News Juli Neues vom Vitamin D. Die Versorgung mit Vitamin D3 verbessern

News Juli 2013 Neues vom Vitamin D Mehr als 2000 Studien sind über Vitamin D (eigentlich ein Steroidhormon) erschienen. Es kann über die Sonneinwirku...
Author: Paul Meinhardt
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News Juli 2013

Neues vom Vitamin D Mehr als 2000 Studien sind über Vitamin D (eigentlich ein Steroidhormon) erschienen. Es kann über die Sonneinwirkung in der Haut gebildet werden, kommt in fast allen Zellen vor, beeinflusst über 200 Gene und wirkt auf viele Körperfunktionen ein. In Regionen, in denen es in den Wintermonaten an der Sonneneinwirkung zur Bildung von Vitamin D durch die Haut fehlt und dort, wo an Vitamin D reiche Fische (Lachs, Makrelen, Sardinen etc.) wenig gegessen werden, kann die Ergänzung sinnvoll sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung legte 2012 neue Referenzwerte für die Vitamin D-Zufuhr fest. Die früher täglich empfohlene Menge von 5 Mikrogramm (mcg) wurde auf 20 mcg erhöht. Mit der Ernährung werden pro Tag aber oft nicht mehr als 4 mcg aufgenommen. Bei unzureichender Versorgung können Ergänzungen von Vitamin D die Versorgung verbessern. Bei gesundheitlichen Belastungen und vorhandenen Krankheiten sollte die tägliche Dosis auf den individuellen Gesundheitszustand mit einem Therapeuten abgestimmt werden.

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Die Versorgung mit Vitamin D3 verbessern Üblicherweise unterscheiden die Empfehlungen für Vitamin D nicht zwischen den Formen D3 (Cholecalciferol) und D2 (Ergocalciferol). In einer Studie erhielten 95 Neuseeländer im Alter von 18 bis 50 Jahren täglich entweder 25 mcg Vitamin D3, D2 oder ein Placebo. Die Untersuchung begann am Ende des Sommers und wurde über 25 Wochen bis in den Winter durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Gruppe mit Vitamin D3 die besseren Werte im Blut hatte. Damit bestätigt sich abermals die größere Effektivität von Vitamin D3. Quelle: Victoria F. Logan et al., Long-term vitamin D3 supplementation is more effective than vitamin D2 in maintaining serum 25-hydroxyvitamin D status over the winter month. In: British Journal of Nutrition Vol. 109, Nr. 6, 2013, S. 1082-1088.

54 Mädchen im Alter von 11 bis 13 Jahren und 52 Frauen von 70 bis 75 Jahren aus Dänemark wurden im Lauf eines Jahres (1x im Sommer,

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2x im Winter) auf ihre Versorgung mit Vitamin D hin untersucht. Im Winter waren beide Altersgruppen nur gering mit Vitamin D versorgt. Im Sommer verbesserten sich die Aufnahmen. Die älteren Frauen hatten dabei generell etwas bessere Vitamin-D-Werte als die jungen Mädchen. Quelle: R. Andersen et al., Seasonal changes in vitamin D status among Danish adolescent girls and elderly women: the influence of sun exposure and vitamin D intake. In: European Journal of Clinical Nutrition Vol. 67, 2013, Online-Veröffentlichung vom 6.2.2013, doi:10.1038/ejcn.2013.3.

Vitamin D in der Schwangerschaft Viele schwangere Frauen sind unzureichend mit Vitamin D versorgt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Gießener Universität. 261 Schwangere und 328 Neugeborene wurden untersucht. 98 Prozent der werdenden Mütter hatten im Winter zu geringe Vitamin-D-Werte, gleiches galt für ihre Kinder. Im Sommer waren die Werte bei 49 Prozent der Schwangeren zu niedrig. Die gute Versorgung mit Vitamin D ist für Mutter und Kind wichtig, um mögliche Komplikationen zu verringern. Die Mediziner empfehlen, bei schwangeren Frauen die Vitamin-D-Werte zu bestimmen. In den Wintermonaten sollte Vitamin D generell ergänzt werden, in sonnenreichen Monaten je nach individueller Versorgung.

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Quelle: C. Wuertz et al., Cross-sectional study of factors that influence the 25-hydroxyvitamin D status in pregnant women and in cord blood in Germany. In: British Journal of Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 23.5.2013, doi: 10.1017/ S0007114513001438.

Eine Meta-Analyse von 31 Studien zeigt, dass zu geringe Vitamin-D-Werte stärker mit Schwangerschafts-Diabetes, Präeklampsie, Bakterien-Infektionen der Vagina und einem geringeren Geburtsgewicht der Kinder verbunden sind. Quelle: Fariba Aghajafari et al., Association between maternal serum 25-hydroxyvitamin D level and pregnancy and neonatal outcomes: systematic review and meta-analysis of observational studies. In: British Medical Journal, Onlineveröffentlichung vom 26.3.2013, doi: http://dx.doi. org/10.1136/bmj.fl169.

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Eine weitere Studie zeigt, dass Schwangere, denen bereits im ersten Trimester Vitamin D fehlt, zweimal so oft Kinder mit einem geringeren Geburtsgewicht auf die Welt bringen. Quelle: Alison D. Gernand et al., Maternal Serum 25-Hydroxyvitamin D and Measures of Newborn and Placental Weight in a U.S. Multicenter Cohort Study. In: The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Online-Veröffentlichung vom 16.11.2012, doi: 10.1210/jc.2012-3275.

Vitamin D bei Kindern Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt Ergänzungen von Vitamin D nicht nur für Säuglinge, sondern für alle Kinder und Jugendliche, weil sie oft zu niedrige Vitamin-D-Spiegel haben. Vor allem den 11- bis 13-jährigen Mädchen und den 14- bis 17-jährigen Jungen fehlt häufig Vitamin D in einer wichtigen Entwicklungsphase für das Wachstum und den Knochenaufbau. Auch Kinder mit Übergewicht, vegan oder makrobiotisch ernährte Kinder sowie Jugendliche aus Migrantenfamilien mit dunklerer Hautfarbe sind häufig nicht genügend mit Vitamin D versorgt. Ergänzungen können besonders in den Wintermonaten die Versorgung mit Vitamin D verbessern.

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Quelle: o.A., Supplementation bei Kindern, Vitamin-D-Pille wenn die Sonne nicht reicht. In: CME 2012; 9 (7-8): 13.

Schwerkranke Kinder sind häufiger mit Vitamin D unterversorgt. Zwei neue Studien zeigen, dass sich dadurch ihre Krankheitszeit verlängern kann. Auch die Beschwerden können die Kinder dann stärker belasten. Es wird empfohlen, bei schwerkranken Kindern die Vitamin-D-Werte zu untersuchen. Quelle: J. Dayre McNally et al., The Association of Vitamin D Status With Pediatric Critical Illness sowie Kate Madden et al., Vitamin D Deficiency in Critically Ill Children. In: Pediatrics, Online-Veröffentlichung vom 6.8.2012, doi: 10.1542/peds.20113059 und doi: 10.1542/peds.2011-3328.

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Vitamin D im Alter Bei 4.300 US-Amerikanern ab 60 Jahren wurden die Vitamin-D-Werte untersucht. Teilnehmer mit einer schlechten Versorgung waren häufiger gebrechlich. Im Vergleich zu gut versorgten Älteren stieg bei schlechter Versorgung das Sterblichkeitsrisiko um 30 Prozent an. Vitamin D sollte bei älteren Menschen bestimmt werden, das gilt vor allem bei Gebrechlichkeit. Quelle: E. Smit et al., The effect of vitamin D and frailty on mortality among noninstitutionalized US older adults. In: European Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 27.7.2012, doi:10.1038/ejcn.2012.67.

Im Rahmen der deutschen ESTHER-Studie wurden die Vitamin-D-Werte bei rund 9.500 Teilnehmern im Alter von 50 bis 74 Jahren aus dem Saarland gemessen. Nach rund acht Jahren wurde die Untersuchung bei 5.500 Teilnehmern ein zweites Mal durchgeführt. 1083 Teilnehmer waren zu dieser Zeit bereits verstorben. Eine sehr geringe Versorgung mit Vitamin D war allgemein stärker mit der Sterblichkeit verbunden. Das galt speziell für Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs und Atemwegserkrankungen. Quelle: Ben Schöttker et al., Strong associations of 25-hydroxyvitamin D concentrations with all-cause, cardiovascular, cancer, and respiratory disease mortality in a large cohort study. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 97, Nr. 4, 2013, S. 782-793.

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Vitamin D und ein starkes Immunsystem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können die Abwehr mit hochdosiertem Vitamin D3 stärken. Das zeigt eine schwedische Studie an 140 Erwachsenen mit Immunschwäche. Die Teilnehmer erhielten ein Jahr lang täglich 4.000 IE Vitamin D oder ein Placebo. Untersucht wurde die Anfälligkeit der Teilnehmer für Krankheiten der Atemwege, Ohren und Nebenhöhlen, die Intensität der Krankheitsgefühle und die Einnahme von Antibiotika. Teilnehmer, die Vitamin D einnahmen, konnten ihr Risiko dafür um rund 25 Prozent verringern. Das führte beispielsweise zu 47 Tagen weniger Husten oder zu 23 Tagen weniger Symptomen an Augen und Nebenhöhlen pro Jahr. Die Einnahme von Antibiotika sank unter Vitamin D um rund 60 Prozent. Das kann dazu beitragen, dass sich weniger Resistenzen gegenüber Antibiotika entwickeln. Die Mediziner empfehlen, 4

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bei häufig auftretenden Infekten die Vitamin D-Spiegel zu bestimmen und Vitamin D bei zu geringer Versorgung zu ergänzen. Quelle: Peter Bergman et al., Vitamin D3 supplementation in patients with frequent respiratory tract infections: a randomized and double-blind intervention study. In: British Medical Journal Open 2012, doi: 10.1136/bmjopen-2012-001663.

Vitamin D kräftigt Knochen und Muskeln 11 (randomisierte) Studien über die Beziehungen von Vitamin D zu Knochenbrüchen wurden in einer Meta-Analyse ausgewertet. Daran waren rund 31.000 Männer und Frauen ab 65 Jahren beteiligt. Rund 4.800 Teilnehmer erlitten im Lauf der Studien Knochenbrüche (Hüfte und Gliedmaßen). Allgemein konnte die Einnahme von Vitamin D das Risiko für Knochenbrüche bei Dosen unter 800 I.E. täglich nicht signifikant senken. Nur bei den höchsten getesteten Einnahmen von Vitamin D (800 bis 2.000 I.E. täglich) wurden im Vergleich zu den Kontrollgruppen bessere Ergebnisse erzielt. Das Risiko für Knochenbrüche an den Hüften sank bei guter Versorgung mit Vitamin D um 30 Prozent, das für Brüche an anderen Knochen sank um 14 Prozent. Quelle: H. A. Bischoff-Ferrari et al., A Pooled Analysis of Vitamin D Dose Requirements for Fracture Prevention. In: New England Journal of Medicine Vol. 367, 2012, S. 40-49, doi: 1056/ NEJMoa1109617.

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Vitamin D schützt das Herz und beugt Diabetes vor Die geringe Versorgung mit Vitamin D steigert das Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) und den Herzinfarkt. Das zeigen Ergebnisse einer dänischen Bevölkerungsstudie an 10.170 Männern und Frauen. Anfang der 80er Jahre wurden bei ihnen die Vitamin-D-Spiegel gemessen. Im Lauf von knapp 30 Jahren erkrankten 3.100 Teilnehmer an der KHK und 1.625 erlitten einen Herzinfarkt. Im Vergleich zu Teilnehmern, die am besten mit Vitamin D versorgt waren, hatten diejenigen, die nur geringe Vitamin D-Spiegel hatten, ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko für die KHK und ein um 64 Prozent erhöhtes Risiko für den Herzinfarkt. Auch die Sterberate aufgrund der beiden Herzkrankheiten stieg bei geringer Versorgung mit Vitamin D deutlich an. Die Mediziner überprüften dazu in einer Meta-Analyse 17 früher veröffentlichte Studien, die vergleichbare Ergebnisse zeigten. 5

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Quelle: Peter Brondum-Jacobsen et al., 25-Hydroxyvitamin D Levels and Risk of Ischemic Heart Disease, Myocardial Infarction and Early Death. In: Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, Online-Veröffentlichung vom 30.8.2012, doi: 10.1161/ATVBAHA.112.248039.

Eine geringe Versorgung mit Vitamin D erhöht das Risiko für den insulinabhängigen Diabetes (Typ I). Das zeigt eine Studie an 2.000 US-Soldaten. Die eine Hälfte der Teilnehmer war an Diabetes (Typ I) erkrankt, die andere Hälfte war gesund und diente als Kontrollgruppe. Teilnehmer mit den geringsten Vitamin-D-Werten hatten ein 3,5-fach erhöhtes Risiko für Diabetes. Mit einer besseren Versorgung an Vitamin D sank das Risiko. Teilnehmer mit den besten Vitamin D-Werten konnten ihr Risiko für den insulin-abhängigen Diabetes um 70 Prozent verringern. Quelle: E. D. Gorham et al., Lower prediagnostic serum 25-hydroxyvitamin D concentration is associated with higher risk of insulin-requiring diabetes: a nested case-control study. In: Diabetologia Vol. 55. Nr. 12, 2012, S. 3224-3227.

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Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten. Sind sie jedoch gut mit Vitamin D versorgt, bilden sich weniger atherosklerotische Plaques, die Blutgefäße verstopfen können. Zu niedrige Vitamin D-Werte erhöhen dagegen bei Diabetikern das Risiko für Herzkrankheiten. Es heften sich bestimmte weiße Blutzellen, die Makrophagen, stärker an die Wände der Blutgefäße. Das regt die Zellen an, mehr Cholesterin aufzunehmen. Eine Folge davon ist vermutlich, dass die Blutgefäße versteifen und den Blutfluss hemmen. Quelle: A. E. Riek et al., Vitamin D Suppression of Endoplasmic Reticulum Stress Promotes an Antiatherogenic Monocyte/Macrophage Phenotype in Type 2 Diabetic Patients. In: The Journal of Biological Chemistry Vol. 287, Nr. 46, S. 38482-38294.

In einer israelischen Studie erhielten Diabetiker ein Jahr lang täglich 1000 I.E. Vitamin D oder ein Placebo. Mit der Einnahme von Vitamin D sanken die Werte für einen Marker, mit dem sich die arteriellen Funktionen und das kardiovaskuläre Risiko bestimmen lassen (Augmentationsindex). Quelle: A. Breslavsky et al., Effect of high doses of vitamin D on arterial properties, adiponectin, leptin, and glucose homeostasis in type 2 diabetic patients. In: Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 1.3.2013, doi: 10.1016/j. clnu.2013.01.020.

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Vitamin D schützt die Atemwege und die Lungen Bei schlechter Versorgung mit Vitamin D leiden ältere Menschen öfter an Atemwegskrankheiten. Das zeigt eine Studie an rund 2.000 Engländern ab 65 Jahren. Teilnehmer mit der schlechtesten Versorgung hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Atemwegserkrankungen im Vergleich zu der gut mit Vitamin D versorgten Gruppe. Zu wenig Vitamin D beeinträchtigt vermutlich die Reaktion auf Virus-Infektionen in der Lunge. Quelle: Vasant Hirani, Associations between Vitamin D and Self-Reported Respiratory Disease in Older People from a Nationally Representative Population Survey. In: Journal of the American Geriatric Society, Online-Veröffentlichung vom 6.5.2013, doi: 10.1111/jgs.12254.

Bei 626 Rauchern wurde die Versorgung mit Vitamin D bestimmt. Nur bei Rauchern mit einer unzureichenden Versorgung von Vitamin D waren die Lungenfunktionen verschlechtert. Vitamin D kann in ausreichender Menge vermutlich dazu beitragen, die schädlichen Wirkungen des Rauchens auf die Lunge zu vermindern. Die Mediziner führen das auf die antientzündlichen und antioxidativen Wirkungen von Vitamin D zurück. Quelle: N. E. Lange et al., Vitamin D deficiency, Smoking, and Lung Function in the Normative Aging Study. In: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Vol. 86, Nr. 7, 2012, S. 616.621.

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95 Tuberkulose-Patienten erhielten zusätzlich zur Antibiotika-Therapie für acht Wochen hoch dosiertes Vitamin D oder ein Placebo. Durch Vitamin D wurden die entzündlichen Reaktionen der Lunge gehemmt. Dadurch konnte der Heilungsprozess um 13 Tage beschleunigt werden. Quelle: Anna K. Coussens, Vitamin D accelerates resolution of inflammatory responses during tubercolosis treatment. In: PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America), Vol. 109, Nr. 38, 2012, S. 15449-15454.

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