Languedoc und Provence

Mai/Juni 2016 Ein Wohnmobil-Reisebericht www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Inhalt Etwas vorweg .............................................................................................................................. 3 Freitag, 20.5.2016, Frankfurt - Freiburg ...................................................................................... 4 Samstag, 21.5.2016, Bern - Grenoble - Valence - Grignan - Valréas/Visan ............................... 4 Sonntag, 22.5.2016, Valréas - Sommiéres - Aspères ................................................................. 5 Montag, 23.5.2016, Aspères - St.Guilhem-le-Désert - Pont du Diable - Lodève ........................ 6 Dienstag, 24.5.2016, Lodève - Abtei St. Michel de Frigolet - St. Rémy de Provence................. 7 Mittwoch, 25.5.2016, gleicher Platz ............................................................................................. 8 Donnerstag, 26.5.2016, gleicher Platz ........................................................................................ 8 Freitag, 27.5.2016, St.-Rémy-de-Provence - Maussaune-les-Alpilles - Coopérative Oléicole de la Vallée des Baux - Les Baux - Fontvieille ............................................ 10 Samstag, 28.5.2016, Fontvieille - Aureille - Eygalières - Orgon ............................................... 11 Sonntag, 29.5.2016, gleicher Campingplatz ............................................................................. 12 Montag, 30.5.2016, Orgon - Cavaillon - Robion - Ménerbes - Bonnieux .................................. 13 Dienstag, 31.5.2016, Apt - Saignon - Gargas - Rustrel - Colorado Provencal Cabrières-d’Avignon................................................................................................... 14 Mittwoch, 1.6.2016, Cavaillon - Avignon ................................................................................... 16 Donnerstag, 2.6.2016, gleicher CP ........................................................................................... 17 Freitag, 3.6.2016, Uzés, ............................................................................................................ 18 Samstag, 4.6.2016, Vézénobres - Sommiéres - Aspères ......................................................... 19 Sonntag, 5.6.2016, Clermon-l’Héraut, Lac du Salagou, ............................................................ 20 Montag, 6.6.2016, gleicher CP .................................................................................................. 21 Dienstag, 7.6.2016, Pézenas - Abbaye de Valmagne - Castelnan ........................................... 21 Mittwoch, 8. 6.2016, Béziers - Capestang - Bize - Minervois - Abbaye de Fontfroide Lagrasse .................................................................................................................... 22 Donnerstag, 9.6.2016, Saint-Hilaire - Abtei - Limoux - Carcassone ......................................... 24 Freitag, 10.6.2016, Pézenas - Avignon ..................................................................................... 25 Samstag, 11.6.2016, Avignon - L’Isle-sur-la-Sorgue ................................................................ 26 Sonntag, 12.6.2016, L´Isle sur la Sorgue - Venasque - Mazan - Sault - Simiane-laRotonde - Banon ........................................................................................................ 27 Montag, 13.6.2016, Montbrun-les-Bains - Vaison-la-Romaine ................................................. 29 Dienstag, 14.6.2016, Orange - Buie-les-Baronnies, ................................................................. 30 Mittwoch, 15.6.2016, Buie-les-Baronnies - Nyons, ................................................................... 31 Donnerstag, 16.6.2016, Nyons - Freiburg über Schweiz, ......................................................... 32 Freitag, 17.6.2016, Freiburg – Frankfurt ................................................................................... 32

Seite 2 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Etwas vorweg Unsere Reiseberichte sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen und auf Basis eines privat geführten Reisetagebuchs entstanden. Sie erheben daher keinen Anspruch sprachlich, grammatikalisch oder orthografisch perfekt und ein in allen Details umfassender Reiseführer zu sein. Für den einen oder anderen mögen sie dennoch für Anregungen sorgen oder als Tippgeber dienen, vielleicht sind sie aber auch einfach nur Unterhaltung oder Appetitanreger für Ihre eigenen Reisepläne. Wir lesen selbst gern Reiseberichte und haben so schon manches Sehenswerte für unsere eigenen Reisepläne gefunden. Wir, das sind mein Mann Detlef, unser Hund Chewy und ich. Wir reisen seit einigen Jahren mit dem Wohnmobil, da wir auf diesem Weg leichter Land und Leute kennenlernen und wir die Annehmlichkeiten des eigenen Zuhauses auch unterwegs lieben gelernt haben. Mit dem Wohnmobil haben wir die Möglichkeit, einfach weiter zu ziehen, wenn es uns irgendwo einmal nicht so gut gefällt. Zum anderen können wir unseren Aktionsradius ganz erheblich ausweiten und sehen und erleben so deutlich mehr, als wenn wir an eine feste Unterkunft gebunden wären. Abhängig vom Land, das wir jeweils bereisen, übernachten wir vorwiegend auf Wohnmobilstellplätzen, zwischendurch und bei längerer Verweildauer auch auf Campingplätzen. Diese Stellplätze zu finden ist relativ einfach. Es gibt entsprechende Verzeichnisse z.B. vom ADAC, Reisemobil International, Promobil und anderen Herstellern und natürlich im Internet. Viele Stellplätze sind schon in den gängigen Navigationssystemen gespeichert oder können dort hin übertragen werden. Mit dem Wohnmobil zu reisen, entspricht einfach unseren persönlichen Vorlieben und ermöglicht uns, mehr draußen zu sein, als dies z.B. in einem Hotel möglich wäre. Nette Wohnmobilnachbarn gibt es fast überall gratis dazu. Bei Bedarf können wir gerne eine Karte unserer Wegstrecke zur Verfügung stellen. Aus Copyrightgründen ist das in diesem Dokument im Internet nicht möglich. Ebenfalls aus urheberrechtlichen Gründen darf dieser Bericht ohne unsere ausdrückliche Genehmigung weder als Ganzes noch in einzelnen Teilen, oder die darin enthaltenen Fotos verändert, weiterverarbeitet oder anderweitig veröffentlicht werden. Viele Bilder aus diesem Reisebericht und weitere auf dieser Reise entstandene Fotos gibt es auch in hoch auflösender Version unter: www.detlefvogel.com. Der Text wurde von meinem Mann und mir geschrieben, die Ich-Form ist also jeweils perspektivisch zu verstehen. Und jetzt, Viel Spaß

Seite 3 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Freitag, 20.5.2016, Frankfurt - Freiburg Km 35387 SP Freiburg, 9€, Sonne und Wolken, 21° Abendessen: Maultaschen, mit körnigem Frischkäse + Tomaten Wie immer fahren wir freitags los. Dieses Mal nach dem letzten Conference Call, der bis 15h00 dauert. Für die 365 Kilometer brauchen wir wegen einiger Staus fast 5 Stunden. Der Stellplatz in Freiburg bietet noch erstaunlich viel Platz.

Samstag, 21.5.2016, Bern - Grenoble - Valence - Grignan - Valréas/Visan Km 36040 Domaine des Lauribert, Visan, N44.34856, E4.97186 Sonnig, 28° Abendessen: Spaghetti mit Zucchini und Garnelen. Der Wecker war auf 5h00 gestellt, so dass wir schon um 6h30 wieder auf der Straße sind. Durch die frühe Stunde gibt es natürlich auch kein Warten an der V/E. An der Schweizer Grenze werden wir nur kurz nach der Schwerlastabgabe gefragt, sehen will der Grenzer sie nicht. Auf dem Weg durch die Schweiz achten wir besonders brav auf die Einhaltung des Tempolimits. Einerseits zieht es sich hin, andererseits bin ich doch überrascht, wie schnell man die ganze Schweiz durchquert hat. In Frankreich machen wir regelmäßig Pausen, so dass sich die ursprünglich von unserem Navi prognostizierte Ankunftszeit von 14h30 erwartungsgemäß nach hinten verschiebt. Der Weg durch die Schweiz war in Bezug auf Autobahngebühren durch die Schwerlastabgabe vom letzten Jahr nicht nur deutlich günstiger, uns bleibt so auch der nervige Weg durch Lyon erspart. Wir kommen gegen 15h30 in Grignan an. Hier wollten wir eigentlich auf einem Parkplatz am Ortsrand übernachten, mittlerweile ist das aber verboten worden. So kaufe ich nur schnell noch Baguette für das Abendessen und wir fahren noch einmal 9km weiter zur Domaine des Lauribert. Der Platz ist immer eine sichere Entscheidung. Genug Platz ist fast immer, die Lage direkt in den Weinbergen ist traumhaft schön, Wein direkt vom Erzeuger, V/E und Strom.

Leider verliert der BVB abends das Pokalfinale gegen Bayern München im Elfmeterschiessen (Gääähn). Der Schiedsrichter hat wieder kräftig mitgespielt.

Seite 4 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Sonntag, 22.5.2016, Valréas - Sommiéres - Aspères Km 36191 FP Domaine du Mas Montel - Mas Granier, N43.81169, E4.04064 22 Grad, erst sonnig, nachmittags Regen und Gewitter Abendessen: Heringssalat mit Pellkartoffeln Wunderbares Wetter beim Aufstehen, aber leider noch zu kühl, um draußen zu frühstücken. Nach dem üblichen Morgenprogramm kaufen wir im Intermarché ein, tanken für 1,18€ pro Liter voll, und kaufen frisches Baguette in der Boulangerie in Valréas. Dann geht es über holperige Landstraßen nach Süden in Richtung Languedoc. Unser Ziel ist Sommières, 126km entfernt. Der Ort soll mal wieder besonders schön sein, mittelalterlich etc.pp...die Zufahrt zum CP Municipal gestaltet sich zunächst einmal schwierig. Der erste Versuch endet in der Sackgasse am Fluss, schon die Überquerung der Brücke ist eigentlich für Autos über 3,5t verboten. Zurück und den halben Ort umfahrend, gelangen wir wiederum über sehr enge, mit Pollern versehene Straßen zu einem Parkplatz vor dem CP. Hier stehen schon einige WoMos. Wir schauen uns den CP an, der aber wenig einladend wirkt. Ziemlich angegammelt und mit den üblichen "vor-den-Wohnwagen-sitzend-Glotzern" versehen. Daher bleiben wir draußen stehen und brechen trotz dunkler Regenwolken (Gewitter sind angekündigt) zu einer Ortsbesichtigung auf. Viele mittelalterliche Zeugnisse (der Grundriss entspricht einer mittelalterlichen Bastide) sind laut Reiseführer zu entdecken, gotische Fenster, Stadttor mit Glockenturm, Bürgerhäuser.

Von den Ruinen der hoch über der Stadt gelegenen Festung (Château Fort) bietet sich ein schöner Panoramablick. Mir sind die dunklen Wolken nicht geheuer und ich gehe mit Chewy zum WoMo zurück. Als auch Detlef zurück ist, beschließen wir eine France Passion, die nur 7km entfernt liegt, auszuprobieren, denn der Parkplatz gefällt uns nicht besonders zum übernachten.

Über Salinelles gelangen wir nach Aspères und folgen dort weiter den Schildern. Ein wunderschöner, alter "Mas" empfängt uns mit einer kleinen Wiese und Aussicht auf einen Weinberg. Die nette Dame des Hauses spendiert uns eine Flasche Rosé, eine Führung durch den Weinkeller (bzw. Halle) bekommen wir auch noch, die Hühner picken an unserem WoMo herum und Chewy wälzt sich vor Begeisterung im Gras. Wunderbar. Leider kommt ein Gewitter mit heftigem Regen und gegen Abend versinkt der Boden unter uns im Schlamm, da alles Wasser abschüssig zur Wiese runter läuft.

Seite 5 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Montag, 23.5.2016, Aspères - St.Guilhem-le-Désert - Pont du Diable - Lodève Km 36326 FP Prieuré-St.Michel-de-Grandmont, N43.73415, E3.36938 Bewölkt, 18 Grad, später 13 Grad, sehr windig. Abendessen: Huhn mit Gemüse. Wir beschließen trotz der eher schlechten Wetterprognose zunächst nach St.Guilhem-le-Désert zu fahren. Allerdings sind es 85km bis dorthin! Laut WoMo-Reiseführer gibt es dort bei frühzeitiger Ankunft Parkplätze. Es geht durch die schöne, natürlich sehr enge, Gorge de l’Hérault ca.5km bis zu besagtem Ort, nicht nur ein Kloster, sondern - naturellement - ”eines der schönsten Dörfer im Languedoc”. Nachdem wir am Ortseingang eine Viertelstunde hinter einem Laster, der Bierfässer auslud, gewartet haben, stellt sich heraus, dass die einzigen beiden PP ausschließlich für PKWs bestimmt sind und eine Höhenbeschränkung haben. Prima, das hat sich nun aber gelohnt. Also aufwendig, weil eng, wenden und alles wieder zurück bis zur Pont du Diable. Die “Navette”, also der Shuttle Bus, der die Besuchermassen zum Dorf bringen soll, fährt - natürlich nur in der Hauptsaison oder am Wochenende. Da nützt auch der kostenfreie (Nebensaison) WoMoPlatz mit V/E auf dem Großparkplatz nicht viel. Wir wollen wenigstens Chewy etwas laufen lassen und gehen die paar Minuten zur “Plage” des Hérault. Es ist sehr windig und kühl, Chewy stürzt sich dennoch voller Begeisterung ins Wasser. Nachdem Detlef längere Zeit vergeblich auf die Sonne für sein Foto gewartet hat, gehen wir zurück zum WoMo und überlegen wohin wir weiter fahren wollen. Die Wahl fällt auf Lodève und die Prieuré St. Michel-deGrandmont. Wieder ein Stück Autobahn Richtung Montpellier, da uns die Straße durch die Berge zu zeitraubend und zu klein erscheint. Der Wind nimmt zu und ist gerade auf der Autobahn sehr unangenehm. In Lodève wollen wir tanken, leider ist auch hier die Treibstoff-Restriktion wegen des Streiks angekommen. Erst an der zweiten Tankstelle können wir uns in die lange Schlange einreihen. Das kann ja lustig werden. Von Lodéve führt eine sehr enge Straße 7km hinauf zur Prieuré. Dort angekommen, stehen ein paar wenige PKWs und ein WoMo auf dem Parkplatz. Die Abtei, 1128 gegründet, liegt einsam in den Wäldern. Ein romanischer Sakralbau mit Langhaus und kleinem Kreuzgang. Der Orden der Grandmont gilt als einer der strengsten, mönchischen Gemeinschaften. Kein Fleisch, Stillschweigen außer einem täglichem Gespräch, keine beheizten Räume, nur barfuß, keinerlei Aktivitäten, etc.pp. Erstaunlicherweise dürfen Hunde angeleint mit hinein! Wir zahlen €6.50 p.P. Eintritt und bekommen einen Audioguide für den Rundgang durch das kleine Kloster und den angrenzenden Park mit einem Dolmen. Es ist sehr schön und beschaulich hier, wenn es nur etwas wärmer und weniger stürmisch wäre. Um uns nicht weiter zu stressen, beschließen wir trotz des Wetters hier zu bleiben und übernachten mit ein paar weiteren WoMos am Rand des PP.

Seite 6 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Dienstag, 24.5.2016, Lodève - Abtei St. Michel de Frigolet - St. Rémy de Provence Km 36528 SP Camping a la Férme du Vieux Chemin d´Arles Bewölkt, bis 25° Abendessen: Pizza vom Grill Leider macht uns die Benzinknappheit bedingt durch die landesweiten Streiks ein wenig Sorgen. Falls es wirklich zu immer mehr Tankstellenschließungen kommen sollte, wollen wir doch lieber näher an der Schweizer Grenze sein. Schweren Herzens beschließen wir, unsere Pläne für das Languedoc zu verschieben und fahren erst mal wieder zurück Richtung Provence, wo wir ohnehin in diesem Urlaub auch hin gewollt hätten. Das Wetter ist besser als die letzten Tage, der Himmel ist blau und es wird langsam wärmer. Die Rückfahrt vom Kloster runter nach Lodève ist schon mal ein guter Start in den Morgen. Auf der Autobahn sehen wir auf den Anzeigen, “die nächsten 72km kein Benzin”, “die nächsten 40km kein Benzin”... Macht nicht entspannter. Wir verlassen in Arles die Autobahn, die ersten zwei Tankstellen sind ebenfalls geschlossen, mangels Benzin. So macht der Besuch in der Abbaye St. Michel de Frigolet nicht so wirklich Spaß. Ich gehe allein in die Abtei, weil ich einfach Klöster und Kirchen liebe, Andrea aber der Spaß vergangen ist. Die Abtei ist natürlich wundervoll, auch wenn das Hinterhof-Café noch geschlossen hat.

Wir nehmen uns als Ziel für heute St. Rémy de Provence vor. Morgen ist dort Markt, wir übernachten auf dem uns bereits bekannten Camping à la Férme westlich von SRdP. Der Intermarché an der Hauptstraße hat sogar Benzin. Zwar gibt es eine entsprechende Warteschlange, aber die nehmen wir sicherheitshalber in Kauf. Nach über 50 Minuten kommen wir dran und können zu Supermarktpreisen volltanken. Schnell auch noch Baguette holen in der Boulangerie am großen Parkplatz, die wir von früher schon kennen, dann geht es weiter zur Camping à la Férme, die uns heute überrascht.

Wir hätten wesentlich mehr Besucher erwartet, aber hier ist ja riiiiichtig Platz... Einige Deutsche, die Franzosen in Unterzahl, hier kommt man immer unter.

Seite 7 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Mittwoch, 25.5.2016, gleicher Platz Wolken/Sonne Mix, 25 Grad Abendessen: Artischocken & Knobi Garnelen, Garnelen sind toll, Artischocken müssen wir nicht nochmal ... Bei nettem, wärmerem Wetter lassen wir Chewy im WoMo, wir wollen ihm lieber nicht die Enge des Marktes zumuten. Mit den Fahrrädern sind wir in 7 Minuten im Ort. Wir schließen unsere Räder fest und beginnen unseren Bummel über den Markt, suchen nach Schuhen für Katja, Salz und Pfeffermühle aus Olivenholz und Lebensmittel für die nächsten Tage. Wir lieben den Markt einfach, weil es hier alles gibt. Lebensmittel, Tourikram, Klamotten, die Mischung hier passt.

Eigentlich wollten wir den Kaffee mit dem Zuhören bei einer der Straßenmusikerbands verbinden, die sind heute aber alle reichlich spät dran. So ist der obligatorische Kaffee in der Rue Carnot heute eben ohne musikalische Begleitung. Leider werden wir nur in Bezug auf Lebensmittel in unserer Suche erfolgreich, nach 2 Stunden geht es langsam wieder zurück zu WoMo und Hund.

Wir verplempern genussvoll den Nachmittag am WoMo, genießen die Sonne und den Urlaub. Zwischendurch hole ich per Fahrrad noch Olivenöl für den Tagesbedarf in der Moulin de Calonquet, mittlerweile sind wir hier ja schon fast zuhause.

Donnerstag, 26.5.2016, gleicher Platz morgens etwas dunstig, tagsüber sonnig, bis 28 Grad Abendessen: Bratwurst mit Nudelsalat Heute wollen wir uns noch ein bisschen bewegen. Wir kennen hier eine Wanderung, die wunderbar durch Olivenhaine, Zedernwälder und zu einem Stausee führt. Sie dauert zwar etwas länger und wir sind eigentlich nicht sicher, ob wir sie Chewy auf seine alten Tage zumuten können, aber wir nehmen uns vor, ausreichend Pausen zu machen, damit er nicht schlapp macht.

Seite 8 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Los geht es am Parkplatz Glanum. Eigentlich wollten wir wie immer vor dem alten Krankenhaus, in dem schon van Gogh einige Zeit zugebracht hat, starten, aber die Parkplätze davor sind mittlerweile parzelliert und zu kurz für unser Womo. Also doch wieder auf die andere Straßenseite zum Parkplatz Glanum. Nachdem wir unsere Bedenken ob der steil abfallenden Zufahrt überwunden haben, finden wir unten auf dem Platz vier weitere Womos, die hier offensichtlich sogar übernachtet haben. Ein Bezahlmeister ist weit und breit nicht zu sehen. Am alten Hospital vorbei geht es nach Osten, zu Beginn die Fahrstraße entlang, auf der glücklicherweise nicht viel Verkehr ist, dann weiter auf einem Forstweg, an dem ein paar herrliche Anwesen liegen, alle mit tollen Grundstücken und so, wie ich mir mein Feriendomizil auch vorstellen könnte.

Durch die Schlucht der Caume geht es immer weiter bergauf. Oben haben wir einen herrlichen Blick zurück auf die Berge und weit unten auf St. Rémy. Da es nach der Bergauf-Plackerei Zeit ist, unseren Hund zu schonen, machen wir im Schatten der Pinien Pause. Die Ruhe ist herrlich, der Duft der Pinien ebenso, hier könnte man ewig sitzen.

Auf der geteerten Straße geht es weiter wieder Richtung Westen, und ein kleiner Anstieg über einen Buckel kürzt unseren Weg um mindestens 15 Minuten ab, bis wir zu einem Parkplatz an der D5 kommen, die runter nach St. Rémy führt. Wir überqueren die Straße und es geht bergab zum Staussee Lac du Barrage du Peirou. Chewy hat das Wasser offensichtlich schon länger gewittert, jedenfalls wird er schon lange vor dem See immer schneller und ist gar nicht mehr der arme alte Hund, der nicht mehr kann. Am See selbst sind wir leider nicht alleine, wie bei früheren Besuchen hier, aber am Ende finden wir auch diesmal einen schönen Picknickplatz am Ufer und Chewy genießt ausgiebig die Abkühlung im sauberen Wasser. Den Rückweg mit Kletterei wollen wir Chewy lieber nicht zumuten, daher geht es eine Straße entlang zurück nach St. Rémy zu unserem WoMo. Mittlerweile ist es auch sehr warm geworden und es ist für uns alle genug, als wir dort wieder ankommen. Der Parkwächter ist zwar mittlerweile da und kassiert ankommende Fahrzeuge, aber die rausfahrenden auch zu kontrollieren ist ihm wohl zu viel Arbeit und so war unser Aufenthalt hier heute kostenlos. Bevor wir zurück zum Camping fahren machen wir noch den Umweg zu unserem Lieblingsweingut “Terres de Blanches” an der Straße nach Cavaillon. Die Weinprobe zeigt uns, dass der Wein hier noch immer genau nach unserem Geschmack ist, unser Portemonnaie ist darüber allerdings nicht so begeistert. Die Preise haben seit dem letzten Mal noch einmal angezogen. Nun ja, Bio und gut hat eben seinen Preis. Zurück am Camping à la Férme stellen wir fest, dass die große Wiese mittlerweile komplett leer ist und wir bleiben auch für diese Nacht allein hier, uns soll es recht sein. Aber von welchen Umsätzen man das Ganze hier wohl finanziert?

Seite 9 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Freitag, 27.5.2016, St.-Rémy-de-Provence - Maussaune-les-Alpilles - Coopérative Oléicole de la Vallée des Baux - Les Baux - Fontvieille km36593 SP Moulin de Daudet, N43°43’11’’, E4°42’43’’, V/E, 6, 50€ Sonnig, 28° Abendessen: Rotbarben mit Salat Wir fahren gleich morgens nach Maussaune-les-Alpilles, um dort wie immer Olivenöl zu kaufen. 3l für 75€ ist nicht gerade günstig, aber es ist eben sehr lecker und sehr gut. Weiter geht es nach Les Baux. Hier leben um die 450 Einwohner, die jährliche Besucherzahl liegt bei über einer Million!

Es ist schon fast Mittag, leider für unseren Geschmack zu voll, jede Menge Schulklassen komplettieren die Massen. Für €8,00 p.P. Eintritt besuchen wir auch noch die obere Ruinenstadt mit den großen Steinschleudern und Burgruinen. Die Sonne brennt Chewy ordentlich auf den schwarzen Pelz, sodass ich bald lieber im Schatten mit ihm warte, während Detlef noch den hinteren, weniger besuchten Teil besichtigt. Die Aussicht ist beeindruckend, bis hin zu einem Streifen Mittelmeer im ca. 80 km entfernten Marseille.

Ursprünglich wollten wir unser Picknick am Aquädukt von Barbegal genießen, schauen uns 300m weiter von dort auch noch eine France Passion (Les Jardins de Cidamos, Familles Hertz & ReinagaHertz) an, sie gefällt uns aber nicht besonders. Etwas lieblos zwischen Gewächshäusern in der prallen Sonne stehen reizt uns heute nicht. Wir fahren zurück direkt zum SP an der Moulin Daudet und sind erstaunt über die vielen freien Plätze. Das kennen wir doch sehr viel voller. Wir finden einen netten Platz zwischen Bäumen vor den Felsen unterhalb der Windmühle. Nach Mittagspicknick und einem Schläfchen brechen wir zu Fuß auf (15 Minuten gemütlich), um im Ort noch Pastis zu kaufen und etwas zu trinken. Zurück am WoMo besuchen wir noch die Mühle oben, bevor wir den Abend beschließen. Zum Abendessen bekommen wir oben an den Felsen Besuch von einer Ziegen- und Schafsherde. Sie beäugen sehr neugierig Chewy bei uns unten, aber er versucht tapfer sie zu ignorieren. Die Herde lockt die Stellplatznachbarn samt Fotoapparaten nochmals vor Ihre Wohnmobile, Detlef klettert hoch,

Seite 10 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

um ebenfalls zu fotografieren und hält einen netten Schwatz mit den beiden Schäferinnen, Großmutter und Enkelin.

Samstag, 28.5.2016, Fontvieille - Aureille - Eygalières - Orgon km36657 CP La Vallée Heureuse, N43°46’55’’, E5°2’22’’, 33.60€(2 Nächte, Acsi) Sonnig/bewölkt, windig, 25° Abendessen: Schweinefleisch mit Äpfeln Der Wetterbericht sagt Unwetter, Regen mit Hagel voraus. Da wir ohnehin waschen wollen, planen wir auf dem Camping in Orgon das WE zu verbringen. Eigentlich wollen wir nach dem losfahren die Abbaye de Montmajour besuchen, die uns von früheren Besuchen her in guter Erinnerung ist. Leider sind wir trotz Boulangerie Stop in Fontvieille zu früh, sie öffnet, anders als im Reiseführer angegeben, erst um 10h. Die Parkmöglichkeiten dort sind übrigens nicht einfach, wer mit seinem Womo wenig Bodenfreiheit hat, kann leicht mit dem Heck aufsetzen. Wir fahren direkt weiter, tanken noch für ganze €9 und wollen über Aureille nach Eygaliéres. Obwohl die Strecke über die D25a, D25 und D24 sicher die reizvollere Variante, nämlich mitten durch die Alpilles, ist, wählen wir zunächst die D17, um erst ab Aureille durch die wundervolle Gegend auf kleinsten Straßen weiter zu fahren. So komfortabel ein großes WoMo auch ist, ist es nicht immer für alle Straßen die erste Wahl. Die Aussichten sind hier herrlich! In Eygaliéres parken wir direkt am Ortseingang am Stade, wo es einen großen Parkplatz für uns gibt. In wenigen Minuten sind wir auf dem Weg bergan zum Bergfried mit Kapelle, Madonnenstatue und wundervoller Aussicht über den Ort und die Alpilles.

Der Ort zählt zu den wenigen “Villages perchés” (zu deutsch etwa: das Dorf, das wie ein Vogel auf seinem Nest sitzt). Eine typisch mittelalterliche Siedlungsform vor allem in der Vaucluse und der Haute-Provence. Typisch dafür ist, dass sich die Wände der außen an den Hang grenzenden Häuser zu einer Art Stadtmauer verbinden. Häufig befindet sich noch ein Schloss meist im Mittelpunkt des Dorfes mit den reichsten Gebäuden, am Rande finden sich die eher bescheidenen Gebäude. Auffallend ist die eher ungewöhnliche Höhe der Häuser, oft zwei übereinanderliegende Keller mit vier oder fünf Etagen. Die meisten dieser Dörfer behielten ihren mittelalterlichen Standort auf dem Hügel, nicht wenige aber gründeten eine Dependance an der nächsten Landstraße.

Seite 11 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Wir können die verlassenen Ruinen und Häuser, die verschlossene Chapelle und Gässchen fast ganz für uns alleine durchstreifen, wunderbar. Mit einem Kaffee auf der kleinen Einkaufsstraße beenden wir unseren Besuch und fahren nach Orgon zum Camping. Dieser ist natürlich um 12h30 “férme”, der nette junge Mann zeigt uns aber dennoch einen der wenigen freien Plätze und wir richten uns ein. Die Jetons für Waschmaschine und Trockner kommen zum Einsatz, die Bettwäsche hängt auf der Leine und trocknet bei zunehmend starkem Wind recht schnell. Unser neues Foto auf der Heckseite sorgt für reichlich Ansprache durch die fast ausschließlich holländischen Gäste hier, sehr lustig und nett. Abends schauen wir das Champions-League-Finale zwischen Atletico und Real, das leider wieder von Real Madrid gewonnen wurde.

Sonntag, 29.5.2016, gleicher Campingplatz Bewölkt/regnerisch, nachts Gewitter, 22° Abendessen: Spaghetti Bolognese Die Nacht war, wie im Meteo vorhergesagt, recht kurz, gegen 2h kamen die Gewitter und Chewy musste getröstet werden. Wirklich bequem wurde mein Schlaf mit aufgeregtem Hund auf dem Sofa nicht, die Gewitter endeten erst gegen 5h30 und so frühstückten wir für unsere Verhältnisse spät erst gegen 8h45. Die gestrige Aussage der Rezeption, dass es um 7h30 Baguette gäbe, stimmte leider nicht, Detlef fuhr also mit dem Rad in den Ort, bei der Rückkehr war dann auch die Rezeption mit den bestellten Backwaren besetzt :-) Es regnete den Tag über immer wieder, gegen Mittag liefen wir hoch zur Chapelle Notre Dame de Beauregard mit toller Aussicht über das Tal der Durance. Die Sonne ließ sich manchmal blicken, im stetigen Wechsel mit kräftigen Regenschauern. Wir nutzten den Tag zum sauber machen. Ich im WoMo, Detlef die Dachhauben und den Alkoven. Morgen wollen wir in Cavaillon auf den Markt gehen und wohl doch eher in der Provence bleiben. Zum Streik gibt es nichts Neues und die Wettervorhersage ist eher unbeständig, hier noch am besten. Nach dem Abendessen geht Detlef nochmal hoch zur Kapelle und bringt tolle Sonnenuntergangsfotos vor Regenhimmel mit.

Seite 12 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Montag, 30.5.2016, Orgon - Cavaillon - Robion - Ménerbes - Bonnieux km36710 FP Château Les Eydins, N43°84879;E3.30972 sonnig/bewölkt, später Regen, 25° Abendessen: Lachs mit Guacamole und Runzelkartoffeln. Heute wollen wir den Markt in Cavaillon testen, den wir bisher noch nicht erlebt haben. Bei relativ nettem Wetter geht es los, wir finden einen Parkplatz am Straßenrand, lassen Chewy wg. der Enge auf solchen Märkten und bei eher kühlen Temperaturen im Womo zurück. Ein paar Straßen geht es zu Fuß zum Markt. Wir landen erst mal in der Klamottenecke. Wirklich begeistert sind wir nicht. Viele der Stände würden mit ihrem Angebot bei uns nur auf dem Flohmarkt durchgehen. Aber wir geben auch diesem Markt eine Chance, obwohl wir uns über weite Strecken wie in Nordafrika fühlen, nicht wie in Frankreich. Wir finden einen Stand, wo ein Mann Namenszüge als Laubsägearbeiten anbietet. Wir geben ein Schild mit dem vermuteten Namen unseres in Arbeit befindlichen Enkels in Auftrag und suchen währenddessen die Lebensmittelabteilung des Marktes. Auch hier können wir uns leider nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen lassen, das meiste, was hier angeboten wird, ist Großmarktware aus Spanien. Mit regionaler Erzeugerware hat es leider gar nichts zu tun. DAS können wir auch im Supermarkt haben. Nur Brot nehmen wir bei einer am Weg liegenden Boulangerie mit, erinnern uns gerade noch an das Namensschild für unseren zukünftigen Enkel und dann zieht es uns hier weg. Cavaillon ist nicht so unsere Stadt. Wir verlassen Cavaillon in Richtung Osten und folgen einem Tipp unseres WoMo-Führers. Robion, der nächste kleine Ort östlich von Cavaillon soll noch so richtig provencalisch sein. Nun ja, der Ort ist reichlich tot. Außer an der Durchgangs-Regionalstraße ist im eigentlichen Ort dann nichts mehr “los”. Wir erstehen in einer örtlichen Confiture-Manufaktur ein paar Gläser, dann geht es aber wieder weiter. Der Autor des WoMo-Führers hat manchmal merkwürdige Tipps. Unser nächstes Ziel ist Ménerbes, ein Ort, den wir bisher nur von Straßenschildern kennen, in dem wir aber bisher noch nie waren. Auf dem Weg dorthin bewundern wir viele Klatschmohnfelder bei Oppède. Hier suchen wir nach einer Aire Naturelle, an der man wohl auch übernachten können soll. Oppède ist ein Ort, den man nicht wirklich besuchen muss, denn er hat nichts von dem über Jahrhunderte gewachsenen Charme, den so viele Provence-Orte ausstrahlen. Die Aire Naturelle können wir leider nicht finden, also geht es unverrichteter Dinge weiter nach Ménerbes.

Hier geht es steil bergauf bis zu einem Parkplatz vor dem Ortseingang, denn in den Ort selbst können nur die wenigen Einwohner fahren. Auf dem Parkplatz ist noch jede Menge Platz auch für unser großes WoMo und mit ein paar wenigen Schritten sind wir in der Altstadt von M. Gut, allein sind wir hier nicht unterwegs, aber der Touristenstrom hält sich wirklich in Grenzen. Es liegt vielleicht auch am nicht ganz so sonnigen Wetter. Der Ort ist ein typisches provencalisches Bergdorf, enge, malerische

Seite 13 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Gassen, zwei Kirchtürme, Kitschläden, Cafés, teure Restaurants mit toller Aussicht auf der jeweiligen Terrasse. Trotz der vielen Wolken, die die durchblinzelnde Sonne stören, wird es langsam heiß. Der Nachmittag ist schon angebrochen, wir machen uns langsam Gedanken zum Thema Übernachtung.

Als sicherer Anlaufplatz hat sich für uns immer das Weingut Château Les Eydins bei Bonnieux erwiesen. Auch heute wieder sind wir zunächst das einzige Wohnmobil hier und nach der Mittagspause machen wir bei Madame, die wir noch in guter Erinnerung haben, und die diesmal auch uns wiedererkennt, die obligatorische Weinprobe. Wir haben den Eindruck, der Biowein hier wird von Jahr zu Jahr besser. Wir nehmen sogar ganz gegen unsere Gewohnheit, Weißwein mit. Im Laufe des Nachmittags kommen noch drei weitere WoMos dazu, ein Bus mit zwei Damen aus der Schweiz und zwei WoMos aus Frankreich. Bei vielen Wolken und viel Sonne verbringen wir den restlichen Nachmittag draußen.

Dienstag, 31.5.2016, Apt - Saignon - Gargas - Rustrel - Colorado Provencal - Cabrières-d’Avignon km36802

Gargas (FP Château Perreal angeschaut), SP Cabrières-d’Avignon, N43°53’22,5’’; E5°09’01,6’’ ohne alles bewölkt, später Regen, 23° Abendessen: Huhn mit Gemüse Am Morgen fahren wir nach Bonnieux, kaufen Brot und wollen auf dem CP Vallon bei Bonnieux entsorgen. Dort angekommen gibt es dort aber angeblich keine V/E und wir fahren weiter über Apt nach Saignon. Wir stellen fest, dass die Fahrt über die D232, die wir noch von früher kennen, wesentlich schöner gewesen wäre. In Apt tanken wir ein paar wenige Liter Diesel nach, sicher ist sicher, die kleine Straße nach Saignon wird immer enger.

Seite 14 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Am großen Parkplatz von Saignon angekommen, warten wir zunächst den Durchzug einer großen Regenwolke ab, bevor wir zum Rundgang durch das Dorf aufbrechen. Wie beim letzten Besuch auch, verlaufen sich die wenigen Besucher im typischen “Villages perchées”. Wir gehen zum “Rochers”, dem hoch aufragenden Felsen mit weitem Blick über Apt und das Umland. Nach einem Kaffee geht es zurück zum WoMo. Detlef entsorgt noch unser WC in einer naheliegenden öffentlichen Toilette und es geht weiter nach Rustrel zum “Colorado Provencal”. Vorher schauen wir uns noch in Gargas eine France Passion an. Sehr schön gelegen, vielleicht kommen wir zurück. Der Eintritt von 8€ am Colorado Provencal ergibt sich aus der Parkgebühr. Letztes Mal konnten wir wunderbar auf dem unteren Platz stehen. Heute ist der Weg aber sehr ausgewaschen und uns zu heikel, zumal dunkle Wolken am Himmel weiteren Regen ankündigen. Diese Wolken halten mich leider auch vom Spaziergang zu den Ockerfelsen ab, Detlef geht alleine mit Chewy.

Heute ist irgendwie ein komischer Tag, nichts passt so wirklich, wir wollen heute doch nicht hier übernachten. Unser WoMo-Führer lobt einen Stellplatz in Cabrières-d’Avignon über den grünen Klee. Da wir beschlossen haben, die nächsten unbeständigen Tage zu einer Stadtbesichtigung in Avignon zu nutzen, fahren wir die 40km dorthin. Wir wollen doch noch einmal unser Glück im Languedoc probieren. In Cabrières-d’A. angekommen, stellt sich der gepriesene SP als simpler Parkplatz am Ortsrand heraus, der Ort selbst ist “toter als tot” und weist gerade noch einen Bäcker und einen Metzger auf. Dieser Womo-Reiseführer zeichnet sich zum wiederholten Male eher negativ aus. Ein kurzer Gang durch das Dorf kann uns nicht vom Gegenteil überzeugen und wir beschließen den Abend auf dem sehr ruhigen Parkplatz. Der Himmel ist voller dunkler Wolken, die in der Nacht für reichlich Regen sorgen, wettermäßig ist dieser Urlaub im Moment eher sehr durchwachsen. Zuhause toben Unwetter und sorgen für Katastrophenalarm in Teilen Deutschlands, noch schlechter...

Seite 15 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Mittwoch, 1.6.2016, Cavaillon - Avignon CP Bagatelle, N43°57’10’’;E4°47’59’’, 39,66€ für 2 Nächte (Acsi) km36847 bewölkt, etwas Regen, 22° Abendessen: Hamburger mit Runzelkartoffeln In Cabières hat morgens wenigstens die Boulangerie geöffnet und hat sogar sehr gutes Baguette und Bio-Brot. Chewy´s erster Rundgang ist damit auch erledigt. Wir frühstücken in Ruhe, Zeit haben wir heute genug. Auf dem Weg nach Avignon müssen wir ein paar Sachen einkaufen. Wir fahren hierfür nochmals den fantastischen Auchan in Cavallion an. Ist man erst einmal in einem so großen Supermarkt, geht die Zeit rum wie nichts. Danach sind wir in einer halben Stunde in Avignon. Hier gilt es sich zu konzentrieren, denn der enge Straßenverkehr mitten durch die Stadt ist ziemlich hektisch. Auf unser Navi ist diesmal Verlass und wir kommen unbeschadet auf dem CP Bagatelle auf der Flußinsel Barthelasse an. Hier gibt es noch viel Platz (im Gegensatz zu früheren Besuchen) und wir bekommen sogar einen Platz mit Satellitenempfang. Da sich seit unserem Start in Cabières das Wetter ordentlich gebessert hat, haben wir auch kein Problem, nach unserer Ankunft am CP und einem kleinen Picknick, noch einen Gang in die Stadt zu machen. Auch wenn es ein paar Jahre her ist, können wir uns an den Gang zum Office de Tourismus noch gut erinnern. Wir wollen einen Stadtplan besorgen, damit wir ein bisschen organisierter durch die vielen Gassen kommen.

Die Stadt zieht uns gleich wieder in ihren Bann, es gefällt es uns einfach zu gut. Die Mischung aus ollem Gemäuer, das durchaus reichlich angegammelt ist, und dem gleichzeitigen Trubel, der nicht den Eindruck aufkommen lässt, die Stadt sei ein Museum, ist einfach unwiderstehlich für uns.

Seite 16 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Das Wetter hält auch durch, sogar einen Kaffee stehen wir trocken durch. Für den Rückweg nehmen wir die kostenlose kleine Fähre über die Rhône hinter dem Papstpalast.

Donnerstag, 2.6.2016, gleicher CP sonnig, 25°, später bewölkt mit Regen Abendessen: Lachs mit Guacamole und Kartoffeln Wir wollen heute in Ruhe Avignon genießen. Morgens soll es laut Wetterbericht schön sein, erst nachmittags werden Regenschauer erwartet. Und so ist unser Plan morgens Outdoor, nachmittags Indoor (evtl. Papstpalast).

Morgens schlendern wir mit Chewy durch die Altstadt, entdecken immer wieder neue unentdeckte Ecken der Stadt, aber auch die eine oder andere uns schon bekannte Ecke finden wir wieder. Die Tuchmacher Straße, Rue de Teinturiers, die wir von früher als so pulsierend in Erinnerung haben, ist mittlerweile ziemlich tot. Viele der hier früher angesiedelten Restaurant und Cafés sind verschwunden, pleite, aufgegeben, noch oder schon zu, blöööd. Die Straße selbst bietet ja alles Potential, was für eine solch legendäre Straße nötig ist, aber irgendwie ist im Moment jedenfalls die Luft raus. Chewy hat mit der Wärme langsam zu kämpfen, so dass wir an den Rückweg denken. Am Place l´Horloge bekommt Chewy ein Eis. Eine Kugel kostet hier mittlerweile €2,80 !!! Der Rückweg geht diesmal über die Brücke zurück zum CP. Ein bisschen ausruhen, etwas Picknick und wir versuchen uns nicht von den dunklen Wolken am Horizont beeindrucken zu lassen. Später gehen wir noch einmal ohne Chewy in den Papstpalast. Hier sind Hunde ohnehin nicht erlaubt und der lange Vormittag war für ihn sowieso genug. Wir nehmen die Fahrräder und fahren per Fähre rüber in die Stadt. Am großen Platz vor den PP schließen wir die Fahrräder an und kommen nach kurzer Gepäckkontrolle schnell in den PP. Das Gesamtwerk Papstpalast ist wirklich sehr beeindruckend. DIESE Architektur zur damaligen Zeit ... Dafür, dass man hier ohnehin mit Audioguide unterwegs ist, stehen uns hier aber zu viele Schautafeln herum, die die Räume und die Architektur verschandeln. Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir wieder draußen und sind sehr beeindruckt.

Seite 17 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Wir fotografieren noch ein bisschen und fahren per Fähre zurück zum Womo.

Freitag, 3.6.2016, Uzés, km 36887

Domaine St. Firmin, N44°00’59’’, E4°25’17’’, V/E bewölkt, 23°, etwas Regen Abendessen: Huhn mit Nudeln und Gemüse Wir fahren morgens direkt nach Uzès, da wir dort morgen auf den Markt gehen möchten. Logischerweise kommen wir auch schon gegen 10h30 an. Unser Ziel ist die Domaine St. Firmin am Ortsrand von Uzès. Einige WoMo Fahrer sind sogar noch am frühstücken. Wir bekommen einen Platz an den Olivenbäumen und nach einigem rangieren stehen wir dann auch endlich mehr oder weniger gerade. Die deutschen Nachbarn sind eher von der etwas "eigenen Fraktion".

Wir gehen in den Ort, um Brot zu kaufen und trinken noch einen Kaffee am Place aux Herbes, bevor in den Cafés für das Mittagessen eingedeckt wird. Der Platz ist der schönste Platz in Uzès. Er diente u.a. auch schon für Filmaufnahmen für den Film “Cyrano de Bergerac” mit G. Depardieu.

Seite 18 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Zurück am WoMo essen wir zu Mittag und verplempern den Nachmittag. Leider regnet es gegen Abend wieder, Detlefs Fotoausflug ist daher schnell beendet.

Samstag, 4.6.2016, Vézénobres - Sommiéres - Aspères FP Domaine du Mas Montel-Mas Granier, N43.81169, E4.04064 km 39963 bewölkt, sonnig, 28°, Gewitter mit Regen Abendessen: Lammkoteletts mit Couscous Wir wollen früh raus, denn wenn wir Chewy auf den Markt mitnehmen wollen, müssen wir früh los, damit es noch kühl und leer ist. Wir kaufen zunächst die Lebensmittel ein, bringen sie dann mit Hund zurück zum WoMo, um die Einkäufe für unseren restlichen Marktbesuch nicht spazieren tragen müssen. Letztendlich finden wir alles recht schnell und gehen danach noch mal in Ruhe die Nichtlebensmitteln bestaunen. Uns gefällt es bei angenehmem Wetter wieder sehr gut hier in Uzès. Wir erstehen in einem Laden an der Hauptstraße noch eine neue abwaschbare Tischdecke für unseren Campingtisch und laufen langsam zurück zum WoMo und Chewy.

Die Temperatur im Auto hat gehalten, Chewy hat natürlich keine Probleme bekommen. Wir genießen hier unter den Olivenbäumen noch ein Mittagspicknick. Dann ver/entsorgen wir noch schnell und los geht es weiter ins Languedoc. Unser Ziel ist noch einmal die FP Montel bei Sommières, auf der wir schon am Anfang unseres Urlaubs waren. Bis dahin ist aber noch ein bisschen Zeit und wir wollen vorher ein bisschen was ansehen. Etwas nordwestlich von Uzès liegt das winzige Bergdorf Vézénobres, welches für einen Urlaubsbesuch bestens geeignet ist. Wir sind auch schnell eingenommen von den engen Gassen, den typischen Steinhäusern und dem nicht vorhandenen Touristentrubel. Der Ort ist nicht vergammelt, sondern ein bisschen hergerichtet, aber es fehlen die Souvenirläden, die überteuerten Restaurants, die asiatischen Touristen und die kreischenden Schulklassen.

Hier in Vézenobres ist es ziemlich heiß und auch auf dem Rückweg zum WoMo kommt Chewy heftig ins Schwitzen. Wir wollen heute Mensch und Tier wg. der Hitze nicht überfordern, gleichzeitig sind es noch ca. vierzig Kilometer zu unserem heutigen Ziel. Also geht es weiter zum Mas Montel in Aspères, denn unsere Weinvorräte von dort sind schon aufgebraucht, wir brauchen Nachschub. Heute werden wir von der Nichte der Eigentümer begrüßt. Wir bekommen schon wieder eine Flasche Rosé ge-

Seite 19 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

schenkt, bevor wir richtig stehen. Man ist hier einfach gastfreundlich. Auch heute ist es wieder gewittrig bei unserer Ankunft und nach der Weinprobe läßt der erste Donner auch nicht lange auf sich warten. Wir genießen noch einen Moment das Draußensitzen, dann müssen wir wg. Regen und Gewitter wieder in das leider ziemlich aufgeheizte Womo und harren mit verängstigtem Hund auf dem Sofa dem Ende des Gewitters entgegen.

Sonntag, 5.6.2016, Clermon-l’Héraut, Lac du Salagou, CP Club Lac du Salagou, N43°40’15’’, E3°21’21’’, 37, 88€(2 Nächte) km 37069/37071 wolkig, sonnig, 29° Abendessen: Garnelen Zum Lac du Salagou ist es weiter als wir dachten, knapp 100km. Vorher kaufen wir noch in der offensichtlich sehr beliebten Boulangerie der Hauptstraße von Clérmant Herault ein, Ich parke mal wieder wie die Franzosen, sprich, Warnblinker an und einfach anhalten. Hier regt sich niemand darüber auf, denn es machen alle so!! Anschließend geht es weiter zum Lac de Salagou. Wir nehmen fälschlicherweise die Route über Luasson, was bedeutet, dass wir es mit einer engen, kurvenreichen und mit vielen tiefhängenden Ästen aufwartenden Strecke zu tun haben. Trotz Umweg finden wir natürlich dennoch den Weg zum Seeufer. Leider ist der Zugang zu unserem "Strandtagesverplemperplatz" von vor zwei Jahren mittlerweile geschlossen. Also schweren Herzens erstmal weiter zum WoMoStellplatz und entsorgen. Für das Vollprogramm würden wir allerdings einen Jeton benötigen, den es wiederum nur am Campingplatz gibt. Also nur Toilette entsorgen und dann suchen wir uns einen anderen strandnahen Stellplatz für den Tag. Wir finden ihn auf der Südseite des Sees. Da wir noch früh dran sind, gibt es noch Platz genug am Kanuverleih. Ja, wir müssen unsere Sachen ein bisschen weiter tragen, aber für den Tag ist es ganz ok, naja, eigentlich nicht mal schlecht !!

Den Stellplatz, an dem wir vor zwei Jahren übernachtet haben, ist heute leider mit PKWs vollgestellt, für uns also nicht so richtig einladend. Ganz gegen unsere Gewohnheit entschließen wir uns, den Camping Club Lac du Salagou, dessen einladende Stellplätze uns schon vom Parkplatz aus angegrinst haben, für die Übernachtung zu nehmen. Die Entscheidung war richtig, wir finden einen schönen Platz weit oben, mit Blick auf den See. Der britische Nachbar oberhalb unseres Platzes beschwert sich zwar, dass wir ihm die Sicht nehmen würden, aber wir haben einen regulären Platz. Damit muss er wohl leben, er hätte sich ja selbst dorthin stellen können. Später kommt noch ein nettes, deutsches Paar aus Bremen dazu.

Seite 20 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Montag, 6.6.2016, gleicher CP sonnig, 29°, nachts Regen Abendessen: Pizza vom Grill Am Vormittag laufen wir mit Chewy am See entlang. Gerne wären wir den Circuit de Mouvèze gelaufen, aber bei den heißen Temperaturen wäre das so gar nichts für ihn gewesen. Um halbelf ist es schon so warm, dass Chewy ständig ins Wasser rennt und schnell abbaut. Mit vielen Badepausen und einer längeren Rast sind wir nach 2 Stunden zurück. Unterhalb des CP scheint eine Art Sporttag für Schulkinder stattzufinden, der Lärm begleitet uns bis in den späten Abend hinein.

Am Nachmittag lassen wir Chewy nochmals ins Wasser, aber es ist wirklich zu heiß, um mehr mit ihm zu unternehmen.

Dienstag, 7.6.2016, Pézenas - Abbaye de Valmagne - Castelnan FP Domaine de la Conseillère (weggefahren) bei Montagnac FP Domaine la Grangette bei Castelnan de Guers N43.42440, E3.48251 km37149 sonnig, 30° Abendessen: Hamburger á la francais Nach dem üblichen Morgenprocedere wollen wir in Clermont-L’Hérault noch einkaufen. Der Weg zum Supermarkt gestaltet sich aufwendig, ebenso der Bäcker, aber irgendwann werden wir auch damit fertig. Im Reiseführer habe ich über den Ort Pézenas gelesen, eine “beschauliche Kleinstadt mit großer Geschichte”...Großartige Stadtpaläste und vornehme Bürgerhäuser sollen noch heute vom Glanz früherer Zeiten zeugen, als z.B. Molière mit seinen Schauspielern hier gastierte. Eine Großbaustelle mindert nicht gerade die sehr nervige Parkplatzsuche, nach mehrmaligen kreisen und kurz vor dem aufgeben, finden wir dann doch noch einen Parkplatz. 500m vom Beginn der “Cité mediaval” entfernt. Wir sind schnell wieder versöhnt, denn die Altstadt ist wundervoll, enge Gassen, prächtige Häuser, Innenhöfe, das alte jüdische Ghetto, einfach herrlich.

In den Gassen gibt es viele kleine Läden, Manufakturen aller Art. Für unseren bald zur Welt kommenden Enkelsohn erstehe ich etwas aus einem phantastischen kleinen Lädchen, dessen Besitzerin alles

Seite 21 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

selbst herstellt. Ebenso Seife in einem anderen Laden, sowie einen Gürtel mit Schnalle für Detlef. Mit der Besitzerin halten wir ebenfalls einen netten Plausch. In einem Salon de Thé nehmen wir eine Erfrischung und dann geht es gemütlich zurück zum WoMo. Chewy hat tapfer mitgehalten, aber nun ist es genug.

Einige Kilometer entfernt gibt es die Abbaye de Valmagne, 1138 gegründet und später den Zisterziensern angeschlossen. Wir können das WoMo im Schatten parken und dadurch Chewy guten Gewissens zurück lassen. Ein beeindruckender Bau, der uns sehr gefällt.

Eine ausgesuchte France Passion in der Nähe gefällt uns auf den zweiten Blick dann doch nicht so sehr, obwohl es okay ist. Wir suchen eine andere, die allerdings wieder nach Süden in Richtung Pézenas führt. Die Domaine de Grangette gefällt uns dann viel besser und wir verbringen die Nacht mit noch einem anderen Wohnmobil unter Platanen und viel Vogelmusik. Natürlich probieren wir mit der netten, jungen Patronin ausgiebig die Weine der Domaine. Der hier von nur wenigen Winzern angebaute ”Picpoule” trifft allerdings nicht so ganz unseren Geschmack.

Mittwoch, 8. 6.2016, Béziers - Capestang - Bize - Minervois - Abbaye de Fontfroide - Lagrasse km37288 SP Lagrasse, N43°05’34’’, E2°37’12’’, V/E, 6€ sonnig, 33° Abendessen: Rindergeschnetzeltes mit Möhren und Pilzen Die Vogelmusik vom Vorabend geht am Morgen gleich genauso wieder los und weckt uns. Aber so wird man doch gerne geweckt. Besser, als die ersten Fahrzeuge, die hier schon um 5 Uhr vorbei gekommen sind. Bei wolkenlosem Himmel geht es los in Richtung Béziers. Wir lassen uns vom Navi in die Innenstadt führen und beginnen mit der Parkplatzsuche. Und das zieht sich. Für PKWs gibt es schon den einen oder anderen PP, aber für WoMos finden wir einfach nichts. Die öffentlichen Parkplätze haben entweder Höhenbegrenzung oder sind zu eng für uns, oder sind schlicht weg voll. Wir kurven und kurven und geben irgendwann auf. Dann müssen wir Béziers eben zu einem anderen Zeitpunkt nochmal probieren. Wir fahren wieder raus aus der Stadt und weiter in Richtung unseres nächsten Ziels, der Abbaye de Fontfroide. Wir bauen uns unterwegs noch ein paar Zwischenziele ein und so kommen wir zu einer richtigen Rundtour mit dem nächsten Ziel Capestang. Wir waren hier schon mal in 2014 und sind damals unverrichteter Dinge weitergefahren. Heute passt es irgendwie. Kurz noch den Wasservorrat beim örtlichen Intermarché aufgefüllt, dann parken wir das WoMo am Straßenrand und gehen mit Chewy zur Innenstadt, um die wirklich besondere Kathedrale zu besuchen.

Seite 22 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Sie überragt weithin alle anderen Bauten der Stadt, sodass wir sie nicht suchen müssen. Die Kathedrale ist ein Riesending für einen so kleinen Ort, ein gewaltiger Gotikbau mit tollen Fenstern. Aber ein bisschen sehr abgerockt ist sie leider auch. Capestang gibt sonst nicht wirklich viel her und so erstehen wir nur noch schnell etwas Baguette und weiter geht es. Das nächste Ziel ist Bize-Minervois, ein kleines Weinbauerndorf mit einem Flußlauf, in dem wir Chewy etwas Abkühlung gönnen wollen, denn heute ist es sehr heiß. Kurz vor dem Ort halten wir noch an einer Olivenöl - Cooperative, denn unser Olivenöl ist alle und wir brauchen Nachschub. Wie das dann immer so ist, wenn meine Frau einkaufen geht: es bleibt nicht bei dem Olivenöl, es kommen noch das ein und andere Mitbringsel für die Lieben zuhause dazu, aber das gehört ja auch dazu. In Bize-Minervois ist es ziemlich schwierig einen Halteplatz zu bekommen, aber nach ein bisschen suchen finden wir etwas Passendes. Ich bleibe am Auto, während Andrea die paar Schritte mit Chewy geht, der es kaum noch erwarten kann, endlich ins Wasser zu kommen. Er fängt freiwillig an, ins tiefe Wasser zu gehen, wo er keine Bodenberührung mehr hat. Unsere Idee war offensichtlich die richtige für ihn. Danach geht es weiter zu Abbaye de Fontfroide. Es ist ein ziemliches Gegurke die Landstraße entlang, enge Platanenalleen, 30km-Zonen in den Orten mit vielen “Bumps”, aber gegen 12h30 sind wir endlich da. Die Abtei öffnet erst wieder um 13h45, Zeit also für eine ausgiebige Mittagspause mit Picknick. Wir finden einen perfekten Platz im Schatten direkt an/auf der Wiese, wo wir später auch Chewy guten Gewissens im Womo lassen können für unseren Besuch in der Abtei. Wir genießen unser Picknick und entspannen. Die Abtei hat einfach ein wunderbares Ambiente. Große helle Räume, ein von Gebäuden eingefasster Innenhof, in denen die heutige Verwaltung untergebracht ist, einen malerischen Kreuzgang, in dem man sich gerne der Meditation hingeben würde und eine romanische Kirche zum Niederknien. Die bunte Beleuchtung innen ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber die Abtei als Ganzes ist sehr beeindruckend.

Weiter geht es nach Lagrasse. Auch hier stehen schon einige WoMos auf dem SP, der in voller Sonne brennt. Die V/E ist im Übernachtungspreis inbegriffen, wir nutzen sie zuerst, bevor wir uns installieren. Detlef lässt Chewy einige Minuten entfernt vom Platz im Orbieu plantschen, nach dem Abendessen gehen wir erneut zum Wasser, da es so heiß ist. In der Bar im Ort, die pünktlich um 20h30 schließt, nehmen wir noch ein Bier, bevor es zum WoMo zurück geht. Leider sehen wir zu spät, dass das Kloster in der Abtei donnerstags geschlossen hat! Also wird das nichts morgen, die schöne Wanderung muss wegen Hitze ebenfalls ausfallen. Schade.

Seite 23 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Donnerstag, 9.6.2016, Saint-Hilaire - Abtei - Limoux - Carcassone km37389 CP de la Cité, N 43°12’01’’, E2°21’14, 19€, 4, 40€Strom, 2, 80€Hund, 1, 10€ Taxe sonnig, 33° Abendessen: Kalbsschnitzel mit Guacomole und Kartoffeln. Da der Abteibesuch leider ausfallen muss, suchen wir uns auf dem Weg nach Carcassone eben eine andere. Noch soll das Wetter hier halten, daher planen wir doch einen erneuten Besuch in der Cité ein. Etwas umständlich gelangen wir nach Saint-Hilaire, ein kleines, inmitten von Weinbergen gelegenes Dorf, 12km nordöstlich von Limoux. Es gehört zu den ältesten Klöstern Südfrankreichs, die Benediktinerabtei wurde im 18.Jhd von den letzten 7 Mönchen aufgegeben und verfiel. Recht klein und unspektakulär, aber nett und ganz individuell von der Kassiererin persönlich werden die wenigen Sehenswürdigkeiten erklärt. Hunde dürfen für 5€ p.P. mit hinein.

Sie schickt uns noch zur Coopérative, wenige Meter vom PP entfernt, dort können wir die lokale Spezialität, den Blanquette de Limoux, probieren. Ein moussierender Schaumwein, der bereits seit dem 16.Jhd produziert wird. Ähnlich dem Champagner mit natürlicher Reife und kleinen Erträgen. Anschließend fahren wir weiter nach Limoux, der Besuch fällt relativ kurz aus. Es ist gerade Mittag, einige Geschäfte am zentralen Platz schließen gerade und selbst aus der Kathedrale werden wir höflich aber deutlich schnell wieder nach draußen dirigiert, die heilige Kirchenmittagspause. Noch schnell etwas Paté eingekauft und einen Kaffee genommen, dann fahren wir weiter nach Carcassone.

Der SP war uns letztes Mal schon zu staubig und heiß, daher ziehen wir heute den CP vor. Für teure 30€ ziehen wir erst mal wieder um, bis wir halbwegs passend stehen. Wäsche waschen etc, den Schaumwein probieren und trinken und erst nach dem Abendessen laufen wir in 20 Minuten am Bach entlang zur Cité. Es ist vorher einfach zu heiß. So sind auch weniger Menschen hier, obwohl es immer noch sehr viele sind. Bei der Hitze haben wir nach der Besichtigung Durst und trinken auf dem großen Platz ein großes, sehr leckeres und sehr teures belgisches Bier (0,5l für 8,50€!)

Seite 24 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Freitag, 10.6.2016, Pézenas - Avignon km 37673 CP du Pont d’Avignon, 16€, N43°57’24’’, E4°48’7’’, 16€(mit Acsi) bewölkt 29-25° Abendessen: Penne mit Sauce Bolongnese Da wir nur noch eine Woche Zeit haben und das Wetter wieder schlechter werden soll, folgen wir erneut der Sonne Richtung Provence. Bevor es losgeht statten wir noch dem gigantischen Géant-Markt einen Besuch ab. Der Name ist hier Programm. Ach ja, Supermärkte in Frankreich machen das Einkaufen zu etwas besonderem. Da uns auf dem Hinweg der Ort Pézenas so gut gefallen hat und ohnehin auf dem Weg liegt, wollen wir uns dort heute einen Nachschlag holen. Die Anreise hat allerdings satte 114km, andererseits müssen wir die Distanz irgendwann ja ohnehin hinter uns bringen, also warum nicht so. In P. halten wir uns nicht lange mit Parkplatzsuche auf, nachdem wir beim letzten Mal in der Straße nach Nizas einen Platz gefunden haben, versuchen wir es einfach wieder, könnte ja klappen. Und genau das tut es auch. Bis auf wenige Meter stehen wir an exakt derselben Stelle, wie beim ersten Mal. Heute gehen wir zuerst ins Office de Tourisme, um uns den Plan mit der nach Nummern geführten Tour durch die historische Innenstadt zu besorgen. Wie das Schicksal manchmal so spielt, die Pläne gibt es zwar grundsätzlich, aber heute sind sie alle vergeben. Also versuchen wir es nochmal auf eigene Faust. Bei vergleichsweise angenehmen 25 Grad und Sonne hinter etwas Dunst geht es mit Chewy an der Leine los. Es gefällt uns genauso gut, wie beim ersten Mal. Andrea nimmt sich ausführlich Zeit, um in einem Laden mit Seidenprodukten Schals für Katja und sich selbst zu erstehen. Ja, viele Läden sind nur für Touristen, aber man muss gestehen, sie haben es wirklich nett gemacht hier. Die Kirche können wir gerade noch besuchen, bevor ein Bediensteter 10 Minuten vor der Zeit den mittäglichen Rausschmiss einleitet.

Wir brauchen dringend einen Kaffee und Chewy etwas Wasser. Also in einer Seitenstraße ein Café gesucht und gefunden. Wir kommen mit Belgiern am Nachbartisch ins Gespräch, helfen uns gegenseitig beim Fotografieren, dann sind wir doch langsam ganz schön platt. Für unsere Mittagspause haben wir uns eine, laut Beschilderung, nur 3km entfernte Prieuré ausgesucht, aus der Priorei ist allerdings mittlerweile eine Edel-Domaine geworden, nur eine olle Kapelle auf

Seite 25 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

deren Gelände erinnert noch an die Priorei. Pech, aber mit dem Klatschmohn auf der Wiese vor der Kapelle haben wir wenigstens ein schönes Fotomotiv. Unsere Pause findet dann einen Kilometer hinter Pézenas auf einem Picknickplatz am Straßenrand statt, warum nicht. Die Anreise nach Avignon, unser heutiges Ziel, verläuft über die Autobahn ein wenig eintönig, aber 120 km zu überbrücken geht eben auf diese Weise am einfachsten. Kurz vor Avignon werden wir von der Polizei wg. eines Verkehrshindernisses umgeleitet und müssen uns unseren Weg über Rochfort suchen. Heute nehmen wir nicht den CP Bagatelle, sondern den dahinter liegenden CP Pont d´Avignon. Er ist genauso groß wie der CP Bagatelle, auch mit ebenso vielen Bäumen gestraft. Wir hätten gern einen Platz vorne an der Promenade, allerdings ist der Satellitenempfang sehr zweifelhaft bis nicht existent. Die Suche nach einem Platz und einer Parkposition, die uns Fernsehempfang gönnt (heute ist EMEröffnung, daher wichtig !), dauert fast eine nervige Stunde !! Am Ende landen wir in der hintersten Ecke ohne Strom, dafür gerade und mit Empfang auf einer großen Wiese mit netten holländischen Nachbarn dazu - endlich !! Wir haben durch den Zaun direkten Blick auf die Rhone und die Pont d´Avignon.

Nach dem Abendessen gehe ich nochmal an das Rhôneufer, um ein bisschen die Avignon Silhouette bei Abendlicht zu fotografieren. Währenddessen findet das Eröffnungsspiel der EM 2016 FrankreichRumänien statt, bei gleichzeitigem Getrommel von irgendwelchen Freaks an der Promenade, die erst durch die Polizei gestoppt werden können. Die Nachbarn haben sie angerufen, da sie wohl schon die letzten beiden Nächte durchgetrommelt haben.

Samstag, 11.6.2016, Avignon - L’Isle-sur-la-Sorgue km37714 CP La Sorguette, N43°%4’52’’, E5°04’18’’, 18€ (mit Acsi) sonnig/bewölkt, 29° Abendessen: Pizza vom Grill Wir wollen in den verbleibenden Tagen noch ein paar Märkte besuchen, fahren daher heute nach L’Isle-sur-la-Sorgue. In den Reiseführern wird beschrieben, dass der SP asphaltiert sei und nicht eben schön gelegen, sodass wir - schon wieder - einen CP aufsuchen. Auch dieser, 1,5 km vom Ortszentrum entfernt, sei sehr gut besucht und schon früh am Tag belegt, da der Sonntagsmarkt sehr viele Besucher anziehe. Nach einem kurzen shopping im Decathlon von Avignon erreichen wir den Platz gegen 11h30. Ja, er ist sehr voll und ja, eigentlich so gar nicht unsers. Aber ein Asphaltparkplatz ohne alles wäre weder für Chewy noch für uns bei der Hitze geeignet und morgen früh brauchen wir gar nicht erst zu suchen. Kuschelcamping ist angesagt, auf einem ”Quadrat” sind je 2 Stellplätze und 2 “Chalets” angeordnet. Wir rangieren also wieder mal etwas und ein Freiburger Pössl freut sich, dass er dort stehen kann, da wir ihm unsere Kabeltrommel als Stromzugang anbieten. Andernfalls hätte er wieder fahren müssen, die Stromsäulen sind reichlich unpraktisch verteilt.

Seite 26 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Über Mittag macht es keinen Sinn in den Ort zu gehen, es ist ohnehin alles zu. Also Chewy etwas ins Wasser schicken (es gibt eine Hintertür mit Code hin zur Sorgue), Mittag essen und dann erst losgehen. Der Weg ist mir zu lang und heiß, zu doof an der Straße entlang. Hätten wir mal den HundeFahrradanhänger auch mitgenommen! Der Ort selbst ist ganz nett, aber sehr rummelig, viele Restaurants, viele Läden und viele Touris wie wir. Wir schauen in eine kleine Brauerei rein, trinken etwas und gehen bald wieder zurück. Morgen früh werden wir Chewy im WoMo lassen und mit den Rädern auf den Markt fahren. Die Stadt selbst nennt sich “La Venise Comtadine”, also “wie Venedig zu sein”. Nun ja...vielleicht ein wenig hoch gegriffen, aber die Flussarme und Brücken haben schon ihren Reiz.

Sonntag, 12.6.2016, L´Isle sur la Sorgue - Venasque - Mazan - Sault - Simiane-la-Rotonde - Banon FP Les-Clos-de-Peyron, N44.07421, E5.50037 km 37826 bewölkt/sonnig 24°/21° Abendessen: Huhn mit Gemüse Um 6h40 sind wir schon wieder auf den Beinen, die Sonne scheint, aber es ist bei 17° und Wind doch noch zu frisch, um draußen zu frühstücken. Um 8h30 Uhr dann machen wir uns mit den Fahrrädern, ohne Hund, los. In 5-7 Minuten sind wir am Marktbeginn, aber scheinbar sind wir noch zu früh, denn die meisten Stände werden gerade erst aufgebaut und die Verkäufer haben noch gar kein Ohr für ihre möglichen Kunden. Ok, nochmal zurückfahren und warten macht keinen Sinn, also erkunden wir mal weiter den Markt, der hier entlang der verschiedenen Flußarme der Sorgue aufgebaut wird. So nach und nach werden die Stände immer belebter und wir sehen auch bei der Gelegenheit nochmal etwas von der Stadt. Lebensmittel und andere Stände sind hier bunt gemischt. Bevor wir am Ende mehrmals hin und wieder zurücklaufen, kaufen wir die geplanten Lebensmittel und müssen sie eben notgedrungen mitschleppen. Im Café de France genießen wir einen Café, es bietet wirklich ein ausgesprochen schönes Ambiente und wir kommen zu einem Schwatz mit einer schottischen Touristin. Nach zwei Stunden geht es zurück zum WoMo, in dem die Temperatur nur um zwei Grad angestiegen ist. Chewy ist auch völlig entspannt.

WoMo fertig machen, V/E und dann ziehen wir los. Am Ortsausgang noch kurz am Super-U für 1,13€ tanken und dann wieder über die holperigen D-Straßen aufs Land. Unser Ziel ist heute noch ein bisschen durch die einsame Haut-Provence auf der Lavendelstraße zu fahren. Bei Perne les Fontaines kommen wir an einem in voller Blüte stehenden Lavendelfeld vorbei. So schön haben wir es bisher noch nie vorgefunden. Ausgiebiges Fotografieren !!

Seite 27 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Der Aufstieg nach Venasque ist abenteuerlich, zwei ziemlich heftige Haarnadelkurven machen es recht schwierig und auch die Parkplatzsuche ist oben im Ort noch mehr als schwierig. Wir finden einen etwas eigenwilligen Platz (um später festzustellen, dass einige PKWs es uns gleich nachgemacht haben und noch viel schlimmer parken) und gehen in den Ort.

Ja, Venasque ist ziemlich leer, aber trotzdem sehr malerisch. Die engen Gassen gefallen uns gut. Die Strecke bergab ist auch nicht einfacher aber wieder unten angekommen ziehen wir weiter in Richtung Sault und nehmen den Weg über Mazan. Leider finden wir weiter oben keinen blühenden Lavendel mehr. Aber die Menge der Felder gibt uns eine Ahnung davon, wie toll es hier in der Lavendelhochsaison aussehen muß. Von Sault fahren wir nach Simiane la Rotonde. Wir sind fast völlig allein auf der Straße, was uns bei der Enge hier mehr als Recht ist. Direkt oben an der Rotonde finden wir einen Parkplatz und sind heute auch zur richten Tageszeit da, um die Rotonde, die örtliche Burg zu besichtigen. Eine nette, ursprünglich deutsche Dame an der Kasse ist von Chewy, der sogar mit hinein darf, völlig begeistert.

Auch im Ort selbst finden wir es sehr malerisch und. nicht mehr ganz so tot, wie bei unserem ersten Besuch hier in 2012. Chewy bekommt noch sein obligatorisches Eis und unterhält damit mal wieder alle Umstehenden. Auch die Straße runter ins Tal zur Straße nach Banon ist nicht eben einfach. Enge Haarnadelkurven und enge Passagen, die den einen oder anderen holländischen Entgegenkommenden reichlich überfordern. Banon heben wir uns für morgen auf, denn jetzt um 16h30 wollen wir uns doch langsam um unsere Übernachtung kümmern. Unser Ziel ist die France Passion Les Clos de Peyron hinter Banon. Wieder eine leere enge Straße bergauf und oben auf dem Plateau noch ein paar hundert Meter eine Stichstraße rein und wir finden eine der schönsten FPs, auf denen wir je genächtigt haben. Nette Gastgeber, die gerade auf dem eigenen Petanque Platz spielen, eine riesengroße Wiese mit Büschen und Hecken umgeben und einer Aussicht zum niederknien. Nachdem wir das Womo gestellt haben kaufen wir etwas vom Erzeugerhonig. Nach dem Abendessen gehe ich noch fotografieren und dann ziehen wir uns das erste Spiel der Deutschen in der EM gegen die Ukraine rein.

Seite 28 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Montag, 13.6.2016, Montbrun-les-Bains - Vaison-la-Romaine SP in Vaison-la-Romaine bereits um 12:00 Uhr überfüllt ‼ FP Domaine du Paradou, Sablet FP Domaine de Florets, Gigondas (großer Parkplatz an den Dentelles d. Montmirail FP Domaine St. Francois Xavier N44°10'0.99", E4°59'7.29" sonnig/bewölkt, Regen, Gewitter, 25G/28G km 37937 Abendessen: Lammkoteletts mit Couscous Schweren Herzens verlassen wir die wunderschöne FP Le Clos de Peyron in den Bergen. Das Wetter kann sich noch nicht recht entscheiden, wie es werden soll, wir haben Sonne und gleichzeitig viele Wolken. Hier in der Höhe ist es aber auch noch recht kühl. Unser erstes Ziel ist Montbrun-les-Bains. Die Straße dorthin ist eng, leer, kurvig und die Landschaft hier oben ist fantastisch schön. Wir kommen an einer großen Kreuzung vorbei, an der es einen Supermarkt, eine Bäckerei und einen Baumarkt gibt. Die Bäckerei kommt uns gelegen, und im gegenüberliegenden Baumarkt bekomme ich kostenlos ein paar neue Unterlegbretter für unsere Hubstützen, die ich versehentlich auf dem CP in Avignon habe liegenlassen.

Weiter geht es in Richtung Montbrun. Der Ort liegt sehr malerisch an einen Berghang geklebt. Eine Reihe von Häusern mit richtig hohen Mauern sind das charakteristische Merkmal dieses Ortes. Unten, nicht weit von der Hauptstraße, finden wir einen WoMo-Stellplatz, an dem wir unser Auto parken. Von hier aus gehen wir zu Fuß hoch in den Ort. Wieder mal ein sehr malerischer Ort, enge Gassen, eine Burgruine mit Blick bis zum Mont Ventoux, eine kleine alte Kirche und wenige Einwohner und Touristen.

Die Weiterfahrt nach Vaison-la-Romaine geht weiter wie bisher, enge, leere Straßen, wenig Verkehr, tolle, dünn besiedelte Landschaft, klasse. In VLR suchen wir zunächst den SP, der Platz für 30+ Womos haben soll. Der Stellplatzführer empfiehlt, am Montag, also am Tag vor dem Wochenmarkt, möglichst früh dort zu sein, da sich der Platz wg. des Marktes schnell füllt. OK, wir empfinden 12h30 durchaus als früh, aber der Stellplatz ist auch jetzt schon rappelvoll, sogar auf der Straße davor stehen schon die Wartenden. DAS IST NICHT UNSER DING!! Dann pfeifen wir lieber auf den Wochenmarkt. Ein Alternativprogramm muss also her. Wir wollen uns eine FP in der Nähe suchen, um einfach ein bisschen Sonne zu tanken. Die erste FP, die Domaine du Paradou in Sablet stellt sich als vergammel-

Seite 29 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

ter Hinterhof heraus, auf dem bereits 3 weitere WoMos stehen. Hier gefällt es uns gar nicht. Also weiter. Wir suchen die Domaine St. Francois Xavier, aber scheinbar sind die GPS-Daten im FP-Führer nicht ganz richtig, wir finden die Domaine jedenfalls nicht. Genervt geht es nochmal weiter. Bergauf zur Domaine des Florets am Ende einer Sackgasse geht es wieder sehr aufwendig eine enge Straße entlang. Am Ende kommen wir auf einen Parkplatz, an dem wir übernachten könnten. Noch unschlüssig, ob wir hier bleiben wollen, kaufen wir der höflichen Form halber zwei Flaschen Gigondas Rotwein zu je 15€. Letztlich können wir uns doch nicht durchringen, hier zu bleiben. Irgendwie ist es hier eng, ungemütlich und bei dem angekündigten Gewitter, passt es nicht so richtig.

Also geht es NOCH EINMAL weiter. Durch Zufall finden wir die vorhin nicht gefundene Domaine Francois Xavier. Hier finden wir eine tolle Aussicht auf die Weinberge bis Orange, wir können direkt am Weinberg stehen und die Weinprobe überzeugt uns von den Fähigkeiten des Winzers. Wir bleiben hiermit Blick auf die Weinberge und viel Sonne. Später, nach der Weinprobe und während des Kochens kommen dann doch noch die Regenwolken, aber richtig schlimm wird es nicht, denn das angedrohte Gewitter bleibt aus.

Dienstag, 14.6.2016, Orange - Buie-les-Baronnies, CP Municipal, N44°16'33" E 5°16'39", €15 Sonnig/bewölkt, 25° Abendessen: Pizza vom Grill Wir werden morgens um 5 Uhr geweckt. Ein Arbeiter macht einen auf betriebsam und sprüht Pestizide in den ersten beiden Reihen des Weinbergs vor unserer Tür, danach sucht er sich einen anderen Platz. Entweder er hat gemerkt, dass es für uns vielleicht noch ein bisschen früh ist, oder er wollte uns bewusst ärgern, egal, wir sind erst mal wach. Dann kommt noch der Gestank des Pestizids, kein toller Start in den Tag. Das Wetter kann sich erneut nicht entscheiden und macht unsere Überlegungen, vielleicht ein bisschen in den Dentelles zu wandern, schwierig. Über Orange in der Ferne ist alles sonnig, hinter uns über den Dentelles hängen die dunklen Wolken. Folglich verzichten wir auf die Wanderung und folgen lieber der Sonne. Unser Navi leitet uns äußerst merkwürdig nach Orange, aber vielleicht ist es heute Morgen auch noch nicht so fit. In Orange ist die Parkplatzsuche, wie immer in den provencalischen Großstädten, schwierig. Dem WoMo-Reiseführer folgend kämpfen wir uns durch den dichten Verkehr, über Ampeln und jede Menge Bumps zum Triumphbogen im Norden der Stadt, denn hier soll es einen WoMo-tauglichen Parkplatz geben. Hier haben wir früher auch schon mal gestanden, aber jetzt gibt es eine Höhenbeschränkung und eine Baustelle, Pech. Wir fahren zurück in die Stadt, um nach einem Straßenrandparkplatz zu suchen, werden aber am Ende erst in der Nähe des Intermarché westlich der Altstadt fündig. Ein schattiger Platz am Straßenrand genügt uns heute vollkommen, etwas Besseres würden wir heute hier wohl nicht mehr finden. In die Altstadt sind es knapp 500m zu Fuß, Chewy kommt heute mit, weil wir nicht wissen, wie lange wir brauchen werden und wie heiß es werden wird. Im Office de Tourisme, das auf unserem Weg liegt, nehmen wir noch einen Plan der Altstadt mit und schon findet Andrea den ersten Laden mit Babyklamotten. Chewy und ich verdrehen ein wenig belustigt die Augen, aber nach kurzem Warten geht es weiter zum Amphitheater. Hier können Hunde sogar mit rein, geht doch. Das Amphitheater ist aus unserer Sicht wirklich sehr beeindruckend. Die Wand hinter der Bühne, praktisch DER Prachtteil des Ganzen, ist immer noch sehr gut erhalten. Es gibt nur noch drei Amphitheater, bei denen diese Wand noch so gut erhalten ist, wir stehen vor einem davon. Hier in Orange wird es noch für jede Menge Veranstaltungen genutzt, ist also nicht nur Museum. Im kleinen Kino kann man sich mit einem computeranimierten Film einen Eindruck davon machen, wie das Theater mal in seiner ganzen Pracht ausgesehen haben muss, sehr beeindruckend.

Seite 30 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Im Anschluss schlendern wir noch ein bisschen durch die Altstadt. Auch hier gibt es noch ein paar olle Gemäuer, enge Gassen und Geschäfte und Cafés, aber an Avignon oder Aix-en-Provence kommt sie nicht heran. Ich erstehe einen neuen Strohhut in einem Hutgeschäft mit sehr netter und geduldiger Bedienung und wir genießen noch einen Kaffee am Rathausplatz. Danach noch Baguette kaufen während Andrea im Babyklamottenladen verloren geht. Es dauert gefühlt Stunden … Mit dem Womo wieder durch den halben Ort am Triumphbogen vorbei geht es raus aus der Stadt. Unser Ziel für heute ist Buis-les-Baronnies. Vorher wollen wir uns noch die V/E In Bollène anschauen, man weiß ja nie, wozu das mal gut ist. Ist ein kleiner Umweg, aber da wir in dieser Gegend öfter unterwegs sind, ist es immer gut zu wissen, wo man eine V/E findet. Sie ist im Norden von Bollène auf dem Parkplatz eines riesigen Supermarkts im hinteren Bereich. Nicht perfekt, denn sie hat einen Automaten, der alles hinter verschlossenen Türen verbirgt, sehr unhygienisch, aber zum Entsorgen reicht es. Weiter also Richtung Buis-les-Baronnies. Es sind am Ende doch noch 60km bis zum Ziel. Zum Ausklang unseres Urlaubs wollen wir noch den dortigen Markt besuchen, ebenso, wie den in Nyons. Wir finden noch problemlos Platz auf dem örtlichen CP Municipal. Bei früheren Besuchen haben wir schon auf dem Parkplatz am Flussufer gestanden, der ist aber heute schon komplett zugeparkt mit PKWs. Am nächsten Tag werden wir bei der Abreise feststellen, dass im hinteren Bereich einige Womos stehen, aber dort ist es so eng und ungemütlich, dass wir mit unserer Entscheidung für den CP auch im Nachhinein ganz zufrieden sind. Der Platz ist sehr einfach, aber die Lage in Laufweite zum Ort und mit Sonne zum Entspannen genügt uns vollkommen. Wir schlendern noch ein bisschen durch die Altstadt, mit dem Wissen, dass hier nicht der Teufel los ist. Aber nett und beschaulich ohne allzu viel Trubel gefällt uns auch.

Mittwoch, 15.6.2016, Buie-les-Baronnies - Nyons, SP Nyons N44°21'29", E 5°08'19", €10,Bewölkt, 25° Km 38089 Abendessen: Lachs mit Guacamole + Runzelkartoffeln Um 6h30 schon wieder wach, es ist eben doch schon ein bisschen Verkehr so nah am Markt und die Vögel geben heute auch irgendwie richtig Gas mit ihrem Gezwitscher. Ich hole frisches Baguette in der in Laufweite liegenden Boulangerie und nach dem Frühstück geht es ohne Hund zum Markt. Katja und Stefan waren so begeistert von meinem neuen Strohhut, dass sie auch einen mitgebracht haben wollen. Die Kleidung und Kramabteilung des Markts auf dem großen Parkplatz der Stadt ist noch am Auspacken, also gehen wir zu den Lebensmittelständen, die in der Altstadt in den engen Gassen aufgestellt sind, und decken uns ein. Danach dann noch Strohhutkaufen und ich erstehe zwei T-Shirts mit indianischen Mustern. Bei dem Händler habe ich früher schon mal gekauft. Zurück am WoMo geht es zügig los nach Nyons, wir wollen dort unbedingt einen Platz auf dem örtlichen Stellplatz bekommen. Bei noch schönem Wetter kommen wir dort an und finden den Stellplatz

Seite 31 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016 bis auf ein weiteres WoMo komplett leer vor‼ Wir haben also die freie Auswahl für unseren Platz. Bevor die Läden um 12h00 schließen fahren wir mit den Fahrrädern zu Oliven-Cooperative um unsere Olivenölvorräte für die nächsten Monate zuhause aufzufüllen. Eine teure Angelegenheit, aber die Qualität ist einfach spürbar besser als in unseren Supermärkten zuhause.

Wieder zurück am WoMo ein Mittagspicknick mit der gerade gekauften Tapenade und frischem Baguette und Käse. Bevor wir uns dem Mittagsschlaf hingeben schlendern wir noch ein bisschen durch die Gassen von Nyons. Obwohl wir hier schon fast zuhause sind, genießen wir es immer wieder. Der Kaffee am Arkadenplatz ist hier Pflicht und auch kein Problem, denn es gibt noch nicht allzu viele Touristen um diese Jahreszeit. Anschließend wird ausgiebig ausgeruht, während wir leicht schläfrig den nun doch ankommenden WoMos bei ihren Bemühungen mit dem eigenwilligen Öffnungs- und Abrechnungsmechanismus der Stellplatzschranke klarzukommen, zuschauen und natürlich auch behilflich sind. Später gehe ich erneut ausgiebig im Ort fotografieren.

Donnerstag, 16.6.2016, Nyons - Freiburg über Schweiz, SP Freiburg, N 47.99971, E 07.82569€10,Km 38754 Regen, 16° Abendessen: Nudeln mit Bolognese Wir fahren bequem und ohne nennenswerte Staus die Strecke durch die Schweiz bis Freiburg zum bekannten SP. Unterwegs viele heftige Regenfälle, die Wetteränderung war angekündigt. Dass sie so heftig aussehen würde überrascht und dann aber doch.

Wir kommen spät gegen 20:00 Uhr in Freiburg an.

Freitag, 17.6.2016, Freiburg – Frankfurt Die letzten Kilometer bis zuhause ebenfalls ohne Staus etc. Km 39039 Regen, 16°

Seite 32 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com

Languedoc und Provence, Mai/Juni 2016

Seite 33 von 33

© 2016 www.AndreaVogel.com