Konzept „Gesund mit Energie“ Betriebliche Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz für Pflegepersonen der 5. Med. Abteilung des KH Hietzing mittels „Therapeutische Berührung“ und „Qi Gong“ sowie langfristig Weiterführung der Intervention „Therapeutische Berührung“ durch die Absolventen der Weiterbildung „Energetische Modelle und Methoden – Therapeutische Berührung“ für Patienten/Angehörige/MitarbeiterInnen & Implementierung einer „Lehrambulanz“ für TeilnehmerInnen der zukünftigen Weiterbildungen Projekteinreicherin: Frau Pflegedirektorin Astrid Engelbrecht, Krankenhaus Hietzing der Stadt Wien; Setting: Krankenhaus Hietzing der Stadt Wien: 5. Med. Abteilung Bereich Onkologie, Sonderbereich Strahlentherapie und Station für Palliativmedizin, Oberschwester Isabella Steger Zeitraum der Projektes:

Mai 2006 – Mai 2007

Kooperationspartner: • Zentrum - Lebensenergie, www.zentrum-lebensenergie.at, [email protected] Gabriele Wiederkehr - Intervention Therapeutische Berührung mit den TeilnehmerInnen und AbsolventInnen der Weiterbildung „Energetische Modelle und Methoden – Therapeutische Berührung“ gemäß § 64 GuKG, Prinzip „Lehrambulanz“ •

Firma chi-works®, www.chiworks.at, [email protected], Mag. Nicolai Gruninger - Intervention Qi Gong



IBOS - Institut für Burn out und Stressmanagement, www.ibos.co.at, [email protected], Gerstnerstr.3, 1150 Wien, Mag. Dorothee Rathjen, Evaluation des Projektes mittels Fragebogenerhebung

Status des Settings: Die Betreuung von Schwerkranken und Sterbenden der 5.Med Abteilung erfordert viel körperlichen und seelischen Einsatz und menschliche Anteilnahme. Professionelle Berufsgruppen wie Diplomierte Pflegepersonen, insbesondere mit Führungsverantwortung und PflegehelferInnen sind kontinuierlich starken Belastungen im Krankenhauskontext aufgrund ihrer Tätigkeit, des zeitlichen Druckes und des Personalmangels ausgesetzt. Es besteht ein erhöhtes Risiko an psychischen und physischen Stressfolgen zu erkranken. Die Gesundheit und Motivation des Pflegepersonals soll im Sinne der betrieblichen Gesundheitsförderung gestärkt und gefördert werden und negative Folgen der starken Belastungen sollen so gering wie möglich gehalten werden.

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Konzept „Gesund mit Energie“ Gesundheitsförderungsgesetz 1998: Das 1998 in Kraft getretene Gesundheitsförderungsgesetz, empfiehlt Maßnahmen und Initiativen zur Gesundheitsförderung, -aufklärung und –information empfiehlt und setzt an der Ottawa-Charta 1986 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Gesundheitsförderung an. Geplante Interventionen zur Betriebliche Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz für Pflegepersonen der 5. Med. Abteilung des KH Hietzing mittels „Therapeutische Berührung“ und „Qi Gong“ Zwei unterschiedliche Interventionen sollen im Vergleich eingesetzt werden und deren Wirkung auf Pflegepersonen der 5.Med. Abteilung evaluiert werden. Vorbereitung: Ab Mai/Juni 2006: - Infoveranstaltungen an der 5. Med. Abteilung – Aufklärung über die geplanten Interventionen beim Pflegepersonal, mindestens 24 freiwillige Probanden, randomisiert, mindest. 12 Personen pro Gruppe - 1. Fragebogenerhebung vor den Interventionen Qi Gong und Therapeutische Berührung (Nullgruppe und Probanden) - Auswertung (Juli/ August) Start der Interventionen Ab Herbst 2006: 1. Qi Gong – Mag. Nicolai Gruninger, Psychologe, Tai chi und Qi Gong Trainer 1 x pro Woche, Montag oder Mittwoch von 17.00 – 18.30 Uhr, 2 Einheiten zu 45 Minuten pro Gruppe, für mindestens 12 MitarbeiterInnen der 5. Med. Abteilung durch 8 - 10 Wochen, mindestens 5 x in Serie 2. Therapeutische Berührung – Gabriele Wiederkehr, DGKS, ALGKP, gemeinsam mit den Absolventen bzw. TeilnehmerInnen der Weiterbildung „Energetische Modelle und Methoden – Therapeutische Berührung 1x pro Woche, Donnerstag zwischen 14.00 – 18.00 Uhr, Angebot im Ambulanzbereich der Onkologie durch 10 Wochen, mindestens 12 MitarbeiterInnen, Intervention durch mindestens 5 Wochen in Serie a` 20 Min inkl.Dokumentation Nach Beendigung des Projektes bieten die bereits ausgebildeten Pflegepersonen im KH Hietzing (ab Juni 06 sind es 6 Personen) das Angebot „TB“ für MitarbeiterInnen/Patienten/Angehörige weiter an. Für die zukünftigen Absolventen der Weiterbildung gibt es eine Art „Lehrambulanz“. Ad 1) Intervention Qi Gong für Pflegepersonen der 5.Med. Abteilung: Die Anwendung von körperlichen und geistigen Übungen zur Gesundheitsförderung und prävention geht in China auf eine sehr alte Tradition zurück. Qi Gong bedeutet die Arbeit und 2

Konzept „Gesund mit Energie“ Pflege der eigenen Energie (Qi = Energie, Gong = Arbeit). Qi Gong entwickelt innere Kraft und Harmonie durch die Koordination und Entspannung von Geist und Körper. Die langsamen und unter geistiger Sammlung durchgeführten Bewegungen stärken Muskeln und Sehnen, stabilisieren den Rücken und regen die Durchblutung und den Kreislauf an. Aufgrund seiner sanften und ruhigen Bewegungen ist Qi Gong von allen Menschen aller Altersstufen und Gesundheitsgrade gleichermaßen praktizierbar. Studien haben ergeben, dass traditionell chinesische Gesundheits- und Energieübungen wie Qi Gong und Tai chi (einer Qi Gong verwandten ganzheitlichen Bewegungskunst mit Ursprung in der Selbstverteidigung) das Immunsystem stärken (Sun et al. 1989) und Stresshormone senken können (Jin 1992). Außerdem wurde eine erhöhte Alpha-Wellen Aktivität – ein Zustand der entspannten Wachsamkeit - im Gehirn nachgewiesen (Metzger und Zhou 1995). Studienergebnissen von Dr. Zauner-Dungl nach erfüllt Qi Gong alle Kriterien der modernen Präventionsrichtlinien für den idiopathischen Rückenschmerz. Berücksichtigt man, dass die Ausübung von Qi Gong keiner Gerätschaft bedarf, so gehört es sicher zu den effektivsten präventiven Maßnahmen gegen Rückenschmerzen (Zauner-Dungl 2004). Auch nach Yan führen Tai chi und Qi Gong zu einer erhöhten Beweglichkeit und Entspannung der Muskeln (Yan 1999). Einer universitären Studie zufolge steigern chinesische Energieübungen Wohlbefinden und Motivation von Mitarbeitern (Gruninger 2003). Untersucht wurden die Auswirkungen von Tai chi auf die psychische & körperliche Befindlichkeit und Stressverarbeitungsstrategien von Mitarbeitern. Neben signifikanten Steigerungen im psychischen und physischen Wohlbefinden geben über 65 % der Belegschaft an besser mit Stress umgehen gelernt zu haben. Über 80 % fühlten sich nach der Tai chi Intervention motivierter und identifizierten sich mehr mit ihrem Unternehmen. Eine ausführliche Studienzusammenfassung und Literaturhinweise finden Sie unter www.chiworks.at. Qi Gong eignet sich besonders als Entspannungs- und Stressverarbeitungstechnik während des Arbeitstages, weil für die Ausübung keine spezielle Kleidung erforderlich ist. Die Bewegungen sind leicht zu erlernen und auch für die eigenständige Anwendung geeignet. Qi Gong bedarf keiner Aufwärm- und keiner Abkühlungsphase, eine 1/2 Stunde kann effektiv zur Entspannung und Revitalisierung von Körper und Geist genützt werden. Ad 2) Intervention Therapeutische Berührung für Pflegepersonen, insb. in Führungspositionen der 5. Med. Abteilung und langfristig Weiterführen der Intervention „TB“ im Krankenhaus Hietzing durch die AbsolventInnen der Weiterbildung „Energetische Modelle und Methoden – Therapeutische Berührung“ Die TeilnehmerInnen und Absolventen der Weiterbildung „Energetische Modelle und Methoden – Therapeutische Berührung“ gemäß § 64 GuKG bieten für Pflegepersonen der 5. Med. Abteilung die Intervention Therapeutische Berührung einmal wöchentlich (Donnerstag, 14.00 – 18.00 Uhr) der 5.Med.Abteilung an. Im Sinne einer Lehrambulanz wird gemeinsam mit der Leitung der Weiterbildung die erlernte Intervention „Therapeutische Berührung“ zur betrieblichen Gesundheitsförderung den Pflegepersonen angeboten. 4-5 AnwenderInnen arbeiten an 2 Liegen im Ambulanzbereich der 5.Med., im Halbstundentakt kommen die MitarbeiterInnen im Rahmen der Dienstzeit (Genehmigung von Frau Direktorin Engelbrecht) zu einer Sitzung von der Dauer von etwa 20 Minuten.

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Konzept „Gesund mit Energie“ Setting: 1x pro Woche für 4 Stunden durch 10 Wochen für mindestens 12 MitarbeiterInnen der 5.Med.Abteilung, pro TeilnehmerIn 1 Intervention TB à 20 Minuten, 5 Interventionen in Serie, danach 2. Fragebogenerhebung Hauptfokus der Intervention „TB“ ist die Stärkung der Gesundheit und Selbstheilungskraft durch die Entfaltung des freien Energieflusses im Körper. Die „Therapeutische Berührung“1 wirkt tiefenentspannend und regenerierend, sie steigert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, harmonisiert das vegetative Nervensystem und das Hormonsystem. Chemische Botenstoffe, die sowohl im Gehirn, als auch im Immunsystem zahlreich auftreten, sind diejenigen, die in größter Konzentration im neuralen Bereich vorkommen, welche auch Gefühle regulieren. Der Bereich der Botenmoleküle und der Bereich der Gedanken und Gefühle haben eine Verbindung (Psychosomatik). Der heilbringende Nutzen der Berührung mittels der Energiearbeit (Therapeutic Touch, Therapeutische Berührung, Bioenergetik, Handauflegen,...) beruht auf der menschlichen Zuwendung (siehe auch Wiener Studien: Donauspital / Radioonkologie 1998-2005, KFJSpital / Radioonkologie 2000-2002, Wilhelminenspital, Onkologie) und einen das menschliche Energiefeld ausgleichenden und harmonisierenden Effekt. Die Therapeutische Berührung intensiviert die Atmung, die Kapillardurchblutung, das Empfindungsvermögen, die Selbst- und Fremdwahrnehmung, das Bewusstsein und fördert die Gesundheit. Schmerzlinderung, Blutdrucksenkung, Verbesserung der Wundheilung sind belegte Erfolge zahlreicher Studien. Das Modell von Martha E. Rogers ist die pflegewissenschaftliche Grundlage der Methode „Therapeutische Berührung“. Rogers entwickelte „Die Wissenschaft vom Menschen als einheitliches Ganzes“ und definiert den Menschen als „nicht reduzierbares, nicht teilbares, multidimensionales Energiefeld, das wiederum Teil des Umweltenergiefeldes“ ist. Im Zentrum des Ansatzes von Rogers steht das Leben und das Verständnis vom Menschen als ein offenes, pandimensionales Energiefeld, das ständig mit seiner Umgebung Energie austauscht, sich auf einer Raum–Zeit-Achse vorwärts bewegt und sich durch spezifische Organisationsstrukturen und Muster auszeichnet. Dieser Anschauung liegt ein Weltbild zugrunde, welches sich auf Kenntnisse bezieht, deren Ursprung in der Metaphysik wurzeln. Alles Leben innerhalb des Universums ist Teil einer sich ständig verändernden Energie, alle Lebewesen stehen zueinander in Beziehung und interagieren miteinander (dissipative Systeme). Jeder Organismus ist ein „offenes, komplex vernetztes System und keine solide, starre Masse“. Es durchläuft ihn ein Netz an nichtphysischen Energiebahnen und jedes Lebewesen von einem elektromagnetischen Feld umgeben.

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Therapeutic Touch ist eine entspannende, schmerz- und angstlösende Pflegeintervention entwickelt von Dr. Dolores Krieger, Professorin für Krankenpflege an der Universität in New York gemeinsam mit Dora Kunz in den siebziger Jahren für den Krankenhausbereich und seit den 80er Jahren weiter entwickelt (Healing Touch) vielmals beforscht (mehr als 600 Studien) und gelehrt. Empfohlener Lehrinhalt im 3. Ausbildungsjahr der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung in Österreich und ein in der Präambel des Wiener KAV empfohlenes Pflegekonzept (bezugnehmend auf die Pflegediagnose „Energiefeldstörung“ siehe Allmer/Stefan, 3.Auflage).

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Konzept „Gesund mit Energie“ Die Ziele der Therapeutische Berührung im Sinne der betrieblichen Gesundheitsförderung sind: •

Vertiefung des Körperbewußtseins - Aufbau eines intensiveren Bezug zum eigenen Körper und seinen Bedürfnissen



Ausbau des Selbstbewußtsein, das in engem Zusammenhang zum verbesserten Körperbewußtsein steht



Verstärkung der Ausdrucksmöglichkeiten die es dem Menschen ermöglicht, sich selbst wieder besser gegenüber anderen darzustellen



Vertiefung der Atmung und in Folge verstärkter Energiefluss im gesamten System mit subjektiver Empfindung von mehr Lebenskraft



Realisierung der Verbindung zwischen Müdigkeit, Erschöpfung und einer erforderlichen Veränderung der Lebensweise



Tiefenentspannung und Regeneration im Sinne des gesundheitsfördernden „Power Nap“ (kraftspendenden Kurzschlaf) am Nachmittag

Für die Evaluation: •

Steigerung des psychischen und physischen Wohlbefindens um signifikant)

....Prozentpunkte,



Steigerung der Wahrnehmung und Achtsamkeit gegenüber der eigenen Gesundheit



Steigerung des Körperbewusstseins- Vermehrte Information und erhöhtes Wissen über Methoden der Aufrechterhaltung des energetischen Gleichgewichts (anhand qualitativerBefragung)



Führungskräfte nehmen mit einem Mindestanteil von 20 % pro Gruppe teil und sind Vorbild und Multiplikatoren

Evaluierung von „Gesund mit Energie“: Qualitativer Fragebogen, statistische Auswertung in Form von Prozentangaben. Erfassung der Veränderungen im • psychischen Wohlbefinden • physischen Wohlbefinden • Umgang mit der eigenen Gesundheit (Wahrnehmung und Achtsamkeit gegenüber der eigenen Gesundheit) • Coping mit Stresssituationen (Methoden der Aufrechterhaltung des energetischen Gleichgewichts) Konzepterstellung und Ansprechpartnerin: Gabriele Wiederkehr [email protected] Tel: 0650/5118767

Wien, 27.2.2006

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