NACHRICHTEN & IMPULSE

NACHRICHTEN & IMPULSE Dezember 2013 bis Februar 2014 Nachrichten und Impulse INHALTSVERZEICHNIS Editorial 4 Termine 32 Biblische Ermutigung 8...
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NACHRICHTEN

& IMPULSE Dezember 2013 bis Februar 2014

Nachrichten und Impulse

INHALTSVERZEICHNIS Editorial

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Termine

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Biblische Ermutigung

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Jahreslosung

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Das Bildmotiv der Jahreslosung 2014 ist vom Verlag „Wort im Bild“

Aus dem Gesamtwerk TABEA Tagung leitender Mitarbeiter Martinsbasar Europäischer Verband

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Aus der Schwesternschaft Sr. Maria Colditz

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Aus TABEA – Leben in Geborgenheit, Am Isfeld Wofür ich dankbar bin

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Aus TABEA – Leben bei Freunden, Hamburg-Lurup Vorstellung Wohnbereichsleitung

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Aus dem Alten- und Pflegeheim TABEA, Burg Gedenken an Ringelnatz

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Redaktionsteam: Emanuel Brandt, Regine Bartel

Aus dem TABEA-Familienzentrum in Heiligenstadt Tag der Offenen Tür Kirchweih in Heiligenstadt

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Diakoniewerk Tabea e.V. Am Isfeld 19 22589 Hamburg

Weihnachtsgedicht

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Telefon: Fax: E-Mail: Internet:

Titelbild: Seiffener Kirche im Schnee von Peter Klusmann

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IMPRESSUM

040 / 8092-1149 040 / 8092-1260 [email protected] www.tabea.de

Bankverbindung: Hamburger Sparkasse BLZ 200 505 50 Konto Nr. 1051210720

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EDITORIAL Kirche und Staat In meiner juristischen Bibliothek steht ein Buch mit dem Titel „Staatskirchenrecht“. Dieser irreführende Titel hat mich schon immer angefochten. Er suggeriert, es gäbe in Deutschland eine Staatskirche. Dies trifft nicht zu. Die aktuelle Diskussion in den Medien um den Bischof von Limburg und seiner zum Teil vom Steuerzahler finanzierten Bauaktivitäten veranlasst mich, dieses Thema aufzugreifen, zumal es in den Freikirchen eher unbekannt ist:

Mit der Weimarer Reichsverfassung von 1919 und erneut im Grundge4

setz der Bundesrepublik Deutschland von 1949 ist statuiert, dass es in Deutschland keine Staatskirche mehr gibt. Darüber hinaus wurde der Landesgesetzgeber aufgefordert, jahrzehntelange Leistungen des Staates an die Kirchen zu prüfen und abzulösen. Diese Staatsleistungen gewähren, aufgrund von Staatsverträgen, den beiden großen Volkskirchen in Deutschland jährlich einen Betrag von aktuell € 480 Millionen. Diese Staatsleistungen werden gewährt für Enteignungen, die im Wesentlichen zur Zeit Napoleons geschahen. Neben Zahlungen für konkrete Zwecke fließen diese Geldmittel, unabhängig von der Zahl der Kirchenmitglieder, jährlich steigend und ohne konkrete Verwendungsverpflichtung. Das Ablösungsgebot wurde 1919 in die Weimarer Reichsverfassung aufgenommen, um die rechtlichen Voraussetzungen für einen säkularen und bekenntnisneutralen Staat zu schaffen. Auch eine Entflech-

tung der finanziellen Beziehungen von Staat und Kirche war geboten. In der nun heute teilweise hitzig geführten Diskussion um die staatlichen Leistungen an die Kirche wird manches miteinander verglichen, was nicht vergleichbar ist. Der Verfassungsauftrag zum Ablösegebot betraf nicht alle geldwerten Vorteile, die der Staat Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften zuwendet, sondern lediglich solche Zahlungen, die zum Ausgleich für die weitreichende Enteignung von kirchlichem Eigentum im Rahmen der Säkularisation auf Grundlage des Reichsdeputations-Hauptschlusses von 1803 erbracht wurden. Für jeden rational Denkenden erhebt sich natürlich die Frage, wie hoch der Wert der enteigneten Güter zu bemessen ist, und wie viel in den zurückliegenden zwei Jahrhunderten schon an Leistungen erbracht wurde, um die Enteignung zu kompensieren. Angesichts der Tatsache, dass heute lediglich 58,8% der Bundesbürger den beiden großen christli-

chen Kirchen angehören, ist die Frage nach der rechtlichen Verpflichtung zur Zahlung von € 480 Millionen. durch alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes durch ihre Steuern berechtigt. Auch die Mitglieder der Freikirchen, Muslime und Atheisten tragen so durch ihre Steuern zur Finanzierung der beiden Volkskirchen bei. Der vormalige Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Freiburger Rede am 25. September 2011 eindrücklich die Entweltlichung der Kirche angemahnt. „Um ihre Sendung zu verwirklichen, wird sie (die Kirche) auch immer wieder auf Distanz zu ihrer Umgebung gehen müssen, sich gewissermaßen entweltlichen“. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass die damalige Enteignung „zur Läuterung wesentlich beigetragen habe“. So fordert in diesem Sinne etwa im Berliner Tagesspiegel der katholische Unternehmensberater Thomas von Mitschke-Collande, Mitglied des Zen5

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tralkomitées der deutschen Katholiken, eine radikale Entweltlichung der Kirche. Er regt an, der Staat könne als Gegenleistung für den Verzicht mit den Millionen, die er nicht mehr an die Kirchen zahlt, etwas Gutes tun. Zum Beispiel ein Institut gründen, mit dem Flüchtlinge oder behinderte Menschen unterstützt werden. Die Frage nach der Finanzierung der beiden Volkskirchen durch den Staat trifft die Kirchen nicht ganz unvorbereitet. Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte die Partei „Die Linke“ einen entsprechenden Gesetzentwurf im Parlament eingebracht, der die staatlichen Leistungen durch eine Einmalzahlung ablösen sollte. Dieses Gesetzesvorhaben war gescheitert. Spätestens seit diesem Zeitpunkt war klar, dass eine bisher uninformierte Öffentlichkeit über diese Art der Finanzierung der Kirchen informiert werden sollte. Für mich als Mitglied einer Freikirche stellt sich natürlich schon die Frage, mit welcher Berechtigung wir neben der Finanzierung unserer eigenen Kirche durch freiwillige Beiträge auch zur Finanzierung der beiden Volkskirchen als

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Steuerzahler herangezogen werden. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass sich die Katholische Kirche mit etwa € 5,2 Milliarden und die Evangelische Kirche mit etwa € 4,6 Milliarden an Kirchensteuermitteln im Wesentlichen selbst finanzieren würden. Auch der Umstand, dass es sich hierbei um „Steuern“ handelt, die der Staat für die Kirchen gegen Gebühr einzieht, verstärkt den Eindruck einer engen Verflechtung zwischen Kirche und Staat. Wir als Freikirche haben uns von unserer Gründung im Jahre 1834 an als Freiwilligkeitskirche verstanden, die sich – frei von staatlichem Einfluss – ausschließlich durch die freiwilligen Opferzahlungen ihrer Mitglieder finanziert. Insoweit können wir unseren Partnern in den Volkskirchen Mut machen zum Wagnis der Finanzierung ihrer Kirchen ausschließlich durch ihre Gläubigen. Wir wissen schließlich aus eigener Erfahrung, einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Ihr Emanuel Brandt

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BIBLISCHE ERMUTIGUNG „War uns nicht zumute, als würde ein Feuer in unserem Herzen brennen, während er unterwegs mit uns sprach und uns das Verständnis für die Schrift öffnete?“ Lukas 24,32

Es gibt Situationen in unserem Leben, die uns schlicht überfordern. Ereignisse, die wir nicht einmal mit den eigenen Worten beschreiben können, aber massive Auswirkungen in uns zur Folge haben. Erlebnisse, die uns nach außen hin weiter funktionieren lassen, aber nach innen uns in das Land des Aufgebens führen wollen. Sie eröffnen schlaflose Nächte und zeigen einem selbst, wie begrenzt doch der Mensch ist. Da, wo noch gerade von Erfolg die Rede war, von Durchbruch und Gewinn, zerfällt plötzlich das eigene Lebenshaus wie ein Kartenhaus. Die Fragen, die sich darauf anschließen, sind bohrend: 8

Wie konnte das passieren? Warum habe ich nichts davon gemerkt? Wie konnte ich so blind sein? Bin ich Betrogener oder habe ich betrogen? In solchen Stunden greifen eigenartige Mechanismen, der eigene Wert wird oft in Frage gestellt und Verdrängung schleicht sich ein. Der oben aufgeführte Textabschnitt aus dem Lukasevangelium macht uns auf zwei solche ins Wanken gekommene Menschen aufmerksam. Es ist von den Emmausjüngern die Rede, die als Nachfolger Jesu alles aufgaben, um mit Jesus, dem Sohn Gottes, unterwegs zu sein. Sie durften erleben, wie er Blinde sehend machte, Verkrüppelte aufrichtete und ihnen, sowie Frauen und Kin-

dern zu ihrem Recht verhalf. Die Emmausjünger träumten von einem weltlichen Reich, wo sie als Minister und er, Jesus, als ihr König herrschen sollte. Und was wurde daraus? Jesus wurde verhaftet und an das Kreuz genagelt. Zwei, deren Träume und Hoffnungen verloren schienen, unterwegs in die Nacht, mit einer Frage: „Sollte es das gewesen sein?“ Da, wo ich meinem Scheitern begegne, wo ich persönlich am Ende bin und in der Gefahr stehe, Jesu Wirklichkeit und Macht zu beschränken, ihn zu reduzieren auf Tradition und Erinnerung, da kreuzt er meinen Weg und fängt ganz neu mit mir an. Er lässt mich sogar nicht da, wo ich blind für ihn und seine Gegenwart geworden bin.

Jesus Christus, der Auferstandene, der dem Tod die Macht genommen hat, dient mir und lehrt mich von Neuem. Er, der von keiner Schuld wusste, nimmt meine Schuld und trägt sie. Er, der die Liebe ist, eröffnet mit dem Hineinkommen in mein bedrohtes Lebenshaus ein Gesundwerden meiner Seele, meines Körpers und meines Geistes. Er schenkt mir ein neues Sehen, so wie damals den Emmausjüngern, und eröffnet ein Feuer der Klarheit, der Eindeutigkeit und des Teilens. Er gibt, wo ich bereit bin von ihm zu nehmen und erbarmt sich, wo ich noch Zeit brauche. Wann sind wir bereit, ganz schlicht und einfach, diesem Licht Raum zu geben? Es gilt Jesus in unser Leben einzuladen. Nur zu! Ihr Olaf Rudzio

Das Bildmotive wurde von Udo Schikora zur Verfügung gestellt.

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AUS DEM GESAMTWERK TABEA Tagung leitender Mitarbeiter Am 18.09.2013 trafen sich im wunderschönen Elsa-BrändströmHaus an der Elbe die leitenden Mitarbeiter der Tabea Gruppe, um Frau Pemöllers Geburtstag zu feiern. Nein, Spaß bei Seite, sie waren vom Vorstand des Diakoniewerkes Tabea e.V. zur jährlichen Tagung der leitenden Mitarbeiter eingeladen. Ziel dieser Tagungen ist nicht nur, die leitenden Mitarbeiter aus allen Tabea Einrichtungen gleichzeitig zu informieren und über Neuigkeiten bzw. Veränderungen und Pläne in

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Kenntnis zu setzen. Nein, ein Ziel ist es auch, für ein Kennenlernen und regen Austausch unter den Mitarbeitern zu sorgen. So waren fast alle verantwortlichen Mitarbeiter aus allen Bereichen von Haustechnik bis Beschäftigung, von Hauswirtschaft bis Buchhaltung angereist. FAST alle, deswegen, weil irgendjemand es unseren Kollegen aus Lurup nicht gegönnt hat und just an diesem Tag den MDK zur jährlichen Prüfung vorbei schickte. Sie konnten sich aber zumindest der guten Wünsche aller Anwesen-

den gewiss sein – was sich im Rückblick möglicherweise sogar positiv ausgewirkt hat. Immerhin schloss Tabea – Leben bei Freunden die Prüfung an diesem Tag mit einer Note von 1,1 ab! Dazu an dieser Stelle noch einmal die herzlichsten Glückwünsche. Alle anderen Kollegen, die nicht wegen MDK, Urlaub oder Krankheit verhindert waren, trudelten an diesem Morgen an der Kösterbergstraße unweit vom Tabea Krankenhaus ein. Sogar die „Heiligenstädter“ schafften es trotz der früh morgendlichen Anreise mit Bus und Flugzeug (fast) pünktlich. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Herrn Emanuel Brandt, behandelte Herr Olaf Rudzio das Thema „Leitung“ in Tabea in seiner Andacht. „Ein starker Leiter schützt den Frieden……..“, so beginnt ein Zitat von Emma Elsholz, 1924 verstorbene, ehemalige zweite Oberin des Tabea Werkes. Ein starker Leiter ist ein klarer Leiter und am Beispiel von Math. 21 Vers 12 bis 16 beschrieb Herr Rudzio eindrucksvoll, wie schon Jesus als stärkster Leiter über-

haupt vorlebte, worauf es bei der Leitung ankommt, nämlich stark und klar zu sein: • in der Ausrichtung auf sein Ziel, • in Wertschätzung und Anerkennung, • in der Führung von sich selbst und anderen, • im Umgang mit Gefühlen, Emotionen und Leidenschaften, • in der Beherrschung der Instrumente der Organisation und Kontrolle und der persönlichen Ausgeglichenheit, • in der Überzeugung, Mitarbeiter aufzubauen und zu motivieren. Alles Attribute, die unsere leitenden Mitarbeiter im Idealfall mitbringen, anderenfalls bei Tabea lernen können mit „Jesus als Coach“. Denn klassische Führungsqualitäten alleine reichen nicht aus, um Tabea als das Besondere zu erhalten, was es ausmacht und was Herr Emanuel Brandt anschließend wie folgt charakterisierte: TABEA steht für T radition A thmosphäre B eharrlichkeit E mpathie A ngenommen sein 11

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Besondere Merkmale, die es trotz steigendem, wirtschaftlichen Drucks zu erhalten gilt und für die sicher jeder der Anwesenden praktische Beispiele aus seinem Arbeitsalltag in der Tabea Gruppe nennen könnte. Die Referentin Frau Michaela Schwab hielt im Anschluss einen beeindruckenden Vortrag zum Thema Belegungsmanagement. Selbst aus der Pflege bzw. „von Station“ kommend hat Frau Schwab über 30 Jahre Erfahrungen im Gesundheitsbereich gesammelt und wusste daher aus tiefster Überzeugung zu berichten: „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“! Das dieser erste Eindruck nicht nur durch den ersten Anblick von Menschen oder Räumlichkeiten geprägt wird, sondern auch stark durch Stimmen und auch Gerüche beeinflusst werden kann, konnte jeder von uns zustimmend nachvollziehen. Wie wichtig solche Eindrücke jedoch für die Belegung sein können, machte Frau Schwab uns anhand verschiedener Beispiele klar. So geht es hierbei nicht nur um den Ein-

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druck, den ggf. interessierte Angehörige bekommen, sondern auch um den aller anderen Besucher in unseren Häusern. So ist es erwiesen, dass der Mensch ein positives Erlebnis im Durchschnitt ca. 3 Mal in seinem Umfeld erzählt, ein negatives jedoch bis zu 20 Mal. Rechnet man jetzt mal alle Mitarbeiter, Angehörige und sonstigen Besucher (Lieferanten, Ärzte, Apothekenboten, Handwerker, Fußpfleger, usw.) in den Häusern zusammen, kann es schon erschrecken, was für Auswirkungen negative Eindrücke dieser so genannten „Multiplikatoren“ auf den Ruf unserer Häuser haben können. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf begegnet man in Zukunft vielleicht auch dem im Haus „herumirrenden“ Pizzaboten mit hilfsbereiter Freundlichkeit. Aber nicht nur der Ruf einer Einrichtung ist für die Belegung entscheidend, auch das individuelle Angebot sollte ständig überprüft und den aktuellen „Kundenbedürfnissen“ angepasst werden. So werden wir z. B. in zehn Jahren ohne WLAN-Angebot für unsere Bewohner nicht mehr auskommen.

Nicht zuletzt wird die Entscheidung, ob ein Bewohner zu uns in die Einrichtung kommt, meist durch die Angehörigen beeinflusst. Wie die Heimleitung und alle Beteiligten diesen zum Zeitpunkt der Suche nach der richtigen Einrichtung begegnen und wie gut sie sich in die Situation ihrer Gegenüber einfühlen können, ist oft ausschlaggebend für eine positive Entscheidung. Im Anschluss an Frau Schwabs interessanten Vortrag, sowie einer erfrischenden Mittagspause mit leckeren, mediterranen Speisen folgte dann der Bericht von Frau Pemöller über das EqisA Projekt. Ein Instrument zu entwickeln, um Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe messbar zu machen, war bereits im Jahr 2008 der Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit. Ein solches Instrument wurde im Jahr 2010 an der Universität Bielefeld vorgestellt und im Folgejahr gemeinsam mit verschiedenen Einrichtungen der Caritas erprobt. Nachdem im Jahr 2012 im Pflegeneuausrichtungsgesetz verankert wurde, dass ein „indikatorengestütztes Verfahren zur verglei-

chenden Messung und Darstellung von Ergebnisqualität im stationären Bereich“ eingerichtet werden soll, wurde das Interesse an diesem Instrument größer und weitere Einrichtungen beteiligten sich an dem Projekt. Seit Juni dieses Jahres sind neben weiteren 112 Einrichtungen aus ganz Deutschland auch unsere Häuser in Burg auf Fehmarn und Hamburg Lurup mit dabei. Im Rahmen dieses Projektes werden anhand von speziell entwickelten Fragebögen alle Bewohner der Einrichtungen erfasst. Die Fragen zielen hierbei auf die IST-Situation der Bewohner, nicht auf die Dokumentation ab und behandeln hauptsächlich den Stand von Erhalt und Förderung der Selbständigkeit: Mobilität, Alltagsverrichtungen, soziale Kontakte, Pflegeschäden, etc.. Diese Daten wurden anonymisiert, an das projektführende Institut gesendet und dort ausgewertet. Die Befragung wird im März und September 2014 jeweils wiederholt. Durch die Auswertungen erhalten wir erstmals einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse unseres pflegerischen 13

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Handelns, insbesondere im Hinblick auf die Bewohnerbedürfnisse. Sozusagen eine echte Aussage über unsere „Pflegequalität“.

Wir sind sehr gespannt auf den weiteren Verlauf dieses Projektes, Frau Pemöller wird uns auf dem Laufenden halten.

Gleichzeitig erhalten wir durch die Teilnahme an dem Projekt auch Vergleichsdaten von anderen Einrichtungen, so dass wir unsere Ergebnisse besser beurteilen und einschätzen können.

Traditionell fand zum Abschluss der Tagung die Runde statt, bei der jeder der Anwesenden die Gelegenheit hatte, auszusprechen, was ihn in Tabea im vergangenen Jahr besonders positiv beeindruckt hat und was man eventuell für verbesserungswürdig hält. Die Vorschläge wurden von der Geschäftsleitung aufgenommen. Damit war die Tagung beendet und alle freuen sich darauf, sich im nächsten Jahr wiederzusehen. Anja Falkner

Darüber hinaus könnte dieses Instrument jenes sein, welches zukünftig das jetzige MDK-Prüfsystem ablöst. Tabea hätte dann durch die Projektteilnahme schon einen Wissensvorsprung in der Gruppe, von dem alle profitieren könnten.

Aber – Was gehört zu St. Martin? Ein Bettler, St. Martin, ein Pferd und Kinder, die singend mit der Laterne dem St. Martin folgen.Damit war der erste Schritt für unseren Martinsbasar getan. Bewohner/innen bastelten wochenlang Laternen, die unser Haus schmückten. die Bewohner/innen vom Wohnbereich1 hatten Besuch von Clowns. Feuerstellen, ein Zelt im Innenhof, Gänsebraten zum Mittagessen uvm. führten dazu, dass reges Treiben zu erleben war. Gleichzeitig war auch Tag der offenen Tür. Die Mitarbeiter/innen der Beschäftigungstherapie, der Physikalischen Therapie und der Ergotherapie erarbeiteten ein reichhaltiges Programm und gaben ausführliche Informationen.

Martinsbasar am Samstag den 09. November 2013 In diesem Jahr wurde aus dem traditionellen Geschenkebasar der Martinsbasar. Warum? – werden Sie sich fragen. Das ist schnell beantwortet: „Mitarbeiter/innen, Eltern, Bewohner/innen freuen sich, dass die Kinder unserer Kita Lütt Tabea in die Feste und Fei14

ern unserer Einrichtung Leben in Geborgenheit einbezogen sind. Das Vorbereitungsteam war sich einig, dass die Kinder mit ihren selbst gebastelten Laternen einen Umzug über unser schönes Gelände bekommen sollten.

Das Vorbereitungsteam des Martinsbasars kümmerte sich um die traditionellen Verkaufsstände, die in diesem Jahr ein wenig anders gestaltet waren und dennoch traditionell besetzt werden konnten. Es gab Musik für die Pflegewohnbereiche, musikalische Untermalung des Martinsbasars an verschieden Stellen und

Für Interessierte gab es 3 Führungen durch die Einrichtung mit Besichtigung aller Wohnformen, da mehrere Bewohner/innen ihre Wohnungen/ Zimmer zur Verfügung stellten. Ein schöner, erlebnisreicher Tag, der zum Glück auch ohne Regen blieb, wurde bei gemütlichem Klönschnack im Zelt beendet.“ Christiane Schmale 15

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Europäischer Verband Freikirchlicher Diakoniewerke (EVFD) tagt in Wien

Dies ist nicht etwa ein Bild aus Bamberg oder Nürnberg mit dem Hinweis auf die U-Bahnlinie 4 nach Heiligenstadt. Vielleicht ist es ein Zukunftstraum dieser Orte oder der Bewohner von Heiligenstadt?. Nein, sondern diese Haltestelle befindet sich mitten in Wien, im schönen Stadtpark. Dort nahmen wir vom 12. bis 15. September 2013 mit 4 Vertretern (Leitende Mitarbeiter) von Tabea an der Tagung des Europäischen Verbandes Freikirchlicher Diakoniewerke (EVFD) teil. Zu diesem Verband gehören 29 Diakonische Einrichtungen aus acht europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Georgien, Norwegen, Slowakei, Tschechien, Österreich, Schweiz) und den Freikirchen Methodisten, Baptisten / Brü16

dergemeinden und Freien Evangelischen Gemeinden. Etwa 60 Teilnehmer hatten sich in Wien eingestellt. Wir tagten in einem Raum der Universität für Musik und Darstellende Kunst, der nur wenige Meter von der Baptistengemeinde Wien, Krummgasse, und deren diakonischer Arbeit entfernt lag, so dass manche Mahlzeit sowie viele Begegnungsmöglichkeiten und Informationen dort möglich waren. Den Auftakt bildete ein festliches Abendessen, bei dem sich die einzelnen Teilnehmer vorstellten und ihren Bezug oder Noch-Nicht-Bezug zum Thema nannten. Das Thema lautete „Spiritual Care“. Damit und mit theologischen und antropologischen Grundlagen von Spiritual Care machte uns der Referent Prof. Eckhard Frick bekannt (Jesuit, Priester, Dr. med., Lehrstuhl an der Medizinischen Fakultät München). Dr. Stefan Stiegler, Vorstand des Albertinen-Diakoniewerkes Hamburg und Karin Schröder-Hartwig, stellvertretende Pflegedirektorin im Alberti-

nen-Krankenhaus, Hamburg, stellten uns ihre Erfahrungen bei praktischen Schritten der Umsetzung dieses Anliegens vor. Dabei hat sich mir der Begriff „Kultur der Achtsamkeit und Unterbrechung“ eingeprägt. Das geschieht z. B. nach Begegnungen und Erlebnissen des Tages, die eine existentielle Bedeutung auch für die Pflegeperson oder den Arzt hatten. Dieses wahrzunehmen, zuzulassen, sich Augenblicke z. B. einer Minute des Stillehaltens danach zu gönnen, sind hilfreiche Elemente zur Einübung dieser Kultur. Dies geschieht jedoch nicht von ungefähr, es kann und muss geschult und dann geübt werden, da es eine Haltungs-Veränderung beinhaltet. Spannend war es durch Andrea Klimt, Pastorin und Beauftragte der freikirchlichen Diakonie in Österreich, von der Entwicklung der Diakonie und der Gemeinde zu hören und auch verschiedene diakonische Projekte kennen zu lernen. Zunächst war die Gemeindegründung innerhalb einer Studenten-Arbeit das Projekt. Nachdem die Gemeinde innerhalb von 12 Jahren auf über 100 Personen angewachsen ist, hat sie ihrerseits viele Projekte, mit denen sie

als diakonische Initiative auf aktuelle Not reagiert. Beispielsweise mit „Herzwerk, einer Initiative für Menschen in Prostitution“ oder mit der Flüchtlingsarbeit unter und mit Asylbewerbern geschieht dies. Spannend ist auch der Gottesdienst dieser Baptistengemeinde in Wien, Krummgasse. Den ganzen Sonntag über sind die Menschen zusammen. Da gibt es zwischen Bibelunterricht, Sonntagsschule, Taufkurs, Gottesdienst, Gebetszeiten immer wieder gemeinsames Essen und Klönen und Austausch und die Geburt neuer Ideen bis weit in die Nacht hinein. Da ist ein Sprachengewirr, auch Sprachkurse, und ein lebendiges, fröhliches Miteinander von ganz jung bis alt und alle fühlen sich zu Hause. Neben allen Informationen, Besichtigungen, Mitglieder-Versammlung mit Vorstandswahl und Haushalt, Informationen von Eurodiakonia, Andachten, gemeinsamem Gottesdienst und vielen Begegnungen blieb sogar noch Zeit für einige kulturelle Highlights in der schönen Stadt Wien. Die nächste Tagung findet in zwei Jahren in Deutschland, in Weltersbach bei Köln, statt . Sr. Anneliese Kirschner 17

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AUS DER SCHWESTERNSCHAFT Wir nehmen Abschied

AUS TABEA – LEBEN IN GEBORGENHEIT, AM ISFELD Wofür ich dankbar bin:

Diakonisse Marie Colditz * 31.03.1914 † 17.10.2013 Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun. Psalm 73,28 Sr. Marie Colditz trat 1941 in unsere Schwesternschaft ein und erlernte die Krankenpflege. Danach arbeitete sie zehn Jahre lang im Krankenhaus Elmshorn, gefolgt von einer langen Zeit im Krankenhaus Geesthacht, wo sie bis zu ihrem offiziellen Ruhestand 1967 blieb. Weit darüber hinaus arbeitete sie aber noch weiter stundenweise Am Isfeld, hauptsächlich in der Küche. Sr. Maria war ein wahrer Sonnenschein und ein zutiefst dankbarer Mensch. Der tiefe Friede, der sie mit ihrem Herrn verband, war für jeden spürbar. Wir sind Gott dankbar, dass wir unsere älteste Schwester so lange unter uns haben durften und sich dieses reich erfüllte Leben jetzt ohne eine lange Leidenszeit erfüllt hat.

„Ein Schicksalsschlag erreichte mich – mein Mann verstarb im Tabea – Leben bei Freunden. Sehr schnell war mir klar, mich im Haus als Ehrenamtliche zu engagieren. So war ich abgelenkt, beansprucht und dankbar. Leider muss ich erneut mit einem plötzlichen Verlust fertig werden. Ich bin so dankbar, MEIN TABEA mit den wunderbaren Mitarbei-

Und ich bin dankbar, durch meine inzwischen immer weiter reichenden ehrenamtlichen Tätigkeiten im Haus, den Bewohnern nahe sein zu können. Das DANKESCHÖN ihrerseits ist für mich immer wieder wunderbar.“ Inge Nolting

Wofür ich dankbar bin: „Ich bin dankbar für unsere Kindertagesstätte. Jung und alt leben auf engem Raum zusammen. Manchmal gehe ich hin und schaue den Kindern vom Zaun aus zu. Dabei hatte ich ein schönes Erlebnis:„Hast Du denn noch Geschwis-

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tern und dem so liebevollen seelischen Beistand zu haben.

ter?“ frage ich einen Jungen. „Nein!“ sagte er. „Nur Mama und Papa und jetzt auch noch Du.“ Dabei schaute er mich liebevoll an. Das war die schönste Liebeserklärung die ich je bekommen habe.“ Sr. Rosemarie Feld 19

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Wofür ich dankbar bin: „Ich war eines Abends auf dem Weg zur Volkshochschule, um Unterricht zu geben. Dann passiert Folgendes: Ich lenke mein Auto gerade noch links über die Straße, bevor es streikt! Nichts geht mehr! Ich gerate in Aufregung! Was soll ich jetzt bloß tun? Das Auto hier einfach stehen lassen? Zum Gymnasium laufen? Meinen Unterricht absagen, aber wie? – Ich rufe zu Gott: „Herr, bitte komm und hilf mir!“ Da taucht plötzlich ein junger Mann auf einem

Grundstück auf, wo man sonst selten jemanden sieht. „Kann ich Ihnen helfen?“ fragt er freundlich. „Oh ja, bitte!“ Motorhaube aufgemacht, er guckt prüfend und hantiert ein wenig herum. „So, nun geben Sie mal ganz vorsichtig Gas. Der Motor müsste nun anspringen, aber vorsichtig!“ Ja, er tut’s! Alles in Ordnung. „Vielen herzlichen Dank!“ Ich komme noch pünktlich zum Unterricht mit einem intakten Auto! Iris Johannsen

AUS TABEA – LEBEN BEI FREUNDEN, HAMBURG-LURUP Portraits von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern TABEAs

Fr. Corumlu Wohnbereichsleitung der Wohngruppen 5 - 7 20

HH: Liebe Fr. Corumlu, seit dem 16. September 2013 gehören Sie zum Tabea-Team in Lurup – ich hoffe, so langsam fühlt es sich ein wenig vertraut an, hier zu arbeiten. FC: Ja, sich hier im Haus und speziell in den Wohnbereichen 5 - 7 einzuarbeiten, erfordert schon einige Energie und man braucht Zeit, um die Bewohner, Mitarbeiter, Strukturen und Dokumentation kennen zu lernen. HH: Warum haben Sie sich bei TABEA beworben? FC: Im Rahmen meiner Weiterbildung zur Pflegedienstleitung habe ich 2009 ein Praktikum hier im Haus gemacht und da ich türkische Wurzeln habe, lag es auf der Hand, mich für eine Leitungsfunktion im türkischen Wohnbereich zu bewerben. Sie arbeiten als Teamleitung für die Wohnbereiche 5 - 7. Was liegt Ihnen besonders am Herzen? FC: Neben gelebter Fach- und Sozialkompetenz für das Wohlbefinden unserer Bewohner möchte ich besonders die Mitarbeiterentwicklung unterstützen: ein konstruktives Miteinander im Team sowie die Selbstständigkeit und auch das

verantwortungsvolle Arbeiten des einzelnen Mitarbeiters. HH: Sie wohnen mit Ehemann und einer süßen 3 1/2-jährigen Tochter in Pinneberg. Sind Sie in der Türkei geboren? FC: Nein, ich bin gebürtige Hamburgerin, aber meine Eltern sind türkischer Abstammung. HH: Fühlt man sich dann mehr als Türkin oder mehr als Deutsche? FC: Beide Kulturen haben große Anteile und bestimmen mein Leben. Ich habe sicher das Temperament einer Türkin, doch deutsche Lehrer und Freunde haben mich eben auch geprägt. Ich suche mir immer das Beste heraus. HH: Was gefällt Ihnen besonders an der jeweiligen Kultur? FC: Ich liebe die Wärme und den Sinn für Familie in der türkischen Kultur, aber auch die Disziplin und Regeln der deutschen Kultur. HH: Das klingt nach guten Voraussetzungen für die Leitung der Wohnbereiche – aber auch nach einem großen Herzen für die eigene Familie. FC: Ja, meine Tochter spielt die

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schönste Rolle in meinem Leben – darum habe ich mich auch nur auf eine begrenzte Arbeitszeit von 30 Stunden eingelassen. So bleibt noch ein wenig freie Zeit, meine Tochter Huzur-Ebru, zu genießen, sie zum Turnen und Tanzen zu begleiten und einfach für sie da zu sein. HH: Was bleibt da noch für Sie? FC: Nicht viel Muße – aber ab und zu ein gutes Buch, ich beschäftige mich gerne mit spirituellen Themen.

FC: Ich möchte das Gefühl spüren, angekommen zu sein und Tabea wünsche ich gutes, festes Stammpersonal, das wie ein Hauch Familie zusammenwächst, damit sich auch die Bewohner Zuhause fühlen. HH: Danke, liebe Frau Corumlu, für dieses Kennenlernen und ein gutes Ankommen. Ich freue mich, wenn sich Ihr Wunsch erfüllt. Heike Hitzemann

Frau Corumlu, was wünschen Sie sich persönlich und für Tabea?

AUS DEM ALTEN- UND PFLEGEHEIM TABEA, BURG Gedenken an Ringelnatz Liebe Bewohner, wer erinnert sich noch: Letztes Jahr um diese Zeit wurde ich von Frau Berger aus dem Betreuten Wohnen abends in der Dämmerung angerufen: „Kommen Sie schnell Schwester Andrea, im Garten läuft ein kleiner Igel herum.“ Mit vereinten Kräften haben wir den Igel eingefangen und nun kam die große Frage, wohin mit ihm. Zuerst kam er in einen Korb mit Laub, aber er versuchte dort auszubrechen. Weil der Igel versucht hat, sich um meine Hand zu wickeln und einzurollen, bekam er den Namen Ringelnatz. Er war so klein, wog kaum 200 Gramm und hätte den Winter nicht überlebt. Von Fr. Prange-Niebuhr hatte ich erfahren das es in Heiligenhafen jemanden gibt, der sich mit Igeln auskennt. Gesagt, getan, dort angerufen und hingefahren mitsamt Igel. Ringel-

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natz wurde von der Dame untersucht und für nicht überlebensfähig befunden. Igel müssen mindestens 500 Gramm wiegen, um über den Winter zu kommen. Die Dame bat um 10 Euro und hat dafür den kleinen Igel 4 Wochen in Pflege genommen. Er wurde entwurmt und gegen Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt. Ich bekam den Auftrag, in der Zeit ein Winterquartier herzurichten. Was nun, der Igel brauchte mindestens 2 Meter Auslauf. Zum Glück hatte Herr Hahn eine Idee. Er hatte noch einen alten Schrank, in dessen Tür 2 Löcher gesägt wurden. Diese wurden mit 23

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Draht bespannt, und so hatte ich einen Auslauf für den Igel. Eine Woche nach Weihnachten kam der Anruf der Tierärztin. Der Igel sei jetzt gesund und ich könne ihn abholen. Frau K. gab mir genaue Anweisung zur Pflege. Als Erstes musste der kleine Igel einen Karton als Höhle haben, der mit Zeitungspapierstreifen gefüllt sein sollte, damit er es warm hat. Der Auslauf darf nur mit Zeitungen ausgelegt sein, die dann gewechselt werden (Toilette des Igels). Füttern sollte ich den Igel mit Katzenfutter und eine kleine Schale mit Wasser hinstellen. Der Igel hat sich wohl gefühlt und kam jeden Abend in der Dämmerungszeit und hat gefressen. Aber der Igel bekam nachher den Namen Schwienigel, weil er unwahrscheinlich „rumgeschweinert“ und alles durch den Kasten gewühlt hat. Ich war froh, als er endlich für ca. 4 Wochen in den Winterschlaf ging. Gegen Ende Januar wurde er wieder wach und musste täglich versorgt werden. Ende März hatte ich die Nase (im wahrsten Sinne des Wortes) voll und habe gedacht, bis Mai halte ich es nicht mehr durch

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(Geruch). Da fiel mir ein, ich habe ja noch das Gehege von den Meerschweinchen. Dieses wurde auf der Wiese aufgestellt und der Igel bekam so den ersten Eindruck von der Natur, die ihn erwarten würde. Das Kaninchenhaus wurde seine Höhle. Bis zum 1. Mai hat er sich dort wohlgefühlt und wenn das Gehege schmutzig war, wurde es versetzt. Der Igel sollte erst ab Mai freigesetzt werden, damit er nicht im Maifeuer umkommt, denn Igel verstecken sich gerne im Gehölz. Am 2. Mai brauchte ich das Gehege nur noch wegnehmen und der Igel hatte seine Freiheit. Er ist auch sofort verschwunden und wurde seitdem nie wieder gesehen. Am Ende war er groß und fett und hat sicherlich den Sommer genossen. Wer weiß, wenn ich jetzt abends einen Igel sehe, ob das nicht mein Schwienigel ist. Und wenn mir jetzt wieder ein kleiner Igel über den Weg laufen sollte, dann weiß ich jetzt, wie er überwintern kann. Viele Grüße und einen frohen Herbst wünscht Ihre Andrea Eichstädt

AUS DEM TABEA-LEINLEITERTAL IN HEILIGENSTADT, OBERFRANKEN Großer Schritt in die Zukunft: TABEA setzt auf Oberfranken Tabea Leinleitertal: Foyer und Restaurantbereich komplett neu gestaltet. Das Hamburger Diakoniewerk Tabea steht zu Oberfranken: Zum zehnjährigen Bestehen der Christuskirche in Heiligenstadt wurde jetzt der umgebaute und komplett neu gestaltete Eingangs- und der Gastronomiebereich von Tabea-Leinleitertal offiziell seiner Bestimmung übergeben. Rund 20 Monate nach der Übernahme durch das Hamburger Diakoniewerk habe das Haus jetzt eine völlig neue und einladende Visitenkarte bekommen, sagte Tabea-Hauptgeschäftsführer Matthias Frost. In den zurückliegenden Monaten wurde unter anderem der gesamte Restaurantbereich umgebaut. Während der Saal früher eher Jugendherbergsatmosphäre ausstrahlte, gleicht er mit geschmackvollen Tep-

pichböden, gedeckten Farben und Mahagoni-Hölzern jetzt einem riesigen Wohnzimmer und lädt Bewohner wie Besucher zum Aufenthalt ein. Aufgelockert wird der Raum unter anderem durch eine echte Wasserwand und mehreren Strandkörben im Wintergarten. „Wir haben vor allem auch Vorschläge der Bewohner in die Umgestaltung mit eingebracht“, sagte Architekt Stefan Seemüller aus Bamberg.

Völlig neu gestaltet wurde das Foyer mit einer eigenen Rezeption, einem neuen Kiosk, einem riesigen 25

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Info-Bildschirm und jeder Menge gemütlicher Sitzmöglichkeiten. Allerdings sei es bei der Umgestaltung noch um weit mehr gegangen, sagte der Architekt. So seien beispielsweise das undichte Dach des Gastronomiebereiches repariert, eine neue Beleuchtung eingebaut und eine neue Raum-Akustik mit Schall brechenden Dämmplatten installiert worden.„Wir wollen offener werden und uns künftig auch mehr in der Region präsentieren“, so Hauptgeschäftsführer Frost. Die Umbauarbeiten, die während des laufenden Betriebs erfolgten, sollen ein erster Schritt dazu sein, weitere Maßnahmen sollen folgen. Bürgermeister Helmut Krämer sah in den Investitionen ein großartiges Bekenntnis des Hamburger Diakoniewerks in den Standort Heiligenstadt. Mit rund 140 Beschäftigten sei Tabea einer der bedeutendsten Arbeitgeber in der Region. Die Übernahme durch das Diakoniewerk vor exakt 20 Monaten sei ein echter Glücksfall für Heiligenstadt gewesen. Ohne Tabea hätte man vielleicht für Teilbereiche einen neuen Träger gefunden, niemals aber für die komplette Einrichtung

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mit Gästehaus und touristischen Einrichtungen. Das Hamburger Diakoniewerk Tabea betreibt in Heiligenstadt ein Pflegezentrum mit rund 130 Betten, eine Diakoniestation, bietet Betreutes Wohnen mit rund 100 Eigentums- und Mietwohnungen an. Ein Gästehaus, ein Tagungszentrum, ein Jugendhaus und mehrere Ferienwohnungen runden die Palette des Sozialdienstleisters ab. Hervorgegangen war Tabea-Leinleitertal Anfang 2012 aus dem damaligen Familienzentrum der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden Nordbayerns.

Gefeiert wurde der Abschluss der Bauarbeiten unter anderem mit einem Tag der Offenen Tür. Zahlreiche Besucher aus Oberfranken nutzten dabei die Gelegenheit sich über das breite Angebotsspektrum

von Tabea-Leinleitertal als einen der größten Sozialdienstleister in Oberfranken zu informieren. „Dazu ist noch zu ergänzen, dass wir am Tag der Offenen Tür am 27.Oktober 2013 über 500 Besu-

cher und Gäste im Tabea-Leinleitertal gehabt haben“, ergänzt unser Heimleiter Urs Bruhn, den beigefügten Pressetext. Stephan Herbert Fuchs

Kirchweih – am Berg In Bayern feiern die Kirchengemeinden alljährlich ihre Kirchweih-Feste, in der fränkischen Mundart auch „Kerwa“ genannt. So konnte auch die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Heiligenstadt am 26. und 27. Oktober 2013 das zehnjährige Bestehen der Christuskirche in Heiligenstadt feiern.

Den Auftakt des Festes erlebten wir am Samstag, 26.Oktober mit der Schauspielerin Eva-Maria Admiral bei dem interaktiven Theaterkabarett „Das STÜCK vom GLÜCK! – Vom (Un-)glück und anderen Menschlichkeiten.“ Es war eine inspirierende, interaktive Reise, bei der die Teilnehmer am Ende selbst entscheiden konnten, ob sie ein Kabarett, einen Theaterabend oder ein Seminar besucht haben – oder alles in Einem. Für mich war es alles in Einem. Mit einem von der Gemeinde zubereiteten kleinen Imbiss konnte dieser Abend bei Begegnungen und Gesprächen ausklingen.

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Im Festgottesdienst am Sonntagvormittag predigte im vollbesetzten Gottesdienstraum (220 Plätze) Pastor i. R. Edwin Peter Brandt zu dem Thema „Wo der Himmel die Erde berührt“. Das nahm Jakob wahr (1. Mose 28), nachdem er, der Betrüger und deshalb aus Angst auf der Flucht, im Traum Engel Gottes auf einer Leiter, die bis in den Himmel reichte, sah und das Reden Gottes zu ihm ganz persönlich gehört hatte. „Gott ist an dieser Stätte und ich wusste es nicht“, bekannte er voll Ehrfurcht am Morgen, als er aufwachte. Wo der Himmel die Erde berührt – das geschah auch im Kommen Jesu Christi in unsere Welt. Es geschieht auf vielfältige Weise und an vielen Orten, auch in Kirchen, auch in unserer Kirche, auch heute. „Gott ist an dieser Stätte und ich wusste es nicht!“ Dieses Wort hat mich sehr ermutigt, gerade auch in Bezug auf Heiligenstadt. Der Gottesdienst wurde durch „Himmlische Musik“ von Monika Lehneis aus Waischenfeld und Lobliedern des Gemeindechores umrahmt. Als Vertreter des Landesverbandes war Pastor Mathias Bartel aus Nürnberg gekommen.

Zur Einweihung dieses Gotteshauses vor zehn Jahren feierte die Gemeinde ihr 25-jähriges Jubiläum. Dazu schrieb damals der Gemeindepastor Reinhold Brunkel: „Das Werden und Wachsen dieser Baptistengemeinde ist eng verwoben mit der Geschichte des Familienzentrums der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Nordbayern. Nicht wenige ihrer Mitglieder sind Bewohner oder Mitarbeiter des FZ Heiligenstadt. Dazu kommen Menschen aus Heiligenstadt und Umgebung, die hier ihre geistliche Heimat gefunden haben. Die Größe und technische Ausstattung des Gottesdienstraumes und des Foyers bieten sich an zur Durchführung größerer Veranstaltungen und Konferenzen.“ Große Dankbarkeit für die seit 10 Jahren bestehenden, vielfältigen Möglichkeiten in diesem Hause wurde auch bei der diesjährigen „Kirchweih am Berg“ zum Ausdruck gebracht. Aus dem FZ ist inzwischen Tabea-Leinleitertal geworden. Und das Feiern in Tabea-Leinleitertal ging an diesem Tag fröhlich weiter mit der Einweihung des umgebauten Restaurants sowie mit einem Tag der Offenen Tür. Sr. Anneliese Kirschner

WEIHNACHTSGEDICHT Die heilige Nacht Gesegnet sei die heilige Nacht, die uns das Licht der Welt gebracht! Wohl unterm lieben Himmelszelt die Hirten lagen auf dem Feld. Ein Engel Gottes, licht und klar, mit seinem Gruß tritt auf sie dar. Vor Angst sie decken ihr Angesicht, da spricht der Engel: „Fürcht' euch nicht!“ „Ich verkünd euch große Freud: Der Heiland ist geboren heut.“ Da gehn die Hirten hin in Eil, zu schaun mit Augen das ewig Heil; zu singen dem süßen Gast Willkomm, zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. Bald kommen auch gezogen fern die heilgen drei König' mit ihrem Stern. Sie knien vor dem Kindlein hold, schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold. Vom Himmel hoch der Engel Heer frohlocket: „Gott in der Höh sei Ehr!“ Eduard Mörike 29

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TERMINE Die Feiern und Gottesdienste in der Adventszeit sind alle in einem separaten Festkalender zusammengestellt, der in allen betroffenen Einrichtungen und Bereichen aushängt.

31.12.2013

16.00 Uhr Jahresabschlussfeier im Gemeinschaftsraum, in Lurup 15.00 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst, Andachtsraum, Burg

Dezember 10.12.2013

20.00 Uhr Mitarbeiter-Adventfeier in Tabea – Leben in Geborgenheit, Tabea-Festhalle, Am Isfeld 19, 22589 Hamburg (für Diakoniewerk Tabea, Tabea – Leben bei Freunden, Physikalische Therapie und KiTa)

11.12.2013

20.00 Uhr im Restaurant Mitarbeiter-Adventfeier in Heiligenstadt für alle Gesellschaften in Heiligenstadt

19.12.2013

19.00 Uhr Mitarbeiter-Adventfeier in Tabea-Altenund Pflegeheim, Kaestnerstraße 2, 23769 Burg auf Fehmarn

24.12.2013

16.00 Uhr Christvesper in der Tabea-Festhalle, Am Isfeld 19, 22589 Hamburg 19.00 Uhr Uhr Weihnachtsfeier für Bewohner von Haus 1/2 und 11-13, Cafè, Am Isfeld 19, 22589 Hamburg 16.00 Uhr Christvesper im Gemeinschaftsraum, Lurup

16.00 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst in der TabeaFesthalle, Am Isfeld 19, 22589 Hamburg

17.30 Uhr Silvesterfeier mit Essen, Speisesaal, Burg 16.00 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst, Christuskirche Heiligenstadt 20.00 Uhr Gemütlicher Ausklang zum Jahresschluss im Restaurant Tabea Leinleitertal, Heiligenstadt

Januar 12. - 19.01.2014

Allianzgebetswoche

15.01.2014

10:00 Uhr Neujahrsempfang der Tabea-Gruppe, Tabea-Festhalle, Am Isfeld 19, 22589 Hamburg

22.01.2014

14:00 Uhr Neujahrempfang in Heiligenstadt

26.01.2014

Ab 11:00 Uhr Freiwilligen-Börse AKTIVOLI In der Alten Börse, Adolphsplatz, Hamburg-Mitte

14.00 Uhr Christvesper im Andachtsraum, Burg 17.30 Uhr Bescherung und gemütliches Beisammensein mit Essen, Burg 16.00 Uhr Christvesper in der Christuskirche, Heiligenstadt 20.00 Uhr gemütliches Beisammensein am Heilig Abend im Restaurant Tabea Leinleitertal, Heiligenstadt 32

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Das Bildmotiv ist vom Verlag „Wort im Bild“

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