Gemeindebrief Nr. 01/2014 ______ 12.01.2014

SANKT PETER KÖLN

Kirche der Jesuiten __Kunst-Station ___Rubens-Kirche Liebe Gemeinde, ein neues Jahr hat begonnen. Schon wieder ist ein Jahr vorbei und wir empfinden in uns, wie die Zeit dahineilt. Sie fließt unaufhaltsam, sie zerrinnt buchstäblich. Wasser und Sand sind ihre Symbole. Vergehen, fließen, zerrinnen: Alles Bildworte des Flüchtigen.

In der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauß singt die Marschallin, in die sich der jüngere Octavian verliebt hat, eine beklemmend schöne Arie. Sie philosophiert darin mit Worten des Dichters Hugo von Hoffmannsthal: Die Zeit im Grunde, die Zeit, die ändert doch nichts an den Sachen. Die Zeit, ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie. Sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen. In den Gesichtern rieselt sie, die Spiegel da rieselt sie, in den Schläfen fließt sie. Und zwischen mir und dir, da fließt sie wieder, lautlos, wie eine Sanduhr. Manchmal hör ich sie fließen – unaufhaltsam. Manchmal steh ich auf mitten in der Nacht und lass die Uhren alle, alle steh’n. Allein man muss sich auch vor ihr nicht fürchten. Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters, der uns alle erschaffen hat. Es scheint, als habe die Zeit für sich genommen auch keinen Sinn. Was sie für uns so interessant und lebendig macht, so entscheidend und wertvoll, das sind die unzähligen Erlebnisse, alle Begegnungen und Abschiede, die Glücksmomente ebenso wie Stunden der Einsamkeit, des Schmerzes und der Trauer. Das sieht die Bibel ähnlich. Während in den antiken Religionen die Gottheiten an Orte, Räume und Naturabläufe gekoppelt waren, beobachten wir in der Heiligen Schrift mit der Herausbildung des einen und transzendenten Gottes wie Orte, Räume und Naturabläufe – also alles, was mehr oder weniger in den Griff zu bekommen glaubte – an Bedeutung verlieren. Feste, die Heiligtümer und den Wechsel im wiederkehrenden Rhythmus eines Jahres feierten, wurden umgewandelt in Feste der Geschichte und der Zeit. Es waren einmalige Ereignisse, die sich tief einschreiben sollten in die Herzen der Menschen. Riten hatten die Aufgabe, an Vergangenes zu erinnern und diese heils­ geschichtlichen Erfahrungen zu vergegenwärtigen. Bis heute sind die Texte auch unserer Liturgie im Präsens.

Im Judentum wurde Pessach, ursprünglich ein Frühlingsfest, zum feierlichen Exodus aus Ägypten im Heute. Gott will die Befreiung des Menschen aus allen ihn versklavenden Verhältnissen hier und jetzt. Das Wochenfest, ein altes Erntefest am Ende der Weizenernte wurde zur Feier des Tages, an dem Mose am Sinai die zehn Weisungen gegeben worden sind. Und das Laubhüttenfest, ein altes Weinlesefest, erinnert daran, dass Israel während seines Weges durch die Wüste in Zelten und wenig stabilen Hütten gewohnt hatte. Die Bibel setzt eindeutig auf die Zeit. Die Zeit ist das Herz der Existenz. Vor diesem Hintergrund klingen die Worte Jesu an die Samariterin am Jakobsbrunnen nicht nur prophetisch, sondern sehr konsequent: Glaube mir Frau, die Stunde kommt, zu der die die wahren Beter weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet, … sondern im Geist und in der Wahrheit (Joh 4,21.23).

Zum Weihnachtsfest wurde uns ein neues Evangeliar aus der Silberschmiede von Münsterschwarzach geschenkt. Foto: Werner Holter SJ Es scheint, es stünde die Zeit geradezu in einem Gegensatz zum Raum. Obwohl beide, Zeit und Raum, nach Immanuel Kant (*1724) unseren Wahrnehmungen Grenzen derart setzen, dass wir uns Ewigkeit und Unendlichkeit immer nur in den Kategorien der beiden Kategorien Raum und Zeit vorstellen können, ist die Zeit nicht nur eine kategoriale Begrenzung, sondern eine existentielle. Unsere Endlichkeit macht jeden Augenblick so kostbar. Und mit einem Augenblick meine ich hier nicht den Bruchteil einer Sekunde, sondern buchstäblich den Blick in die Augen der anderen. Unsere Zeit besteht aus unzähligen Augenblicken, in denen sich Endgültiges ereignet. Das macht unsere flüchtige Endlichkeit so zeitlos bedeutsam. Der amerikanische Rabbiner Abraham Joshua Heschel fasst es so zusammen: Im Reich der Zeit ist das Ziel nicht das Haben, sondern Sein, nicht besitzen, sondern geben, nicht beherrschen, sondern teilen, nicht unterdrücken, sondern Solidarität. Das Ziel geistigen und geistlichen Lebens ist nicht, eine Fülle von Dingen und Wissen zu erwerben, sondern heilige Augenblicke zu erleben. Bei einer religiösen Erfahrung drängt sich dem Menschen nicht ein Ding auf, sondern eine geistige Präsenz. Solche Augenblicke sind Schätze, die uns über die Begrenztheit der messbaren Zeit hinausführen. Für 2014 wünsche ich Ihnen in dieser Zeit viele erfüllende Augenblicke, von denen sie sagen möchten: Verweile doch! Du bist so schön. (Goethe) Ihr Pater Werner Holter SJ

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KURZ NOTIERT Das Jahr 2013 ging zu Ende. Das ist dann immer auch eine Zeit der Statistiken. Im vergangenen Jahr wurden in Sankt Peter 15 Kinder getauft und auswärts vier, also insgesamt 19 Taufen. Sechs Paare gaben sich in Sankt Peter das Ja­Wort. Acht Kinder empfingen die Erste heilige Kommunion. In 16 Beerdigungen galt es Abschied zu nehmen von lieben vertrauten Menschen. Leider haben sieben Katholiken aus der Wohngemeinde ihren Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Dem stehen gegenüber zwei Wiedereintritte. Ein herzliches danke sage ich allen Spendern für die Aktionen ARICA und ADVENIAT. Bei den Bargeldkollekten kamen für ADVENIAT 2.179,06 € zusammen. Für unsere Patengemeinde in ARICA (Chile) wurden 1.644,27 € gesammelt. Sobald wir die Bankauszüge von der Rendantur erhalten haben, teilen wir Ihnen gerne die Gesamtbeträge mit, dann inklusive der Überweisungen auf die entsprechenden Konten. Am Weihnachtsfest bittet das bischöfliche Hilfswerk Adveniat wieder um Ihre Spende. Joachim Sigl hat vom Weihnachtsspiel wieder einen Videofilm aufgenommen und die schönsten Fotos auf einer DVD bzw. CD-ROM zusammengestellt. Sie können die Bildträger für eine Kostenbeteiligung von je 4,00 € bestellen und in der Sakristei bzw. im Pfarrbüro abholen.

Papst Franziskus bei einem Krippenspiel mit lebenden Menschen und Tieren in Rom. Fast so wie in Klein-Sankt-Peter in Köln. Quelle: Internet

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GOTTESDIENSTE UND TERMINE VOM 11. JANUAR BIS 02. FEBRUAR 2014 ______

Taufe des Herrn Jes 42,5a.1 – 4.6 – 7. / Apg 10.34 – 38 / Mt 3,13 – 17

Sa 11.01.

17:00 Uhr 18:00 Uhr 10:30 Uhr 12:00 Uhr 18:00 Uhr 19:30 Uhr

Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit Sonntagvorabendmesse Kinder­ und Familiengottesdienst Hochamt der Gemeinde Heilige Messe Glaubensforum mit Dr. Guido Schlimbach Der Aufbau unserer Eucharistiefeier

21:00 Uhr

Meditative Heilige Messe

18:00 Uhr 18:30 Uhr 19:30 Uhr

Geistlicher Abend Eucharistiefeier Stille Zeit mit Anbetung Ausstellungseröffnung Thomas Bayrle

So 12.01.

Do 16.01.

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2. Sonntag im Jahreskreis Jes 49,3.5– 6 / 1Kor 1,1 – 3 / Joh 1,29 – 34

Sa 18.01.

17:00 Uhr 18:00 Uhr 10:30 Uhr 12:00 Uhr 18:00 Uhr 21:00 Uhr

So 19.01.

Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit Sonntagvorabendmesse Kinder­ und Familiengottesdienst Hochamt der Gemeinde Heilige Messe Meditative Heilige Messe

Mi 22.01. Fahrt zur Dürer-Ausstellung nach Frankfurt/Main Do 23.01.

Fr 24.01.

18:00 Uhr 18:30 Uhr 12:15 Uhr 16:00 Uhr

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Geistlicher Abend Eucharistiefeier Stille Zeit mit Anbetung Gottesdienst für Lehrerkollegium der Hauptschule am Griechenmarkt Orgelvorspiel der Studierenden der Musikhochschule Köln

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3. Sonntag im Jahreskreis Jes 8,23b – 9,3 / 1 Kor 1,10 – 13.17 / Mt 4,12 – 23

Sa 25.01.

17:00 Uhr 18:00 Uhr 10:30 Uhr 12:00 Uhr 18:00 Uhr 21:00 Uhr

So 26.01.

Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit Sonntagvorabendmesse Kinder­ und Familiengottesdienst Hochamt der Gemeinde Heilige Messe Meditative Heilige Messe

Do 30.01.

Geistlicher Abend 18 :00 Uhr Eucharistiefeier 18:30 Uhr Stille Zeit mit Anbetung

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Darstellung des Herrn Mal 3,1 –4 / Hebr 2,11 – 12.13c – 18 / Lk 2,22 – 40

Sa 01.02.

17:00 Uhr 18:00 Uhr 10:30 Uhr 12:00 Uhr 18:00 Uhr

So 02.02.

19:30 Uhr

Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit Sonntagvorabendmesse Kinder­ und Familiengottesdienst Hochamt der Gemeinde (Predigt: Dr. Andreas Bell) Heilige Messe mit Kerzenweihe und Lichterprozession Mit lateinischem Ordinarium (Predigt: Dr. Andreas Bell) Orgelimprovisationskonzert mit Dominik Susteck

Der nächste Gemeindebrief erscheint am 25./26.Januar 2014

DAS NEUE GOTTESLOB KOMMT ScHON FRüHER Aus dem Generalvikariat erreichte uns am 2. Januar 2014 ein erfreuliches Schreiben. Dort heißt es: Zu unserer größten Überraschung bekamen wir vor Weihnachten die Mitteilung, dass die Diözesanausgabe Köln nun bereits bis Ende Januar ausgeliefert werden kann. Derzeit denken wir als gemeinsamen Einführungssonntag an den 23. Februar 2014. In Sankt Peter werden wie gewohnt genügend Exemplare für die Gottesdienst­ besucher zur Verfügung stehen. Mit Dominik Susteck werde ich überlegen, wie wir uns mit dem neuen Liedgut vertraut machen. Sicherlich auch einmal eine Gelegenheit, die Gesangsfreudigkeit in unserer Gemeinde zu fördern. Denn Kunst sollte nicht nur passiv rezipiert, sondern aktiv ausgeübt werden. Unsere wunderbare Orgel braucht auch zeitgenössische Stimmen. (WH)

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DAS SEELSORGE­TEAM VON SANKT PETER Pfarrer Pater Werner Holter SJ T 0221.921303.15 M 0174.3760371 pfarrer@sankt­peter­koeln.de

Sekretariat Angelika Nettesheim Bürozeiten Mo–Fr 10.00–12.00 Uhr, T 0221.921303.0 | info@sankt­peter­koeln.de Küsterin Ursula Mussenbrock | T 0221.921303.42

Pater Holger Adler SJ [email protected]

Organist und Musikprogramm Dominik Susteck musik@sankt­peter­koeln.de

Pater Heribert Graab SJ info@heribert­graab.de

Titularorganisten Peter Bares, Zsigmond Szathmáry

Diakon Dr. Andreas Bell Prediger@sankt­peter­koeln.de

Pfarrgemeinderat Prof. Dr. Remo Laschet pfarrgemeinderat@sankt­peter­koeln.de Kirchenvorstand Marianne Schwieren kirchenvorstand@sankt­peter­koeln.de

KIRCHE DER JESUITEN SANKT PETER KÖLN

Altardienst und Ministranten Gero Schlesinger, Oliver Waschke, Bernhard Althaus altardienst@sankt­peter­koeln.de Lektoren und Kommunionhelfer Dr. Heinz Greuling lektoren@sankt­peter­koeln.de

KUNST­STATION SANKT PETER Dr. Guido Schlimbach, Christian Nitz kunst­station@sankt­peter­koeln.de

Kölner Rubens-Gesellschaft (KRG) Verein der Freunde und Förderer von Sankt Peter e.V. Bitte unterstützen Sie die vielfältigen Aktivitäten in Sankt Peter und werden Sie Mitglied in der KRG Kirche der oder Jesuiten __Kunst-Station ___Rubens-Kirche spenden Sie auf das Konto: Bank im Bistum Essen IBAN: DE58 3606 0295 0030 2720 13 BIC: GENODED1BBE Jabachstraße 1 | 50676 Köln rubensgesellschaft@sankt­peter­koeln.de www.sankt-peter-koeln.de www.facebook.com/kunst.station Pfarrbrief

SANKT PETER KÖLN

Herausgeber: Pfarrgemeinde Sankt Peter Köln Bank im Bistum Essen IBAN: DE43 3606 0295 0030 1970 11 presse@sankt­peter­koeln.de V.i.S.d.P. Pater Werner Holter SJ BIC: GENODED1BBE

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