Kirchliche Nachrichten

Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin Kirchliche Nachrichten aus dem Berliner Dom Oktober 2010 Monatsspruch Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgeta...
Author: Liane Schenck
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Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin

Kirchliche Nachrichten aus dem Berliner Dom

Oktober 2010

Monatsspruch

Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen.

Offenbarung 3, 8

Liebe Domgemeinde, liebe Freundinnen und Freunde der Oberpfarr- und Domkirche! Einem Zugereisten könnte es gelegentlich so vorkommen, als ob manche Berliner nicht gerne die Grenzen ihrer Stadt verlassen. Sollten Sie dennoch einmal im westfälischen Hagen (am südöstlichen Rand des Ruhrgebietes) aus dem Zug steigen und auf den Bahnhofsvorplatz treten, dann werden Sie dort – etwas versteckt – einen Kirchturm sehen, auf dem in großen Lettern steht: »Siehe, ich habe dir eine Tür geöffnet«. Es ist 16 Jahre her, dass das Transparent aufgehängt wurde. Die Situation der Gemeinde war sehr schwierig. Ihre Kirche steht in einer nicht sehr attraktiven Gegend mit vielen sozialen Problemen. Ein hoher Zaun umgab den Kirchplatz, um ihn vor Obdachlosen und »streunenden« Kindern zu schützen. Sonntags traf sich noch eine kleine Gemeinde von 10 bis 15 Menschen – in einem der größten Kirchräume der Stadt. So konnte es nicht weitergehen. Der Kirchenkreis beauftragte einen blutigen Anfänger, ein Konzept zu schreiben. Dieser blutige Anfänger war ein Pastor im »Hilfsdienst«, der gerade frisch aus dem Vikariat in einer gutbürgerlichen Gemeinde kam. Dennoch machte er sich mit Feuereifer an die Arbeit. Er hatte vorher Evangelische Theologie in Tübingen, München und Münster studiert. Schnell merkte auch der Pastor, dass Gemeinde sich nicht vom grünen Tisch her bauen lässt. Glücklicherweise traten bald ein Kollege, die Bahnhofsmission und andere Interessierte hinzu. Gemeinsam fragte man sich: »Was ist eigentlich die Aufgabe von Christen an genau diesem Ort? Welchen Auftrag hat Gemeinde hier?« Um das herauszufinden, musste man aber erst einmal diesen Ort an sich heranlassen, Zäune abbauen, fragen, wahrnehmen, auf Menschen zugehen – und: Türen öffnen. Auch für die, die die Gemeinde ursprünglich nicht haben wollte: die Obdachlosen und die »Straßenkinder«. Das war ein schwieriger Prozess, aber plötzlich gab es Menschen, die etwas tun wollten. Ideen entstanden, reiften. Beinahe auf wundersame Weise floss genug Geld, um sie umzusetzen. So entstand »Luthers kleiner Waschsalon«, wo Obdachlose sich waschen und etwas essen konnten, außerdem eine Suppenküche. So entstand aber auch ein Ort des täglichen Gebetes. Beten und Dienst am Nächsten gehören 2

ja zusammen. Der nervenaufreibenden Hektik der Innenstadt sollte ein Ort der Stille entgegengesetzt werden. Offene und gastfreundliche Gesprächsabende für Fragen des Lebens und Glaubens, für Kunst und Kultur entstanden. Natürlich: kleine Anfänge, keine Menschenmassen, aber ein deutliches Zeichen.

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Sie werden es gemerkt haben: der Pastor, der diese Erfahrung machen durfte, das bin ich selbst. Wir haben es damals so empfunden: Gott hat eine Tür geöffnet. Als ich 1997 in dem (ebenfalls) westfälischen Gronau (an der Grenze zu den Niederlanden) als Pfarrer an die dortige Stadtkirche gewählt wurde, habe ich auch die »ganz normale« Gemeindearbeit in einer großen und lebendigen Gemeinde kennengelernt. Ich habe Gruppen und Kreise betreut, Besuche gemacht, Menschen beerdigt, war mit Strukturreformen und mit Kirchenabriss beschäftigt und habe viele Nächte über Plänen für den Neubau eines neuen Gemeindehauses zugebracht. Ich kann nicht sagen, dass die Erfahrungen aus Hagen immer präsent waren. Aber auch im Rückblick auf 13 Jahre Dienst in Gronau glaube ich: da wo wir bereit waren, Türen zu öffnen, geriet unweigerlich etwas in Bewegung. Menschen traten hinzu, die vorher nicht da waren. Die Selbstumkreisung der Gemeinde wurde aufgebrochen. Das ging nicht immer ohne Konflikte, aber am Ende stand die Erfahrung: Gott selbst öffnet uns allen die Tür; den Außenstehenden und durch sie auch uns als Gemeinde. Nun hat sich für mich persönlich noch einmal eine Tür geöffnet. Am 19. September wurde ich als Domprediger am Berliner Dom eingeführt. Dieser Ort ist anders als alle Orte, die ich bisher kennengelernt habe. Er ist geschichtlich einmalig, historisch 3

aufgeladen, monumental als Bauwerk, stark als liturgischer Raum. Gottesdienste, Vespern und Andachten werden mit vielen Menschen gefeiert . Es gibt eine lebendige Gemeinde, hoch engagierte Ehrenamtliche. All dies ist mit der »Nullpunktsituation«, die ich in Hagen erlebt habe, nicht vergleichbar. Und dennoch: es ist für mich ein schönes Zeichen, dass der Monatsspruch für den Oktober 2010 mich an das Leitwort von damals erinnert. »Siehe, ich habe dir eine Tür geöffnet und niemand kann sie zuschließen.« So möchte ich meinen Dienst am Dom und in der Gemeinde dann auch verstehen. Ich möchte in der Gemeinschaft mit anderen an dieser Bewegung Gottes teilhaben, um Türen zu öffnen und Zugänge zu ermöglichen: Zugänge zum Verstehen der Liebe Gottes in der Predigt und im offenen Gespräch über die Heilige Schrift; der Erfahrung der bergenden Wirkung der Liturgie und anderer alltäglicher Formen der Spiritualität; durch den Brückenschlag zu den Lebensströmen Berlins und durch die Eröffnung eines Raums für die Sorgen und Nöte der Menschen, die die Museumsinsel besuchen; durch das Aufgreifen von Fragen der Zeit, um sie vor dem Hintergrund des biblischen Denkens zu beleuchten. Und ich möchte mich immer neu fragen: »Was ist heute, an genau diesem Ort, unser Auftrag, den Gott uns gibt?« All das, damit es Menschen leichter wird, die Tür zu finden und durchschreiten zu können, die Gott ihnen in Jesus Christus ein für allemal geöffnet hat. Denn davon darf ich selbst jeden Tag leben. Ihr neuer Domprediger

Thomas C. Müller Ein paar Hinweise zu meiner Person seien noch ergänzt: Ich bin 45 Jahre alt und verheiratet. Gebürtig komme ich aus dem Siegerland, dem südlichsten Zipfel von Nordrhein-Westfalen. Meine Frau Heike Bergmann ist Pfarrerin in der Westfälischen Landeskirche und wird dort auch weiterhin mit 75 Prozent Dienstumfang als Frauen­ referentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken arbeiten. 4

Termine und Kreise im Oktober Sonntag, 3. Oktober 12.00 Tag der offenen Tür Im Anschluss an den Gottesdienst bleiben alle Türen des Domes geöffnet. Dienstag, 5. Oktober 15.00 Geburtstagskaffee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GR I für alle, die im Juli, August und September ihren 70. oder höheren Geburtstag gefeiert haben. Bitte in der Küsterei anmelden. 19.30 Kindergottesdienstkreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GR II Samstag, 9. Oktober 10.00 Kreativkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GR I Weitere Informationen: [email protected] Dienstag, 12. Oktober 15.00 Seniorenkreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GR I Dienstag, 26. Oktober 15.00 Seniorenkreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GR I 19.00 Kreis ehrenamtlich Mitarbeitender . . . . . . . . . . . . . . . . . GR I Neue sind immer herzlich willkommen!

Termine des Konfirmandenunterrichts Konfirmanden I: Monatliche Treffen (nähere Informationen im Gemeindebüro) Konfirmanden II: Donnerstags, 17 Uhr (abwechselnd im Berliner Dom oder in der St. Marienkirche)

Termine der Chöre Gemeinsamer Kinderchor mit St. Marien – Ev. Grundschule Mitte Dienstags (außer Ferien und Feiertage) 16.00 Kinderchor . . . . . . . . . . . . Ev. Grundschule Mitte, Rochstr. 7 GR I: über Portal 11 – bitte bei »Küsterei« klingeln · GR II: über Portal 12 · PK: Predigtkirche TTK: Tauf- und Traukirche · SCS/LHS: Sophie-Charlotte-Saal/Luise-Henriette-Saal – über Portal 2 5

Gottesdienste und Andachten im Oktober Samstag, 2. Oktober 18.00 Domvesper Pfarrer Alexander Höner · Domkantor Tobias Brommann, Orgel Staats- und Domchor Berlin, Leitung: Kai-Uwe Jirka Werke von Zelter, Mendelssohn Bartholdy und Nicolai Sonntag, 3. Oktober · Erntedankfest · Tag der deutschen Einheit 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl Aufführung der Messe in D-Dur von Otto Nicolai Domprediger Thomas C. Müller · Domkantor Tobias Brommann, Orgel Staats- und Domchor Berlin, Leitung: Kai-Uwe Jirka · Kindergottesdienst Im Anschluss an den Gottesdienst findet der »Tag der offenen Tür« statt. 18.00 Abendgottesdienst Pfarrer Alexander Höner · Domkantor Tobias Brommann, Orgel Montag, 4. Oktober 19.00 Liturgische Vesper am Petrusaltar mit Mitgliedern des Johanniter- und Malteserordens Samstag, 9. Oktober 18.00 Domvesper Pfarrer Alexander Höner · Philip Baker (USA), Orgel · Werke von Bach und Widor Sonntag, 10. Oktober · 19. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann · Pfarrer Alexander Höner Berliner Domkantorei, Leitung und Orgel: Domkantor Tobias Brommann Kindergottesdienst 13.00 Gedenkgottesdienst für verunglückte Motorradfahrende Pfarrer Bernd Schade, Beauftragter der EKBO für die kirchliche Arbeit mit Motorradfahrenden 18.00 Abendgottesdienst Domprediger Thomas C. Müller Daniel Clark, Orgel 6

Donnerstag, 14. Oktober 20.00 Taizé-Andacht (Einsingen ab 19.30 Uhr) Meditative Andacht nach dem Ritus der ökumenischen Communauté de Taizé Samstag, 16. Oktober 18.00 Ökumenische Vesper Pröpstin Friederike von Kirchbach · Georg Kardinal Sterzinsky Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann · Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling Vokalensemble »sirventes berlin«, Leitung: Stefan Schuck Sonntag, 17. Oktober · 20. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl Präsident Dr. Hermann Barth, Hannover Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Bläserkreis der Posaunenarbeit, Leitung: Landesposaunenwartin Barbara Barsch Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling · Kindergottesdienst 18.00 Abendgottesdienst Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Markschies, Präs. der Humboldt-Universität zu Berlin Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling Samstag, 23. Oktober 18.00 Domvesper Pfarrer Alexander Höner · Kerstin Petersen (Hamburg), Orgel Werke von Bach, Eben und Albright Sonntag, 24. Oktober · 21. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl In diesem Gottesdienst wird Sebastian Stedfeldt (Architekt am Berliner Dom) in sein Amt eingeführt und Günter Goers (Domwart) in den Ruhestand verabschiedet. Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Coro Erica und Corales S. Guilia, Leitung: Vincenzo Loda Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling · Kindergottesdienst Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Kirchenkaffee statt. 7

Gottesdienste und Andachten im Oktober Sonntag, 24. Oktober · 21. Sonntag nach Trinitatis 18.00 Abendgottesdienst Gottesdienst zur Eröffnung der Hospizwoche Domprediger Thomas C. Müller · Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling Samstag, 30. Oktober 18.00 Domvesper Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling · Werke von Bach, Rudnick und Nicolai Sonntag, 31. Oktober · Reformationstag 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl Generalsuperintendent Ralf Meister · Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Vorchor des Staats- und Domchors Berlin, Leitung: Michael Röbbelen Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling · Kindergottesdienst Dieser Gottesdienst wird live im Kulturradio des RBB übertragen. 18.00 Abendgottesdienst Dieser Gottesdienst wird vom Gustav-Adolf-Werk der EKBO mitgestaltet. Pfarrer Matthias Hirsch Domorganist Prof. Dr. Andreas Sieling Mittagsandachten Montag – Samstag: 12.00 – 12.15 Uhr Abendandachten Montag – Mittwoch, Freitag: 18.00 – 18.20 Uhr Evensong Donnerstag: 18.00 – 18.30 Uhr Musikalisches Abendgebet in deutscher und englischer Sprache Beichte Zur Beichte und für seelsorgliche Gespräche vereinbaren Sie bitte unter den bekannten Telefonnummern einen Termin oder sprechen Sie die Domprediger oder den Pfarrer an. 8

Kindergottesdienste im Oktober Die farbenfrohe Schöpfung Am 3. Oktober Erntedank – Und siehe, es war sehr gut! mit Dörthe & Alexander 1. Mose 1, 28 – 2, 4a Mit Luther den Dom entdecken Am 10. Oktober Allein Schrift mit Ulrike Am 17. Oktober Allein Christus mit Cristina & Sebastian Am 24. Oktober mit Sebastian

Allein Gnade

Am 30. Oktober Allein Glaube mit Christine & Matheo

Freud und Leid in der Domgemeinde Getauft am 29. August Lotta Güthert Marie Schulte am Hülse Verstorben am 9. August

Alexander Lange im Alter von 23 Jahren, beigesetzt am 16. September auf dem Friedhof Fürstenbrunner Straße

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Aus dem Leben der Oberpfarr- und Domkirche Wahlen zum Domkirchenkollegium am 31. Oktober 2010 Das Domkirchenkollegium hat nach Prüfung und Anhörung des Gemeindebeirats für die Wahl des Domkirchenkollegiums folgenden Gesamtwahlvorschlag festgestellt: Dr. Alexander Arnot, geb. 1931, Nestorstraße 13, 10709 Berlin Anette Detering, geb. 1966, Friedrichstraße 122, 10117 Berlin Udo Günther, geb. 1957, Am Wasserturm 44, 14624 Dallgow Andreas Lange, geb. 1950, Am Fenn 7 A, 14532 Kleinmachnow Jürgen Reitmaier, geb. 1946, Bregenzer Straße 1, 10707 Berlin Sandra Schröder, geb. 1973, Bülowstraße 41, 10783 Berlin Christina Schröter, geb. 1961, Am Konsulat 11, 13156 Berlin Ulrich Wilhelm Schulte am Hülse, geb. 1973, Kirchweg 25, 14129 Berlin Dr. Irmgard Schwaetzer, geb. 1942, Lynarstraße 11, 14193 Berlin Lammert Rapke Wijma, geb. 1969, Straße 43 Nr. 3, 13125 Berlin Gegen jedes zur Wahl vorgeschlagene Gemeindeglied kann von jedem wahlberechtigten Gemeindeglied der Domgemeinde bis zum 6. Oktober 2010 beim Domkirchenkollegium schriftlich begründete Beschwerde erhoben werden. Das Wahlberechtigtenverzeichnis liegt für Auskünfte vom 3. bis 16. Oktober 2010 in der Küsterei bereit. Die Küsterei ist zu den üblichen Sprechzeiten montags von 9 bis 12 Uhr und dienstags sowie donnerstags von 14 bis 19 Uhr geöffnet, zusätzlich am Sonntag, den 3. Oktober von 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Wahlberechtigte, die nicht im Wahlberechtigtenverzeichnis eingetragen sind, können bis zum Ablauf des 15. Oktober 2010 schriftlich Beschwerde beim Domkirchenkollegium einlegen. Allen wahlberechtigten Gemeindegliedern werden bis zum 8. Oktober 2010 ausführliche Unterlagen zu diesen Kandidatinnen und Kandidaten übersandt. Die Kandidatinnen/Kandidaten werden sich in einer Gemeindeversammlung am 10

10. Oktober 2010 um 12.00 Uhr im Sophie-Charlotte-Saal der Gemeinde persönlich vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Wahl zum Domkirchenkollegium wird am Sonntag, dem 31. Oktober 2010 von 11.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Sophie-Charlotte-Saal (Zugang über die Predigtkirche und über Portal 2) durchgeführt. Die direkt anschließende Auszählung der Stimmen ist öffentlich. Es besteht die Möglichkeit zur Briefwahl. Die Unterlagen können bis zum 27. Oktober in der Küsterei beantragt werden. Sie müssen dem Wahlvorstand bis zum Ende der Wahl am 31. Oktober vorliegen. Vier Domkirchenrätinnen/Domkirchenräte werden für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Jedes wahlberechtigte Gemeindeglied verfügt über insgesamt vier Stimmen, jeweils eine für einen bis zu vier Kandidatinnen/Kandidaten seiner Wahl. Zur Domkirchenrätin/zum Domkirchenrat sind die vier Kandidatinnen/Kandidaten mit der höchsten Stimmenzahl gewählt. Zu Ersatzältesten (stellvertretende Domkirchenrätinnen/Domkirchenräte) sind für die Amtszeit von drei Jahren die drei Bewerber mit der nächst höheren Stimmenzahl gewählt.

Sebastian Stedfeldt – Architekt am Berliner Dom »Seid ihr noch ganz bei Trost?« – Verstecken ging nicht mehr. Eindrücklich wurden wir von unserem Großvater Heinz Sucker, Pfarrer der Elisabethgemeinde, gemahnt. Sollten wir doch nicht an der Ruine spielen. Das wäre zu gefährlich. Und schon gar nicht auf den großen grünen Figuren. Wir würden uns an den scharfen Kanten verletzen. Und außerdem: »Man klettert nicht auf den Engeln vom Dom herum!« Mein Name ist Sebastian Stedfeldt, ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier Kinder und seit Juli dieses Jahres als Architekt am Berliner Dom tätig. Aufgewachsen in einer Pfarrfamilie in Lebus an der Oder war dies meine erste Begegnung mit dem Berliner Dom. Die Engel, die dort an der Kirchenruine auf ihre Restaurierung warteten, waren schon damals für mich einfach unglaublich faszinierend. 11

Aus dem Leben der Oberpfarr- und Domkirche »Die sind ganz gut, die können wir gebrauchen.« – Ich begann meine Ausbildung als Orgelbauer und hatte so meine zweite Begegnung mit dem Berliner Dom. Zur Übung sollte ich in der Pfeifenwerkstatt der Orgelbaufirma Sauer vom Bauschutt zerdrückte Orgelpfeifen nachbauen. Einige von ihnen traten dann tatsächlich ihre Reise nach Berlin an. Da das Wendejahr auch für die Orgelbauwerkstatt schwierig war und sich mir nun die Möglichkeit zum Abitur bot, entschloss ich mich zu diesem Schritt, um anschließend in Berlin Architektur zu studieren. Dabei hat sich mein Interesse an alten Gebäuden und alter Bausubstanz entwickelt und während eines Praktikums in der Denkmalschutzbehörde weiter verstärkt. Nach meinem Studium betreute ich dann als Architekt im Ingenieurbüro »ibs« hauptsächlich Projekte aus dem Bereich der Kirchen- und Denkmalsanierung. »Ist dein Schwager nicht Architekt?« – So wurde meine Schwägerin, die im Grafikbüro des Domes arbeitet, gefragt. Und so ergab sich meine dritte Begegnung mit dem Berliner Dom. Nach der Bewerbung und zwei Vorstellungsgesprächen darf ich nun hier im Dombaubüro wirken. Ich freu mich sehr, nachdem der Berliner Dom nach seiner langen Sanierung wieder hell und prunkvoll erstrahlt, auf die verborgenen und unscheinbaren Aufgaben, die hier auf uns warten.

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Tag der offenen Tür Einmal im Jahr lädt der Berliner Dom die Berliner und Brandenburger zum Tag der Offenen Tür ein. Bisher haben wir dazu immer den Reformationstag genutzt. Wenn der auf einen Wochentag fiel, hatten allerdings die Berliner wenig Gelegenheit zu uns zu kommen. Daher werden wir von diesem Jahr an den Tag der Offenen Tür immer am Erntedankfest begehen. Wir laden deshalb in diesem Jahr am 3. Oktober zum Tag der Offenen Tür ein und beginnen um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst. Zur besonders festlichen Gestaltung wird der Staats- und Domchor die Messe D-Dur von Otto Nicolai singen. Die Predigt hält Domprediger Thomas C. Müller. Anschließend wird nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums Domkantor Tobias Brommann das Eröffnungskonzert an der großen Sauer-Orgel spielen. Es erklingen Werke von J. S. Bach, Vierne, Rousseau und Widor. Ab 12.30 Uhr öffnen wir dann (fast) alle Türen für unsere Besucher. Zu besichtigen sind die Predigtkirche, die Tauf- und Traukirche, das Kaiserliche Treppenhaus mit dem Kaiserlichen Aufzug, die Hohenzollerngruft, der Kuppelumgang, das Dom-Museum, das Dompredigerzimmer, das Dombaubüro und die Ausstellung »Preußen und seine Wissenschaftler«. Es finden Standortführungen statt, in denen der Schwerpunkt auf die Bedeutung des Erntedankfestes gelegt wird. Ab 13.00 Uhr können die Besucherinnen und Besucher die halbszenische Inszenierung »König David« nach dem Musical von Thomas Riegler erleben. Das Programm gestalten Kinder und Jugendliche des Kirchenkreises Charlottenburg unter Leitung von Sabine Schmidt. Die beliebten Orgelführungen finden um 14.00 und 15.00 Uhr statt. Der Fami­ lienkreis sorgt im Gemeinderaum mit belegten Brötchen und Getränken für das leibliche Wohl, und im Café Einstein gibt es leckere Kaffeespezialitäten und Torten. Ein ausgewähltes Sortiment von Artikeln aus dem Dom-Shop können Sie im Kaiserlichen Treppenhaus erwerben. Besonders gespannt sind wir auf den Erntedankschmuck im Altarbereich, der in diesem Jahr von dem Ökodorf Brodowin erstellt und gesponsert wird. Beschließen wollen wir diesen bunten Tag um 18.00 Uhr mit dem Abendgottesdienst. 13

Auswahl von Veranstaltungen und Konzerten im Berliner Dom Samstag, 2. Oktober 20.00 Konzert zum Tag der deutschen Einheit Werke von Bach bis Gershwin · RSBrass Blechbläserensemble 4,– bis 25,– € Samstag, 16. Oktober 20.00 Claudio Monteverdi: Marienvesper Monteverdi-Chor Hamburg · Amarcord Lautten Compagney Berlin · Leitung: Gothart Stier 4,– bis 25,– € 20. bis 31. Oktober »Jedermann« Festspiele Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal Inszenierung: Brigitte Grothum 17,– bis 51,– €

Newsletter auf www.berlinerdom.de Auf unserer Internetseite www.berlinerdom.de unter dem Punkt Information haben Sie die Möglichkeit, unseren Berliner Dom Newsletter zu bestellen. Monatlich erhalten Sie aktuelle Informationen zu Konzerten und Veranstaltungen sowie spezielle Angebote für Newsletter-Abonnenten.

Öffnungszeiten (keine Besichtigung während Gottesdiensten, Andachten und Veranstaltungen) Predigtkirche/Gruft Montag – Samstag 9 – 20 Uhr, sonn- und feiertags 12 – 20 Uhr Dom-Shop Montag – Samstag 11 – 18 Uhr Konzertkasse täglich 11 – 18 Uhr, Telefon: 202 69 – 136 Führungen nach Vereinbarung, Telefon: 202 69 – 119 (Babette Holzhauer) 14

Ansprechpartner & impressum Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin · Am Lustgarten · 10178 Berlin

Küsterei  Sibylle Greisert, Martin Hildebrandt Telefon: 202 69 – 111 · Fax: 202 69 – 130 · [email protected] Sprechzeiten: Montag 9 – 12 Uhr · Dienstag + Donnerstag 14 – 19 Uhr Außerdem telefonische Erreichbarkeit: Montag – Donnerstag 9 – 12 Uhr Pfarrerinnen und Pfarrer Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Telefon: über Küsterei · [email protected] Domprediger Thomas C. Müller Telefon: über Küsterei · [email protected] Pastorin Birte Biebuyck Telefon: über Küsterei · [email protected] Pfarrer im Entsendungsdienst Alexander Höner Telefon: über Küsterei · [email protected] Kontakt in seelsorglichen Notfällen außerhalb der Öffnungszeiten der Küsterei Pförtnerloge: 202 69 – 110 (Es wird versucht, Domprediger oder Pfarrer zu erreichen.) Domkantor  Tobias Brommann Telefon: 202 69 – 174 / Fax: 202 69 – 212 · [email protected] Büro der Berliner Domkantorei: Hanna Töpfer Telefon: 202 69 – 118 / Fax 202 69 – 212 · [email protected] Domorganist  Prof. Dr. Andreas Sieling Telefon: 202 69 – 177 · [email protected] Geschäftsführer  Lars-Gunnar Ziel Telefon: 202 69 – 152 · [email protected] Friedhofsverwaltung  Monika Bielaczewski Telefon: 452 22 55/Fax: 451 02 23 · [email protected] Friedhof Müllerstr. 72 – 73, 13349 Berlin · Friedhof Liesenstr. 6, 13355 Berlin Lebensberatung  Pfarrer Walter Hykel Krisenberatung, Seelsorge, Paarberatung, Supervision Telefon: 202 69 – 167 · [email protected] Öffnungszeiten: Montag – Freitag 14.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Herausgeber: Domkirchenkollegium  Dr. Irmgard Schwaetzer, Vorsitzende Telefon: 202 69 – 144 / Fax: 202 69 – 143 · [email protected] · www.berlinerdom.de 15

berliner dom Am Lustgarten · 10178 Berlin www.berlinerdom.de

Bankverbindung für Spenden Oberpfarr- und Domkirche · KD-Bank eG – Die Bank für Kirche und Diakonie Bankleitzahl: 350 601 90, Konto-Nr.: 8001 · Verwendungszweck: Domgemeinde