NATUR BUNT. Das Waldviertel - Sommerfrische und viel mehr. Streifenfluren und Stufenraine. Naturschutzprojekte im Waldviertel

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Author: Ulrich Hermann
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NATUR

BUNT Nachrichten des

N atu rsch u tzbu n d Niederösterreich

Das Waldviertel Sommerfrische und viel mehr Seite 3

Streifenfluren und Stufenraine Seite 5

Naturschutzprojekte im Waldviertel Seite 6

Die Granitrestlinge im Waldviertel Seite 8

Natur findet Stadt wirklich wahr? Seite 10

Haubentaucher, Brillenschafe, Urzeitkrebse Seite 11

Hochwasserschutz und Natur­ schutz sind kein Gegensatz Seite 12

Natur erleben Seite 14

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Liebe Mitglieder,

lange Zeit galt das Waldviertel als eine nicht gerade begünstigte Region. Der Mangel an natürlichen Badeseen oder Gebirgslandschaf­ ten, die Beeinflussung durch das atlantisch­ kühle Klima und „düstere" Wälder mögen das Waldviertel einst in Verruf gebracht ha­ ben. Doch glühende Verehrer dieser Region rücken das Bild zurecht: „Ich habe niemals recht begriffen, wie es die Leute eigentlich meinen, wenn sie bald Neapel, bald die Berge und Seen der Schweiz, bald den Niagarafall usw. als die schönsten und merkwürdigsten Punkte der Erde bezeichnen. Nach meiner feststehenden Überzeugung gebührt diese Bezeichnung einzig und allein dem Land­ strich, welcher sich von Krems an der Donau über Gföhl, Zwettl und Weitra gegen die böhmische Grenze hin erstreckt und welcher unter dem Namen des niederösterreichischen Waldviertels bekannt ist" (aus Karl Korab: Das Waldviertel, Christian Brandstätter Verlag).

Impressum Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: N a tu rsch utzbu nd N Ö Alserstraße 21/1/5 1080 Wien Tel: 01/402 93 94 Fax: 01/402 92 93 E-Mail: [email protected] www.noe.naturschutzbund.at Richtung: Mitgliederinformation Redaktion: Mag. Barbara Grabner Erscheinungsort: 1080 Wien Grafik: CMS Vesely GmbH, 1100 Wien Zeichnungen: Mag. David Bock Druck: Hannes Schmitz, 1200 Wien DVR: 0550965 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors/der Autorin wieder und decken sich nicht unbedingt mit jener der Redaktion und des Herausgebers.

Wie attraktiv das Waldviertel mit seiner regionstypischen Kulturlandschaft ist, be­ schreiben uns David Bock und Hans-Martin Berg in ihrem Beitrag „Sommerfrische und viel mehr" (Seite 3,4). Die bekannten Buch­ autoren („Das Universum vor der Haustür" „Schatzkammer Waldviertel") Dieter Manhart und Ernst Wandaller schreiben über die schützenswerten Kulturlandschaftselemente „Streifenfluren und Stufenraine" (Seite 5,6). Die beiden in Gmünd tätigen Lehrer waren es auch, die anhand der großartigen DVDPräsentation „Kulturerbe Waldviertel" die Teilnehmer unserer Weihnachtsfeier 2005 vom Facettenreichtum dieser großartigen Kulturlandschaft überzeugten.

www.noe.naturschutzbund.at Besuchen Sie uns auf unserer Homepage!

Wie wichtig Naturschutzarbeit in der Region ist, sprechen alle Beiträge an.

Fragen - Wünsche - Ideen Im Namen des gesamten Teams des N a t u r ­ s c h u t zb u n d N Ö wünsche ich Ihnen einen erholsamen Sommer mit vielen schönen Erlebnissen in der Natur.

N atu rsch u tzbu n d N Ö

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Bürozeiten: Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr

Walter Hödl Vorsitzender

Titelfoto: Sonnentau, Josef Limberger

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Das Waldviertel

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Sommerfrische und viel mehr! David Bock, Hans-Martin Berg Sommerfrische im Waldviertel war schon für die Generation unserer Großeltern ein Begriff. Gars oder Plank im Kamptal waren beliebte Ur­ laubsorte, wo man mehr als nur ein erfrischendes Flussbad genießen konnte. Heute zieht es erneut viele ins Waldviertel. Die einen suchen Entspannung, Wellness oder Sport, die anderen genießen einfach die frische Kühle der Hochfläche an heißen Sommertagen oder erfreuen sich an der schönen und viel zitierten mystischen Natur. Wer auf der Horner Bundesstrasse die Anhö­ he des Manhartsberges hinter sich gelassen hat, erahnt noch nichts von der herben Schönheit und Vielfalt der Hochfläche des Waldviertels. Noch trägt die Landschaft Züge dertrockenwarmen Ackerbaugebiete Ostös­ terreichs. Dies weist bereits auf die sehr ge­ gensätzlichen Naturräume des Waldviertels hin. Im Osten der Region finden sich Vorpos­ ten der pannonischen Tier- und Pflanzenwelt, ganz im Westen, im Gebiet von Nebelstein und Weinsberger Wald oder im Süden auf dem Peilstein treten Arten der hochmon­ tanen Höhenstufe auf. Die Hochfläche ist eine Rumpflandschaft, die in ihrer heutigen Ausformung vor ca. 150 Millionen Jahren aus Zerfalls- und Abtragungsprozessen einer hohen Gebirgskette hervorgegangen ist. Die vielgestaltige Landschaft ist nicht nur das Produkt geologischer Prozesse, sondern auch Spiegel der menschlichen Besiedlungs- und Landnutzungsgeschichte. Durch traditionell niedrige Nutzungsintensität finden sich auch heute noch ausgedehnte magere, extensiv genutzte Wiesen- und Ackerbaugebiete, wie etwa im Raum Voitsau - Kottes oder in der Gegend von Groß-Gerungs. Die mit Ackerbau und Viehzucht gemischt betriebe­ ne Landwirtschaft trägt zur Erhaltung einer vielgestaltigen Kulturlandschaft bei. Auch die so genannte Realteilung (das heißt die hofeigenen Gründe wurden zu gleichen Teilen auf die Nachfahren aufgeteilt) führte zum heutigen, durch Raine und Hecken klein­ strukturierten Erscheinungsbild der Land­ schaft. Hier lebt die Heidelerche, sowie eine Vielzahl weiterer gefährdeter Arten extensiv genutzter bzw. magerer Standorte. In den teilweise in Brachen übergehenden Feucht­ wiesensenken findet man den Wachtelkönig und noch reiche Orchideenbestände, wie z.B. des Breitblättrigen Knabenkrauts. Eingestreut in die Acker- und Wiesenlandschaft liegen Granitrestlinge, die - umgeben von heidear­ tiger Trockenvegetation - naturschutzfachlich

wertvolle Kleinlebensräume mit Flechten und Moosen sind. Die vielgestaltigen Felsen tragen wesentlich zum mystischen Bild des Waldviertels bei.

Mag. David Bock Studierte in Wien Vegetati­ onsökologie und Naturschutz­ forschung und schloss sein Studium im März 2006 ab. Seit April diesen Jahres ist er im Rahmen des Zivildienstes beim UWD (Umweltdachver­ band) tätig.

Ein regionstypisches Kulturlandschafts­ element sind die auf den Nordwesten des Waldviertels konzentrierten Fischteiche, de­ ren früheste Anlage auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Ihre extensive Bewirtschaftung hat die Etablierung einer reichhaltigen Was­ servogel- und Amphibienfauna in den aus­ gedehnten Verlandungszonen zugelassen. Doch sind selbst in den als Naturschutzge­ biet ausgewiesenen Teichen, wie etwa am Brünauteich bei Altmans zuletzt negative Veränderungen der Wasservogelbestände, z.B. des Schwarzhalstauchers, registriert wor­ den. Deren Ursachen werden gegenwärtig erforscht. Die periodischen Wasserstands­ schwankungen der Teiche ermöglichen das Vorkommen, seltener Schlammfluren. Auch der Fischotter findet in den Teichgebieten ein wichtiges Refugium, Diese Bestände bildeten eine Populationsreserve für die Wiederaus­ breitung der Art. W ichtige W anderwege stellen für den „Wassermarder" die zahlreichen Bäche und Flüsse des Waldviertels dar, die zudem die

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Lebensgrundlage für gefährdete Arten, wie etwa der Flussperlmuschel, des Edelkreb­ ses oder der Grünen Keiljungfer sind. Das Spektrum der Fließgewässer reicht von frei mäandrierenden Bächen mit ausgedehnten Überflutungswiesen, wie etwa am Reißbach südlich von Litschau, bis hin zu den markant eingeschnittenen Flusstälern von Kamp und Thaya. Die begrenzenden Felshänge beher­ bergen auf Fels- und Trockenrasen ein rei­ ches Spektrum von Wärme und Trockenheit liebenden Arten, wie Smaragdeidechse oder Diptam und Bunte Schwertlilie. In den steilen Talhängen sind auch artenreiche Laubwald­ relikte erhalten geblieben, etwa im Dobra Urwald im Kamptal oder im Nationalpark Thayatal. Noch findet man im Waldviertel einige große fast geschlossene Waldgebiete, wie z. B. den Frei- und den Weinsbergerwald an der Grenze zu Oberösterreich oder die Wild bei Göpfritz. Vielfach sind diese ehe­ mals buchenreichen Wälder, nicht zuletzt aufgrund der Glasproduktion, in einförmige Fichtenwälder umgewandelt worden. Durch Übernutzung entstanden auch sehr magere, Ramsarzentrum eröffnet Das UnterWasserReich in Schrems, ein Besucherzentrum am Eingang in den Naturpark Hochmoor Schrems, bietet Einblicke in die geheimnisvolle Welt des Wassers: Mikrokos­ mos, Unterwasserzoo und Fischotter laden zu einem Be­ such ein. Näheres unter www. unterwasserreich.at

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zwergstrauchreiche Föhrenwälder. Insgesamt ergibt sich so ein vielfältiges Mosaik, das u.a. als bedeutendes außeralpines Refugium für Sperlingskauz oder Haselhuhn dient. Die Störungsarmut mancher Großwaldgebiete in Grenznähe begünstigt auch die Ansiedlung von Luchs und Elch.

Das Geheimnisvolle der Landschaft des Waldviertels wird noch durch die Moore verstärkt. Sie konzentrieren sich im Westen und Norden - umgeben von Wäldern - als Latschenhochmoore, wie bei Karlstift oder als Hoch- bzw. Übergangsmoore mit offenen Schwingrasen bei Heidenreichstein und süd­ lich von Litschau. Als Besonderheiten finden sich hier der geruchlich auffällige Sumpfporst oder die seltene Nordische Moosjungfer. Bereits der kurze Streifzug lässt die beein­ druckende Vielfalt der Waldviertier Natur erkennen. Er mahnt aber auch dazu, nicht zu vergessen, wie rasch in unserer Zeit diese Schätze verloren gehen können, wenn wir nicht zu ihrer Erhaltung beitragen.

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Der N a tu rsch u tzbu n d N Ö im Waldviertel Uns lag das Waldviertel schon immer am Herzen. Spätestens seit wir vor vielen Jahren das Carl-Hermann-Haus in Gmünd übernommen haben, wurde ein Aktivitäts­ schwerpunkt in diese Region verlegt. Einige für den Naturschutz interessante Grund­ stücke wurden erworben, darunter zwei Parzellen in der Blockheide bei Gmünd, eine Nasswiese am Reißbach bei Reichenbach und Parzellen im NSG Schleinitzbachnie­ derung. Im Rahmen eines vom NÖ Land­ schaftsfonds finanzierten Projektes haben wir mit mehreren Landwirten Pflege- bzw. Erhaltungsverträge abgeschlossen, um eine naturgemäße Bewirtschaftung wertvoller Wiesen zu sichern. In unserem Projekt zur Sicherung von Naturdenkmälern werden auch zwei landschaftstypische Naturdenk­ mäler im Waldviertel bearbeitet (Näheres dazu auf S 8). In einem gemeinsamen

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Projekt mit den ÖBf Waldviertel-Voralpen nehmen wir uns der Naturschätze Senftenbergs an. Zudem bringen wir unsere Fachkompetenz im Beirat des Nationalparks Thayatal ein. Nicht zuletzt hat unsere Kampagne zum GRÜNEN BAND neue Chancen eröffnet, in interessanten Lebensräumen am ehemali­ gen Eisernen Vorhang im Waldviertel ver­ mehrttätig zu werden. An entsprechenden Ideen und Zielsetzungen mangelt es nicht, wie unsere Expertengespräche im Rahmen der Kampagne letztes Jahr gezeigt haben. Nun wollen wir exemplarisch an so genann­ ten „Best Practice Projekten" im oberen und östlichen Waldviertel eine bestmögliche Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen gemeinsam mit den Menschen vor Ort erreichen.

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Streifenfluren und Stufenraine Ein übersehenes Kultur- und Naturerbe von internationaler Bedeutung Dieter Manhart, Ernst Wandaller Viele Jahrzehnte der Isolation am Eisernen Vorhang - das war das Schicksal besonders der Grenzregionen des Waldviertels. Umfangreiche Investitionen erschienen nicht lohnend. Viele blickten neidisch auf jene Regionen, in denen Fortschritt und Wirtschaftswachstum boomten. Nur wenige bemerkten, dass dort der Preis für raschen, materiellen Wohlstand sehr hoch war. Abgesehen von empfindlichen Schäden an Luft, Wasser und Boden sind viele Land­ schaften total ausgeräumt worden. Je stärker diese Umweltzerstörung um sich griff; umso wertvoller erwies sich unser „vergessenes" Waldviertel. Still und heimlich haben die letzten Jahrzehnte hier Bewahrung bedeu­ tet, Bewahrung wertvollen landschaftli­ chen Kulturguts und Bewahrung einmaliger Naturschätze. Nun befinden wir uns plötzlich im Herzen Europas und laufen Gefahr, diese Sonder­ stellung des Waldviertels im blinden Eifer des „Aufholen Müssen" zu übersehen. Es wäre kurzsichtig und kulturell wie auch ökologisch schändlich diesen Reichtum besonderer Art zu zerstören.

Streifenfluren. Der Grundstein für die einmalige charakteristische Streifenstruktur des oberen Waldviertels wurde mit der plan­ mäßigen Besiedelung an der Wende vom 11 zum 12. Jahrhundert gesetzt. Die Fotos stammen aus der Region Weitra - Zwettl, ei­ ner Vorzeigelandschaft, die von der Rodungs­ herrschaft der Kuenringer durch Hadmar II. bis heute nachhaltig geprägt worden ist. Es fällt auf, dass Dörfer und Fluren immer nach dem gleichen Muster angelegt worden sind. Entsprechend der Anzahl der Häuser.teilte man das offene Land, aber auch die Wälder, in möglichst gleichwertige Streifen. Diese Einteilung in schmale, streifenförmige Be­ wirtschaftungseinheiten sollte offensichtlich die Chancengleichheit und Eigenständigkeit der einzelnen Betriebe wahren. Es ist auch gelungen, die drei Nutzungsarten Acker, Wiese und Weide kleinräumig zu verzah­ nen. Beeindruckend ist, dass diese eine sehr harmonische Landschaft bilden. Nebenbei hat sich hier der seltene Fall einer Zunahme 'der Artenvielfalt durch menschliche Tätigkeit ereignet.

durch die gut durchdachte Anlage von Ter­ rassen mit ebenen Ackerflächen und steilen Rainen. Entsprechend alt sind vielerorts noch die Lebensgemeinschaften. Das Anlegen die­ ses Stufenrainlandes war eine Meisterleistung bäuerlicher Landschaftsgestaltung unter primitivsten Voraussetzungen. Besonders in den höher gelegenen und mit Steinblöcken versehenen Landschaftsbereichen, in denen großflächige Zusammenlegungen selbst mit modernster Technik noch immer unrentabel sind, haben sich diese typischen kleinschlägigen Elemente bis heute fast vollständig erhalten. Diese uralte Kulturleistung ist durchaus mit den Reisterrassen Chinas, die als Welt­ kulturerbe anerkannt sind, zu vergleichen. Trotzdem schlummert dieses herausragende Kultur- und Naturerbe von internationaler Bedeutung vernachlässigt und übersehen im Dornröschenschlaf dahin. Selbst den Waldviertlern ist kaum bewusst, dass diese Landschaft grundlegender Bestandteil einer Waldviertler Identität ist.

Die großen Gefahren. Neben einer Reihe ganz normaler „Landschaftsfresser" wie Kommassierung oder der noch immer übli-

Mag. Ernst Wandaller, AHS Lehrer in Pension, lang­ jährige Naturschützarbeit, zahlreiche Umweltpreise, ge­ staltete mit Dieter Manhart die Bücher „Universum vor der Haustür" und „Schatzkammer Waldviertel".

Dieter Manhart, Lehrer an der HS 1 Gmünd, unterrichtet unter anderem Fotografie, Naturschutzarbeit, zahlreiche Umweltpreise, ver­ tritt den N atu rsch u tzbu n d N Ö im Beirat des National­ parks Thayatal.

Wollen Sie mehr zum Thema wissen? Die eindrucksvolle DVD Kulturerbe Waldviertel ist zu bestellen bei Dieter Manhart, E-Mail: [email protected] - nur gegen Versandkosten.

Stufenraine. Die Erosion des fruchtbaren Bodens an den Hängen verhinderte man

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chen Drainagierung seltener Feuchtwiesen, wird vor allem die Verwaldung zum drama­ tischen Zerstörer der Landschaft. Von der Öffentlichkeit kaum beachtet, überwuchern Fichtenforste ausgerechnet die eindrucks­ vollsten Zeugen traditioneller Landschafts­ kultur, die für eine zukünftige nachhaltige Entwicklung der Region die wichtigste Grundlage darstellen. Mit atemberaubendem Tempo wachsen Fich­ tenmonokulturen von den Bergen herunter und beginnen bereits die freundlichen Sied­ lungen zu verdunkeln. Diese galoppierende

Verwaldung ist im Begriff, die ausgewogene Harmonie zwischen offener Landschaft und Wald empfindlich zu stören. Der permanente Vormarsch hässlicher Stangenäcker sollte vor allem den Verantwortlichen im Tourismus Sorgen bereiten. In den letzten 10 Jahren wandelte man pro Sekunde 2 m2 offener Landschaft in Forst um. Der Bezirk Gmünd hatte 1991/92 einen Forstanteil von bereits 51,4%. In der Gemeinde Bad Großpertholz ist er in 20 Jahren von 69,8% auf gewaltige 76,4% gestiegen! Selbst Naturparks bleiben von dieser Entwicklung nicht verschont.

Naturschutzprojekte im Waldviertel Ein Kurzbericht über Status Quo und Defizite im oberen Waldviertel Axel Schmidt Derzeit befinden sich vier Natur- bzw. Artenschutzprojekte im oberen Waldviertel im Groß­ raum Gmünd in Umsetzung, die unter anderem von der NÖ Landesregierung gefördert werden. Im Naturschutzgebiet Lainsitzniederung

Mag. Axel Schmidt, freiberuflicher Ökologe aus dem Waldviertel, Mitarbeit bei Artenschutzprojekten, der Betreuung von Naturschutz­ gebieten, Managementplänen und M onitoring-Pro gram ­ men.

steht noch bis Ende dieses Jahres ein Gebiets­ betreuer vor Ort zur Verfügung, der mit der Umsetzung des Managementplans und mit der Betreuung der Bewirtschafter und Grund­ eigentümer betraut ist. Die Organisation managementkonformer Wiesenbewirtschaf­ tung sowie die Planung und Durchführung einmaliger Managementmaßnahmen (Ent­ fernung von Aufforstungen, Umbau von Fichtenforsten, Brachenrückführung) sind derzeit die Hauptaufgaben des Projektes. Das Artensicherungsprogramm Fischot­ ter wird auch im Jahr 2006 fortgeführt. Im

Vordergrund steht dabei die Existenzsiche­ rung des Fischotters in Teichwirtschaftsge­ bieten. Dazu werden den Teichwirten unter anderem Beratungen über vorbeugende Schutzmaßnahmen angeboten. Zusätzlich werden Erhebungen des Fischotterbestandes durchgeführt. Im jungen Naturschutzgebiet „Schremser Hochmoor" werden seit dem Jahr 2003 Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. In Teilbereichen wurden zum Zweck der Wiedervernässung des Moorkörpers Auf­ staumaßnahmen an Entwässerungsgräben (Verfüllen, Anlage von Lärchenholzdämmen) durchgeführt. Durch die Anhebung des Was­ serspiegels wird der Aufwuchs von Gehölzen verhindert und die für die Moorregeneration wichtigen Pflanzengesellschaften können

Naturschutzgebiet Lainsitzniederung

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Fischotter

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sich etablieren. Durch die Anlage eines Moortümpels mit Flachuferbereichen wurde das Habitatangebot unter anderem für den Waldwasserläufer - eine sehr seltene, Moore bewohnende Vogelart - erhöht.

einmal Teil des natürlichen Arteninventars waren, eignet. Diese Form der Pflege, spe­ ziell von Feuchtlebensräumen, hat sich in unterschiedlichen Ländern Europas bereits bewährt.

Für das Naturschutzgebiet Lainsitzniederung soll eine Machbarkeitsstudie klären, ob und unter welchen Bedingungen sich das Gebiet für eine extensive Ganzjahresbeweidung mit großen Pflanzenfressern (robuste Rin­ derrassen, Pferde), deren Wildformen früher

Naturschutzdefizite im oberen Waldviertel bestehen vorwiegend in folgenden Berei­ chen: Offenhaltung der Natur- und Kultur­ landschaft, Schutz von Sandlebensräumen und deren Artenausstattung, Feuchtgebiets­ und Fließgewässerschutz.

Das nordöstliche Waldviertel: Lebensraum für Raubwürger und Wiesenweihe Leopold Sachslehner, Forschungsgemeinschaft Wilhelminenberg Das nordöstliche Waldviertel erstreckt sich vom mittleren Kamptal bis zu den Hochflächen entlang der Thaya und der Staatsgrenze zu Tschechien. Schmal- und Böschungsraine prägen die nicht kommassierten Ackerfluren in dieser Region. Diese Raine sind je nach Breite, Nährstoffniveau und Pflege grasig, krautig, staudenreich, mit Einzelbüschen oder aber mit lockeren bis dichten Hecken bewach­ sen. Eingelagerte Feldgehölze, Bachgräben, feuchte Wiesen und vorspringende Waldrän­ der ergänzen den Strukturreichtum. Raubwürger und Wiesenweihe - zwei sehr seltene heimische Vogelarten - haben einen Verbreitungsschwerpunkt in den halbof­ fenen und offenen Landschaftsteilen des nordöstlichen Waldviertels. Sie stehen für die Bestrebungen um den Erhalt der zwar von Äckern dominierten, aber trotzdem reich strukturierten Kulturlandschaft der Region. Während der Raubwürger im Bereich von Waldrändern und Feldgehölzen imgebüschund wiesendurchsetzten Übergang zur freien Feldflur brütet, gilt die Wiesenweihe als typi­ sche Bewohnerin des Offenlandes. Im Rahmen eines Projektes der Landesre­ gierung NÖ, Abteilung Naturschutz, dem NÖ Landschaftsfonds sowie dem Lebens­ ministerium zum langfristigen Schutz der in Österreich vom Aussterben bedrohten Arten, wird die Entwicklung der Brutbe­ stände beobachtet. Das Ausfindigmachen der jährlich wechselnden Nestparzellen der Wiesenweihen bildet die Grundlage für den gezielten Horstschutz. Das Jahr 2005 verlief mit zehn ausgeflogenen Bruten besonders erfolgreich.

Der Bestand an Raubwürgern schwankte zuletzt zwischen 11 und 16 Brutpaaren. Um die Lebensraumausstattung zu erhalten oder punktuell sogar zu verbessern, wurden wiederholt Naturschutzmaßnahmen im Rah­ men von ÖPUL und „Ländlicher Entwicklung" beworben. Erfolge konnten mit ObstbaumPflanzaktionen, Ackerstilllegungen und Erhal­ tung von Wiesen erzielt werden. Landwirt­ schaftliche Intensivierungsbestrebungen sind aber kaum zu bremsen. Die seit mehreren Jahren über die NÖ Umweltanwaltschaft laufende Beratungstätigkeit innerhalb von Flurplanungen und Zusammenlegungsver­ fahren soll daher weitere Habitatverluste verhindern.

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Dr. Leopold Sachslehner studierte in Wien Zoologie und arbeitet - nach einer mehrjäh­ rigen Anstellung am Institut für angewandte Ökoethologie in Rosenburg am Kamp - seit 2001 als freischaffender Bio­ loge; sein Hauptarbeitsgebiet liegt im Waldviertel.

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Grünes Band

Pflege von Naturdenkmälern Die Granitrestlinge im Waldviertel Gudula Haug, Kurt Nadler Die für Teile des Wald- und Mühlviertels typischen, aus Wollsackverwitterung hervorgegan­ genen Granitrundlinge, welche den „mystischen" Hauch des Waldviertels mitbestimmen, sind heute ein relativ seltener Anblick in der Landschaft des Waldviertels geworden - ein bedrohtes Kultur- und Naturgut.

Dl Gudula Haug, Mitglied beim N a tu r sch u tz ­ N Ö , Technisches Büro für Landschaftsplanung mit Naturschutzschwerpunkt. bund

Mag. Kurt Nadler, Mitglied beim N a tu r sc h u tz ­ N Ö , Ökologe; als Selb­ ständiger im N aturschutz tätig. bund

Granitrestlinge mit verwitterndem Wollsack

Im Zuge des Beginns der planmäßigen Be­ siedlung des Waldviertels vor etwa 500 bis 1000 Jahren traf der Mensch auf zutage tretendes Gestein. Größere, dicht mit Steinen oder Felsen bedeckte Flächen blieben Wald, die kleineren Flächen wurden zu locker mit Gehölz bestandenen Hutweiden. Steinarme Standorte schließlich wurden zu Äckern und Wiesen gerodet. Die markanten Granitfelsen treten als imposante Gesteinsformationen, „Steinköbel" genannt, an die Oberfläche. Sie sind von Wiesen und Äckern umgeben. Im Zuge der Technisierung und des Struktur­ wandels der Landwirtschaft in den letzten 50 Jahren hat sich das Bild drastisch geändert. Die Felsen wurden gesprengt, Äcker und Wiesen wurden aufgeforstet, Hutweiden verbuschten und verwaldeten („Bichl"). Die letzten.verbliebenen „Granitrestlingsfluren" im Kulturland unterliegen heutzutage meis­ tens einer Grünlandnutzung. Teils sind solche Flächen noch mager und blumenreich, teils kommt es zu intensiver Nutzung, die zu einer Entwertung dieser Biotope führen. Die Waldviertler Flursteine sind nämlich nicht nur landschaftscharakteristisches Kulturgut, sie sind auch für den Naturschutz bedeu­ tend. Zusammen mit ihrer unmittelbaren

Umgebung bilden sie - so wie die Wald­ viertler Raine, auf deren Verbreiterungen sie viel öfter als inmitten der Felder erhalten geblieben sind - Refugien für allerlei Tiere und höhere Pflanzen, aber auch für Moose und Flechten. Bei noch vorhandener ex­ tensiver Nutzung sind äußerst artenreiche Biotopkomplexe mit interessanten Abfolgen verschiedenster Vegetationstypen auf engs­ tem Raum ausgebildet. Charakteristische Pflanzenarten können Hauswurz (auf den Felsen selbst), Besenheide, Ausdauernder Knäuel, Sandglöckchen, Lämmersalat (an steinigen Ackerrändern), Arnika, Fetthenne oder auf tiefgründigen Felssäumen auch die Feuerlilie sein. Typische Tierarten der stei­ nigen Kulturlandbiotope sind Baumpieper und Heidelerche, früher auch das Birkhuhn, zahlreiche Insektenarten und Reptilien wie Bergeidechse, Schlingnatter und ganz ver­ einzelt die Kreuzotter. Einige besonders markante Granitrestlingsflu­ ren wurden in den 1970er- und 1980er Jahren als Naturdenkmäler unter Schutz gestellt, um sie kurz vor der Zerstörung zu bewahren. Schöne Bespiele für geschützte Felsbildungen liegen in der Gemeinde Altmelon, in Kleinpertenschlag und in Dietrichsbach sowie in der Gemeinde Arbesbach, in Brunn und in Pretrobruck. Im Rahmen eines Projektes des N a t u r ­ N Ö zur exemplarischen Si­ cherung und Pflege von Naturdenkmälern wird nun in diesem Gebiet eine Initiative zur Wiederaufwertung dieser Gesteinsdenkmä­ ler gestartet. Man hat zwar kaum mehr ein Sprengen oder Abbaggern der Steine zu befürchten, doch ist der Trend zur Auffors­ tung derartiger Flächen noch nicht gebremst. Auch werden Flursteine von Gehölzen, die von selbst aufkommen, überwachsen und verlieren so wichtige ökologische Funktionen und natürlich auch den landschaftsprägen­ den Charakter. sch u tzbu n d

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Grünes Band

Wiesenvogelschutz braucht Förderung Wiesenbrütergebiete im Waldviertel Kurt Nadler Wiesenvögel, vor allem Bodenbrüter, gehören zu den gefährdeten Vogelarten Mitteleuro­ pas; in Österreich haben sich die Bestände in den letzten Jahrzehnten auf wenige Gebiete zurückgezogen. Das Waldviertel bildet gegenwärtig das national bedeutendste Refugium für Braunkehlchen, Wiesenpieper und Wachtelkönig. Hauptverantwortlich für den gravierenden Rückgang der Wiesenvögel ist der Struk­ turwandel in der Landwirtschaft: waren es früher großflächige Lebensraumverluste infolge von Meliorationsmaßnahmen und Umwandlung von Wiesen in Äcker, so sind es derzeit hauptsächlich die rasch fortschrei­ tende Intensivierung und Technisierung der Grünlandnutzung, aber auch Nutzungsauf­ gabe und Verwaldung. Wiesen sind im Waldviertel eines der kost­ barsten Schutzgüter, zumal in dieser Region die Landwirtschaft noch vergleichsweise tra­ ditionell betrieben wird. Noch bewirtschaften etliche Bauern ihre Flächen extensiv, noch gibt es einigermaßen zahlreich Orchideen-, Wollgras- oder Arnikawiesen mit seltenen Schmetterlings- oder Heuschreckenarten. Für Wiesenvögel sind diese Flächen jedoch oft schon zu klein oder zu isoliert. 2002 wurde daher ein Schutzprojekt ge­ startet, mit dem Ziel, in ausgewählten Gebieten im Waldviertel mit dem höchsten Wiesenbrüterpotential die Lebensräume zu sichern und zu erweitern. Das vom Land NÖ und der EU im Rahmen des Programms „Ländliche Entwicklung" finanzierte Wie­ senbrüterprojekt Waldviertel zielte in erster Linie auf vogelschutzkonforme Anwendung der ÖPUL- Naturschutzmaßnahmen (5-, 10oder 20-jährige Pflegevereinbarungen mit Bauern für ihre Nutzflächen). Sehr förderlich für den Erfolg des Projektes war die Koope­ ration der Bezirksbauernkammern Gmünd und Zwettl. Haupt-Projektregionen sind bislang der Raum Schrems, die Umgebung des Lainsitztals von Gmünd bis St. Martin, Teile der Freiwaldregion und der Großraum Ottenschlag - Kottes - Kirchschlag. Zwischen 2002 und 2004 konnten bei 224 Betrieben 1.238 spezifische Vogelschutzflächen im Ausmaß von insgesamt etwa 775 ha einge­ richtet werden. Größtenteils handelt es sich hierbei um Flächen mit Mahdterminen, wel­ che auf das Brutgeschehen der Wiesenbrüter abgestimmt sind und solche mit Rain- bzw.

Gehölzpflegemaßnahmen, um ein Zuwachsen der Land­ schaft zu unterbinden. Ziel­ arten der Maßnahmen sind Braunkehlchen, Wiesenpie­ per, Wachtelkönig, Grauam­ mer, Kiebitz und Weißstorch; aber auch Rohrweihe, Wach­ tel, Rebhuhn, Heidelerche, Baumpieper und Neuntöter profitieren von den Pflege­ vereinbarungen. Die besten Wiesenbrüterge­ biete des Waldviertels sind heute Brachfluren, wie sie großflächig im Truppenü­ bungsplatz Allentsteig oder im Raum St. Martin im Lainsitztal zu finden sind, das zum Zentrum des Wiesenvo­ gelschutzes geworden ist. Es liegt nun am Land Nie­ derösterreich, den Fortgang der Schutzbemühungen zu unterstützen. Die Rahmen­ bedingungen hierfür werden allerdings durch die Budgetund Agrarpolitik der EU und durch nationale Prioritäten in der landwirtschaftlichen Förderpolitik bestimmt. Es bleibt zu hoffen, dass nicht kurz nach Projektabschluss die jüngst veränderten För­ derbedingungen zu verringer­ ter Teilnahme oder gar zum Ausstieg aus dem Verträgen führen.

Braunkehlchen, bis vor wenigen Jahrzehnten in ganz Österreich verbreitet, sind heute in geringen Beständen auf wenige Gebiete beschränkt.

Für den Artenschutz - und gleichermaßen für die Bau­ ern - ist eine kontinuierliche Förderpolitik auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre dringend vonnöten!

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Natur findet Stadt

„Natur findet Stadt" - wirklich wahr? Eine Nach - Schau Angelika Schönherr Ohne Frage gibt es überall im städtischen Bereich wunderbare Orte: liebevoll gestaltete Plätze, Blumenrabatten mit jahreszeitlich wechselndem Blütenschmuck, ab und zu ein prächtiger alter Baum mit dem Etikett „Naturdenkmal", sogar Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern. Warum kann nicht wenigstens der Stamm stehen bleiben -fü r Insekten und Spechte, zum Beispiel? Meistens vermisst man auch eine Nachpflanzung, obwohl doch gerade die Bäume durch ihre Schaffung eines an­ genehmen Mikroklimas für die Menschen im Stadtbereich immer wichtiger werden. Nicht genug damit, dass sehr viele Bäume fast bis zum Stamm einbetoniert sind, wer­ den auch noch die „wilden" Pflänzchen, die sich am Fuß des Baumes ansiedeln konnten, sorgfältig entfernt. Zitat einer Arbeiterin, mit solchem Tun beschäftigt: „Des Unkraut miass ma ausreissan, hot da Chef gsogt." Sträucher werden von 3 bis 4 Meter auf 45 cm gekürzt! Vögel, Insekten und Anrainer sind entsetzt, denn auf Jahre hinaus sind Blüten, Blätter und Früchte von Feuerdorn, Schneeball usw. verschwunden. Kein Botanikfachmann kann den Sinn solcher „pflegerischen" Maßnahmen erkennen! Lichtverschmutzung: Ich erwähne nur als abstoßendes Beispiel die Betonwüste zwischen Ring und Schwarzenbergplatz in Wien, wo kleine, nach oben blinkende Lichter offensichtlich nur die Funktion ha­ ben, Insekten anzulocken und zu töten.

So weit, so gut. Sieht man aber genauer hin, macht man immer öfter andere Beobach­ tungen - bestätigt auch von Bekannten aus verschiedenen städtischen Bereichen: ■WM

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Bäume (besonders ältere) werden ver­ stümmelt, d.h. oberschenkeldicke Äste abgeschnitten. Natürlich - irgendwann sprossen neue, kleine Zweiglein; aber die ursprüngliche Gestalt des Baumes ist ein für allemal zerstört. Die viel zitierte Gefähr­ dung der Fußgänger ist sicher ein Grund, abgestorbene Äste zu entfernen - aber ein gesunder Ast fällt ja nicht einfach so herunter! Bäume werden bis zum Boden abgeschnit­ ten. Auch hier kann der traurige Betrachter meist weder Kernfäule noch sonst einen Grund für diese Maßnahme erkennen. Aber selbst wenn es einen gegeben hätte:

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Ganz allgemein muss man feststellen, dass besonders beim Bau neuer Gebäude bzw. bei der Umgestaltung von Plätzen nie ein durchdachter Raumplan erkennbar ist, der eine Harmonie von Bauwerk und Grünraum hersteilen könnte. Letzteres ist im Fall des NÖ Landesmuseums, das innen wirklich sehr ansprechend gestaltet wurde, offensichtlich überhaupt nicht vorgesehen: nur Pflasterstei­ ne - wirklich nicht einladend.

Baumverstümmelung

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Bleibt die Frage an uns: was könnten wir an­ gesichts dieser Entwicklung tun? Ich denke: in den Gemeinden bzw. Bezirken finden sich doch immer wieder Politikerinnen, die.bereit sind, unseren Protest gegen solch „kleine" Sünden vor unserer Haustüre aufzunehmen und zu unterstützen!

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Natur findet Stadt

Sonderpreis für St. Pölten Haubentaucher, Brillenschafe, Urzeitkrebse Barbara Grabner Über 30 Gemeinden aus Niederösterreich waren der Einladung des N a t u r s c h u t z b u n d Ös­ terreich gefolgt und haben sich mit mehr als 100 Gemeinden aus allen Bundesländern um den begehrten Titel „Naturfreundlichste Gemeinde Österreichs" beworben. Am 5. Mai 2006 nahmen die Besten beim Ab­ schlussfest der Kampagne „Natur findet Stadt" im „Haus der Natur" in Salzburg ihre Auszeich­ nungen entgegen. Die Jury hatte Linz zur „Na­ tu rfreu ndlichsten Gemeinde Österreichs" ge­ kürt, St. Pölten errang einen Sonderpreis. Die Stadt St. Pölten konnte insbesondere mit dem Projekt Viehofner Seen punkten: nachdem die Schotterentnahme vor zwei Jahrzehnten auf­ gegeben worden war, entstand hier eine Oase für rund 70, teils sehr seltene Vogelarten. Der Magistrat handelte entsprechend umsichtig, als im Vorjahr das 53 ha große Gebiet für die Bevölkerung für Erholungszwecke geöffnet wurde: nur das ökologisch weniger empfind­ liche Nord- und Ostufer des größeren Sees ist für den Publikumsbetrieb geöffnet, während der gesamte kleinere See sowie das Süd- und Westufer des großen Sees als Schutzzonen ausgewiesen sind; hier haben Haubentaucher und Gänsesäger und andere gefiederte Gäste Vorrang. Nicht nur dieses Projekt beeindruckte die Jury des von N a t u r s c h u t z b u n d , Lebensministe­ rium und Bundesforsten ausgeschriebenen Gemeindewettbewerbs. Die Magistratsabtei­ lung für Umweltschutz der Stadt St. Pölten kann eine recht positive Bilanz vorlegen: 47 Naturdenkmäler, 98 nachgewiesene Brutvo­ gelarten, 22 einheimische Orchideenarten; in den Parks wird für die Spechte Totholz stehen gelassen, während der Krötenwanderung werden für Autofahrer Hinweisschilder zum Schutz der Amphibien aufgestellt, Hecken und Windschutzgürtel wurden gepflanzt und Kopfweiden regelmäßig geschnaitelt. Seit 1994 organisierte man 23 Biotoppflegeein­ sätze, wo die Mitglieder von N a t u r s c h u t z ­ bu n d N Ö , Fg. LANIUS und NÖ Berg- und Naturwacht kräftig zupackten. Seit dem Vorjahr werden auch Kärntner Brillenschafe als Landschaftspfleger eingesetzt.. Naturnahe Bereiche im städtischen Raum ermöglichen es, dass auch weniger natur­ verbundene Menschen eine Beziehung zu heimischen Pflanzen und Tieren entwickeln können. In St. Pölten sind Biotoppflege und

Naturerlebnis beispielhaft verknüpft. „Die Auszeichnung von St. Pölten freut uns ganz besonders, weil wir seit vielen Jahren bei Naturschutzprojekten eng und erfolgreich Zusammenarbeiten," sagt Mag. Margit Gross, Geschäftsführerin des N a t u r s c h u t z ­ bu n d N Ö . „U nser Respekt gehört auch allen anderen Gemeinden, die ihre Anstrengungen für mehr Natur vor der Haustür beim Wett­ bewerb präsentiert haben. Sorgen bereitet derzeit das Schicksal des Truppenübungsgeländes Völtendorf. Die zahlreichen, von Panzern ausgefahrenen Tümpel sind Lebensraum für Amphibien, Vögel und Urzeitkrebse. Der 200 ha große Panzerübungsplatz wird 2007 vom Bund aufgelassen und soll verkauft werden. Die beiden Standortgemeinden St. Pölten und Obergrafendorf haben eine Resolution an das Bundesministerium für Landesverteidigung gerichtet, ihnen dieses ökologisch wertvolle Gebiet zu überlassen. „Derzeit ist alles offen," meint Dl Ingrid Leutgeb-Born von der Umwelt­ schutzabteilung. „Eine Riesenchance für den Artenschutz wie für die Naherholung würde verloren gehen, wenn das Gebiet nicht in öf­ fentlicher Hand bleibt und geschützt wird."

NATUR

A ir -

f i n d e t St a dt

„Haubentaucher"

Verleihung des Sonderpreises in Salzburg (v. li n. re.) Sektionsleiter Dl Günter Liebei (Lebensministerium), Dr. Georg Erlacher (ÖBF-Vorstand), Susanne Kysela (Vzbgm. St. Pölten), Prof.Dr.Dr.h.c. Eberhard Stüber (Präsident des N a tu rsch u tzbu n d )

Naturschutz b u n t

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Anwalt für die Natur

Hochwasserschutz und Naturschutz sind kein Gegensatz Die Dammbrüche der jüngsten Vergangen­ heit an der March haben uns die Unbere­ chenbarkeit großer Flüsse wieder einmal vor Augen geführt. Die March ist ein sehr dynamischer Tieflandfluss mit einem Auland, das eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt von internationaler Bedeutung beherbergt. Doch sind im vergangenen Jahrhundert hier mehr als 60% der ursprünglichen Über­ schwemmungsräume verlorengegangen, 4.130 ha allein auf österreichischem Gebiet zwischen Hohenau und der Mündung in die Donau! Dieser Verlust an Retentionsraum kann nicht durch immer höhere und mächti­ gere Dammbauten kompensiert werden. Die Flüsse beengenden Dämme bewirken höhere Pegelspitzen und verlagern das Problem „Hochwasser" nur weiter flussabwärts. Das Projekt zur Sanierung der alten Dämme an der March (zwischen Waidendorf und Angern) ist Gegenstand eines UVP-Verfahrens, in dem der N a t u r s c h u t z b u n d N Ö Einwendungen vorgebracht hat. Wir stellten dabei die längst überfällige bauliche Sanie­ rung der Hochwasserschutzanlagen, die zum Schutz der Bevölkerung unabdingbar sind, nicht in Frage. Im vorliegenden Projekt wird jedoch die Chance auf eine umfas­

sende und nachhaltige Problemlösung der Hochwassersicherheit im March -/Thaya ge­ biet, die auch den Naturraum bestmöglich sichert, nicht wahrgenommen. So wurden z.B. alle Varianten, die eine Vergrößerung des Retentionsraumes gebracht hätten (z.B. in Mannersdorf oder Dürnkrut) bereits im Vorfeld ausgeschieden. Der N a t u r s c h u t z b u n d N Ö war bemüht, seine Sachargumente als Anwalt der Natur bestmöglich in das Verfahren einzubringen, damit Hochwassersicherheit und Naturschutz an der March gleichermaßen und ausrei­ chend Berücksichtigung finden. Nun geht es darum, dass endlich ein umfassendes Gesamtkonzept zum Hochwasserschutz in den „March-Thaya-Auen" erstellt wird. An der March besteht die Möglichkeit, die alten Überschwemmungsflächen zu reaktivieren. Mit diesen wieder belebten Aulandschaften kann sowohl ein effektiver Hochwasserschutz gewährleistet werden als auch Wesentliches zur Erhaltung der einmaligen Naturland­ schaft an der March beigetragen werden. Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Diese Chance muss wahrgenommen wer­ den!

STOPP der Lebensraumzerschneidung in der Marchregion! Naturschützer, Journalisten und Anrainer trafen sich am Dienstag, den 23. Mai 2006 in Marchegg, um die Ankunft der Expedition „Der Weg der Wölfe" mitzuerleben. Den Höhepunkt bildete die Präsentation der Deklaration „Stopp der Lebensraumzerschneidung im Marchfeld" durch den N a t u r s c h u t z b u n d N Ö , WWF Österreich, Distelverein und die Bürgerinitiative Marchfeld.

Zentrale Forderungen an die Politik für ein umfassendes Raumkonzept ... Verzicht auf zusätzliche Straßen-Transitachsen zwischen Wien und Bratislava Ausbau der Bahnverbindung zwischen Wien und Bratislava Erstellung von lokalen Verkehrskonzepten für die Gemeinden Raumplanungskonzept für die Lebensraumver­ netzung im Marchfeld erstellen Moderner Hochwasserschutz für Mensch und Natur Bürgerbeteiligung und Einbindung der Interes­ sensgruppen bei der Planung

für eine auch zukünftig lebenswerte Marchregion.

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Kinder der Hauptschule Marchegg mit Tiermasken begrüßten den Wildbiologen Peter Sürth und seine Gruppe am Marchufer.

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Heft 3 - 2006

Sommerlektüre

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Sommerzeit-Lesezeit und auch die Zeit, um über die Grenzen „unseres" Bundeslandes hinauszublicken bzw. zu lesen: ein modernes Reiseabenteuer entführt in den Dschungel Südostasiens, ein Fachbuch mit viel Lesestoff an die Gestade des Mittelmeeres und eines zu den „fliegenden Edelsteinen".

Schlangenfieber - Die Suche nach dem längsten Python der Welt Robert Twigger, Abenteurer, Autor und Angehöriger der seltenen Spezies des „GentlemanTravellers", stößt eher zufällig auf den Roosevelt-Preis aus dem Jahre 1912: demjenigen, der eine lebende Schlange von mindestens 10 Metern fängt, winken 50.000 Dollar - der Preis wurde bis heute nicht eingefordert! Twigger weiß sofort, dass er die Schlange suchen muss und macht sich auf in den Großstadt­ dschungel und in die Wildnisse Malaysias und Indonesiens, um den längsten Netzpython der Welt zu suchen. Dabei kreuzt er immer wieder die Spuren seines Großvaters, eines Obersten der letzten Tage des British Empire. Schließlich findet sich der Autor zwischen einer riesigen Schlange und dem Hafen der Ehe wieder. Doch vielleicht sind die 50.000 Dollar noch immer zu haben?! Twiggers modernes Dschungelabenteuer - mit einer gehörigen Portion Selbsti­ ronie verfasst - macht Lust auf fremde Welten und hohe Gewinne. Andreas Hantschk

Robert Twigger Schlangenfieber - Die Suche nach dem längsten Python der Welt Argon-Verlag, Berlin 2001 ISBN 3-87024-525-5

Das Mittelmeer - Fauna, Flora, Ökologie i

Der erste, allgemeine Teil der Mittelmeer-Trilogie des bekannten österreichischen Biologen Robert Hofrichter ist weit mehr als ein wissenschaftlich fundiertes Nachschlagewerk über unser „Hausmeer" und beliebtes Urlaubsziel. Zunächst enthält das Werk alle relevanten Informationen über das Mittelmeer, von der Geologie und Ozeanographie, Klima- und Vegetationskunde, von Lebensräumen, Lebens­ gemeinschaften und ökologischen Daten bis hin zu Tourismus und den aktuellen Umwelt­ problemen. Diese sind - in übersichtlichen Kapiteln dargestellt - leicht fassbar und werden von hervorragenden Farbfotos und Graphiken begleitet. Darüber hinaus bietet der erste Band aber auch zahlreiche „Exkurse", also abgeschlossene Lesekapitel zu den interessantesten Themen. Der Weiße Hai kommt darin ebenso vor wie der Badeschwamm, der Ölbaum, Feigen, Zitronen oder antike Säulen und geschichtliche Bege­ benheiten. Diese Exkurse machen „Das Mittelmeer" nicht nur zu einem unentbehrlichen, für viele Jahre gültigen Standardwerk sondern auch zu einem spannenden Lesebuch, das jede Reise in den mediterranen Raum mit verblüffenden Geschichten und Aspekten bereichern wird. So betrachtet, sollte es auf keiner Mittelmeer-Reise fehlen! Andreas Hantschk

Robert Hofrichter (Hrsg.) Das Mittelmeer - Fauna, Flora, Ökologie Band I: Allgemeiner Teil Spektrum Akademischer Ver­ lag, Heidelberg/Berlin 2002 ISBN 3-82741-050-9

Libellen Österreichs Effiziente Arbeit im Natur- und Artenschutz ist ohne faunistische oder ökologische Grund­ lagenarbeit kaum denkbar. Und doch ist es auch heute nicht immer leicht, entsprechende Förderungen der öffentlichen Hand zur Erstellung dieser Werke zu finden. Das Umweltbun­ desamt zeigte sich als konstruktiver Partner und förderte die Herausgabe eines Atlas der heimischen Libellen. Die drei sachkompetenten Autoren legen unter Mitarbeit zahlreicher Fachkollegen ein reich illustriertes wie informatives Verbreitungswerk über die 77 Libellenarten Österreichs vor. Das Kernstück bilden die Kapitel auf jeweils 2 bis 4 Seiten mit Angaben zu Verbreitung und Bestand, Lebensraum und Biologie sowie Gefährdung und Handlungsbedarf der einzelnen Arten. Verbreitungskarten geben rasch über die Anzahl und Lage der Fundorte Auskunft. Ergänzt werden diese Kapitel u.a. durch ausführliche Darstellungen zur Biologie der Libellen und ihren Wert als Zeigerarten für eine intakte Umwelt. Eine erste nationale Rote Liste der Libellen Österreichs wird gleichfalls präsentiert. Der Preis der empfehlenswerten Publikation ist mit Euro 118,- leider sehr hoch. Hans-Martin Berg

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Rainer Raab, Andreas Chovanec & Josef Pennerstorfer Libellen Österreichs U m w eltb u n d e sam t W ien (Hrsg.) Springer Verlag, Wien/New York 2006 ISBN-10 3-211-28926-7

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Natur erleben

Anmeldung + Auskunft unter Tel. (01) 402 93 94, Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr. Anmeldungen bitte ausschließlich über unser Büro vornehmen! Kostenbeitrag: Der Kostenbeitrag kommt dem N atuiw chutzbund n ö für seine Arbeit als Anwalt der Natur in Niederöster­ reich zugute. Unsere Naturführer arbeiten großteils unentgeltlich. Danke! (Mitglieder: MG, Nichtmitglieder: NMG).

Samstag, 2. September 2006

Vom Burgenland ins Ungarland G rünes B a n d : Wegen

Diplomforstwirt Josef Wallner, wohnhaft in Perchtoldsdorf, beeindruckt bei seinen Führungen durch seine Viel­ seitigkeit wie Begeistern n'gs fähigkeit: „Wenn man mich fragt: Was machst du in deiner Pension? Dann heißt meine Antwort: Raus aus den vier Wänden! Ob in der Stadt oder in der Natur: Augen auf - schauen - forschen - sich freuen! Und wenn man diese Freude als Exkursionsleiter auch anderen vermitteln kann - was gibt es Schöneres?" Rau­ haardackel Lissy ist so etwas wie ein Maskottchen unserer gemeinsamen Wanderungen geworden.

Schlechtwetters musste dieser Ausflug im April abgesagt werden; nun wollen wir ihn nachholen und fahren mit dem Bus nach Mörbisch, von dort mit dem Schiff am Neusiedler See die öster­ reichisch-ungarische Grenze entlang bis nach lllmitz; dann folgt mit der Kutsche die sog. „Sandeck-Rundfahrt" Mittagessen in Sarrod; am Nachmittag Spaziergang bei den Flutungsteichen am Einserkanal im ungarischen Nationalparkbereich. Fernglas mitnehmen. Dauer: 8.00 bis ca. 19.00 Uhr. Reisepass nicht vergessen! Exkursionsleiterinnen: Sylvia Leitgeb, Christine Hajek Busabfahrt: 7 15 Uhr Leopoldsdorf, 8.00 Uhr bei der U1 Kagran (rechts aussteigen, 1. Straße rechts Czernetzplatz), Haltestelle BUSAM Autobus Beitrag (inkl. Schiff- und Kutschenfahrt): MG 48 €, NMG 50 €, ab 20 Teilnehmer: MG 40 €, NMG 42 € Anmeldung erforderlich bis 24. 8. 2006 Der Ausflug findet auch bei Regenwetter statt; teilweise Ersatzprogramm!

Samstag, 23. September 2006

Wasserleitungsweg Tour 2, von Baden bis Mödling N atur findet S ta d t . Ganztägige Wanderung entlang des ebenen Hochquellen-Wasserlei­ tungsweges; Schwerpunkt: Winzerkultur; vorzeitige Rückfahrt ab den Bahnstationen Gumpoldskirchen und Guntramsdorf mög­ lich; Mittagsrast ist vorgesehen. Exkursionsleiter: Dr. Gerd Ragette Treffpunkt: 9.1 5 Uhr Bhf. Baden Anfahrt: Zug von Retz ab 7 14 Uhr, ab Wien Nord 8.28 Uhr, ab Wien Mitte 8.32 Uhr, ab Wien Süd 8.38 Uhr, ab Wien Meidling 8.46 Uhr, Baden an 9. 05 Uhr Beitrag: MG 5 €, NMG 7 €

9 . - 1 6 . September 2006 Samstag, 30. September 2006

Vereinsreise 2006 in die „Sächsische Schweiz"

Weinviertier Kultur und Natur

Sonntag, 17. September 2006

Herbstbeginn auf dem Hegerberg Exkursion der Ortsgruppe St. Pölten Rundwanderung zum Hegerberg über Lielach bis zum Hummelberg bei Kasten. Wir wan­ dern durch Mischwald und Streuobstwiesen und erfahren einiges über die Geologie und die Morphologie des Flyschwienerwaldes, über Neophyten, Samen und Früchte und der Laubstreu als Lebensraum. Festes Schuhwerk und Regenschutz mitnehmen.

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Exkursionsleiter: Mag. Martin Nagel Dauer: 3 Stunden Treffpunkt: um 10.00 beim Gasthaus Geppl in Fahrafeld / Perschlingtal. Anfahrt: mit PKW von St. Pölten nach Böheimkirchen, abzweigen Richtung Michelbach, nach ca. 2 km steht das Gasthaus Geppl. Wegen der Bildung von Fahrgemeinschaften ist eine Anmeldung erforderlich bei Mag. Susanne Wegenkittl, Tel. 02742 / 79790. Am Tag der Exkursion: 0650/433 2344. Beitrag: MG 5 €, NMG 7 €

Naturschutz b u n t

N atur findet S ta d t . Wir besuchen das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz, die Nexinger Muschelsandgrube, den Muschelweg und die Künstlerburg Kronberg mit dem Hermann Bauch-Museum. Dauer: 8.00 bis 19.30 Uhr. Die Reise findet auch bei Regen­ wetter statt. Anmeldung erforderlich bis 21.9. 2006. Exkursionsleiterin: Monika Puchegger Busabfahrt (Flor-Reisen): 8.00 Uhr Heili­ genstadt bei U4/S-Bahn -Eingang Beitrag (inkl. 2x Eintritt): MG 43 €, NMG 45 €, ab 20 Teilnehmer MG 35 €, NMG 37 €

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Samstag, 7. Oktober 2006

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NÖ Naturschutztag 2006 in der Feuchten Ebene

Entlang des Wiener Neustädter Kanals, Tour 6

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(näheres siehe letzte Seite)

Die letzte Strecke der Serie führt uns von Wiener Neustadt Civitas Nova „Schleppbahnhof" bis Hbf. Wiener Neustadt; Kulturgeschichte, Geologie, Botanik; Einkehr­ möglichkeit; Besuch des Heimatmuseums in Lichtenwörth eingeplant (freie Spende). Exkursionsführer: Dl Josef Wallner und Mag. Helmut Schöbitz Treffpunkt: 10.15 Uhr Bhf. Wiener Neustadt Civitas Nova Anfahrt: mit Regionalzug ab Wien Südbahn­ hof (Bstg. 11 -19) 9.12 Uhr, ab Wien Meidling 9.18 Uhr bis Wiener Neustadt Civitas Nova, an 10.14 Uhr Beitrag: MG € 5, NMG € 7

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Samstag, 14. Oktober 2006

Die Baumriesen im Naturpark Sparbach Wir besuchen den ältesten Naturpark Öster­ reichs (seit 1962); das ummauerte, parkartig gestaltete Areal bezaubert mit seinen 200 Jahre alten Baumriesen, romantischen Ruinen und großzügigen Wiesen. Exkursionsleiterin: Mag. Rita Ramsauer Treffpunkt: 9.00 Uhr Eingang Naturpark Sparbach im Wienerwald Anfahrt: S-Bahn ab Wien Südtirolerplatz 8.10 Uhr, ab Wien Meidling 8.16 Uhr bis Mödling, umsteigen in ÖBB-Postbus 364 (Richtung Gruberau), ab 8.33 Uhr Rückfahrt: mit Bus 364 ab Sparbach im Wienerwald Nr.8 11.44 Uhr, 13.44 Uhr Beitrag (inkl. Eintritt): MG 8, NMG 10 €

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16 Nachdem wir im Sommer keine Exkursionen anbieten, weisen wir auf weitere Angebote hin, wo Sie die Natur Niederösterreichs und anderer Bundesländer erleben können: www.naturschutzbund.at,www.thayatal.at, www.donauauen.at,www.birdlife.at

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Der Schriftsteller Günther Schwab und der Journalist Günther Nenning waren über Jahrzehnte Säulen des Natur- und Umweltschutzes in Österreich. Ihr Tod erfüllt uns mit Betroffenheit, denn so aufrechte Kämpfer wie wortgewandte Anwälte für die Natur sind schwer ersetzbar. Verstorben ist kürzlich auch der Bildhauer Hermann Bauch, Mitglied des N a t u r s c h u t z b u n d N Ö und Schöpfer des gelb-blauen Fischotter-Logos. Die Verdienste dieser drei Persönlichkeiten für unsere heimische Natur machen sie un­ vergessen.

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Der Vorstand des N a t u r s c h u t z b u n d N Ö lädt recht herzlich ein

NÖ Naturschutztag 2006 in der „Feuchten Ebene" am 7. Oktober im Gemeindezentrum Gramatneusiedl Lindenallee 1a, 2440 Gramatneusiedl 10:00 Uhr 14:00 Uhr 14:30 Uhr

15:30 Uhr 16:30 Uhr

Exkursion zu den Naturschätzen der Feuchten Ebene (Treffpunkt: Bahnhof Gramatneusiedl) Dr. Norbert Sauberer, Kurt Malicek, Herbert Palme Eröffnung und Begrüßungen Der Naturraum Feuchte Ebene Dr. Norbert Sauberer Artenschutz in der Feuchten Ebene Kurt Malicek Eigengründe des N a t u r s c h u t z b u n d N Ö in der Feuchten Ebene Mag. Gabriele Pfundner Pause mit Buffet Jahreshauptversammlung des N a t u r s c h u t z b u n d N Ö Eröffnung und Begrüßung mit Ehrung langjähriger Mitglieder

Tagesordnung Feststellung der Beschlussfähigkeit Anträge zur Tagesordnung - Beschluss der Tagesordnung Tätigkeitsbericht 2005 - Kassabericht 2005 - Berichte der Rechnungsprüfer Entlastung des Vorstandes - Allfälliges ca. 18:00 Uhr Ende Anfahrt mit dem Zug von Wien Südbahnhof (Bstg. 01-09) um 9:43 Uhr (für Exkursion) bzw. um 13:20 Uhr (für Natur­ schutztag). Rückfahrt jede 1/2 Stunde möglich. Ca. 15 min zu Fuß bis zum Veranstaltungsort. Ich/Wir nehme(n) am NÖ Naturschutztag 2006 teil ___

Vor- und Zuname:

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Ich/Wir nehme(n) an der Exkursion teil Vor- und Zuname:

Anmeldung bitte per FAX: 01-402 92 93, per E-Mail: [email protected] oder per Post: an N a t u r s c h u t z b u n d N Ö , Alserstraße 21/1/5, 1080 Wien. Nähere Informationen: Tel. 01-402 93 94

Wenn Sie Ihre Adresse ändern, geben Sie uns dies bitte bekannt! N atu rsch u tzbu n d N Ö

Adressetikett

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