JAHRESPROGRAMM 2017

1817 – 2017 200 Jahre Kunstverein in Hamburg

Im Jahr 2017 feiert der Kunstverein in Hamburg sein 200-jähriges Bestehen. Seit 1817 ist der Kunstverein Hamburgs Plattform für innovative Ausstellungsformate, Produktion und Vermittlung von zeitgenössischer Kunst. Sein Ziel ist es, aktuelle künstlerische Positionen zu fördern, auszustellen und sich mit gegenwärtigen kulturellen und politischen Fragestellungen und Tendenzen auseinanderzusetzen. Der Kunstverein ist nicht nur die älteste Kunstinstitution der Stadt, sondern seine Mitglieder zeichneten sich im 19. Jahrhundert auch maßgeblich für die Gründung der Hamburger Kunsthalle verantwortlich und stellten die Sammlung des Kunstvereins als Grundstock für den Sammlungsaufbau des Museums zur Verfügung. 200 Jahre Kunstverein bedeuten gleichzeitig auch 200 Jahre nationale und internationale Kunst- und Kulturgeschichte sowie Politik und Gesellschaft in Hamburg. Mit einem umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm, einer Jubiläumspublikation und dem offiziellen Festakt im Herbst feiert der Kunstverein seine Geschichte und positioniert sich für die kommenden 200 Jahre als unverzichtbarer Ort des Austauschs und der ästhetischen Auseinandersetzung in Hamburg.

Kunstverein in Hamburg Klosterwall 23 20095 Hamburg



T +49 40 322158 F+49 40 322159 [email protected] www.kunstverein.de



THE HISTORY SHOW 28.1 – 2.4.2017, Eröffnung 27.1., 19 Uhr

3 Hamburger Frauen, W erner Büttner, Dani Gal, Beate Gütschow, Daniel Knorr, Burk Koller, Katrin M ayer, Christian Philipp M üller, Olaf Nicolai, M arjetica Potrč und ihre HFBK-Klasse Design for the Living W orld, Franz Erhard W alther In Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Fleckner David Christopher Mettlerkamp 1817 — 1821

Held der Befreiungskriege (Oberstleutnant) | Bleideckermeister | Großmeister der Freimaurerloge »Zum rothen Adler« | Kunstdilettant | Sammler | Mitglied der Patriotischen Gesellschaft | In seinem Haus trafen sich Künstler und Kunstfreunde und bewunderten seine Sammlung | Neid und Bosheit vertrieben ihn sieben Jahre aus Hamburg

Werner Büttner, Vereinsköpfe aus 200 Jahren, 2017

Wie stellt man die 200-jährige Geschichte des Kunstvereins aus? Man befragt die Vergangenheit zeitgenössisch. The History Show bildet den Auftakt zum 200-jährigen Jubiläum des Kunstvereins und basiert auf der wissenschaftlichen Aufarbeitung seiner facettenreichen Historie in Kollaboration mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Fleckner. So werden die Themenfelder Bürger und Bourgeoisie, Bildfindung - Formfragen, Landschaft und Heimat, Religion und Sentiment, Politische Strömungen, Identitäten, Institutionskritik, Verehrt – verfemt - vernichtet, Rehabilitierung der Moderne und DDR Kunst in der Bundesrepublik Deutschland, die in enger Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen des Kunstgeschichtlichen Seminars erarbeitet worden sind, reflektiert und kommentiert. Hierzu wurden KünstlerInnen eingeladen, die in Verbindung zum Kunstverein in Hamburg stehen und sich mit seiner Historie beschäftigen. Die räumliche Gliederung Rotherbaum von Olaf Nicolai ordnet die einzelnen Beiträge nach ihren spezifischen Anforderungen. Indem Arbeiten eigens für die Ausstellung produziert und mit Fotografien, Texten und weiteren Dokumenten von 1817 bis heute kombiniert werden, wird die Geschichte des Kunstvereins bis in die Gegenwart gespiegelt. Die Ausstellung wird kuratiert von Bettina Steinbrügge und Corinna Koch. Zur Ausstellung erscheint ein Reader.





BEST & BOLDEST Der Kunstverein in Hamburg wird ab 2017 eine Ausstellungsreihe mit dem Titel BEST & BOLDEST im Untergeschoss installieren, die in dichter Reihenfolge eine größere Bandbreite von jungen KünstlerInnen vorstellt, die in allen Medien, mit allen Überzeugungen arbeiten, aber mit einer Gemeinsamkeit: Sie setzen sich facettenreich mit Fragen zu unserer Wirklichkeit auseinander. Im unteren Ausstellungsraum präsentieren wir künstlerische Positionen, deren Fokus auf dem Hier und Jetzt liegt, die Kunst wie Gesellschaft gleichermaßen befragen, die die Welt nicht einfach so akzeptieren wollen, bloß weil sie schon immer so gewesen sein mag, die neue Wege finden und schaffen, die die Realität sezieren und analysieren, um unseren Blick zu weiten und manchmal auch zu überfordern. BEST & BOLDEST #1: DAIGA GRANTINA Pillars Sliding off Coat-ee 28.1. – 2.4.2017, Eröffnung 27.1., 19 Uhr In Kooperation mit Neue Kunst in Hamburg e.V. Kuratiert von Rhea Dall

Daiga Grantina, Buff in red, 2016

Daiga Grantina, Ribscreentray, 2016

Der Kunstverein präsentiert die junge Künstlerin Daiga Grantina (*1985, Riga, lebt und arbeitet in Paris) mit ihrer ersten großen Einzelausstellung in Deutschland. Grantina schafft ausschweifende Plastiken aus perforierten und wandelbaren Oberflächen, die trotz ihrer scheinbaren Monumentalität eine fragile Leichtigkeit vermitteln. Vermeintliche Gegensätze von flüssig und fest oder weich und hart werden aufgehoben. In ständiger Metamorphose klettern und kriechen die halbtransparenten Gebilde durch den Ausstellungsraum. Grantinas Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Formauflösung und Formwerdung und wirken so wie eine Übertragung der Malerei des Informel in den Raum. Die Künstlerin installiert im Kunstverein ein dreidimensionales Tableau, in dem sie die Säulen und Wände des Ausstellungsraums deplatziert, koloriert und entkleidet. Wie ein Parasit dringt sie dabei in die institutionelle Infrastruktur ein, als würde sie sich diese einverleiben.





JED M ARTIN – DIE KARTE IST INTERESSANTER ALS DAS GEBIET 22.4. – 18.6.2017, Premiere 21.4. In Kooperation mit dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Nach dem Roman Karte und Gebiet (2010) von Michel Houellebecq Idee & Konzept von Anita Schmid & Christoph Luser Kuratiert von Bettina Steinbrügge, Anita Schmid & Christoph Luser

Cover: M. Houellebecq, The Map and the Territory

Lutz Bacher, Installationsansicht, Portikus FFM, 2013

„Ich wär so gern ein Künstler / Um die Welt neu zu erschaffen / Um Anarchist sein zu können / Um wie ein Millionär zu leben!“ Jed Martin, Maler der Serie einfacher Berufe, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Frankreichs. Sein Portrait Michel Houellebecq, Schriftsteller, das kurz vor dessen brutaler Ermordung entstand, machte ihn weltberühmt. In Kooperation mit dem SchauspielHaus präsentieren wir den Künstler und feiern sein Werk in einer Retrospektive. Premiere: 21.4.2017 im Deutschen SchauspielHaus und im Kunstverein in Hamburg Zur Ausstellung wird ein Reader erscheinen. Besetzung: Lutz Bacher (USA), Maya Deren (D), Iris Häussler (D/CAN), Christian Jankowski (D), Eva Kot’átková, Constantin Luser (A), Seb Patane (IT/UK)), Sophie Ristelhueber (F), Jochen Schmith (D), Stefan Vogel (D), Christopher Williams (USA/D)





BEST & BOLDEST #2: GEORGIA GARDNER GRAY 22.4. – 18.6.2017, Eröffnung 21.4.

Georgia Gardner Gray, Science, 2015

Georgia Gardner Gray, Butterfly Eyes, 2016

Die junge in Berlin lebende Malerin Georgia Gardner Gray (*1988 in New York, USA) stellt sich mit ihren überbordenden Gemälden dem coolen Zeitgeist der Malerei quer entgegen. Statt abgeklärter Abstraktion malt sie farbenfrohe Figurenkonstellationen, die bisweilen an die Malerei des Rokoko oder des Impressionismus erinnern. Besonders dieser anachronistische Eindruck verleiht ihren Bildern eine ungemeine Aktualität. Grays Gemälde verbinden die luftige Malerei eines Antoine Watteau (1684 – 1712) mit den psychologischen Untiefen unseres Miteinanders. Hinter der Pracht lauert dabei das Unheimliche. Gray porträtiert vermeintlich harmlose Szenen und Interaktionsmomente, deren Psychologie sie haarklein seziert. Neben der Malerei ist Gray auch als Autorin und Regisseurin von grotesk humoristischen Theaterstücken tätig. Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung im Kunstverein in Hamburg entwickelt sie neue Arbeiten in einem theatralen Setting.





LIZ M AGOR – YOU YOU YOU 1.7. – 3.9.2017, Eröffnung 30.6., 19 Uhr In Kooperation mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich

Liz Magor Messenger, 1996-2002

Liz Magor, Burrow, 1999

Der Kunstverein in Hamburg wird im Sommer 2017 die erste deutsche Einzelausstellung der kanadischen Bildhauerin Liz Magor (*1948, Winnipeg, Kanada, lebt und arbeitet in Vancouver) präsentieren. Die Künstlerin hat im Verlauf ihrer über vierzig Jahre umfassenden Karriere immer wieder die Grenzen dessen, was Skulptur und Plastik ausmachen, ausgelotet und gehört zu den prägendsten Künstlerinnen Kanadas. Magors Arbeiten sind heute ein wichtiger Bestandteil der internationalen Materialismusdebatte in der zeitgenössischen Skulptur. Magor nimmt sich der gewöhnlichen und vertrauten Dinge unserer Welt an und verwendet sie in ihren Installationen entweder als Readymades oder formt sie mit anderen Materialien nach. Die Überführung in den Kunstkontext befragt gleichermaßen das Verhältnis von Kunst und Alltag sowie Wirklichkeit und Repräsentation. Durch bewusst gesetzte Leerstellen und Inszenierungen entwickeln Magors Arbeiten ein narratives Potenzial, das sich mit der literarischen Form der Kurzgeschichte vergleichen lässt - ohne Anfang und Ende sind es Ausschnitte einer übergeordneten Erzählung von den sozialen Nebenschauplätzen unserer heutigen Leistungsgesellschaft. Die Ausstellung vereint Skulpturen und Installationen der Künstlerin der letzten drei Jahrzehnten. Zur Ausstellung wird eine Publikation erscheinen.





BEST & BOLDEST #3: PREM SAHIB 1.7. – 3.9.2017, Eröffnung 30.6., 19 Uhr

Prem Sahib, Installationsansicht: Side On, ICA London, 2015

Der Kunstverein in Hamburg zeigt die erste Einzelausstellung des britischen Künstlers Prem Sahib (*1982, London, England, lebt und arbeitet in London) in Deutschland. Sahib arbeitet vorwiegend skulptural, um die architektonischen und sozio-kulturellen Bedingungen von Subkultur zu untersuchen. Seine Arbeiten wirken auf den ersten Blick kühl und reduziert. Einfache geometrische Formen und industrielle Materialien erinnern an die Minimal-Art. Anders als dem Minimalismus geht es Sahib aber nicht um Entpersönlichung, Objektivität und Logik, sondern seine Skulpturen sind im Gegenteil aufgeladen mit persönlichen Erfahrungen, Symbolik, Emotionen und Subjektivität. Sahibs Arbeiten fungieren häufig als Doubles für den menschlichen Körper und Berührungen respektive deren Abwesenheit. Ihre klar umrissenen, schematischen äußeren Formen stehen im spannungsvollen Widerspruch zu ihrem leidenschaftlichen Inhalt. Für seine Ausstellung in Hamburg entsteht eine Reihe von neuen Arbeiten, die sich im fragilen Zwischenbereich von Öffentlichkeit und Privatsphäre bewegen.





JUBILÄUMSFEIERLICHKEITEN September 2017

CHARITY AUKTION 14.9.2017 11.9. - 14.9.2017, Vorbesichtigungstage

OFFIZIELLER FESTAKT 22.9.2017 Senatsempfang / RednerInnen: Olaf Scholz, Erster Bürgermeister von Hamburg Harald Falckenberg, 1. Vorsitzender des Vorstands des Kunstvereins Uwe M. Schneede, Publikation 200 Jahre des Kunstverein in Hamburg Bettina Steinbrügge, Direktorin Im Anschluss: Buchpräsentation, Eröffnung der Einzelausstellung von Wolfgang Tillmans und anschließende Party mit Konzertprogramm und DJ-Set

PANELDISKUSSION 23.9.2017 „Just what is it that makes today's Kunstverein so different? So appealing?"





WOLFGANG TILLMANS 23.9.2017 – 12.11.2017, Eröffnung 22.9., 19 Uhr

Wolfgang Tillmans, Book for Architects, 2014

Wolfgang Tillmans, Cover von Frank Oceans Album blond, 2016

Wolfgang Tillmans (*1968, Remscheid, lebt und arbeitet in Berlin und London) gehört zu den bekanntesten deutschen Künstlern und ist seit über zwanzig Jahren einer der bedeutendsten Fotografen weltweit. Im Jahr 2000 erhielt er als erster Nichtengländer und Fotokünstler den renommierten Turner-Prize. Sein Werk ist von einem politischen und ästhetischen Interesse durchzogen, Realitätsentwürfe und Weltanschauungen zu hinterfragen. Zu seinem Oeuvre gehören neben den berühmten Portraits auch Stillleben, Landschaftsbilder, astronomische Studien und Architekturaufnahmen. Ein bislang weniger beachteter Teil seines Schaffens besteht aus Video- und Soundarbeiten, die jedoch schon seit Beginn seiner Karriere signifikant sein Werk bestimmen. Direkt nach seiner großen Retrospektive in der Tate Modern widmet der Kunstverein in Hamburg 2017 diesem bislang unentdeckten Aspekt die erste große Ausstellung.





BEST & BOLDEST #4: BASEL ABBAS & RUANNE ABOU-RAHM E 7.10. – 12.11.2017, Eröffnung 6.10., 19 Uhr

Basel Abbas & Ruanne Abou-Rahme, Only the Beloved Keeps Our Secrets, 2016

Ausgangspunkt der Arbeiten von Basel Abbas (*1983, Nicosia, Zypern, lebt und arbeitet in Ramallah und New York) und Ruanne Abou-Rahme (*1983, Boston, USA, lebt und arbeitet in Ramallah und New York,) ist das zeitgenössische Geschehen in Palästina – einer Region, die von der scheinbar ewigen Gegenwart der Krise und zunehmend von der Politik des Begehrens und der Katastrophe geprägt ist. Mit ihren Arbeiten suchen sie nach Wegen, ein anderes Bild zu zeichnen. Ihre Multimedia-Installationen legen beiläufige Erzählungen frei. Sie aktivieren und erfinden Figuren, Gesten und Orte als Material, um die Möglichkeiten der Gegenwart neu zu denken. Besonderes Augenmerk legen sie dabei auf die Funktion von Erinnerung – die verschobene Wahrnehmung eines Déja Vu wiederholt sich in ihren Arbeiten wie ein Leitmotiv. In ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland zeigen sie im Kunstverein in Hamburg zum ersten Mal die komplette Triologie The Incidental Insurgents. Das seit 2012 entstehende multimediale Projekt ist eine vielschichtige Erzählung, die sich auf historische und fiktionale Außenseiterfiguren bezieht. Das Künstlerduo erforscht eine neue politische Sprache in Zeiten des Aufbruchs und ungelöster Konflikte im Nahen Osten.





RAYYANE TABET – KOPF HOCH! M UT HOCH! UND HUMOR HOCH! 25.11.2017 – 11.2.2018, Eröffnung, 24.11., 19 Uhr

Rayyane Tabet’s Urgroßvater

Beduinenteppich der Familie Tabet Die thronende Götting des Tel Halaf

Der Kunstverein in Hamburg präsentiert im Herbst 2017 die erste institutionelle Einzelausstellung des jungen libanesischen Künstlers Rayyane Tabet (*1983 Ashqout, Libanon, lebt und arbeitet in Beirut) in Deutschland. Tabet untersucht in seinen Arbeiten die historischen Verschränkungen des Nahen Ostens mit der westlichen Welt. Sein vornehmlich skulpturales Werk zeichnet sich durch archäologische Akribie im Umgang mit Kulturgeschichte aus. Dabei vermengt er offizielle Geschichtsschreibung mit seiner persönlichen Familiengeschichte, um den Blick auf kaum zur Kenntnis genommene Erzählungen und Zufälle zu lenken. Für die Ausstellung in Hamburg forscht er derzeit als DAAD-Stipendiat am Pergamonmuseum in Berlin zur Geschichte des syrischen Siedlungshügels von Tel Halaf, der durch den deutschen Diplomaten und Orientalisten Max von Oppenheim 1899 entdeckt wurde. Dessen Übersetzer war Tabets Urgroßvater, der ihm als Spion zur Seite gestellt wurde, war doch von Oppenheims eigentlicher Auftrag, die Beduinenströme zu erkunden. Indem Tabet die weltgeschichtlichen, expansionistischen und strukturellen Zusammenhänge mit den familiären Gegebenheiten verbindet, eröffnet er einen Blick auf die untrennbaren Verbindungen zwischen individueller und kollektiver Geschichte und zwischen Kolonialismus und internationaler Politik. Gerade hinsichtlich der heutigen Geschehnisse in Syrien kann die Auseinandersetzung wichtiger und aktueller kaum sein. Die ausgestellten Werke werden koproduziert mit u.a. der Istanbul Biennale 2017 und dem DAAD in Berlin.





STANDPUNKTE: Zu Kunst und Kultur in Hamburg Februar – Oktober 2017 Podiumsdiskussionen Hamburg ist im Jahr 2017 von zwei kulturellen Großereignissen geprägt: der langersehnten Eröffnung der Elbphilharmonie und dem 200-jährigen Jubiläum des Kunstverein. Diese außergewöhnliche Konstellation verspricht hohe Aufmerksamkeit auf das kulturelle Treiben – positive wie negative. Aus diesem Grund installiert der Kunstverein mit der Diskussionsreihe STANDPUNKTE – Zu Kunst und Kultur in Hamburg einen Ort für angeregte Debatten. Interdisziplinär und institutionsübergreifend kommen VertreterInnen der großen Häuser, der kleinen Off-Spaces und der Politik gleichermaßen zu Wort, um die Frage „Quo vadis, Hamburg?“ zu stellen. Die STANDPUNKTE diskutieren aktuelle Probleme, Fragestellungen und Herausforderungen der Kultur in Hamburg. Ein besonderes Anliegen der Reihe ist die Integration der Bürger, denn wir wollen nicht unter uns im kulturellen Elfenbein sprechen, sondern laden das Publikum aktiv ein, sich rege an den Debatten zu beteiligen.

EINE KLEINE GESCHICHTE DES KUNSTVEREINS IN DEN HAM BURGER INSTITUTIONEN Juli – September 2017 Ausstellungsserie Zur 200-Jahr-Feier des Kunstverein in Hamburg findet eine Ausstellungsserie in mehreren Hamburger Museen gleichzeitig statt, durch die ein fragmentarischer und zugleich ganzheitlicher Blick auf die Geschichte des Kunstvereins in der Kulturgeschichte der Stadt geworfen wird. Für das Projekt werden in verschiedenen Hamburger Museen Dokumente und Kunstobjekte zusammengetragen, die den Kunstverein reflektieren, aber auch das bürgerliche Engagement der Stadt. Die zusammengestellten Dokumente eines genau abgesteckten Zeitraumes eröffnen die Möglichkeit das „institutionelle Gedächtnis“ zu hinterfragen. Durch diesen Prozess des Zusammenfügens von unterschiedlichen historischen Materialen aus verschiedenen Institutionen ergibt sich eine reizvolle Gedächtnis-Landkarte, die das kollektive Geschichtsverständnis einer Stadt anhand einzelner Standpunkte nachvollziehbar macht. Zur Ausstellung erscheint ein kleiner Führer mit einem einleitenden Text, der das Konzept vorstellt und einem Stadtplan, auf dem die beteiligten Institutionen verzeichnet sind.

Teilnehmer: Hamburger Kunsthalle Museum für Kunst und Gewerbe Deichtorhallen Kunsthaus Hamburg Altonaer Museum (tbc) Museum für Hamburgische Geschichte (tbc)