Liebe Patientinnen und Patienten,

Nr. 2 2015 Oktober 2015 www.kvn.de KVN - Patientennewsletter Inhalt Inhalt Gesundheitsregionen in Niedersachsen  S. 1 KVN fordert gleiche Spielregel...
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Nr. 2 2015 Oktober 2015 www.kvn.de

KVN - Patientennewsletter Inhalt Inhalt Gesundheitsregionen in Niedersachsen  S. 1 KVN fordert gleiche Spielregeln bei der Notfallversorgung  S. 2 Ein Stückchen Schweden  S. 3 Wolfsburg wirbt um Hausärzte  S. 3 Flexidoc - Innovationsmodell für Hausärzte in Wolfsburg gegründet  S. 4 Neue Ärztin für Wolfsburg  S. 5 Die Sektorengrenzen zwischen Arztpraxis und Krankenhaus aufbrechen  S. 5 Ärztlich willkommen!  S. 7 Überstundenuhr der KVN tickt weiter  S. 8 Bezirksstelle Oldenburg in neuem Gewand  S. 8 Schneller Erfolg gegen Depressionen  S. 9 Kassenärztliche Vereinigungen informieren fremdsprachig über Impfen   S. 10 Bürokratiekosten von 4,33 Milliarden Euro jährlich  S. 10 "Nachhilfe" für Bundestagsabgeordneten  S. 12 Tolle Stimmung bei bestem Sommerwetter  S. 12 Terminvermittlungsstellen: Elektronische Lösung greifbar  S. 13 Vertrauen ist da, Hausarztmodelle werden akzeptiert  S. 14 Impressum  S. 5

Liebe Patientinnen und Patienten, die Flüchtlingssituation hält uns alle in ihrem Bann. Die Mehrzahl der Bürger spürt wohl gegenwärtig in ihrem persönlichen Umfeld noch keine Veränderungen oder Einschränkungen. Für unsere Ärzte sieht das anders aus. Schon jetzt sind viele von ihnen bereit, sich über ihre Praxistätigkeit hinaus der medizinischen Versorgung gerade ankommender Flüchtlinge zu stellen und ohne Wenn und Aber zu helfen. Ihnen allen gebühren unser Dank und unsere Anerkennung. Die Aufnahme der Ankommenden und ihre medizinische Betreuung erfolgen nach den Verfahrensregeln des Asylrechts. Dabei greift das Land Niedersachsen für die Erstuntersuchungen derzeit noch vorwiegend auf die Krankenhäuser zurück. Doch der Zustrom wächst. Auch die ambulante Versorgung wird mehr und mehr in Anspruch genommen werden. Auf unsere Praxen kommen damit neue Herausforderungen zu. Sie

beginnen bei der Verständigung mit den Patienten in Sprachen, die bei uns nur wenig gesprochen werden, und reichen bis zur Behandlung von Krankheitsbildern, die bei uns kaum verbreitet sind oder als ausgerottet galten. Eine Gefahr im medizinischen Sinne für unsere einheimische Bevölkerung können Fachleute darin nicht erkennen. Unser Augenmerk als ärztliche Organisation wird sich darauf richten, unsere niedergelassenen Ärzte bei der organisatorischen Bewältigung dieser Aufgaben nach Kräften zu unterstützen. Mit freundlichem Gruß Mark Barjenbruch Vorstandsvorsitzender der KVN Dr. Jörg Berling Stell. Vorstandsvorsitzender der KVN

Gesundheitsregionen in Niedersachsen Landkreise, Städte und Gemeinden sind besonders herausgefordert, soziale und gesundheitliche Belange der Menschen direkt vor Ort bedürfnisgerecht zu gestalten. Wir haben großen Bedarf an einer regional koordinierten und gesteuerten Gesundheitsversorgung, die alle Versorgungsbereiche (ambulant, stationär, Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Pflege) im Blick hat. Dazu wurde das Projekt „Gesundheitsregionen Niedersachsen" ins

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen - Newsletter 2/ 2014

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Leben gerufen. Die Gesundheitsregionen sollen auf der Ebene der Gemeinden und Landkreise neue gesundheitliche Versorgungsprojekte ausloten:

Weitere Informationen und Ansprechpartner der KVN unter: www.ms.niedersachsen.de oder unter www.gesundheit-nds.de

• Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser und weitere Gesundheitsberufe sollen unter besonderer Berücksichtigung der Bedarfe der Patientinnen und Patienten zusammenarbeiten. • Es soll medizinischer und pflegerischer Nachwuchs gewonnen werden, um die Versorgung sicherzustellen. • Vertragsärztinnen und -ärzte, insbesondere Hausärztinnen und Hausärzte, sollen durch Kooperation mit der Pflege, Teamarbeit und Vernetzung entlastet werden. • Mobilitätskonzepte für in der Mobilität eingeschränkte Patientinnen und Patienten sollen entwickelt werden. • Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sollen durchgeführt werden. Jede „Gesundheitsregion“ bekommt für den zunächst erforderlichen Strukturaufbau bis zu 25.000 Euro. Die Landesregierung stellt für die Jahre 2014 bis 2017 jährlich 600.000 Euro für die Gesundheitsregionen zur Verfügung. Unterstützt wird das Projekt von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, von der AOK Niedersachsen sowie vom Verband der Ersatzkassen (vdek) und dem BKK-Landesverband jeweils mit ihren beteiligten Einzelkassen. Sie fördern innovative und sektorenübergreifende Versorgungsprojekte in den Gesundheitsregionen, die den Versicherten unmittelbar zugute kommen sollen

KVN fordert gleiche Spielregeln für alle bei der Notfallversorgung

Hartmut910/ pixelio.de

Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat den Vorwurf zurückgewiesen, wonach die Notaufnahmen der Krankenhäuser bei der ambulanten Patientenversorgung vielerorts als Lückenbüßer für die eigentlich zuständigen Bereitschaftsdienste der Kassenärztlichen Vereinigung fungieren müssten. Der KVNVorstandsvorsitzende, Mark Barjenbruch: „Wenn es dem Patienten frei überlassen bleibt, wohin er sich wenden kann, wählt er oft das Krankenhaus als vermeintlich günstigste Option. Wird er dort nicht abgewiesen, wendet er sich das nächste Mal wieder dorthin“, so Barjenbruch. „ Wir fordern den Gesetzgeber daher auf, klare Richtlinien für die ambulante Behandlung in Krankenhäusern zu schaffen.“ Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVN, Dr. Jörg Berling, forderte eine Gleichbehandlung aller an der Versorgung Beteiligten. Die Institutionen, die den Notfall- und Rettungsdienst organisieren, erhielten

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Zuschüsse für ihre Notfallbereitschaft. Nur die Kassenärzte gehen leer aus. „Die Kassenärzte zahlen sogar aus ihrer eigenen Tasche die Strukturen des Bereitschaftsdienstes. In Regionen, in denen aufgrund fehlender Notfälle im Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsdienst keine Einnahmen erwirtschaftet werden, erhalten die Kolleginnen und Kollegen aus einem eigenständig finanzierten Fonds eine garantierte Stundenpauschale“.

Ein Stückchen Schweden Am Krankenhaus Aurich wird seit Juli eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Bereitschaftsdienst und zentraler Notaufnahme des Krankenhauses erprobt. Das Ziel: eine bessere Patientensteuerung. An der Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich unterhalten die kassenärztliche Bereitschaftsdienstpraxis und das Krankenhaus seit dem 1. Juli einen gemeinsamen Anlauftresen. An ihm wird entschieden, wer in der Bereitschaftsdienstpraxis behandelt wird und wer in die Notaufnahme kommt. Die „Triage“ nimmt eine eigens dafür ausgebildete Krankenschwester der Klinik vor. Das Prinzip erinnert ein wenig an schwedische Verhältnisse. Dort sehen die Patienten auch erst einmal eine Schwester, die dann über die Weiterbehandlung entscheidet.

Neue Wege in der Notfallversorgung: Die Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich

Das Krankenhaus hatte vor rund 18 Monaten die Kooperation angestoßen, weil es ständig Probleme mit der Überlastung der Notaufnahme gab. „Wir waren zunächst skeptisch“, so Dieter Krott, Geschäftsführer der KVNBezirksstelle Aurich, „haben uns dann aber mit der Klinikleitung und dem Kreisstellensprecher abgestimmt.“ Jetzt ist im Gespräch, die ambulanten Dienstzeiten am Mittwoch und an den Wochenenden deutlich auszuweiten und dafür die frequenzschwachen Montage, Dienstage und Donnerstage komplett an das Krankenhaus abzugeben. Von den Patienten wird das Konzept offenbar angenommen. Dazu führt das Department für Versorgungsforschung „Netzwerk Versorgungsforschung Metropolregion Bremen-Oldenburg“ der Universität Oldenburg eine begleitende Fragebogenaktion durch. Die Pilotphase des Modells geht über sechs Monate. Anfang 2016 werden die Erfahrungen dann auf dem Tisch liegen.

Wolfsburg wirbt um Hausärzte Der Wettbewerb um junge Hausärzte ist in der Großstadt angekommen. Aktuell versucht die Stadt Wolfsburg mit einem breit angelegten Marketingkonzept, die sich abzeichnenden Lücken in der hausärztlichen Versorgung zu schließen. Ziel einer im März von der KVN und der Stadt Wolfsburg initiierten Informationsveranstaltung „Wolfsburg sucht Hausärzte“ und einer darin eingebetteten Praxisbörse war es, weitere Hausärzte für Wolfsburg zu gewinnen oder zumindest bereits heute die Weichen für die Nachbesetzung von Hausarztsitzen zu stellen. Denn derzeit fehlen 22

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Die KVN vor Ort – Mitarbeiter der KVN-Bezirksstelle Braunschweig berieten Interessenten bei konkreten Übernahmefragen

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Hausärzte in Wolfsburg und weitere offene Hausarztstellen werden in den nächsten Jahren dazukommen, da über 40 Prozent der Hausärzte älter als 59 Jahre sind. Der Versorgungsgrad in Wolfsburg liegt bei 87,4 Prozent.

Flexidoc - Innovationsmodell für Hausärzte in Wolfsburg gegründet

Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg Klaus Mohrs (v.l.) bei der Vertragsunterzeichnung

Der Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, Klaus Mohrs, und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch, haben am 20. April 2015 im Rathaus von Wolfsburg gemeinsam den Grundstein für flexidoc gelegt, ein Innovationsmodell für Hausärzte. Vorgesehen sind u. a. die Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Arztfamilien ebenso wie die Beschaffung von geeigneten Praxisräumen. Flexidoc ist eine Teilzeitpraxis für junge Ärztinnen und Ärzte, die sich flexible Arbeitszeiten, familiengerechte Sprechzeiten und eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie wünschen. Dabei werden sie von einem Seniorarzt in der Praxis unterstützt. Die Arbeitszeitund Beschäftigungsmodelle, die Organisation und die Struktur der Praxis werden familienfreundlich und zeitlich flexibel sein. Maßgeblich für die Gestaltung wird aber das Wohl der Wolfsburger Patienten sein: Gute Erreichbarkeit der Praxis, dem Arbeitsleben angepasste Sprechzeiten und ein breites Behandlungsangebot. "Unser Konzept ‚flexidoc‘ bietet flexible Arbeits- und Anstellungsmöglichkeiten für junge Ärztinnen und Ärzte in Wolfsburg. Darüber hinaus gibt es weitere Informationen über Fördermöglichkeiten im Rahmen der KVN-Initiative „Niederlassen in Niedersachsen“, erläuterte KVN-Chef Barjenbruch. Mittlerweile existiert ein breiter Katalog von Maßnahmen, der die Attraktivität des Arztberufs erhöht. Verschiedene Anreize sollen

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Ärztinnen und Ärzte dazu bewegen, sich in Städten und Gemeinden niederzulassen, wo sie gebraucht werden. Projekte wie in Wolfsburg gehören dazu. Versuche, allein durch finanzielle Anreizsysteme Jungärzte für aus ihrer Sicht unattraktive Gebiete zu gewinnen, zeigten bisher nur mäßigen Erfolg.

Neue Ärztin für Wolfsburg Die Zusammenarbeit zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und der Stadt Wolfsburg zur Gewinnung von Hausärzten zeigt Wirkung: Anfang April eröffnete Dr. Sabrina Winkler ihre hausärztliche Praxis in Wolfsburg-Fallersleben und folgt damit ihrem Vorgänger Dr. Reinhard Köth. Anreiz für die Niederlassung von jungen Ärzten ist neben der engen Begleitung im Zulassungsverfahren und nach Eröffnung der Praxis durch die KVN auch die finanzielle Förderung mit bis zu 50.000 Euro durch die Stadt Wolfsburg. Sie richtet sich in erster Linie an Ärzte, die hausärztlich in Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis oder auch Medizinischen Versorgungszentrum tätig werden wollen. Die Stadt Wolfsburg stellt in den nächsten Jahren insgesamt drei Millionen Euro an Fördermitteln für die Niederlassung von Ärzten zur Verfügung.

Impressum Herausgeber: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen Berliner Allee 22 30175 Hannover Vorstand: Mark Barjenbruch, Dr. Jörg Berling Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben in erster Linie die Ansicht des Verfassers wieder. Anschrift der Redaktion: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Abt. Kommunikation Berliner Allee 22 30175 Hannover Tel.: 0511 380-3195 Fax: 0511 380-3314 [email protected] www.kvn.de Redaktion: Detlef Haffke (v.i.S.d.P.), Dr. Uwe Köster Gestaltungskonzept, Satz, Layout: Dr. Uwe Köster Erscheinungsweise: 4 Ausgaben jährlich per E-Mail

Die Sektorengrenzen zwischen Arztpraxis und Krankenhaus müssen aufgebrochen werden Beim Symposium „Verzahnung ambulant-stationär“ der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) am 15. April in Hannover diskutieren Gesundheitsexperten über Ansätze, wie die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Patientenversorgung aufzubrechen sind. Das Thema „Verzahnung“ ist ein Kernziel der politischen Arbeit des KVNVorstandes in dieser Wahlperiode. Mit ihrer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung wollte die KVN neue Impulse für ein seit langem von Politik und Selbstverwaltung diskutiertes Thema geben. Seit mehr als 30 Jahren wird in der Gesundheitspolitik die Forderung nach engerer Kooperation, Verzahnung und Integration zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor erhoben. Bislang mit wenig Erfolg. Dr. Jörg Berling, stellvertretender KVN-Vorsitzender, forderte eine engere Abstimmung von Krankenhaus und niederlassenem Arzt. Dabei sei die schnelle Übermittlung der notwendigen medizinischen Daten essentiell. Aber darüber hinaus gehe es „um eine neue Struktur der Durchlässigkeit und des gegenseitigen Vertrauens.“ „Wir brauchen neue Behandlungspfade, unabhängig, ob ambulant oder stationär, forderte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt. In

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dünnbesiedelten Gebieten könne das Krankenhaus künftig wachsende Bedeutung auch für die ambulante Versorgung erlangen.

Mit über 100 Besuchern stieß das Symposium der KVN bei den Vertretern der Verbände und Gesundheitswirtschaft auf großes Interesse.

Auf die Schwächen der gegenwärtigen Bedarfsplanung hob der KVNVorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch ab. „Wie viel Augenarzt braucht die Bevölkerung?“ – dies sei nie empirisch untersucht und definiert worden. Er sprach sich für eine Politik der kleinen Schritte bei der angestrebten Konvergenz der Sektoren aus. Als drängendes Thema machte der KVNVorsitzende die Verzahnung der medizinischen Notdienste aus, die seiner Auffassung nach an den Krankenhäusern angesiedelt sein sollten. „Der wichtigste Aspekt ist der Abbau von Misstrauen durch Transparenz auf beiden Seiten“, betonte Barjenbruch. Helge Engelke, Verbandsdirektor der niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, zeigte sich kooperationswillig und gesprächsbereit – schließlich seien beide Seiten „mit den gleichen Baustellen unterwegs.“ Beide Sektoren litten unter Fachkräftemangel und wachsender Inanspruchnahme durch immer mehr Patienten. Die Finanzierung sei dagegen nur unzureichend. Ähnlich wie Barjenbruch sah auch Engelke die Herausforderungen in „Berührungsängsten, individuellen Hemmnissen und ökonomischen Partialinteressen.“ Als Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen unterstrich Prof. Marion Haubitz die schiere Notwendigkeit, angesichts des demographischen Wandels zu effizienteren Strukturen zu kommen. Einer „ungeheuren Verstärkung“ der Zahlen der Hochbetagten stehe ein dramatischer Fachkräftemangel, vor allem im Pflegebereich, gegenüber. Dringend erforderlich sei es, die Akzeptanz der elektronischen Dokumentation zu steigern. Datenschutzbedenken seien nicht immer nachvollziehbar. Prof. Ulrich Wenner, Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht, verdeutlichte anhand einer ganzen Reihe von Fallbeispielen aus der Rechtssprechungspraxis, wo die Sozialgerichte immer wieder Verwerfungen und Interessenkonflikte an der ambulant-stationären Grenze zu schlichten haben.

Im Ziel einig, in den Details kontrovers - in der Podiumsdiskussin engagierten sich durchaus konfliktiv Jörg Niemann (VDEK), Helge Engelke (NKG), Jörg Röhmann (Staatssekretär im nds. Sozialministerium), Prof. Marion Haubitz (Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen), Dr. Jörg Berling (KVN), Prof. Ulrich Wenner (Vors. Richter Bundessozialgericht) (v.l.n.r.).

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Eine abschließende Podiumsrunde der Referenten, zu der auch noch der Staatssekretär im Niedersächsischen Gesundheitsministerium, Jörg Röhmann, sowie Jörg Niemann, Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen (VdEK) geladen waren, sollte dazu Perspektiven aufzeigen.

Ärztlich willkommen!

Dr. Thorsten Kleinschmidt, BezAn der Kampagne „Ärztlich willkommen" nehmen alle Kommunen in den Landkreisen Nienburg/Weser und Diepholz sowie die Samtgemeinde Thedinghausen im Landkreis Verden teil. Mit dabei sind außerdem die regionalen Wirtschaftsförderungen der zwei Landkreise, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, die Fachkräfteinitiative „Nienburg. Mittelweser. Einfach lebenswert“, das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser sowie das Regionalmanagement Mitte Niedersachsen. Unterstützung bekommt die Kampagne durch ihre Partner aus der Wirtschaft von Gerdes + Landwehr, göbber, Lloyd Shoes und VILSA Mineralbrunnen. Gesundheitspartner sind: Alexianer Landkreis Diepholz und die HELIOS Kliniken Mittelweser.

Am 22. Juli haben 26 Kommunen aus den drei Landkreisen Diepholz, Nienburg und Verden, die regionalen Wirtschaftsförderungen und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen in Sulingen den offiziellen Startschuss ihrer gemeinsamen Initiative zur Gewinnung von Hausärztinnen und -ärzten für die Mitte Niedersachsens verkündet. Ab sofort starten die Maßnahmen der eigens entwickelten Kampagne „Ärztlich willkommen“ in den teilnehmenden Kommunen und an den Universitäten Niedersachsens. Das Zentrum der Kampagne bildet eine eigens entwickelte Website. Unter www.aerztlich-willkommen.de erhalten Interessenten gebündelte Informationen zur Region sowie zu gezielten Förderungsmöglichkeiten durch die Kommunen und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsens. Interessierte finden auf der Seite außerdem konkrete Ansprechpartner: Einen Regionslotsen, der als erster Ansprechpartner der Initiative die Interessierten navigiert sowie Ortslotsen, die vor Ort in ihrer Kommune beraten. Direkt vor Ort wird die Kampagne durch großflächige Brückenbanner, mobile Banner und extra angefertigte, eigens gestaltete Wartezimmerbänke an signifikanten öffentlichen Orten sichtbar. Weitere Kraft bekommt die „Ärztlich willkommen“-Initiative durch regionale Partner aus den Bereichen Wirtschaft

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und Gesundheit, welche die Idee auf unterschiedliche Art und Weise unterstützen.

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Ergänzt wird die Kampagne durch Live-Aktionen und Promotions direkt an den Universitäten in Oldenburg, Göttingen und Hannover. Info-Lounges an den Universitäten und Kaffeebecher mit "Ärztlich willkommen!"-Aufdruck sollen für Aufmerksamkeit schon bei den Studierenden sorgen.

Überstundenuhr der KVN tickt weiter Die „Überstundenuhr“ der KVN, die die Zahl der von den niedersächsischen Vertragsärzten unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden anzeigt, hat die Sieben-Millionen-Grenze geknackt. Am 16. Juli 2015 zeigte sie einen Stand von 7.007.544 Stunden seit dem 1. Januar 2014 an. Im vergangenen Quartal sind rund 1,14 Millionen Überstunden ohne Bezahlung hinzugekommen. Zur Berechnung der Überstunden erfasst die KVN in der Quartalsabrechnung die von den Ärzten gemeldeten, über das Regelleistungsvolumen hinausgehenden ärztlichen Gesprächsziffern. Für das ärztliche Gespräch werden zehn Minuten angesetzt; sechs gemeldete Gesprächsziffern ergeben damit eine ärztliche Arbeitsstunde. Allein im Facharztbereich ist rund ein Viertel aller Leistungen nicht vergütet worden. Eine Besserung der Situation erwartet die KVN nicht. Längere Wartezeiten sind nach Auffassung der KVN die zwangsläufige Folge einer begrenzten Gesamtvergütung. Der KVNVorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch: "Die Forderung nach kürzeren Wartezeiten und die Einrichtung von Terminservicestellen ist vor dem Hintergrund der Überstunden unberechtigt."

Bezirksstelle Oldenburg in neuem Gewand Da steht es also, fix und fertig, das neue Gebäude der KVN Bezirksstelle Oldenburg. Am 8. Juli wurde es offiziell eingeweiht. Entstanden ist ein moderner Verwaltungstrakt - großzügig, lichtdurchflutet, richtig schick. Mit dem alten Gebäude war einfach kein Staat mehr zu machen gewesen – seit Jahren mehrten sich die Anzeichen des Verfalls; eine Grundsanierung des Bauwerks wäre nicht wirtschaftlich durchzuführen gewesen. Der Neubau trägt aber auch gewandelten Bedürfnissen Rechnung. Im Vergleich zum alten Gebäude ist die Zahl der Büroräume deutlich reduziert. Dagegen verfügt es über eine Vielzahl von Besprechungs- und Veranstaltungsräumen für 12 bis 130 Personen, z. T. mit flexiblen Wänden. Damit reagiert die Bezirksstelle Odenburg auf den in den letzten Jahren stetig gestiegenen Schulungs- und Beratungsbedarf in der Selbstverwaltung. Das Bauvorhaben wurde in etwa zwei Jahren Bauzeit umgesetzt. Die Bezirksstelle ist dabei nur ein Teil eines ganzen Gebäudekomplexes, des

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Achtung, neue Adresse Obwohl altes und neues Gebäude der KVN Bezirksstelle Oldenburg direkt aneinanderstoßen, hat sich deren Anschrift geändert: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen Bezirksstelle Oldenburg Amalienstraße 3, 26135 Oldenburg

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„Stautorcarrées“, in dem Neubauten und ältere, denkmalsgeschützte Gebäude eine Einheit bilden. Eine Zwischenunterbringung der Oldenburger Kollegen während der Bauzeit war nicht nötig - das neue Gebäude wurde praktisch vor das alte gestellt. Mittlerweile ist auch das alte Gebäude abgerissen - ohne dass eine Scheibe am neuen zu Bruch ging! Dort soll jetzt ein Wohngebäude entstehen.

Schneller Erfolg gegen Depressionen Schnell und offenbar effizient lassen sich psychische „Volksleiden“ wie Depressionen oder Burn-Out-Symptome in den Griff bekommen. Gerade die Anfangsphase ist wichtig. Wenn es darum geht, eine Chronifizierung des Leidens zu vermeiden, den Patienten schnell wieder in den Alltag zu integrieren. Die AOK Niedersachsen und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) haben im Jahr 2013 gemeinsam mit den Hausärzteverbänden, der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung sowie dem Berufsverband Deutscher Nervenärzte das „AOKBehandlungsprogramm Depression und Burn-out“ entwickelt. Die Deutsche Rentenversicherung unterstützt das Programm. Es handelt sich um einen bundesweit einmaligen Vertrag zur schnelleren und qualitativ verbesserten Versorgung von Depressions- und Burn-out-Patienten. Der Gedanke dahinter: In der hausärztlichen Praxis wird eine intensivierte Therapie psychisch Erkrankter sichergestellt. Ist eine Weiterbehandlung bei spezialisierten Fachärzte und Psychotherapeuten erforderlich, vermittelt der Hausarzt innerhalb von zwei Wochen einen entsprechenden Behandlungsplatz. Fachärzte und Psychotherapeuten stellen dafür zusätzliche Behandlungskapazitäten zur Verfügung.

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Eine Patientenbefragung, die zeitgleich mit der Etablierung des Programmes durchgeführt wurde. zeigt ein sehr positives Echo. Als herausragendes Ergebnis ist festzustellen, dass 91 Prozent der Befragten das AOK-Behandlungsprogramm weiterempfehlen (Abb. 1). 32 Prozent von ihnen zeigten sich mit dem Programm „sehr zufrieden“, weitere 38 Prozent gaben an, „zufrieden“ zu sein. Den Mittelwert „in Ordnung“ erteilten 21 Prozent. Insgesamt gab es also 91 Prozent positive Rückmeldungen (Abb. 2). Ähnliches gilt für die Einschätzung des Therapieerfolges durch die Betroffenen: 26 Prozent von ihnen empfanden die Therapie als „sehr hilfreich“, weitere 42 Prozent als „hilfreich“ im Vergleich zu vorher. Im Klartext: Mehr als zwei Drittel der Patienten hatten den Eindruck, dass ihnen durch die Therapie schnell und effizient geholfen wurde (Abb. 3). Diesen Erfolg wollen die Vertragspartner in Zukunft weiter ausbauen.

Kassenärztliche Vereinigungen informieren in fünf Fremdsprachen über Impfen Pequeños e infames

PREVENCIÓN No olvidar: Vacunarse – y renovar la vacuna

Una iniciativa de prevención de las KVen y la KBV

La vacunación es una de las medidas preventivas más simples y efectivas para proteger contra enfermedades infecciosas severas. Consulta a tu médico en relación a tu protección de vacuna. Él te asesorará sobre qué vacunas debes reforzar o renovar.

Las asociaciones regionales y la asociación federal de médicos de las cajas mutuas de enfermedad

Alrededor de 150.000 médicos y psicoterapeutas psicológicos se ocupan de la asistencia médica ambulatoria en Alemania. Las asociaciones de médicos de las cajas mutuas de enfermedad (KVen) se encargan de que todo esto funcione sin problemas:

¡No des oportunidad a los virus y bacterias! Vacunarse te protege contra enfermedades peligrosas. Lo más importante en resumen p Muchas vacunas tienen que ser renovadas regularmente, para que se mantenga la protección de la vacunación. Por esta razón, la vacuna también es importante para las personas adultas. p Las vacunas no sólo protegen al vacunado. Si se ha inmunizado un número suficiente de personas, es posible erradicar algunos agentes patógenos individuales como el virus del sarampión.

p Ellas hacen contratos con todas las cajas mutuas de enfermedad públicas para todos los médicos y psicoterapeutas establecidos en relación al tratamiento ambulatorio. Así, los pacientes pueden acudir a cualquier médico o psicoterapeuta, sin importar en qué caja mutua estén asegurados. p Garantizan la disponibilidad del tratamiento ambulatorio a toda hora, bien sea de día o de noche. p Verifican las calificaciones de los médicos y psicoterapeutas contratados y controlan los aparatos médicos, así como la calidad de los exámenes. La organización central de las 17 KVen en Alemania es la Asociación Federal de Médicos de las Cajas Mutuas de Enfermedad (KBV). Más información sobre el tema bajo www.kbv.de

p Las vacunas modernas figuran entre los medicamentos más seguros que existen. Son extremadamente poco frecuentes los efectos secundarios severos o los perjuicios permanentes para la salud. Ocasionalmente puede ocurrir un enrojecimiento o hinchazón en el sitio de inyección o algo de fiebre. Pero esto es un signo positivo de que el organismo está movilizando sus defensas. p Las cajas mutuas de enfermedad públicas asumen los costes de todas las vacunas que aparecen en el catálogo de prestaciones de caja de la directiva sobre vacunas preventivas. Base de ello son las recomendaciones de la Comisión Permanente de Vacunación (STIKO) del Instituto Robert Koch.

Sello del consultorio

Für fremdsprachige Patienten hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ihre Infomaterialien zum Thema Impfen übersetzen lassen. Egal ob Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch oder Türkisch – auf je zwei Seiten werden die empfohlenen Impfungen für Kinder und Erwachsene vorgestellt. Der Flyer und die Kopiervorlagen wurden vor kurzem aktualisiert und enthalten die neuesten Änderungen der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. So ist die HPV-Impfung für Mädchen ab neun Jahren jetzt eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Bisher lag das von der Ständigen Impfkommission empfohlene Impfalter bei 12 bis 17 Jahren. Zur Masernschutzimpfung bei Kindern gibt es eine Patienteninformation für Eltern. Die Kassenärztlichen Vereinigungen stellen die Flyer den Arztpraxen kostenlos zur Verfügung. Sie liegen in vielen Wartezimmern aus.

Bürokratiekosten von 4,33 Milliarden Euro jährlich Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat jüngst die Ergebnisse seiner Bürokratiekosten-Studie in Arztpraxen unter dem Titel „Mehr Zeit für Behandlung“ präsentiert. In dem aufwendigen Projekt wurden Arzt-, Psychotherapie- und Zahnarztpraxen nach der zeitlichen Belastung durch Informationspflichten befragt, um den konkreten bürokratischen Aufwand zu erfassen. Wichtigste Ergebnisse: Durch die Bürokratie entstehen im Bereich

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der niedergelassenen Praxen jährlich Kosten in Höhe von 4,33 Milliarden Euro. Das NKR-Projekt ist eine Gemeinschaftsleistung zahlreicher Akteure. Beteiligt waren die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Kassenärztlichen Vereinigungen von Niedersachsen, Bayern, Nordrhein und Westfalen-Lippe. Außerdem die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und die Bundeszahnärztekammer, der GKV-Spitzenverband, der Gemeinsame Bundesausschuss und das Bundesministerium für Gesundheit. Zuständig für die methodische Umsetzung war das Statistische Bundesamt.

Diese Kosten lassen sich auch anders ausdrücken: In jeder Praxis ist durchschnittlich eine Person etwa 100 Tage lang mit dem Abarbeiten von Informationspflichten beschäftigt. Dabei entsteht die größte Belastung nicht durch die medizinische Dokumentation oder durch Maßnahmen der Qualitätssicherung. Es sind vielmehr die Bereiche, in denen Kostensteuerung eine große Rolle spielt – bei Verordnungen und Bescheinigungen sowie Anfragen von Kostenträgern. Allein für Auskünfte an Krankenkassen und den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) auf vereinbarten Vordrucken fallen Bürokratiekosten in Höhe von 292 Millionen Euro an. Dazu kommen noch die formfreien Auskünfte an Kassen und den MDK – weitere 130 Millionen Euro. Insgesamt hat das Statistische Bundesamt 371 verschiedene so genannte Informationspflichten identifiziert, die ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte erbringen müssen. Die am Projekt beteiligten Organisationen haben aus der Analyse der Praxisdaten nun 20 konkrete Änderungen und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Zwölf davon betreffen Arztpraxen. Man hat sich u. a. darauf verständigt, dass die Formulare, mit denen Krankenkassen und der Medizinische Dienst der Krankenkassen Informationen bei den Kassenärzten einfordern, einheitlich gestaltet und einfacher formuliert werden. Hierbei wurde eine künftige digitale Übermittlung bereits mitgedacht. „Als an dem Projekt beteiligte Kassenärztliche Vereinigung begrüßen wir den Ansatz der Studie. Von einfachen und nachvollziehbaren Vorgaben und Prozessen profitieren Patienten und Ärzte, auch die Krankenkassen sollten ein Interesse an der Entbürokratisierung haben. Dort herrscht aber nach wie vor ein Kontrollwahn und eine Misstrauenskultur gegenüber Ärzten vor.

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Letztlich könnten auch Kassen in ihrer Verwaltung Aufwände senken“, sagte der stellvertretende KVN-Vorsitzende, Dr. Jörg Berling. Insgesamt zeigte er sich aber enttäuscht. „Die Handlungsempfehlungen greifen viel zu kurz. Die Kassenärztlichen Vereinigungen waren zu deutlich mehr Maßnahmen bereit, die leider nicht mit allen Projektpartnern vereinbart werden konnten."

"Nachhilfe" für Bundestagsabgeordneten Ungewöhnlicher Besuch bei der KVN: Am 21. Juli kam Heiko Schmelzle (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestags und Abgeordneter des Wahlkreises Ostfriesland, in die Hauptgeschäftsstelle der KVN in Hannover, um sich über die Modalitäten der ärztlichen Honorarabrechnung zu informieren. Die KVN-Vorstände Mark Barjenbruch (Mitte) und Dr. Jörg Berling (rechts) ließen es sich nicht nehmen, den Gast aus erster Hand einen Einblick das „Kerngeschäft“ der KVN zu geben. Hintergrund des Informationsgespräches waren nicht zuletzt die Auswirkungen der begrenzten Gesamtvergütung als eine Ursache für die zunehmenden Wartezeiten bei der Patientenversorgung.

Tolle Stimmung bei bestem Sommerwetter Der 11. Austauschabend zwischen Studierenden und Niedergelassenen in Göttingen am 30. Juni war wieder bestens besucht. Natürlich gab es auch dieses Mal wieder Steaks, Bratwürstchen und kühle Getränke, garniert mit einleitenden Grußworten und einer Kurzvorstellung der studentischen Zusammenarbeit zwischen der Universitätsmedizin Göttingen und der KVN vom stellv. Vorstandsvorsitzenden der KVN, Dr. Jörg Berling, und vom Berater der Bezirksstelle, Olaf Wolter. Mit ca. 50 Studenten/innen und ca. 20 Ärzten/innen hatte sich die perfekte Mischung für einen kurzweiligen

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Sommerabend gefunden. So wurden interessante Gespräche geführt, eine Vielzahl von Fragen rund um die eigene Praxis gestellt und fachkundig beantwortet, Kontaktdaten getauscht und Hospitationen vereinbart. Passend zur Veranstaltung präsentierte die Uni-Liga-Mannschaft ihren neuen Trikotsatz in den KVN-Farben mit dem „Niederlassen in Niedersachsen“-Logo. Mittlerweile sind bei den Treffen viele bekannte Gesichter zu sehen, die offenbar immer neue Teilnehmer rekrutieren. Auch dadurch stieg die Teilnehmerzahl im Laufe der Jahre kontinuierlich an.

Terminvermittlungsstellen: Elektronische Lösung zur Vermittlung von Facharztterminen greifbar Eine elektronische Plattform soll die Kassenärztlichen Vereinigungen ab Mitte Januar 2016 bei der Vermittlung von Facharztterminen unterstützen. Fachärzte können dort Termine für Versicherte online eintragen, die sich mit einer dringenden Überweisung an die Terminservicestellen wenden. Die Idee: Die Ärzte melden online freie Termine, die dann die Mitarbeiter der Terminservicestellen an Patienten vermitteln können. Der elektronische Terminservice wird ab Januar im Internet und im sicheren Netz der KVen (SNK) bereitstehen. Die Nutzung ist einfach: Die Praxis meldet sich mit Zugangsdaten, die sie von der KV erhält, auf der Portalseite an. Sie trägt dann in einen Kalender die Termine ein, die sie in den nächsten Wochen und Monaten für Patienten reserviert, die sich an eine Servicestelle wenden. Wird der Termin gebucht, erhalten die Ärzte eine Mitteilung. Zugriff auf die Termine haben die Mitarbeiter in den Terminservicestellen. Denkbar ist aber auch, dass die Patienten selbst ihren Termin über das Smartphone oder ihren Computer online buchen. Wann diese Möglichkeiten in Niedersachsen zur Verfügung stehen, muss noch geklärt werden.

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