Jordanien. Faszinierendes Kulturland zwischen Jordan und Rotem Meer

Jordanien Faszinierendes Kulturland zwischen Jordan und Rotem Meer Reisetermine 5. September – 12. September 2013 14. November – 21. November 2013 Rei...
Author: Götz Fromm
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Jordanien Faszinierendes Kulturland zwischen Jordan und Rotem Meer Reisetermine 5. September – 12. September 2013 14. November – 21. November 2013 Reiseleitung Prof. Dr. Dr. Matthias Augustin u.a. Reisenummer: L13FE011

Jordanien steckt voller Geheimnisse, die es zu entdecken lohnt! Wer hat nicht schon einmal von der sagenumwobenen Nabatäerstadt Petra gehört oder dem Wadi Rum, Drehort des Filmes ‚Lawrence von Arabien‘? Entdecken Sie mit uns diese einzigartigen Orte, Landschaften, Stätten und noch vieles mehr, die dieses Land so einzigartig machen!

Ihr Reiseprogramm 1.Tag Anreise nach Amman Do/05.09.13/14.11.13 Linienflug mit Royal Jordanian von Frankfurt nach Amman. Ihr Reiseleiter empfängt Sie am Flughafen und begleitet Sie zum Hotel. Abendessen und Übernachtung in Amman. 2.Tag Amman & Jerash Fr/06.09.13/15.11.13 Bei einer kleinen orientierenden Stadtrundfahrt stellt sich Ihnen die jordanische Hauptstadt als moderne und aufstrebende Metropole vor. Amman, das im Altertum den Namen Philadelphia trug, wurde einst auf sieben Hügeln erbaut. Heute erstreckt sich die Millionenstadt schon über 19 Hügel! Sie fahren hinauf auf den Zitadellenhügel, der das Stadtzentrum überragt. Hier besuchen Sie das Archäologische Museum, das Funde aus allen Epochen der jordanischen Geschichte birgt. Unter anderem werden hier Teile der berühmten Schriftrollen aus Qumran ausgestellt. Außerdem genießen Sie von hier den Blick über die Stadt und das beeindruckend gut erhaltene Amphitheater. Am Nachmittag fahren Sie nach Jerash, das auch als „Pompeji des Ostens“ bezeichnet wird und als eines der am besten erhaltenen Beispiele einer römischen Garnisonsstadt gilt. Rückkehr nach Amman. Abendessen und Übernachtung. 3.Tag Berg Nebo – Madaba – Wadi Mujib – Kerak – Petra Sa/07.09.13/16.11.13 Sie verlassen Amman und fahren weiter auf den geschichtsträchtigen Berg Nebo. Hier können Sie wie einst Moses ins Gelobte Land spähen. Weiterfahrt nach Madaba. In der griechisch-orthodoxen Georgskirche verbirgt sich ein besonderer Schatz: das Palästina Mosaik. In prächtigen Farben und mit über 2 Millionen Mosaiksteinchen ist hier das Heilige Land detailgetreu dargestellt. Anschließend fahren Sie die historische Königsstraße entlang, die sich in Serpentinen durch das Wadi Mujib, den „Grand Canyon" Jordaniens windet. In Kerak unternehmen Sie noch einen Streifzug durch die Kreuzfahrerburg bevor Sie Ihren Weg nach Petra fortsetzen. Ankunft am Abend. Zimmerbezug im Hotel. Abendessen und Übernachtung. 4.Tag Petra So/08.09.13/17.11.13 Der heutige Tag lässt Sie vollständig in die untergegangene Kultur des Nabatäerreiches eintauchen. Auf halbem Weg zwischen dem Toten Meer und dem Golf von Aqaba gelegen, übt allein die spektakuläre Lage tief in einer engen Wüstenschlucht eine ungeheure Faszination aus. Sie schlängeln sich vorbei an engen und steilwandigen Felswänden. Am Ende der Schlucht, des „Siq", erscheint plötzlich das Schatzhaus des Pharao in Ihrem Blickfeld: die in den roten Fels gehauene Fassade mit ihren Säulen, Portalen und Reliefs ist das eindrucksvollste Monument der legendären Felsenstadt. Beim Gang durch das riesige Gelände bewundern Sie weitere geheimnisvolle Grabfassaden und Tempel. Lassen Sie sich verzaubern! Zum Abendessen werden Sie heute in „Petra Kitchen“ erwartet, wo Sie im Rahmen eines Kochkurses unter fachkundiger Anleitung Ihr Abendessen mit orientalischen Speisen selbst zubereiten. Übernachtung im Hotel.

5.Tag Wadi Rum – Aqaba Mo/09.09.13/18.11.13 Am Vormittag starten Sie zu einer Jeeptour durch das Wadi Rum. Die Kraft der Natur hat in Form von Erosion bizarre Formen in den weichen Sandstein geschliffen. Schmale Felsnadeln, spektakuläre Felsbrücken und leuchtend rote Granitberge ragen aus dem Wüstensand und verleihen dem sog. „Tal des Mondes" ein unverwechselbares Gepräge. In dieser märchenhaft anmutenden Kulisse wurde der Film „Lawrence von Arabien" gedreht. Den Abschluss dieser Tour bildet ein Mittagessen in Wadi Rum. Weiterfahrt zum Roten Meer. Zimmerbezug in Ihrem Hotel. Abendessen und Übernachtung. 6.Tag Rotes Meer – Totes Meer Di/10.09.13/19.11.13 Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Zeit zum Baden im Roten Meer! Gegen Mittag verlassen Sie Ihr Hotel und fahren entlang der Alten Gewürzstraße zum Toten Meer. Im Herzen des fruchtbaren Jordantals, von Bergen umsäumt, liegt das Tote Meer. Es befindet sich 400 m unter dem Meeresspiegel und bildet damit den tiefsten Punkt der Erde. Der hohe Salzgehalt macht das Tote Meer zu einer natürlichen Quelle für Gesundheit und Schönheit und lässt Sie beim Baden an der Oberfläche treiben. Unterwegs machen Sie Halt und besichtigen Bethanien, wo Johannes der Täufer lebte und Jesus getauft wurde. Seine Lage wurde inzwischen im Gebiet am Ostufer des Jordans im Haschemitischen Königreich Jordanien bestimmt. Der Elias Hügel gilt heute als Mittelpunkt des Taufortes. Dort gibt es Überreste eines byzantinischen Klosters mit Kirchen, einem großen Taufbecken und einem großen Wasserspeicher zu sehen. Zimmerbezug im Hotel am Toten Meer. Abendessen und Übernachtung. 7.Tag freier Tag am Toten Meer Mi/11.09.13/20.11.13 Dieser Tag steht zur freien Verfügung. Genießen Sie die Annehmlichkeiten Ihres 5* Hotels und nutzen Sie die Zeit zum Baden oder einen Besuch im erstklassigen Wellnessbereich des Hotels. Abendessen und Übernachtung. 8.Tag Heimreise Do/12.09.13/21.11.13 Der Abschied fällt schwer – doch mit vielen Eindrücken im Gepäck geht es heute zurück nach Deutschland. Transfer zum Flughafen Amman und Rückflug nach Frankfurt.

Änderungen im Programmablauf bleiben vorbehalten, sofern der Gesamtcharakter der Reise nicht verändert wird.

Leistungen • Linienflüge mit Royal Jordanian Frankfurt– Amman – Frankfurt inkl. aller Steuern und Gebühren (Stand Steuern & Gebühren 01/2013: 235,00 Euro) • 7 Übernachtungen / Frühstücksbuffet in folgenden oder gleichwertigen Hotels: 2 Nächte Amman 4* Hotel Amman International 2 Nächte Petra/Wadi Mousa 5* Hotel Beit Zaman 1 Nacht Aqaba / Tala Bay 5* Hotel Mövenpick Tala Bay 2 Nächte Totes Meer 5* Mövenpick Dead Sea Resort • 6 Abendessen im Rahmen der Halbpension im Hotel • 1 Abendessen im Rahmen des Kochkurses in „Petra Kitchen“ • alle Führungen und anfallenden Eintritte lt. Programm • Jeeptour im Wadi Rum inkl. Picknick-Lunch • alle Fahrten und Transfers in Jordanien im modernen klimatisierten Reisebus • örtliche durchgängige deutschsprachige Dr. Augustin Studienreiseleitung ab/an Flughafen Amman • Gruppenvisum bei Einreise nach Jordanien Reisepreis • pro Person im Doppelzimmer: 1.895,00 €

• Einzelzimmerzuschlag: 440,00 €

Mindestteilnehmerzahl • 20 Personen Nicht enthaltene Leistungen • Mittagessen (außer am 5.Tag) • Getränke zu den Mahlzeiten • Trinkgelder für Reiseleitung, Busfahrer, Hotels • Reiseversicherungen, wie z.B. Reiserücktrittskostenversicherung • persönliche Ausgaben Zusatzleistungen • Transfer zum Flughafen Frankfurt und zurück Preis auf Anfrage – je nach Teilnehmerzahl • Reiserücktrittskostenversicherung: Prämie pro Person im Doppelzimmer: 49,00 € (Reisepreis bis 2.000,- €) Prämie pro Person im Einzelzimmer: 69,00 € (Reisepreis bis 2.500,- €)

Voraussichtliche Flugzeiten mit Royal Jordanian (Änderungen vorbehalten) • 05.09.2013 Frankfurt - Amman Abflug: 15:05 Uhr • 12.09.2013 Amman – Frankfurt Abflug: 10:20 Uhr

Ankunft: 20:25 Uhr Ankunft: 14:05 Uhr

• 14.11.2013 • 21.11.2013

Ankunft: 21:50 Uhr Ankunft: 14:40 Uhr

Frankfurt - Amman Amman – Frankfurt

Abflug: 15:40 Uhr Abflug: 11:55 Uhr

Die Hotels 4* Hotel Amman International Direkt neben der Universität von Jordanien begrüßt Sie dieses 4Sterne-Hotel mit klimatisierten Zimmern mit Flachbild-TV. Es verfügt über einen Außenpool. Im Amman International Hotel wohnen Sie in geräumigen Zimmern mit kostenlosem WLAN und eigenem Bad mit Badewanne. Lassen Sie sich im hoteleigenen Restaurant kulinarisch verwöhnen. Eine Lounge mit Sesseln und die Bibliothek laden zum Entspannen ein. In der Bar werden Sie mit den neuesten Sportereignissen und Live-Musik unterhalten. 5* Beit Zaman Hotel Bei diesem Hotel handelt es sich um ein altes Dorf im Wadi Musa, das in ein Hotelresort umgebaut wurde. Das Beit Zaman bietet Zimmer mit Möbeln im Stil des 19. Jahrhunderts und Sat-TV. Alle Zimmer sind traditionell gestaltet mit lokal gefertigten Teppichen und Torbögen. Jedes Zimmer verfügt über eine Minibar, einen Safe und ein eigenes Bad. Das Hotel besticht durch die Steinarchitektur und verfügt über einen Innenpool und einen saisonalen Außenpool. Von den Terrassen des Hotels genießen Sie eine herrliche Aussicht auf die rötlichen Berge von Petra. Internationale Gerichte und eine Auswahl an Speisen aus der arabischen Küche genießen Sie im Restaurant des Hotel Beit Zaman. 5* Mövenpick Resort Aqaba Tala Bay Dieses direkt am Strand gelegene 5-Sterne Tala Bay Resort bietet ein Tauchcenter, einen Lagunen-Pool mit Wasserfällen sowie ein 1200 m² großes Spa- und Wellnesscenter. Alle Zimmer verfügen über einen privaten Balkon und eine kostenfreie Minibar. Im Restaurant Selan des Mövenpick Resort & Spa Aqaba speisen Sie im Freien bei einem Blick auf die Tala Bay. Zu den weiteren gastronomischen Einrichtungen gehören ein italienisches Lokal und ein Pub, in dem Sie leichte Mahlzeiten erhalten. Pool- und Strandbars sind ebenfalls verfügbar. Die geräumigen Zimmer im Mövenpick Resort Tala Bay Aqaba sind in hellen Farben eingerichtet und verfügen über deckenhohe Fenster. Der Zimmerservice steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung. Im Resort stehen Ihnen ein Wassersportcenter, mehrere Pools, darunter auch ein Lazy River, sowie eine Diskothek zur Verfügung. Das Zara Spa Tala Bay bietet einen Aroma-Ruheraum. 5* Mövenpick Dead Sea Resort Das 5-Sterne-Resort & Spa Mövenpick Dead Sea bietet einen herrlichen Panoramablick auf das Tote Meer mit privatem Zugang zum nördlichen Ufer des Toten Meeres. Die luxuriösen Zimmer im Mövenpick sind geschmackvoll eingerichtet, verfügen über Klimaanlage und Sat-TV und bieten Ihnen einen fantastischen Blick auf das Meer, die Berge oder den Garten. Das Mövenpick Resort & Spa bietet einen privaten Zugang zum Strand und einen Poolbereich mit mehreren Pools, einschließlich eines Infinity-Pools sowie ein im Winter beheizter Pool. Im Mövenpick Spa, dem ZARA, stehen Ihnen eine Fülle an Entspannungs- und Wellnessanwendungen in einer modernen 6.000 m² großen Anlage zur Verfügung. Zara bietet Ihnen Dampfbäder, Duschen mit tropischem Duft und Massagen. Im Restaurant des Mövenpick Resort & Spa Dead Sea werden Ihnen den ganzen Tag über À-lacarte-Gerichte serviert und am Abend wird ein Buffet gereicht.

Veranstalter im Sinne des Reiserechts: DR. AUGUSTIN STUDIENREISEN GmbH

Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen.

GES CHICHTE Vermächtnis der Wüstenkönige

Samstag, 22. Dezember 2012

SWT

WUES - Seite 36

Felsenstadt Petra in Jordanien

Vor 200 Jahren entdeckte der Orientreisende Johann Ludwig Burckhardt Petra, Stammessitz der Nabatäer. Heute zählt das antike Zentrum des Nomadenvolkes zu den neuen „Sieben Weltwundern“. sehr wohl mit den rauesten Ausdrücken des Arabischen rivalisieren möchte“, beschrieb Burckhardt später seine Tarnmethode. chweizerdeutsch kann Leben ret1812 brach Burckhardt nach Kairo auf, ten. Hätte der aus Basel stammende nahm aber nicht die kürzere Küstenroute, Johann Ludwig Burckhardt die sondern reiste mitten durch das Territorium Mundart nicht beherrscht, wäre er des heutigen Jordaniens. Hinweise auf die im wahrsten Sprichwortsinn über den Jordan Existenz Petras hatten seinen Ehrgeiz gegegangen und hätte auch die heute bekann- weckt. Er wollte die Nabatäer-Stadt finden teste Touristenattraktion Jordaniens nicht und drang südlich des Toten Meeres in unbewiederentdecken können – die Felsenstadt kanntes Gebiet. Dort wurde es brenzlig für Petra, Zentrum des Nabatäer-Reiches. Jahr- ihn, denn – Scheich hin, Schweizerdeutsch hundertelang lag es hinter Sand und Fels ver- her – Burckhardts beduinischer Begleiter steckt, kein Forschungsreisender fand dort- blieb misstrauisch und hielt ihn für einen hin, und nur wenige hatten überhaupt eine potenziellen Plünderer antiker Stätten, den Ahnung von der Existenz der Felsenstadt, er niemals freiwillig in die Felsenstadt geihren Hunderten von Höhlen, gewaltigen führt hätte. Burckhardt aber spielte die GlauHallen, Grabanlagen, Tempeln und prunk- benskarte. Moses Bruder Aaron liegt ganz in vollen Fassaden. Petra war das arabische der Nähe Petras begraben, und Burckhardt bat darum, ihm ein Opfer bringen zu dürfen. Atlantis. Professor Augustin beschreibt das Volk der „Im Abendland ist die Kenntnis um Petra nie ganz verloren gegangen“, sagt der Theolo- Nabatäer als „seltsame Erscheinung“. Rund ge Matthias Augustin, im oberfränkischen ein halbes Jahrtausend lang bestand ihr Forchheim lebender Professor für Altes Testa- Reich. „Im dritten Jahrhundert vor Christus ment an der Universität Rostock. „Die Kreuz- tauchten die Nabatäer auf, im dritten Jahrritter wussten von der Stadt, auch in mehre- hundert nach Christus verschwanden sie ren Konzilien wurde Petra erwähnt.“ Als vor- wieder von der Bildfläche.“ Sie waren, so erst letzter abendländischer Besucher gelang- Augustin, Beduinen und wussten ihr Wissen te der christliche Pilger Thetmar im Jahr 1217 über das Leben in der Wüste des Nahen und Mittleren Ostens zu ihrem Vorteil zu nutzen. dorthin. Wer den Siq betritt, eine rund 1,5 Kilometer „Sie stellten Karawanen zusammen, die aus lange Felsenschlucht, die bis zu 80 Meter in der Tiefe der arabischen Halbinsel zu den Hädie Höhe ragt und ins Innere der Stadt führt, fen am Mittelmeer zogen und kostbare Hanwird einen Augenblick lang glauben, der Erste delswaren transportierten. In Gaza und Jaffa zu sein, der Petra nach jahrhundertelanger beispielsweise wurden die arabischen Güter Einsamkeit wieder betritt. Licht streift die verschifft, die im Abendland sehr begehrt waren: Gewürze, Felswände und lässt Myrrhe und vor aldas Aquarell des Sand........................ lem Weihrauch.“ steins leuchten – Perl„Die Nabatäer schlugen aus den Mit Transport und rosa, Ziegelrot, FlachsHandel haben die gelb, Apricot und Felsen Tempelfassaden heraus, die Nabatäer sehr viel Zartgrau. Ein Idyll – Geld verdient. Im still und steinern, das es so kein zweites Mal mehr gibt.“ Professor Matthias Augustin Lauf der Zeit wurde im nächsten Moment ........................ ein Teil des Beduihinter Staubwirbeln nenvolkes sesshaft, und Stimmengewirr verschwindet. der andere zog nach wie vor mit seinen KaAn gleicher Stelle hat Johann Ludwig melen durch die Wüste. Um Christi Geburt Burckhardt am 22. August 1812 gestanden, entstanden aus den Karawansereien größere von der Angst vor Entdeckung geplagt und Niederlassungen – wie Petra, die wohlhasich vielleicht gefragt, ob er immer die richti- bendste Stadt der Nabatäer, Handelsknotengen Entscheidungen im Leben getroffen punkt und zugleich Zentrum ihres Königreihatte. Zwei Jahre war der studierte Jurist ver- ches. Heute zählt Petra neben dem Kolosgeblich auf Jobsuche gewesen. In echter Exis- seum in Rom, dem Taj Mahal in Indien oder tenznot meldete er sich schließlich bei der der Chinesischen Mauer zu den neuen „siebritischen African Association als Freiwilliger ben Weltwundern“. Und dies nicht nur wefür eine Forschungsreise zum Niger. Getarnt gen den architektonischen, sondern auch als muslimischer Kaufmann wollte er von wegen den technischen Fähigkeiten der NaKairo aus in das Innere Afrikas vordringen. batäer. Innerhalb nur eines Jahres erlernte er in Matthias Augustin ist, obwohl er schon Cambridge die arabische Sprache so gut, dass viele Gruppen nach Petra begleitet hat, bei er schon 1809 als Sheikh Ibrahim Ibn Abdal- jedem Besuch erneut beeindruckt: „Sie lah nach Aleppo reisen konnte, um dort mit schlugen aus den Sandsteinfelsen TempelfasSitten und Gebräuchen des Nahen Ostens saden heraus, die es so kein zweites Mal mehr vertrauter zu werden. Den Akzent seiner ara- gibt.“ Darüber hinaus entwickelten die Nabischen Aussprache begründete er damit, batäer ein raffiniertes System aus Aquädukdass er aus Indien stammte. Wenn eine Probe ten, mit denen sie Wasser aus den Bergen bis der indischen Sprache von ihm verlangt wur- in die Stadt und auf ihre Felder umleiteten. de, so antwortete er „im schlechtesten Dia- Auch der Zugang zur Stadt, in der zu ihrer lekt des Schweizerdeutschen, das beinahe Blütezeit bis zu 40 000 Menschen lebten, ist unverständlich und in seinen Kehllauten einzigartig, so Augustin. ......................................................................................................

Von unserer Mitarbeiterin NICOLE QUINT und unserem Redaktionsmitglied CHRISTINE JESKE

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S

Das Schatzhaus des Pharao in der Kunst: Der schottische Künstler David Roberts malte Petras Tempel im Jahr 1839. denführer und Souvenirverkäufer, posieren als Fotomodelle in nabatäischer Uniform. Für sechs Dinar trägt ein Esel Touristen in der Mittagshitze über rund 800 Stufen – glattpoliert von den Sohlen von Millionen Besuchern – hinauf zum Deir-Plateau. Von dort oben reicht der Blick bis zum Horizont, vor dem eine gedehnte Landschaft aus schroffen Tafelbergen, elegant geschwungenen Hügeln, Quadern und isolierten Kegeln liegt: die arabische Wüste. Vom Jebel Harun strahlt der weiße Schrein herüber, der zu Ehren des Propheten Aarons gesetzt wurde. Dort brachte Burckhardt sein Opfer dar – ein Zicklein für die Chance, Petra zu finden. Für viele andere große Entdeckungen floss vergleichsweise mehr Blut. Die Römer wollten natürlich die Nabatäer in ihr Reich integrieren. „Auf ihrem ersten Kriegszug scheiterten sie jedoch kläglich“, so Augustin, „erst im Jahr 106 nach Christus gelang es ihnen, die Nabatäer zu besiegen“. Mit diesem Datum begann die Assimilation des stolzen Wüstenvolkes mit den anderen Bevölkerungsgruppen des Römischen Reiches. „Wie sich diese gestaltete, wissen wir nicht, nur so viel: Die Nabatäer sind wieder aus der Geschichte verschwunden.“

Sein eigentliches Ziel, den Niger, hat Burckhardt nie erreicht. Kurz vor Aufbruch der Karawane, die ihn ins Innere Afrikas bringen sollte, erkrankte er an Ruhr und starb mit nur 32 Jahren. Als Freund und Kenner des Islam wird er bis heute auch in der arabischen Welt geachtet. Der noch um einiges populärere andere Brite im Arabergewand – Lawrence von Arabien – war natürlich auch in Petra und hielt ihn, für „den herrlichsten Ort der Welt“, unfähig allerdings ihn zu beschreiben. „Ich habe da eine Unmenge sehr schön geschriebener Berichte darüber gelesen“, notierte er, „doch sie geben überhaupt keinen Begriff davon und ich bin sicher, dass ich es nicht einmal so gut beschreiben kann, also wirst Du nie erfahren, was Petra eigentlich ist, falls Du nicht selbst hierherkommst.“ Ausstellungen zu Petra: Im Naturhistorischen Museum in Nürnberg lautet der Titel: „Antikes Zentrum des Weihrauchhandels“ (bis 28. April). Info im Internet: www.naturhistorisches museumnuernberg.de „Petra. Wunder in der Wüste. Auf den Spuren von J. L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim“ heißt die Sonderschau im Antikenmuseum Basel (bis 17. März): www.antikenmuseumbasel.ch

LIBANON SYRIEN

Mitte

lmeer

Wer sich auf den Weg macht, den erwarten hinter jeder Windung des Weges neue Aussichten, neue Farben, hier ein blühender Oleanderbusch, dort ein stämmiger Bambus, und am Ausgang des Siq formen vorstehende Felssprünge ein kolossales Schlüsselloch, durch das Touristen hindurch auf die rötlichen Säulen des Khazneh al-Firaun, das Schatzhaus des Pharaos, spähen. Als der schmale Pfad die Besucher und passenderweise auch einige Kamele wie durch ein Nadelöhr auf den Vorplatz entlässt, stehen alle wie zusammengefegt in kleinen Haufen am Rand, so als wollten sie nicht stören. Burckhardt musste seine Begeisterung vor seinem argwöhnischen Begleiter verbergen, heute dürfen sich alle großäugig wundern und beeindrucken lassen von all den Pilastern, Treppen, Tempelfassaden und Totenhallen. Bis Mitte der 1980er Jahre dienten die kühlen Grabbauten den Nachfahren der Nabatäer, Beduinen vom Stamm der B’doul, als Wohnungen und Ziegenställe. Um Petra touristisch besser nutzen zu können, siedelte die Regierung die B’doul jedoch zwangsweise um. Heute leben sie in den umliegenden Dörfern in Wadi Musa, verdienen am PetraTourismus jedoch mit. Sie arbeiten als Frem-

FOTO: BRIDGEMAN ART

Totes Meer

Jerasch Amman Madaba

SAUDI-ARABIEN

Jordan

JORDANIEN Petra Wadi Rum Aqaba

Johann Ludwig Burckhardt

FOTO: WIKIPEDIA

Baukunst der Nabatäer: Auf dem Berg steht der Felsentempel ad-Deir.

FOTO: THINKSTOCK

Schatzhaus von oben.

FOTO: JORDANISCHES FVA

100 km

MP-GRAFIK: HEIKE GRIGULL

ISRAEL