Jahresbericht 2012 Dienstleister mit Zukunft

Inhaltsverzeichnis Vorwort

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Unternehmensberatung, sozioökonomische Beratung, Markt und Sachverständigenwesen

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Erneuerbare Energien und Landtechnik

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Aus- und Weiterbildung

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Einkommensergänzungen

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Agrarwirtschaft im Land zwischen den Meeren Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt Zukunftsfähigkeit durch Ausbildung und Beratung

Lehr- und Versuchswesen für sichere Einkommen Das Forstzentrum Bad Segeberg

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Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp

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Das Gartenbauzentrum Schleswig-Holstein in Ellerhoop

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Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Malente

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Qualität aus der Region Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“

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Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen der Landwirtschaftskammer

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LC Landwirtschafts-Consulting GmbH

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DEULA Schleswig-Holstein GmbH

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MesseRendsburg GmbH

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Öffentlichkeitsarbeit

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Organigramm

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Ehrenamtliche Organisation der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

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Verabschiedung von Jürgen Pallasch

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Landwirtschaftskammer in der Region für die Region

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Impressum

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Vorwort Tierhaltung und Tierzucht ist das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, für den Forst das Forstzentrum Bad Segeberg und für den Gartenbau das Gartenbauzentrum in Ellerhoop. Für die Milchwirtschaft steht die Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft in Malente zur Verfügung.

Für die landwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein war 2012 ein spannendes Jahr. Nach zwei eher unterdurchschnittlichen Jahren wurde überwiegend eine gute Getreideernte in Schleswig-Holstein eingefahren, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Die Preise für Agrarrohstoffe an den internationalen Agrarbörsen sind nach wie vor hoch. Gleichzeitig haben sich aber auch die Kosten für die Erzeuger erhöht. Die Tierhalter und auch die Biogasproduzenten bekamen in diesem Jahr die gestiegenen Futterkosten beziehungsweise Substratpreise besonders zu spüren. Seit Mai gibt es einen grünen Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein – die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer ist ehrlich und konstruktiv. In nächster Zeit werden immer weniger öffentliche Mittel zur Verfügung stehen, gleichzeitig macht der Generationswechsel auch vor der Kammer nicht halt. Mit einem griffigen Strukturkonzept ist die Landwirtschaftskammer aber dennoch in der Lage, den Betrieben auch künftig kompetente Beratung in vielfältigen Bereichen anbieten zu können und ebenso professionell der Ausbildung in Zeiten von Fachkräftemangel Rechnung zu tragen. Themen wie Gewässerschutz, Bodenschutz und Artenvielfalt werden immer wichtiger und werden ebenfalls in Versuchen und Beratung abgedeckt. Besonders stolz ist die Landwirtschaftskammer auf ihr gut funktionierendes Versuchswesen, wo die Grundlagen für die Beratung gewonnen werden. Um für das gesamte Land Aussagen für die landwirtschaftliche Praxis gerade im Pflanzenbau und Pflanzenschutz treffen zu können, unterhält die Landwirtschaftskammer neben der Zentrale in Rendsburg 16 Außenstellen. Der zentrale Standort für den Bereich

In diesem Jahr ist im Agrarzentrum am Grünen Kamp das Berufliche Gymnasium „Erneuerbare Energien“ erweitert worden. Der Neubau wurde pünktlich zu Schulbeginn im August eingeweiht – auch künftig wird sich die Zusammenarbeit zwischen den Agrarinstitutionen am Standort Rendsburg weiter intensivieren. Die Strategie, gemeinsam mehr zu schaffen bei kurzen Wegen und persönlichen Gesprächen, hat sich bewährt. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war der Besuch von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der Kammerfachtagung zum Thema „Regionale Produkte“. Dabei zeigte sich, dass Schleswig-Holstein mit seinem Gütesiegel „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ gut aufgestellt ist und die Akzeptanz bei Produzenten, Verbrauchern und im Handel genießt. Die NORLA wurde 2012 ihrem Ruf, Fach- und Verbrauchermesse zu sein, bestens gerecht – es wurden steigende Aussteller- und Besucherzahlen verzeichnet. In der Kammerhalle präsentierten sich Betriebe mit alternativen Einkommensformen in der Landwirtschaft: vom Bauernhofcafé bis zum Urlaub auf dem Bauernhof. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr, in welchen Arbeitsfeldern und vielfältigen Dienstleistungen die Landwirtschaftskammer sich in diesem Jahr engagiert hat. Die passenden Ansprechpartner und Informationen zur Struktur der Landwirtschaftskammer, zum Ehrenamt und Hauptamt finden Sie am Ende des Jahresberichtes oder auf unserer Internetseite unter www.lksh.de.

Claus Heller Präsident

Jürgen Pallasch Geschäftsführer

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Agrarwirtschaft im Land zwischen den Meeren Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt

Getreide hatte 2012 in Schleswig-Holstein einen Anbauumfang von knapp 231.000 ha. Witterungsbedingt wurde Raps auf einer Fläche von rund 61.000 ha angebaut. Die Anbaufläche von Mais lag 2012 bei 181.000 ha. Die Landwirtschaftskammer bietet vielfältige Informationen zu Sorten, Pflanzenschutz, Düngung, Bestandsführung und Anbautechnik, Reifeprüfung und Futterkonservierung sowie aktuelle Fachinfos zu den Kulturen an.

Der Nordwesten und Nordosten vermeldeten häufig enttäuschende Kornerträge bei hohen Strohanteilen. Hier hat das in dieser Anbauregion im Vegetationsjahr aufgelaufene Strahlungsdefizit, gekoppelt mit vergleichsweise hohen Niederschlagsmengen, eine erfolgreiche Umlagerung von Stickstoff vom Stroh zum Korn verhindert. Die Ernte begann hier auch gegenüber den übrigen Regionen im Lande verzögert, die Bestände waren noch nicht reif und wurden zum Teil mit ca. 19 % Feuchte gedroschen, während im Küstenbereich in der zweiten Erntehälfte mit 12 bis 14 % Feuchtigkeitsgehalt das Getreide direkt eingelagert werden konnte. Fallzahlen unter 220 Sekunden waren nur regional begrenzt (Nordosten) und sortenspezifisch (JB Asano) ein Problem. In den übrigen Anbauregionen wurden Fallzahlen um 300 Sekunden erreicht.

Erträge gut, Qualitäten knapp erreicht Nach den Ertragsmeldungen aus der Praxis lagen die Erträge je nach regionalem Witterungsverlauf zwischen 60 und 110 dt/ha. Ertragsvorteile hatte vor allem die Küstenregion an der Ostküste und im mittleren Dithmarschen, je nach regionaler Niederschlagsverteilung. Auf schwereren Böden der Landesmitte waren Erträge um die 80 dt/ha die Regel. Im Südosten und Südwesten des Landes verhinderte anteilige Auswinterung in der Kahlfrostperiode im Februar höhere Erträge.

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Bei hohem Ertragsniveau wurden die geforderten Proteinwerte für Brotweizen knapp. Die Mehrzahl der ermittelten Qualitäten lag zwischen 11 und 12 % Protein i. d. TS. Die mit Beginn der Ernte und im Ernteverlauf erzielten Erzeugerpreise für nicht vorkontraktierte Ware lagen mit 23 bis 25 Euro je dt außergewöhnlich hoch und blieben auch in der Ernte stabil. Ursachen dafür waren Knappheit der Ware im Bundesdurchschnitt wegen der regional zum Teil kräftigen Auswinterung sowie der niedrigen Ernten in Russland und der Schwarzmeerregion und den dürrebedingten Einbußen im Maisanbau in den USA.

Projekt „On Farm Research“ Gut Helmstorf Bereits im fünften Versuchsjahr testet die Landwirtschaftskammer intelligente Technik für den Marktfruchtbau der Zukunft im Modellprojekt „On Farm Research“ - großflächige Versuche in der Landwirtschaft auf Gut Helmstorf.

Versuchsergebnisse begleiten betriebliche Entwicklung Einen Schwerpunkt der Versuchsaktivitäten der Landwirtschaftskammer bilden die Landessortenversuche. Aus den vorliegenden Versuchsergebnissen lässt sich aufgrund der Ertrags- und Qualitätsergebnisse der Sorten eine Orientierung für die Sortenwahl für Schleswig-Holstein ableiten. Für die Sortenwahl sollten auch zur Aussaat 2012/2013 neben der Ertragsleistung und -stabilität über die Jahre die Sicherung der Mindestanforderungen an die Qualität für eine sichere Vermarktung und damit für ein sicheres monetäres Ergebnis auf Erzeugerseite im Vordergrund stehen.

Dieses Projekt der Landwirtschaftskammer ist in seiner Komplexität und seinem Aussagewert einzigartig in Deutschland und auch in Europa. Die Ergebnisse tragen dazu bei, den Getreide- und Rapsanbau im Land und darüber hinaus zukunftsfähig zu erhalten. Ziel des Projektes ist es, mithilfe modernster GPS- und Sensortechnik Ackerland teilflächenspezifisch zu bewirtschaften, sodass Kosten gesenkt werden können, ohne Ertrags- und Qualitätsverluste dabei in Kauf nehmen zu müssen. Dabei steht die Reduzierung des Betriebsmitteleinsatzes, angepasst an das zu erwartende Ertragspotenzial, im Vordergrund, um den Geldbeutel des Landwirtes und die Umwelt zu schonen. Das Projekt bietet acker- und pflanzenbauliche und technische Lösungen zu Themen wie: • Teilflächenspezifische Grunddüngung, beginnend mit einer entsprechenden Bodenprobenahme und Ermittlung von Bodenart, pH-Wert und Nährstoffversorgung

Im Ergebnis der Landessortenversuche (LSV) werden jährlich Anbauempfehlungen für die Naturräume Östliches Hügelland, Marsch und Geest gegeben.

• Parallelfahren mittels Satellitensteuerung und RTK-Signal

Die Anbauempfehlungen für den Getreideanbau und andere Kulturen in Schleswig-Holstein ermöglichen durch mehrjährige Bewertung der Ertragsleistung sowie der Anbau- und Qualitätseigenschaften unter Einbeziehung der Vermarktungschancen der Sorten eine sichere Anbauentscheidung für den landwirtschaftlichen Betrieb.

• Teilflächenspezifische Aussaat nach Bodengüte und den daraus zu erwartenden Feldaufgängen, kombiniert mit einer teilflächenspezifischen Schneckenkornausbringung

• Bodenbearbeitungstechnik zur teilflächenspezifischen Mulchsaat- und Direktsaattechnik

• Stickstoffdüngung mittels Sensortechnik als Voraussetzung für eine teilflächenspezifische N-Düngung • Erntetechnik mit Ertragskartierung zur Ermittlung teilflächenspezifischer Erträge und zur Feststellung des Erfolges der oben genannten Bewirtschaftungsmaßnahmen. In diesem Jahr fand der zweite Projekttag zum Thema „On Farm Research“ – teilflächenspezifischer Ackerbau in der praktischen Anwendung – auf Gut Helmstorf statt. Zum Projekttag am 12. Juni kamen 180 interessierte Landwirte, Berater und Vertreter aus den Branchen Züchtung, Düngung,

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Landtechnik, Bodenkunde und GPS-Technik nach Helmstorf, um sich über die aktuellen Erprobungsergebnisse der Landwirtschaftskammer zu informieren. Bisher nahmen 2.500 Besucher den Wissenstransfer zum teilflächenspezifischen Acker- und Pflanzenbau von der Landwirtschaftskammer in die Praxis an.

wesen investiert. Auf insgesamt fünf Versuchsstandorten werden jetzt Ökoversuche durchgeführt. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Standorte Sönke-Nissen-Koog (Öko-Winterweizen), Lindhof (Ökoversuchsbetrieb der Uni Kiel mit den Versuchen Öko-Mais, Öko-Sommerweizen und Öko-Kartoffeln), Wulfshagen (Praxisbetrieb Rzehak-ÖkoMais), Trenthorst (Ökoversuchsbetrieb des Johann Heinrich von Thünen-Institutes Öko-Winterweizen). Hauptstandort der Ökoversuche ist der Versuchsstandort Futterkamp. Dort laufen neben den Öko-Winterungen auch Versuche mit ÖkoLeguminosen und Öko-Hafer. Die Neuausrichtung des Referates Ökologischer Landbau hat 2012 schon die ersten Früchte getragen. Durch die guten Ergebnisse im Bereich der Öko-Winterweizenprüfung am Standort Futterkamp wurde dieser Standort neben 13 weiteren Standorten in der Bundesrepublik als Wertprüfungsstandort vom Bundessortenamt ausgewählt.

Wissenstransfer in die Praxis Wissenstransfer ist eine zentrale Herausforderung. Die Praxis braucht für eine erfolgreiche Unternehmensführung zeitnah und umfassend die Ergebnisse für einen schnellen Transfer in die Produktionsabläufe. Dazu zählen der Internetauftritt, die Warndienste des Pflanzenschutzes und die Artikel im Bauernblatt. Auch die Richtwerte der Düngung, die jetzt jährlich herausgegeben werden, sowie unzählige Vorträge auf Seminaren und Veranstaltungen der Vereine und Verbände haben einen hohen Stellenwert beim Wissenstransfer in die Praxis. Dazu kommen Beratungsgespräche am Telefon beziehungsweise im Büro. Neben den Versuchsaktivitäten konnten zahlreiche Veranstaltungen zum Wissenstransfer erfolgreich durchgeführt werden: Dazu gehörten neben den Feldführungen, Sendungen in Funk und Fernsehen, Fachvorträgen und Fachveröffentlichungen (regional und überregional) unter anderem der Projekttag „On Farm Research“ auf Gut Helmstorf im Juni 2012 und im Juli das Erntepressegespräch der Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem Statistikamt Nord.

Ökologischer Landbau 2012 Die Praxis und die Politik stellen zunehmend höhere Anforderungen an die Landwirtschaftskammer. Darauf hat diese reagiert und in Personal sowie in das Ökoversuchs-

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Düngung, Gewässer- und Bodenschutz: Die Herausforderung der Zukunft Zur Erreichung der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie sind fundierte Empfehlungen zur bedarfsgerechten, umweltschonenden Düngung unentbehrlich. Die jährlich aktualisierten Richtwerte für die Düngung haben sich hierbei als tragende Säule in der Beratung und auf den landwirtschaftlichen Betrieben zur Umsetzung in der Praxis beim Düngen bewährt. In grundwassersensiblen Gebieten (Trinkwasserschutzgebiete, gefährdete Grundwasserkörper nach EG-WRRL) nimmt die Beratung zur grundwasserschonenden Stickstoffdüngung bei Silomais einen ständig wachsenden Raum ein. Gründe hierfür sind der deutlich angestiegene

Anbauumfang von Silomais auf der Geest sowie zunehmende Hinweise auf steigende Nitratausträge aus landwirtschaftlichen Flächen durch den vermehrten Silomaisanbau. Mit Hochdruck werden Verfahren in der Praxis etabliert, die helfen, das sehr gute Stickstoffverwertungsvermögen von Silomais besser zu nutzen. Hierzu zählen die späte Nmin-Beprobung im Silomais Ende Mai, die zunehmende Beachtung der Rohproteingehalte in der Maissilage als Korrektiv für zukünftige Düngemaßnahmen sowie die verlustarme Ausbringung von Gülle und Gärresten bei Silomais über Depot- und Unterfußdüngungstechniken direkt in den Boden.

Pflanzenschutzgesetz novelliert Für den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer und die landwirtschaftliche und gartenbauliche Praxis führt das am 14. Februar 2012 in Kraft getretene neue Pflanzenschutzgesetz zu einigen wesentlichen Änderungen. Mit dieser Gesetzesnovelle werden verschiedene Richtlinien der EU umgesetzt. Mit diesen neuen Rechtsvorschriften sollen eine weitere Harmonisierung des Inverkehrbringens und der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und eine deutliche Verbesserung des Verbraucher- und Umweltschutzes in allen Mitgliedstaaten der EU erreicht werden. Folgende Änderungen sind von besonderer Bedeutung:

Integrierter Pflanzenschutz Alle beruflichen Anwender von Pflanzenschutzmitteln müssen sich ab 2014 an die allgemeinen Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes halten. Das bedeutet, dass biologische, pflanzenzüchterische und anbautechnische Verfahren vorrangig zu nutzen sind, soweit sie zur Verfügung stehen und praktikabel sind.

Sachkunde im Pflanzenschutz Wesentliche Änderungen betreffen die Sachkunde im Pflanzenschutz. Hier gibt es unter anderem folgende Änderungen: • Die Bescheinigung der Sachkunde wird neu geregelt. Die bisher als Nachweis der Sachkunde gültigen Berufsabschlüsse oder Zeugnisse einer Sachkundeprüfung verlieren Ende 2015 ihre Gültigkeit. Jede sachkundige Person muss sich einen Sachkundenachweis neu ausstellen lassen. Die bisherigen Sachkundenachweise gelten noch bis zum 26.11.2015, danach verfallen sie. Der Antrag auf Erteilung einer Erstbescheinigung muss spätestens am 26.05.2015 bei der zuständigen Behörde (in Schleswig-Holstein bei der Landwirtschaftskammer) gestellt werden. • Alle als sachkundig geltenden Personen unterliegen zukünftig einer Fortbildungspflicht. Innerhalb eines Zeitraumes von jeweils drei Jahren muss jeder an einer anerkannten Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen. Die Fort- oder Weiterbildung ist der zuständigen Behörde auf Verlangen nachzuweisen. Die 3-Jahresfrist beginnt mit dem Ausstellungsdatum der Erstbescheinigung. Bislang schon als sachkundig geltende Personen müssen ihre erste Fortbildung im Zeitraum vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2015 wahrnehmen. • Ab Ende 2015 dürfen Pflanzenschutzmittel für berufliche Anwender nur noch an sachkundige Personen abgegeben werden.

Zukunft und Ausblick Die Arbeitsschwerpunkte in der Abteilung Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt werden sich insbesondere an folgenden strategischen Zielen ausrichten müssen: • Verbesserung der Produktionsbedingungen mit Blick auf eine nachhaltige Nutzung von Natur und Umwelt unter den Herausforderungen des Klimawandels • Erprobung von neuer Technik bei der Versuchsfeldarbeit (GPS, NIRS, Drohnen) zur mittelfristigen Kostensenkung im Versuchswesen

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Zukunftsfähigkeit durch Ausbildung und Beratung Unternehmensberatung, sozioökonomische Beratung, Markt und Sachverständigenwesen Betriebe auf Wachstumskurs Viele landwirtschaftliche Betriebe befanden sich im abgelaufenen Wirtschaftsjahr in einem wahren Wechselbad der Gefühle. Trotz zum Teil katastrophaler Aussaatbedingungen bewegten sich die Erträge im Marktfruchtbau auf einem Durchschnittsniveau, in Einzelfällen lagen sie auch etwas höher. Zwischen den einzelnen Kulturen ist es dabei aber auch zu deutlichen Ertragsunterschieden gekommen. Die Preise für die Marktfrüchte konnten sich zumindest während der Erntemonate deutlich nach oben entwickeln. Bei den Milchviehbetrieben begann das Wirtschaftsjahr mit weiter ansteigenden Milchpreisen, die im Zeitablauf dann aber wieder nachgaben und sich in der Folge auf einem Niveau um die 30 Cent je kg netto bewegten. Die Rentabilität der Milchviehbetriebe wurde aber speziell durch ansteigende Futtermittelpreise beeinträchtigt. Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können es sich viele Milchviehbetriebe gar nicht mehr leisten, Milchquote an der Börse zu erwerben. Die Quotenrenten liegen insbesondere unter Berücksichtigung von Wachstumsinvestitionen nahezu bei null. Von der enormen Preissteigerung sind besonders die Schweine erzeugenden Betriebe betroffen. Rentabilität und Liquidität liegen auf einem sehr ungünstigen Niveau. Somit liegt nach wie vor ein Schwerpunkt bei der Unternehmensberatung und der sozioökonomischen Beratung mit der Liquiditätssicherung in den landwirtschaftlichen Unternehmen. Vorausschauende Liquiditätspläne und ein begleitendes Liquiditätscontrolling sind für die Betriebe und die Banken hilfreiche Instrumente, um eine notwendige Transparenz in der Betriebsfinanzierung zu vermitteln. Finanzierungsengpässe werden zeitig erkannt, sodass auch im Vorwege Maßnahmen ergriffen werden können, um die Liquidität im Unternehmen zu erhalten. Trotz der in vielen Bereichen nach wie vor angespannten wirtschaftlichen Situation haben Betriebe in produktionserweiternde Kapazitäten investiert. Die Beratung für diese Betriebe umfasst im Vorwege die Analyse der strategischen Unternehmensausrichtung, die betriebswirtschaftliche Beurteilung der Jahresabschlüsse – Bilanz und Gewinn- und

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Verlustrechnung – sowie das Erstellen des betriebswirtschaftlichen Investitions- und Finanzierungskonzeptes. Die Landwirtschaftskammer hält weiterhin an ihren mit Banken, Wirtschaftsberatungsgesellschaften und Beratungsringen bestehenden Kooperationsvereinbarungen fest. Sämtliche Kooperationsvereinbarungen zielen darauf ab, die landwirtschaftlichen Unternehmen in Schleswig-Holstein in ihrer Entwicklung mit betriebswirtschaftlicher und zum Teil produktionstechnischer Beratung zu unterstützen. Bei den Dienstleistungen gegenüber den Institutionen wahrt die Landwirtschaftskammer in jedem Fall ihre fachliche Neutralität. Seit gut drei Jahren wird der Marktteil im Bauernblatt für Schleswig-Holstein und Hamburg ausschließlich durch die Landwirtschaftskammer inhaltlich gestaltet. Alle Leserinnen und Leser des Bauernblattes erhalten aktuelle Informationen über landwirtschaftliche Produkt- und Produktionsmittelpreise, Marktkommentare zu wechselnden Themen, Erklärungen über Marktverläufe und Prognosen zur kurzfristigen Marktentwicklung. In den Mittelpunkt der Marktberichterstattung rückt zunehmend die Situation an den Kontrakt- und Warenterminmärkten für Agrarprodukte. Die mit der Agrarmarkt Informationsgesellschaft mbH (AMI) geschlossenen Verträge über die Datenlieferung für eine bundesweite Marktberichterstattung sind fortgeführt worden. Derzeit sind vom Präsidenten der Landwirtschaftskammer 55 Männer und Frauen als Sachverständige der Landwirtschaftskammer anerkannt und bestellt. Für die Bereiche Landwirtschaftliches Bauwesen sowie Garten- und Landschaftsbau besteht derzeit ein deutlicher Bedarf nach weiteren Sachverständigen. Nach der Änderung der Verfahrensordnung erweitert das Schiedsgerichtsverfahren das Aufgabengebiet der Sachverständigen. Die von der Landwirtschaftskammer bestellten und vereidigten Sachverständigen für die Bereiche Landwirtschaft, Gartenbau, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie Natur und Umwelt beschäftigten sich in diesem Jahr in einem Fortbildungsseminar mit Fragen zu Schiedsgerichtsverfahren nach der Zivilprozessordnung (ZPO) und in einem weiteren Seminar mit der Bewertung im Zusammenhang mit der Verpachtung von landwirtschaftlichen Betrieben.

Erneuerbare Energien und Landtechnik

Kammer als neutraler Ratgeber gefragt Die Erneuerbaren Energien werden aktuell durch das zum 1. April 2012 geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz bestimmt. Hieraus ergeben sich für Altbetreiber von Biogasanlagen, aber auch für potenzielle Neuanlagen die rechtlichen Rahmenbedingungen. Derzeit ist vor allem das Thema „Dokumentationspflichten“ für die Betreiber von Biogasanlagen eine große Angelegenheit. Gerade hierbei wird von den Mitarbeitern Hilfe bei der Bewältigung der Datenflut und den Aufzeichnungspflichten angeboten, die Beratungspakete können je nach Bedarf zusammengestellt werden. Neben Biomasse bestimmte auch die Windenergienutzung das Tagesgeschäft des Fachbereiches. Zahlreiche Projekte befinden sich in der Startphase und benötigen Informationen zur Standortqualität und zum möglichen Stromertrag verschiedener Varianten. Im Bereich Fotovoltaik ist der Boom abgeflaut. Nach gravierend abgesenkter Vergütung rückt der Eigenverbrauch in den Vordergrund. Im Zeichen wachsender Unsicherheiten bezüglich der europäischen Einheitswährung ist nahezu schon eine Flucht in Sachwerte zu beobachten, von der auch der Bereich Fotovoltaik profitiert. Da die Landwirtschaftskammer eine Vielzahl unterschiedlicher Modultypen in Vergleichsanlagen in Futterkamp und Rendsburg auswertet, wird die Expertise sehr geschätzt. Sowohl Angebotsauswertungen und Vergleiche von Investitionskosten und Technik als auch Ergebnisse der kammereigenen Anlagen werden stark nachgefragt.

Die Landtechnik ist derzeit mit vielen Anfragen zu den Themen „Schlepper, Effizienz im Transport und Verschleißteile“ beschäftigt. Projekte sowohl mit der Claas-Gruppe als auch mit John Deere und Case IH zeigen, dass die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein als anerkannter und unabhängiger Dienstleister wahrgenommen wird, und das sogar durch eben genannte international operierende Unternehmen. Gerade dem effizienten Einsatz heutiger landwirtschaftlicher Maschinen kommt bei richtiger Wahl und Einstellung die zentrale Rolle zu, qualitativ hochwertige und energiesparende Arbeit zu ermöglichen. Dieser Bereich wird in Zukunft noch stärker als bisher nachgefragt werden, ein deutliches Zeichen für die Qualität der Arbeit der Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer, der Fachhochschule und der DEULA.

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Aus- und Weiterbildung Dem Fachkräftemangel begegnen Über 2.000 junge Menschen werden in Schleswig-Holstein in elf verschiedenen Agrarberufen ausgebildet. Die Landwirtschaftskammer nimmt als zuständige Stelle für die Berufsausbildung die Eintragung der Ausbildungsverhältnisse vor, informiert und berät die Ausbildungspartner, organisiert Prüfungen und entwickelt gemeinsam mit dem Berufsbildungsausschuss Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Berufsausbildung. Die Arbeit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein als zuständige Stelle für die Berufsausbildung wird in den Gremien von vielen Akteuren begleitet. Im Jahr 2012 wurden von der Landwirtschaftskammer über 700 Prüferinnen und Prüfer in den Agrarberufen für den Zeitraum 2012 bis 2017 ernannt: Ein Ausdruck des außerordentlichen Engagements des Berufsstandes für die Ausbildung des Nachwuchses. Anzahl der Auszubildenden in den Agrarberufen Schleswig-Holsteins zum 31.12.2011 Ausbildungsberuf Landwirt/in Gärtner/in Hauswirtschafter/in Pferdewirt/in Tierwirt/in Fischwirt/in Fachkraft Agrarservice Forstwirt/in Revierjäger/in Milchtechnologe/in Milchwirtschaftliche/r Laborant/in Werkerberufe Auszubildende insgesamt

796 535 40 129 15 49 87 39 4 55 59 260 2.068

Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Agrarbereich ist rückläufig. Die Landwirtschaftskammer wird daher ihre Aktivitäten zur Nachwuchswerbung verstärken: Eine 2012 eingestellte Mitarbeiterin wird mit halber Stelle in enger Zusammenarbeit mit Ausbildern und Verbänden gezielt an Schulen und auf Berufsmessen für die „Grünen Berufe“ werben.

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Erstmals wurde 2012 gemeinsam mit dem Bauernverband, der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, der Landjugend und dem Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf) öffentlichkeitswirksam der „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ im Beruf Landwirt/in präsentiert.

Für eine stärkere Wahrnehmung der Chancen im Beruf „Hauswirtschafter/in“ gab die im September 2012 gemeinsam mit dem LandFrauenVerband und dem vlf durchgeführte Informations- und Aktionsveranstaltung „Hauswirtschaft – gefällt uns!“ wertvolle Impulse.

Fort- und Weiterbildungsangebote sind vielfältig „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ (Benjamin Britten). Zahlreiche landwirtschaftliche Unternehmer/innen, mitarbeitende Familienangehörige und Arbeitnehmer/innen nutzen das vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebot der Landwirtschaftskammer: • Im Winterhalbjahr 2011/12 nahmen 570 landwirtschaftliche Unternehmer/innen an 41 Betriebsleiterseminaren teil, die die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit dem vlf und den Beratungsringen durchführt. Den Schwerpunkt bildeten dabei die Themenbereiche Produktionskostensenkung, Arbeitsmanagement und regenerative Energien. • Im Herbst 2012 schloss ein Vorbereitungslehrgang mit der Prüfung zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/in ab. Auf die Meisterprüfung im Jahr 2014 bereiten sich seit November 2012 durch einen berufsbegleitenden Kurs 25 Landwirte und Schäfer vor. Einen Vorbereitungslehrgang auf die Abschlussprüfung zum/zur Hauswirtschafter/in nach § 45,2 BBiG im Jahr 2013 besuchen zurzeit 21 Teilnehmerinnen.

Steigende Arbeitnehmerzahlen Betriebliches Wachstum im Agrarbereich ist häufig nur noch durch Einstellung von Mitarbeiter/innen möglich. Dies bestätigen auch die aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in den letzten zwei Jahren um über 9,2 % auf 11.995 Personen gestiegen. Die Landwirtschaftskammer unterstützt die Unternehmen und Beschäftigten durch verschiedene Beratungs- und Qualifizierungsangebote.

Einkommensergänzungen Viele Höfe können mehr Zahlreiche Betriebe in Schleswig-Holstein bieten neben klassischen Angeboten wie Direktvermarktung oder Urlaub auf dem Bauernhof zunehmend Angebote und Dienstleistungen aus vielen Bereichen an. Mut und Ideenreichtum können so manche Marktnische erschließen. Die Landwirtschaftskammer unterstützte 2012 die Betriebe von der Idee bis zur Umsetzung. Die Lehrgänge Bauernhof- und Reitpädagogik liefen auch in diesem Jahr erfolgreich. Sie gehören zum jährlich festen Fortbildungsprogramm, was seit letztem Jahr vom Kurs „Profi im Unternehmerhaushalt“ (PUH) ergänzt wird. Auch das Seminar „Soziales Kompetenztraining mit Pferden als Kotrainer“ läuft regelmäßig und wurde dieses Jahr aufgrund der hohen Anmeldezahlen mehrfach angeboten. Neu gestartet ist der Kurs „Persönlichkeitstraining mit Pferden“. Dieser Kurs ist eine Fortbildung für Trainer aus dem Pferdebereich, die in ihrer Arbeit das Pferd vermittelnd einsetzen wollen. In vielen weiteren Seminaren bot der Fachbereich Fortbildungen zu Themen wie „Kräuter“, „Wildfrüchte“ oder „E-Bikes“ an.

rinnen zeigten sich in der Halle durch die Melkhüser, Heuherbergen oder auch Urlaub auf dem Bauernhof. Eine Besonderheit war der Stand zum barrierefreien Urlaub. Dort konnte ein rollstuhlgerechtes Badezimmer besichtigt werden. Und man konnte sich selbst in einen Rollstuhl setzen und ausprobieren, wie schwer es ist, durch enge Türen oder an hohe Armaturen zu gelangen. In einer modernen Küche wurde mit Schaukochen auf das neue Angebot der Landwirtschaftskammer „Koch klasse – Iss klasse“ aufmerksam gemacht. Die Kurse „Kochlust“ beginnen 2013. Der Bauernhof ist mittlerweile ein beliebter Ort, um Kindern einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Vom Kindergeburtstag bis zum Familientag bietet der Hof das perfekte Umfeld. Ein paar Ideen für solche Erlebnistage hatten die Mitarbeiter zur NORLA mitgebracht. Es durfte ausprobiert und mitgemacht werden. Im Außenbereich stellte sich der Lehrgang zum Reitpädagogischen Betreuer vor. Absolventen des Lehrgangs zeigten im Vorführring Reitspielgruppen.

Die NORLA stand im Jahr 2012 ganz im Zeichen der Einkommensergänzungen. Kammerhalle und Außengelände wurden vom Fachbereich unter dem Motto: „Ihr Hof kann mehr!“ gestaltet. Die vielfältigen Aktivitäten der Berate-

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Lehr- und Versuchswesen für sichere Einkommen Das Forstzentrum Bad Segeberg Zukunftsberuf, Waldschutz und letzte Ruhestätte

Der Fachbereich Forstwirtschaft der Landwirtschaftskammer in Bad Segeberg ist landesweit zuständig für die Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes sowie für die forstliche Förderung in Schleswig-Holstein. Private und kommunale Waldbesitzer bewirtschaften mit rund 10.000 Betrieben gut 100.000 ha Wald. In Bad Segeberg ist auch die Ausbildungsberatung im Beruf „Forstwirt/in“ angesiedelt. Der Ausbildungsberuf „Forstwirt/in“ gewinnt durch die demografische Entwicklung in Deutschland weiter an Attraktivität. Die Chancen, nach erfolgreicher Abschlussprüfung eine Stelle als Forstwirt antreten zu können, steigen stetig. So hatten, wie schon 2011, über die Hälfte der Prüfungsabsolventen an der Lehranstalt für Forstwirtschaft (LAF) im Sommer 2012 bereits einen Arbeitsvertrag in Aussicht oder sogar schon unterschrieben. Wenn man berücksichtigt, dass ein weiterer großer Teil jedes Jahrgangs eine schulische oder berufliche Weiterqualifikation anstrebt, brauchen wir uns um unsere jungen Forstwirte derzeit keine Sorgen zu machen. Andererseits zeigen die geburtenschwächeren Jahrgänge seit 2012 erste Wirkungen auch auf die traditionell sehr gute Bewerbersituation auf Ausbildungsplätze im Wald. Erstmals konnte ein Ausbildungsplatz nicht besetzt werden, was noch vor wenigen Jahren kaum denkbar war. Die Folge: Alle „Grünen Berufe“ müssen

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ihre Attraktivität offensiv darstellen. Dazu diente auch die gemeinsame Aktion des ersten Ausbildungsjahres an der Lehranstalt für Forstwirtschaft mit dem Berufsgrundbildungsjahr der Tischler am Berufsbildungszentrum Bad Segeberg auf dem landesweiten Holzaktionstag im Mai. Auf dem Gelände des ErlebnisWaldes Trappenkamp wurde der Weg des Holzes von der Pflanzung über die Pflege und Holzernte bis zur Weiterverarbeitung zum fertigen Möbelstück als Produktionskette vollständig dargestellt und vorgeführt. Diese allein durch die Schüler detailliert geplante und professionell umgesetzte Aktion fand großen Anklang. Jeder Vorführungsdurchgang war gut besucht und wurde von allen Seiten gelobt. Auch das Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekt der Forstwirtoberstufe mit Schweden konnte erfolgreich fortgesetzt werden. Im März und April waren erneut sechs angehende Forstwirte sieben Wochen lang für einen Ausbildungsabschnitt am Plönninge-Gymnasium in Schweden. Dort lernten sie vor allem die Arbeit mit forstlichen Großmaschinen. Zurzeit werden 42 angehende Fortwirte und Forstwirtinnen an der LAF in Bad Segeberg beschult und nehmen an der überbetrieblichen Ausbildung teil.

Forstliche Weiterbildung Die gute und enge Zusammenarbeit mit den SchleswigHolsteinischen Landesforsten wurde auch im Weiterbildungsangebot der Lehranstalt für Forstwirtschaft fortgesetzt. Ein weiterer Durchgang der Vorbereitungslehrgänge für die Zertifikatsprüfung „Waldpädagoge/in“ wurde gemeinsam gestartet und ist mit großem Engagement der Teilnehmer/innen auf einem guten Weg. Methodischdidaktisch hochwertige und gleichzeitig forstlich kompetente Bildung für Nachhaltigkeit in unseren Wäldern hat für den Bestand der multifunktionalen Forstwirtschaft eine zentrale Bedeutung. Auch die Lehrgänge für Erzieher/innen in Waldkindergärten zum Erkennen und Vermeiden möglicher Gefahren im Wald dienen dem Ziel, die Verbundenheit der Gesellschaft mit dem Wald von Kindesbeinen an zu fördern. Neben der Waldpädagogik setzte die LAF auch das umfangreiche Programm zur kontinuierlichen Schulung der Forstwirte der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten 2012 fort. Dabei steht die Arbeitssicherheit immer im Vordergrund, sowohl bei der Schulung sicherer Arbeitsverfahren im Laubholz-Früheinschlag als auch bei dem waldbaulich anspruchsvollen Thema „Jungbestandspflege“. Für die gut nachgefragten Lehrgänge zur Motorsägenarbeit an Holz unter Spannung wurde Anfang des Jahres eine wichtige Investition in der LAF vorgenommen: Die Anschaffung eines neuen, hochmodernen Baumbiegegerätes, auch Spannungssimulator genannt, erleichtert und professionalisiert die Schulungen zur Aufarbeitung von lebensgefährlichem Sturmholz noch weiter. Die LAF war Anfang des Jahres erst die zweite Einrichtung in Deutschland, die diesen Gerätetyp für ihre Schulungen einsetzen konnte.

2013/2014 ist ein geeigneter Weg zu finden, für die notwendige Maschinenausbildung einen neuen Forstspezialschlepper mit Seilwinde sowie einen neuen Forwarder zur Verfügung zu haben. Miet-, Kauf- und Leihprodukte werden derzeit geprüft. Sicheres Arbeiten mit der Motorsäge war auch wieder der an Teilnehmertagen und Veranstaltungen gemessen wichtigste Themenbereich in der Weiterbildung am Forstzentrum Bad Segeberg. Schon aufgrund dieser Kernkompetenz brachte sich das Team der LAF auch intensiv in die landesweite Vorbereitung des Motorsägen-Berufsschulunterrichtes für den Beruf „Landwirt/in“ mit ein. Insgesamt fanden 2012 etwa 90 eigene und 30 externe Schulungen mit etwa 1.500 Teilnehmern und knapp 3.000 Teilnehmertagen an der LAF in Bad Segeberg statt.

Problembaumarten – Waldschutz – Esche und Eiche Wie schon im vergangenen Jahr war 2012 das Eschentriebsterben das auffälligste Waldschutzproblem in Schleswig-Holstein. Neben dem Ausfall großer Verjüngungs- und Jungbestandsflächen mussten mittlerweile flächenweise auch absterbende Altbestände geräumt werden. Einzelne Forstbetriebe mussten in diesem Jahr mehrere 1.000 m3 absterbende Esche einschlagen, was nicht nur innerbetrieblich erhebliche Substanzverluste mit sich brachte, sondern auch dazu geführt hat, dass die Holzpreise bei Stamm-, Parkett und Industrieholz stark unter Druck gerieten. Durch einige 10.000 Festmeter Eschenschadholz im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern wurde dieser Umstand dramatisch verstärkt.

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Man kann für die Zukunft nur auf einen Rückgang dieser Pilzinfektion hoffen. Auch die Eichenfraßgesellschaften mit Frostspanner und Eichenwickler führten durch flächenhaften Kahlfraß der Eichenkronen zu deutlichen Zuwachsverlusten und zur Schwächung der Eichenbestände. So geschwächte Eichen werden leicht Opfer anderer üblicherweise nicht tödlicher Schaderreger und werden zum Absterben gebracht. Schlagzeilen machte der erste Nachweis des Eichenprozessionsspinners im Lauenburgischen. Zahlreiche Meldungen aus den südlichen Landkreisen führten kurz vor Pfingsten zu weitverbreiteten Verunsicherungen, da das massenhafte Auftreten von Frostspanner und Eichenwickler häufig mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt wurde. Obwohl dieser Falter aus forstlicher Sicht ein eher „zweitrangiger“ Schädling ist, muss er aufgrund seiner gesundheitsgefährdenden Wirkung auf Menschen unbedingt sorgfältig beobachtet und wenn möglich auch frühzeitig bekämpft werden. Dass dabei nur fachkundige Gegenmaßnahmen ergriffen werden dürfen und „Spontanaktionen“ unkundiger Helfer eher schaden als nützen können, steht außer Frage.

Ökokonto – auf dem Weg zum Erfolgsmodell In diesem Geschäftsfeld werden Ökokonten sowohl konzeptioniert und mit Naturschutzbehörden abgestimmt als auch an Vorhabenträger mit Kompensationsbedarf vermittelt.

Der Aufgabenbereich Ökokonto einschließlich Einzelkompensationsmaßnahmen und Ersatzwald konnte in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Die Zahl der Ökokonten wuchs auf knapp 40 bereits genehmigte Konten an. Weitere

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gut 30 Ökokonten sind in Planung. Insgesamt könnte derzeit durch die der Landwirtschaftskammer gemeldeten Flächen ein Bedarf von 430 ha Kompensationsfläche für Eingriffe in Natur und Landschaft gedeckt werden. Für die Waldinanspruchnahme stehen der Landwirtschaftskammer etwa 250 ha Ersatzwaldflächen in Schleswig-Holstein zur Verfügung. Neben der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein der Stiftung Naturschutz ist die Landwirtschaftskammer damit in kurzer Zeit zum zweiten wichtigen und landesweit tätigen Marktpartner auf diesem Gebiet geworden. Im Jahr 2012 konnten zirka 50 ha Ausgleichsfläche vermittelt werden. Die gute Kooperation mit der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein trägt ebenfalls erfolgreich zur Vermittlung im Zuge von Großeingriffen bei, da sich beide häufig ergänzen und somit die gesamte Palette eines Eingriffs sowohl im Artenschutz als auch im Biotopschutz anbieten können. Für die nächsten Jahre haben sich bereits mehrere Vorhabenträger insbesondere für den Leitungsausbau in Marsch, Geest und Östlichem Hügelland gemeldet. Mit vermehrter Öffentlichkeitsarbeit und Vorträgen – sowohl kammerintern als auch bei externen Institutionen – konnte der Aufgabenbereich weiter an Bekanntheit gewinnen. Weitere Partner kündigen sich aus dem Bereich der Wasser- und Bodenverbände sowie der Erneuerbaren Energien an.

standesstruktur und Pflegezustand hohe Qualitätsanforderungen erfüllen müssen. Interessierte können sich in einem solchen Friedhof im Wald schon zu Lebzeiten einen Baum aussuchen, der später die letzte Ruhestätte für eine Einzelperson oder auch für eine Familie sein soll. Die Landwirtschaftskammer berät und betreut die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei der Einrichtung eines Bestattungswaldes und bietet nach der erfolgreichen Genehmigung folgende Dienstleistungen an: Gespräche mit der ARGE Netz lassen erwarten, dass die Vermittlung von Maßnahmen für den Bereich Windenergie und Solarparks voraussichtlich weiter steigen wird. Auch das laufende Biodiversitätsprojekt der Firma EversReForest war erfolgreich. Die Landwirtschaftskammer begleitet in Zusammenarbeit mit dem NABU die Firmenmitarbeiter und den Naturschutzverein Altenkattbek e. V. dabei, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Heideflächen im FFH-Gebiet durchzuführen. Die Entwicklung seit 2011 wird durch die Landwirtschaftskammer dokumentiert: Junge Triebe der Besenheide konnten auf der bearbeiteten Fläche aus 2011 erfolgreich nachgewiesen werden.

Waldbestattung – Bekanntheitsgrad und Interesse nehmen zu Die Nachfrage nach individuellen Bestattungsformen nimmt zu. Diesem Wunsch entsprechen kommunale, kirchliche und private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Schleswig-Holstein, indem sie in besonders schönen Wäldern ihre Begräbniswälder eingerichtet haben. Dies sind Wälder, die hinsichtlich Lage, Baumartenzusammensetzung, Be-

• Erstinformation am Telefon, Versand von Informationsmaterialien • Terminvereinbarung und Abstimmung für Einzelführungen und Beisetzungen • Vertragsabwicklung, Rechnungsstellung, Controlling, Inkasso • Einmessen der Bäume, Kartenerstellung, Führen eines Friedhofkatasters • Gruppen- und Einzelführungen • Begleitung von Beisetzungen • Erstellen der Verkehrssicherheitsgutachten • Regionales und überregionales Marketing zur Steigerung des Bekanntheitsgrades • Erstellen von Infomaterialien, Broschüren, Flyern, Hinweistafeln, Fotobüchern und Schaufensterdekoration • Anzeigenschaltung, Radiospot, PR • Direktmarketing • Pressemitteilungen • Pflege der Internetseiten • Standbetreuung auf Messen • Partnerbetreuung zum Beispiel von Bestattungsunternehmen • Vorträge • Betriebsführung • Gemeinsame Marketingaktionen wie zum Beispiel Mittsommernachmittage und Waldgottesdienste

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Die Landwirtschaftskammer betreute 2012 acht Begräbniswälder in Schleswig-Holstein, fünf Begräbniswälder in Mecklenburg-Vorpommern und drei Begräbniswälder in Niedersachsen. Der dritte Standort in Niedersachsen wurde am 31. Mai eröffnet. Die hohen Zahlen der Besucher und Vertragsabschlüsse zeigen, dass sich sowohl der Standort mit seiner Nähe zum Ballungsraum Hamburg als auch der charaktervolle Wald und das Engagement der Waldbesitzer erfolgreich bewähren. Der erste Bestattungswald wurde 2006 eingerichtet und verzeichnet seitdem konstante Besucherzahlen und Umsätze – ungeachtet der seitdem hinzugekommenen Standorte. Die Nachfrage nach einer alternativen Bestattungsform im Wald ist ungebrochen.

Darüber hinaus wurden landesweit Forstbetriebsgutachten und Forstbetriebswerke auf einer Gesamtfläche von 4.500 ha fertiggestellt. Damit haben die betroffenen Forstbetriebe für die kommenden zehn Jahre ein aktualisiertes Inventurwerk mit einer auf diesen Zeitraum fokussierten gesamtbetrieblichen Maßnahmenplanung erhalten. Im Bereich Waldbewertung ist festzustellen, dass die Nachfrage nach Waldflächen sukzessive gestiegen ist. Dieses belegen ca. 15 Gutachten für Verkehrswerteinschätzungen von Waldflächen. Darüber hinaus wurden Entschädigungsgutachten ebenso erstellt wie steuerliche Fragestellungen gutachterlich behandelt. Das Interesse, Waldflächen zu erwerben, übersteigt bei der Landwirtschaftskammer die Anfragen der verkaufsbereiten Anbieter. Das forstliche Benchmarking, das durch die Landwirtschaftskammer vor allem in größeren Betrieben angeboten wird, erfreut sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Damit kann die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Waldberatungsring mittlerweile auf eine Datengrundlage von gut einem Viertel der schleswig-holsteinischen Privat- und Kommunalwaldfläche zurückgreifen. Dieser Flächenanteil ist in der Bundesrepublik sicherlich als einmalig zu bewerten.

Forsteinrichtung und Waldbewertung – sehr gut nachgefragt Im Bereich der Forsteinrichtung wurde im Jahr 2012 die Aktualisierung des Fortbetriebswerkes der Kreisforsten Lauenburg abgeschlossen. Dies ist mit aktuell ca. 9.300 ha der mit Abstand größte kommunale Forstbetrieb des Landes und zählt auch zu den größten im Bundesgebiet. Unter anderem wurden im Rahmen der Auswertung auch Managementplanentwürfe für die insgesamt elf FFH- und Vogelschutzgebiete fertiggestellt, an denen Flächen des Eigenbetriebes Kreisforsten Herzogtum Lauenburg beteiligt sind. Damit war diese Forsteinrichtung die umfangreichste Planung, die die Forstabteilung seit Jahren für einen Betrieb durchgeführt hat.

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Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp Im Zeichen des Tierwohls, des Umweltschutzes und der Bildung

Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp blickt auf ein äußerst ereignisreiches und erfolgreiches Jahr zurück. Die Fertigstellung eines Stalles für 1.400 Mastschweine und von zwei Güllebehältern sowie der Umbau des ehemaligen Maststalles zum Ferkelaufzuchtstall verbessern die Aus-, Fort- und Weiterbildungsbedingungen und sind damit ein zusätzlicher Meilenstein in der Weiterentwicklung der Landwirtschaftskammer an diesem Standort. Anfang Februar konnte dieses Projekt nach zirka achtmonatiger Bauzeit eingeweiht werden. 200 geladene Gäste und weitere 400 interessierte Besucher konnten sich von der gelungenen Ausführung und von zahlreichen innovativen technischen Details in den Ställen überzeugen. Tier- und Umweltschutzbelange stehen dabei im Vordergrund. Mehr Platz und Wohlbefinden für die Tiere sowie die Abluftaufbereitung mit unterschiedlichen Systemen sind wesentliche Bausteine. Das Gesamtprojekt wurde vom Bundesinstitut für Berufsbildung und aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein als überbetriebliche Ausbildungsstätte gefördert.

Tierschutzlabel für Schweinefleisch Zum Jahresanfang 2012 hat eine Projektgruppe – bestehend aus wissenschaftlichen Instituten, der VION, dem Deutschen Tierschutzbund, den Erzeugerorganisationen und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein – die Arbeit aufgenommen, um ein marktgerechtes Tierschutzlabel in der Schweinefleischkette zu entwickeln. Das Lehr- und Ver-

suchszentrum ist daran zweifach beteiligt: Erstens werden 20 Projektbetriebe bei der Anpassung von Mastabteilen an die Labelerfordernisse beraten, und zweitens wird im neuen Maststall zunächst ein Abteil mit fester Liegefläche und Stroh als Beschäftigungsmaterial genutzt. Bei diesen Tieren wird nicht nur auf die Kastration, sondern auch auf das Einkürzen der Schwänze verzichtet.

Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen Neben den klassischen, wiederkehrenden Veranstaltungen war das Jahr geprägt von einigen neuen Angeboten und besonderen Ereignissen, die zu einer Steigerung der Teilnehmerzahlen um 6 % führten: • Mit dem ersten Futterkamper Schweinetag im Oktober 2011 wurde einer großen Zahl von Beratern, Firmen- und Behördenvertretern sowie Landwirten verdeutlicht, was insbesondere in der Sauenhaltung in den Betrieben bis zum Ende der Übergangszeit am 31.12.2012 an Anpassungsmaßnahmen vorzunehmen ist. Ab diesem Zeitpunkt müssen Sauen in Gruppen gehalten werden und es sind bestimmte Mindestanforderungen gemäß TierschutzNutztierhaltungsverordnung zu erfüllen. • Als Novum fand ein Seminar für Klauenchirurgie mit 12 Tierärzten aus dem norddeutschen Raum statt, das Firma Pfizer am Lehr- und Versuchszentrum veranstaltete. Die Teilnehmer waren von der Rinderhaltung, den Räumlichkeiten und dem Service beeindruckt. Weitere Seminare zu diesem Thema sollen folgen.

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Umfangreiche Beratung zu Investitionsvorhaben

• Beim Bundeswettbewerb im Melken, der im Frühjahr in Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen stattfand, belegten die drei Auszubildenden aus Schleswig-Holstein in der Mannschaftswertung den dritten Platz. Gut vorbereitet vom Melkteam des Lehr- und Versuchszentrums, haben sie unser Land würdig vertreten. Diese Teilnehmer wurden zuvor bei einem schleswig-holsteinischen Landeswettbewerb unter den acht besten Melkern ermittelt, die sich während der überbetrieblichen Ausbildung in Futterkamp qualifiziert hatten. Der nächste Bundesentscheid im Melken wird im April 2014 in Futterkamp durchgeführt.

Das Investitionsverhalten in der Landwirtschaft scheint derzeit an Dynamik zu gewinnen. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die Beratung zu immissionsrechtlichen Fragestellungen und zum Bau von Anlagen zur Lagerung von wasser- und umweltgefährdenden Stoffen stark nachgefragt. Die Landwirtschaftskammer prüft bei Investitionen in die Tierhaltung die immissionsschutzrechtliche Zulässigkeit des Vorhabens. Dabei spielt in letzter Zeit neben der Geruchsausbreitung um den Stall herum auch die Beurteilung der Ammoniakimmission auf nahe gelegene Biotope, zum Beispiel Wald, eine größere Rolle. Die Ammoniakeinwirkung wird durch eine Ausbreitungssimulation am Computer berechnet und mit den Anforderungen der TA Luft verglichen.

• Immer gut besucht sind Praxisvorführungen in Futterkamp, zum Beispiel der praktische Einsatz von Reinigungstechnik für Solaranlagen auf dem Dach des Kuhstalles. Beim Tag der offenen Tür in der Bau- und Energielehrschau im April wurden verschiedene Reinigungssysteme gezeigt. Um die Effekte zu untersuchen, wurde nach vier Betriebsjahren ein Teil der Solarfelder gereinigt und die Leistung mit den ungereinigten Flächen verglichen. Bei unseren Messungen konnte kein nennenswerter Unterschied festgestellt werden, allerdings war die Verschmutzung insgesamt auch gering.

Die Landwirtschaftskammer hat der gestiegenen Beratungsnachfrage dadurch Rechnung getragen, dass die Zahl der Arbeitskräfte im Immissionsschutzbereich von bisher drei auf vier Mitarbeiter aufgestockt wurde.

• Publikumswirksam war erneut eine Veranstaltung in der Futterkamper Reithalle mit dem Thema „Pferd & Poesie“. Zirka 350 Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches, stimmungsvolles Programm. Die Show, die Großzügigkeit der Anlage, das Ambiente und die Tribünensitzplätze in der Halle begeisterten die Besucher. Insgesamt fanden elf größere Veranstaltungen in der Reithalle statt und sorgten neben der übrigen Nutzung durch die Landesberufsschule und im Rahmen der Seminare für Pferdehalter für eine gute Auslastung.

Kleinbiogasanlagen im Trend

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Ein ähnlich starkes Interesse besteht auch an der Beratung im Zusammenhang mit dem Bau von Anlagen zur Lagerung von wassergefährdenden Stoffen. Futterbau- und Biogasbetriebe werden bei der Lagerung von Silage und Gülle beziehungsweise Gärresten erhöhten Anforderungen ausgesetzt. Die neue Verordnung für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen liegt dazu im Entwurf vor.

Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz schafft eine gewisse Privilegierung kleiner Biogasanlagen, die nur mit Gülle und ohne nachwachsende Rohstoffe auskommen. Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, entsteht in Futterkamp

im Herbst 2012 eine Pilotanlage mit 40 kW. Diese soll ihre Leistung ausschließlich aus etwa 6.000 m3 Gülle erbringen. Die neue Anlage wird von der Firma Consentis GmbH errichtet und betrieben. Es handelt sich um ein innovatives Verfahren, das bisher noch nicht im Einsatz ist. Die Landwirtschaftskammer profitiert einerseits durch die Bereicherung des Angebotes in Futterkamp und erhält andererseits Daten und Informationen aus diesem interessanten Anlagenbetrieb.

Tierproduktion auf hohem Niveau Als landwirtschaftlicher Betrieb der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bewirtschaftet das Lehr- und Versuchsgut Futterkamp 225 ha, hält 200 Milchkühe mit weiblicher Nachzucht, besitzt 400 Sauen und verfügt neuerdings über 2.000 Aufzuchtplätze für Ferkel und 1.400 Mastplätze. In allen Produktionszweigen spielt das Leistungsniveau der Bestände eine entscheidende Rolle. So konnte die Milchmenge bei 10.500 kg je Kuh und Jahr stabilisiert werden. Die Fruchtbarkeitsleistung der Sauen liegt bei 29 aufgezogenen Ferkeln pro Sau und Jahr. Die Leistungen der ersten Schweine aus dem neuen Maststall waren überdurchschnittlich. Dies wird erwartet und auch gefördert. Nur so kann das Lehr- und Versuchsgut seine Vorbildfunktion wahrnehmen und die Aufgaben im Ausbildungs- und Versuchswesen erfüllen.

mit Unterstützung der tierärztlichen Hochschule Hannover. Mit diesem Projekt werden gezielt Daten aus schleswigholsteinischen Betrieben erfasst, die für alle Beteiligten zu wertvollen Beratungshilfen führen.

Rinderfütterung optimieren Fütterungsversuche mit Kühen und Kälbern sind ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt. Ziel aller Versuche ist es, die Tiere bei dem heutigen Leistungsniveau sicher mit Nährstoffen zu versorgen und die Bedingungen für gesunde Tiere weiter zu verbessern. Daher werden neben den Leistungsdaten auch Parameter zur Stoffwechselgesundheit, Fruchtbarkeit und zum allgemeinen Gesundheitszustand erhoben. Neu in diesem Jahr ist eine Zusammenarbeit mit Kollegen aus Österreich zur weiteren Erprobung eines Bolus, der im Pansen den Säuregrad und die Temperatur misst. Mit diesem „smaxtec“-System besteht die Möglichkeit, die tatsächlichen Verhältnisse im Vormagen zu messen und zu kontrollieren, ob unter den Rationsbedingungen für Hochleistungskühe die Pansenfunktion im normalen Bereich abläuft.

Projekt Rindergesundheit Auf Initiative der Tierärztekammer haben Vertreter der Tierärzte und Landwirtschaft eine Checkliste zur Rindergesundheit erarbeitet. Vor dem Hintergrund der Probleme in den Rinderherden und der öffentlichen Diskussion können mit diesem umfassenden Betriebscheck die Stärken und Schwächen eines Betriebes aus Sicht der Tiergesundheit, der Haltung, der Fütterung und des Managements analysiert werden. Mit finanzieller Unterstützung des MELUR und der Milcherzeugervereinigung werden in einem Pilotprojekt zirka 100 Milchviehbetriebe von einem erfahrenen Tierarzt besucht. Gemeinsam mit den betreuenden Hoftierärzten, der Beratung und dem Landeskontrollverband erfolgt die Datenerhebung. Die Auswertung übernimmt ein Doktorand

Ein Schwerpunkt der Fütterungsversuche lag 2012 bei der Bewertung von Maisprodukten und der Stärkebeständigkeit. Abgeschlossen wurde ein Versuch mit Maissorten, die sich hinsichtlich der Stärkegehalte unterschieden. Ein weiterer Versuch mit unterschiedlicher Aufbereitungstechnik folgt 2013. Von großer praktischer Bedeutung ist auch die Frage, ob bei hohen Stärkegehalten in der Ration die Stärkebeständigkeit für Gesundheit und Leistung relevant ist. Dieser Versuch mit einer Fütterungsdauer von mehr als drei Monaten wird wichtige Beratungshinweise für Betriebe mit hohen Maisanteilen in der Ration geben.

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In der Kälberaufzucht wurden Produkte zur Verbesserung der Leistung und zur Verminderung der Belastung mit Kryptosporidien geprüft. In einem Praxisbetrieb erfolgten Erhebungen zur Wirkung eines Futterzusatzes auf Gesundheit und Leistung in der Kälbermast. Ein zweiter Praxisbetrieb mästet Bullen im Rahmen des Projektes „Metabolische Programmierung“. Die Kälber für diesen Versuch stammen aus Futterkamp und wurden in den ersten Wochen mit unterschiedlichen Intensitäten gefüttert. Spannend ist die Frage, ob die in den ersten Wochen besser versorgten Tiere auch in der Mast bei gleicher Fütterung höhere Zunahmen aufweisen.

bei weniger Ferkeln führen. Sie setzt auf kurze Säugezeiten, geringeren Fütterungsverbrauch und weniger Aufwand bei den Saugferkeln. Die Landwirtschaftskammer prüft beide Konzepte, um unter vergleichbaren Management- und Haltungsbedingungen abgesicherte Beratungsempfehlungen für die unterschiedlichen Genetiken ableiten zu können.

Alle Versuche im Rinderbereich werden mit Partnern aus der Wirtschaft durchgeführt. Die statistische Auswertung der Versuche erfolgt gemeinsam mit dem Institut für Tierzucht der Kieler Universität.

Sauen in der Gruppenhaltung erkennen

In der Ferkelaufzucht wurden mehrere Versuche zu unterschiedlichen Futterkonzepten und Futtermitteln durchgeführt. Die Ergebnisse werden regelmäßig im Bauernblatt publiziert.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung fördert ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Kiel und der Landwirtschaftskammer mit einem österreichischen Unternehmen. Ziel dieses Projektes ist es, mit einem speziellen Sensor in der Ohrmarke den Standort der Sauen in der Gruppenhaltung sicher analysieren zu können. Gleichzeitig wird geprüft, ob die speziellen Sensoren auch geeignet sind, aus den Bewegungsaktivitäten und Temperaturmessungen Aussagen zur Gesundheit und zum Umrauschen abzuleiten. Mit einer derartigen Technik würde das Management für Großgruppen erheblich erleichtert werden.

Ferkelerzeugung optimieren Die heutigen Genetiken zeichnen sich durch eine hohe Fruchtbarkeit aus. Nachdem das System der technischen Ammen geprüft und optimiert wurde, standen nun Fragen zu unterschiedlichen Methoden der Milchbeifütterung im Mittelpunkt von Versuchsserien. Dabei ging es sowohl um die Leistung (Anzahl und Gewicht der abgesetzten Ferkel) als auch um Fragen der Technik, der hygienischen Beschaffenheit und des Arbeitsaufwandes. Einige Versuchsfragen wurden gemeinsam mit der Universität Halle durchgeführt. In der Sauenherde werden zwei Genetiken verglichen. Die dänische Sauengenetik ist bekannt für die hohe Fruchtbarkeit. Das Potenzial von 30 verkauften Ferkeln erfordert jedoch einen hohen Aufwand in der Ferkelproduktion mit dem Einsatz von natürlichen oder technischen Ammen. Die PIC-Genetik will zu einer vergleichbaren Wirtschaftlichkeit

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Technik im neuen Maststall erproben Der neue Maststall mit den verschiedensten Techniken stellt erhebliche Anforderungen an die umfangreiche Datenerfassung, Datenverwaltung und Datenauswertung. Jetzt ist es erforderlich, für 1.400 Masttiere die Einzeldaten sowie den Gewichtsverlauf zu erfassen und die buchtenweise verfügbaren Futtermengen zuzuordnen. Die Auswertungen des ersten Durchganges zeigen, dass das ehrgeizige

Ziel erreicht wird und nur geringfügige Anpassungen für die Folgedurchgänge erforderlich waren. Nach mehreren Durchgängen sind dann auch gesicherte Aussagen über die Mastleistungen in den unterschiedlichen Buchten möglich, die mit Spannung erwartet werden.

Verzicht auf Ferkelkastration Um mehr Erfahrungen mit der Ebermast zu sammeln, werden die Ferkel im Versuchsbetrieb nicht mehr kastriert. Nach den bisherigen Erfahrungen ist auch die Mast von männlichen und weiblichen Tieren in einer Gruppe möglich. Genaue Bonitierungen während der gesamten Mastzeit erlauben Aussagen, wann und unter welchen Bedingungen Verletzungen durch Aufreiten und/oder Rangkämpfe auftreten. Auch die Frage der Gruppengröße bei der Ebermast wird untersucht. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass die Ebermast durchaus möglich ist. Entscheidend für das Verfahren ist die sichere Erkennung von „Stinkern“ im Schlachthof, damit die Akzeptanz des Schweinefleisches beim Verbraucher erhalten bleibt.

Tierreport spiegelt die Wirtschaftlichkeit wider Für die Betriebszweigabrechnungen der Futterbaubetriebe erfolgte die Umstellung auf das neue Programmpaket BZAoffice. Mit diesem Programm arbeiten auch die Beratungsorganisationen in anderen Bundesländern wie NordrheinWestfalen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Die enge Abstimmung zwischen Beratung und der Programmentwicklung durch die act GmbH in Kiel, eine Tochter des Buchführungsverbandes, ermöglicht eine praxisgerechte Anpassung des Programms. Auch die gemeinsame Auswertung im Rahmen der DLG-Spitzenbetriebe wird durch das Programmpaket weiter vereinfacht. Schleswig-holsteinische Futterbaubetriebe können sich daher mit den Berufskollegen anderer Bundesländer direkt vergleichen. Für die Schweinehalter erfolgt die Auswertung auf der Basis der direktkostenfreien Leistungen. Die Ergebnisse fließen in die Erzeugerring-Datenbank ein, um durch die länderübergreifende Auswertung sichere Kennzahlen zu erarbeiten. Das Forum der DLG-Spitzenbetriebe bietet weitere Möglichkeiten des intensiven Erfahrungsaustausches von Schweinehaltern und Beratern über die Landesgrenzen hinaus.

Der Schweine- und Rinderreport sind unverzichtbare Hilfen zur Standortbestimmung. Die landesweiten und teilweise landesübergreifenden Auswertungen der Praxisdaten lassen die Ansatzpunkte zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit deutlich erkennen. Dank der engen Zusammenarbeit mit der Spezialberatung wird ein schneller Wissenstransfer in die Praxis erreicht. Die zahlreichen Veröffentlichungen im Bauernblatt und die landesweiten Vortragsveranstaltungen geben allen Landwirten die Möglichkeit, sich zeitnah über die aktuellen Ergebnisse zu informieren.

Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen Für die Schweinezucht prüft die Landwirtschaftskammer in der Qualitätsprüfstation Futterkamp die Masteignung und den Schlachtkörperwert der Reinzuchttiere. Für die Vaterrasse Piétrain ist diese Prüfung unverzichtbarer Bestandteil der Zuchtwertschätzung und Einkaufskriterium für die Besamungsstationen. Mit der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) und der Schweineherdbuchzucht wurde eine Vereinbarung getroffen, die auch die Prüfung von Endprodukten vorsieht. Nachkommen aus der Anpaarung von Piétrain-Ebern mit der Futterkamper Sauenherde werden parallel sowohl in der Qualitätsprüfstation gemästet als auch im Futterkamper Maststall. Für diese Tiere sind dann neben der Reinzuchtprüfung auf der Station auch die Daten der Endprodukte sowohl mit den Stationsdaten als auch den Felddaten einschließlich der AutoFOM-Werte verfügbar. Die Besamungsstation selektiert aus diesen Testebern die Top-Genetik-Eber, und für die Piétrainzucht verbessert sich die Datengrundlage für die Zuchtwertschätzung. Damit gelingt es, die Wettbewerbsposition der schleswig-holsteinischen Piétrainzucht weiter zu stärken.

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In der Milchrinderzucht hat sich die genomische Zuchtwertschätzung für die Holsteiner durchgesetzt. Dennoch sind die Leistungsprüfungen als Basis, Eichung und Weiterentwicklung der genomischen Zuchtwertschätzung unverzichtbar. Auf der Basis von Schlachtdaten hat die Landwirtschaftskammer für die Rotbunten der Zuchtrichtung Doppelnutzung Zuchtwerte für die Masterzeugung und den Schlachtkörperwert geschätzt. Diese Zuchtwerte bieten eine wertvolle Information für die Auswahl der DN-Bullen. In der Pferdezucht haben sich die Stutenleistungssowie die Hengstleistungsprüfungen etabliert. Die Prüfungen geben eine frühzeitige Information über die Leistungsveranlagung des Tieres und die Vererbungsleistung der Hengste. Hengstleistungsprüfungen für Warmblutpferde führt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf Stationen außerhalb von Schleswig-Holstein durch. Zuchtstutenprüfungen werden in Schleswig-Holstein sowohl auf Station als auch im Feld durchgeführt. Holsteiner, Trakehner, Reitponys und verschiedene Kleinpferderassen absolvieren eine Stutenleistungsprüfung der Zuchtrichtung „Reiten“. Haflinger stellen sich der Prüfung „Reiten und Fahren“, Kaltblüter absolvieren eine Zugleistungsprüfung vor dem Schlitten und der Kutsche. Kleine Rassen wie Shetlandpony, Dartmoor oder Welsh A beziehungsweise B legen eine Leistungsprüfung der Zuchtrichtung „Fahren“ ab. Die Schafhaltung hat in Schleswig-Holstein einen hohen Stellenwert. Insbesondere an der Westküste sind die Schafe zur Sicherung der Deiche unverzichtbar, und auch in der Landschaftspflege haben sie eine hohe Bedeutung. Bevorzugt züchten die schleswig-holsteinischen Schafhalter fleischbetonte Rassen, deren Lämmer auf den Deichen und Weiden mit wenig Kraftfutter gemästet werden.

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Die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer führen Leistungsprüfungen zur Bestimmung der Masteignung und des Schlachtkörperwertes durch, zusätzlich erfolgt die Zuchtwertschätzung für die bedeutsamen Rassen. Die ermittelten Daten sind Grundlage für die Husumer Bockauktion, die größte Auktion von Schafböcken auf dem europäischen Festland.

Tierzucht vor neuen Herausforderungen Ab 2014 ergeben sich erhebliche Veränderungen für die Tierzuchtorganisationen. Die bisherigen hoheitlichen Tätigkeiten der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen gehen in die Eigenverantwortlichkeit der Zuchtorganisationen über. Das Land zieht sich aus diesem Aufgabenbereich zurück und beschränkt sich auf die Überwachung der Organisationen. Alle Verbände müssen spätestens bis Ende 2013 einen Antrag auf Neuanerkennung stellen. Dabei sind Satzungen und Zuchtbuchordnungen anzupassen, um die neuen Aufgaben zu erweitern. Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen werden oft auch durch Dritte durchgeführt. Dazu zählen zum Beispiel die Milchleistungsprüfungen durch die Landeskontrollverbände, überregionale Zuchtwertschätzungen durch das VIT Verden oder Leistungsprüfungen im Pferdebereich durch die FN beziehungsweise durch die Landeskommission. In diesen Fällen ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen den jeweiligen Zuchtorganisationen und den durchführenden Stellen erforderlich, in denen die Details geregelt werden. Durch die meist bundesweite und zum Teil europaweite Tätigkeit sind bei der Anerkennung die übrigen Landesbehörden beziehungsweise die entsprechenden EU-Mitgliedstaaten einzubeziehen. Dadurch verlängert sich das gesamte Anerkennungsverfahren um zirka vier Monate. Vor diesem Hintergrund werden die Zuchtorganisationen in den ersten Monaten 2013 die entsprechenden Vorarbeiten leisten müssen, wenn die Neuanerkennung bis Ende 2013 abgeschlossen sein soll. Mit dem Wegfall der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen als hoheitliche Aufgabe der Landwirtschaftskammer ist geplant, die noch verbleibenden personellen Kapazitäten im Tierzuchtbereich ab 2014 beim Ministerium zu bündeln.

Der hohe Stellenwert schleswig-holsteinischer Zuchttiere spiegelt sich auch in der deutschlandweiten und zum Teil europaweiten Tätigkeit der Zucht- und Besamungsorganisationen wider. Um in Deutschland zwischen den Ländern abgestimmte Auslagerungen der tierzuchtrechtlichen Vorgaben zu erreichen, haben die zuständigen Behörden zwei Arbeitsgruppen eingerichtet. Eine Arbeitsgruppe hat die Protokolle für die Überprüfung entwickelt und passt sie laufend an. Dadurch wird gewährleistet, dass bei den Überwachungen in allen Bundesländern eine aktuelle und einheitliche Checkliste verwendet wird. In einer weiteren Arbeitsgruppe werden gemeinsam mit den Dachverbänden die Zuchtbuchordnungen abgestimmt. Die Musterzuchtbuchordnungen für Fleischrinder und Schafe liegen bereits in einer verabschiedeten Fassung vor. Sie berücksichtigen auch die Änderungen, die sich ab 2014 für die Zuchtorganisationen ergeben. Mit diesen Musterzuchtbuchordnungen steht den Verbänden eine Vorlage zur Verfügung, die die bundesweite tierzuchtrechtliche Anerkennung erleichtert.

Fischerei In Schleswig-Holstein wird die Fischerei in Nord- und Ostsee von der Flotte der „Kleinen Hochseeund Küstenfischerei“ ausgeübt. Im Hauptund Nebenerwerb sind 1.103 Personen mit einer Flotte von 680 Kuttern und Booten aktiv (Stand 31.12.2011, Jahresbericht des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR-Abteilung Fischerei). Es werden hochwertiger Frischfisch, Krabben sowie Muscheln angelandet. Die Betriebe der Fluss- und Seenfischerei sowie zahlreiche Teichwirtschaften bieten eine breite Palette an Süßwasserfischen an, frisch geschlachtet, goldgelb geräuchert oder lecker auf Platten angerichtet. Die Landwirtschaftskammer als zuständige Stelle für die Berufsausbildung zum/r Fischwirt/in ist Ansprechpartner für alle Belange rund um die Ausbildung:

Anerkennung von Ausbildungsbetrieben, Eintragung von Ausbildungsverträgen, Ausbildungsberatung und Betreuung der Ausbildungsverhältnisse sowie Durchführung der Zwischen- und Abschlussprüfungen.

In der Fischereischule werden von der Landwirtschaftskammer regelmäßig Kurse zur Fort- und Weiterbildung angeboten. Der Lehrgang zur Bedienung des Elektrofischereigerätes wird aufgrund reger Nachfrage inzwischen regelmäßig angeboten. Die Teilnehmer kommen aus den Bereichen Berufsfischerei, Wissenschaft und Angeln und leben nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen Bundesländern. Sie erhalten in dem einwöchigen Lehrgang das theoretische und praktische Rüstzeug für den Umgang mit dem Elektrofischereigerät. Nach bestandener theoretischer und praktischer Prüfung wird der „Bedienungsschein zum Betreiben von Elektrofischereianlagen“ ausgehändigt. Für die Kleine Hochsee- und Küstenfischerei werden bedarfsabhängig ein dreimonatiger Vorbereitungslehrgang zum Erwerb des Patentes BKü sowie ein siebenwöchiger Vorbereitungslehrgang zur Erlangung des Meisters als berufliche Weiterqualifikationen angeboten. Für die Eigner von Fischereifahrzeugen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen erstellt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Wertgutachten für Fischereifahrzeuge. Werden Investitionen auf Fischereifahrzeugen unter Verwendung von EU-Fördermitteln finanziert, so wird auch hier den Eignern begleitend zur Seite gestanden. Gesunde Fische sind die Basis für eine erfolgreiche Fischproduktion. Die Landwirtschaftskammer bietet als „mit der Gesundheit von Wassertieren befasster qualifizierter Dienst“ die Durchführung der risikoorientierten Tiergesundheitsüberwachung an. Diese ist gemäß § 7 Fischseuchenverordnung parallel zur amtlichen Überwachung in allen nach der Fischseuchenverordnung genehmigten Fisch haltenden Betrieben durchzuführen.

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Das Gartenbauzentrum Schleswig-Holstein Konzentrierte Fachkompetenz unter einem Dach in Ellerhoop

Die Landwirtschaftskammer hat ihre gartenbaulichen Aktivitäten im Gartenbauzentrum Schleswig-Holstein in Ellerhoop konzentriert. Hier arbeiten die Mitarbeiter der Abteilung Gartenbau, ein Großteil der gartenbaulich tätigen Mitarbeiter des Fachbereiches Pflanzenschutz sowie die gartenbaulichen Unternehmensberater. Weiterhin haben die Norddeutsche Fachschule für Gartenbau, die Abteilung Gartenbau und Floristik der Berufsschule Elmshorn, die Beratungsringe für Baumschule, Obstbau und Einzelhandelsgärtnereien und viele weitere Mieter im Gartenbauzentrum ihren Sitz. Insgesamt arbeiten rund 75 Menschen im Gartenbauzentrum in Ellerhoop für den Gartenbau in SchleswigHolstein und Norddeutschland, davon 45 Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer. Zwei Tage lang war das Gartenbauzentrum in Ellerhoop das Zentrum der Baumschultechnik-Welt. Über 8.000 Fachleute kamen zur Fachmesse „Baumschultechnik 2012“ und in-

formierten sich über Fahrzeuge, Maschinen, Geräte und Zubehör. Mehr als 320 Unternehmen stellten sich und ihre Arbeit vor. Zur Begrüßung erklärte Präsident Claus Heller: „Diese Dimension bedingt, dass die Fachmesse in diesem Jahr wieder drei Veranstalter hat: Den Versuchs- und Beratungsring Baumschulen Schleswig-Holstein (VuB), den Landesverband Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen (BdB) sowie die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. In einer effektiven Arbeitsteilung und guter Arbeitsatmosphäre konnten wir die umfangreichen Vorbereitungen meistern.“

Freisprechungsfeier 2012 Die Zahl der Auszubildenden ist nach einem Rückgang von 9 % im Vorjahr mit Beginn des Ausbildungsjahres 2011/12 nochmals um 7 % zurückgegangen. Die demografische Entwicklung der Zahl der Schulabgänger und auch die teilweise unzureichende Qualifikation der Bewerber sind hierfür die Ursache. Auf der gemeinsamen Freisprechungsfeier der gärtnerischen Berufsverbände und der Landwirtschaftskammer am 7. September 2012 in der Stadthalle Neumünster wurden vor fast 500 Gästen 147 Gärtner/innen und 35 Werker/innen im Gartenbau freigesprochen. Die Hälfte der Auszubildenden hat ihre Ausbildung in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau absolviert, gefolgt von den Fachrichtungen Baumschule, Zierpflanzenbau, Friedhofsgärtnerei, Gemüse-

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• Coaching • Mitarbeitergespräche, Zielfindungsprozesse, Leitbildentwicklung

bau und Staudengärtnerei. Im Vergleich zu den Vorjahren lag die diesjährige Erfolgsquote mit 77 % um 4 % unter dem Vorjahresniveau.

Gärtnermeisterprüfung 2012 Die Gärtnermeisterprüfung legten in diesem Jahr 21 von 23 Teilnehmern erfolgreich ab. Alle Prüfungsteilnehmer bereiteten sich durch den Besuch der Norddeutschen Fachschule für Gartenbau der Beruflichen Schulen des Kreises Pinneberg im Gartenbauzentrum Ellerhoop vor. Je ein Drittel der jungen Gärtnermeister/innen kamen aus den Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau, Baumschule und Zierpflanzenbau sowie Friedhofsgärtnerei. Die Prüfungen fanden in Zusammenarbeit mit der Norddeutschen Fachschule für Gartenbau im Gartenbauzentrum in Ellerhoop statt.

Zufriedene Kunden in der Einzelhandelsgärtnerei Markt- und Standortveränderungen sowie verändertes Kundenverhalten erfordern steten Spürsinn und zeitnahes Handeln von den Einzelhandelsgärtnereien und Gartenbaumschulen. Zunehmend wichtig für eine erfolgreiche Marktpositionierung sind individuelle Strategien mit guten Marketingkonzepten. Dabei unterstützt der Gartenbau-Beratungsring Schleswig-Holstein e. V. seine 25 Mitgliedsbetriebe durch unter anderem folgende Beratungsleistungen:

Austausch und einzelbetriebliche Beratung im Spargelanbau Seit über 20 Jahren stehen der Erfahrungsaustausch und die Fachinformation der Spargelbetriebe im Mittelpunkt der Beratung des Arbeitskreises Spargel Schleswig-Holstein. Die Beratung der Landwirtschaftskammer stellt für den Arbeitskreis die fachlichen Inhalte zusammen und organisiert die Veranstaltungen. Durch Rundschreiben werden die neuesten Entwicklungen aus Anbau und Technik an die Betriebe weitergegeben. Bei Gruppentreffen wie Feldbegehung oder Studienfahrt werden Erfahrungen ausgetauscht und Verfahren, wie beispielsweise die vollautomatische Ernte, diskutiert. Daneben bietet die Beratung der Landwirtschaftskammer den Spargelbetrieben auch einzelbetriebliche Fachberatung in vielen Arbeitsgebieten wie Direktvermarktung, Pflanzenschutz und Arbeitswirtschaft an. Eine gestiegene Nachfrage nach den Beratungsangeboten für Erntehelferschulungen unterstreicht den Stellenwert der Arbeitswirtschaft für die Spargelbetriebe. Dabei spielt sowohl die Vorbildung als auch der immer häufigere Wechsel der Erntehelfer in den Betrieben eine immer größere Rolle. Hinzu kommt noch die Herausforderung durch die verschiedenen Nationalitäten, die dabei aufeinandertreffen und die in ihrem Verhalten teilweise sehr unterschiedlich sind.

• Einzelbetriebliche Beratung (kontinuierliche und prozessbegleitende Beratung durch den Ringberater) • Monatliche Umsatz-/Warengruppenvergleiche, Werbung „Flower Power“ (professionelle Werbung mit Corporate Design – 100 % individuell) • Planungsunterstützung bei Neu- und Umbauvorhaben von gärtnerischen Verkaufsanlagen

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Neubau von Gewächshausanlagen – von der Planung bis zur Bauüberwachung

Öffentlichkeitsarbeit für Gartenbauprodukte

Die Technikberatung für den Gartenbau der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bietet eine umfassende Unterstützung bei Modernisierung und Neubau von Gewächshausanlagen an. Laufendes Projekt in diesem Jahr sind zum Beispiel der Neubau von drei Verkaufsgewächshausanlagen als Niedrigenergiegewächshäuser mit Förderung durch das Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz.

Das Frühjahr und der Frühsommer sind Hauptabsatzzeiten für viele Gartenbauprodukte und Presseveranstaltungen: Im Baumschulbereich wurde im Kreis Pinneberg der Weg der Gehölze von den Produktionsbaumschulen zu den Gartenbaumschulen nachgezeichnet. In der frisch gekürten Landesgartenschaustadt Eutin warb die Landwirtschaftskammer zusammen mit dem Gartenbauverband Nord für die Pflanze des Jahres 2012, eine dreifarbige Nemesiensorte mit dem schönen Aktionsnamen „Mine-Trine“.

Zunächst steht eine ausführliche Beratung über Lösungsund Umsetzungsmöglichkeiten mit Beurteilung der Vorund Nachteile und der Kosten im Mittelpunkt. Es folgt eine Vor- und Entwurfsplanung sowie die Erstellung eines detaillierten Leistungsverzeichnisses zur Vorbereitung der Vergabe. Auf diese Weise können aussagekräftige, vergleichbare Angebote eingeholt werden, sodass sich später keine unliebsamen Überraschungen ergeben. Damit die Vorgaben auch fachgerecht umgesetzt werden, kann eine Bauüberwachung folgen. Ein entsprechend betreutes Projekt, der Neubau einer Versuchsgewächshausanlage für die Rapssaatzucht, ist Anfang des Jahres in Betrieb genommen worden.

Abwärme von Biogasanlagen zur Gewächshausbeheizung In Schleswig-Holstein sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Biogasanlagen entstanden, die Abwärme an benachbarte Unterglasgartenbaubetriebe liefern. Um möglichst viel Abwärme von der Biogasanlage zur Beheizung der Gewächshäuser nutzen zu können, ist die Integration eines Pufferspeichers sinnvoll. Für eine hohe Effektivität müssen Pufferspeichergröße, hydraulische Einbindung und Speichermanagement genau auf die betrieblichen Gegebenheiten abgestimmt werden. Die Technikberatung der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein bietet den Gartenbaubetrieben eine umfassende Unterstützung bei Planung und Realisierung von Projekten mit Wärmelieferung von Biogasanlagen an. Für die Dimensionierung des Pufferspeichers wurde von der Technikberatung eine Spezialsoftware entwickelt, mit der eine betriebsindividuelle Optimierung möglich ist. Diese hat sich schon bei zahlreichen Beratungsfällen bewährt.

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Großes Medieninteresse fanden auch Spargel und Erdbeeren, als die ersten Früchte aus Schleswig-Holstein reif waren.

Qualitätssicherung im Gartenbau Die Gartenbauabteilung arbeitet mit den gärtnerischen Verbänden an einer Qualitätssicherung und -förderung von Gartenbauprodukten und deren Vertriebswegen. Im Zierpflanzenbau gibt es die Prüfung zur Premiumgärtnerei. Um als Premiumgärtnerei anerkannt zu werden, muss die Gärtnerei weit überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Unter strengen Richtlinien werden bei dieser Prüfung die Qualität der Ware, aber auch spezieller Service, Ideenreichtum, kundenfreundliche Geschäftsausrichtung, individuelle Beratung, geschultes Personal und viele andere fachliche Kriterien beurteilt. Eine ähnliche Prüfung gibt es auch für Friedhofsgärtnereien, wo neben der Qualität der Grabpflege auch die Kundenberatung überprüft wird. Mit dem Qualitätszeichen „Deutsche Markenbaumschule“ stellt die Baumschulbranche Produktqualitäten von Produktions- und Handelsbetrieben nach außen sichtbar dar. Gerade bei Pflanzprojekten der öffentlichen Hand ist die BdB-

Anerkennung für Baumschulen Voraussetzung zur Teilnahme an Ausschreibungen. Geprüft wird, ob die hohen Qualitätsstandards erfüllt werden. Die Prüfung erfolgt durch unabhängige Sachverständige des BdB und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Die Landwirtschaftskammer arbeitet an einer angestrebten Neuordnung der Anerkennung mit.

Kompetenzzentrum Baumschule Im Rahmen der Norddeutschen Kooperation im Gartenbau hat das Versuchswesen im Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein die Funktion eines Kompetenzzentrums für Baumschulen übernommen. Die Versuchsschwerpunkte liegen seit mehreren Jahren in den für die Holsteiner Baumschulwirtschaft wichtigen Bereichen:

Bekämpfung des Dickmaulrüsslers Im Gartenbau ist der Einsatz von Nützlingen zur Bekämpfung von Schädlingen weit verbreitet. So können die Larven des Gefurchten Dickmaulrüsslers und anderer Rüsselkäferarten erfolgreich mit Nematoden bekämpft werden. Ergebnisse von Laborversuchen deuten an, dass auch die Bekämpfung der adulten Käfer des Gefurchten Dickmaulrüsslers mithilfe dieser Nematoden möglich ist. Daher wurden 2012 viele Versuche zur Bekämpfung der adulten Käfer des gefurchten Dickmaulrüsslers mit insektenpathogenen Nematoden durchgeführt, um erste Grundlagen für die Entwicklung eines praxisrelevanten Bekämpfungsverfahrens zu erarbeiten. Diese Versuche wurden in enger Absprache mit der Universität Wageningen angelegt und durchgeführt.

• Bodenmüdigkeit • Bekämpfung des gefurchten Dickmaulrüsslers • Klimawandel und Baumsortimente der Zukunft Daneben wurden 2012 weitere Versuchsfragen – zu unter anderem der Gehölzvermehrung, der Düngung von Gehölzen, der Verwendung von Gärresten aus Biogasanlagen als Substrate für Gehölze – bearbeitet sowie die Eignung von Baumsubstraten mit unterschiedlichen pH-Werten als Baumstandorte im urbanen Umfeld geprüft. Viele dieser Versuche wurden in bewährter Kooperation mit dem Versuchs- und Beratungsring Baumschulen e. V. sowie der Abteilung Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein durchgeführt.

Bodenmüdigkeit im Blick Ein Nachbau von Rosen und verwandten Arten der Familie der Rosengewächse (zum Beispiel Apfel) führt langfristig zu Wuchsdepressionen. Da diese Kulturen insbesondere für das Pinneberger Baumschulgebiet von großer Bedeutung sind und früher eingesetzte Bodendesinfektionsmittel keine Zulassung mehr haben, wird nach praxisrelevanten Alternativen zum Umgang mit der Bodenmüdigkeit gesucht. So wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover an der Entwicklung eines reproduzierbaren Diagnoseverfahrens sowie an der Erkundung der Wirkungsmechanismen der Bodenmüdigkeit gearbeitet. Diese Versuche werden von der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft gefördert.

Klimawandel und Baumsortimente der Zukunft Zusammen mit der Humboldt-Universität Berlin, der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim und dem Zentrum für Gartenbau und Technik in Quedlinburg wurde ein Langzeitversuch angelegt, der sich mit der Prüfung von bekannten und unbekannteren Baumarten und -sorten unter den Bedingungen des Klimawandels beschäftigt. Die Anlage dieses Versuchs wurde durch den Landesverband SchleswigHolstein im BdB e. V. sowie zahlreiche Baumschulen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und dem restlichen Bundesgebiet unterstützt. Außerdem erfolgte eine Anschubförderung im Rahmen der Aktivregion Holsteiner Auenland aus Mitteln des Zukunftsprogramms Ländlicher Raum (ZPLR) der EU. Die Aktion „Deutschland – Land der Ideen“ zeichnete 2012 dieses Versuchsvorhaben der Landwirtschaftskammer zum Klimawandel aus.

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Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Malente Beste Lernbedingungen durch umfangreichen Umbau in der Lehrmolkerei

Die Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft (LVAM) ist die Bildungseinrichtung für die Milch- und Molkereiwirtschaft in Schleswig-Holstein. In der überbetrieblichen Ausbildung ergänzt sie die betrieblichen Inhalte der Ausbildung zum/zur Milchtechnologen/in und zum/zur Milchwirtschaftlichen Laboranten/in. Die Lehrmeierei als Ausbildungsstätte ist technisch gut ausgestattet. Die Landwirtschaftskammer hat die Trägerschaft der Landesberufsschule. Zur optimalen Nutzung der Internats- und anderer Räume zum Beispiel Klassenräume, besteht seit vielen Jahren eine Kooperation mit dem Kreis Ostholstein. Außerdem ist die LVAM Malente zuständig für Sachkundelehrgänge und Prüfungen für direktvermarktende Landwirte und Tanksammelwagenfahrer. Die Tätigkeit ist ausgerichtet auf die Erhaltung und Verbesserung des Leistungsstandards der Milchwirtschaft durch Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung,

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Fachberatung und Bereitstellung der Technik für Versuchstätigkeiten. Durch die räumliche Anbindung der Landesberufsschule für die beiden genannten Ausbildungsberufe ist zudem eine optimale Verzahnung der praktischen und theoretischen Ausbildung gewährleistet. Das Angebot der Weiterbildungsmaßnahmen richtet sich einerseits an milchwirtschaftliche Fachkräfte, andererseits an Berufs- und Personengruppen von der Erzeugerebene bis hin zum Verkäufer von Milch und Milcherzeugnissen. Die Veranstaltungen dienen hauptsächlich der Vermittlung des neuesten Standes der Technik und der Gesetze. Die Schwerpunkte der Fachberatung der milchwirtschaftlichen Praxis durch die LVAM liegen vor allem in den Bereichen

der Direktvermarktung von Milch und Milcherzeugnissen, der käsereitechnologischen Problemstellungen und des Qualitätsmanagements Milch (HACCP). In der Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft in Bad Malente begannen bereits in den Osterferien 2012 die ersten baulichen Maßnahmen. Aufgrund der finanziellen Unterstützung durch die Milcherzeugervereinigung SchleswigHolstein e. V. war es möglich, ein neues Hygienekonzept aufzubauen. Dazu wurden Umkleideräume geschaffen und eine Hygieneschleuse installiert. Beides ist wichtig, um eine perfekte Hygiene im Molkereibetrieb, hier in der schuleigenen Lehrmeierei, zu garantieren. Nur so kann es gelingen, Kontaminationen zu vermeiden, wenn zum Beispiel Auszubildende aus dem Außenbereich in den Produktionsbereich überwechseln. Eine große Bereicherung für den Unterricht in der Lehrmolkerei ist die interaktive Schultafel, das sogenannte Whiteboard. Hier können die Auszubildenden die Prozesse wie zum Beispiel Milchpasteurisierung sehen und mit einem digitalen Stift ansteuern und bearbeiten. Damit ist die Lehrmolkerei auf dem neuesten Stand der Prozesssteuerung.

können jetzt sachgerecht im Säure-Laugen-Schrank, im Gefahrstoff- oder Chemikalienschrank gelagert werden. Eine permanente Entlüftung erfolgt über den Außenventilator. Die Schränke sind verschlossen und nur den Lehrkräften zugänglich. Mit dieser Form der Aufbewahrung chemischer Stoffe werden wichtige Sicherheitsbestimmungen erfüllt. Neben den Neuerungen im schulischen Bereich sind umfangreiche Renovierungsarbeiten im Internat erfolgt. Die Sanierungsmaßnahmen im Obergeschoss der Mädchenunterkunft konnten nach drei Jahren abgeschlossen werden. Im Erdgeschoss wurden erste Bauschritte durchgeführt, weitere Renovierungen sollen im nächsten Jahr folgen.

Nicht nur in der Lehrmeierei gab es viele Neuerungen. Mitte des Sommers wurden drei neue Sicherheitsschränke im chemischen Untersuchungsraum aufgestellt. Die großen Gebinde von schulisch verwendeten Arbeitsmaterialien

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Qualität aus der Region Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“

Gute Produkte, tüchtige Firmen, spannende Themen, guter Zweck

des Holsteiner Katenschinkens. Insgesamt wurden rund 40 neue Produkte ausgezeichnet.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Landwirtschaftskammer in Rendsburg zu Gast – das war ganz sicher ein Gütezeichen-Highlight 2012. Vor mehr als 200 Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft SchleswigHolsteins stellte die Ministerin das Projekt „Lebensmittel – zu gut für die Tonne“ sowie die Pläne für eine bundesweite Regionalkennzeichnung vor. Besonders das sogenannte Regionalfenster wurde im Anschluss kontrovers diskutiert.

Qualitätssicherung mit Siegel

Das Landwirtschaftsministerium und die Landwirtschaftskammer hatten zu der Veranstaltung eingeladen. Mit dem Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ setzt sich die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein seit 1965 für regionale Produkte ein. Vergeben wird das blaugrüne Gütesiegel durch den Qualitätsausschuss. Dieser setzt sich aus Vertretern der Landwirtschaft, des Handels, der Politik, der Ernährungswirtschaft, des Ernährungshandwerkes sowie des Verbraucherschutzes zusammen. Heute tragen mehr als 700 Produkte von etwa 70 Unternehmen der schleswig-holsteinischen Ernährungswirtschaft das Gütezeichen. Dabei reicht die Produktpalette von Käse, Wurstwaren und Schinken über Fischprodukte bis hin zu Spezialitäten wie dem Lübecker Marzipan. Darüber hinaus sind mehr als 500 landwirtschaftliche Betriebe mit Produkten wie Gemüse, Kartoffeln und Markenfleisch vom Schwein mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Auch 2012 haben sich zahlreiche neue Firmen erfolgreich um das Gütezeichen beworben, darunter zum Beispiel die Ostenfelder Meierei und viele handwerkliche Produzenten

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Die laufende Qualitätssicherung für regionale Produkte ist eines der wichtigsten Anliegen des Gütezeichens. Im Bereich der Ernährungswirtschaft werden jährlich etwa 1.000 Produkte analytisch, mikrobiologisch und sensorisch geprüft. Nur wenn Bestnoten erzielt werden, darf das Gütezeichen für die Produktkennzeichnung genutzt werden. Die Durchfallquote liegt bei etwa 3,5 %. Auch im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte wie Kartoffeln und Schweinefleisch wird regelmäßig geprüft. Stufenübergreifend vom landwirtschaftlichen Betrieb über Schlachtung und Zerlegung bis zur Frischetheke des Lebensmittelhandels wird die Qualität und Rückverfolgbarkeit überwacht. Voraussetzung für landwirtschaftliche Betriebe, das Gütezeichen zu führen, ist eine QS-Zertifizierung im Standard I oder der Nachweis eines vergleichbaren Systems. Als Bündler im QS-System ist die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein die Anlaufstelle zur Zertifizierung für landwirtschaftliche Betriebe in den Bereichen Tierproduktion sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln. Der Fachbereich Gütezeichen meldet die Betriebe bei QS an und sorgt unter anderem für die Durchführung der unabhängigen Kontrollen auf den Betrieben und kümmert sich um die Teilnahme an den obligatorischen Monitoringprogrammen. Auch die Weitergabe von Neuerungen im QS-System an die Landwirte obliegt dem Bündler. Wichtigste Neuerung im Jahr 2012 war das Antibiotikamonitoring für Mastschweine.

Aktuell bündelt die Landwirtschaftskammer über 2.300 Standorte im QS-System, davon 770 Rinder- und 1.300 Schweinestandorte, 150 Obst-Gemüse-Kartoffelstandorte sowie zahlreiche Tiertransporteure.

Kartoffeln mit dem Gütezeichen ausgezeichnet Der Gütezeichen-Kartoffelanbau hat in Schleswig-Holstein weiter Bestand. Der in den letzten Jahren beobachtete Strukturwandel in den kartoffelanbauenden Betrieben vollzieht sich jedoch weiter und wird aufgrund der guten Marktlage im Bereich der Getreide- und Rapsvermarktung noch beschleunigt werden. In vielen Bereichen der Kartoffelvermarktung wird über den Einsatz von Kleinverpackungen nachgedacht. Verpackungseinheiten von zum Teil unter 1 kg Kartoffeln werden in Zukunft den Bedarf der Single-Haushalte und Kleinstfamilien decken. Es ist abzuwarten, ob sich ein Trend im Bereich regionaler Vermarktung von Kartoffeln mit deutlichem Bezug zu den einzelnen kartoffelanbauenden Landwirten in der Region erkennen lässt. Erste Anzeichen hierfür sind bei den Vermarktungspartnern im Lebensmitteleinzelhandel schon zu erkennen. Bei der Vermarktung durch die landwirtschaftlichen Betriebe spielen die Flexibilität des Angebotes und die außerordentliche Qualität für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Handelspartnern eine große Rolle. Derzeit bauen 118 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von etwa 1.900 ha Gütezeichen-Kartoffeln an. Durch Kontrollen während der Anbauperiode und Produktprüfungen nach der Ernte wird die stetig hohe Qualität der gütezeichenanerkannten Partien gewährleistet.

Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel sind regelmäßiger Bestandteil der Gütezeichen-Arbeit. Wichtigste Zielgruppe sind dabei die Verbraucher: Am Ort des Einkaufs

werden die Kunden direkt über die regionalen Qualitätsprodukte informiert. Landfrauen als gut ausgebildete „Botschafterinnen für heimische Produkte“ bieten die Produkte zur Verkostung an und beantworten alle Fragen rund um die Erzeugung. Auch der Handel und die Gütezeichen-Firmen profitieren von den Maßnahmen. Der Abverkauf der Produkte wird durch die Verkostungsaktionen gesteigert. Für die Kunden entsteht ein zusätzliches Einkaufserlebnis und eine Bindung zum Einzelhändler.

Mit den Handelspartnern CITTI, coop, EDEKA und Perfetto wurden im ganzen Land an rund 150 Tagen verkaufsfördernde Verkostungen angeboten. Häufig werden zusätzlich Gewinnspiele mit attraktiven Preisen, um die Verbraucher verstärkt auf die Aktion aufmerksam zu machen, damit verbunden. Neben den regelmäßigen „Gütezeichen SchleswigHolstein-Aktionen“ in den CITTI-Westmärkten haben sich die „Schleswig-Holstein-Wochen“ mit Perfetto etabliert. Dort stehen über einen Zeitraum von mehreren Wochen eine Vielzahl an regionalen Spezialitäten im Mittelpunkt.

Messen und Veranstaltungen Neben der Fachveranstaltung mit der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner wurden mit dem Gütezeichen auch zahlreiche Verbraucherveranstaltungen begleitet. Besonders im Fokus war 2012 der Holsteiner Katenschinken. Mit der Anerkennung als „geschützte geografische Angabe (ggA)“ hatte Anfang des Jahres die Europäische Union gewürdigt, dass der Schinken aus Schleswig-Holstein eine typisch regionale Delikatesse ist. Seitdem dürfen nur heimische Hersteller den Markennamen „Holsteiner Katenschinken“ verwenden, die ihren Sitz in Schleswig-Holstein haben und den Schinken auf die festgeschriebene traditionelle Weise herstellen.

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„Internationale Grüne Woche“ in Berlin: Mit der „Güte Tüte“ Gutes tun

Am „Tag des Holsteiner Katenschinkens“ öffneten im Mai acht Herstellerbetriebe von Pinneberg bis Husum ihre Türen, um rund um die Spezialität zu informieren. Im Rahmen einer Sonderveranstaltung im Kieler CITTI-Park freute sich die damalige Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf mit den Herstellern über die Anerkennung. Auf den am Verbraucher orientierten Messen „Internationale Grüne Woche“ in Berlin sowie der FLORA und der NORLA auf dem Rendsburger Messegelände bot das Gütezeichen mit verschiedenen Partnerfirmen einen informativen und leckeren Anlaufpunkt für die Messebesucher. Aber auch auf Fachmessen wie der NordGastro in Husum oder den Intermessen in Düsseldorf war das Gütezeichen mit verschiedenen Partnern und vielseitigen Themen vertreten. Schon langsam Tradition am dritten Juli-Wochenende ist die Veranstaltung „Käse trifft Wein“. Die Produzenten der Käsestraße Schleswig-Holstein freuten sich über Besucherund Verkaufsrekorde. In der landesweiten und auch der Hamburger Tagespresse fanden Themen wie „SchleswigHolstein-Wochen“ im ausgewählten Einzelhandel, Saisonprodukte sowie die Eröffnung der Ziegen- und Schafskäsesaison, der Frühkartoffelanstich und die Eröffnung der Matjessaison Beachtung. Auch das Thema „Regionale Produkte für den guten Zweck“ hat über die Landesgrenzen hinaus ein Presseecho in der Tagespresse erzeugt.

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Mit verschiedenen Projekten und Kooperationen hat der Bereich Gütezeichen im Jahr 2012 die Werbung für regionale Qualitätsprodukte mit Spendenaktionen für den guten Zweck verbunden. So wurden im Rahmen der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin unter dem Motto „Die Güte Tüte tut Gutes“ alle Einnahmen aus dem Verkauf der „Güte Tüte“ an den Verein „Berliner helfen e. V.“ gespendet. Die Produkte in der Tüte und weitere Spenden hatten Gütezeichen-Firmen zur Verfügung gestellt. Mit der Gesamtspendensumme von 4.600 Euro wurde das Kinderrestaurant der gelben Villa Bildungs- und Kreativzentrum für sozial benachteiligte Kinder in Kreuzberg unterstützt. Im Vorfeld und während der Messe begleitete die Berliner Morgenpost, die den Verein „Berliner helfen“ ins Leben gerufen hat, die Aktion medial.

Auch mit dem Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein e. V. hat das Gütezeichen erfolgreich zusammengearbeitet. Im Vordergrund stand dabei die „Kinderküche auf Tour“ des Kinderschutzbundes. Mit dieser Kooperation wurde den Kindern nicht nur die gesunde Ernährung mit heimischen Nahrungsmitteln nähergebracht, sondern auch die Gelegenheit gegeben, bei der Erzeugung von Lebensmitteln mit anzupacken. Bei verschiedenen Veranstaltungen rund um das Jahr lernten die Kinder Kartoffeln pflanzen und ernten sowie Ziegen füttern, melken und die Herstellung von Ziegenkäse. Die Einnahmen zahlreicher Gütezeichen-Verkostungen bei Verbraucherveranstaltungen wurden für Projekte des Kinderschutzbundes gespendet. Im Jahr 2013 soll das Engagement des Gütezeichens „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ für den guten Zweck noch weiter ausgebaut werden.

Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein LC Landwirtschafts-Consulting GmbH

Die Zertifizierungsstelle mitten in Schleswig-Holstein wird 20 Jahre Seit 1992 besteht die Tochter der Landwirtschaftskammer mit ihren vielseitigen Dienstleistungsangeboten. Der wesentliche Aufgabenschwerpunkt ist die Zertifizierung von Produkten und Produktionsverfahren nach den unterschiedlichen Prüfsystemen. Die LC GmbH ist jedem Unternehmen gern bei der Auswahl des geeigneten Systems behilflich. Die LC Landwirtschafts-Consulting GmbH ist für die Prüfsysteme der QS-GAP sowie GLOBALG.A.P. zugelassen. Zudem ist die LC für den Bereich der Ökokontrollen, der regionalen Markenfleischprogramme und der Rindfleischetikettierung tätig.

Ökokontrollen durch die LC Statistiken zeigen, dass viele Verbraucher Produkte mit BioSiegeln suchen, wenn sie Lebensmittel einkaufen oder im Restaurant oder in der Kantine essen wollen. Laut Studien wächst der Markt für ökologische/biologische Produkte jedes Jahr um 10 bis 15 %. Die LC Landwirtschafts-Consulting GmbH trägt als nördlichste Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-009 durch jährliche Kontrollen bei Erzeugern, Verarbeitern, Gastronomiebetrieben und Groß- und Einzelhändlern dazu bei, dass die Betriebe die entsprechenden Vorschriften der EU-Öko-Verordnung erfüllen. Nur Produzenten, welche alle Anforderungen erfüllen, wird eine Biozertifizierung verliehen. Fortan können sie ihre Ware als biologisch kennzeichnen.

Zur einfacheren Erkennung für den Verbraucher müssen seit dem 1. Juli 2012 alle vorverpackten Lebensmittel aus ökologisch/biologisch kontrollierter Herstellung mit dem neuen EU-Logo, der Code-Nr. der Kontrollstelle und einer Herkunftsangabe gekennzeichnet sein. Diese Kennzeichnung, die erst nach Einhaltung strenger Zertifizierungsrichtlinien verwendet werden darf, dient auch der Möglichkeit zur Rückverfolgbarkeit.

Bereich Blumen und Zierpflanzen Anfang des Jahres erhielt die LC LandwirtschaftsConsulting GmbH die Zulassung für die GLOBALG.A.P.Zertifizierung im Bereich Blumen und Zierpflanzen. Hierunter fällt auch die Zertifizierung von Weihnachtsbaumproduzenten. Als erster Betrieb in diesem Bereich ließ sich die Gärtnerei Edert aus Gönnebek erfolgreich prüfen. Als Gartenbauproduktionsbetrieb mit 18.000 m² Glasfläche und 9.000 m² Freiland beliefert Edert unter anderem Landgard, den Hamburger Blumengroßmarkt und den Fachgroßhandel. Nach der Teilnahme der LC GmbH an der Fachausstellung für Baumschultechnik und Baumschulbedarf in Ellerhoop kamen im Oktober 2012 weitere GLOBALG.A.P.-Zertifizierungen von großen Weihnachtsbaumerzeugern vieler Bundesländer hinzu. Den Anstoß für den Einstieg der LC GmbH in den Blumen- und Zierpflanzenbereich gab eine Anfrage der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten e. V. nach Zertifizierungsmöglichkeiten für Weihnachtsbäume in Schleswig-Holstein.

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Informationen zu den Anforderungen des GLOBALG.A.P-Systems sind auf der GLOBALG.A.P.-Homepage erhältlich unter : www.globalgap.org.

Weitere Dienstleistungen Der Druckservice der LC GmbH stattet seit Jahren Messeveranstaltungen wie die NORLA mit Druckerzeugnissen in

Großformaten aus. Im Leistungsspektrum der LC GmbH finden sich unter anderem: Foto- und Bilddrucke in Hochglanz oder matt (auch in Großformaten), Poster- und Bannerdrucke auf Papier und Folie (für den Innen- und Außenbereich), Druck von Aufklebern, Foto- und Bilddrucke auf Leinwand (auf Keilrahmen gespannt) sowie Hofschilder und Pkw-Aufkleber. Der Druck erfolgt schnell und in höchster Druckqualität. Auch für eine individuelle Gestaltung ist die LC GmbH ein kompetenter Ansprechpartner.

DEULA Schleswig-Holstein GmbH

Mensch und Technik – Lernen durch Begreifen Die DEULA GmbH der Landwirtschaftskammer kann in diesem Jahr auf ihr 50-jähriges Jubiläum am Standort Rendsburg zurückblicken. Das Motto der DEULA: „Lernen durch Begreifen“ ist stets aktuell geblieben. Mit der „Landkraftführerschule“ trat die DEULAKRAFT schon 1926 in Berlin als eine Gründung des damaligen Reichkuratoriums für Technik in der Landwirtschaft auf den Plan. 1928 führte die DEULA ihren ersten Lehrgang in Preetz durch. 1961 siedelte die DEULA vom Lehrbetrieb in Schönböken nach Rendsburg um. Zu den heutigen Aufgaben der DEULA zählt die Vermittlung von fachlichem Wissen und Können auf dem Gebiet der Technik unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes. Knapp 8.000 Lehrgangsteilnehmer besuchen pro Jahr die Einrichtungen der DEULA.

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Die seit 50 Jahren am Standort Rendsburg arbeitende DEULA wird ab 1992 als DEULA Schleswig-Holstein GmbH geführt. Die Landwirtschaftskammer ist alleiniger Gesellschafter. Die DEULA hat in diesen fünf Jahrzehnten erfolgreich als Motor des technischen Fortschritts in der Agrarwirtschaft gewirkt. Sie hat sich zu einem Bildungszentrum nicht nur im landtechnischen Bereich entwickelt, sondern hat auch viele neue Kompetenzen im Sozial- und Umweltbereich hinzugewonnen.

Kein Landwirt ohne DEULA-Kurs Wer Erfolg in seinem Beruf als Gärtner haben will, braucht den „grünen Daumen“. Das erforderliche technische Knowhow erwerben sich die jungen Gärtner unter anderem bei der DEULA im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung.

Führerschein kompakt und schnell Die Führerscheinausbildung ist untrennbar mit dem Namen DEULA verbunden. Pkws und Lkws mit dem Schriftzug der DEULA begegnet man häufig in Rendsburg und den umliegenden Gemeinden. Unzählige Kandidaten haben ihre Fahrprüfung für Schlepper, Pkw, Lkw, Motorrad und Bus erfolgreich abgelegt.

Weiterbildungsförderung über Bundesagentur für Arbeit Über die Bundesagentur für Arbeit können Ungelernte oder Geringqualifizierte eine Weiterbildung an der DEULA gefördert bekommen. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II sind auch für alle anderen Arbeitnehmer Qualifizierungsmaßnahmen förderfähig. Eine Kostenübernahme durch die Bundesagentur für Arbeit ist möglich. Viele DEULA-Lehrgänge sind außerdem anerkannt als Bildungsurlaub.

Prüfungsvorbereitung für Land- und Baumaschinenhandwerker Auszubildende im Land- und Baumaschinenhandwerk werden in den Fachbereichen Motorentechnik, Elektrik, Elektrotechnik, Pneumatik, Hydraulik und Fehlerdiagnose in einer überbetrieblichen Ausbildung auf die Gesellenprüfung vorbereitet.

Schweißtechnik wird ausgebaut Die DEULA hat der gestiegenen Nachfrage nach den Schweißlehrgängen entsprechend durch den Bau neuer Räumlichkeiten Rechnung getragen.

DEULA-Küche ist ein Wohlfühlfaktor Die Besucher/innen der knapp 50.000 Lehrgangstage werden von der DEULA-Küche versorgt. Die DEULA-Küche ist ein beliebter Mittagstisch für das gesamte Agrarzentrum Grüner Kamp.

Blick in die Zukunft Landtechnikfirmen siedeln sich an Die Ansiedlung eines Servicestützpunktes der Firma Amazone ist ein Beleg für den interessanten Standort Rendsburg/Osterrönfeld mit Ausstrahlung in den gesamten norddeutschen Raum. Das ist auch ein weiterer Hinweis für die attraktive Lage der aufstrebenden Region Rendsburg-Süd mit dem Messestandort NORLA.

Angesichts sich stabilisierender Rahmenbedingungen im Agrarbereich und einer wieder Tritt fassenden Gesamtwirtschaft rechnet die DEULA auch weiterhin mit zumindest gleichbleibenden Lehrgangstagen. Damit wird sich die Position der DEULA als Aus- und Fortbildungszentrum mit starker agrarwirtschaftlicher Prägung und einer wachsenden Kompetenz im Sozial- und Umweltbereich weiter festigen.

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MesseRendsburg GmbH: Ausstellungen für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum

NORLA 2012 – ein voller Erfolg

Moderne Land- und Stalltechnik

Überwiegend positive Stimmung bei den Landwirten nach abgeschlossener Ernte und bei guter Preislage, dazu perfektes Messewetter und vielversprechende Gespräche an den Messeständen zeichneten die NORLA 2012 aus.

Von Großtraktoren über Standardmaschinen bis zum Nostalgie-Trecker reichte die Bandbreite. Stallbau, Weideund Melkeinrichtungen standen im Segment der Tierproduktion an erster Stelle.

Das Messegelände war mit über 500 Ausstellern ausgebucht. Moderne Landtechnik, Melk- und Fütterungsanlagen sowie die Ausbildungsoffensive „Starke Typen“ standen auf 13 ha Ausstellungsfläche und 1,2 ha Hallenfläche im Mittelpunkt. Viele Stände mit einem Angebot an kulinarischen Genüssen und Informationen sprachen insbesondere das Nichtfachpublikum an. Auf dem großen Ring fanden die Landesziegenschau sowie der Fjordtag und die Shetlandpony-Schau statt.

Das Interesse der Bauern an der großen Landtechnik ist weiter ungebrochen. Die umweltfreundlichen Traktoren mit verringertem CO2-Ausstoß fanden viel Beachtung. Computer und GPS werden zunehmend in der Bodenbearbeitung, im Pflanzenschutz und in der Erntetechnik eingesetzt. Der automatische Milchentzug, die computerunterstützte Fütterungstechnik und moderne Melkanlagen wurden vom Fachpublikum aufmerksam wahrgenommen.

Der Trettreckerparcours und Miniaturbauernhof mit ferngesteuerten Traktoren wurde durch den Nachwuchs stark frequentiert.

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Ernährungswirtschaft mit vielen regionalen Produkten Aussteller aus der Ernährungswirtschaft des Landes, auch unter dem Siegel des Gütezeichens, präsentierten regionale Produkte wie Fleisch, Milch, Getränke, Backwaren, Gemüse und Fisch. „Koch klasse – Iss klasse“ sowie „Rest(e)los glücklich“ sprachen direkt die Koch- und Ernährungsgewohnheiten der Messebesucher an. Der traditionelle Bauerntreff des Bauernverbandes war wieder ein beliebter Ort, um sich bei einer schmackhaften Mahlzeit zu informieren und über Politik zu diskutieren.

Abgerundet wurde der breite Branchenmix durch Aussteller aus dem Bereich der Haushaltswaren mit Produkten rund ums Bauen und Wohnen, Reinigung und Bekleidung, Haushaltsgeräten und Gesundheitsartikeln. Auch die umfangreichen Dienstleistungen von Verbänden und Organisationen fanden viel Resonanz. Die NORLA wurde ihrer Aufgabe als Fach- und Verbrauchermesse für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum gerecht und stellte ein echtes Spiegelbild von Wirtschaft und Gesellschaft im ländlichen Raum dar. Über 70.000 Besucher bestätigten dies eindrucksvoll.

Weitere Veranstaltungen auf dem Messegelände Die Veranstaltungssaison auf dem Rendsburger Messegelände begann im April mit dem Floh- und Trödelmarkt. In der Zeit von Mai bis September fanden fünf weitere Flohund Trödelmärkte statt. Ebenfalls im Mai startete die FLORA 2012 als Fachveranstaltung für Garten- und Pflanzenliebhaber. Für die Besucher war der Eintritt frei.

Die Halle der Landwirtschaftskammer verzeichnete einen großen Besucheransturm. Das DEULA-Café wurde bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit gebracht. Die Infos zu den Einkommensalternativen wie zum Beispiel Melkhüser, Landurlaub, Heuherbergen und Direktvermarktung wurden interessiert angenommen. Der Gewinner beim Kammerquiz konnte sich über eine Woche Urlaub auf dem Bauernhof freuen.

Umfangreiches Angebot für Verbraucher Der Bereich Garten und Freizeit ist ein weiterer Schwerpunkt auf jeder NORLA. Das Angebot umfasste unter anderem Pflanzen, Gartengeräte und -möbel, Accessoires, Rasentraktoren, Garten- und Gewächshäuser. Auch der Jäger fand mit der Ausrüstung für Mensch und Revier ein vielfältiges Angebot rund um die Jagd.

Pfingstsonntag fand das 18. Internationale Oldtimertreffen mit großem Teilemarkt auf dem Messegelände in Rendsburg statt. Auf dem größten Oldtimertreffen SchleswigHolsteins waren über 700 Autos, Motorräder, Trecker, Lkws und Busse zu bestaunen. Über 900 Pferde waren in Springprüfungen der Klassen A bis M der Nord-Ost-Pferd genannt, die vom 8. bis 10. Juni von der Reitgemeinschaft Linnhof auf dem Messegelände veranstaltet wurde. Die Nord-Ost-Pferd versteht sich als Plattform für Pferdesportbegeisterte aus dem ganzen Land. Hier ist ein Forum geschaffen worden, auf dem sich Profiund Amateurreiter, Freizeitsportler und Anhänger unterschiedlichster Reitweisen treffen und austauschen. Mit einem furiosen Auftritt hat Rocksänger Herbert Grönemeyer am 4. Juli 16.000 Fans begeistert. Mit seiner „Schiffsverkehr-Tour 2012“ war der Sänger in Rendsburg zu Gast und gab unter freiem Himmel auf dem Messegelände sein Konzert.

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Öffentlichkeitsarbeit

Eine moderne, kompetente und sympathische Öffentlichkeitsarbeit ist neben engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der wesentliche Bestandteil für die positive Außendarstellung jedes Unternehmens. Ziel der Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaftskammer ist es, die Aufgaben und Leistungen der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung, den Betrieben und möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern darzustellen. Darüber hinaus soll ein klares und positiv belegtes, kein altertümlich verklärtes Bild des bäuerlichen Berufsstandes gezeichnet werden. Lebensmittelkrisen blieben 2012 zwar weitgehend aus, aber die Bevölkerung ist sensibilisiert, und so muss Schlagworten wie Agrarfabriken, industrielle Tierhaltung oder Vermaisung stand- und gegengehalten werden. Eine aktuelle und sachliche Auseinandersetzung mit den Themen und kritischen Fragen der Medienvertreter bestimmten das Tagesgeschäft. Informationen werden bei zahlreichen Anfragen von Journalisten, im Rahmen von Presseterminen und durch die wöchentliche Berichterstattung im Bauernblatt SchleswigHolstein und Hamburg vermittelt. Das Internet erfährt zunehmende Bedeutung bei der Informationsbeschaffung. Dem hat die Kammer Rechnung getragen. Seit März ist sie mit einem neuen Internetangebot am Start: übersichtlicher, benutzerfreundlicher und schneller. In enger Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt hat die Pressestelle den Inter-

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netauftritt überarbeitet. Die Landwirtschaftskammer bietet zahlreiche Leistungen an; diese übersichtlich, aktuell und benutzerfreundlich darzustellen ist eine echte Herausforderung. In der Öffentlichkeitsarbeit spiegelt sich vor allem der Verlauf der Kulturen und der landwirtschaftlichen Saison wider. Das Jahr beginnt mit dem Frühjahrserwachen in den Gewächshäusern und endet mit dem Weihnachtskarpfen. Die schleswig-holsteinischen Medien berichten schwerpunktmäßig über diese Verbraucherthemen, weil sie eine möglichst große Gruppe von interessierten Menschen ansprechen wollen. Im Rahmen von Presseveranstaltungen zu Spargel, Erdbeeren, Fischzucht, Direktvermarktung oder Marktfrüchten werden immer wieder über den eigentlichen Anlass hinausgehende Hintergrundinformationen an die Journa-

listinnen und Journalisten gegeben. Eingebunden wird dabei so oft wie möglich ein Vertreter des Ehrenamtes, der Geschäftsführung und der Fachabteilung. Die Pressetermine finden gern vor Ort – also auf einem Hof oder im Betrieb – statt. So können die Medien zum einen authentische Bilder machen und zum anderen mit engagierten Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern über die Praxis sprechen. Die Unternehmer, die bereitwillig ihre Türen für die Öffentlichkeit öffnen, sind notwendige Kooperationspartner der Pressestelle. Ihnen soll an dieser Stelle gedankt werden, denn sie vermitteln ein realistisches und positives Bild. 2012 gab es zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen vom Frühkartoffelanstich über die Erntepressekonferenz bis hin zur Kammerhauptversammlung. Auch vor kritischen Themen wie der Faktorenerkrankung schrecken

wir nicht zurück. Ebenso darf keine Routine einkehren, deshalb ergänzen auch neue Themen wie der Ausbildungsbetrieb des Jahres oder die CO2-neutralen Dienstwagen das Themenangebot der Presseabteilung. Auf der Agenda stand vom 30. August bis 2. September die NORLA. Unter dem Motto „Ihr Hof kann mehr!“ ist in die Kammerhalle eingeladen worden. Dort wurden mit großem Erfolg die Einkommensalternativen dargestellt. Die NORLA ist keine reine Fachmesse, sondern schlägt eine Brücke zum Verbraucher. Deshalb nutzt die Pressestelle dieses Forum, um unterhaltend an vier Tagen interessierten Besuchern Informationen über die Arbeit der Landwirtschaftskammer und den „Grünen Sektor“ an den Mann zu bringen.

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Organigramm

Ehrenamtliche Organisation Präsident

Claus Heller

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Tel.: 0 43 43/92 17

Grüner Kamp 15 - 17, 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 0 Fax: 0 43 31/94 53 - 199 www.lksh.de, [email protected]

Vizepräsidenten Hans-Caspar Graf zu Rantzau Tel.: 0 45 53/ 99 69 12

Arno Carstensen Tel.: 0 46 42/71 41

Vorstand Rüdiger Böhnke Tel.: 0 43 21/8 53 78 56

Ferdinand Feddersen Tel.: 0 46 06/6 29

Dr. Hans Hermann Buchwald Tel.: 0 45 21/7 67 48

Heinrich Kröger Tel.: 0 45 24/2 59

Hans-Hermann Bunte Tel.: 0 43 22/45 61

Marga Trede Tel.: 0 41 27/3 48

Ehrenamtliche Organisation Claus Heller

Präsident

Repräsentanten der Kreise

Tel.: 0 43 43/ 92 17

Hauptamtliche Organisation

Pinneberg Lars Kuhlmann Tel.: 0 41 01/5 38 83 11 Plön Heinrich Staggen Tel.: 0 43 94/10 04 Rendsburg-Eckernförde Klaus Hohnsbehn Tel.: 0 43 32/99 16 76 Schleswig-Flensburg Ferdinand Feddersen Tel.: 0 46 06/6 29

Segeberg Norbert Klees-Bruhn Tel.: 0 45 51/96 79 20 Steinburg Hans-Jürgen Schröder Tel.: 0 48 22/66 67 Stormarn Hans-Joachim Wendt Tel.: 0 45 37/3 33

Abteilung Allgemeine Verwaltung

Abteilung Bildung, Betriebswirtschaft, Beratung

Abteilung Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt

Abteilung Tierhaltung, Tierzucht

Abteilung Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp

Abteilung Gartenbau

Dr. Markus Coester

Dr. Klaus Drescher

Karlheinz Wilke

Dr. Werner Lüpping

Dr. Eckhard Boll

Jan-Peter Beese

Grüner Kamp 15 – 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 170 Fax: 0 43 31/94 53 - 179 [email protected]

Grüner Kamp 15 – 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 200 Fax: 0 43 31/94 53 - 229 [email protected]

Grüner Kamp 15 – 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 300 Fax: 0 43 31/94 53 - 309 [email protected]

Gutshof 24327 Blekendorf Tel.: 0 43 81/90 09 - 39 Fax: 0 43 81/90 09 - 18 [email protected]

Gutshof 24327 Blekendorf Tel.: 0 43 81/90 09 - 33 Fax: 0 43 81/90 09 - 8 [email protected]

Thiensen 16 25373 Ellerhoop Tel.: 0 41 20/ 70 68 - 100 Fax: 0 41 20/70 68 - 101 [email protected]

Dithmarschen Otto Boje Schoof Tel.: 0 48 34/22 64 Herzogtum Lauenburg Paul Petersen Tel.: 0 45 36/7 47 Nordfriesland Wolfgang Stapelfeldt Tel.: 0 46 65/7 01 Ostholstein Karsten Kratzmann Tel.: 0 43 82/92 06 41



Finanzen











Bildung

Personal, Controlling



Beratung

Büroleitung



Kontrollstelle für forstliches Saat- und Pflanzgut Gütezeichen

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Land- und Energietechnik

Geschäftsführer ●





Pflanzenbau



Pflanzenschutz





Umweltund Gewässerschutz Genehmigungen, Kontrolle und Sachkunde







Tel.: 0 43 31/94 53 - 101

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0 43 31/94 53 - 112 [email protected]

Personalrat Bernd Irps Tel.: 0 43 31/ 94 53 - 221 [email protected]

Interne Revision

Rinder



Schweine ●



Jürgen Pallasch

Tierzucht Fischerei 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 430





Aus-, Fort- und Weiterbildung Versuche, Erprobungen, Tierhaltung Landwirtschaftl. Bauen, Baulehrschau, Immissionsschutz Pferdehaltung



Bildung



Beratung



Versuchswesen

Ehrenamtliche Organisation Fachausschussvorsitzende Fachausschuss für Ackerbau Heinrich Kröger Tel.: 0 45 24/2 59

Fachausschuss für Frauen im Agrarbereich Ute Volquardsen Tel.: 0 46 74/96 28 02

Fachausschuss für Arbeitnehmerberatung Arno Carstensen Tel.: 0 46 42/71 41

Fachausschuss für Gartenbau Dr. Hans Hermann Buchwald Tel.: 0 45 21/7 67 48

Fachausschuss Ausbildung und Beratung Hans-Joachim Wendt Tel.: 0 45 37/3 33

Fachausschuss für Natur- und Umweltschutz Paul Petersen Tel.: 0 45 36/7 47

Fachausschuss für das Finanzwesen Dr. Hans Hermann Buchwald Tel.: 0 45 21/7 67 48

Fachausschuss für Schweinehaltung Wolfgang Stapelfeldt Tel.: 0 46 65/7 01

Fachausschuss für Fischerei Lorenz Marckwart Tel.: 0 43 51/8 20 04

Fachausschuss für Tierhaltung und Futterbau Ferdinand Feddersen Tel.: 0 46 06/6 29

Fachausschuss für das Forstwesen Hans-Caspar Graf zu Rantzau Tel.: 0 45 53/ 99 69 12

Prüfungsausschuss Klaus-Peter Lucht Tel.: 0 48 71/41 50

Abteilung Forstwirtschaft Hans-Jürgen Sturies Hamburger Straße 115 23795 Bad Segeberg Tel.: 0 45 51/ 95 98 - 11 Fax: 0 45 51/95 98 - 40 [email protected]









Beratung, Betreuung, Förderung

DEULA SchleswigHolstein GmbH Lehranstalt für Agrarund Umwelttechnik Thomas Bachmann Klaus Benckwitz

LC LandwirtschaftsConsulting GmbH Dr. Markus Coester Klaus Benckwitz

Grüner Kamp 13 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/84 79 - 10 Fax: 0 43 31/89 87 - 1 [email protected]

Grüner Kamp 15 - 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/33 63 - 0 Fax: 0 43 31/33 63 - 12 [email protected]



Forstliche Förderung: Antragswesen, Auszahlung Aus- und Weiterbildung (Lehranstalt für Forstwirtschaft) Forstliche Dienstleistungen







Aus- und Fortbildung in der Landtechnik, Landwirtschaft, Gartenbau, Forst und Umwelt Überbetriebliche Ausbildung Ganztagsfahrschule



Landschafts- und Umweltplanung



Regionalentwicklung



GIS-Digitale Kartografie





Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist ein unabhängiger Dienstleister für die Land- und Forstwirtschaft, den Gartenbau, die Fischerei und den ländlichen Raum in Schleswig-Holstein. Unsere Fachkompetenz bieten wir den Vereinen und Verbänden im Agrarbereich zum Nutzen ihrer Mitglieder und den politischen Institutionen als Grundlage für Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse an. Verbraucherschutz, Umweltschutz und Produktqualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse sind uns ein besonderes Anliegen. Unsere Stärke ist breites Expertenwissen unter einem Dach. Dieses Wissen bildet das Fundament für die Erarbeitung ganzheitlicher, effektiver und nachhaltiger Lösungen.

Agrarland Schleswig-Holstein ●

1,08 Mio ha land- und forstwirtschaftliche Fläche (92 % der Gesamtfläche Schleswig-Holsteins).



Rd. 14.000 Betriebe ab 5 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon rd. 65 % Futterbaubetriebe und 25 % Marktfruchtbetriebe.



12.500 Erwerbstätige sind im Gartenbau beschäftigt. Das größte geschlossene Baumschulgebiet der Welt liegt vor den Toren der Metropole Hamburg.

Umweltverträglichkeitsuntersuchungen Zertifizierung im Agrarbereich

Schulung in Theorie und Praxis

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Ehrenamtliche Organisation der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Vorstand

Präsident Claus Heller

Vizepräsident Hans-Caspar Graf zu Rantzau

Vizepräsident Arno Carstensen

Rüdiger Böhnke

Hans-Hermann Bunte

Ferdinand Feddersen

Marga Trede

Heinrich Kröger

Repräsentanten der Kreise

Dithmarschen Otto Boje Schoof

Herzogtum Lauenburg Paul Petersen

Nordfriesland Wolfgang Stapelfeldt

Ostholstein Karsten Kratzmann

Pinneberg Lars Kuhlmann

Plön Heinrich Staggen

Rendsburg-Eckernförde Klaus Hohnsbehn

Schleswig-Flensburg Ferdinand Feddersen

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Segeberg Norbert Klees-Bruhn

Steinburg Hans-Jürgen Schröder

Stormarn Hans-Joachim Wendt

Dr. Hans Hermann Buchwald

Unser Geschäftsführer geht in den Ruhestand Jürgen Pallasch: Ein Vordenker und Lenker • 2008: Gründung MesseRendsburg und erfolgreiche gemeinsame Geschäftsführung mit dem Bauernverband • Weiterentwicklung des Lehr- und Versuchszentrums in Futterkamp, Zusammenlegung der Abteilung Tierzucht • Erfolgreiche Erarbeitung eines Strukturkonzeptes mit dem Ehrenamt und den Abteilungsleitern für die Kammerzukunft • 2012: Bauleitung des Erweiterungsbaus des Beruflichen Gymnasiums „Erneuerbare Energien“

Sein Werdegang Nach langjährigen beruflichen Erfahrungen im Kultus-, Landwirtschafts- und Umweltministerium des Landes SchleswigHolstein kam Jürgen Pallasch im August 1991 zur Landwirtschaftskammer als Leiter der Personalabteilung. Bereits 1993 übertrug man ihm als Ressortleiter die Gesamtverantwortung für die Bereiche Organisation, Finanzen und Personal. In den Folgejahren war es seine zentrale Aufgabe – nach Rückübertragung des landwirtschaftlichen Fachschulwesens auf das Land – die Kammer in enger Zusammenarbeit mit Vorstand und Geschäftsführung neu zu ordnen und die Umstellung von der Kameralistik auf kaufmännische Wirtschaftsführung voranzutreiben. Dies war verbunden mit erheblichen Personaleinsparungen unter dem Druck drastisch gekürzter Landesmittel. Diese Aufgabe hat er trotz der parallel laufenden „Kammerkrise“ mit besonderer Loyalität, Standhaftigkeit und großer Führungsstärke gemeistert. 2003 wurde er stellvertretender Geschäftsführer und 2004 durch die Hauptversammlung zum Geschäftsführer berufen. 2008 bestätigte die Hauptversammlung Jürgen Pallasch einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt. Unter seiner hauptamtlichen Führung wurde die umfassendste und tiefgreifendste Struktur- und Personalveränderung in der 116-jährigen Geschichte der Landwirtschaftskammer erfolgreich gemeistert.

Karriere-Meilensteine • 2001: Erfolgreiche Privatisierung von LUFA/ITL • 2006: Bau des neuen Gartenbauzentrums in Ellerhoop • 2008: Neubau der Landwirtschaftskammer in Rendsburg und Entwicklung des Agrarzentrums „Grüner Kamp“ • 2008: Übertragung der Weisungsaufgabe Pflanzenschutz auf die Landwirtschaftskammer, Jürgen Pallasch wird höchster Verantwortlicher dieses Bereiches

Die Arbeit von Jürgen Pallasch und seinem Team war stets geprägt von der Überzeugung des hohen, unwiederbringlichen Wertes dieser landwirtschaftlichen Selbstverwaltung als notwendige Unterstützung für Betriebsinhaber, ihre Familien und Mitarbeiter. Es war ihm immer wichtig, das Handeln unter der Leitlinie „Hervorragende Dienstleistung“ und nicht unter „Verwaltung“ weiterzuentwickeln. Sein Ziel: Möglichst viele Alleinstellungsmerkmale für „seine Kammer“. Die Arbeitsweise von Jürgen Pallasch war stets vorausdenkend, mit dem Ziel, die vielfältigen Aufgaben der Landwirtschaftskammer mit Personal und Finanzen in Einklang zu bringen. Dabei war er offen für neue Themen aus Landwirtschaft und Gesellschaft. So öffnete er die Kammer für Umweltthemen und Gewässerschutz. Ein großes Anliegen waren ihm stets Projekte mit Kindern und behinderten Menschen. Er war bestrebt, ihnen allen Wissen über Landwirtschaft und Nahrungsmittel näherzubringen. Denn: „Nur was man kennt, kann man schätzen und schützen.“ Vertrauensvolles, offenes und in hohem Maß der Personalund Sachgerechtigkeit verpflichtetes Vorgehen machten ihn für Ehren- und Hauptamt aus Landwirtschaft, Forst, Fischerei und Gartenbau gleichermaßen zu einer hochgeschätzten Persönlichkeit. Die Landwirtschaftskammer hat ihm ihre positive Entwicklung ganz wesentlich mit zu verdanken. Sein Optimismus, seine Kraft und sein positives Denken haben die Kammer auch in schwierigen Zeiten immer getragen.

Die besten Wünsche für den Ruhestand „Ich wünsche Ihnen nach Ihrem Ausscheiden Gesundheit und Muße und die Zeit für Dinge, die bisher zu kurz gekommen sind. – Danke, Jürgen Pallasch.“

Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer

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Landwirtschaftskammer in der Region für die Region 1

Reußenköge 4 3 Föhr Bredstedt Schleswig 6 5 Schuby

Nordsee

Ostsee

Birkenmoor 7 Kiel 2

1 Rendsburg

Heide 17

3

Pinneberg

Schleswig-Flensburg

Kiel

Dithmarschen

Herzogtum Lauenburg

Rendsburg-Eckernförde

Stormarn

Plön

Steinburg

Neumünster

Ostholstein

Segeberg

Lübeck

Bredstedt

6

Beratungsdienste Landwirtschaft* Theodor-Storm-Straße 2 25821 Bredstedt Tel.: 0 46 71/ 91 34 - 0 Fax: 0 46 71/91 34 - 11 Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Theodor-Storm-Straße 2 25821 Bredstedt Tel.: 0 46 71/ 91 34 - 0 Fax: 0 46 71/91 34 - 11

4

5

Schleswig Beratungsdienste Landwirtschaft* Bellmannstraße 26 24837 Schleswig Tel.: 0 46 21/ 96 47 - 0 Fax: 0 46 21/96 47 - 55

8

Futterkamp 8

Lübeck 11 Kastorf 12

14 Ellerhoop

Mölln 13

Schuby

Birkenmoor

Futterkamp Gutshof 24327 Blekendorf Tel.: 0 43 81/90 09 - 0 Fax: 0 43 81/90 09 - 8 Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Versuchsstation Futterkamp Tel.: 0 43 81/90 09 - 45 Fax: 0 43 81/90 09 - 69

9

Bad Malente Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Luisenstraße 4 - 6 23714 Bad Malente Tel.: 0 45 23/99 18 - 0 Fax: 0 45 23/99 18 - 30

10 Bad Segeberg Forstwirtschaft Hamburger Straße 115 23795 Bad Segeberg Tel.: 0 45 51/95 98 - 0 Fax: 0 45 51/95 98 - 40 Lehranstalt für Forstwirtschaft Tel.: 0 45 51/95 98 - 23 Fax: 0 45 51/95 98 - 40 Beratungsdienste Landwirtschaft* Tel.: 0 45 51/95 98 - 90 Fax: 0 45 51/95 98 - 50

11 Lübeck Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Meesenring 9 23566 Lübeck Tel.: 04 51/31 70 20 00 Fax: 04 51/31 70 20 29

Tierhaltung, Tierzucht Tel.: 0 43 81/90 09 - 99 Fax: 0 43 81/90 09 - 18

Impressum Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Grüner Kamp 15 – 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 0 Fax: 0 43 31/94 53 - 119 www.lksh.de Redaktion: Daniela Rixen und Isa-Maria Kuhn Layout: www.idee-fix.de Fotos: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, ideefix, fotolia Stand: Dezember 2012

DEULA Schleswig-Holstein GmbH Grüner Kamp 13 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/84 79 - 10 Fax: 0 43 31/89 87 - 1

2

Kiel Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Kontrollbüro Wischhofstraße 1 – 3 24148 Kiel Tel.: 04 31/5 34 03 69 Fax: 04 31/5 34 03 64 Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Diagnose-Labor Westring 383 24118 Kiel Tel.: 04 31/8 80 13 11 Fax: 04 31/8 80 13 14

Hamburg

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Versuchsstation Birkenmoor Osdorfer Landstraße 18 24229 Schwedeneck Tel.: 0 43 08/42 - 3 Fax: 0 43 08/18 25 - 13

Reußenköge Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Versuchsstation Reußenköge Sönke-Nissen-Koog 44 25821 Bredstedt Tel.: 0 46 74/ 38 3 Fax: 0 46 74/96 20 - 39

10 Bad Segeberg

Itzehoe 15

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Versuchsstation Schuby 24850 Schuby Tel.: 0 46 21/30 60 93 11 Fax: 0 46 21/30 60 93 90

7

LC LandwirtschaftsConsulting GmbH Grüner Kamp 15 – 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/33 63 0 - 0 Fax: 0 43 31/33 63 0 - 12

Fehmarn

Bad Malente 9

Barlt 16 Nordfriesland

Rendsburg Zentrale Allgemeine Verwaltung, Bildung, Betriebswirtschaft, Beratung*, Gütezeichen, Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt, Landtechnik Grüner Kamp 15 – 17 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31/94 53 - 0 Fax: 0 43 31/94 53 - 199

Sylt

12 Kastorf Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Versuchsstation Kastorf Alter Hof 5 23847 Kastorf Tel.: 0 45 01/8 22 09 36

13 Mölln Beratungsdienste Landwirtschaft* Schmilauer Straße 66 23879 Mölln Tel.: 0 45 42/84 73 16 Fax: 0 45 42/84 73 35

14 Ellerhoop Gartenbau Beratungsdienste Landwirtschaft* Thiensen 16 25373 Ellerhoop Tel.: 0 41 20/70 68 - 100 Fax: 0 41 20/70 68 - 101 Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Thiensen 16 25373 Ellerhoop Tel.: 0 41 20/70 68 - 200 Fax: 0 41 20/70 68 - 212

15 Itzehoe Beratungsdienste Landwirtschaft* Brunnenstraße 45 25524 Itzehoe Tel.: 0 48 21/6 42 - 0 Fax: 0 48 21/6 42 - 40

16 Barlt Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Versuchsstation Barlt Süderhafenweg 4 25719 Barlt Tel.: 0 48 57/90 17 - 43 Fax: 0 48 57/90 17 - 48

17 Heide Beratungsdienste Landwirtschaft* Waldschlößchenstraße 47 25746 Heide Tel.: 04 81/8 50 94 - 0 Fax: 04 81/8 50 94 - 40 Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt Waldschlößchenstraße 47 25746 Heide Tel.: 04 81/8 50 94 - 51 Fax: 04 81/8 50 94 - 49

* Beratungsdienste Landwirtschaft umfassen: Bildungsbeauftragte, Sozioökonomische Beratung, Einkommenskombination/Frauen im Agrarbereich