem Campus statt. Unter dem Namen Hochschul- und Ausbildungsinformationstag 2014 konnten sich Schülerinnen, Schüler, Eltern und Großeltern von Kindern auf Studien- und Ausbildungsplatzsuche ein Bild von den interessanten und vielseitigen Berufen in der Finanzverwaltung und Justiz machen und sich über den Ablauf der Ausbildungen informieren. Außerdem waren die Nachwuchskräfte der Steuerverwaltung des Landes Brandenburg, die kurz vor der Aufnahme ihrer Ausbildung standen, eingeladen, ihre künftige Wirkungsstätte zu erkunden, Dozenten und Ausbildungsinhalte vorab kennenzulernen. Die offizielle Eröffnung fand im Großen Saal des Hörsaalgebäudes unter der Schirmherrschaft der Staatssekretärin für Finanzen Frau Trochowski statt. Vor 250 Besuchern eröffneten die Direktorin der Fachhochschule für Finanzen Frau Jutta Oppermann und der Direktor der Justizakademie Herr Dr. Kruse die Veranstaltung. Beide betonten, wie wichtig es sei, sich gut über die vielen Berufsmöglichkeiten zu informieren, um herauszufinden, welcher Beruf den persönlichen Neigungen entspricht. Sowohl Frau Oppermann als auch Herr Dr. Kruse stellten den Gästen kurz vor, wie gemeinwohlbezogen und erfüllend die Berufe in der Steuerverwaltung und der Justiz sind. Als Ehrengast unterstrich Frau Staatssekretärin Trochowski in ihrer Rede die Notwendigkeit, qualifizierte Nachwuchskräfte für die Landesverwaltung zu gewinnen, um auch in Zukunft hochwertige Verwaltungs- und Justizdienstleistungen für die Bürger des Landes Brandenburg zu erbringen. Anschließend stellten im Hörsaal- und Seminargebäude Dozenten/Innen, Studierende und Ansprechpartner aus der Praxis in verschiedenen Stationen die Studien- und Ausbildungsinhalte vor und Sachbearbeiter/Innen informierten über das Bewerbungs- und Auswahlverfahren. Im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes wurde im ½- Stunden-Takt in 10 Stationen jeweils ein kurzer Vortrag steuerrechtlicher Art gehalten oder ein kleines Spiel veranstaltet, um die Besucher mit den Haupt- und Nebenfächern des Studiums und der Ausbildung vertraut zu machen. Studierende aus dem Ausbildungsfinanzamt Fürstenwalde stellten den von ihnen weiterentwickelten „Steuerfall Dr. Schnapp“ vor, um zu zeigen, wie spannend steuerrechtliche Theorie und Praxis ineinander greifen. Die studentischen Tutoren aus dem Grund- und Hauptstudium konnten Tipps                © FHF zum Studium geben und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen Herr Hanke erklärte, für welche Dinge die Steuergelder ausgegeben werden. In den PC-Räumen im 2. OG des Seminargebäudes konnten die Gäste einen Steuerfall selbst bearbeiten. Dabei ging es zunächst um die Festsetzung von Einkommensteuern und im Weiteren um die Erhebung von Steuern im Wege der Vollstreckung. Zudem wurde die Arbeit des Vollziehungsbeamten und die Verwertung von gepfändeten Gegenständen vorgestellt. Neben allen Informationsangeboten war auch der Informationsstand der Fachhochschule für Finanzen und der Landesfinanzschule zum zentralen Bewerbungs- und Auswahlverfahren den ganzen Tag über gut besucht. Es ging vielfach um Fragen, welche Voraussetzungen für die Ausbildungen in der Steuerverwaltung zu erfüllen sind, wie das Online-Bewerbungsverfahren funktioniert und wie der Auswahltest dem Grunde nach gestaltet ist. In stündlichem Rhythmus wurden mit hoher Frequentierung Campus-Touren angeboten, auf welchen die Hochschul- und Schulgebäude, alle Internatsräume, die Bibliothek, das Bootshaus, der Sportplatz / Grillplatz, die Mensa mit dem Freizeit-, Sport- und Fitnessbereichen besichtigt werden konnten. Allen Beteiligten danken wir sehr herzlich für die tatkräftige Unterstützung im Rahmen des Hochschul- und Ausbildungsinformationstages 2014, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat.

Bettina Westphal Ständige Vertreterin der Direktorin der FHF

Katrin Lummert Leiterin der Zentralen Verwaltung der FHF

Erfolgreicher Hochschul- und Ausbildungsinformationstag am 29. August 2014 auch für die Landesjustiz Die Justizakademie beteiligte sich an dem gemeinsam mit der Landesfinanzschule sowie der Fachhochschule für Finanzen am 29. August 2014 organisierten ersten Hochschul- und Ausbildungsinformationstag. Die intensive Vorbereitung aller Beteiligten innerhalb der Landesjustiz hat sich rückblickend gelohnt. In seinem Grußwort zur Eröffnungsveranstaltung in der Aula begrüßte der Akademiedirektor alle gegenwärtigen Aktivitäten, wieder verstärkt auf Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung, so auch in der Justiz, zu setzenverbunden mit der Erwartung, die verschiedenen guten Ausbildungsangebote mit entsprechenden interessanten und konkurenzfähigen Übernahme- und Weiterbeschäftigungsperspektiven zu verbinden: „Ein modernes attraktives Brandenburg, auch die Brandenburgische Justiz als dritte eigenständige Staatsgewalt, braucht die jungen Menschen, ihre Ideen und Initiativen.“

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Regen Zulauf fand auch die im Foyer errichtete Station, die einer Einlasskontrolle bei Gericht nachempfunden war.

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Viele der zahlreichen Besucher fanden nach der gemeinsamen Eröffnungsveranstaltung den Weg in das Seminargebäude, in dem sich die Justiz präsentierte. Vorgestellt wurden die vielseitigen und anspruchsvollen Berufsbilder sowie Studien- und Ausbildungsgänge des Rechtspflegers/ der Rechtspflegerin, des/der Justizfachangestellten und des Justizvollzugsbeamten/ der Justizvollzugsbeamtin (mittlerer Dienst). Die vor Ort eingerichteten Justizstationen wurden vom Brandenburgischen Oberlandesgericht und der Dienstleistungsabteilung für den Justizvollzug bei der JVA Brandenburg betreut. Erfahrene Praktiker beantworteten zahlreiche Fragen der Schülerinnen und Schüler, ihrer Eltern und anderer anwesender Berufsinteressenten. Im Foyer informierten Schautafeln insbesondere über verschiedenste Aspekte und Perspektiven des Justizvollzugs im Land Brandenburg; zwei Justizvollzugsanwärter berichteten über die eigenen Erfahrungen, die sie in ihrer bisherigen Ausbildung sammeln konnten.

Hier konnten sich die Besucher über Sicherheitsfragen im Gericht informieren und das Tätigkeitsbild des Justizwachtmeisters/ der Justizwachtmeisterin sehr anschaulich kennenlernen. Die gute Resonanz spricht für das bestehende Interesse an beruflichen Perspektiven in der Justiz. Auch aufgrund dieser positiven Erfahrungen beabsichtigt die Justizakademie, sich auch künftig gemeinsam mit der Fachhochschule für Finanzen und der Landesfinanzschule an entsprechenden Informationsveranstaltungen zu beteiligen. So ist für den 15. April 2015 geplant, im Rahmen einer Berufsorientierungstournee des Netzwerkes Zukunft Schule + Wirtschaft für Brandenburg (NWZ) Lehrerinnen und Lehrer der Schulen und Berufsschulen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagenturen und weitere Interessierte über berufliche Möglichkeiten in der Justiz zu informieren. Dr. Harald Kruse Direktor Justizakademie

Studienfahrt zu den aktuellen Aspekten europäischer Politik Rückblick auf die Fahrt des E 2013 Vom 28.9.2014 bis 4.10.2014 fand die 14. Studienfahrt zum o.g. Thema statt. 31 Finanzanwärter nahmen an der Fahrt teil. Begleitet wurden die Studierenden seitens der Fachhochschule von den beiden Dozenten Wilfried Giese und Detlev Marschall. Die Fahrt begann an einem recht frischen schönen Sonntagmorgen auf dem Gelände des Aus- und Fortbildungszentrums Königs Wusterhausen. Allerdings mussten vor der Fahrt ins Rheinland noch zwei Zwischenstopps eingefügt werden (Bahnhof KW und Bahnhof Potsdam), um zwei Anwärter noch „einzusammeln“. Nach gemütlicher Fahrt ohne Stau wurden wir am Nachmittag von dem Organisator der Studienfahrt Helmut Schöneseiffen und unserem italienischen Studienleiter Bruno Du Ban mit Kaffee im GustavStresemann-Institut in Bonn (GSI) empfangen. Im Anschluss besuchten wir zu einem geführten Rundgang das Museum „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“.

Nach einem bayerischen Abendessen im GSI folgte das individuelle studentische Abendprogramm. Am Montagmorgen folgte dem sehr opulenten Frühstück ein dreistündiger Einblick in die Geschichte des europäischen Integrationsprozesses und nach dem Mittagessen erfuhren wir, wie es um Europa und die Schuldenkrise bestellt ist. Danach ging es dann mit dem Bus in Richtung Brüssel weiter, wo wir abends um 19:45 Uhr im Hotel Ramada ankamen. Danach fand nur noch das individuelle studentische Abendprogramm statt. Der folgende Tag begann mit einem Vortrag zu den Institutionen der Europäischen Union gefolgt von einem kurzen Stadtrundgang und einem Besuch beim Rat der Europäischen Union. Danach verteilten wir uns auf dem Grote Markt in Brüssel zum Abendprogramm. Am Mittwoch besuchten wir erst das Parlamentarium und im Anschluss folgte ein Besuch des Europäischen Parlaments. Nach einer Stadtrundfahrt, bei dem natürlich neben einigen Museen auch das Atomium nicht fehlen durfte und einem Stadtrundgang, wurde wieder die Brüsseler Innenstadt „unsicher“ gemacht. Donnerstag haben wir die NATO in S.H.A.P.E. (Oberstes Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa) besucht. Es wurde uns dort sehr anschaulich gezeigt, wie die dort beschäftigten Soldaten mit ihren Familien auf diesem Stützpunkt leben und welche Aufgaben von ihnen zu bewältigen sind. Zum Abschluss gab es dann für uns im S.H.A.P.E. Club noch ein leckeres Mittagessen.

Im Anschluss fand der Transfer nach Straßburg statt. Abends um 20:00 Uhr kamen wir im Hotel Pax an. Die Sachen aufs Zimmer gebracht und los ins Zentrum Straßburgs. Den Freitag verbrachten wir im Europarat. Dort konnten wir einer Plenartagung zu den Asylbedingungen von Kindern folgen und danach erläuterte man uns sehr ausführlich und auch kritisch die Aufgaben und Ziele des Europarates.

Über Mittag ging es mit dem Bus ins Elsass nach Obernai. Dort sahen wir uns dieses kleine Städtchen an, konnten etwas Wein kaufen und Mittag essen. Am Nachmittag erfolgte dann auch hier ein geführter Stadtrundgang und am Abend waren es dann wohl eher die anheimelnd wirkenden beleuchteten kleinen Altbauten, die Weine und viele anderen Köstlichkeiten des Elsasses, die uns auf der von der Ill umflossenen kleinen Insel im Zentrum Straßburgs begeisterten. Am Samstag ging es dann nach dem Frühstück auf die lange Rückfahrt zurück nach Königs Wusterhausen, wo wir dann endlich um 18:00 Uhr erschöpft ankamen.

Ausblick auf die Fahrt des E 2014 in 2015. Während der diesjährigen Fahrt begann natürlich schon die Planung der Fahrt im nächsten Jahr (28.9.2015 - 2.10.2015). Wir werden wieder 2 Tage in Bonn bleiben, um auch für das Haus der deutschen Geschichte wieder etwas mehr Zeit zu haben. Ob wir die NATO in S.H.A.P.E. im nächsten Jahr besuchen werden, wird noch geprüft. Eine Umfrage unter den mitfahrenden Anwärtern des E 2013 wird uns bei der Entscheidung hoffentlich weiter helfen. Das etwa auswärts gelegene Hotel Ramada werden wir wohl weiter behalten, weil der Standard besser ist, als bei den preislichen Alternativen im Zentrum der Stadt und die Anwärter die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht als störend empfanden. Ob eine Fahrt ins Elsass auf dem Programm steht ist noch offen.

Fotos und Beitrag: Detlev Marschall Dozent Fachhochschule für Finanzen

Projektworkshop zu bewährten Praktiken in der europäischen justiziellen Aus- und Fortbildung unter Beteiligung der Justizakademie In der Zeit vom 26. bis 27. Juni 2014 fand in Brüssel im Konferenzzentrum „Albert Borschette“ ein Projektworkshop zu bewährten Praktiken in der europäischen justiziellen Aus- und Fortbildung statt. Der Einladung der Europäischen Kommission folgten etwa 200 Fachleute aus allen EU-Mitgliedsstaaten.

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Der Workshop zog Bilanz in einem vom Europäischen Parlament vorgeschlagenen und von der Europäischen Kommission organisierten Pilotprojekt. In diesem mehrjährigen Projekt waren bewährte Praktiken für die Organisation, Durchführung und Auswertung/ Evaluation in der justiziellen Aus- und Fortbildung in Erfahrung gebracht und gesammelt worden. In Vorbereitung der Konferenz Ende Juni fanden bereits einige Regionaltreffen in verschiedenen Mitgliedsstaaten zu ausgewählten Themenbereichen statt. Deren Ergebnisse wurden nun zusammen mit den ausgewerteten Daten aus umfassenden schriftlichen Befragungen bei den nationalen Bildungs- und Justizeinrichtungen in Brüssel vorgestellt und besprochen. Der Workshop wandte sich primär unmittelbar an die Bildungsanbieter und -organisatoren in den Mitgliedsstaaten; die Justizakademie vertrat hierbei die brandenburgische Landesjustiz. Die Veranstaltung war vor allem für diejenigen interessant, die sich von guten Aus- und Fortbildungspraktiken in anderen EU-Mitgliedstaaten inspirieren lassen wollten. Sie bot eine geeignete Plattform für den Austausch von Ideen und für die Vernetzung mit potentiellen Partnern in anderen Ländern. Berücksichtigt wurden dabei alle Professionen und Fachrichtungen (Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Notare, Gerichtspersonal, Gerichtsvollzieher, Mediatoren u. a.). Die Ergebnisse des Treffens sollen Bildungsanbietern helfen, neue Elemente in ihren täglichen Schulungsalltag einzubauen. Besonders im Fokus standen der Umgang mit EU-Recht sowie die Kenntnisvermittlung zu Rechtsordnungen anderer Mitgliedsstaaten im Rahmen der Aus- und Fortbildung, aber auch die Organisation transnationaler Bildungs- und Rechtsaktivitäten.

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Neben der Arbeit im Plenum präsentierten erfahrene Bildungsanbieter in verschiedenen Arbeitsgruppen interessante Beispiele zu verschiedenen Einzelaspekten justizieller Bildungsaktivitäten, die rege diskutiert wurden. Folgende Themenbereiche wurden bspw. erörtert:        

Schulungsbedarfsanalyse Unterstützung der Ausbilder, Referenten und Trainer Methoden der (inter)aktiven Teilnahme, Innovation im Lernprozess Bekämpfung von Sprachbarrieren bei Lernaktivitäten für Teilnehmer aus verschiedenen Mitgliedstaaten E-Learning Organisation dezentraler Fortbildungsmaßnahmen grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bildungsanbietern Bewertung von Ausbildungsaktivitäten, Evaluationsmethoden

Die Justizakademie hatte die spezielle Ehre, am 2. Konferenztag dem Plenum zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe zu berichten, in der man sich über verschiedene Methoden zur praxisnahen Analyse des in den Rechtsinstitutionen vorhandenen Fortbildungsbedarfs austauschen konnte. Abschließend wurde im Plenum dargelegt, in welchen Ausschreibungsverfahren und nach welchen Kriterien ein Bildungsanbieter EU-Mittel und Zuschüsse für Bildungsprojekte (in der Regel für Projekte grenzüberschreitenden Charakters) beantragen kann. Gefördert werden dabei insbesondere Konzepte zur Einführung neuer, innovativer Trainingsmethoden. Für den Zeitraum bis 2020 wurden im Rahmen der „EU-Justiz-Agenda 2020“ ehrgeizige Ziele definiert: So sollen bis dahin 700.000 Rechtspraktiker aus den EU-Mitgliedsstaaten, das entspricht immerhin der Hälfte aller insgesamt 1,4 Mio. für die Justiz Tätigen, in Maßnahmen der europäischen Justizaus- und -fortbildung einbezogen werden (in den Jahren 2011-12 waren bereits 130.000 Personen beteiligt). Bis zum Jahr 2020 werden für derartige europabezogene justizielle Bildungsaktivitäten und -projekte bis zu 130 Mio. € Fördergelder von der Europäischen Kommission in Aussicht gestellt. Dies entspricht mehr als einem Drittel der gesamten, über die Europäische Kommission bereitgestellten Zuschussgelder für den Justizbereich. Im Ergebnis des Projektworkshops verständigten sich alle Beteiligten auf eine intensive Fortsetzung der Zusammenarbeit, des Engagements und des gegenseitigen Austausches in allen Bereichen justizieller Aus- und Fortbildung – im Geiste des Vertrages von Lissabon, der im Jahr 2009 in Kraft getreten ist. Dr. Harald Kruse Direktor Justizakademie

Deutsch-polnisches Arbeitstreffen der Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden zur gemeinsamen Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität in der Justizakademie in Königs Wusterhausen Die Justizakademie des Landes Brandenburg ist seit den 90er Jahren alle zwei Jahre Gastgeber für ein Arbeitstreffen hochrangiger Vertreter brandenburgischer und polnischer Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden sowie der Grenzschutzbehörden beider Länder. Fachlich wurde das diesjährige Treffen in der Zeit vom 4. bis 5. September 2014 wieder von der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) vorbereitet. Der Einladung des dortigen Leitenden Oberstaatsanwaltes Helmut Lange waren 40 Verantwortliche aus beiden Ländern gefolgt. Schwerpunktthema war die grenzüberschreitende Kriminalität und deren Bekämpfung und Verfolgung. Die Tagungsleitung übernahm der Leitende Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann als Vertreter des Generalstaatsanwaltes des Landes Brandenburg. Die Besonderheit des Treffens in der Justizakademie lag und liegt gerade darin, dass hier Polizei und Justiz an einem Tisch sitzen, um ihre Zusammenarbeit auf allen Ebenen weiter optimieren zu können. Brandenburgs Justizminister Dr. Helmuth Markov richtete gleich zu Beginn des ersten Tages ein fachliches Grußwort an die Teilnehmenden und schätzte die Situation und Perspektiven aus landespolitischer Sicht ein. Von polnischer Seite nahmen der Appellationsstaatsanwalt aus Stettin, Józef Skoczeñ, und die Vertreterin des Appellationsstaatsanwaltes aus Posen, Honorata Wałęsa, teil. Der justizielle Fachkreis wurde von polnischer Seite u. a. durch nachgeordnete Bezirksstaatsanwälte und von brandenburgischer Seite u. a. durch die Leitenden Oberstaatsanwälte aus Potsdam, Cottbus und Neuruppin komplettiert. Auch die Polizei- und Grenzschutzbehörden beider Länder waren durch ihre Führungskräfte vertreten, u. a. durch den Polizeipräsidenten Arne-Christian Feuring vom Polizeipräsidium des Landes Brandenburg. Selbstverständlich waren auch die in Frankfurt (Oder) polizeilich eingerichtete deutsch-polnische Verbindungsstelle und das Gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZ) an den Besprechungen beteiligt. Im GZ verzahnen sich deutsche und polnische Strafverfolgungs- und Polizeikompetenzen, dort arbeiten zz. ungefähr 70 Bedienstete verschiedenster Polizeibehörden und des Zolls rund um die Uhr gemeinsam. Dies ist außerordentlich vorteilhaft für kürzeste Informationswege.

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v.l.n.r. Direktor der JAK Dr. Kruse, Generalstaatsanwalt in Szczecin Józef Skoczeñ, Justizminister Helmut Markov, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) Helmut Lange, Leitender Oberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg Wilfried Lehmann, Direktor des Landeskriminalamts Brandenburg Dirk Volkland

In Fachvorträgen der Praktiker aus beiden Ländern wurden das Lagebild grenzüberschreitender Kriminalität sowie Erfahrungen und Möglichkeiten gemeinsamer länder- und behördenübergreifender Strafverfolgung sowohl aus justizieller als auch aus polizeilicher Sicht erörtert und miteinander diskutiert. Konkrete Fallbeispiele dienten als anschauliche Diskussionsgrundlage. Unterstrichen wurde, dass erst kürzlich Strafverfolgungskompetenzen in der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) durch die dort neu gegründete Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung grenzüberschreitender

Kriminalität gebündelt und konzentriert worden sind. Diese Abteilung ergänzt die ebenfalls in der gleichen Behörde eingerichtete Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung Organisierter Kriminalität. Beide Abteilungen sind für das gesamte Land Brandenburg zuständig. Nach Einschätzung von LOStA Lange verrichten die beiden Spezialabteilungen in seinem Hause eine sehr intensive und erfolgreiche Arbeit gegen grenzüberschreitende Kriminalität. Beleg ist u. a. die Anzahl der vollstreckten Haftbefehle gegen international agierende Täter. Auch Dirk Volkland vom Landeskriminalamt konnte über Erfolge berichten, die auch auf die verbesserten Möglichkeiten zur grenz- und behördenübergreifenden Kooperation zurückgeführt werden können. Die Anzahl der Autodiebstähle ging in diesem Jahr bislang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 200 Fahrzeuge zurück; gleichzeitig hat sich die entsprechende polizeiliche Aufklärungsquote von 18 Prozent im Vorjahr auf zz. 32 Prozent verbessert. Fragen anwesender Medienvertreter nach einer gemeinsamen bilateralen justiziellen Strafverfolgungsbehörde wurden zurückhaltend beantwortet. Eine solche verlangt nicht nur umfangreiche Vorbereitung, sondern weitgehende rechtliche Anpassung aufgrund noch sehr unterschiedlicher strafrechtlicher und strafprozessrechtlicher Regelungen und Gegebenheiten in beiden Ländern. Die gesetzgeberischen Erfordernisse beträfen sogar Verfassungsnormen. Insofern liegt der Schwerpunkt der gegenwärtigen gemeinsamen Initiative im Bereich praktischer polizeilicher gegenseitiger Information und Zusammenarbeit und bei der Gewinnung gerichtsverwertbarer Erkenntnisse auf dem Weg der Rechtshilfe. In allen Behörden arbeiten zwischenzeitlich auch Bedienstete, die die Muttersprache der anderen Seite sicher beherrschen. Hilfreich ist in der alltäglichen Arbeit aber vor allem, dass es mittlerweile auf beiden Seiten ein umfassendes Verständnis zu den rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen des jeweils anderen gibt. Dies trägt wesentlich zum beiderseitigen Vertrauen und damit letztlich zu erfolgreicher Strafverfolgungstätigkeit bei. Der zweite Tag war rechtswissenschaftlichen Vorträgen vorbehalten. Dr. Maciej Małolepszy und Dr. Thomas Bode, beide von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), befassten sich intensiv mit rechtlichen Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden in Deutschland und Polen.

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Alle Beteiligten verständigten sich am Ende der beiden intensiven Arbeitstage auf die Fortsetzung des guten Dialogs und der engen, vertrauensvollen Zusammenarbeit – im Interesse der Bürgerinnen und Bürger auf beiden Seiten der Grenze. Dr. Harald Kruse Direktor Justizakademie

Umzug Jugendarrest Königs Wusterhausen nach Berlin In der Maiausgabe des Newsletters 2014 wurde zu der politischen Diskussion über den Erhalt und Ausbau der Jugendarrestanstalt in Königs Wusterhausen informiert. Zwischenzeitlich ist diesbezüglich eine Entscheidung – zugunsten des Landeshaushalts Brandenburgs und zuungunsten des Standortes Königs Wusterhausen – getroffen worden. Einzelheiten können aus anliegendem Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 12. September 2014 entnommen werden. Bis 2016 wird mit dem Umzug der Einrichtung gerechnet. Dr. Kruse Direktor Justizakademie

Gemeinsamer Jugendarrest soll Kosten sparen Ab 2016