Molekulare Evolution

Molekulare Evolution Grundprinzip: Die Evolution arbeitet aus gegebenen Materialien neue Strukturen (Gene, Organe, usw.) enstehen nur aus schon exis...
Author: Irmela Hausler
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Molekulare Evolution

Grundprinzip:

Die Evolution arbeitet aus gegebenen Materialien neue Strukturen (Gene, Organe, usw.) enstehen nur aus schon existierenden

1.

Technische vs. Biologische Evolution Technische Evolution: -Wir entwickeln die Geräte, alte Geräte werden wegwerfen

Biologische Evolution: Alte Gene, Organe werden nicht wegwerfen können Evolúció Diese werden weiterentwickelt

Grundprinzip:

?

Die Evolution arbeitet aus gegebenen Materialien neue Strukturen (Gene, Organe, usw.) enstehen nur aus schon existierenden

1.

2.

Entstehung neuer Gene 1. Exon Duplikation 2. Exon Vermischung 3. Genduplikation 4. de novo (neu)Entstehung: 5. Duplikation von Genom und Genomteile

3.

Exon Duplikation Gen E1

E = exon

E2

E3

3.

Exon Duplikation Gen E1

E = exon

E2

E2’

E3

Exon Vermischung Gen 1 E1

E2

E3 E3

E4

Gen 2 E1

E = exon

E2

E3

4.

Exon Vermischung Gen 1 E1

E2

E3

E4

Gen 2 E1

E = exon

E2

E3

E4

4.

Exon Vermischung Fibronektin Plasminogen Gewebe-Plasminogen Aktivator

Epidermales Wachstumsfaktor (EGF)

4.

5.

Genduplikation Chromosom

2 Gen 1

…., und später auch funktionelle Separation Chromosom

Gen1

Gen Gen 22

- Die durch die Duplikation entstandene, funktionsfähige Gene nennen wir Paraloge. - Die homologen (d.h. funktionell identischen) Gene verschiedener Spezien sind Ortologen.

6.

7.

Schicksal des neuen Gens ein Pseudogen entsteht Mutation in der kodierenden Region → ein Pseudogen entsteht

X eine neue Funktion entsteht (neu-Funktionalisation)

Mutation in der kodierenden Region → neue Funktion

Alte Funktion, andere Expression (sub-Funktionalisation) Mutationen in den Regulationsregionen→ Gewebespezifische Genexpression

Evolution der Globin-Superfamilie 1 Kette

Hem

2 Kette

Ur-Globin ~800M Jahre

~550M Jahre ~500M Jahre

1 Kette

~450M Jahre

Fe 2 Kette Hem ~200M Jahre

~150M Jahre

Neuroglobin

Zytoglobin

Myoglobin

Hemoglobine (HB)

8.

de novo Genentstehung sehr seltener Prozess

Dissostichus

Tripsinogen

AFGP (anti-freeze glycoprotein)

Thr-Ala-Ala Triplets

de novo: neu (hier: nicht aus dem Wandeln eines anderen Gens)

9.

Duplikation grösserer genetischen Einheiten

10.

Unregelmässige Meiose 1. Chromosom Segment Duplikation 2. Duplikation eines Chromosoms(Aneuploidie) 3. Duplikation des ganzen Genoms(Poliploidie)

Totale oder partielle Ploidie

Andere Wirbeltiere

Fische

Kopfchordaten

Urochordata

Insekten

Einzeller Eukaryoten

2. Duplikation 1. Duplikation

Urvorfahre: 6 Chromosomen

rezente Genomduplikationen: - Fische, Frösche, Cerealien

Totale Genomduplikation Diploid Totale Genomduplikation

Tetraploid Genverlust und Diploidisation

Diploid Totale Genomduplikation

Tetraploid Genverlust und Diploidisation

Diploid

11.

Die Hox Gene

Fruchtfliege

Maus

12.

Tausch von Chromosomsegmenten

Maus

Mensch

13.

14.

Evolution der genetischen Regelung (evo-devo – Evolutions-Entwicklungsbilogie)

1. Evolution der Regelungsregionen Sean B. Carroll

Funktion der Gene verändert sich selbst in grossen evolutionären Distanzen nicht - viele Fruchtfliegen und Maus Gene können umgetauscht werden

Die Evolution verändert nicht die Gene, sondern die genetische Regulation - dieselben Gene werden in verschiedenen Zeitpunkten eingeschaltet, werden in verschiedenen Geweben in unterschiedlicher Menge produziert.

2. Evolution der Transkriptionsfaktoren Harry Garner und John W. Fondon

Die Veränderung im Aminosäurenzusammensatz der Transkriptionsfaktoren welche die Ontogenese koordinieren erfolgt eine morfologische Veränderung.

Die Länge der Ala + Gln Wiederholungen Verändert sich.

Horizontaler Gentransfer

15.

- Bakterien, Viren: riesiger Genaustauschmarkt - Eukaryoten: kein horizontaler Genaustausch

Vertikaler Gentransfer: Eltern Nachfolger Horizontaler Gentransfer : zwischen nichtverwandten Exemplaren

16.

Der molekulare Stammbaum nukleare DNS

1. Gene

- Veränderungen an stummen Stellen - Veränderungen an nicht-stummen Stellen

2. Nichtkodierende DNS

Mitokondriale und Y Chromosom DNS

Die molekulare Uhr

Vermutung: Die Veränderungsgeschwindigkeit des untersuchten DNS-Abschnittes ist in einem grösseren Zeitintervall gleich.

17.

18a.

Vererbungstypen Urgrossvater

Urgrossmutter

Grossvater

Grossmutter

Mutter

Vater

Somatische Chromosomen Sohn Y Chromosom mitochondriale DNS

Tochter

18b.

Vererbungstypen Urgrossvater

Urgrossmutter

Grossvater

Grossmutter

Mutter

Vater

Somatische Chromosomen Sohn Y Chromosom mitochondriale DNS

Tochter

Die mitochondriale DNS Hiper-variable Region Citochrom b Gen

16,569 Nukleotide

Sequenz-Vergleich

19.

20.

Y Chromosom Gene

STRs

genetische Marker am Y Chromosom Mikrosatelliten - Enthalten 1-4 bp-ige wiederholende Elemente (Zahl der wiederholungen wird verglichen): STR (VNTR) Analyse

Ein-Nukleotid Polimorfismus (SNP; single nucleotide polymorphism ) - Varianz in einem Nukleotid der DNS-Sequenzen zwischen den Individien

Molekulare Uhr - Sequenzvergleich

STR (short tandem repeats ): kurze tandem Wiederholungen VNTR (variable number of tandem repeats ): tandem Wiederholungen mit verschiedener Zahl

VNTR Analyse A und B Allele

PCR

Gelelektrophorese Genotyp

Primer 1

Primer 1

Primer 2

Primer 2

21.

Mitochondriale Eva

22.

Die Frau, dessen Mitochondrium von jedem heutlebenden Menschen geerbt wurde

Wie ist das möglich? 1. Die Kopfzahl der menschlichen Population wurde beschränkt

Vor 120-150 Tausend Jahren 2. Es lebten viele Menschen, aber langfristig überlebte nur eine Population in Ost-Afrika nicht alle Völkergruppen wurden untersucht: → es kann sein, dass sie früher gelebt hat

- Die Mitochondrien der Mitglider der überlebten Population gingen durch zufällige Prozeduren verloren (die Information der genomialen DNS nicht!)

KRITIK: manchmal können auch – wenn auch in geringer Masse - die Mitochondrien des Spermiums zu das mitochondriale Genom des Nachfolgers beitragen sie können rekombiniert werden

Y Chromosom Adam

23.

Der Mann dessen Y Chromosom von jedem heutlebenden Mann geerbt wurde

Er lebte vor 60 – 90 Tausend Jahren - Aufgrund molekularer Uhr und Untersuchungen genetischer Marker Er lebte nicht in der selben Zeit wie mitochondriale Eva (mindestens 30,000 Jahre Unterschied!)

DIE INSEL

Beispiel: nur Männer gezeigt

7

Kis

4

Nagy

4

Szabó

9

Kovács

1

Steinbacher

24.

DIE INSEL

9

Kis

2

Nagy

5

Szabó

8

Kovács

0

Steinbacher

24.

DIE INSEL

12 Kis 0

Nagy

1

Szabó

12 Kovács 0

Steinbacher

42.

DIE INSEL

6

Kis

0

Nagy

0

Szabó

17 Kovács 0

Steinbacher

24.

DIE INSEL

2

Kis

0

Nagy

0

Szabó

21 Kovács 0

Steinbacher

24.

DIE INSEL: KOVÁCS-LAND

0

Kis

0

Nagy

0

Szabó

23 Kovács 0

Steinbacher

24.