Kundeninformation Mai Personenversicherung Unternehmenskunden

Kundeninformation – Mai 2016 Personenversicherung Unternehmenskunden Inhalt Baloise Care 4 «Gesundheit ist das höchste Gut», sagt der Volksmund...
Author: Lioba Bayer
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Kundeninformation – Mai 2016

Personenversicherung Unternehmenskunden

Inhalt

Baloise Care

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«Gesundheit ist das höchste Gut», sagt der Volksmund und ist gleichermassen die Basis für persönliche Zu­f riedenheit. Erfahren Sie mehr über Baloise Care und dessen Leistungsangebot.

Anpassungen der Tarifgrundlagen im Kollektiv-Leben 6 per 01.01.2017 Die steigende Lebenserwartung und das niedrige Zins­ umfeld in einem ausserordentlich schwierigen Umfeld zwingen uns im Kollektiv-Leben zum Handeln. In Kapitel 2 orientieren wir Sie über die Tarifanpassungen und Details zum Umwandlungssatz und technischen Zins.

Perpectiva baut für die Zukunft!

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Die Perspectiva Sammelstiftung ist vor einem Jahr höchst erfolgreich gestartet und erfreut sich grosser Beliebtheit. Lesen Sie mehr über die Entwicklung unserer teilautono­ men Sammelstiftung.

Baloise Asset Management: Interview mit Daniel Kuenzi

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Einen interessanten Einblick in das Baloise Asset Mana­ gement, welches über 50 Mrd. Franken verwaltet, bekommen Sie in Kapitel 4. In einem Interview beantwor­ tet der Portfolio Manager Daniel Kuenzi die Fragen zur der­zeitigen Marktlage und die Herausforderungen seiner täglichen Arbeit.

Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz

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Lernen Sie unsere neue Online-Schulung kennen! Tauchen Sie ein in die Welt der Schweizer Vorsorge und testen Sie Ihr Wissen.

Zukunft der 2. Säule – Teil VIII Im Teil VIII zu unserer Serie «Zukunft der 2. Säule» orientieren wir Sie über die Entwicklung zur Reform Alters­ vorsorge 2020.

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«Gesundheit ist das höchste Gut», sagt der Volksmund. Zurecht finden wir als Basler Versicherungen. «Hauptsache gesund» ist für uns keine Floskel. Gesundheit ist gleichermassen Basis für persönliche Zufriedenheit wie für erfolgreiches Arbeiten. Sie hat viele Dimensionen. Die offensichtlichste ist die körperliche und seelische Gesundheit. Deshalb haben wir das Programm Baloise Care ins Leben gerufen. Wir sind fest davon überzeugt, dass es sich lohnt, in die Gesundheit des Personals zu investieren. Die krankheitsbedingten Absenzen sinken, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motivierter und dadurch letztlich auch produktiver. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 4. Für ein Unternehmen ist auch die finanzielle Gesundheit von grosser Bedeutung. Das gilt für Sie genauso, wie für uns. Aktuell bewegen wir uns in einem ausserordentlich schwierigen Umfeld, in dem man zuweilen auch unpopuläre Massnahmen treffen muss. Die Kombination der steigenden Lebenserwartung mit den aktuell historisch tiefen Zinsen zwingt uns im Kollektiv-Leben zu Tarifanpassungen. Wir tun dies, um unser Angebot und Leistungsversprechen langfristig zu sichern. Details zum Umwandlungssatz und dem technischen Zins finden Sie auf Seite 6. Höchst erfolgreich gestartet ist vor einem Jahr unser Alternativangebot in der beruflichen Vorsorge. Die Sammelstiftung Perspectiva erfreut sich grosser Beliebtheit. Sie bietet kleineren und mittleren Unternehmen die Möglichkeit einer dynamischen Anlagestrategie, während die Risiken Tod und Invalidität vollumfänglich bei der Basler Leben AG rückgedeckt sind. Weitere Informationen dazu gibt es auf Seite 8.

Ein gesundes Finanzmanagement ist unsere Aufgabe bei der Verwaltung der uns anvertrauten Vorsorgegelder. Gar kein so einfaches Unterfangen in einem darbenden Kapitalmarkt. Wie unser Asset Management 50 Milliarden Franken für unsere Kunden gewinnbringend anlegt und welches dabei die grössten Herausforderungen sind, lesen Sie ab Seite 10. Seit Jahren investieren wir gezielt in die Kundenorientierung und die Vereinfachung unserer Abläufe. Die Verbesserungen entwickeln wir nicht im stillen Kämmerchen, sondern im Dialog. Zum Beispiel mit unserem Kundenbeirat, der uns regelmässig handfeste Tipps liefert, was wir besser machen sollten. Die neue Online-Schulung ist ein Beispiel dafür. Die Schweizer Wirtschaft ist trotz äusserst schwierigem Umfeld gesund und liess sich zuletzt auch nicht von Wechselkursschwankungen oder negativen Zinsen aus der Bahn werfen. Darauf dürfen wir alle stolz sein. Wir setzen alles daran, partnerschaftlich mitzuhelfen, die Erfolgsgeschichte Schweiz weiter zu schreiben. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und vor allem gute Gesundheit.

Michael Müller CEO Schweiz

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Baloise Care

Wir freuen uns, Ihnen Baloise Care – unser neues Gesundheitsmanagement für Unternehmenskunden – vorzustellen! Was verstehen wir unter einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)? Unternehmen haben ein grosses Interesse daran, dass ihre Mitarbeitenden gesund bleiben und dadurch auch produktiv sind. Dies bedeutet, übermässige Belastungen für Mitarbeitende zu reduzieren (Fürsorgepflicht) und gleichzeitig Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Mitarbeitenden ermutigen, ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen und sich fit zu halten (Mitwirkungspflicht).

Für die Umsetzung von Massnahmen empfehlen wir Ihnen neutrale Partnerfirmen. Diese erfüllen unsere Qualitätsansprüche und offerieren Ihnen Lösungen zu deutlich vergünstigten Konditionen. Mit Baloise Care beschränken wir uns bewusst auf ein schlankes Angebot im Sinne von «weniger ist mehr»! Nur Massnahmen mit grosser Wirkung, einfach in der Umsetzung und realistischem Ressourcenbedarf. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Motivation und des Engagements, der Produktivitätssteigerung und der Ausfallkostenreduktion.

Gesundheit steht in direktem Bezug mit Leistungsfähigkeit und Produktivität.

Ein wichtiges Thema! Mehr als jeder 5. Arbeitnehmer in der Schweiz ist – in Zusammenhang mit Belastungen am Arbeitsplatz – hoch gestresst und erschöpft (Quelle: Job-Stress-Index 2015, Gesundheitsförderung Schweiz). Fehltage infolge psychischer Erkrankungen stiegen in den letzten 20 Jahren rasant an! Sie haben um das Dreifache zugenommen.

Nachhaltige Lösungen sind essentiell für ein erfolgreiches BGM. Damit dies gelingt, setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Unternehmensleitern. Unabhängig davon, ob Sie bereits ein Gesundheitsmanagement in Ihrer Firma haben oder nicht, helfen wir gerne. Denn es gibt meistens etwas zu verbessern.

Wir beraten unsere Kunden, wie Arbeitsbedingungen gestaltet werden sollten, damit möglichst viele gesunde und motivierte Mitarbeitende bei ihnen beschäftigt sind. Was müssen Führungskräfte beachten und wie ist auf die individuellen Gegebenheiten der Firma, aber auch der einzelnen Mitarbeitende einzugehen?

Das Basic Paket enthält bereits alles, was heute zu einem professionellen BGM dazugehört. Dazu zählen Schulungen für Führungskräfte, wie Sie Belastungen bei Ihren Mitarbeitenden frühzeitig erkennen und was Sie tun können, um diese wieder zur vollen Leistungsfähigkeit zurückzuführen.

Was macht Baloise Care einzigartig und warum hilft es Ihnen wirklich? Wir bieten persönliche Beratung und individuelle Lösungen. Diese richten sich sowohl an Grossunternehmen, aber vor allem auch an kleinere und mittelgrosse Unternehmen. Um eine enge Abstimmung mit unseren Kunden zu erreichen, haben Sie einen Baloise Care Spezialisten als direkten Ansprechpartner. Dieser ist bei der Basler angestellt und hilft Ihnen gerne persönlich vor Ort weiter. Dabei wird in einem Erstgespräch analysiert, welche Angebote für Ihr Unternehmen interessant sein können. Dies ist für Sie vollkommen unverbindlich und gratis.

Unser Angebot

Ebenso wichtig ist ein professionelles Fehlzeitenmanagement, um das Arbeitsklima zu verbessern. Hohe Fehlzeiten werden durch systematisiertes Vorgehen reduziert und Ausfälle verhindert. Ergänzt wird das Basic Programm durch eine Ergonomieberatung, die auf Ihre Firma zugeschnitten ist und individuelle, pragmatische Lösungen liefert.

Wir denken weiter! Mit unserem Angebot Special zeigen wir Ihnen Möglichkeiten auf, die innovativ sind und gleichzeitig einen hohen Mehrwert bringen.

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Mit einer Gesundheitsmessung über 24 Stunden – die sogenannte HRV-Messung – erhalten interessierte Mitarbeitende persönliche Resultate zu ihrer körperlichen und mentalen Performance, Stressverarbeitung, Regeneration und Burnoutrisiko. Ein persönlicher Bericht liefert individuelle Empfehlungen zu möglichen Verbesserungen der Gesundheit. Diese Auswertung wird streng vertraulich behandelt und steht nur den Testpersonen selber zur Verfügung. Das Interesse für HRVMessungen ist gross, da sie freiwillig erfolgt, anonym ist und einen wirklich bewegt, aktiv zu werden.

durchzusetzen, sondern Ihnen zu helfen, weniger Arbeitsausfälle zu haben und gefährdete Mitarbeitende vor Erkrankungen zu bewahren. Natürlich profitieren auch wir von einem erfolgreichen BGM durch sinkende Schadenaufwände. Dies kommt auch den Unternehmen in Form von günstigeren Prämien langfristig zugute.

Was kommt 2017? Ab dem kommenden Jahr werden unsere Kunden zwei zusätzliche Services direkt in ihren Vertrag einschliessen können.

In der heutigen Zeit nehmen Resilienztrainings an Bedeutung zu. Dieses Angebot richtet sich an Mitarbeitende, die unter hohem Druck arbeiten sowie an Führungskräfte, die selber langfristig fit bleiben wollen und interessiert sind, wie sie die Widerstandskraft von ihren Mitarbeitenden stärken können. Sie lernen, wie sie ihre Widerstandskraft aktiv trainieren und Erschöpfungszustände verhindern können.

Mit unserer Helpline erhalten Mitarbeitende und ihre Familienangehörigen eine Rund-um-die- Uhr-Möglichkeit, professionelle Beratung in allen Lebensbereichen zu bekommen. Dies betrifft alle Anliegen, sowohl emotionale Themen wie rechtliche Aspekte, aber auch Führungsherausforderungen. Dieses Angebot können wir sehr günstig für alle unsere Kunden bereithalten.

Wie ist eigentlich die Stimmung in meinem Unternehmen? Auf Basis einer einfachen Stimmungsmessung kann auf spielerische Weise das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit verbessert werden. Die Mitarbeitenden werden in die Lösungssuche aktiv miteingebunden.

Ebenfalls präventiv wirkt das ergänzende Case Management Plus. Dieses spricht alle an, die noch keine Krankheitsausfälle haben, bei denen aber zunehmende Probleme bei der Arbeit auftreten. Unser Case Management Plus dient deren Unterstützung, der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und der Verhinderung von Langzeitausfällen.

Alle Angebote können für sich einzeln genutzt werden, können aber auch der Start für eine nachhaltige Lösung darstellen. Denn unabhängig davon, mit welchem Thema Unternehmen einsteigen wollen, wird die persönliche Gesundheit in das Bewusstsein gerückt. Und dies ist unser Ziel. Anstelle von Einzelmassnahmen und verlorenen Investitionen setzen wir auf langfristige Wirkung. Dies geht bis zu einem strategischen 3-Jahresprozess. Begleitet von einem Sparringpartner für die Unternehmensleitung, der die Gesundheit im Unternehmen zusammen mit ihm implementiert.

Wir helfen frühzeitig Unsere Kunden im Bereich der Krankentaggeldversicherung profitieren zusätzlich. Mit unserem Frühwarnsystem erkennen wir Kunden, die gegenüber vergleichbaren Firmen deutliche Auffälligkeiten bei den Mitarbeiterausfällen haben. Diese Information erhalten Sie umgehend, mit einem Angebot, Lösungen zu suchen. Unser Ziel ist es nicht, Prämienerhöhung

Patrick Wirth Leiter Unfall/Kranken

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Anpassungen der Tarifgrundlagen im KollektivLeben per 01.01.2017 Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen im Bereich der beruflichen Vorsorge passt die Basler den Kollektivtarif ab 01.01.2017 in zwei wesentlichen Punk­ ten an. Sie senkt den überobligatorischen Umwand­ lungssatz und setzt die von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) für alle Lebensversiche­ rungsgesellschaften der beruflichen Vorsorge gefor­ derte Senkung des technischen Zinssatzes im Risiko­ tarif um.

Was sind die Gründe dafür und was bedeutet diese Änderung?

Anpassung der überobligatorischen Umwandlungssätze

Datenerhebungen des Bundesamtes für Statistik zeigen seit vielen Jahren eine erfreuliche Zunahme der Lebenserwartung (Bild 1). Diese hat seit Einführung des BVG 1985 um ca. vier Jahre zugenommen. Die längere Lebenserwartung führt in der Vorsorge zu einer längeren Rentenbezugsdauer, was bei gleichbleibendem Umwandlungssatz ein höheres Vorsorgekapital für die Altersrente erfordert.

Die Basler führt die im 2016 begonnene Anpassung der Umwandlungssätze im Überobligatorium fort und passt in der Vollversicherung bis 2019 schrittweise ihre Umwandlungssätze im Überobligatorium an. Folgende Umwandlungssätze kommen im Überobligatorium zur Anwendung:

Umwandlungssätze müssen einerseits basierend auf der effektiven Lebenserwartung ermittelt werden und andererseits auf den langfristig mit hoher Sicherheit erwirtschaftbaren Erträgen beruhen. Ist das nicht der Fall, tragen die Aktiven, noch berufstätigen Versicherten die zu hohen Renten der Pensionäre mit. Eine solche Quersubventionierung ist aber nur bis zu einem gewissen Mass akzeptabel.

Durchschnittliche restliche Lebenserwartung bei Rentenantritt

Männer (Alter 65)

Frauen (Alter 64)

24

2016

5,602 %

5,428 %

22

2017

5,355 %

5,206 %

20

2018

5,123 %

4,978 %

18

2019

4,9 %

4,8 %

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Bild 1

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Keine Änderung ergibt sich dadurch für: →→die Umwandlungssätze für die obligatorischen Rentenanteile (gesetzliche Vorsorge), welche vom Bundesrat festgelegt werden. Derzeit beträgt der Umwandlungssatz im Obligatorium für Frauen (Alter 64) und Männer (Alter 65) 6,800 %. →→den Kapitalbezug. Wenn sich eine versicherte Person also für einen Kapitalbezug entscheidet, bekommt sie ihr Altersguthaben vollumfänglich ausbezahlt. →→bereits laufende Renten. Sie sind von der Anpassung nicht betroffen.

12 10

1986

Männer Frauen

1993

2000

2007

2014

Quelle: Bundesamt für Statistik

Gleichzeitig mit der Zunahme der Lebenserwartung gingen die Zinserträge in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurück. 5% 4% 3% 2% 1%

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Deutlich zu sehen ist dies an der Renditeentwicklung von 16 Obligationen der Eidgenossenschaft (Bild 2). In solchen fest14 verzinslichen Anlagen (Obligationen) ist von Gesetzes wegen ein Grossteil des Vorsorgekapitals der Vollversicherung ange12 legt. Seit dem Jahr 2000 sind die Renditen von Obligationen 10 der Eidgenossenschaft stetig gesunken und befinden sich heute 1986 1993 2000 2007 2014 – nicht zuletzt aufgrund des Entscheids der SNB, negative Zinsen einzuführen – auf historischen Tiefstständen, was die Anlageerträge auf den Vorsorgekapitalien deutlich schmälert.

Senkung des technischen Zinssatzes von 1,5% auf 1,0% per 01.01.2017

10-Jahres-Bundesobligationen

Was bedeutet das für Ihre Risikoprämie?

Bild 2

Aufgrund der geringeren eingerechneten Zinserträge werden im Leistungsfall höhere Rückstellungen für die Finanzierung der Rentenleistungen benötigt. Somit hat die Senkung des technischen Zinssatzes direkt höhere Risikoprämien zur Folge.

5% 4% 3% 2% 1% 0% 2000 Männer Frauen

Aufgrund des anhaltenden Tiefzinsniveaus schreibt die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) sämtlichen Lebensversicherungsgesellschaften der beruflichen Vorsorge per 01.01.2017 vor, für die Risikoleistungen einen technischen Zinssatz von höchstens 1% anzuwenden. Dies bedeutet für die Basler eine Senkung des technischen Zinssatzes von aktuell 1,5% auf 1%.

2005

2010

2015

Quelle: Statistisches Monatsheft SNB

Wie können die Renten erhöht werden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Auswirkungen der Umwandlungssatzsenkung auf die Altersrenten auszugleichen oder abzuschwächen, so zum Beispiel durch die Erhöhung der planmässigen Altersgutschriften. Die Versicherten haben die Möglichkeit, einen freiwilligen Einkauf zu tätigen und somit ihr Kapital zu erhöhen, was zu einer höheren Rente führt und nebenbei die Steuerrechnung senkt. Zudem können sich die Versicherten für einen Kapitaloder einen Teilkapitalbezug und gegen eine Rente entscheiden. In diesem Fall erhalten die Versicherten das volle angesparte Kapital ohne Abzüge ausbezahlt.

Die Senkung des überobligatorischen Umwandlungssatzes minimiert die eingangs erwähnte Quersubventionierung. Das kann wiederum genutzt werden, um die Erhöhung der Risikoprämie bei den meisten Kunden erheblich zu kompensieren. Schlussendlich führt dies dazu, dass bei 90% unserer Kunden die Risikoprämie nur marginal steigt. Niklaus Weissen Produktmanagement Kollektiv-Leben

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Perpectiva baut für die Zukunft!

Das erste produktive Jahr der Perspectiva ist vorüber und es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Mit über 400 Verträgen, 1850 Versicherten und einen Vermögen von CHF 135 Mio. per März 2016 darf die Perspectiva auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dank ihrem innovativen und dynamischen Anlage­ modell und den flexiblen Vorsorgeplänen bereits ab einem Versicherten konnte sie bei den Kunden punkten.

Im Jahr 2015 haben sich die Rahmenbedingungen auf dem Schweizer Finanzmarkt grundsätzlich verändert. Die Aufhebung des Euromindestkurses durch die Nationalbank und die darauf folgende Einführung von Negativzinsen auf den Bundesobligationen stellen einen extremen Wandel dar. Im Herbst hat dies dazu geführt, dass die Kammer der Pensionskassen-Experten den Referenzzinssatz von 3% auf 2,75% angepasst hat. Aus heutiger Sicht ist dieser Referenzzinssatz immer noch zu hoch und wird mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter sinken müssen. Für die Sicherstellung der finanziellen Lage einer Pensionskasse sind der technische Zinssatz, also der Zins, der mindestens erreicht werden muss, damit die bestehenden und zukünftigen Renten ohne Quersubventionierung bezahlt werden können, und der Umwandlungssatz zwei wichtige Faktoren.

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Da die Perspectiva noch jung ist und noch keine Rentner hat, aber langfristig nachhaltig und stabil arbeiten will, passt sie die technischen Rahmenbedingungen jetzt an und senkt den technischen Zinssatz auf 2%. In Abhängigkeit vom technischen Zinssatz wird auch der Umwandlungssatz per 01.01.2017 auf 5,8% gesenkt.

Gerne steht Ihnen Ihr Berater für eine Anfrage oder eine unverbindliche Offerte zur Verfügung. Sie können Ihre Fragen jederzeit auch direkt der Geschäftsführung der Perspectiva stellen unter [email protected] und [email protected] oder unsere Homepage www.perspectiva-sammelstiftung.ch aufrufen.

Damit ist gewährleistet, dass die Umverteilung von Aktiven zu Rentnern in der Zukunft minimiert wird. Dadurch müssen weniger Reserven gebildet werden und es bleibt für jeden einzelnen Versicherten mehr Altersguthaben im Pensionerungsalter. Wir machen diesen Schritt transparent und proaktiv, um in der neuen Vorsorgelandschaft faire Bedingungen für die Versicherten zu schaffen.

Christine Holstein Geschäftsführerin Perspectiva Sammelstiftung

Bojana Vukasin stellv. Geschäftsführerin Perspectiva Sammelstiftung

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Baloise Asset Management: Interview mit Daniel Kuenzi

Daniel Kuenzi studierte Betriebs- und Volkswirtschaft in Basel und leitet das Portfoliomanagementteam Pooled Assets. Er ist seit 2005 bei der Baloise tätig und ist mehrheitlich verantwortlich für die Vermögens­ verwaltung der Drittkundengelder der Baloise. Darun­ ter fallen auch die neuen, dynamischen Anlagepro­ dukte «BVG-Mix Perspectiva» und «BVG-Mix Dynamic Allocation». Daniel Kuenzi arbeitete vor der Baloise in New York für einen amerikanischen Broker und danach in leitender Funktion in Basel.

Herr Kuenzi, können Sie unseren Lesern einen kurzen Überblick über Baloise Asset Management geben? Baloise Asset Management AG wird bei uns mit BAM abgekürzt und ist eine 100% Tochtergesellschaft der BaloiseGruppe. Wir sind das Kompetenzzentrum für die Vermögensverwaltung aller Assets der Baloise-Gruppe. Unsere rund 45 Mitarbeitenden verwalten derzeit rund 50 Milliarden Schweizer Franken. Davon sind knapp 5 Milliarden direkt verwaltete Gelder von institutionellen und privaten Kunden. Unsere Kernkompetenz beim Management der Drittkundengelder liegt in der Verwaltung von Obligationen, Aktien und gemischten Mandaten.

Können Sie uns einen Einblick in das tägliche Geschäft eines Portfolio Managers geben? Gerne! «Information is key». Es geht um das Sammeln von Informationen. Dabei müssen wir immer up-to-date sein mit den neusten Entwicklungen im Bereich Marktentwicklung,

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Firmendaten, Gewinnresultate, Makrodaten sowie geld- und wirtschaftspolitischen Informationen. Erst diese Informationen ermöglichen uns die tägliche Pflege der verschiedenen Kundenportfolios. Wir suchen Marktchancen und positionieren uns so in den Mandaten. Wir suchen auch den Kontakt zu unseren Kunden, um sie über die aktuelle Entwicklung zu informieren und gehen auf deren Anfragen ein. Ebenfalls gehört die stetige Analyse von neuen Anlageprodukten und deren Entwicklung zum täglichen Geschäft. Durch Ihre Funktion sind Sie somit sehr nahe am Kunden? Die Nähe zum Kunden ist für uns sehr wichtig. Wir stehen in Kontakt mit Stiftungsräten, Finanzchefs und Pensionskassenverantwortlichen.

Was beschäftigt unsere Anlagekunden denn derzeit am meisten? Derzeit ist die Anlagesituation im Bereich der Obligationen das grösste Anliegen unserer Kunden. Die historisch tiefen Zinsen führen dazu, dass Obligationenanlagen derzeit keine Rendite abwerfen. Unsere Kunden sind dadurch gezwungen, höhere Risiken einzugehen und zum Beispiel in US-Obligationen oder Obligationen im Bereich der Emerging Markets zu investieren. Aus unserer Sicht neigt sich eine langjährige Rally in Aktien und Obligationen dem Ende zu. Dies ermöglichte uns, zu den besten Zeiten in den Mischmandaten eine jährliche Rendite im hohen einstelligen Bereich zu erzielen. Nun kommen jedoch magere Jahre auf uns zu und die Zusammensetzung der Investments ist herausfordernd und immens wichtig. Weiter beschäftigen sich unsere Kunden mit der richtigen Wahl der Strategie. Klassische Ansätze werden in schwierigen Marktphasen unter Umständen nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Viele Anbieter legen nach einem ähnlichen Muster an und werden auch gemeinsam eine ähnliche Performance erzielen. Unsere Kunden suchen nach einer neuen Strategie, um ihr Kapital auch in schwierigen Marktphasen sicher anzulegen; in schlechten Phasen weniger verlieren, aber in guten Phasen an den Gewinnen partizipieren.

Ist das nicht der Wunsch nach dem «Fünferli und dem Weggli»? Zum Teil natürlich schon, aber man muss sich von festgefahrenen Strukturen lösen. Die Finanzmärkte sind einem stetigem Wandel unterworfen. Wir sollten diesen Fakt berücksichtigen. Es müssen neue, moderne Ansätze entwickelt werden, die auch in Zukunft einen guten Ertrag abwerfen. Buy and Hold ist definitiv eine veraltete Anlagemethode. Daniel Kuenzi Portfolio Manager Baloise Asset Management

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Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz

Tauchen Sie ein in die Welt der Schweizer Vorsorge und testen Sie Ihr Wissen! Wann habe ich Anspruch auf eine Austrittsleistung meiner Pensionskasse? Welche Leistungen erhalte ich bei einer Frühpensionierung? Und wie sieht das genau bei einer Scheidung aus? Haben auch Sie solche Fragen? Wir helfen weiter und bringen Sie sicher durch die Vorsorge der Schweiz! Anhand praktischer Beispiele erfahren Sie im Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz kurz und auf den Punkt gebracht Wissenswertes zum schweizerischen Vorsorgesystem.

Ihre Vorteile auf einen Blick: →→Kurz und auf den Punkt gebracht →→Praktische Beispiele →→Vertiefungstexte und Verlinkung zu hilfreichen Merkblättern und Broschüren

→→Kennzeichnung des Lernerfolgs durch einen Stern →→Wiedereinstieg jederzeit möglich

Einfache Navigation und Fragen zum Kapitel Sie können bei den Grundlagen der beruflichen Vorsorge beginnen oder direkt in ein beliebiges Kapitel springen. Ausserdem haben Sie am Ende jedes Kapitels der beruflichen Vorsorge die Möglichkeit, Ihr Wissen zu testen. Ihr Erfolg wird mit einem Stern gekennzeichnet.

Den Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz finden Sie auf unserer Homepage unter www.baloise.ch/vorsorge-in-der-schweiz

Kundeninformation Mai 2016

1. SÄULE

2. SÄULE

3. SÄULE

Staatliche Vorsorge

Berufliche Vorsorge

Private Vorsorge

Existenzsicherung

Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung

Individuelle Ergänzung

Kolumne: Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz

Zu den Hauptaufgaben gehört das Überwachen, dass die Vorsorgekasse korrekt geführt wird.

Liebe Kunden, Versicherte und Interessierte Mit dem Startschuss der neuen Online Schulung «Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz» gehen wir neue Wege und möchten Ihnen in einer anderen Form Wissenswertes zum schweizerischen Vorsorgesystem vermitteln. Aus diesem Grund werden wir Ihnen in einer Kolumne zukünftig jeweils ein Kapitel aus der beruflichen Vorsorge vorstellen.

1. Teil – Der Kassenvorstand und die Aufgaben: Wie setzt sich der Kassenvorstand zusammen? Der Kassenvorstand setzt sich aus einer gleichen Anzahl von Vertretern des Arbeitgebers und der Arbeitnehmer zusammen. Die Anzahl wird im Kassenreglement festgelegt.

Wie wird der Kassenvorstand gewählt? Die Arbeitgebervertreter werden durch den Arbeitgeber bestimmt. Die Arbeitnehmer wählen ihre Vertreter aus dem Kreis der versicherten Personen im Unternehmen.

Was für Aufgaben hat ein Kassenvorstand? Der Kassenvorstand führt die Vorsorgeeinrichtung nach Massgabe des Gesetzes, der Stiftungsurkunde, der vom Stiftungsrat erlassenen Reglemente und den Anweisungen der Aufsichtsbehörden.

Eine detaillierte Auflistung der Aufgaben des Kassenvorstands finden Sie auf unserer Homepage in der Vertiefung dieses Kapitel.

Praktisches Beispiel Herr Meier ist neu in den Kassenvorstand der Firma Eisentüren GmbH gewählt worden. Der Geschäftsführer, Herr Schmied, beabsichtigt, die Leistungen des Vorsorgeplans zu ändern. Benötigt er das Einverständnis von Herrn Meier in seiner Funktion als Kassenvorstand? Eine Änderung des Vorsorgeplans bedeutet eine Änderung des Reglements. Eine der Aufgaben von Herr Meier ist, eine Änderung des Reglements mitzubestimmen. Besuchen Sie uns für weitere Informationen zum Kassenvorstand oder zu anderen Themen der beruflichen Vorsorge auf unserer Homepage im Rundgang durch die Vorsorge der Schweiz. Fabian Naegeli Produktentwicklung & Versicherungstechnik Kollektiv-Leben

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Zukunft der 2. Säule – Teil VIII 2016: Das Reformpaket im Nationalrat

Der Ständerat hat am 16. September 2015 der überar­ beiteten Vorlage der vorberatenden Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-SR) zur Reform Altersvorsorge 2020 mit grossem Mehr zugestimmt. Im 2016 wird sich nun der Nationalrat mit der Reform beschäftigen. Stand der Reform zu Beginn des Jahres Der Ständerat hat die Reform Altersvorsorge 2020 (Geschäft 14.088) in der Herbstsession 2015 der eidgenössischen Räte behandelt und ihr am 16. September 2015 in der Gesamtabstimmung mit 28 gegen 5 Stimmen bei 10 Enthaltungen zugestimmt. Der Rat ist auf der ganzen Linie seiner vorberatenden Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-SR) gefolgt.

Kernelemente der Reform →→ Einheitliches Referenzalter 65 (Männer

1. + 2. Säule

und Frauen) für die Altersrente →→ Flexibilisierung Altersrücktritt zwischen Alter 62 und Alter 70 →→ Senkung BVG-Umwandlungssatz

2. Säule

(mit Kompensations- und Übergangsmassnahmen) →→ Koordinationsabzug abhängig vom Beschäftigungsgrad (= Neu *) →→ Finanzielle Stabilisierung der AHV

1. Säule

(mittels 1 % MWST) →→ Erhöhung Altersleistungen (und Ehegatten-

Die durch die SGK-SR überarbeitete Vorlage des Bundesrates ging Ende 2015 zur weiteren parlamentarischen Behandlung an die beratende Kommission des Nationalrats (SGK-NR). Inhaltlich hat die derzeitige Vorlage zur Reform Altersvorsorge 2020 damit den Stand vom 17. August 2015. Wir haben hierüber bereits informiert (siehe Infobox Kernelemente der Reform).

renten) in der AHV mittels Zusatzbeiträgen (= Neu) *) weitere Änderungen gegenüber der Botschaft (vom 19.11.2014):

→→Keine Anpassung Witwen- und Waisenrenten in der AHV →→ Verzicht auf Interventionsmechanismus in der AHV →→ Senkung, aber kein Wegfall Koordinationsabzug in der 2. Säule

(Stand 16.09.2015, nach Ständerat)

Kundeninformation Mai 2016

Die Reform 2016 im Nationalrat Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) hat am 21. Januar 2016 erste Anhörungen zur Reform «Altersvorsorge 2020» durchgeführt und anlässlich ihrer Sitzung vom 24. bis 26. Februar 2016 die Beratungen aufgenommen. Am 26. Februar ist sie einstimmig auf die Reform der Altersvorsorge 2020 eingetreten. Dies kann als positives Signal für die Beurteilung der Wichtigkeit des Geschäftes im Nationalrat gewertet werden. Die Kommission will die Beratung an ihrer Sitzung vom 17. bis 19. August 2016 abschliessen, damit dieses Geschäft bereit für die Herbstsession 2016 ist. Seitens der provisorischen Beschlüsse soll gemäss Medienmitteilung keine offizielle Kommunikation erfolgen. Der weitere Verlauf der Reform Altersvorsorge 2020 hängt nun massgeblich von den Beratungen in der SGK-NR und dem Entscheid zum Reformpaket im Herbst 2016 durch den Nationalrat ab.

Zu früh für eine Prognose Bereits im Vorfeld der Beratungen ist verschiedentlich Widerstand gegenüber einzelnen Elementen der Vorlage des Ständerates aufgekommen. Strittig sind insbesondere die Änderungen zur ursprünglichen Vorlage des Bundesrates betreffend die AHV, namentlich der Ausbau der Altersleitungen sowie der Verzicht auf eine sogenannte Schuldenbremse. Auch gehen die Meinungen zur finanziellen Stabilisierung und Sicherung der AHV mittels zusätzlicher MWST-Prozente noch auseinander. In der zweiten Säule wird speziell die Ausgestaltung der Kompensationsmassnahmen zur Abfederung der Senkung der Rentenumwandlungssätze zu Diskussionen Anlass geben. Nach heutigem Stand könnte das Reformpaket, wie ursprünglich geplant, im 2017 durch das Parlament beschlossen werden. Die entscheidende Volksabstimmung zur Reform würde dann im Jahr 2018 stattfinden. Der politische Zeitplan der Reform Altersvorsorge 2020 kann damit noch eingehalten werden.

Der mögliche weitere Fahrplan der Reform 19.11.2014 Botschaft an Parlament

2015 Parlamentarische Behandlung (SR)

2020/2021 Inkrafttreten Reform Alters­ vorsorge 2020

2016 – 2017 Weitere Parlamentarische Behandlung (NR/SR)

2018/2019 Volksabstimmung

Tipp: Aktuelle Informationen zur Reform der Altersvorsorge finden Sie unter www.sichere-altersvorsorge.ch (SVV) oder www.bsv.ch (BSV).

Felix Schmidt Produktmanagement Kollektiv-Leben

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Basler Sicherheitswelt

Basler Leben AG Aeschengraben 21, Postfach CH-4002 Basel

Wir machen Sie sicherer. www.baloise.ch

350.8999 d 5.16 5.8m

Kundenservice 00800 24 800 800 Fax +41 58 285 90 73 [email protected]