HEFT 8 · 15. AUGUST 2016

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LENKRAD AUTO DENKT, AUTO LENKT

VERGLEICH: Zwei Kombis von Opel und Peugeot

Bus & Bahn Ihr gutes Recht als Fahrgast im Nahund Fernverkehr

Auf dem Weg zum autonomen Fahren sind noch viele Hürden zu meistern. Die Technologie dafür ist schon vorhanden, wie die zahlreichen großen und kleinen Fahrhilfen beweisen.

RATGEBER: Alles rund um den Kreisverkehr

CAMPING: Die Neuheiten des Caravan-Salons ACE LENKRAD 8/2016

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ED I TOR IA L

TE S T

I N H A LT

V ER K EH R

&

U MW E LT

22 Kreisverkehr Alles Wissenswerte rund um die Vorteile, die Regeln und die Verbreitung 25 ACE vor Ort Verkehrserziehung für Flüchtlinge 28 ACE-Projekt Mobilitätsberatung 30 Bus & Bahn Sicher unterwegs 32 Nachdenker Renaissance des Fahrradspiegels 32 Magazin

FR EI Z EI T

TITELFOTOS: SHUTTERSTOCK, DPP, KOV, HERSTELLER, EMM; COMPOSING: SEUFFERLE MEDIENDESIGN

Wann wird auch der Fahrer rechtlich zum Beifahrer?

T EC H NI K

08 Vergleich Der Opel Astra Kombi und sein französischer Rivale Peugeot 308 SW 12 Fahrbericht Fiat 500 C 14 Assistenzsysteme Was wirklich nützt und was in der Praxis überflüssig ist 18 Neue Autos Hyundai Ioniq, Fiat 124 Spider, Opel Zafira, Renault Clio, Ssang Yong XLV 20 Magazin

Der Weg zum autonomen Fahren ist lang und steinig Fahrwerk, Lenkung und Bremsen – das waren jahrzehntelang die maßgeblichen Kriterien für Fahrsicherheit. Inzwischen ist jedoch die Digitalisierung im Auto angekommen: Längst entscheiden Qualität und Anzahl der eingebauten Assistenzsysteme darüber, wie sicher ein Pkw ist. Mehr noch: Die modernen Fahrhelfer sind die Wegbegleiter hin zum nächsten, ganz entscheidenden Schritt in Richtung sinkender Unfallzahlen und weniger Verkehrsopfer – dem autonomen Klaus-Michael Schaal Chefredakteur Fahren. Zwei Unfälle mit Tesla-Modellen, die im [email protected] Autopilot-Modus unterwegs waren, zeigen jedoch, dass die Technik noch nicht ausgereift und somit der Weg zum völlig autonom fahrenden Auto noch sehr lang ist. Um die Entwicklung forcieren zu können, drängen Pkw-Hersteller momentan darauf, dass die gesetzmäßigen Rahmenbedingungen möglichst schnell angepasst werden. Im Prinzip müssen die automatisierten Systeme dem Fahrer, der aktuell noch jederzeit die Kontrolle über das Auto übernehmen können muss, rechtlich sukzessive gleichgestellt werden. Doch was bedeutet das kleine Wörtchen „jederzeit“ in diesem Zusammenhang? Wie schnell muss ein Fahrer, dem das Bearbeiten seiner E-Mails während der Fahrt künftig erlaubt ist, die Kontrolle über das Auto wieder übernehmen können? Darf es zwei, fünf oder zehn Sekunden dauern, bis die Aufmerksamkeit vom Lesen der kritischen Geschäfts-Mail vollständig umschwenkt auf die gerade kritische Fahrsituation? Fest steht: Wenn die Änderungen des Wiener Abkommens in nationales Recht umgesetzt werden, müssen schwierige Haftungsfragen berücksichtigt werden! Wie die technische Entwicklung weitergehen könnte, zeigt die Reaktion des Zulieferers Mobileye, von dem Tesla bislang Kameras und Software bezogen hat: Die israelische Firma trennt sich vom US-Elektrospezialisten und kündigte eine enge Kooperation mit BMW an. Laut Medienberichten möchte BMW gemeinsam mit Mobileye und dem Chiphersteller Intel bis 2021 ein serienreifes Fahrzeug entwickeln, das zumindest in begrenzten Bereichen – auf Autobahnen und in einzelnen Städten – autonom fahren kann. Die genannte Jahreszahl zeigt, wie lang der Weg zum automatisierten Fahren wirklich sein wird.

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RE IS E

34 Caravan Salon Düsseldorf Die Branche boomt und präsentiert viel Neues auf ihrer wichtigsten Messe 38 Städtereise Prag Trendig und traditionell – die „goldene Stadt“ strahlt Glanz aus 41 Naturerlebnis Panarbora Das ideale Ziel für ein Familienwochenende im Grünen 42 Magazin

U NS E R

C LU B

44 So erreichen Sie uns 45 Meldungen 46 ACE-Experten antworten Wichtige Telefon-Nummern! ACE-Info-Service 0711/530 33 66 77 ACE-Euro-Notruf 0711/530 34 35 36

RU B RI KE N 13 14 48 50 50

Editorial Magazin Post Preisrätsel Impressum ACE LENKRAD 8/2016

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FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN VERBRAUCHSANGABEN

Realitätsnah Der PSA-Konzern mit den Marken Peugeot, Citroën und DS hat Wort gehalten und die realen Verbrauchswerte von 30 Modellen im Straßenbetrieb veröffentlicht. Damit kommt der Konzern den Auflagen der EU zuvor, die den sogenannten RDE-Test zur Ermittlung der „Real Driving Emissions“, also der realen Emissionen im Fahrbetrieb, ab September 2017 vorsieht. Dazu unternahm der Konzern 170 Testfahrten und spulte 16 000 Kilometer ab. Die Realver-

Wer sein Kind zu Fuß in die Schule begleitet, bringt ihm verkehrsgerechtes Verhalten nahe; Elterntaxis bringen Kinder dagegen oft sogar in Gefahr. NEUES SCHULJAHR

Risiko Elterntaxis FOTOS. ARCHIV, WERK, PDF, UDV, AMPNET

In fünf Bundesländern ist das neue Schuljahr bereits eingeläutet, in anderen Ländern enden die Ferien in den nächsten Tagen und Wochen. Dann fahren wieder verstärkt Mama- oder Papa-Taxis an den Schulen vor. Vielen Schulleitern ist das ein Dorn im Auge. Auch der ACE appelliert: Wenn möglich, sollten Eltern ihre Kinder, auch Erstklässler, zu Fuß begleiten. Denn oft genug sind es die Erziehungsberechtigten selbst, die Kinder in Gefahr bringen, wenn Elterntaxis Gehwege zuparken. Oder die Eltern lassen ihre Kinder zur Straßenseite hin aussteigen und fahrlässig in den Verkehr laufen. Hinzu kommt, dass das Schulkind durch den Fahrservice kein verkehrsgerechtes Verhalten lernt und sich auch in anderen Situationen nicht sicher durch den Straßenverkehr bewegt.

Der Realverbrauch liegt bis zu 56 Prozent über den NFZ-Angaben. bräuche werden mit einem tragbaren Messgerät ermittelt, die Ergebnisse durch die unabhängige Organisation „Bureau Veritas“ überprüft. Das Messverfahren wurde gemeinsam mit den Nichtregierungsorganisationen „Transport & Environment“ (T&E) und „France Nature Environment“ (FNE) entwickelt. Gemessen wird auf öffentlichen Straßen unter normalen Bedingungen mit Passagieren, aktiver Klimaanlage und Gepäck. Die Strecke führt über 25 Kilometer Stadtstraßen, 30 Kilometer Landstraßen und 31 Kilometer Autobahn. Wie nicht anders zu erwarten, lagen die Verbräuche im Schnitt um 1,8 Liter und bis zu 56 Prozent über den NEFZ-Angaben. In den nächsten Monaten sollen die Ergebnisse von weiteren 30 Modellen folgen.

FAHRRADSTRASSEN

Mehr Rechte für Radler

München hat die meisten Fahrradstraßen (58 Stück, Stand April 2016). 4

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Egal ob Nord oder Süd – fast jede große Stadt in Deutschland hat mittlerweile Fahrradstraßen in ihr Verkehrsnetz integriert. An sich beschreibt ja der Name schon Sinn und Zweck: Fahrradfahrer sind hier willkommen und dürfen auch nebeneinander auf der Straße fahren. Für alle anderen Verkehrsteilnehmer gibt es jedoch einiges zu beachten. Sie dürfen diese Straße nur dann nutzen, wenn es durch eine eindeutige Beschilderung erlaubt ist. Die Geschwindigkeit darf 30 km/h nicht überschreiten und muss, wenn notwendig, sogar verringert werden.

15,7

Jahre ist das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassenen Motorräder. Entsprechend lange dauert es, bis neue Sicherheitstechniken für Bikes in relevanter Zahl auf die Straße kommen.

K O M M E N T A R

KIPPGEFAHR VON LEICHT-LKW

Unfallursache Wind

Leicht-Lkw-Gespanne bis zu zwölf Tonnen Gesamtmasse geraten in den Fokus der Unfallforscher. Selbst voll beladen wiegen sie drei Tonnen weniger als ein leerer 40-Tonner, weisen aber identische Dimensionen auf. Jeder 50. Lkw über 3,5 Tonnen fällt in dieses Segment, gefahren werden dürfen die Leicht-Brummis mit dem alten Führerschein der Klasse 3 (heute C1E). Die Unfallforschung der Versicherungswirtschaft (UDV) wies nun in einer Studie die Seitenwindempfindlichkeit der leichten Gespanne nach. In über 350 Simulationen wurde die Kippstabilität von Gliederzügen unterschiedlicher Gewichtsklassen berechnet: Leere Leicht-Lkw-Gespanne neigen fahrend bereits ab etwa 55 km/h Windgeschwindigkeit (Windstärke 7) zum Kippen, voll beladene ab Windstärke acht. 40-Tonner werden nur unbeladen und ab Windstärke 9 instabil. Unfallzahlen bestätigen die Ergebnisse: LeichtLkw-Gespanne verunglücken viermal häufiger wegen Seitenwind als alle LkwGespanne. Besondere Gefahr droht während eines Sturmtiefs auf Autobahnen. Die UDV plädiert dafür, Leichtgespannen für die Dauer eines Sturms die WeiterStehend halten Leicht-Lkw auch Orkanböen stand. Das fahrt zu untersagen. ergab jetzt ein praktischer Versuch mit Windgeneratoren.

DEUTSCHES SCHIENENNETZ

Wachsender Anteil im Güterverkehr Der Schienenverkehr, im Besonderen der Güterverkehr, hat im Jahr 2015 in Deutschland einen wachsenden Marktanteil zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs dieser um 3,6 Prozent an. Damit steigerte der Güterverkehr seinen Anteil am Transportmarkt auf 17,5 Prozent. In dem Zeitraum ist ebenfalls eine Steigerung der beteiligten Firmen zu verzeichnen. Waren 2014 noch 401 Unternehmen auf dem Schienennetz unterwegs, waren es ein Jahr später elf Unternehmen mehr, also 412 an der Zahl. Die Betriebsleistung ist mit 1,05 Milliarden Trassenkilometern beziffert und erreicht somit ebenfalls einen neuen Höchststand. Auch im Personenverkehr 2015 verzeichnet die Deutsche Bahn, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, ein Wachstum von 0,3 Prozent. Da aber gleichzeitig der Straßenverkehr noch stärker zulegte, verharrt der Marktanteil der Schiene bei rund acht Prozent. Während der Nahverkehr im Jahr 2015 zwei Prozent Marktanteil verlor, konnte der Fernverkehr der Deutschen Bahn in dem Zeitraum wieder um 2,2 Prozent zulegen. In 2015 nutzten 132 Millionen Reisende den Fernverkehr der Bahn.

Martina Glücks, Redakteurin

Vom Auto verraten Wenn Daten vorliegen, wächst die Begehrlichkeit, diese Daten auch auszuwerten – speziell, wenn es um die Aufklärung eines Verbrechens geht. Und wer könnte, außer dem Betroffenen, auch was dagegen haben? „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ heißt der oft zitierte Spruch. Doch die Wirklichkeit ist komplizierter. Im vorliegenden Fall konnte einem Studenten nachgewiesen werden, mit einem Carsharing-Auto von BMW einen Radler überfahren zu haben. Die Beweise lieferte BMW, aus den Daten konnte das Gericht die Wegstrecke sowie die gefahrene Geschwindigkeit genau rekonstruieren. Unklar ist noch, wieso der Autobauer über diese genauen Daten verfügt – die Erstellung von Bewegungsprofilen ist nicht legal. Jetzt sind die Datenschutzbeauftragten gefragt, sie müssen noch genauer hinschauen, damit der Datenverrat des Autos nicht zur Normalität wird. Denn was bei der Verbrechensaufklärung noch gesellschaftlich akzeptiert sein mag, führt in letzter Konsequenz zum gläsernen Bürger. Wir müssen jetzt entschieden als Gesellschaft den Anfängen wehren, damit der Traum vom vernetzten Auto nicht zum Albtraum eines Überwachungsstaats wird.

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FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN

Gern am Sonntag

Risiko Tuning In jedem achten verkauften Fahrrad summt mittlerweile schon ein Elektromotor. Zum Großteil sind es die versicherungs- und zulassungsfreien Pedelecs, die den Radfahrer mit einem 250 Watt starken Motor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützen. Mit im Handel erhältlichen TuningKits kann dieses Geschwindigkeitslimit ganz leicht geknackt werden. Legal ist dieses Vorgehen jedoch nicht. Wer es nutzt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er damit seinen Führerschein riskiert. Personen ohne Führerschein droht dann sogar eine Sperrfrist.

Nahezu jeder zweite Autofahrer (46 Prozent) würde sein Auto gerne auch am Sonntag waschen dürfen – so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Aral. Doch das ist nicht in jedem Bundesland erlaubt. In Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland besteht nach wie vor ein generelles Sonntags-Waschverbot, in Bayern oder Hessen entscheidet die jeweilige Gemeinde. Immerhin 26 Prozent halten das Untersagen der Wagenpflege am arbeitsfreien Tag noch für zeitgemäß – auch wenn sich eine vollautomatische Anlage um den Wagen kümmert.

FOTOS: EMM, KOV

PEDELECS

Ob eine Autowaschanlage auch am Sonntag arbeiten darf, ist je nach Bundesland verschieden.

W O R T W Ö R T L I C H

ZEICHNUNG: BARTMUS

Die Kurve kratzen

Jedes Wort hat seine Geschichte: ACE LENKRAD stellt in einer Serie Begriffe aus der Verkehrswelt vor.

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Wer heute die Kurve kratzt, ist schnell verschwunden. Wer aber im Mittelalter schnell wegwollte, der verkeilte sein Fuhrwerk unversehens zwischen engen Gassen und schmalen Torpassagen. Zwecks Weiterfahrt wurden dann dem Wortsinne nach tatsächlich die Kurven gekratzt. Hauseigentümer im Mittelalter bauten gegen diese Rempler sogenannte Prell- oder Kratzsteine vor die gefährdeten Ecken ihrer Wohnstätte. Die Funktion der Kratzsteine von damals haben heute die Betonpfeiler in Parkhäusern übernommen, glaubt der ACE, der sich mit Recht über zu enge Stellplätze aufregt. Der Club nimmt übrigens an, dass temperamentvolle Pferdekutscher als Vorbild für heutige Unfallflüchtige herhalten, die „überhaupt nicht gemerkt“ haben, dass sie soeben das Auto des Nachbarn demolierten.

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Autobahnfahrt mit Gespannen: In der Juli-Ausgabe hat ein Hinweis im Artikel „Aber ganz sicher“ zum Fahren mit Gespannen auf dreispurigen Autobahnen zu Missverständnissen geführt. Hier deshalb zur Verdeutlichung die aktuelle Rechtslage. Laut Paragraf 7 der Straßenverkehrsordnung dürfen auf Autobahnen mit drei Spuren für eine Richtung den linken Fahrstreifen Lkw mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen sowie Kraftfahrzeuge mit Anhänger nicht benutzen. Ausnahme: sie ordnen sich dort zum Linksabbiegen ein.

AUTOWÄSCHE

Hilft der Motor bis Tempo 50, sind Betriebserlaubnis, Kennzeichen, Helm und Führerschein Pflicht.

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Wie stehen Sie zur Elektromobilität? Welche Auswirkungen hat sie auf Ihre individuelle alltägliche Mobilität? Durch welche Maßnahmen würden Sie sich als Fahrer eines Elektrofahrzeugs sicherer fühlen? Diese und weitere Fragen sind Bestandteil einer aktuellen Nutzerbefragung des BMBF-Projekts SafetEcar. Durch einen kleinen Test am Ende des Fragebogens haben Sie zudem die Möglichkeit, Ihr Wissen über Elektrofahrzeuge zu prüfen. https://de.surveymonkey.com/r/ 75R9T2Y Mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr – das möchten das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat mit dem Wettbewerb „Mythos Multitasking“ erreichen. Teilnehmer sollen per Video oder Foto zeigen, wie schwierig und gefährlich es sein kann, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Beiträge können bis zum 30. September auf der Website mythosmultitasking.runtervomgas.de hochgeladen werden. Die mittlere Motorleistung aller über das Vermittlungsportal Check24 versicherten Pkw ist seit 2006 von 100 PS auf 125 PS gestiegen. Im statistischen Vergleich der 50 größten Städte fahren dabei die Münchner die stärksten Autos, die Kieler die schwächsten. Bayern und Baden-Württemberg gelten als PSHochburgen.

Komplettes Rundreiseprogramm u. a. mit

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Von London bis Cornwall durch das zauberhafte Südengland

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Die Region zwischen London und Land’s End am westlichsten Zipfel Cornwalls zählt zu den schönsten im Vereinigten Königreich. So ist es kein Zufall, dass gerade hier Rosamunde Pilchers romantische Geschichten ihr Zuhause haben. Auf Ihrer Rundreise werden Sie immer wieder an Orte kommen, die aus den Pilcher-Filmen bekannt sind! Sie reisen eine Woche lang durch diese wunderbare Gegend und lernen ihre herausragenden Sehenswürdigkeiten kennen. Die Weltstadt London, die Megalithen von Stonehenge, die Pilcher-Kulisse St. Ives, Schloss Windsor, die Universitätsstadt Oxford, die Bäderstadt Bath – Sie werden viel Schönes entdecken und dabei komfortabel reisen: Sie wechseln nur zweimal das Hotel, genießen Halbpension und werden durchgängig von einer deutschsprachigen Reiseleitung betreut.

Inklusiv-Reiseleistungen

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 8-tägige Flugreise „Zu Gast bei Rosamunde Pilcher“  Komplettes Rundreise- und Besichtigungsprogramm u. a. mit:  Hin- und Rückflug nach/von London-Heathrow mit British Airways, Lufthansa, Eurowings o. ä. - Stadtbesichtigung von London u. a. mit Big Ben, Houses of (z. T. mit Umsteigeverbindung) Parliament, Westminster Abbey, Buckingham Palace, Piccadilly Circus, Kensington und St. Paul’s Cathedral  Transfer Flughafen – Hotel – Flughafen - Panorama-Bootsfahrt auf der Themse (Dauer ca. 30 Minuten)  Flughafenassistenz bei Ankunft in London entlang Tower Bridge, Tower of London, London Eye,  7 x Übernachtung in guten Mittelklassehotels, davon, Millenium Bridge etc. - 3 x Übernachtung in London im Park Inn London-Heathrow, - Besuch von Windsor Castle (Eintritt inklusive) Jurys Inn Croydon, St. Giles Heathrow o. ä. - geführten Stadtbesichtigungen mit Ihrer Reiseleitung in - 4 x Übernachtung im Raum Plymouth/Exeter/Torquay im Jurys Inn Salisbury, Bath und Oxford Plymouth, Best Western Passage House Hotel, Babbacombe Hotel o. ä. - Besuch der Ortschaften St. Ives, Tintagel und Clovelly Village (Eintritt inklusive) mit Zeit zur freien Verfügung  Alle Hotels verfügen u. a. über Rezeption, Lobby, Restaurant und Bar - Besichtigung der UNESCO-Weltkulturerbestätte Stonehenge  Unterbringung im Doppelzimmer ausgestattet u. a. mit (Eintritt inklusive) Bad oder Du/WC, Kaffee- und Teezubereitungsmöglichkeit, - Besuch von St. Michael’s Mount inklusive Eintritt in die TV und Telefon Klosterfestung  7 x Halbpension bestehend aus - Besuch des Freilichttheaters Minack Theatre (Eintritt inklusive) - 7 x Frühstück in Büfettform - 7 x Abendessen in Büfettform oder als 3-Gänge-Menü - Besichtigung des Herrenhauses von Lanhydrock und seinen Gärten (Eintritt inklusive)  Fahrt im modernen, klimatisierten Reisebus mit folgenden Stationen: Windsor, London, Stonehenge, Salisbury, Penzance, - typischem Cornish Cream Tea mit Scones, Marmelade und St. Michael’s Mount, St. Ives, Land’s End, Minack Theatre, Clotted Cream (inklusive) Lanhydrock, Tintagel, Clovelly, Bath und Oxford  Durchgängige qualifizierte deutschsprachige Reiseleitung ab/bis London Wunschleistung  trendtours-Gästebetreuung in London Zug zum Flug: An- und Abreise mit der Bahn in der 2. Klasse zum/ab Flughafen € 59 Für ausführlichen Reiseverlauf jetzt Prospekt Für Alleinreisende: anfordern oder siehe www.trendtours.de ½ Doppelzimmer ohne Aufpreis! Einzelzimmer: + € 35 p. N.

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März ’17 10 17 24 11 18 25 1 11 18 25 1 11 18 25 1 11 - 25 11 18 25 1 11 18 25 1 10 17 24 6 13 20 - 18 1 - 18 1 11 - 25 € 25 € 50

April ’17 15 22 15 22 15 22 15 22 15 22 15 22 14 22 13 20 13 20 15 22 15 22 14 21 € 75

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Mai ’17 6 13 20 27 6 13 20 27 6 13 20 27 6 13 20 27 6 13 20 27 6 13 20 27 6 13 20 27 4 11 18 25 4 11 18 25 6 13 20 27 6 13 20 27 5 12 19 26 € 100 € 125

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Juni ’17 10 17 10 17 10 17 10 17 10 17 10 17 10 17 8 15 8 15 10 17 10 17 9 16 € 150

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Juli ’17 15 22 15 22 15 22 15 22 15 22 15 22 15 22 13 20 13 20 15 22 15 22 14 21

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August ’17 12 19 12 19 12 19 12 19 12 19 12 19 12 19 10 17 10 17 12 19 12 19 11 18

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September ’17 16 22 29 16 23 30 16 23 30 16 23 30 16 23 16 23 30 16 23 30 14 22 29 14 18 25 16 - 30 16 23 15 - 30

Oktober ’17 6 13 20 7 14 21 7 14 21 7 14 21 7 - 21 7 14 21 7 14 21 6 13 20 2 9 16 - 14 7 - 21 -

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RANK UND SCHLANK

Leichtbau und kleine Motoren sind die großen Themen bei der Konstruktion moderner Autos. Aber ob das bei einem familientauglichen Kombi der richtige Weg ist? Zwei Modelle aus der Federgewichtsklasse stellen sich einem Vergleich.

Autos müssen wieder leichter werden, zumindest wäre das ein probates Mittel, um den Verbrauch zu senken. Gleich 200 Kilo leichter als sein Vorgänger soll der Opel Astra sein, auch Peugeot gibt 140 Kilo Ersparnis gegenüber dem vorherigen 308 SW an. Das sind mindestens zehn Prozent weniger Masse, die es zu beschleunigen gilt. Geht es um das Thema Sparsamkeit, kann auch die Wahl der Motorisierung beitragen: Es muss nämlich nicht immer ein Diesel sein. Unter 1,3 Tonnen wiegt die Kombiversion eines Opel Astra mit Benzinmotor. Darin enthalten sind rund 40 Kilo Kombiaufschlag auf den 33 Zentimeter kürzeren Fünftürer. Mit einem Diesel unter der Haube würde das Leergewicht wiederum um rund 100 Kilo zulegen. Mit der für den Test 8

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gewählten Motorisierung, einem 1.4 Liter großen Benziner, dem ein Turbolader ein wenig auf die Sprünge hilft, stehen 1322 Kilo in den technischen Daten. Als Resultat der Bemühungen soll der stattliche Kombi nur 4,9 Liter Super auf 100 Kilometern verbrauchen. Noch besser kann es auf dem Papier Peugeot: Die Kombiversion des 308 wiegt laut Werksangaben im besten Fall ganze 1265 Kilo. Allerdings wird hier, je nach Ausstattung, eine Spanne bis zu 1447 Kilo eingeräumt. Also eher ein idealisierter Wert. Trotzdem sollen lediglich 4,6 Liter für 100 Kilometer reichen. Tatsächlich sitzt unter der Haube ein Zwerg von einem Motor: Bei drei Zylindern und nur 1199 Kubikzentimeter Arbeitsraum verhilft hier ebenfalls ein Turbo-

lader zu einer Leistung von immerhin 130 PS. Auch bei den Franzosen wöge ein Diesel rund 100 Kilo mehr, was im schlimmsten anzunehmenden Fall bedeutet, dass die erlaubte Zuladung nur noch 375 Kilo beträgt. Was für einen Kombi dieser Größe doch eher lächerlich ist. Vielleicht sollte man dem Jonglieren der Hersteller mit den Gewichten auch nicht gar so viel Beachtung schenken. Eine größere Rolle spielt doch der praktische Nutzen. Und hier haben die beiden KompaktklasseKombis jede Menge zu bieten: Die Laderäume fassen im Normalzustand bereits 540 (Opel) oder sogar 640 Liter (Peugeot). Wobei hier bei einem Astra 65 Liter abgezogen werden dürfen, sofern ein vollwertiges Reserverad mit an Bord soll. Das Volumen

FOTOS: EMM

Wer hat den schönsten Kombi im ganzen Land? Formal können sowohl der Peugeot 308 SW als auch der Opel Astra Sportstourer überzeugen. Ein interessantes Detail ist der Verlauf der Chromleiste am hinteren Fensterrahmen des Astra.

versteckt sich nämlich in der Reserveradwanne. Wenigstens ist im Kombi, im Gegensatz zur Limousine, noch ein Platz für das vollwertige fünfte Rad im Wagen vorgesehen. Auch beim Peugeot verstecken sich 54 Liter unterhalb des Ladebodens. Die Ladefläche ist rund einen Meter lang und – was fast noch wichtiger ist – über einen Meter breit. Das reicht auch für den Kinderwagen. Sollte mehr Platz benötigt werden, können die hinteren Lehnen vom Kofferraum aus entriegelt werden. Da die Sitzflächen entsprechend abtauchen, entsteht eine ebene Ladefläche. Ein in den Boden integriertes Schienensystem macht es im Testwagen anschließend leicht, die Ladung zu sichern. Leider ist das nur für die Topversion Allure zu haben und kostet selbst da noch 150 Euro Aufpreis. Im Opel fallen die Lehnen nicht ganz bis in die Horizontale, es bleibt eine leicht ansteigende Rampe. Für die Sicherung gibt es herkömmliche Zugösen am Boden und gegen Aufpreis Schienen unterhalb der Fenster, auf denen sich Plastik-Klemmstücke befestigen lassen. Das Flex-Organizer-Paket für faire 125 Euro enthält neben den Schienen auch ein Trenn- und Taschennetz. Damit lässt sich der Gepäckraum unterteilen, mehr aber auch nicht. Ein richtig solides Trennnetz, das hinter der ersten und zweiten Reihe schwere Gegenstände vom Flug nach vorne abhält, kostet bei Opel 175 Euro Aufpreis, bei Peugeot 200 Euro. Eigentlich darf es in keinem Kombi fehlen. Gegen Zuzahlung von 250 Euro ist die Rückbank im Astra im Verhältnis 40/20/40 teilbar, in den höheren Ausstattungslinien gibt es zudem eine sensorgesteuerte Heckklappe gegen Aufpreis von mindestens 750 Euro. Eine Fußbewegung unter dem hinteren Stoßfänger reicht und die Klappe fährt automatisch auf. Sehr praktisch, wenn man die Hände voll hat. Aber auch nur dann. Einen weiteren Pluspunkt sammelt der Opel Astra bei den Mitfahrern – besonders wenn es sich um Erwachsene handelt. Auf der Rückbank sitzt es sich bequem, gegen Aufpreis lassen sich die äußeren Fondsitze sogar beheizen. Wobei die profilierten Polster nicht mit allen Kindersitzen harmonieren. Besonders angenehm ist die gegenüber dem Vorgänger deutlich gesteigerte Beinfreiheit – auch weil die Vordersitze an ihrer Rückseite stark ausgespart sind. Einzig der Einstieg und die Aussicht können nicht vollständig begeistern. Die obere Fensterlinie fällt nach hinten hin ab, die untere steigt stark nach oben an. Das stört vor allem Kinder, die kaum nach draußen schauen können. Dazu ragt die Tür weit in das Radhaus hinein. Der Einstieg erfordert ein wenig Gelenkigkeit, ACE LENKRAD 8/2016

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Opel nennt den Astra mit dem großen Kofferraum Sports Tourer. Das kann bei der Wahl der entsprechenden Motoren und Ausstattungen auch berechtigt sein, mit dem gemäßigten 1,4-l-Benziner ist es eher ein Vernunfts-Kombi. Innenraum und Fahrverhalten haben gegenüber dem Vorgänger deutlich gewonnen.

auch beim Festschnallen von Kindern ist das nicht allzu bequem. Hier wurde dem Aussehen zuliebe doch einiges an praktischem Nutzen verschenkt. Beim Peugeot ist die hintere Tür etwas quadratischer und somit praktischer, die Fensterflächen sind ab der B-Säule etwas größer. Dafür macht die Rückbank keinen sonderlich komfortablen Eindruck, obwohl auch hier die Beinfreiheit großzügig bemessen ist. Die Sitzbank ist relativ kurz, glatt und ziemlich weit oben montiert, die Kopfstützen lassen sich nicht sonderlich weit ausziehen. Das Panorama-Glasdach sollte nur wählen, wer keine großen Menschen im Fond mitnehmen will. Es kostet zusätzliche Kopffreiheit. 10

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Nehmen wir nun Platz in der ersten Reihe. Das Astra-Cockpit sieht aufgeräumt aus und wirkt bei entsprechenden Häkchen in der Aufpreisliste edel und gut bestückt. Klavierlack und ein paar Chromelemente können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass natürlich auch in Rüsselsheim ein gewisser Kostendruck herrscht. Manche Teile wie der Chromeinsatz am Schalthebel fühlen sich etwas scharfkantig an, andere wie die Armlehne oder die Sitzverstellung etwas wackelig, wieder andere, zum Beispiel die Türverkleidung, klingen bei der Klopfprobe etwas hohl. Auch an Ablagen rings um den Schalthebel hat Opel gespart, wobei der Schlitz unterhalb der Klimaeinheit gut geeignet ist, um ein Smartphone aufzunehmen. Nur bei

Der Peugeot 308 SW bietet eine große Portion Individualismus, ohne gänzlich aus der Art zu schlagen. Das Cockpit mit dem kleinen, tiefergesetzten Lenkrad und die aufgeräumte Optik mit wenigen Schaltern sind eine exclusive Peugeot-Erfindung. Die Ladeschienen im Ladeboden sind praktisch, aber aufpreispflichtig und leider nicht im Grundmodell zu haben.

der Ausführung mit elektrischer Handbremse gibt es eine sogenannte Premium-Mittelkonsole mit Jalousie. Empfehlenswert sind die Ergonomie-Sitze, die für Fahrer- und Beifahrerplatz 685 Euro kosten, die Problemzone Rücken aber deutlich entlasten. Die Rundinstumente sind zwar relativ klein ausgefallen, dafür aber durch das Lenkrad hindurch vollständig zu sehen. Das Volant ist bei voller Ausstattung mit Knöpfen überladen, trotzdem liegt das Lederlenkrad gut in der Hand. Das ist beim Peugeot nicht immer der Fall, zumindest wenn man sich nicht ein wenig umstellt. Hier werden die Anzeigen nämlich oberhalb des Lenkrades abgelesen, das Lenkrad ist aus diesem Grund extra klein

ben nicht mehr viele Tasten übrig. Seltsamerweise werden für die Sitzheizung dann aber Drehrädchen verwendet, die am Boden der Ablage vor dem Schalthebel sitzen. Die Einstellung der gewählten Heizleistung ist nicht zu erkennen und garantiert liegt hier im Alltag das Handy obenauf. Zumal dort noch ein USB-, Line-in- und 12-Volt-Anschluss ihren Platz gefunden haben. Das Ganze wirkt wie beim ursprünglichen Entwurf vergessen und dann nachträglich eingebaut. Davon abgesehen: Der Testwagen mit zusätzlichem GT-Line-Paket im Wert von 2200 Euro erfreut das Auge mit einer StoffKunstleder-Kombination mit roten Ziernähten, die auch über das Armaturenbrett laufen, sowie Einstiegsblenden und Pedalen aus Aluminium. Das sieht schon fein aus, wichtigster Bestandteil dieses Pakets ist jedoch sicherlich das Navigationssystem Plus, das aber auch einzeln für 640 Euro bestellt werden kann. Kostenlose Telematikdienste sind dann im Topmodell inbegriffen, bei den einfacheren Ausführungen kostet der automatische Notruf per GPS-Modul und europäischer Sim-Karte zwischen 240 und 440 Euro. Auch eine Notfallverbindung zum Hersteller ist darin enthalten, allerdings laut Peugeot nur während der Garantiezeit, die zwei Jahre beträgt. Opel hat in Sachen Konnektivität stark aufgerüstet. Intelli Link nennen die Rüsselsheimer die Integration von Daten. Mithilfe von Google Car Play und Android Auto können Inhalte des Smartphones auf das Dispay im

Auto übertragen werden. Dazu gibt es den OnStar-Service, der neben dem automatischen Notruf noch weitere Dienstleistungen bietet. So können mittels einer App bestimmte Funktionen ferngesteuert werden, wie etwa Auf- und Zuschließen der Türen. Auch eine Ferndiagnose und ein DiebstahlNotfallservice werden angeboten. Das Auto wird dann von Opel geortet und per Wegfahrsperre lahmgelegt. Das erste Jahr ist kostenlos, jedes weitere kostet dann 99 Euro. In beiden Kombis ist man gut unterwegs, wobei sich die Charaktere doch deutlich unterscheiden. Der Dreizylinder im Peugeot legt sich knurrend kräftig ins Zeug und lässt das Hubraum- und Zylinderdefizit fast vergessen. Das kleine Aggregat klingt naturgemäß etwas anders als der Vierzylinder im Opel, der aber akustisch und schwingungstechnisch keine wirklichen Pluspunkte gegenüber dem Winzling sammelt. Auch nicht beim Verbrauch. Betont sparsam bewegt, sind beide Kombis mit rund sechs Litern zufrieden. Bei höherer Last, also bei zügiger Fahrt oder mit Beladung, gehen die Verbräuche steil nach oben. Beide manuellen Sechsgang-Getriebe lassen sich leicht schalten, Unterschiede gibt es jedoch beim Lenken. Die Peugeot-Lenkung macht einen spitzen, beinahe nervösen Eindruck. Hat man sich daran gewöhnt, wirkt das Handling des Astra beim direkten Umstieg zunächst einmal wieder schwerfällig. Was es natürlich nicht ist. Unter anderem dank niedrigem Gewicht. Gunnar Beer

TECHNISCHE DATEN

ausgefallen und am unteren Rand auch noch abgeflacht. Statt nach oben sollte es also tendenziell eher etwas nach unten eingestellt werden, die daraus resultierende Armhaltung ist ungewohnt, die flache Stelle beim Umgreifen irritierend. Auch der gegenläufige Drehzahlmesser verwirrt zunächst mehr, als dass er nützt. Doch das ist ebenfalls nur eine Frage der Gewohnheit. Die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Optional ist auch eine Lendenwirbelstütze mit Massagefunktion erhältlich. Das Cockpit ist noch sehr viel aufgeräumter als im Astra, denn auch so alltägliche Handgriffe wie das Einstellen der InnenraumTemperatur werden über den berührungsempfindlichen Monitor gesteuert. So blei-

Hubraum cm3 Zylinder/Schadstoffklasse Leistung kW(PS)/min-1 max. Drehmoment Nm/min-1 max. Geschwindigkeit km/h 0 bis 100 km/h s Karosserie Länge/Breite/Höhe mm Radstand mm Spurweite v/h mm Leergewicht/Zuladung kg Anhängelast ung./gebr. kg Dachlast/Stützlast kg Kofferraum (VDA) l Reifendimension Tankinhalt/Reichweite l/km ACE-Testverbr. l/100km Verbrauch EG-Mix l/100km Kohlendioxid-Ausstoß g/km Preis ab Werk Euro Versicherung HK/TK/VK Testwagenpreis Euro 1ohne

Opel Astra Sports Tourer

Peugeot 308 SW PureTech 130

1399 4/Euro 6 92(125)/4000 245/2000 205 9,9 Kombi 4702/18711/1510 2662 1544/1548 1322/568 640/1403 75/75 540-1630 205/55 R 16 48/558 8,62/6,33 S 4,9 S 114 22 310 18/18/19 28 415

1199 3/Euro 6 96(130)/5500 230/1750 199 10,0 Kombi 4585/18041/1472 2730 1551/1557 1265/575 630/1200 80/75 610-1660 205/55 R16 52,5/625 8,42/6,13 S 4,6 S 106 22 800 16/21/20 28 490

Der Opel Astra hat als Limousine und Kombi einen großen Sprung nach vorne gemacht. Innovativ und trotzdem noch bezahlbar ist genau der richtige Weg.

Der 308 Kombi ist hierzulande eine Art Geheimtipp. Faktisch gibt es wenig auszusetzen, die Besonderheiten wie das kleine Lenkrad muss man allerdings mögen.

bzw. bei eingeklappeten Außenspiegeln 2Testschnitt /3Minimal-Verbrauch auf ACE-Normrunde.

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TEST & TECHNIK

FAHRBERICHT

FIAT 500C

Erdbeertörtchen

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testete Zweizylindermotor ist eine Besonderheit. Er ist entweder mit 85 PS oder, wie in unserem Fall, mit 105 PS zu haben. Beim Beschleunigen erzeugt der Motor des 500C einen sehr röhrenden Unterton. Im Eco-Modus ist die Gasannahme dabei allerdings etwas lahm. Abhilfe kann da der Sport-Knopf im Cockpit schaffen. Das Sechsgang-Schaltgetriebe, nur beim TwinAir Turbo zu bekommen, ist ein echter Pluspunkt. Bei zügiger Fahrweise kann der Verbrauch aber durchaus bei 6,7 Litern liegen. Der kleine Italiener lässt sich sein Aussehen bezahlen. Die Farbe schlägt mit 350 Euro zu Buche, das Leder-Interieur, wohlgemerkt ohne Sitzheizung, mit 1200 Euro. Zur Ausstattung gehören außerdem eine Klimaanlage, eine 12-Volt-Steckdose, eine Heckscheibenheizung und ein Start-Stopp-System. Für die Sicherheit gibt es unter anderem sieben Airbags, eine Berganfahrhilfe und einen hydraulischen Bremsassistenten.

Das Radio mit 5-Zoll-Touchscreen bietet DAB, AUX-IN und USB. Die Freisprechanlage funktioniert einwandfrei über Bluetooth. Durch die Verbindung mit einem Smartphone lassen sich beispielsweise die CO₂-Emissionen in Echtzeit aufrufen oder über die My:Car App der Standort des Autos anzeigen – vorausgesetzt die Kompatibilität ist gegeben. Zusammen mit einem eingebauten Navigationsgerät kostet diese Unterhaltungseinheit 800 Euro extra. Wer Wert auf eine Klimaautomatik, einen abblendenden Innenspiegel und Parksensoren legt, zahlt noch einmal 550 Euro drauf. Der Lounge-AusstattungsGrundpreis (19 290 Euro) erhöht sich damit insgesamt auf satte 22 190 Euro. Fazit: Dieses kleine Cabrio macht Laune. Wer nicht viel Platz braucht und bereit ist, für das sommerliche Image eine Stange Geld auszugeben, erwirbt automatisch auch ein Stückchen Freiheit dazu. rm

Bei umgeklappter Rückbank fasst der Stauraum des 500C 550 Liter. Besonderheit: Die Fensterheber befinden sich in der Mittelkonsole, links und rechts vom Schaltknauf. T E C H N I S C H E D AT E N Fiat 500 C TwinAir Turbo 875 Hubraum cm3 Zylinder/Schadstoffklasse 2/Euro 6 Leistung kW(PS)/min-1 77(105)/5500 145/2000 max. Drehm. Nm/min-1 max. Geschwindigkeit km/h 188 0 bis 100 km/h s 10 Karosserie Schräghecklimousine L/B/H mm 3571/1893*/1488 Radstand mm 2300 Spurweite v/h mm 1413/1407 Leergew./Zuladung kg 1055/340 Anhängelast ung./gebr. kg 400/1800 Dachlast/Stützlast kg k.A./k.A. 185-550 Kofferraum (VDA) l Reifendimension 185/55 R 15 Tankinhalt/Reichweite l/km 35/522 ACE-Testverbrauch l/100 km 6,7 D Verbrauch EG-Mix l/100 km 4,2 D Kohlendioxid-Ausstoß g/km 99 Preis ab Werk Euro 19 290 Testwagenpreis Euro 22 190 13/13/17 Typklassen HK/VK/TK

*Breite inkl. Außenspiegel

In Corallo Rot weckt der kleine Fiat 500C Assoziationen zu einem Erdbeertörtchen und sorgt direkt für gute Laune. Auf der Rückbank ist Platz für zwei eher kleine Mitfahrer. Der Kofferraum fasst 185 Liter. Allerdings ist seine Öffnung ziemlich schmal und auch relativ hoch. Einmal eingestiegen, gibt das große Lenkrad den Blick auf den volldigitalen Tacho frei. Die groß dimensionierten Außenspiegel bieten einen guten Überblick. Jedes leckere Erdbeertörtchen hat ein Sahnehäubchen. In diesem Fall ist es das Verdeck. Es lässt sich problemlos in mehreren Stufen bedienen, verdeckt in offenem Zustand jedoch teilweise den nachfolgenden Verkehr. Zügiges Fahren macht mit dem straffen Fahrwerk richtig Freude. Insgesamt ist der 500C, nicht zuletzt durch das leichtgängige Lenkrad, sehr agil und wendig. Im Motorenangebot befinden sich natürlich die klassischen Vierzylinder, entweder mit 69 PS oder mit 95 PS. Der von uns ge-

FOTOS: EMM

Der Fiat 500C ist nicht das einzige Cabrio des Herstellers. Doch nur er versprüht den Charme eines Kleinstwagens. Hier im Test: ein Zweizylinder-Turbo mit Lounge-Ausstattung.

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