Jahresbericht Die Arbeit des Schweizerischen Roten Kreuzes in der Schweiz und im Ausland

Jahresbericht 2015 Die Arbeit des Schweizerischen Roten Kreuzes in der Schweiz und im Ausland Rotkreuzgrundsätze Menschlichkeit Der Mensch ist imm...
Author: Katrin Dittmar
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Jahresbericht 2015 Die Arbeit des Schweizerischen Roten Kreuzes in der Schweiz und im Ausland

Rotkreuzgrundsätze

Menschlichkeit Der Mensch ist immer und überall Mitmensch.

Unparteilichkeit H ilfe in der Not kennt keine Unterschiede.

Neutralität H umanitäre Initiative

braucht das Vertrauen aller.

Unabhängigkeit Selbstbestimmung wahrt unsere Grundsätze.

Freiwilligkeit Echte Hilfe macht Freude,

strebt aber nicht nach Eigennutz.

Einheit In jedem Land einzig und für alle offen. Universalität D ie humanitäre Pflicht ist weltumfassend.

Rotkreuzgrundsatz des Jahres 2015: Unabhängigkeit

Inhalt 4 Auftakt Editorial

Gesundheit 8 Kinderbetreuung Eltern und Babysitter in Kontakt bringen 10 Anlauf- und Beratungsstellen Guter Rat bei Überforderung 12 migesplus Gesundheitsinfos für alle

Soziale Integration 16 Integration «eins zu eins» SRK-Freiwillige unterstützen Flüchtlinge im Alltag 18 Ambulatorium SRK Seit 20 Jahren für mehr Lebensmut sorgen 19 Carissimo Eine Ära geht zu Ende 20 chili-Event mit YB Mit Lächeln statt mit Gewalt

Suche und Rettung 24 26 27 28

Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft SLRG Neues Angebot für Externe und Veranstalter Schweizerischer Verein für Such- und Rettungshunde REDOG Suche in den Trümmern von Nepal Schweizerischer Samariterbund SSB Verbindliche Vorgaben sichern Kursqualität Schweizerische Rettungsflugwacht Rega Rega beschafft drei neue Ambulanzjets

Jugend und Freiwilligenarbeit 32 Freiwilligenengagement Freiwillige setzen sich für Flüchtlinge ein 34 Jubiläums-Schulprojekt Rotes Kreuz macht Schule

Ausland 38 Flüchtlinge Im Einsatz für Flüchtlinge 40 Nepal Lokale Handwerker für stabile Häuser 42 Bolivien Weniger Kinder unterernährt 43 Sudan Sauberes Wasser dank Wissen und Werkzeug 44 Sonderausstellung Auf Weltreise mit dem Roten Kreuz

46 Weiteres aus dem SRK 49 Das SRK (Organigramm) 50 Leitung des SRK 53 Corporate Governance 55 Institutionelle Partner und Sponsoren 58 Adressen SRK 60 Finanzübersicht

Impressum Produktion: Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK), Bern; Titelbild: Jubiläums-Keyvisual: Eine Vielzahl an Bildern aus 150 Jahren SRK-Geschichte. Rückseite: SRK-Personal und Freiwillige besprechen den Tagesablauf in der Flüchtlingsanlaufstelle in Buchs (SG). © SRK, Benjamin Manser Bilder: SRK, SLRG, Redog, SSB, Rega, IFRC, Roland Blattner, Tres Camenzind, Sandro Huber, Benjamin Manser, Caspar Martig, Remo Nägeli, Thinkstock Layout: graphic-print (SRK); Auflage: 3200 Exemplare; Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch; Druck: AST & FISCHER AG

Auftakt

Editorial Inland wahrnehmen zu können. Henry Dunant postulierte schon in seiner «Erinnerung an Solferino»: «In Friedenszeiten könnten diese nationalen Hilfsgesellschaften bei Epidemien oder Natur­ katastrophen, wie Überschwemmungen oder Feuersbrünsten, grosse Dienste leisten. Ihre von Nächstenliebe getragene Motivation wird sie in jeder Situation entsprechend hilfreich handeln lassen.» Damit nahm er vorweg, was für das SRK zu einer wichtigen Tätigkeit im In- und Ausland werden sollte.

Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin

Im Jahr 2016, wenn dieser Jahresbericht erscheint, feiert das Schweizerische Rote Kreuz sein 150-jähriges Bestehen. «150 Jahre für mehr Menschlichkeit» steht als Titel über allen unseren Aktivitäten zu diesem Ereignis. In diesen 150 Jahren haben sich das Gesicht und das Aufgabenspektrum des SRK massiv verändert. Die deutlichste Veränderung erfolgte indessen in den letzten 50 bis 60 Jahren. Lange Zeit hatten die Unterstützung der Armeesanität und – daraus abgeleitet – die Krankenpflegeausbildung im Zentrum der Tätigkeiten gestanden. Die Ausweitung auf zivile Aufgaben für ein breiteres Spektrum der Bevölkerung, in den Bereichen der Gesundheit, der Entlastung und der Integration folgte erst in den Jahren des Aufschwungs Europas nach dem zweiten WeltKrieg. Ein guter Teil dieser Entwicklung scheint sich eher spontan ergeben zu haben, aus der Reaktion auf neue Bedürfnisse, die je nach Region oder Kanton unterschiedlich waren. Seit den letzten Jahren wird diese Entwicklung vermehrt auch strategisch gesteuert und gesamtschweizerisch koordiniert. Der strategischen Steuerung entspricht auch der Wille, sich darauf vorzubereiten, verstärkt eine Rolle in der Bewältigung besonderer Ereignisse im 4 | SRK-Jahresbericht 2015

Die Migrationsströme haben letztes Jahr nicht nur unsere Schwesterorganisationen in Deutschland und Österreich ausserordentlich beansprucht und zeitweilig an Grenzen gebracht. Auch das SRK hat sich intensiv mit der neuen humanitären Herausforderung befasst. Es war für uns eine Chance, dass wir letztes Jahr die Gelegenheit erhielten, uns auf eine solche Situation vorzubereiten. Einerseits konnten wir Ende Jahr im Auftrag des Staatssekretariates für Migration die Betreuung neu im St.Galler Rheintal eingetroffener Asylsuchender sicherstellen. Dies erforderte die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen aus dem SRK und der Geschäftsstelle, um von Null auf die nötigen Strukturen und ein Freiwilligenmanagement für deren Betrieb aufzubauen. Gemeinsam betreuten wir insgesamt 1900 Personen und leisteten 7000 Freiwilligenstunden. Das war eine Premiere, und wir haben daraus erste Lehren ziehen können, um für weitere derartige oder auch für anders gelagerte Situationen besser gewappnet zu sein. Zudem haben wir finanzielle und personelle Mittel im Rahmen der internationalen Rotkreuz-Hilfe eingesetzt, um andere Nationale Gesellschaften zu unterstützen. So konnten wir von Herbst bis ins laufende Jahr hinein das Deutsche Rote Kreuz beim Erstempfang neu eingetroffener Asylsuchender unterstützen. Erstmals kamen dabei nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Freiwillige aus Rotkreuz-Organisationen im Ausland zu Ein-

satz. Auch die Mitwirkung an der deutschen Empfangsstruktur hat uns Einsichten verschafft, die uns beim Aufbau eigener Strukturen nützlich sind. Diese Entwicklungen haben sich zwar aus veränderten Rahmenbedingungen ergeben, sie entsprechen aber zweifach unserer strategischen Zielsetzung. Zum einen wollen wir unsere gesetzlich verankerte Stellung als Partner der Behörden bei der Erfüllung ihrer humanitären Aufgaben festigen, und zum anderen wollen wir die soziale Integration nicht zuletzt durch Leistungen im Asylbereich fördern und uns für Solidarität und Zusammenhalt in der Gesellschaft einsetzen. Die leitenden Gremien des SRK haben sich angesichts der grossen aktuellen Herausforderungen klar dafür ausgesprochen, hier mehr zu tun. Sie haben den Mitgliedorganisationen des SRK gegenüber signalisiert, dass auch sie ihr Engagement ausbauen sollten. Dies entspricht den Erwartungen, die Behörden und Öffentlichkeit gegenüber dem SRK haben. Vor allem entspricht es dem Rotkreuzgrundsatz der Menschlichkeit. Die Geschichte des SRK, mit der wir uns in diesem Jubiläumsjahr befassen, zeigt eine auffällige Parallele zwischen den Anfängen der Organisation und der erwähnten aktuellen Aufgabe: 1871, knapp fünf Jahre nach seiner Gründung, unterstützte der damalige „Hülfsverein für Schweizer Wehrmänner und ihre Familien“, das heutige SRK, die Behörden und die Armee bei der Aufnahme der über 85000 internierten Soldaten der französischen Bourbaki-Armee. Der Verein schaffte es, aus dem Nichts heraus und innert kürzester Zeit die Bevölkerung zu mobilisieren, die sich im ganzen Land aktiv an der Versorgung der Internierten beteiligte. Deren Zahl entsprach fast drei Prozent der damaligen Wohnbevölkerung der Schweiz. Was das SRK damals leistete, ohne über gefestigte Strukturen und eingespielte Abläufe zu verfügen, war ausserordentlich. Wir sind heute mit der Erfahrung aus anderthalb Jahrhunderten in einer

Markus Mader, Direktor viel günstigeren Position. Wir verfügen über die gemeinsamen strategischen Grundlagen, die es ermöglichen müssen, neue Aufgaben anzupacken und zu erfüllen. Ein wesentlicher Faktor kommt uns heute genauso zugute wie damals: die breite Unterstützung aus dem ganzen Land. Ohne sie könnten wir unsere Aufgaben nicht erfüllen. Unzählige Spenderinnen und Spender, Mitglieder, Freiwillige, Ehrenamtliche, Mitarbeitende, Medien, Unternehmen, Stiftungen und Behörden erweisen uns konstant ihre Solidarität und schenken uns ihr Vertrauen. Mit ihrer Hilfe werden wir weit über den 150. Jahrestag unserer Gründung hinaus unsere Pflicht wahrnehmen können, auf neue Bedürfnisse zu reagieren, neue Leistungen zu entwickeln, nahe an den besonders Verletzlichen, um im Geist Henry Dunants Not wenn immer möglich zu verhüten oder zumindest zu lindern. Wie jedes Jahr enthält dieser Jahresbericht Informationen über die breite Palette von Leistungen des SRK und seiner Oragnisationen zugunsten besonders verletzlicher Personen. Wir danken allen herzlich die zu diesem humanitären Wirken beigetragen haben.

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Gesundheit Dem SRK liegt die Gesundheit der Menschen am Herzen.

Kinderbetreuung

Eltern und Babysitter in Kontakt bringen Jährlich 8000 neue Babysitterinnen und Babysitter: Diese Erfolgsgeschichte wird nun mit der neuen Webplattform www.babysitter-srk.ch fortgesetzt.

Gefühl. Wie wickelt man Babys? Wie bereitet man einen Brei zu? Wie versorgt man kleinere Wunden? Solche Fragen werden in den von den Rotkreuz-Kantonalverbänden angebotenen Kursen behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden als Bestätigung einen Babysitting-Pass.

Jugendliche lernen im Babysitting-Kurs des SRK, wie Geschichten spannend erzählt werden können.

Pro Jahr absolvieren 8000 überwiegend junge Menschen mit Mindestalter 13 den Babysitter-­ Grundkurs des SRK. Die Tendenz in den letzten Jahren ist steigend – eine veritable Erfolgsgeschichte, die jetzt dank einer neuen Web-Plattform fortgesetzt wird. Im Babysitting-Kurs des SRK, der zehn Stunden dauert, lernen die Interessierten den verantwortungsbewussten Umgang mit Kleinkindern. Das gibt ihnen und den Eltern der Kinder ein sicheres

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Eine 14-jährige Babysitterin sagt stellvertretend für die Teilnehmenden, sie würde den Kurs jederzeit wieder besuchen. Sie habe viel gelernt im Umgang mit Kindern, so zum Beispiel, sinnvolle Kompromisse auszuhandeln. Auch habe sie im Kurs viele Beschäftigungsmöglichkeiten kennengelernt: Wie man eine Geschichte spannend erzählt, oder wie ein Gutenacht-Ritual aussehen könnte. Generell fühle sie sich beim Kinderhüten jetzt viel sicherer. Neue Babysitter-Website Dank dem Babysitting-Pass konnte sich die junge Babysitterin nun auf der neuen Website www. babysitter-srk.ch registrieren. Das Weboffice des SRK entwickelte diese Website zusammen mit einem externen Partner im Lauf des Berichtsjahres. Sobald sich in der nächsten Zeit in den verschiedenen Regionen genügend Babysitterinnen und Babysitter registriert haben, werden sich interessierte Eltern auf der SRK-Plattform umsehen und ihre Anfrage starten können.

Auch für die Eltern ist es ein gutes Gefühl, ihre Kinder in der sicheren Obhut eines ausgebildeten Babysitters zu wissen.

Drei Gründe sprechen in diesem umkämpften Geschäftsfeld für die SRK-Webseite:

Das Kursangebot des SRK Das SRK ist mit 14‘500 Kursen und 170‘000 Teilnehmenden der z weitgrösste Bildungsanbieter in der Schweiz.

• Das SRK ist mit seiner Tradition ein vertrauenswürdiger Partner und überdies nicht Gewinn­ orientiert. • Jedes Profil von Eltern und Babysittern wird vom SRK sorgfältig auf Inhalt und Adressen überprüft. Auf der Plattform sind ausschliesslich vom SRK ausgebildete Babysitter zugelassen. Minderjährige können sich nur mit Einwilligung ihrer Eltern registrieren. • Der Babysitting-Kurs des Roten Kreuzes wird von professionellen, erfahrenen Kursleitenden SRK erteilt.

Die Palet te an Themen reicht von Babysit ting über P f lege und Betreuung, Ret tung oder Erste Hilfe bis zum Umgang mit Konf lik ten. Alle 24 Rotkreuz- Kantonalverbände sowie die Ret tungsorganisationen Schweizerische Lebensret tungs- Gesellschaf t (SLRG), Schweizerischer Samariterbund (SSB) und Schweizerischer MilitärSanität s-Verband (SMSV ) haben ihre Kursdaten mit Detail­i nformationen auf einer Internetseite mit Suchfunk tionen zusammengefasst: redcross- edu.ch. Während einem Monat ( 13. Ok tober bis 13. November 2015) führ te redcross- edu.ch eine Online - Kampagne «Wissen fürs Leben» durch. Mit Er folg: redcross- edu.ch ver zeichnete in dieser Zeit überdurchschnit tliche 250 0 0 0

www.babysitter-srk.ch

Seitenbesuche. In der Regel sind es et wa 80 0 0 0 Seitenbesuche pro Monat.

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Anlauf- und Beratungsstellen

Guter Rat bei Überforderung Im Berichtsjahr sind in den Kantonen zwölf SRK-Anlauf- und Beratungsstellen entstanden, die vor allem pflegenden Angehörigen Hilfe anbieten. Wer sich im Alltag überfordert fühlt, erhält hier beratende Unterstützung.

Anlaufstelle des SRK Bern-Mittelland im Zentrum von Bern: Eine junge Sozialarbeiterin berät einen älteren Mann, der seit über zwei Jahren seinen an Alzheimer erkrankten Bruder pflegt. Die Pflege und Krankheit seines Bruders belasten ihn sehr. Er stösst an seine Grenzen. Die Beraterin des SRK hört aufmerksam zu und informiert über die Entlastungsangebote des SRK. Sie weiss aus ihrer beruflichen Erfahrung, dass pflegende Angehörige meistens überlastet sind und oft zu lange warten, bis sie Unterstützung suchen.

Anlaufstellen des SRK schweiz weit P f legende Angehörige haben ein grosses Bedür fnis nach Informationen und einen ausgewiesenen Bedar f an ent sprechender Beratung. Anlauf-, Beratungs- und Vermit tlungsstellen sind Or te, an denen Informatio nen gebündelt, Beratung garantier t und Leistungen vermit telt werden. • Das Schweizerische Rote Kreuz führ t in der ganzen Schweiz neue Anlaufstellen für

So auch ein älteres Ehepaar, das dank der Beratungsstelle endlich eine Lösung fand: Es waren die Kinder dieses Ehepaars, welche der Beraterin am Helpdesk schilderten, wie die 80-jährige Mutter den krebskranken Vater Tag und Nacht umsorgte und dabei selber mehr und mehr an ihre Grenzen stiess. Rotkreuz-Freiwillige übernehmen jetzt die Betreuung des schwerkranken Mannes drei Nächte pro Woche. Dank dieser Entlastung geht es der Ehefrau besser. Deshalb kann sie trotz der schwierigen Situation weiterhin ihren Mann im geliebten Zuhause pflegen. Dem Notfall vorbeugen Menschen jeden Alters, die mit ihrem unmittelbaren Umfeld oder der eigenen Situation überfordert sind, können sich an das Helpdesk wenden. Sie erhalten Hilfe zu Themen wie ambulante Betreuung, Mobilität, Integration, Sozialversicherungen, Recht und Entlastung. Die Mitarbeiten-

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betagte Menschen und ihre Angehörigen. Im Jahr 2015 sind 12 Beratungsstellen ent standen, die vor allem pf legenden Angehörigen Hilfe anbieten. Zum Teil beraten SRK- Mitarbeitende die Hilfesuchenden auch zu Hause (aufsuchendes Beratungsangebot). Rat suchende erhalten einen Überblick über alle Angebote des SRK sowie über Angebote anderer Organisationen. Der Auf bau dieser Anlaufstellen wird durch die Humanitäre Stif tung SRK mit ­f inanzier t. w w w.pf lege - entlastung.ch Neue SRK-Anlaufstellen in der ganzen Schweiz: Bern - Emmental, Bern - Mit telland und Bern - Oberaargau sowie in den Rotkreuz- Kantonalverbänden Freiburg, Genf, Graubünden, Jura, St. Gallen, Solothurn, Schw y z, Uri und Zürich.

In einem Gespräch erhalten Hilfesuchende eine persönliche und kompetente Beratung. (Symbolbild)

den der Anlaufstelle organisieren für die Ratsuchenden rasch und unbürokratisch wirkungsvolle Hilfeleistungen und Kontakte. Eine frühzeitige Triage und Unterstützung kann eine Situation oft so weit entschärfen, dass keine kostenintensiven Massnahmen notwendig werden. Die Anlaufstelle ist da für Familien, Jugendliche, Migrantinnen und Migranten, hilfsbedürftige Personen, Freiwillige und pflegende Angehörige. Vernetzung steht im Vordergrund Als unabhängige Drehscheibe vermittelt und vernetzt das Helpdesk Rotes Kreuz Bern-Mittel-

land Angebote im Gesundheits- sowie Sozialbereich und sucht ausdrücklich die inter-institutionelle, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Es ist eine einzigartige, umfassende Hilfe aus einer Hand in unterschiedlichen Notsituationen von Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Der Standort im neuen Berner GenerationenHaus ist dafür die ideale Voraussetzung – der Grundgedanke des offenen Hauses für die gesamte Bevölkerung entspricht dem Ansatz der Anlauf- und Beratungsstelle. www.helpdesk-roteskreuz.ch

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migesplus

Gesundheitsinfos für alle Die Website www.migesplus.ch bietet einen Überblick über die Gesundheitsinformationen, die in bis zu 18 Sprachen verfügbar sind. Neu enthält die Plattform die Rubriken migesExpert und migesMedia mit zahlreichen Angeboten für Fachpersonen und Anbieter von Gesundheitsinformationen. nen zum Aufenthaltsstatus und zu den Sozialversicherungen stehen zur Verfügung.

Information ist wichtig: Auf migesplus haben Migrantinnen und Migranten Zugang zu Gesundheitsinformationen.

Seit 2015 verfügt die Plattform www.migesplus.ch über zwei neue, zusätzliche Bereiche: migesExpert und migesMedia. Das SRK hat die Website 2004 aufgeschaltet. Sie soll Migrantinnen und Migranten, die in der Schweiz leben, einen chancen­ gleichen Zugang zu Gesundheits­ informationen ermöglichen. Auf migesExpert können Gesundheitsfachleute eine Fülle von Informationen und Tipps zum Themenbereich Migration und Gesundheit abrufen. Sie finden auf der Webseite Näheres zu Themen wie Kommunikation und Dolmetschen, Gesprächsführung im Migrationskontext und optimale Nutzung mehrsprachiger Patienteninformationen. Auch weiterführende Informatio-

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Der Bereich migesMedia richtet sich an Informationsanbieter, die Inhalte zum Thema Gesundheit publizieren oder abrufen möchten. Neben einer Liste von Medien, die sich an die Migrationsbevölkerung richten, werden auf der Website auch verschiedene Schweizer Gesundheitsorganisationen vorgestellt. Schliesslich wird eine ganze Reihe von Dienstleistungen angeboten, um Fachpersonen im Bereich Gesundheit und Migration wirksam zu unterstützen: Neben der Vermittlung von Übersetzerinnen und Lektoren stehen zahlreiche Tipps und Tools, auch zur Finanzierung von Übersetzungen, bereit. Ergänzt wird das Angebot durch Beratung sowie Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten. Mit dieser Webseite werden zwei Ziele verfolgt: Die Informationsanbieter sollen auf die Medien für Migrantinnen und Migranten aufmerksam gemacht werden. Damit die Informationen auch bei der Migrationsbevölkerung ankommen, soll die Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren gefördert werden. Die Internet-Plattform www.migesplus.ch wurde vom SRK entwickelt und realisiert; sie wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Rahmen des nationalen Programms «Migration und Gesundheit» unterstützt.

und ausserdem…

Beiträge

Blutverbrauch erneut rückläufig

Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) leistete im Jahr 2015 einen Beitrag von 12,3 Millionen Franken zur Förderung der Altershilfe. Die Abgeltung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) betrug im Berichtsjahr knapp 400 000 Franken. Im Bereich Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK leistete das Staatssekretariat für Migration (SEM) Beiträge von 600 000 Franken für die fünf Therapiestellen Bern, Genf, Lausanne, St. Gallen und Zürich und 75 000 Franken für die Koordination des Netzwerks «support for torture victims» (vor allem für die Qualitätssicherung).

Auch im letzten Jahr sank der Blutverbrauch in der Schweiz, und zwar um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund dafür ist, dass die Ärzte immer bewusster und zurückhaltender mit dem wertvollen Spenderblut umgehen. Als Folge davon ging auch die Zahl der Blutspenden um 5,8 Prozent zurück. Im Berichtsjahr kam es zu keinen Übertragungen gefährlicher Krankheiten via Bluttransfusion. Die letzte HIV-Ansteckung via Bluttransfusion liegt fast 15 Jahre zurück. Zwei HIV-positive und acht Hepatitis C infizierte Blutspenden wurden 2015 entdeckt und rechtzeitig vernichtet. Hervorragende Zahlen gab es im Bereich Blutstammzellen: 78 500 registrierte Spender hat die Schweiz inzwischen, das sind 20 000 mehr als im Vorjahr. Rekordwerte gab es auch bei den Kontrolltypisierungen, den Entnahmen bei Schweizer Spendern und bei der Spendersuche für Schweizer Patienten.

Rotkreuzdienst Die Schweiz werde in Zukunft in eine schwierige Situation geraten, da es in der Betreuung von Asylbewerbern an transkulturellen Kompetenzen und an Kompetenzen in deren medizinischen Betreuung fehle, mutmasste ein Vertreter des Staatssekretariates für Migration vor rund vier Jahren. Diese Aussage bewegte den Rotkreuzdienst dazu, ein entsprechendes Aus- und Weiterbildungsangebot für Angehörige des Rotkreuzdiensts auszuarbeiten. Eine SRK-Mitarbeiterin erstellte ein Konzept und übernahm die Kursleitung. Der Oberfeldarzt der Armee stellte die Finanzierung sicher. Der Pilotkurs wurde im Sommer 2015 mit sechs Angehörigen des RKD durchgeführt.

Neue Publikationen aus dem Departement Gesundheit und Integration Das Departement Gesundheit und Integration gab im Berichtsjahr den 10. Band in der Seismo-Fachbuchreihe heraus. Titel: «Wege aus der Verletzlichkeit». Naturkatastrophen, Epidemien, fehlende Bildungschancen, Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Isolation, unerwartete Schicksalsschläge – vieles kann Menschen verletzlich machen. Der Band präsentiert praktische Projekte, wie verletzliche Menschen besser erreicht werden können.

Eine Angehörige des Rotkreuzdiensts bei einer Übung der Armee.

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Soziale Integration Das SRK setzt sich ein für ältere und behinderte Menschen, für Familien sowie für Migrantinnen und Migranten. Es trägt dazu bei, sie ins gesellschaftliche Leben zu integrieren.

Integration «eins zu eins»

SRK-Freiwillige unterstützen Flüchtlinge im Alltag Flüchtlinge in einem fremden Land brauchen Bezugspersonen, die ihnen helfen, den Alltag zu bewältigen. Beim Roten Kreuz Graubünden finden sie Menschen, welche die Integration persönlich und somit einfach machen. SRK-Freiwillige ergänzen die Leistungen des Sozialdienstes.

Vor sechs Jahren hatte eine Mitarbeiterin eines regionalen Sozialdienstes die Grundidee, dass es nicht für jedes Alltagsproblem einen Termin auf dem Sozialdienst brauche. Wirkungsvoller sei dagegen, wenn Einheimische den Flüchtlingen helfen würden. Gesagt, getan: Inzwischen hat sich das Integrationsangebot «eins zu eins» als Zusammenarbeit zwischen dem Roten Kreuz Graubünden und dem kantonalen Sozialamt etabliert. Es wird unterstützt durch die Integrationsförderung des Kantons und durch den Integrationskredit des Bundes. Ein Beispiel. Während sechs Monaten lernte eine Freiwillige des Roten Kreuzes Graubünden wöchentlich mit einer 36-jährigen Eritreerin deutsch. Der intensive Einsatz lohnte sich: Die zweifache Mutter bestand die Deutschprüfung A2, welche die Sprachkompetenz für den Alltag bestätigt. Seit fünf Jahren lebt die Eritreerin mit ihrem Mann in der Schweiz. Die beiden Söhne, zweieinhalb und vier Jahre, wurden hier geboren. Die eritreische Familie und die SRK-Freiwillige fanden durch das Integrationsangebot «eins zu eins» zusammen – eine Freundschaft entstand. Integration stärker fördern Auch nach der bestanden Prüfung blieben die beiden Familien in freundschaftlichem Kontakt. Sie kennen sich nun seit über vier Jahren. Immer wieder kommt es zu interessanten Gesprächen, in

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denen es nun weniger um eine konkrete Hilfeleistung, sondern um gegenseitigen Erfahrungsaustausch geht. Die Unterstützung der Rotkreuz-Freiwilligen im Angebot «eins zu eins» ist vielfältig: Begleitung einer Familie bei der Einschulung ihrer Kinder, Erteilen von Sprachkursen, Hilfe in administrativen Belangen oder Übersetzungen. Das Schweizerische Rote Kreuz vermittelt je nach Aufgabe passende Freiwillige. Etwa ein Drittel von ihnen ist pensioniert. Die übrigen Freiwilligen sind zur Hälfte Frauen, die Familienarbeit leisten oder berufstätige Personen, die sich in ihrer Freizeit sozial engagieren. Angebot mit grosser Wirkung Zwischen den Einheimischen und den Flüchtlingen entsteht eine Beziehung, die auf gegenseitigem Vertrauen, auf Respekt und Wertschätzung basiert. Die Flüchtlinge sind nicht mehr alleine und durch Gespräche können Ängste abgebaut werden. Es können sogar langjährige Freundschaften entstehen. Nebst den Flüchtlingen nützt das Angebot auch den Gemeinden und dem Kanton. Die regionalen Sozialdienste weisen die anerkannten Flüchtlinge dem Roten Kreuz zu. Die SRK-Freiwilligen leisten Arbeit, welche die Sozialdienste aufgrund ihrer Kapazitäten gar nicht vollbringen könnten.

Mit Fleiss zum Ziel: Eine SRK-Freiwillige unterstützt eine Eritreerin beim Deutschlernen.

Die Arbeit der Rotkreuz-Freiwilligen ist somit eine grosse gesellschaftliche Entlastung. Das Schweizerische Rote Kreuz vermittelt nicht nur Freiwillige sondern begleitet sie eng. Neben einer eineinhalbtägigen Einführungsschulung bietet das SRK einen zusätzlichen Weiterbildungstag und drei regionale Austauschtreffen an. Weiter finden individuelle Gespräche während des Einsatzes statt. Diese starke Einbindung in das Schweizerische Rote Kreuz wird von den Freiwilligen sehr geschätzt. www.srk-gr.ch

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Ambulatorium SRK

Seit 20 Jahren für mehr Lebensmut sorgen «20 Jahre für mehr Lebensmut» – unter diesem Motto beging das Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK in Bern Ende 2015 seinen runden Geburtstag.

cher kamen in die Kirche und zeigten sich beeindruckt. Gut besucht waren auch die Vernissage und die Finissage mit einem Podiumsgespräch, an dem Mitarbeitende und Patienten des Ambulatoriums SRK teilnahmen.

Kunst, die nachdenklich stimmt: Patientinnen und Patienten des Ambulatoriums SRK haben ihre Erlebnisse in Bildern verarbeitet.

Der 20. Geburtstag des Ambulatoriums SRK wurde am 3. November 2015 im Kornhaus Bern begangen. Mit dabei waren nebst aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden, Gönnerinnen und Gönnern sowie Vertragspartnern unter anderem die Präsidentin und der Direktor des SRK, Musiker Greis und Schriftsteller Pedro Lenz sowie als Festredner der syrisch-stämmige Filmregisseur Mano Khalil. Für das breite Publikum war die Ausstellung «Mein Leben in Flashbacks» gedacht, die Patientinnen und Patienten des Ambulatoriums SRK gestalteten. Die eindrücklichen Bilder waren in der Berner Heiliggeistkirche ausgestellt. Hunderte von interessierten Besucherinnen und Besu-

Zur Geschichte des Ambulatoriums SRK Bereits 1991 gab das SRK eine Untersuchung zur Situation gefolterter Flüchtlinge in der Schweiz in Auftrag. Gemäss der Studie von Prof. Hans-Rudolf Wicker («Die Sprache extremer Gewalt») war damals ein Viertel der rund 30 000 in der Schweiz lebenden anerkannten Flüchtlinge in der Heimat Opfer systematischer Folter geworden. 1993 folgte die Gründung des «Fördervereins Therapieprojekt für gefolterte Flüchtlinge». Zwei Jahre später, Ende 1995, konnte das «Therapiezentrum SRK für Folteropfer», wie es damals hiess, auf dem Areal des Berner Inselspitals eröffnet werden. Schon bald einmal wurde die Grenze von hundert Patientinnen und Patienten überschritten. 2006 folgte der Umzug nach Wabern. Von 2015 bis voraussichtlich 2017 befindet sich das Ambulatorium SRK, wegen Bauarbeiten in den beiden Gebäuden der Geschäftsstelle, vorübergehend in Bern-Bümpliz. Das Ambulatorium SRK unterstützt jährlich über 300 Patientinnen und Patienten, darunter auch Kinder, bietet inzwischen auch Familien- und Gruppentherapien an und ist national mit vier vergleichbaren Institutionen in Zürich, St. Gallen, Lausanne und Genf im Verbund «Support for Torture Victims» vernetzt. www.redcross.ch/ambulatorium

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Carissimo

Eine Ära geht zu Ende Ende einer Erfolgsgeschichte: Die Dienstleistung «Carissimo», die 50 Jahre lang Car-Ausflüge für ältere und behinderte Menschen ermöglichte, ging im Dezember 2015 zu Ende.

Im Zeitalter der unternehmungslustigen Golden Ager setzen immer mehr Reiseunternehmen auf die Generation der älteren Menschen und schaffen sich Spezial-Reisecars an. Die Konkurrenz wurde so gross, dass das SRK beschloss, seinen traditionsreichen «Carissimo»-Car abzuschaffen. Tröstender Nebeneffekt: Der letzte Car und der letzte Chauffeur konnten gemeinsam in Pension gehen. Dieser letzte Chauffeur, Marcel Walser, war mit 25 Jahren Dienstjahren der Dienstälteste. Mit den «Carissimo»-Spezialcars (in 50 Jahren führte das SRK insgesamt deren vier) fuhr er weit über eine Million Kilometer. Alle vier «Carissimo»-Cars zusammen legten insgesamt 2,5 Millionen Kilometer zurück, fuhren also über 60 Mal um die Welt. Die «Carissimo»-Spezialcars ermöglichten aussergewöhnliche Tage für Menschen mit einer Gehbehinderung. Behutsam und sicher führten die «Carissimo»-Chauffeure die Ausflugsteilnehmenden durch die schönsten Gegenden der Schweiz. Ausgestattet mit einer Hebebühne, waren die «Carissimo»-Cars für Rollstühle optimal geeignet. Das Ein- und Aussteigen wurde so um einiges leichter. Bei Fahrgästen, denen das Manöver nicht ganz geheuer war, fanden die beliebten Chauffeure immer die richtigen und beruhigenden Worte.

Die Hebebühne erleichtert Rollstuhlfahrern das Ein- und Aussteigen.

1965 wurde der erste «Carissimo»-Car durch Schülerspenden finanziert. Initiant war der ehemalige SRK-Mitarbeiter Hans Beutler, der während des 2. Weltkriegs mit der Kinderhilfe des SRK in Frankreich an der Rettung jüdischer Kinder beteiligt war und eine wichtige Rolle beim Aufbau des Jugendrotkreuzes spielte. 1972 nahm das SRK, wiederum dank Schülerspenden, den zweiten Car in Betrieb. 1984 kam als Geschenk der Glückskette der «Car de l’amitié» dazu. Und vor 15 Jahren der vierte Car, der jetzt in Rente geht.

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chili-Event mit YB

Mit Lächeln statt mit Gewalt Im August hat das SRK das erste chili-Konflikttraining für die jüngsten Spieler des Berner Fussballclubs Young Boys organisiert. Die Fussballtalente lernten, ihren Spielpartnern mit Respekt zu begegnen.

Mit seinen chili-Trainings setzt das SRK seit 1999 Massstäbe in der konstruktiven Konfliktbearbeitung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Nun wurde als Pilot erstmals ein Konflikttraining speziell für dieses Nachwuchsteam ausgearbeitet. Dem Team gehören 15 aufstrebende Fussballer und eine Fussballerin ab 12 Jahren aus der Stadt Bern an, bei denen die Verantwortlichen von YB ein besonderes Potenzial erkannt haben.

Das chili-Konflikttraining für die YB-Junioren bietet lehrreiche Spiele mit viel Bewegung.

Jedes Jahr kurz vor Ende der Sommerferien führt der BSC Young Boys (YB) sein traditionelles Nachwuchslager durch, eine Intensivwoche für sorgfältig ausgewählte 12- bis 15-Jährige. Die ehrgeizigen jungen Talente möchten eines Tages in ihr Lieblingsteam aufrücken und das bekannte gelbschwarze Trikot tragen. Diese geballte Energie kann aber auch zu Spannungen führen. Deshalb haben das SRK und YB eine Zusammenarbeit zum Thema Gewaltprävention begonnen.

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An zwei Nachmittagen setzen sich die Jugendlichen spielerisch mit schwierigen Themen wie Konflikten, Respekt und Grenzen der anderen auseinander. Der chili-Trainer fördert mit verschiedenen Spielen die sozialen Kompetenzen. Dazu zählen Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung, Konzentration, Umgang mit Risiken, Fairplay sowie Aufrichtigkeit. In Diskussionsrunden können sich die Kinder aussprechen und sich bewusst werden, dass es auch Spass machen kann, einen Konflikt zu lösen. Kommt die Partnerschaft definitiv zustande, werden künftig alle 12- bis 15-jährigen YB-Spieler im Sommerlager ein chili-Training besuchen.

und ausserdem…

72 000 Pakete für 2x Weihnachten

Relaunch der Webseite Die 19. Auflage der Aktion 2 x Weihnachten «Support for Torture Victims» 2015/16 konnte 72 000 Geschenkpakete entgegennehmen. Über die Festtage haben Spenderinnen und Spender rund 69 000 Geschenkpakete per Post an die Aktion geschickt. Rund 2000 Pakete wurden bei den Aktionen von Radio SRF 1 in Liestal, Aarau und Herisau gespendet oder direkt beim SRK abgegeben. Dazu kommen weitere 1000 virtuelle Pakete im Wert von rund 100 000 Franken via Internet. Die Spenden wurden je zur Hälfte in der Schweiz und in Osteuropa (Weissrussland, Moldawien, Bosnien und Herzegowina sowie Armenien) an bedürftige Einzelpersonen und Familien sowie an soziale Institutionen weiterverschenkt.

Der Verbund «Support for Torture Victims» setzt sich aus den fünf Therapiestellen in Bern, Zürich, Lausanne, Genf und neu St. Gallen zusammen. Diese Ambulatorien bieten Folter- und Kriegsopfern medizinische, psychotherapeutische sowie psychosoziale Beratung, Behandlung und Begleitung und verfügen über die gemeinsame Webseite www.torturevictims.ch. Zum 20-jährigen Geburtstag des Ambulatoriums SRK in Bern (siehe Beitrag S. 18) wurde im November 2015 die Website neu gestaltet. Diese enthält nun erstmals auch ein Verzeichnis mit Fachtagungen und Veranstaltungen sowie diverse Literaturund Filmtipps.

SRK-Studie über EU-Wanderarbeit in der Schweiz

SESAM ist lanciert

2015 erschien die Studie «Wanderarbeit in der Schweiz – Die Lebenssituation von EU-Staatsangehörigen in einer Notlage», verfasst von der Abteilung Integration und Rückkehr. Im Zentrum der Studie stehen Staatsangehörige eines EU-/ EFTA-Landes, welche in der Schweiz eine Tätigkeit gegen Entgelt suchen, ausüben oder ausgeübt haben und hier in eine Notlage geraten sind. Aus dem Personenfreizügigkeitsabkommen ergibt sich für Bürgerinnen und Bürger der EU in der Schweiz unter anderem ein Recht auf Einreise, Stellensuche sowie Ausübung einer selbstoder unselbstständigen Erwerbstätigkeit. Die 135-seitige Studie kann als PDF heruntergeladen werden: www.redcross.ch/wanderarbeit

Plausch-Match für chili Gewaltprävention Am 27. August 2015 spielten sie Eishockey, tanzten Pirouetten und kämpften für einen guten Zweck: SRK-Botschafter und Nationalspieler Mark Streit duellierte sich mit seinem PlauschTeam mit der Equipe seines Kollegen Roman Josi im Eisstadion in Bern. Vor über 2500 Zuschauerinnen und Zuschauer endete das Spiel unentschieden nach Penaltyschiessen. Der Reinerlös von rund 20 000 Franken geht an das SRK-Gewaltpräventionsprogramm chili.

Ende 2014 schloss das Staatssekretariat für Migration (SEM) einen Subventionsvertrag mit dem SRK ab. Dieses führt seit Jahren Angebote zur Unterstützung bildungsferner Migrantinnen und Migranten, die ein Zertifikat Pflegehelfer/-in SRK (PH SRK) erwerben möchten. Das Projekt, das vom SEM mit einer Million Franken mitfinanziert wird, läuft von 2015 bis 2018. Das SRK muss Eigen- oder Drittmittel in Höhe des bezogenen Betrages einbringen. In diesem Rahmen sollen auf nationaler Ebene die Einführung und der Ausbau von Aktivitäten und Angeboten im Bereich Bildung, Abklärung und Unterstützung für Migrantinnen und Migranten koordiniert gefördert werden, insbesondere für anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge. Ziel ist es, Migrantinnen und Migranten die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Inzwischen hat dieses Arbeitsintegrationsprojekt einen Namen: SESAM. Ein Grossteil des zur Verfügung stehenden Geldes konnte Ende 2015 an die Rotkreuz-Kantonalverbände gesprochen werden – insgesamt 800 000 Franken.

SRK-Jahresbericht 2015 | 21

Suche und Rettung Das SRK rettet im In- und Ausland Menschenleben und leistet einen Beitrag zur Prävention.

Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft SLRG

Neues Angebot für Externe und Veranstalter Die SLRG wartete in ihrer über 80-jährigen Geschichte immer wieder mit Neuerungen auf. Mit ihrem neusten Angebot im Bereich Sicherungsdienst liefert sie das Angebot auf die gestiegene Nachfrage im Bereich der Sicherung von Events am, im oder auf dem Wasser.

Für Vollblut-Rettungsschwimmer hat die SLRG im Berichtsjahr das Ausbildungsmodul «Verantwortlicher Sicherungsdienst SLRG» entwickelt. Das ist eine Spezialausbildung für all diejenigen, die sich über die Badewache hinaus in der Absicherung von Grossevents und Anlässen von dritten Auftraggebern engagieren wollen. Die Entwicklung dieser Ausbildung erfolgte aufgrund steigender Anfragen seitens Organisationen oder Privater, die einen Event im grossen oder kleinen Rahmen am, im oder auf dem Wasser durchführen und entsprechend um Sicherheit bemüht sind. Das ist auch der Grund, weshalb die SLRG vermehrt mit Anfragen zur Sicherheitseinschätzung, Entwicklung von Sicherheitskonzepten oder ganzen Sicherungsaufträgen mit ihren Rettungsschwimmern angefragt wird.

rungsdienst der SLRG oder Teile aus diesem Angebotsspektrum. Passend dazu hat die SLRG ein neues Rettungsmittel mit dem Partner Restube GmbH in Deutschland entwickelt: den Restube Lifeguard, der in der Schweiz exklusiv von der SLRG mit der entsprechenden Schulung vertrieben wird (S. 29). Von Erfindergeist angetrieben Rückblickend auf die Geschichte der SLRG darf man diese immer wieder als Innovatorin sehen. Sie wurde schon mit innovativen Gedanken

Integration im Lehrplan 21 Vorbeugen ist besser: Die SLRG setz t sich vermehr t und verstärk t dafür ein, dass essentielle Inhalte der Wasserunfallprävention

Infolge des gestiegenen Interesses an dieser Dienstleistung und der doch immer komplexer werdenden Voraussetzungen hat sich die SLRG entschlossen, den Bereich Sicherungsdienst als eigenes Standbein aus dem Bereich Ausbildung auszugliedern und die Dienstleistung entsprechend anzubieten. Im vergangenen Jahr wurden bereits verschiedenen Grossanlässe quer durch die Schweiz begleitet. Auch 2016 wird sicherungsdiensttechnisch ein intensives Jahr werden. Grossevents wie die Rotseeregatta oder die Windweek in Brunnen mit knapp 12 000 erwarteten Besuchern verlassen sich auf den Siche-

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Eingang in den Lehrplan 21 finden. Mit entsprechendem Argumentarium und Lobbyingarbeit konnte sichergestellt werden, dass Wasserunfallprävention und Selbst- und Fremdret tungskompetenz Teil des Lehrplans sind. Die SLRG arbeitet nun unter Hochdruck daran, Schulen im Unterrichtsalltag Unterstützung bieten zu können. Durch die Ent wicklung von Unterrichtsmaterialien, vorbereitete Lek tionen und konkrete Übungsideen will die SLRG nicht nur Forderungen stellen, sondern konkret Teil der Problembewältigung sein.

gegründet, um einem drohenden Badeverbot in der Schweiz entgegen zu wirken. Der Bundesrat erwog in den 30er Jahren ein solches, da es zu viele Ertrinkungsfälle gab. Mit Prävention und der Ausbildung von Rettungsschwimmern schickten sich die Gründerväter an, diesem Umstand entgegen zu treten. Das zog sich durch die Geschichte der Organisation. In der Kriegszeit regte die SLRG das Blutspenden an, zur Versorgung der Kriegsverwundeten. Es folgte die Entwicklung der Mund zu Mund Beatmung, die dann von der US Army aufgenommen wurde und so ihren Siegeszug um die Welt antrat. Einen weiteren Höhepunkt bildet die Gründung der Sektion der Schweizerischen Rettungsflugwacht, was zu einer Ausbildungskooperation mit der British Airforce und dem Brevet IV mit Fallschirmausbildung führte – so sollte die Bergrettung revolutioniert werden. Heute gehen Rega und die SLRG freundschaftlich verbunden getrennte Wege in ihrem jeweiligen Spezialgebiet. Mit dem nächsten grossen Innovationsschub vor zehn Jahren nahm sich die SLRG ihrer eigenen Ausbildung an. Die alten Brevets I und II wurden von einer modernen Modulstruktur abgelöst und in zeitgemässere Häppchen aufgeteilt und modernisiert. Dadurch wurde einem wichtigen Bedürfnis der breiten Bevölkerung nachgegangen und die Ausbildung zum Rettungsschwimmer in mehrere, selbst wählbare Teilschritte aufgeteilt.

SLRG-Mitglieder sorgen an Grossanlässen für die Sicherheit der Teilnehmenden.

SRK-Jahresbericht 2015 | 25

Schweizerischer Verein für Such- und Rettungshunde REDOG

Suche in den Trümmern von Nepal Wenn Häuser in sich zusammenstürzen oder Bergwandernde verunfallen, kann das Überleben der Verunglückten von Rettungshunden abhängen. Unermüdlich waren Hundeteams im vergangenen Jahr in der Schweiz und in Nepal auf der Suche.

Die drei Teams wechselten sich ab. Die Hunde arbeiteten aber nicht acht Stunden am Stück, sondern suchten etwa 15 bis 20 Minuten lang. Danach mussten sie sich erholen Laut der Equipenleitung war es ein Wettlauf gegen die Zeit. Weitere Opfer konnten jedoch nur noch tot geborgen werden. Doch für die Angehörigen ist die Gewissheit ebenso wichtig.

Hund und Hundeführer auf der Suche in den Trümmern Kathmandus.

Es war ein schwerer Schock für Millionen Menschen, als am 25. April 2015 die Erde in Nepal heftig bebte. REDOG stand nach dem Beben zusammen mit seiner türkischen Partnerorganisation GEA bei der Ortung verschütteter Opfer im Einsatz. Drei Hunde reisten mit ihren Hundeführerinnen und -führern sowie der Equipenleiterin, einem Logistiker und einer Paramedic in die Krisenregion. Nach der Rettung von zwei Überlebenden durch GEA suchte das REDOG-Team gemeinsam mit der türkischen Rettungsorganisation rund um die Uhr nach weiteren Opfern. REDOG unterstützte vor Ort auch andere Rettungsteams, denn es standen nur wenig gut ausgebildete Hunde zur Verfügung.

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Motivation: Wissen um die Not der Angehörigen 2015 waren rund 120 REDOG Teams in Bereitschaft für die Suche nach verschütteten oder vermissten Menschen in der Schweiz und beim Erdbeben in Nepal. Das Wissen um die Not der Angehörigen ist Motivation für die Freiwilligen von REDOG, die praktisch ihre ganze freie Zeit für die Ausbildung und Bereitschaft zugunsten vermisster Menschen opfern. Erfreulicherweise kann REDOG eine steigende Anzahl an Hundeteams verzeichnen. In der Schweiz war REDOG im Berichtsjahr 15 Mal im Such-Einsatz. Rund um die Uhr, jeden Tag im Jahr, stehen die Hundeführerinnen undführer bereit, um Menschen in Not zu suchen, sei es in der Schweiz oder im Ausland. Die Suche von vermissten Personen ist für Privatpersonen und Angehörige kostenlos. Notrufnummer: 0844 441 144

Schweizerischer Samariterbund SSB

Verbindliche Vorgaben sichern Kursqualität Aufgrund neuer Reglemente zur Qualitätssicherung seiner Bevölkerungskurse hat der Schweizerische Samariterbund 2015 begonnen, sein Aus- und Weiterbildungsangebot zu überarbeiten.

In der Ersthelferausbildung für Laien ist 2015 einiges in Bewegung gekommen: Die neuen Reglemente des Interverbands für Rettungswesen (IVR), in denen nun verbindliche Vorgaben etwa für die Inhalte, Ziele und Dauer von allen Kursen sowie für die Aus- und Weiterbildung von zertifizierten Kursleiterinnen und Kursleitern festgehalten werden, sind im Oktober 2015 in Kraft getreten. Bei der Erstellung der Schulungsunterlagen werden auch die überarbeiteten Erste-Hilfe-Guidelines der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) berücksichtigt. Diese neuen Reglemente haben einschneidende Auswirkungen auf den Schweizerischen Samariterbund, da sie eine Anpassung des Aus- und Weiterbildungsangebots für die Ausbildungskader der Vereine, Kantonalverbände und Jugendgruppen bedingen. Entsprechend war das Jahr 2015 geprägt von den Vorbereitungen für diese Anpassungen, die auch eine komplette Überarbeitung der Lehrmittel beinhalten. Über 27‘000 Mitglieder der Samaritervereine mussten sukzessive über die anstehenden Veränderungen informiert werden. Im Sommer 2015 hat der Samariter­ bund mit myLearning zudem eine elektronische Lernplattform eingeführt, über welche neu die Aus- und Weiterbildungsangebote für die freiwilligen Kader erfasst werden.

ein IVR-Zertifikat auszuhändigen. Dadurch wird es dem Schweizerischen Samariterbund möglich, sich auch in Zukunft in einem zunehmend umkämpften Marktfeld behaupten zu können.

Durch regelmässige Repetition ihres Wissens stellen Samariterinnen und Samariter sicher, jederzeit qualifiziert Erste Hilfe leisten zu können.

Unterrichtsgestaltung noch stärker auf Praxis fokussier t Die Vorgaben des Inter verbands für Ret tungswesen (IVR) für die Ausbildung von Laienersthelferinnen und Laienersthelfer wie auch die Guidelines der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaf ten (IFRC) legen bei den Inhalten einen starken Fokus auf die praktische Anwendung, auf das Vor wissen und die Er fahrung der Kursteilnehmenden sowie auf die Vermit tlung der not wendigen Theorie. Nach der Überarbeitung der Bevölkerungskur-

Durch die Einhaltung der IVR-Vorgaben und der damit eingeschlossenen Qualitätssicherung verfügt der Schweizerische Samariterbund ab 2017 über ein Zertifikat, das ihn seinerseits berechtigt, seinen Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern

se in Erster Hilfe per Januar 2017 werden sämtliche Kursangebote des SSB, der SLRG und des SMSV diese Vorgaben und Guidelines er füllen.

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Schweizerische Rettungsflugwacht Rega

Rega beschafft drei neue Ambulanzjets Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega kauft drei neue Ambulanzjets des Typs Challenger 650. Damit setzt sie für medizinische Rücktransporte von Patienten aus aller Welt weiterhin auf die äusserst bewährte Flugzeugfamilie von Bombardier. Die neuen Rega-Jets werden die heutige Flotte ab Frühsommer 2018 ablösen.

Blick ins Cockpit des neuen Ambulanzflugzeuges: Der künftige Rega-Jet Challenger 650 wird über die neueste Avionik verfügen.

Die Rega steht weltweit im Einsatz, um Menschen in Not eine Brücke in die Heimat zu schlagen. Allein im vergangenen Jahr transportierten die drei Ambulanzjets der Rega rund 1200 Patienten und waren mehr als 4000 Flugstunden auf fast allen Kontinenten unterwegs. Die Zuverlässigkeit ihrer Flugzeuge ist für die Rega ein entscheidender Faktor. Die 2002 beschafften und bewährten Challenger 604 werden deshalb ab 2018 ersetzt. Denn mit zunehmendem Alter der Rega-Jets häufen sich aufwändige Inspektions- und Wartungsarbeiten. Solche Ausfälle machen den Betrieb der Jets nicht nur teurer, sie senken auch ihre Verfügbarkeit für Repatriierungsflüge signifikant. Mit dieser Flotten­erneuerung stellt die Rega sicher, dass sie weiterhin zuverlässig und professionell in aller Welt zur Hilfe kommen kann.

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Die längste Dienstzeit der Flotte Insgesamt 64 Flugzeugtypen wurden für die Nachfolge der heutigen Challenger 604-Flotte geprüft. Mit dem Challenger 650 erhielt ein Flugzeug den Zuschlag, welches alle Anforderungen des umfangreichen Lastenhefts der Rega erfüllt und noch dazu an Bestbewährtes anknüpft. Denn der Challenger 650 von Bombardier ist das Nachfolgemodell des aktuellen Rega-Jets Challenger 604 – und somit die Weiterentwicklung einer Erfolgsgeschichte. Zurzeit arbeitet die Rega zusammen mit Bombardier daran, die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Aviatik und Medizin in den neuen Jet zu integrieren. Das neue Ambulanzflugzeugs wird mit einer hochmodernen Kabine und einem Cockpit ausgestattet, welches über die neueste Avionik verfügt. Die Turbinen verfügen über mehr Leistung, was die Startdistanz gegenüber heute verkürzt. Zudem wird es im Innern des Challenger 650 leiser sein als heute, was Patienten und Besatzung zu Gute kommt. Bis die drei heutigen Rega-Jets ausgemustert werden, dauert es noch bis 2018. Dann werden sie mehr als 16 Dienstjahre geleistet haben – die längste Dienstzeit einer Jetflotte in der Geschichte der Rega. Anzahl organisier ter Einsätze 2015 Einsät ze Helikopter:

11 186

Einsät ze Flächenf lugzeuge:

1167

Übrige Einsät ze:

270 0

Total:

15 053

und ausserdem…

Schweizerischer Militär-Sanitäts-Verband SMSV

SLRG: Rettungsmittel-Novum «Restube Lifeguard»

Im Berichtsjahr standen für den Schweizerischen Militär-Sanitäts-Verband einige Änderungen an. So führte beispielsweise die Auslagerung der Buchführung in Richtung Professionalisierung der Verbandsführung. Weiter hat die technische Kommission erstmals ehemalige Absolventen des Ausbildungslagers AULA zu Gruppenleitern ausgebildet. Während sechs Tagen lernten 15 Jugendliche die Grundlagen der Führung kennen.

Der klassische Rettungsring – oder Gurtretter – ist seit Jahren ein gutes Instrument und hat schon geholfen, viele Leben zu retten. Im Berichtsjahr entwickelte die SLRG zusammen mit ihrem Partner Restube GmbH in Deutschland den Restube Lifeguard mit noch besseren Eigenschaften: Das neue Einsatzmittel ist klein, kompakt und leicht – der perfekte ständige Begleiter im Dienst. Er ist dank einer Gaspatrone innert weniger Sekunden auslösbar und wird so zur Auftriebshilfe, behindert aber gleichzeitig nicht beim Tauchen nach untergegangenen Rettlingen.

Am alljährlich durchgeführten AULA im Oktober nahmen 216 Personen teil, was einer Steigerung der Teilnehmerzahl von rund 30 Prozent entspricht. Der Lagerstandort wechselte von Schwarzsee nach S-chanf. Für den Sanitätsdienst zu Gunsten des Eidgenössischen Schützenfestes im Wallis leisteten SMSV-Mitglieder 83 Einsatztage. Im Berichtsjahr wurden 31 Ausbildungstage zu Gunsten der Armee geleistet und freiwillige Mitglieder waren an diversen Werbeanlässen im Einsatz. Aber nicht nur auf Stufe des Gesamtverbandes standen die SMSV-Mitglieder im Einsatz, auch die einzelnen Sektionen sind immer wieder gefragte Partner für Ausbildungen in der Nothilfe oder für grössere und kleinere Sanitätsdienste.

Projekt Schulsamariter erweitert Dank der Unterstützung durch die Rega konnte der Schweizerische Samariterbund 2015 das gemeinsame Projekt Schulsamariter «Gemeinsam für Erste Hilfe an Schulen» erweitern. Insbesondere können nun durchführende Samaritervereine und partizipierende Schulen in der Konzeptphase und im Aufbau des Sanitätsdienstes sowie der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Schulsamariterinnen und Schulsamariter finanziell und mit Material unterstützt werden. Die im Einsatz stehenden Schulsamariterinnen und Schulsamariter werden mit Leuchtweste, Cap und einer Taschenapotheke ausgerüstet sein. Zusätzlich wird die Schule mit einer umfangreichen Notfallapotheke ausgestattet.

Im Ausbildungs- und Ferienlager AULA lernen Jugendliche, Menschen in einer Notsituation erste Hilfe zu leisten.

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Jugend und Freiwilligenarbeit Freiwilligkeit ist gelebte Menschlichkeit. Gut 72 000 SRK-Freiwillige, darunter über 8000 Jugendliche, setzen sich für hilfsbedürftige Menschen ein.

Freiwilligenengagement

Freiwillige setzen sich für Flüchtlinge ein Die anhaltenden Flüchtlingsströme fordern auch das SRK. Zahlreiche SRK-Freiwillige zeigen grosse Solidarität in der Schweiz, aber auch im angrenzenden Ausland. Sie setzen sich dafür ein, dass sich Menschen auf der Flucht bei uns willkommen fühlen.

Von November 2015 bis Ende Januar 2016 unterstützte das SRK das Staatssekretariat für Migration bei der Erstbetreuung neu eintreffender Asylsuchender in der Sammelstelle Buchs (SG). Weiter­ unterstützte das SRK das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ab September im sogenannten Warte­ raum in Erding (Bayern). Sowohl in Buchs als auch in Erding standen Freiwillige des SRK im unermüdlichen Einsatz. Dass Freiwillige in Krisenfällen tätig werden, wie in der jetzigen Flüchtlingskrise, ist für das SRK eine positive Erfahrung. In der Regel arbeitet das SRK in Krisenfällen aus Gründen der Nachhaltigkeit mit bezahltem Fachpersonal und Freiwilligen der entsprechenden nationalen Rotkreuz-Gesellschaft zusammen. Die Situation in der Schweiz bot Anlass, dies zu ändern. Aufruf an die Freiwilligen Die Sammelstelle in Buchs wurde im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) geführt und war für ca. 150 Asylsuchende konzipiert. Aufgrund der angespannten Unterbringungssituation im Asylbereich bestand ein Bedarf an Strukturen für eine kurzfristige Aufnahme von Asylsuchenden, um zu verhindern, dass diese auf der Strasse warten müssen. Schnell wurde klar, dass dieses Projekt nicht ohne die Unterstützung von Freiwilligen realisiert werden konnte. Auf den Aufruf des Kompetenzzentrums Freiwilli-

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genarbeit meldeten sich ca. 100 Freiwillige der Rotkreuz-Kantonalverbände und Rotkreuz-Rettungsorganisationen, die sich für Einsätze bereit erklärten. Sammelstelle Buchs Die Freiwilligen nahmen die Männer, Frauen und Kinder in Empfang, zeigten ihnen ihre Schlafplätze und machten einen kurzen Rundgang in der Sammelstelle. Es gab eine Kleiderbörse, in der sich die Flüchtlinge mit dem Nötigsten eindecken konnten und einige Spiel- und Bastelsachen für die Kinder. Neben dem Austeilen der Mahlzeiten und den Aufräumarbeiten, die gemeinsam mit den Flüchtlingen erledigt wurden, nahmen sich die Freiwilligen am Nachmittag oft Zeit für gemeinsame Aktivitäten. Sie spielten und bastelten mit den Kindern, machten Spaziergänge oder spielten Fussball mit den Erwachsenen – kurz gesagt: Sie sorgten in ihrer Freizeit dafür, dass sich die Ankommenden wohl fühlten im Übergangszuhause. Warteraum Erding Bedingt durch den grossen Ansturm an Flüchtlingen war das DRK in ganz Deutschland stark gefordert, weshalb das SRK das DRK im Warteraum Erding unterstützte. Innert kürzester Zeit errichtete das DRK auf einem Militär-Flugplatz den Warteraum, der bis zu 5000 Menschen beherbergen kann. Die ankommenden Flüchtlinge

SRK-Freiwillige engagierten sich in Erding (D) (links) und in Buchs SG in verschiedenen Bereichen für Menschen auf der Flucht.

werden von den Bundesbehörden im Warteraum registriert und nach 24 – 48 Stunden auf die anderen Bundesländer verteilt, wo Asylanträge gestellt werden können. Bis Ende 2015 konnten rund 20 Freiwillige aus Rotkreuz-Kantonalverbänden sowie des Rotkreuzdienstes in jeweils zehntägige Einsätze im Warteraum Erding vermittelt werden. Die SRK-Freiwilligen wurden unter Anleitung des DRK vor allem im Welcome-Center eingesetzt, wo sie logistische Aufgaben übernahmen. Die Flüchtlinge wurden registriert und erhielten mit Hilfe eines Badges Zugang zu Unterkunft und Verpflegung. Viele Ankommende trugen trotz der Kälte nur offene Schuhe, waren müde, gesundheitlich angeschlagen und hungrig. Die Stimmung im Camp blieb trotz der sichtbaren humanitären Herausforderungen ruhig und friedlich. Die Mitarbeitenden und Freiwilligen trugen ihren Teil dazu bei, den Betrieb reibungslos zu gestalten und die Flüchtlinge gut zu betreuen.

Begleitung der Freiwilligen Die Freiwilligen erhielten für die Einsätze in Buchs und Erding Briefings mit den wichtigsten Informationen rund um den Einsatz. So wussten sie auch um ihre Rechte und Pflichten sowie die des SRK. Sowohl in Buchs als auch Erding wurden die Freiwilligen durch SRK-Mitarbeitende begleitet. Nach Abschluss des Einsatzes fand jeweils ein Debriefing statt, in dem die Freiwilligen von ihren Erfahrungen berichteten und der Einsatz ausgewertet wurde. Diese sorgfältige Vor- und Nachbereitung der Einsätze sowie die Begleitung der Freiwilligen sind wichtig, um diesen gute Rahmenbedingungen zu bieten und allen Beteiligten, inklusive den Flüchtlingen, positive Erlebnisse zu ermöglichen.

SRK-Jahresbericht 2015 | 33

Jubiläums-Schulprojekt

Rotes Kreuz macht Schule Das neue SRK-Schulportal macht Menschlichkeit für Schülerinnen und Schüler erlebbar. Sie entdecken in virtuellen Geschichten die Grundwerte und Tätigkeiten des SRK. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, um das Projekt im Jubiläumsjahr 2016 zu lancieren.

durchlaufen sie virtuelle Parcours zu den Themenschwerpunkten Humanitäres Völkerrecht, Konfliktprävention, Rettung und Internationale Zusammenarbeit. Auf ihrem Weg werden sie mit verschiedenen Situationen und Fragen konfrontiert, bei denen sie Entscheidungen treffen müssen. Je nach Wahl verändert sich der Verlauf des Parcours. In einer Zeitmaschine können sie zudem in die Vergangenheit und in die Zukunft des SRK reisen.

An der Oberstufe Studen wurde das neue Schulportal ausgiebig getestet.

Über das Schulportal «Abenteuer Rotes Kreuz: Eine Idee verändert die Welt» werden Schüler­ innen und Schüler für humanitäre Fragen sensibilisiert und dazu motiviert, sich für eine menschlichere Welt zu engagieren. Das Schulangebot soll helfen, humanitäre Werte noch stärker in der heutigen Gesellschaft zu ver­ ankern, wirkt als Türöffner für Nachwuchs in den Rotkreuz-Jugendorganisationen und stärkt somit die Jugendarbeit des SRK. Eine Schulstunde über das Rote Kreuz darf nicht zum Bildungsmarathon verkommen. Deshalb setzt das SRK-Schulportal auf gute Geschichten, die die Schülerinnen und Schüler überraschen und sie zu Akteuren machen. Selbstständig

Dieser aktive Zugang weckt Emotionen und das Bedürfnis, mehr zu erfahren. Hörbeiträge, Wissensfragen, Kommentare für Lehrpersonen und ein Wettbewerb stärken die Themenbindung. Zudem werden didaktisches Begleit­ material bereitgestellt und zusätzlich Schulbesuche ­angeboten. Das zukünftige SRK-Schulportal vermittelt nicht nur Wissen, sondern fördert Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und befähigt sie, Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen. Mit diesem Ansatz greift das SRK die Absichten des Lehrplans 21 auf. www.abenteuerroteskreuz.ch Jugendak tion #150JahreJung Mit einer Jugendak tion und einem Foto­w ett­ bewerb zeigen junge Freiwillige 2016, dass das SRK trotz seinen 150 Jahren zeitgemäss und modern ist. Gemeinsam mit Freiwilligen wurde die Ak tion konzipier t und vorbereitet, damit sie im Jubiläumsjahr gestar tet werden kann. w w w.redcross.ch/jugendak tion

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und ausserdem…

Fakten und Zahlen 2015 zur Freiwilligenarbeit im SRK

Gerüchteküche: Ein Kochbuch zum Erleben, Kochen und Geniessen

• Rund 72 000 Freiwillige engagierten sich 2015 über 2,9 Mio. Stunden. • Bei einem Stundenansatz von 30 Franken entspricht dies rund 88 Mio. Franken. • Über 8000 Jugendliche engagierten sich 2015 in den Rotkreuz-Jugendorganisationen. • Die Freiwilligen des Fahrdienstes legten über 17 Mio. km zurück. • In den Entlastungsdiensten arbeiteten Freiwillige rund 152 000 Stunden unentgeltlich.

Während einem halben Jahr hat das Jugendrotkreuz St. Gallen mit Menschen aus aller Welt gekocht und dabei ihre Geschichten und Rezepte erfahren und aufgeschrieben. Aus den gesammelten Rezepten und Lebensgeschichten ist ein Kochbuch entstanden. Das Jugendrotkreuz St. Gallen will mit Hilfe dieses Kochbuchs Vorurteile abbauen und die Menschen hinter den Einwanderungsstatistiken sichtbar machen.

Sommercamp schlägt Brücken «Bewegung und Begegnung mit Asylsuchenden» lautete das Motto des diesjährigen Sommer­camps der Jugendrotkreuz-Organisationen Aargau, Basel und Zürich, das sie gemeinsam mit jungen Freiwilligen vom Bosnischen Roten Kreuz durchgeführt haben. Das internationale Austauschprojekt besteht seit fünf Jahren und fand im Berichtsjahr erstmals in der Schweiz statt. Auf dem Programm standen Aktivitäten für Asylsuchende: ein Näh- und Bastelatelier, ein Theaterabend und ein Sommerfest mit der Bevölkerung sowie eine Fotoausstellung.

Fachtagung «Grenzen der Freiwilligenarbeit» Im September versammelten sich rund 40 interessierte Mitarbeitende aus den Rotkreuz-Kantonalverbänden und Rotkreuz-Rettungsorganisationen in Bern, um sich zum Thema «Grenzen der Freiwilligenarbeit» auszutauschen. Neben Referaten zu den rechtlichen Grenzen der Freiwilligenarbeit, Grenzverletzungen oder zur Psychologie der Freiwilligenarbeit, hatten die Teilnehmenden Zeit, sich über ihre Erfahrungen aus dem Freiwilligen-Alltag auszutauschen.

SRK-Jahresbericht 2015 | 35

Ausland Das SRK hilft Menschen in Not, ihre Gesundheit zu verbessern, und es unterstützt sie dabei, Katastrophen vorzubeugen und deren Folgen zu bewältigen.

Flüchtlinge

Im Einsatz für Flüchtlinge Im März 2015 ging der Konflikt in Syrien in sein fünftes Jahr. Mehr als vier Millionen Menschen haben mittlerweile das Land verlassen. Sowohl im Nachbarstaat Libanon als auch auf den Transitrouten der Flüchtlinge Richtung Europa hat das SRK im vergangenen Jahr seine Aktivitäten weiter ausgebaut. Seit Beginn des Konfliktes in Syrien unterstützt das SRK gemeinsam mit den lokalen Rotkreuzund Rothalbmond-Gesellschaften die syrische Bevölkerung, sowohl in Syrien selbst als auch in den Nachbarländern. Der Libanon hat über eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Dies ist bei einer Bevölkerung von rund 4,2 Millionen und der Grösse von einem Viertel der Schweiz eine eindrückliche Leistung. Doch der Libanon erreicht die Grenzen seiner Belastbarkeit. Der Grossteil der Flüchtlinge lebt, im ganzen Land verteilt, in improvisierten Zeltlagern unter prekären Verhältnissen. Eine riesige Herausforderung für die humanitäre Hilfe. Im vergangenen Jahr hat das SRK seine Aktivitäten im Libanon weiter ausgebaut, um das Libanesische Rote Kreuz zu unterstützen. Dabei wird darauf geachtet, dass bei den Hilfeleistungen nebst syrischen Flüchtlingsfamilien auch die bedürftige libanesische Bevölkerung berücksichtig wird.

Auch die Ambulanzdienste des Libanesischen Roten Kreuzes sind durch die hohe Anzahl an Flüchtlingen stark gefordert. Innerhalb des letzten Jahres haben sich ihre Einsatzfahrten mehr als verdoppelt. Das SRK unterstützt die Logistik der Notfallstationen und finanziert zwei Einsatzteams im Grossraum Beirut, um den Schichtbetrieb aufzustocken. Dies bedeutet einen verbesserten Zugang zu medizinischer Notfallversorgung für zusätzlich 3000 bis 4000 Kranke und Verwundete, die schneller transportiert werden. Das SRK arbeitet zudem mit dem Blutspendedienst des Libanesischen Roten Kreuzes wie auch des Palästinensischen Roten Halbmondes im Libanon zusammen, um sicherzustellen, dass für alle Teile der Bevölkerung ausreichend und sichere Blutreserven verfügbar sind.

Die Nahrungssicherheit im Libanon ist besorgnis­ erregend und die Lebensmittel werden immer teurer. Seit April verteilt das SRK daher monatlich Nahrungsmittelpakete an 1000 besonders verletzliche Familien. Zudem erhielten ab November 3000 Familien, die in höher gelegenen Gebieten Libanons leben, Winterhilfe. Decken, Matratzen und Blachen helfen ihnen, den langen und kalten Winter besser zu bewältigen. Auch in Griechenland unterstützt das SRK die ankommenden Flüchtlinge.

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Libanon, Bekaa-Tal: In Quoab Elias werden die monatlichen Rotkreuz-Lebensmittelpakete an syrische Flüchtlinge durch das Libanesische Rote Kreuz verteilt.

Präsenz des SRK auf Transitrouten nach Europa Im Sommer 2015 sah sich Europa innerhalb weniger Wochen mit der Ankunft eines riesigen Flüchtlingsstroms konfrontiert. Insgesamt über eine geschätzte Million Menschen nahm im vergangenen Jahr die gefährliche Reise über das Mittelmeer auf sich. Die Hälfte von ihnen stammt aus Syrien. Innert kurzer Zeit haben sich die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondorganisationen entlang der Transitrouten mobilisiert und kamen den erschöpften und verzweifelten Flüchtlingen zur Hilfe. Das SRK unterstützte die Rotkreuzgesellschaften in Griechenland, Serbien und Deutschland. In Griechenland unterstützten zwei Gesundheitsfachleute sowie zwei Logistiker des SRK die Arbeit des Hellenischen Roten Kreuzes in den Flüchtlingscamps auf der Insel Lesbos und in Idomeni, an der Grenze zu Mazedonien. Zudem setzte das SRK 225 000 Franken für die Beschaffung dringend benötigter Hilfsgüter ein.

In Serbien finanzierte das SRK mit 172 000 Franken die lokale Beschaffung von warmen Kleidern, Schlafsäcken, Matratzen sowie zwei mobilen Containern für die Verteilaktionen. In Deutschland unterstützten ab September vier Logistiker sowie Equipen von 5 bis 7 Freiwilligen des SRK das Deutsche Rote Kreuz beim Empfang und der Betreuung von Flüchtlingen in den Warteräumen Erding und Feldkirchen, wo täglich rund 1000 Menschen eintrafen (siehe auch S. 32/33). In der Schweiz betreute das SRK ab November im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) die ankommenden Flüchtlinge in der Sammelstelle Buchs. Der Einsatz umfasste die Verteilung von Verpflegung und von Gütern wie Hygiene-­Artikeln und Kleidern sowie die medizinische Begleitung durch medizinisches Personal. Die Teams von rund 5 bis 6 Freiwilligen standen täglich im Einsatz (siehe auch S. 32 /33).

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Nepal

Lokale Handwerker für stabile Häuser Bei zwei schweren Erdbeben im Frühjahr 2015 wurden grosse Gebiete Nepals zerstört. Das SRK unterstützte die Nothilfe mit Fachpersonal und Hilfsgütern. Für den Wiederaufbau hat es Bauleute ausgebildet.

Am 25. April erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,9 Nepal. Das Epizentrum lag 80 km nordwestlich von Kathmandu. Das Beben richtete grosse Verwüstungen an. Nur siebzehn Tage später folgte ein weiterer heftiger Erdstoss, diesmal war die Region Dolakha am schlimmsten betroffen. Insgesamt verloren bei diesen Naturereignissen fast 9000 Menschen ihr Leben und 4.5 Millionen ihr Zuhause. In manchen Dörfern fielen fast alle Gebäude in sich zusammen. Logistiker ermöglichen effiziente Hilfe Vier Tage nach dem ersten Beben erreichte ein Expertenteam des SRK Nepal, um die langjährige nepalesische SRK-Delegation und die internationale Rotkreuz-Hilfe zu unterstützen. Das Logistik-­ Team, das später von weiteren Nothelfern des SRK abgelöst wurde, stellte ein Netz von Lagerräumlichkeiten in Kathmandu und vier vom Erdbeben betroffenen Distrikten auf. Es organisierte Transporte und verteilte die aus aller Welt kommenden Rotkreuz-Hilfsgüter auf die dezentralen Lagerhallen, von wo aus sie in die betroffenen Dörfer gebracht wurden. Mehr als eine halbe Million Zeltblachen und über 7000 Reparatursortimente konnten so an Familien verteilt werden, die beim Erdbeben ihr Obdach verloren hatten. Auch Ärzte, Hebammen und Pflegefachleute wurden nach Nepal geschickt, die in Rotkreuz-Spitälern zum Einsatz kamen. Insgesamt haben 33 Delegierte des SRK Nothilfe geleistet.

40 | SRK-Jahresbericht 2015

540 Handwerker geschult Parallel dazu begann das SRK mit der Vorbereitung des Wiederaufbaus. Vorerst 500 Häuser werden im Distrikt Dolakha errichtet, dieser ist sechs Autostunden von Kathmandu entfernt. Die Handwerker, die für die Arbeiten eingesetzt werden, besuchten ab August Kurse, die das SRK zusammen mit den Baubehörden durchführte. An Modellhäusern übten sie, wie sich mit traditionellen Baumaterialien erdbebensichere Häuser errichten lassen. Logistische Schwierigkeiten und Benzinknappheit erschwerten effizientes Arbeiten. Dennoch kam das Projekt plangemäss voran. Bis zum Ende der Monsunzeit im Oktober wurden insgesamt 540 Schreiner und Maurer in erdbebensicheren Bauweisen weitergebildet. Häuser für die Ärmsten Ein Teil der Handwerker wird direkt beim Wiederaufbau eingesetzt, den das SRK zusammen mit dem Nepalesischen Roten Kreuz in Dolakha umsetzt. Die vom SRK finanzierten Häuser sind für kinderreiche Familien, alleinstehende Mütter sowie von Armut besonders stark betroffene Frauen, Männer und Kinder bestimmt. Die Familien koordinieren die Bauarbeiten selber. Dazu erhalten sie vom SRK etappenweise finanzielle Beiträge und werden fachlich begleitet. Welche ausgebildeten Handwerker sie anstellen und ob sie selber bei den Arbeiten mithelfen, ist ihre Entscheidung. Nach jeder abgeschlossenen Bau­

Eine einheimische Frau bei Bauarbeiten an erdbebensicheren Häusern.

Lokaler Rotkreuz-Mitarbeiter beim Erstellen eines Modellhauses zu Schulungszwecken im Distrikt Dolakha.

etappe wird die Baustelle von nepalesischen Ingenieuren im Auftrag des Roten Kreuzes besichtigt, erst dann wird die nächste Geldtranche ausbezahlt. Als Teil des Projekts werden auch Wasserversorgung und Hygiene verbessert. Jedes neue Haus soll über eine Latrine und Zugang zu Trinkwasser verfügen, die vom Erdbeben zerstörten Wasserversorgungsstellen in den Dörfern werden repariert.

Winterhilfe und Gesundheit Ergänzend zum Wiederaufbau hat das SRK im Katastrophengebiet die Winterhilfe der Internationalen Rotkreuzföderation unterstützt. In der Midwest-Region, die vom Erdbeben nicht direkt betroffen war, führt es zudem sein umfassendes, langjähriges Programm fort, das zur Verbesserung der Gesundheit und der Katastrophenvorsorge beiträgt.

SRK-Jahresbericht 2015 | 41

Bolivien

Weniger Kinder unterernährt Das SRK hilft benachteiligten indigenen Gemeinschaften, ihr Recht auf Gesundheit einzufordern. In der Bergregion Poco Poco konnte so die Unterernährung von Kleinkindern deutlich gesenkt werden.

den Behörden einzufordern. So erreichte das 625-Seelendorf Urifaya beispielsweise, dass nun regelmässig eine Ärztin vor Ort ist. Das Gesundheitszentrum wurde von Freiwilligen mit Unterstützung des SRK renoviert. Um die Gesundheit der Kinder zu verbessern, treffen sich die Dorfbewohner monatlich beim so genannten «Cai Comunal». Sämtliche Kleinkinder werden dort gewogen und erhalten bei Bedarf Zusatznahrung. Auch Husten und Durchfall werden behandelt.

Dorf Urifaya im Kanton Poco-Poco: Monatlich werden alle Kleinkinder gemessen und gewogen.

In der schwer zugänglichen Bergregion von Poco Poco im Südwesten von Bolivien sind die Menschen weitgehend auf sich selbst gestellt. Manche Dörfer sind nur saisonal über gefährliche Routen mit dem Tal verbunden. Die Gesundheitszentren sind schlecht ausgestattet, oft fehlt es an medizinischem Personal. Die Familien leben von der spärlichen Ernte, die der karge Boden hergibt. Viele Kinder sind mangelernährt. Dass in Bolivien jeder und jede das Recht hat auf eine medizinische Grundversorgung, wusste dort bis vor kurzem kaum jemand.

Am «Cai Comunal» diskutiert die Dorfgemeinschaft andere wichtige Themen wie etwa gesunde Ernährung. Kürzlich haben die Frauen von Urifaya beschlossen, einen Gemeinschaftsgarten anzulegen, um Gemüse zu pflanzen. Auch dabei unterstützt sie das Rote Kreuz. Durch das Engagement des SRK hat sich die Gesundheitssituation im Dorf messbar verbessert. Statt 55 Prozent (2010) waren im Sommer 2015 noch 34 Prozent der Kinder unter- oder mangelernährt. In andern abgelegenen Regionen Boliviens engagiert sich das SRK nach dem gleichen Prinzip.

Im Jahr 2015 ermöglichte das SRK mit seinen Programmen in insgesamt

Kinder wägen, Gemüse pflanzen Seit fünf Jahren engagiert sich das SRK in der Region. Dorfgruppen werden über ihre Rechte aufgeklärt und dabei unterstützt, diese bei

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30 Ländern 5,6 Millionen Menschen einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung.

Sudan

Sauberes Wasser dank Wissen und Werkzeug Im Süden Sudans reparieren Freiwillige des Roten Halbmondes dank der Unterstützung des SRK Dorfbrunnen. Wasserversorgung und Gesundheit im Bundesstaat Sennar werden dadurch verbessert.

In den trockenen südlichen Gebieten des Sudans ist Wasser Mangelware. Der grüne Gürtel entlang des Blauen Nils geht schnell in flaches, karges Savannenland über. An manchen Stellen gibt es Grundwasser, andere Dörfer sichern ihren Bedarf durch das Auffangen des Wassers während der kurzen Regensaison. Das SRK setzt sich zusammen mit dem Sudanesischen Roten Halbmond (SRCS) für eine Verbesserung der Gesundheits- und Wasserversorgung der Menschen im Sudan ein. In Babinga, einem Dorf weit ab vom Nil, reparieren Freiwillige des SRCS Brunnen. Wie man Handpumpen flickt, haben sie im Kurs des Roten Halbmondes gelernt. Das notwendige Werkzeug dazu wird vom SRK zur Verfügung gestellt. Mit dem nötigen Wissen und dem richtigen Werkzeug konnten so mehrere Brunnen repariert werden. Der Einsatz bei 40 Grad im Schatten lohnt sich. Wenn die Brunnen im Dorf wieder funktionieren, müssen die Frauen und Mädchen nicht mehr viele Kilometer weit gehen, um Wasser zu holen, das zudem oft aus schmutzigen Tümpeln oder Flüssen stammt. Verschmutztes Trinkwasser führt zu gefährlichen Krankheiten wie Durchfall, eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Das Grundwasser, das hochgepumpt wird, ist natürlich gefiltert und wird zudem regelmässig auf seine Qualität geprüft. Wasserkomitees unterhalten die Pumpen. Sie sorgen auch dafür, dass die Wasserstellen und die Umgebung sauber bleiben.

Es sprudelt wieder: Freiwillige des lokalen Roten Kreuzes haben den Brunnen in Babinga repariert.

Das Wissen, das die Freiwilligen bei den Kursen des Roten Halbmondes erlernen, geben sie an die andern Dorfbewohnerinnen und -bewohner weiter. Dazu zählen auch Informationen über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und Gesundheit. Wie filtert man verschmutztes Wasser? Wieso ist Händewaschen so wichtig? Einfache Tipps wie das Abdecken des Wasserkruges in der Küche helfen gegen Verunreinigung durch Fliegen. Denn Wasser und Hygiene sind wichtige Voraussetzungen für ein gesundes Leben. Im Jahr 2015 erhielten rund eine Million Menschen in 15 L ändern einen besseren Zugang zu sauberem Trink wasser und Hygiene dank der SRK-Wasserprojek te.

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Sonderausstellung

Auf Weltreise mit dem Roten Kreuz Angesichts der Zunahme von Wetterextremen wird die Katastrophenvorsorge in der internationalen Zusammenarbeit immer wichtiger. Die interaktive Sonderausstellung «Weltreise Rotes Kreuz» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern gibt Einblick, wie das SRK den Menschen in sechs Ländern hilft, sich vor Katastrophen besser zu schützen. Viele Menschen verbinden das Schweizerische Rote Kreuz mit der Nothilfe nach Katastrophen – Bereitstellung von Notunterkünften, medizinische Versorgung, Verteilung von Hilfsgütern. Weniger bekannt ist, dass das SRK an vielen Orten bereits zuvor und auch noch lange danach präsent ist, um die Menschen auf drohende Katastrophen besser vorzubereiten. Zwar können Extremereignisse nicht verhindert, aber die Folgen davon deutlich vermindert werden. Durch

Frühwarnsysteme und Evakuierungspläne, die Kennzeichnung von Gefahrenzonen, die Ausbildung von Freiwilligen zur Katastrophenhilfe oder die Bereitstellung von Schutzräumen und medizinischen Diensten wird die Bevölkerung auf die Risiken von Erdbeben, Überschwemmungen und Wirbelstürmen sensibilisiert. All das macht den Unterschied, ob aus einem Unwetter oder Erdbeben eine Grosskatastrophe wird. Die am 18. November 2015 eröffnete Ausstellung «Weltreise Rotes Kreuz» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern widmet sich diesen Themen. Am Beispiel von sechs Einsatzländern des SRK - Äthiopien, Ghana, Haiti, Honduras, Nepal und den Philippinen - gewinnen die Besucherinnen und Besucher auf unterhaltsame Weise einen Einblick in den Bereich der Katastrophenvorsorge und Risikoreduktion. Auf einer interaktiven Reise lernen sie Bedrohungen kennen und erfahren gleichzeitig, wie das SRK den Menschen hilft, sich vor Katastrophen besser zu schützen.

Die Ausstellung «Weltreise Rotes Kreuz» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist ein spannendes Erlebnis für Gross und Klein.

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In seiner Strategie 2020 und auch in der Zusammenarbeit mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit hat sich das SRK verpflichtet, zu den Wechselwirkungen zwischen Gesundheit, Katastrophen und Entwicklung, Sensibilisierungsarbeit in der Schweizer Öffentlichkeit zu leisten. Die «Weltreise Rotes Kreuz» leistet einen Beitrag dazu. Sie richtet sich insbesondere an ein jüngeres Publikum, weshalb begleitend zur Ausstellung ein Schuldossier für Lehrpersonen entwickelt wurde. Die Ausstellung ist noch bis Januar 2017 im Verkehrshaus der Schweiz zu Gast.

und ausserdem…

Unterstützung durch DEZA und Glückskette

Blutspendedienste neu in sieben Ländern

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat die langfristige Entwicklungszusammenarbeit des SRK im Jahr 2015 mit einem Programmbeitrag von 10,8 Mio. Franken unterstützt. Für die humanitäre Not- und Katastrophenhilfe stellte der Bund dem SRK zudem 2,5 Mio. Franken zur Verfügung sowie weitere 5,6 Mio. Franken in Form von Mandaten. Von der Glückskette erhielt das SRK 5,6 Mio. Franken für Projekte der Katastrophenhilfe und des Wiederaufbaus.

Das SRK nutzt seine grosse Erfahrung auf dem Gebiet der Bluttransfusion und unterstützt den Aufbau von Blutspendediensten in sieben Schwerpunktländern. Damit hilft es Leben retten und trägt bei zur Eindämmung von Infektionskrankheiten. Die Verfügbarkeit von sicheren Blutreserven ist ein wichtiger Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Das SRK arbeitet eng mit den jeweiligen Rotkreuzgesellschaften und Gesundheitsbehörden zusammen, um z.B. die Rekrutierung von freiwilligen Spendern, die technische Infrastruktur oder die Qualitätssicherung in den Ländern zu verbessern. 2015 unterstützte es das Blutspendewesen in Ägypten, Libanon, Moldawien, Haiti, Honduras, Malawi und neu auch im Südsudan.

Ebola – das SRK bleibt dran Anfang 2015 erreichte die Ebola-Epidemie in Westafrika ihren Höhepunkt. Bis Ende 2015 konnte die Zahl der Ansteckungen und Todesfälle massiv eingedämmt werden, so dass die WHO die drei betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone für Ebola-frei erklärte. Dies auch dank des beherzten Einsatzes des SRK und der koordinierten Rotkreuz-Hilfe. 2015 entsandte das SRK acht Pflegefachpersonen, vier Ärzte sowie eine Logistikerin nach Sierra Leone. Sie unterstützten die internationale Rotkreuz-Föderation in den beiden Ebola-Behandlungszentren. Ein weiterer Logistiker kam in Guinea zum Einsatz

Das Recht auf Sehen Augenkrankheiten und Sehschwächen erkennen, verhüten und behandeln – das sind die Aufgaben des SRK in seinen augenmedizinischen Programmen in Ghana, Mali, Togo, Nepal und Kirgistan. 2015 konnten 49200 Schulkinder vorsorglich an den Augen untersucht werden, 4500 davon wurden mit Brillen ausgestattet. 132800 Menschen wurden an den Augen untersucht und wenn nötig mit Medikamenten behandelt. Unter einfachsten Bedingungen operierten die lokalen Augenteams 5700 Mal den grauen Star und schenkten den Patienten ihre Sehkraft wieder.

Blutspendezentrum in Port-au-Prince, Haiti

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Weiteres aus dem SRK Internationale Bewegung Das SRK beteiligte sich an einer Initiative der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rot­ halbmondgesellschaften mit dem Titel «Organizational Capacity Assessment and Certification (OCAC)». Diese bezweckt, dass die Nationalen Gesellschaften ihre Leistungen und – im Hinblick auf ihre weitere Entwicklung – auch ihre Leistungsfähigkeit beurteilen, und zwar in einer ersten Phase durch eine eigene Einschätzung und in einer zweiten Phase durch die Einschätzung durch eine andere Nationale Gesellschaft. Vom 4. bis am 10.Dezember 2015 fanden in Genf die 20. Generalversammlung der Internationalen Föderation, der Delegiertenrat der Internationalen Rotkreuzbewegung und die 32. Internationale Rotkreuzkonferenz statt. Eine Delegation des SRK unter der Leitung seiner Präsidentin und mit Beteiligung der beiden Jugenddelegierten des SRK nahm an den Arbeiten dieser Konferenzen teil. Die Föderation genehmigte ein Zweijahresbudget von einer Milliarde Franken und einen Aktionsplan, der den Akzent auf die Stärkung von Gemeinschaften und ihre Vorbereitung auf humanitäre Krisen legt. Sie nahm das Rote Kreuz von Tuvalu als 190. Mitgliedgesellschaft der Föderation auf. Motto der Internationalen Konferenz war «The Power of Humanity». Die Konferenz befasste sich unter anderem mit der Achtung des Humanitären Völkerrechts, der Sicherheit der humanitären Hilfe und der Gesundheitsversorgung, der Migration und der Verminderung von Katastrophenrisiken. Wie schon an der 31. Konferenz vor vier Jahren gab das SRK mit anderen nationalen Gesellschaften und dem Bund mehrere Absichtserklärungen (Pledges) ab. Themen dieser Pledges sind die Ausbildung in humanitären Belangen, das Engagement der Rotkreuz-Jugend, gesundheitliche Chancengleichheit sowie der Umgang mit verstorbenen Migrantinnen und Migranten und die Information ihrer Familien. Zum zweiten Mal traten die Bundespräsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft und die Präsidentin des SRK am Weltrotkreuztag am 8. Mai mit einer gemeinsamen, in drei grossen deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Tageszeitungen publizierten Erklärung an die Öffentlichkeit. Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen und der um sich greifenden Missachtung der menschlichen

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Würde riefen sie zu humanitärem Engagement und globaler Solidarität auf.

Rotkreuzversammlung Die 17. ordentliche Rotkreuzversammlung fand am 26. und 27. Juni 2015 in Delsberg statt. Der Themennachmittag am Freitag war den Rotkreuzgrundsätzen und ihrer Bedeutung für die aktuelle humanitäre Arbeit gewidmet, dies aus Anlass des 50. Jahrestages der Proklamation der Grundsätze durch die Internationale Rotkreuzkonferenz am 8. Oktober 1965. Hauptgeschäfte der Versammlung waren die Gesamterneuerungswahlen von Rotkreuzrat und Geschäftsprüfungskommission. Die Versammlung bestätigte Präsidentin Annemarie Huber-Hotz in ihrem Amt, und sie bestimmte Marc Geissbühler und Toni Frisch zu neuen Vizepräsidenten. Vizepräsidentin Monika Dusong und Vizepräsident Kaspar Schild, die beide aus dem Rat ausschieden, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Daniel Biedermann, Zentralpräsident der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft, und Adriano Vassalli, Präsident des Roten Kreuzes des Kantons Tessin, wurden zu neuen Mitgliedern des Rotkreuzrates gewählt. Die Versammlung wählte Bruno Fasel, Vizepräsident des Freiburgischen Roten Kreuzes, zum Präsidenten der Geschäftsprüfungskommission. Im Rahmen der Rotkreuzversammlung wurde zum fünften Mal der Rotkreuzpreis des Schweizerischen Roten Kreuzes für besondere humanitäre Leistungen vergeben. Mit dem Rotkreuzpreis wurde die Stiftung Point d’Eau in Lausanne ausgezeichnet, die ein Zentrum betreibt, das verletzlichen Menschen niederschwellig hygienische und gesundheitliche Versorgung bietet. Mit dem Förderpreis wurde der aus Kamerun stammende Genfer Arzt Martin Sigam geehrt, der in seinem Heimatort im Kamerun ein Gesundheitszentrum mit Spitaltrakt, Labor und Maternité aufgebaut hat und dort jedes Jahr mehrere Wochen freiwillig im ärztlichen Einsatz ist.

Rotkreuzrat Die Umsetzung der SRK-Strategie 2020. durch die Geschäftsstelle SRK und die Rotkreuz-Organisationen und die Risikobeurteilung waren Themen, mit denen sich der Rotkreuzrat im Berichtsjahr immer wieder befasste, auch im Rahmen seiner Austauschgespräche mit den Leitungen der Rotkreuz-Organisationen. An seinem Work-

shop im Frühjahr befasste er sich im Besonderen mit der Finanzierung des Vereins SRK und der Strategieumsetzung. Er konnte auf die Vereinbarung mit der Humanitären Stiftung SRK aus dem Vorjahr zurückkommen: Diese trägt nunmehr einen Viertel statt wie ursprünglich vereinbart die Hälfte des Aufwandes für die Strategieumsetzung, und der Verein SRK erhöht seinen Beitrag von der Hälfte auf drei Viertel. Die Mittel der Humanitären Stiftung in Höhe von zehn Millionen Franken, die durch diesen Beschluss nicht mehr für die Strategieumsetzung verwendet werden, stehen neu für die Fortsetzung von Blutspendeprojekten des SRK im Ausland zur Verfügung. Der Rotkreuzrat sprach sich auch für eine Erhöhung des Grundbudgets des Vereins SRK aus, womit er der in der SRK-Strategie 2020 vorgesehenen Ausweitung der operativen Tätigkeiten Rechnung trug. Schliesslich formulierte er in Anlehnung an die von der Zewo definierten Werte Zielgrössen für die Reserven des Vereins SRK und erliess entsprechende Empfehlungen für die Rotkreuz-Organisationen; damit soll sichergestellt werden, dass Verein SRK und Rotkreuz-Organisationen nicht unnötig hohe Reserven halten, sondern ihre freien Mittel für humanitäre Tätigkeiten nutzen, soweit es die finanzielle Sicherheit zulässt. Der Rotkreuzrat konnte von einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem Bund Kenntnis nehmen. Ausdruck dieser Zusammenarbeit ist der Entscheid des Bundesrates, dem SRK erneut einen allgemeinen Beitrag zu leisten. Er konnte zudem davon Kenntnis nehmen, dass der Bundesrat das Rotkreuzreglement genehmigt hat, das die Verwendung und den Schutz des Zeichens und des Namens des Roten Kreuzes regelt und das von der Rotkreuzversammlung 2014 verabschiedet worden war. Der RKR setzte sich auch für die Förderung der Partizipation Jugendlicher in der Arbeit, in Delegationen und in den Gremien des SRK ein, insbesondere durch die Stärkung des Young Leaders Forum als Vertretung der Rotkreuz-Jugend. Er lud die Rotkreuz-Organisationen ein, Jugendliche auf allen Ebenen einzubeziehen und sie an ihren Tätigkeiten teilhaben zu lassen. Der Rotkreuzrat führte seine periodischen Austauschgespräche mit der Geschäftsprüfungskommission, dem Geschäftsführenden Aus-

schuss der Rotkreuz-Kantonalverbände, den Zentralvorständen des Schweizerischen Samariterbundes, des Schweizerischen Militär-Sanitäts-Verbandes und des Schweizerischen Vereins für Such- und Rettungshunde sowie der Leitung der Humanitären Stiftung SRK. Anlässlich seines Frühjahrs-Workshops im Kanton Thurgau traf er auch den Vorstand des dortigen Rotkreuz-Kantonalverbandes. Im Rahmen seiner Aufsicht über die Geschäftsstelle SRK liess sich der Rotkreuzrat wiederholt über aktuelle Tätigkeiten der Departemente informieren, so beispielsweise über die Not- und Katastrophenhilfe sowie den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen, die Aktivitäten im Bereich Blutspendedienst Ausland oder über das Engagement des SRK zugunsten von Menschen auf der Flucht. Er befasste sich im Besonderen mit möglichen Einsätzen des SRK im Inland im Bereich Migration. Im Auftrag des Rotkreuzrates wurden im Berichtsjahr durch die Geschäftsstelle SRK und die Rotkreuz-Organisationen verschiedene Massnahmen vorbereitet, mit denen das SRK im Jahr 2016 sein 150-Jahr-Jubiläum feiern wird. Das Jubiläum ist Anlass, den Austausch mit Öffentlichkeit und Partnern zu verstärken um diesen aufzuzeigen, welche Leistungen das SRK im Dienst verletzlicher, benachteiligter Menschen erbringt.

Geschäftsprüfungskommission Im Rahmen ihrer Prüfung der Einhaltung von Rotkreuzgrundsätzen, Leitlinien, Statuten etc. durch die obersten Organe befasste sich die Geschäftsprüfungskommission im Besonderen mit dem Projekt 150 Jahre SRK, mit Fragen der Good Governance, mit der Entwicklung der Curena, mit der Preispolitik der Geschäftsstelle SRK für ihre Dienstleistungen und mit der Besoldung des Personals der Geschäftsstelle SRK. Sie befasste sich an ihrem Workshop mit den Rotkreuzgrundsätzen und der «Rôle d’auxilaire des pouvoirs publics» des SRK sowie mit der Umsetzung der Strategie 2020, namentlich mit der Einhaltung der Statuten und Mission SRK.

Rotkreuz-Kantonalverbände und Kooperationssystem Das Kooperationssystem der Rotkreuz-Kantonalverbände koordiniert und fördert die Zusam-

menarbeit und den Austausch zwischen den Rotkreuz-Kantonalverbänden und zwischen diesen und den weiteren Rotkreuzorganisationen. Die Rotkreuz-Kantonalverbände, die auf Jahresbeginn neu bestellten Gremien des Kooperationssystems und das Departement Gesundheit und Integration der Geschäftsstelle SRK befassten sich im Berichtsjahr intensiv mit der Planung und der Realisierung erster Massnahmen zur Umsetzung der SRK-Strategie 2020 und der Teilstrategie für die Kantonalverbände und das Departement sowie mit der Weiterentwicklung der Dienstleistungen, insbesondere im Entlastungsbereich mit dem Rotkreuz-Notruf und den Beratungsdiensten sowie im Bereich Migration/Asyl. Die Nationale Konferenz der Rotkreuz-Kantonalverbände befasste sich mit der Förderung der Jugendaktivitäten in den Rotkreuz-Kantonalverbänden mit dem Ziel, jugendlichen Freiwilligen flächendeckend Angebote und Aktivitäten anbieten zu können. Das SRK ging schliesslich zwei neue Partnerschaften ein, mit der Unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter einerseits, mit der das SRK schon seit längerer Zeit durch die Beteiligung an der Trägerschaft verbunden ist, und mit Femmes-Tische andererseits, einem niederschwelligen Integrationsangebot für Migrantinnen, mit dem verschiedene Rotkreuz-Kantonalverbände bereits zuvor zusammengearbeitet hatten.

Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle SRK mit ihren Departementen und den Direktionsdiensten hat zur Aufgabe, direkt durch ihre operative Tätigkeit oder indirekt durch die Unterstützung von Rotkreuz-Organisationen humanitären Mehrwert zu generieren. Sie war im Berichtsjahr damit befasst, weitere Massnahmen zur Umsetzung der SRK-Strategie 2020 zu entwickeln und die im Vorjahr lancierten Strategieprojekte weiterzuführen. Im Vordergrund stand bei den Strategieprojekten die Positionierung im Bereich Bildung mit der überaus erfolgreichen Promotion der elektronischen Kursplattform redcross-edu. Über die Tätigkeiten des Departements Gesundheit und Integration und des Departements Internationale Zusammenarbeit wird in den Kapiteln Gesundheit, Soziale Integration und Ausland ausführlich berichtet. Das Departement Marketing und Kommunikation arbeitete im Berichtsjahr auf der Grundlage

seiner departementsspezifischen Teilstrategie. Es war weiterhin mit der Optimierung der Mittelbeschaffung im SRK im Rahmen der Fachgruppe Mittelbeschaffung befasst, und es war ebenfalls an der Suche nach Möglichkeiten der Optimierung mit dem IKRK beteiligt. Es führte die Dachkampagne zur Stärkung der Position des SRK als führende humanitäre Organisation der Schweiz weiter. Die Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto «Ich bin Fan vom Roten Kreuz» wurde zum Weltrotkreuztag am 8. Mai weitergeführt, neben verschiedenen regionalen Blutspendediensten beteiligten sich 12 Rotkreuz-Kantonalverbände an dem vom Departement entworfenen Auftritt. Mehrere Charity-Botschafterinnen und -Botschafter unterstützten die Öffentlichkeitsarbeit des SRK, beispielsweise die Skirennfahrerin Dominique Gisin mit ihrem Besuch des SRK-Programms in Bolivien, der Hockey-Spieler Mark Streit mit der Organisation eines Hockey-Spiels mit prominent zusammengesetzten Teams, oder der Rapper Greis mit seinem Engagement zugunsten der SRK-Migrationsarbeit. Das SRK konnte im Berichtsjahr die zurückgetretene Skirennfahrerin Dominique Gisin, die Leichtathletin Mujinga Kambundji und den Schwinger Christian Stucki als neue Charity-Botschafterinnen und -Botschafter gewinnen. Der Bereich Mittelbeschaffung trägt entscheidend zur Finanzierung der Tätigkeiten der Geschäftsstelle bei. Er ist auch für die Spendenmailings und/oder Mitgliederverwaltung für mittlerweile 16 Rotkreuz-Kantonalverbände und -sektionen, der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft und einer externen Organisation zuständig. Wie schon in den vergangenen Jahren erhielt das SRK grosszügige Unterstützung zahlreicher Behörden, Stiftungen und Unternehmen. Die neue Partnerschaft mit Coop schlug sich in mehreren Aktionen nieder, die die Kundschaft von Coop in die Generierung von Spenden an das SRK einbezog. Die Partnerschaften mit Allianz Suisse und Novartis konnten für neue Laufzeiten ab 2016 erneuert und ausgebaut werden. Die Partnerschaften mit Credit Suisse, Swiss Re Foundation und Land Rover entwickelten sich sehr positiv. Die Massnahmen zur Stärkung des Swisscanto Swiss Red Cross Charity Fund, der als karitatives Anlageinstrument wichtige Spenden

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Weiteres aus dem SRK

für das SRK generiert, wurden nach der Übernahme von Swisscanto durch die Zürcher Kantonalbank intensiviert. Einige der langjährigen Partner konnten auch dafür gewonnen werden, die Jubiläumsaktivitäten im Jahr 2016 zu ermöglichen, als Hauptsonsoren Allianz Suisse, Coop und Land Rover, und als Co-Sponsoren APG/SGA, Credit Suisse und Schindler. Der Rotkreuzball zugunsten der Programme «Opfer vergessener Katastrophen» in Genf wurde nach einjähriger Pause erneut von der Geschäftsstelle SRK und dem Genfer Rotkreuz-Kantonalverband organisiert. 350 internationale Gäste kamen Anfang Juni zu diesem Anlass und trugen zusammen mit Sponsoren und Gönnern zur Unterstützung von Projekten des SRK zur sicheren Wasserversorgung bei. In Zürich fand im September wiederum eine Rotkreuzgala statt, deren Erlös einem Gesundheitsprogramm des SRK in Bolivien und weiteren Programmen im Bereich Mutter-und-Kind-Gesundheit zugutekommt. Im April 2015 wurde die Reihe der Messebeteiligungen mit einer Sonderschau des SRK an der Luzerner Gewerbeausstellung LUGA fortgesetzt. Neben der Geschäftsstelle SRK, ihrem Departement Internationale Zusammenarbeit und dem Rotkreuzdienst beteiligten sich der Rotkreuz-Kantonalverband Luzern, der Samariterbund Kanton Luzern, die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft, der Schweizerische Militärsanitäts-Verband sowie der Blutspendedienst Luzern und REDOG am Messeauftritt. Das Web Office des Departements betreute eine Reihe wichtiger Mandate zugunsten der Geschäftsstelle, der Departemente und mehrerer Rotkreuz-Organisationen. Wesentlich waren die Lancierung der Babysitting-Plattform www.babysitter-srk.ch (siehe auch S. 8/9) und der Seiten migesexpert.ch / migesmedia.ch (siehe auch S. 12). Dazu kam die Neulancierung von www.redcrossheroes.ch, das ein wesentliches digitales Element der Kampagne «Ich bin Fan vom Roten Kreuz» bildete (cf. www.redcross.ch/de/kampagnen/ich-bin-fan-vom-roten-kreuz/welcher-heldentyp-steckt-in-ihnen). Eine wichtige Rolle spielte das Web-Office auch bei der Generierung von Online-Spenden nach den Erdbeben in Nepal und mit der Integration von neuen mobilen Zahlungsmitteln für Online-Spenden.

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In den Bereichen Kommunikation, Marketing und PR, Übersetzungsdienst, Grafik und Druck sowie Internet-Dienst entwickelten sich die Leistungen für Geschäftsstelle und verschiedene Rotkreuz-Organisationen im gewohnten Rahmen. Dem SRK gelang es, eine starke Präsenz des SRK in den schweizerischen Medien zu sichern. Besonders die Partnerschaft mit dem Verlagshaus Ringier entwickelte sich mit einer stärkeren Präsenz im redaktionellen Bereich sehr positiv. Das SRK war an zwei Konzertanlässen des zu Ringier gehörenden Medienunternehmens Energy, Energy Air im Stade de Suisse in Bern und Energy Stars for Free im Hallenstadion in Zürich, präsent und fand damit Zugang zu einem jüngeren Publikum. Auch die neue Partnerschaft mit Coop führte zu einer engeren Zusammenarbeit im publizistischen Bereich. Das Departement Finanzen, Personal, Dienste erbringt für die Geschäftsstelle SRK und 45 Organisationen innerhalb und ausserhalb des SRK Dienstleistungen in den Bereichen Informatik (Software, Datensicherung, Entwicklung, Support), Finanzen (Buchführung, Finanzdienstleistungen, Spezialapplikationen), Personal (Rekrutierung, Personalentwicklung, Salärbuchhaltung), Interne Dienste (Versicherungen, Liegenschaftenunterhalt, Betrieb Cafeterias, Telefonie, Hausdienst, Reinigung) und Controlling (Strategiesupport, Unternehmensentwicklung, Reporting, Prozessmanagement, Riskmanagement). Der Bereich Finanzen berät und unterstützt 14 Organisationen bei der Buchführung. Weitere 15 Organisationen arbeiten über die Geschäftsstelle SRK mit der Software Microsoft Dynamics Navision. Den Kunden stehen eine Vielzahl massgeschneiderte Module für die Bearbeitung ihrer Dienstleistungen zur Verfügung. Der Bereich Personal betreut das Personalwesen für die Geschäftsstelle SRK und mehrere Rotkreuz- und nahestehende Organisationen. Er befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Revision der Personalpolitik der Geschäftsstelle SRK. Diese schlug sich nieder in neuen Grundsätzen und einem neuen Personalreglement, die beide vom Rotkreuzrat genehmigt wurden. Die Grundsätze der Personalpolitik stützen sich auf die Mission und die SRK-Strategie 2020 und geben den Rahmen vor für alle Massnahmen der Geschäftsstelle im Personalbereich. Zu den wesentlichen Elementen der Personalpolitik ge-

hören der ausdrückliche Bezug auf die Rotkreuzgrundsätze, eine vertrauensbasierte Kultur in Führung und Zusammenarbeit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die Unterstützung der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, die Förderung von Chancengleichheit und Diversität, die Beschäftigung von Personen mit eingeschränkter körperlicher oder psychischer Leistungsfähigkeit sowie ein zeitgemässes Generationenmanagement. Mit sehr einlässlichen Untersuchungen und Beratungen in der Geschäftsleitung wurde das Gehaltssystem für die Geschäftsstelle SRK neu gestaltet. Die ab 2016 geltende neue Gehaltsweisung enthält einheitlich definierte Funktionsbezeichnungen als Grundlage für die Gehaltseinstufungen aller Mitarbeitenden, eine Bewertung aller in der Geschäftsstelle existierenden Funktionen nach einem einheitlichen Kriterienkatalog und ein für jede Funktion definiertes Gehaltsband. Der Bereich Interne Dienste, der im Wesentlichen die Liegenschaften des Vereins SRK betreut, war stark mit dem Umbau der Liegenschaft an der Werkstrasse in Wabern und der Planung der Sanierung der Liegenschaft an der Rainmattstrasse in Bern beschäftigt. In Wabern wurden die Haustechnik erneuert und neue Büroräume geschaffen, was es ermöglichte, im November praktisch alle rund 200 Arbeitsplätze aus dem Gebäude in Bern dorthin zu verlegen. Damit konnte das über 40-jährige Gebäude in Bern im Hinblick auf die umfassende Sanierung geleert werden, die bis im Sommer 2017 dauern wird. Der Bereich Informatik war infolge Umbau der Liegenschaft in Wabern und Umzug stark beansprucht. Für die in Bern verbliebenen Arbeitsplätze war ein temporäres Rechenzentrum einzurichten, in Wabern musste die Informatik- und Kommunikationsinfrastruktur für gegen 200 Arbeitsplätze völlig neu geschaffen werden, sodann mussten die Zutrittskontrolle und die Arbeitszeiterfassungs-Software erneuert werden. Auch für den temporären Standort des Ambulatoriums SRK wurden neue Arbeitsplätze eingerichtet. Diese Arbeiten bildeten die Grundlage für den nahtlosen Übergang zwischen alten und neuen Arbeitsplätzen. Der Bereich Informatik führte schliesslich die Lösung XENDesktop 2015 mit Office 2013 ein, mit der die Mitarbeitenden von jedem Endgerät aus auf SRK-Anwendungen und -Daten zugreifen können.

Das SRK

St a n d 31. D eze m b e r 2015

Kantonalverbände

Rotkreuzversammlung Rotkreuzrat

GPK Schweizerischer Samariterbund (SSB)

24 RotkreuzKantonalverbände Geschäftsstelle SRK Nationale Konferenz der Kantonalverbände (KVK)

Gesundheit und Integration Internationale Zusammenarbeit • Kompetenzzentren • Rotkreuzdienst •



Geschäftsführender Ausschuss (GA-KVK)

Nationale Konferenz der Geschäftsleiterinnen und Geschäftsleiter der Kantonalverbände (KGL)

Rettungsorganisationen

Institutionen

Humanitäre Stiftung SRK

Schweizerische LebensrettungsGesellschaft (SLRG) Schweizerische Rettungsflugwacht Rega

Blutspende SRK Schweiz

Verbandsund Supportaufgaben

Schweizerischer Verein für Suchund Rettungshunde REDOG Schweizerischer Militär-SanitätsVerband (SMSV)

Humanitäre Stiftung SRK 2015 wurden bei der Humanitären Stiftung 21 Gesuche im Gesamtwert von rund 20 Mio. Franken zulasten des ordentlichen Vergabebudgets eingereicht. Davon wurden 17 Projekte in der Höhe von rund 11 Mio. Franken ganz oder teilweise bewilligt. Zusätzlich wurden zwei Gesuche zulasten des schon früher bewilligten Rahmenkredits Blutspendeprojekte Ausland im Wert von 830‘000 Franken gutgeheissen. Die bewilligten Projekte verteilen sich je hälftig auf das In- und das Ausland. Im Inland kommen die Projekte den Zielgruppen sozial Benachteiligte, Asylsuchende und auf Erste Hilfe und Rettung Angewiesene zugute. Im Ausland dienen sie der Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung. Schliesslich leistete die Humanitäre

Stiftung einen Beitrag von 5 Mio. Franken für Führungs- und Verbandsaufgaben. Seit der Aufnahme ihrer Vergabetätigkeit im Jahr 2002 hat die Humanitäre Stiftung 215 Projekte ganz oder teilweise bewilligt und 218,29 Mio. Franken dafür gesprochen. Für Führungs- und Verbandsaufgaben des SRK wurden 2002-2015 zusätzlich 59,3 Mio. Franken zur Verfügung gestellt.

Stiftung Lindenhof Bern Als Partnerin des SRK hat die Stiftung Lindenhof Bern einen Fonds Gesundheit Lindenhof geschaffen, der im Bereich Gesundheit humanitäre Aufgaben und Projekte sowie Aus- und Weiterbildung des SRK unterstützt. Die Fondskommission konnte im Berichtsjahr Gesuche in

Höhe von insgesamt 2,9 Mio. Franken genehmigen. Zusammen mit den im Zirkulationsverfahren genehmigten bewilligten kleineren Gesuchen resultierte ein Gesamtvolumen von gut 3,1 Mio. Franken. Darin enthalten ist die jährliche Unterstützung des Ambulatoriums SRK in Höhe von 1,5 Mio. Franken, dessen Arbeit als unbestritten wertvoll betrachtet wird. Gut 420 000 Franken kamen sieben Projekten von Geschäftsstelle SRK, einem Rotkreuz-Kantonalverband und einer Rotkreuz-Rettungsorganisation im Bereich Gesundheit Inland zugute, gut 680 000 Franken zwei Projekten im Bereich Gesundheit Ausland und 520 000 Franken sieben Projekten in Aus- und Weiterbildung von zwei Rotkreuz-Kantonalverbänden und drei Rotkreuz-Rettungsorganisationen.

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Leitung des SRK

Stand 31. Dezember 2015

Verein SRK Rotkreuzrat Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin Annemarie Huber-Hotz (Jg. 1948) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2007 in den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2011 wiedergewählt. Sie war 2007 bis 2011 Vizepräsidentin des SRK. An der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 wurde sie zur Präsidentin des SRK gewählt. Sie ist Präsidentin oder Mitglied diverser Stiftungen, so der Stiftung für den Schweizerischen Bankenombudsman und jener des Institut de hautes études internationales et du développement und war bis 2011 Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG). Vom Januar 2000 bis Dezember 2007 war sie Bundeskanzlerin der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Davor war sie während 20 Jahren in den Parlamentsdiensten tätig, wovon die letzten acht Jahre als Generalsekretärin der Bundesversammlung. Toni Frisch, Vizepräsident Toni Frisch (Jg. 1946) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 in den Rotkreuzrat gewählt. Im Juni 2015 wurde er zum Vizepräsidenten des SRK gewählt. Er präsidiert seit Anfang 2011 Pro Senectute Schweiz. Bis Oktober 2011 war er Stellvertretender Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit im Rang eines Botschafters. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Privatwirtschaft war er ab 1980 erster Einsatzkoordinator des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe und ab 2000 Delegierter des Bundesrates für Humanitäre Hilfe und Chef dieses Korps. Toni Frisch leitet zwei internationale Konsultativgremien im Rahmen der Koordination der Humanitären Hilfe der UNO. Bis April 2011 vertrat er die Deza im Stiftungsrat der Glückskette. Toni Frisch leitet den Ausschuss Internationales des Rotkreuzrates. Marc Geissbühler, Vizepräsident Marc Geissbühler (Jg. 1959) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 in den Rotkreuzrat gewählt. Im Juni 2015 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Er ist Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbandes Unterwalden und seit dem 1. Januar 2010 Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Rotkreuz-Kantonalverbände, zu dessen Vorsitzendem er per 1. Januar 2015 gewählt worden ist. Marc Geissbühler leitet seit 2003 die von ihm gegründete GHIX Group AG, die im Bereich der Entwicklung von internetbasierenden Technologien für die Hotellerie-, Tourismus- und Reisebranche tätig ist. Zuvor war er in verschiedenen leitenden Funktionen im Tourismus tätig, unter anderem als Mitglied der Geschäftsleitung der Hotelplan-Gruppe und als Tourismus-Direktor einer alpinen Tourismusdestination.

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Daniel Biedermann

Guy Mettan

Daniel Biedermann (Jg. 1947) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2015 in den Rotkreuzrat gewählt. Er war von 2001 bis 2008 Direktor des SRK, zuvor hatte er verschiedene Funktionen in der Privatwirtschaft und war 1991 bis 2001 Verwaltungs- bzw. Spitaldirektor des Kantonsspitals und der Universitätskliniken Basel-Stadt. Er ist seit 2009 Präsident der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft, Mitglied des Stiftungsrates der Humanitären Stiftung SRK und der Carnegie-Stiftung sowie Vizepräsident der Stiftung Swisscor.

Guy Mettan (Jg. 1956) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 in den Rotkreuzrat gewählt. Er ist Präsident des Genfer Roten Kreuzes und seit dem 1. Januar 2010 Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Rotkreuz-Kantonalverbände. Guy Mettan ist Exekutivdirektor des 1997 gegründeten Club suisse de la presse in Genf. Ab 1980 war er als Redaktor bei verschiedenen Westschweizer Zeitungen und Zeitschriften tätig, unter anderem als stellvertretender Chefredaktor von «Bilan» und «Le Nouveau Quotidien» und als Direktor und Chefredaktor der «Tribune de Genève». 2010 präsidierte er den Grossen Rat des Kantons Genf.

Danielle Breitenbücher Danielle Breitenbücher (Jg. 1988) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2013 in den Rotkreuzrat gewählt und im Juni 2015 wiedergewählt. Sie hat ihr Masterstudium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Basel und Genf abgeschlossen und absolviert derzeit ein juristisches Praktikum auf einer Anwaltskanzlei. Seit 2006 ist sie im Jugendrotkreuz Basel vor allem im Bereich Migration und Integration engagiert, und seit 2009 ist sie als Jugendvertreterin Mitglied des Vorstandes des Roten Kreuzes Kanton Basel-Stadt. Danielle Breitenbücher ist in verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem hat sie sich für ein Projekt der Entwicklungszusammenarbeit engagiert und absolvierte ein Praktikum fürs IKRK.

Adriano P. Vassalli Adriano P. Vassalli (Jg. 1954) wurde im Juni 2015 in den Rotkreuzrat gewählt. Er ist Präsident der SRK-Sektion Sottoceneri sowie des Schweizerischen Roten Kreuzes des Kantons Tessin und seit 2012 Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Rotkreuz-Kantonalverbände. Seit 2002 ist er Inhaber der Einzelfirma Studio di consulenza e di revisione mit Schwerpunkt auf Unternehmens- und Bankberatung, Gutachten und Wirtschaftsprüfung. Er ist zudem Mitglied der Verwaltungsräte verschiedener Unternehmen, unter anderem Vizepräsident des Verwaltungsrates der Schweizerischen Post AG. Dieter Widmer

Ivo Cathomen Ivo Cathomen (Jg. 1967) wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 in den Rotkreuzrat gewählt. Er ist seit 2006 als Mitglied im Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde REDOG engagiert, er ist aktiver Katastrophenhundeführer und Equipenleiter für Einsätze im In- und Ausland. Seit 2009 gehört er dem Zentralvorstand von REDOG an, seit 2011 ist er Vizepräsident der Rettungsorganisation. Im Berufsleben ist er Geschäftsführer der SVIT Verlag AG, eines Unternehmens des Verbandes der Schweizer Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz. Ivo Cathomen leitet den Ausschuss Marketing und Kommunikation des Rotkreuzrates.

Dieter Widmer (Jg. 1963), wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 in den Rotkreuzrat gewählt. Er ist seit 2010 selbständiger Unternehmensberater mit seiner Firma valeth, Unternehmer und Mitglied von Verwaltungsräten verschiedener Unternehmen. Zuvor war er in leitenden Funktionen bei KPMG tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung der KPMG Schweiz und als Mitglied des Board von KPMG Europe LLP. Dieter Widmer leitet den Ausschuss Personal und Finanzen des Rotkreuzrates.

Rotkreuz-Kantonalverbände Geschäftsführender Ausschuss der Konferenz der Rotkreuz-Kantonalverbände GA-KVK Geschäftsprüfungskommission Bruno Fasel, Präsident Stefan Böhlen Gion Claudio Candinas Carla De Pretto Romaine Kuonen Christine Ruchat Jürg Schmutz Cornelia Seeger Tappy

Direktion Markus Mader Markus Mader (Jg. 1963) ist seit dem 1. Juli 2008 Direktor des SRK. Er ist Mitglied im Stiftungsrat der Rega (mit beratender Stimme) und der Humanitären Stiftung SRK. Zudem ist er Mitglied des Stiftungsrats der Glückskette und von Swisscor sowie des Beirats des schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte. Sieben Jahre war er Vorsitzender der Geschäftsleitung der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in Trogen. Ehrenamtlich war er zehn Jahre Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbandes St. Gallen und Mitglied der SRK-Geschäftsprüfungskommission. Er war Mitbegründer und erster Vorsitzender des Netzwerks Kinderrechte Schweiz und Präsident der Spitalkommission der Stiftung Ostschweizer Kinderspital. Als IKRK-Delegierter war Markus Mader während fünf Jahren in Sri Lanka, Peru und Pakistan/Afghanistan im Einsatz. Anschliessend arbeitete er sechs Jahre als parteiloser vollamtlicher Gemeindepräsident seiner damaligen Wohngemeinde Eggersriet.

Geschäftsleitung Beat von Däniken (Jg. 1965), Leiter des Departements Internationale Zusammenarbeit Christine Kopp (Jg. 1967), Leiterin des Departements Gesundheit und Integration und ab 2015 Stellvertreterin des Direktors SRK Lukas Sallmann (Jg. 1963), Leiter des Departements Marketing und Kommunikation Markus Sieber (Jg. 1966), Leiter des Departements Finanzen/Personal/Dienste

Marc Geissbühler

Adriano P. Vassalli

Marc Geissbühler (Jg. 1959) ist seit dem 1. Januar 2015 Vorsitzender des GA KVK, dem er seit 2010 angehört. Er wurde anlässlich der Rotkreuzversammlung im Juni 2011 in den Rotkreuzrat gewählt und ist Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbandes Unterwalden. Marc Geissbühler leitet seit 2003 die von ihm gegründete GHIX Group AG, die im Bereich der Entwicklung von internetbasierenden Technologien für die Hotellerie-, Tourismus- und Reisebranche tätig ist. Zuvor war er in verschiedenen leitenden Funktionen im Tourismus tätig, unter anderem als Mitglied der Geschäftsleitung der Hotelplan-Gruppe und als Tourismus-Direktor einer alpinen Tourismusdestination.

Adriano P. Vassalli (Jg. 1954) ist Präsident der SRK-Sektion Sottoceneri und des SRK Kanton Tessin. Seit 2002 ist er Inhaber der Einzelfirma Studio di consulenza e di revisione mit Schwerpunkt auf Unternehmens- und Bankberatung, Gutachten und Wirtschaftsprüfung.

Jean-Bernard Dénervaud Jean-Bernard Dénervaud (Jg. 1951) ist Präsident des Freiburgischen Roten Kreuzes. Er arbeitete vor seiner Pensionierung im Jahr 2010 für die Freiburger Kantonalbank. Ab 2008 war er Leiter Rechtsdienst und Compliance. Er ist Mitglied des Stiftungsrats des regionalen Blutspendedienstes Freiburg. Guy Mettan Guy Mettan (Jg. 1956) war bis 2014 Präsident des Genfer Roten Kreuzes und ist seit Juni 2011 Mitglied des Rotkreuzrates. Er ist Exekutivdirektor des Club suisse de la presse in Genf und Präsident der Europäischen Föderation der Presseclubs. Luzius Schmid

Barbara Schmid-Federer Barbara Schmid-Federer (Jg. 1965) ist Präsidentin des Rotkreuz-Kantonalverbands Zürich. Die Mutter zweier Kinder arbeitete früher als Französischlehrerin und ist heute in der Geschäftsführung einer Apotheke tätig. Sie ist seit 2007 Nationalrätin der CVP. Annalise Eggimann Annalise Eggimann (Jg. 1960) ist seit August 2015 Geschäftsführerin der Kommission für Technologie und Innovation (KTI). Zuvor war sie Vizedirektorin und Co-Leiterin der Abteilung Telecomdienste im Bundesamt für Kommunikation (BAKOM). Die Juristin amtet seit Juni 2014 als Präsidentin des Rotkreuz-Kantonalverbands Bern. René Spahr (mit beratender Stimme) René Spahr (Jg. 1962) ist seit 2015 Vorsitzender der Konferenz der kantonalen Geschäftsleiterinnen und Geschäftsleiter der Rotkreuz- Kantonalverbände (KGL). Er ist seit 2011 Geschäftsleiter des Schweizerischen Roten Kreuzes Kanton Solothurn.

Luzius Schmid (Jg. 1947) ist Präsident des SRK Kanton St. Gallen. Er ist seit 1997 Präsident der Stiftung Blutspende SRK Ostschweiz und seit 2004 Verwaltungsrat der Blutspende Schweiz AG. Von 1991 bis April 2012 war er Leiter der Abteilung für Hämatologie im Kantonsspital St. Gallen und davor acht Jahre als Oberarzt an der Medizinischen Klinik C im Kantonsspital St. Gallen tätig.

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Leitung des SRK

Rettungsorganisationen

Weitere Organisationen

Schweizerischer Samariterbund SSB Zentralpräsidentin Monika Dusong Vizepräsidentin Anita Tenhagen Vizepräsident Renato Lampert Dagmar Bättig Mathias Egger Ursula Forrer Dieter Göldi Theresia lmgrüth Nachbur Zentralsekretärin Regina Gorza

Schweizerischer Verein für Such- und Rettungshunde REDOG Zentralpräsidentin Romaine Kuonen Vizepräsident Ivo Cathomen Roc Collenberg Anna Geissbühler Philipp Fabio Giussani Linda Horisberger Elias Kalt Matthias Knöri

Schweizerische Rettungsflugwacht Rega Präsident Ulrich Graf Vizepräsident Christian Kern Adrian Amstutz Andreas Berger Gerold Biner Thomas P. Emmerich Adrian Frutiger Heidi Hanselmann Michael Hobmeier Thomas Holderegger Gabi Huber Markus Mader Marco Maggiorini Josef Meier Patrizia Pesenti Franz Stämpfli Vorsitzender der GL Ernst Kohler GL Roland Albrecht GL Andreas Lüthi

Schweizerischer Militär-Sanitäts-Verband SMSV Zentralpräsident Jürg Schmutz Vizezentralpräsidentin Susanna Borer Vizezentralpräsident Angelin Perruchoud Vitezentralpräsident Stefan Rutz Jakob Bähler Sarah Boukadida Daniel Flückiger Marina Geissbühler Othmar Gübeli Marco Jullier Zentralsekretärin Susanne Vogt

Schweizerische LebensrettungsGesellschaft SLRG Zentralpräsident Daniel Biedermann Vizepräsident Clemente Gramigna Ueli Bärtschi Stephan Böhlen Kurt Buntschu Gabriela Codjia Boris Donda Sebastian Gschwend Urs Nussbaumer André Widmer Geschäftsleiter Reto Abächerli

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Institutionen Humanitäre Stiftung SRK Präsident Dieter Weber Vizepräsident Max Cotting Daniel Biedermann Reto Donatsch Caroline Duriaux Toni Frisch Annalis Knoepfel-Christoffel Markus Mader Jacques Perrot Geschäftsführerin Charlotte Gysin Blutspende SRK Schweiz AG Präsident Thomas Zeltner Vizepräsident Luzius Schmid Markus Egger Leda Leoncini-Franscini Eric Müller Jürg Peyer Urs Schanz Erhard Seifried Fritz Stettler Jean-Marie Tiercy Direktor Rudolf Schwabe

Finanzstiftung SRK Präsident Markus Mader Dieter Widmer Markus Sieber

Stiftung zur Förderung des Blutspendedienstes Region Bern Präsidentin Christiane Roth-Godat Hans Kipfer Markus Sieber Fritz Stettler

Transfusion Informatik Service AG Präsident Jean-Daniel Tissot Michèle Stalder Geschäftsleiterin Joëlle Vuignier

Curena AG Präsident Geschäftsführer

Dieter Widmer Marc Geissbühler Hansueli Rickli Thomas Krummenacher

Swisscanto Swiss Red Cross Charity SICAV Präsident Max Cotting Stephanino Isele Dieter Widmer

Stiftung Lindenhof Bern Präsident Marianne Sonder Vizepräsidentin Berchtold von Fischer Stefan Eggli Werner Müller Henriette Schmid Rudolf Stämpfli Dieter Weber

Corporate Governance Unter Corporate Governance versteht das SRK die Ausrichtung auf eine verantwortungsbewusste und wirtschaftliche Führung, die klare Trennung zwischen strategischen und operativen Belangen sowie eine transparente Berichterstattung nach innen und nach aussen. Diese Ausrichtung umfasst alle Bereiche des Vereins SRK. Partnerschaftliche Zusammenarbeit und transparente Berichterstattung zwischen den einzelnen Rotkreuz-Organisationen sind dem SRK ebenso wichtig wie eine an den Interessen seiner Anspruchsgruppen ausgerichtete Führung der Organisation. Die vertrauensvolle Koordination und Zusammenarbeit zwischen den Organen des Vereins SRK bildet dabei eine wichtige Basis für das unternehmerische Handeln. Der Verein SRK orientiert sich vollumfänglich am Reglement über das ZEWO-Gütesiegel, an den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER und am Swiss NPO-Code. In den letzten Jahren sind einige eigens auf spezifische Anspruchsgruppen (Freiwillige, Entlastungsdienste, Mitarbeitende) zugeschnittene Ethikkodizes entwickelt worden, welche die vorstehenden Standards präzisieren.

Rezertifizierung Governancemässig stand das vergangene Jahr im Zeichen der Aufbereitung der Unterlagen für die Rezertifizierung des Vereins SRK durch die Stiftung Zewo. Das SRK legte Rechenschaft ab über die Einhaltung der Gütesiegel-Standards sowie des Swiss NPO-Codes. Es ist zudem dafür verantwortlich, dass die Rotkreuz-Kantonalverbände die Bestimmungen der Stiftung Zewo ebenfalls einhalten.

Die Jahresrechnung des Vereins SRK vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vereins SRK. Als Mitglied der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften bemüht sich der Verein SRK um die sachgerechte Umsetzung der Governance-Richtlinien und der Strategien der Föderation.

Zur Konsultation und Beratung von strategischen Fragen sowie zur gegenseitigen Information und Pflege der Beziehungen mit dem Verein SRK und unter den Rotkreuz-Organisationen findet jährlich mindestens eine Präsidentenkonferenz statt. Mindestens zwei Geschäftsführerkonferenzen pro Jahr dienen der Information, der Konsultation und der Koordination in operativen Belangen.

Der Rotkreuzrat überprüft die anwendbaren Governance-Regelwerke und -Empfehlungen laufend auf ihre Umsetzung und Einhaltung im Verein SRK. Governance-Regelwerke werden den jeweiligen Adressaten abgegeben und sind für weitere Interessierte auf Anfrage zugänglich.

Rotkreuzversammlung Als oberstes Vereinsorgan trifft die Rotkreuzversammlung die grundlegenden strategischen Entscheidungen für das SRK und wählt dessen Organe. Sie setzt sich aus 97 Delegierten aus den 29 Mitgliedorganisationen zusammen, 64 aus den Rotkreuz-Kantonalverbänden und 33 aus den Rotkreuz-Rettungsorganisationen.

Führungs- und Kontrollstruktur Das SRK ist eine private Nonprofit-Organisation in der Rechtsform eines Vereins mit Sitz in Bern, die in der Schweiz auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene sowie im Ausland in rund 30 Ländern humanitäre und soziale Aufgaben wahrnimmt. Die Struktur des SRK ist auf Seite (…) dargestellt. Ende 2015 umfasste das SRK als föderative, vielschichtige Organisation 24 Rotkreuz-Kantonalverbände und 5 Rotkreuz-Rettungsorganisationen als Mitglieder sowie 2 Rotkreuz-Institutionen und die Geschäftsstelle des Vereins SRK, alles aktive, weitgehend autonome Organisationen, welche als Verein, Stiftung oder gemeinnützige Aktiengesellschaft organisiert sind. Die Zusammenarbeit der Rotkreuz-Kantonalverbände untereinander wird durch ein Kooperationssystem sichergestellt, das aus einer Konferenz der Rotkreuz-Kantonalverbände und einem Geschäftsführenden Ausschuss sowie einer Nationalen Konferenz der Geschäftsleiterinnen und -leiter der Rotkreuz-Kantonalverbände zusammengesetzt ist. Deren Zusammenarbeit wird in einer Geschäfts- bzw. Kompetenzordnung geregelt und durch die Geschäftsstelle SRK unterstützt bzw. koordiniert.

Integrität und Persönlichkeitsschutz im SRK Das ursprünglich aus dem Jahr 1985 stammende Personalreglement wurde im Berichtsjahr vollständig überarbeitet und erweitert. Neu regelt es nun speziell die Integrität und den Persönlichkeitsschutz der Mitarbeitenden im SRK: Danach werden Mitarbeitende zu integrem Handeln im In- und Ausland verpflichtet. Sie achten die Persönlichkeit und die Würde jedes Menschen und vermeiden jede Form von Diskriminierung oder Machtmissbrauch. Als Arbeitnehmende geniessen sie umgekehrt denselben Schutz. Die Geschäftsstelle SRK billigt keinerlei psychische, physische oder sexuelle Missbräuche von Seiten von Mitarbeitenden oder ihnen gegenüber. Das neue Personalreglement regelt zudem das detaillierte Vorgehen und die Konsequenzen im Falle einer Integritäts- oder Persönlichkeitsverletzung.

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Corporate Covernance

Rotkreuzrat Dem Vorstand des Schweizerischen Roten Kreuzes, Rotkreuzrat genannt, obliegen die strategische Oberleitung sowie die Oberaufsicht über die Mitgliedorganisationen und Institutionen des SRK. Der Rotkreuzrat führt auch die Oberaufsicht über die Geschäftsstelle des Vereins SRK. Seine Zusammensetzung, Organisation sowie Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten werden in der Geschäftsordnung des Rotkreuzrates vom 29. Juni 2013 geregelt. Einige Mitglieder des Rotkreuzrates haben aufgrund der föderalistischen Struktur des SRK und zum Zweck der Sicherstellung der Informationsflüsse Doppelmandate innerhalb des SRK inne (vgl. Seite 50). Der Rotkreuzrat wird von der SRK-Präsidentin geleitet. Der Rotkreuzrat hat im Berichtsjahr die Mandate seiner Ausschüsse Internationales (AIN), Personal und Finanzen (APF) sowie Marketing und Kommunikation (MK) für die Amtsperiode 2015-2019 bestätigt. Die Ausschüsse bereiten die Entscheidungen des Rotkreuzrates vor und beraten diesen in Fragen der strategischen und institutionellen Positionierung des SRK. Den einzelnen Ausschüssen gehören mindestens drei Mitglieder des Rotkreuzrates sowie mit beratender Stimme der Direktor und ein Mitglied der Geschäftsleitung. Geschäftsstelle Schweiz Die Geschäftsstelle des Vereins SRK nimmt auf nationaler und internationaler Ebene die operativen Geschäfte des SRK wahr und unterstützt die Rotkreuz-Organisationen. Sie erfüllt gleichzeitig Führungs- und Verbandsaufgaben des SRK und wird vom SRK-Direktor geleitet. Ein eigenes Kompetenzzentrum Freiwilligenarbeit unterstützt die in den Statuten des SRK verankerte Zielsetzung der Mitarbeit durch Freiwillige schweizweit.

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Kontrollsysteme Die Tätigkeiten von Rotkreuzrat, Präsidentin und Direktor, insbesondere die Planung, Steuerung und Kontrolle von Management-Aufgaben, werden durch ein zentrales Controlling und ein Risikomanagement-System unterstützt. Das SRK verfügt sodann über eine interne, unabhängige, durch die Rotkreuzversammlung eingesetzte Geschäftsprüfungskommission. Sie überprüft auf Vereinsebene die Einhaltung der Rotkreuz-Grundsätze, Statuten, Mission und Beschlüsse der Rotkreuzversammlung durch die obersten leitenden Organe. Externe Revisionsstelle Die von der Rotkreuzversammlung alljährlich gewählte externe Revisionsstelle des Vereins SRK stellte im Berichtsjahr Ernst & Young AG, Bern.

Informationspolitik Der Verein SRK betreibt eine umfassende, offene Informationspolitik gegenüber seinen Spenderinnen und Spendern, Mitarbeitenden und Leistungsempfängerinnen und -empfängern sowie gegenüber den Rotkreuz-Organisationen. Auf der Webseite www.redcross.ch finden sich sämtliche wichtigen Informationen über Dienstleistungen, Organisationsstruktur, Jahresbericht und Finanzen sowie spezifische Informationen für verschiedene Zielgruppen. Einzelne Anspruchsgruppen wie Jugendliche oder Freiwillige werden darüber hinaus mit eigenen Magazinen und Informationen bedient. Der Verein SRK ist überdies auf den bekanntesten Social Media-Kanälen wie Facebook, Twitter und YouTube aktiv.

Institutionelle Partner und Sponsoren Der Verein erhält zur Finanzierung seiner Projekte in der Schweiz und im Ausland Unterstützung von institutionellen Partnern wie Unternehmen, Stiftungen, Kirchen, Gemeinden und Kantonen sowie Leistungsaufträge von der Schweizerischen Eidgenossenschaft und zwei Kantonen. Die Aufträge und Spenden dieser Institutionen sind ein Ausdruck des Vertrauens in die Arbeit des SRK. Das SRK setzt die erhaltenen Spenden immer gemäss der gewünschten oder vertraglich festgehaltenen Zweckbestimmung ein. Severin Moser

Zahra Darvishi

Jörg Reinhardt

«Die Allianz Suisse ist die erste Wirtschaftspartnerin des SRK und feiert dieses Jahr die 10-jährige Zusammenarbeit. Als führendes Versicherungsunternehmen übernehmen wir aus Überzeugung gesellschaftliche Verantwortung. Unserem Leitsatz «Gemeinsam schützen und helfen» haben wir in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Projekten konkrete Taten folgen lassen, die vielen Menschen helfen konnten. Deshalb freuen wir uns über die Fortsetzung unserer erfolgreichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Im SRK-Jubiläumsjahr starten wir mit neuen Corporate Volunteering-Projekten. So Haben unsere Mitarbeitenden mehr Möglichkeiten, sich bei unserem offiziellen Partner zu engagieren», erklärt Severin Moser, CEO der Allianz Suisse.

«Im Rahmen ihres Engagements für die Gesellschaft ist die Credit Suisse seit 2008 offizieller Partner des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) und unterstützt mit ihren aktiven und pensionierten Mitarbeitenden dessen Freiwilligenarbeit. Mehr als 14000 Personen haben seither Blut gespendet oder sich für SRK-Projekte wie die Aktion 2× Weihnachten, den Fahrdienst oder das Integrationsprojekt «Mitten unter uns» engagiert. Wir freuen uns sehr, das SRK im Jahr 2016 beim 150-jährigen Jubiläum als Co-Sponsor bei seinen Aktivitäten und auch in Zukunft als zuverlässigen Partner zu unterstützen.» Zahra Darvishi, Leiterin Corporate Citizenship bei der Credit Suisse Schweiz

«Die Partnerschaft zwischen dem Schweizerischen Roten Kreuz und Novartis beruht auf der gemeinsamen Überzeugung, dass Menschen in Notsituationen zu helfen ist. Die grosse Erfahrung, das weltweite Netzwerk und die hohen ethischen Werte des Schweizerischen Roten Kreuzes sind Garant dafür, dass bei Krisen und Katastrophen vorbehaltlos, professionell und unbürokratisch im Interesse der Menschen gehandelt wird. Wir sind stolz darauf, das Schweizerische Rote Kreuz bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen zu dürfen.» Jörg Reinhardt Präsident des Verwaltungsrats

Angela Marti Joos Sutter «Als Schweizer Genossenschaft engagieren wir uns auch für gesellschaftliche Projekte. Dabei spielt die langjährige Zusammenarbeit mit dem SRK eine wichtige Rolle. Wir unterstützen das SRK unter anderem mit Spenden nach Katastrophen und mit Waren zugunsten der Aktion 2x Weihnachten. Dass wir seit 2015 auch offizielle Partnerin des SRK sind, unterstreicht die Bedeutung unserer Zusammenarbeit». Joos Sutter, Vorsitzender der Geschäftsleitung Coop

«Die Swiss Re Foundation ist offizielle Partnerin des Schweizerischen Roten Kreuzes. Zusammen tragen wir dazu bei, die Gesellschaft widerstandsfähiger zu machen. Wir engagieren uns gemeinsam mit den Swiss Re Mitarbeitenden, soziale und wirtschaftliche Nachteile zu mindern und neue Wege der Katastrophenprävention aufzuzeigen». Angela Marti, Head Swiss Re Foundation

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Institutionelle Partner und Sponsoren

Öffentliche Auftraggeber Bund EDA Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit EDI Bundesamt für Gesundheit EDI Bundesamt für Sozialversicherungen SEM Staatssekretariat für Migration WBF Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation WBF Staatssekretariat für Wirtschaft VBS Logistikbasis der Armee / Bereich Sanität und Koordinierter Sanitätsdienst KSD Kantone Glarus, Uri GDK Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren

Langjährige Wirtschaftspartner Seit Jahren arbeitet das SRK mit ausgewählten Unternehmen langfristig und partnerschaftlich zusammen. Unsere offiziellen Partner sind Allianz Suisse, Coop, Credit Suisse, Novartis und Swiss Re Foundation. Die Partnerschaft mit Coop ist die jüngste und wurde erst im Berichtsjahr eingegangen und die Partnerschaftsverträge mit der Allianz Suisse und der Novartis konnten um drei weitere Jahre erneuert werden. Damit begeben wir uns mit der Allianz in das 10. Partnerschaftsjahr, was die Nachhaltigkeit der Engagements unterstreicht. Im Jubiläumsjahr darf das SRK zudem auf Allianz Suisse, Coop und Land Rover als Haupt­ sponsoren sowie auf APG|SGA, Credit Suisse und Schindler als Co-Sponsoren zählen.

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Offizielle Partner Allianz Suisse Coop Credit Suisse Novartis International AG Swiss Re Foundation Projekt-, Promotions- und Eventpartner Alteco Informatik AG Audemars Piguet Breitling SA BSC Young Boys Canon Cendres+Métaux SA Coca-Cola HBC Schweiz AG Die Schweizerische Post Engadin St. Moritz GTBank Hansaplast Hegewald Inspiriert Wohnen Hôtel Beau Rivage JAGUAR Land Rover Schweiz AG Johnson & Johnson Loylogic Miss Earth Schweiz Organisation GmbH Nestlé Pelikan Hardcopy Production AG ricardo.ch AG ROMAIN JEROME SCB Eishockey AG Snackbox Express AG SRG SSR Swisscanto Holding AG UBS AG Stiftungen Agualana Stiftung Büchi Foundation Carl und Elise Elsener-Gut Stiftung Carl und Mathilde Thiel-Stiftung Ceres Foundation Cirtego Foundation COFRA Foundation Domo Foundation Erika und Conrad Schnyder-Stiftung Fondation André & Cyprien Fondation Charitable Bienvenue Fondation de Bienfaisance de la Banque Pictet + Cie Fontes-Stiftung Fornika Stiftung Golden Erica Stiftung

Hilfswerk PB Verein Kloster Baldegg Johnson & Johnson Trust Jubiläumsstiftung Georg Fischer Klumpatsch Stiftung KPMG Foundation Kühne-Stiftung Laguna Foundation Max Kohler Stiftung Medicor Foundation Nouvelle Cassius Fondation Novartis Stiftung für nachhaltige Entwicklung Otto Erich Heynau-Stiftung Palatin-Stiftung Paul-Erna Stiftung Rütli-Stiftung SCS Swiss Child Support Foundation Sibylle Robert Walter Stiftung Sinoma Foundation Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr Stiftung Érgata Stiftung für humanitäre Hilfe Stiftung Lindenhof Stiftung NAK-Humanitas Stiftung «Perspektiven» von Swiss Life Stiftung Zukunft Alter – Wohnen und Betreuung Von Duhn Stiftung Vrenjo-Stiftung Glückskette Eine grosse Zahl von Projekten in den Bereichen Nothilfe und Wiederaufbau kam mit grosszügiger Unterstützung der Glückskette zustande. Gerade nach Katastrophen ist die Finanzierung durch die Glückskette für das SRK von ausschlaggebender Bedeutung. Kantone Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Genf, Glarus, Graubünden, Jura, Luzern, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, Uri, Wallis, Zug Gemeinden Aarau, Anières, Baar, Bern, Biel, Carouge, Cologny, Genf, Grand-Saconnex, Hinwil, Küsnacht, Meilen,Nürensdorf, Oberrieden, Plan-les-Ouates, Riehen, Vernier, Vevey, Wallisellen, Zollikon, Zug, Zürich

Spenden von Firmen und weiteren Organisationen Aduno SA Alliance Grain Traders (Switzerland) SA Alliance Investment Group SA AXA Winterthur Bank for International Settlements Biber Holding AG Bijouteria GmbH Bolliger & Mabillard Bucher AG Bühler AG Buhold Industries BV Company Dachs Confiserie Sprüngli AG Data Dynamic AG De Grisogono SA Deutsche Bank (Suisse) SA DHL Express (Switzerland) Ltd DSD Steel Construction AG Google Hôtel Richemond Itworx Europe GmbH Liechtenstein Chamber of Lawyers L&M Swiss Watch Ltd. McOptic Nestec SA Partner Reinsurance Europe Philip Morris International Management AG Richemont International AG Roesle Frick & Partner Schweizerische Nationalbank Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO Sferax SA Stäubli International AG Studio Legale e Notarile GrandiniScolari-Medici Unilever Schweiz GmbH Visilab SA Von Graffenried AG Diverse Kirchen/Pfarrämter

SLRG Visana Torau Sport AG REDOG JTI Foundation Royal Canin Stiftung Lindenhof Bern Stiftung Robmar SwissRe Foundation SMSV Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS Stiftung Lindenhof Bern

Das SRK dankt allen Partnern, Sponsoren und Firmen für ihre grosszügige Unterstützung – hier sind aus Platzgründen institutionelle Partner ab einem Beitrag von 10 000 Franken aufgeführt. Das SRK bedankt sich auch bei allen, die hier nicht aufgeführt sind, ebenso bei allen privaten Spenderinnen und Spendern – auch jenen, die anonym bleiben möchten – sowie allen Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die ihre Zeit zur Verfügung gestellt haben.

Rettungsorganisationen SSB Basler Versicherung AG 3M Schweiz AG Texaid

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Adressen SRK Geschäftsstelle

Rotkreuz-Rettungsorganisationen

Schweizerisches Rotes Kreuz SRK Geschäftsstelle Rainmattstrasse 10 3001 Bern Tel. 031 387 71 11 Fax 031 387 71 22 [email protected] www.redcross.ch

Schweizerischer Samariterbund SSB Martin-Disteli-Strasse 27 Postfach 1751 4601 Olten Tel. 062 286 02 00 Fax 062 286 02 02 [email protected] www.samariter.ch

Werkstrasse 18 3084 Wabern / BE Tel. 031 960 75 75 Fax 031 960 75 60

Erste-Hilfe-Leistungen für Verunfallte und Kranke in Anwendung der Rotkreuzgrundsätze. Bevölkerungskurse: Nothilfe, Samariter, Herz-Lungen-Wiederbelebung, Krankenpflege zu Hause, Laienschulung in Erster Hilfe für Samariter und Dritte. Übungen und Einsätze: Spontane Hilfe und Betreuung von Menschen, die durch Krankheit oder Unfall in akute Not geraten, Unterstützung der Sanitätsdienste in ausserordentlichen Lagen, Blutspendeaktionen, Sozialdienst. Jugendarbeit: Führen von Help-Gruppen, Erste-Hilfe-Lektionen in Schulen, Ferienpass-Angebote. Fachkurse: Aus- und Weiterbildung für Betriebssanitäter und Transporthelfer, ErsteHilfe-Kurse für Firmen.

Die Geschäftsstelle SRK erbringt operative Leistungen auf internationaler und – sofern nicht anderen SRK-Organisationen zugeordnet – auf nationaler Ebene. Sie unterstützt Rotkreuzversammlung, Rotkreuzrat, Geschäftsführenden Ausschuss der Konferenz der Rotkreuz-Kantonalverbände und Geschäftsprüfungskommission sowie die Rotkreuz-Organisationen in ihren Aufgaben. Sie wirkt als Koordinationsstelle für die professionelle operative Führungsebene der Organisationen des SRK.

Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK Freiburgstrasse257 3018 Bern-Bümpliz Tel. 031 960 77 77 Fax 031 960 77 88 [email protected] www.redcross.ch/ambulatorium Geschäftsstelle Rotkreuzdienst Rainmattstrasse 10 3001 Bern Tel. 031 387 71 70 [email protected] www.rkd-scr.ch Die Adressen der einzelnen Rotkreuz-Kantonalverbände sind auf www.redcross.ch zu finden. Die Rotkreuz-Kantonalverbände sind private Organisationen, die dem SRK als Mitglieder angehören. Ihre Zusammenarbeit koordiniert die nationale Konferenz der Rotkreuz-Kantonalverbände

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Schweizerische Rettungsflugwacht Rega Postfach 1414 8058 Zürich-Flughafen Tel. 044 654 33 11 Fax 044 654 33 22 www.info.rega.ch www.rega.ch Nothilfe aus der Luft im In- und Ausland. Die Stiftung bezweckt, in Not geratenen und hilfsbedürftigen Menschen in Anwendung der Grundsätze des Roten Kreuzes zu helfen. Sie befasst sich insbesondere mit dem Rettungswesen und der Notfallhilfe für verunfallte und erkrankte Menschen sowie mit der Verhütung von Notfällen. Sie kann ihre Mittel für die Hilfe von sozial Bedrängten einsetzen.

Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG Schellenrain 5 6210 Sursee Tel. 041 925 88 77 Fax 041 925 88 79 [email protected] www.slrg.ch Schutz und Rettung menschlichen Lebens im und um das Wasser. Sie handelt im Einklang mit den Grundsätzen, Statuten, Leitlinien und Beschlüssen des SRK. Sie klärt über mögliche Gefahren rund um das Wasser auf. Sie setzt sich ein für Schwimmen als Breitensport. Sie betreibt gezielte Jugendarbeit und Nachwuchsförderung. Sie bildet Rettungskräfte aller Altersklassen aus und weiter und stellt deren Einsatzfähigkeit sicher. Sie nimmt Überwachungs- und Rettungsaufgaben wahr. Sie arbeitet mit anderen Rettungs- und Wassersportorganisationen zusammen.

Schweizerischer Verein für Such- und Rettungshunde REDOG c/o Geschäftsstelle SRK Rainmattstrasse 10 3001 Bern Tel. 031 387 71 11 Fax 031 387 71 22 [email protected] www.redog.ch Aufbau und Unterhalt einer Alarm- und Einsatz­ organisation. Ausbildung, Einsatz von Katastrophen-, Flächen- und Gebirgsflächensuchhunde-Teams sowie Durchführung von Übungen und Prüfungen.

Schweizerischer Militär-Sanitäts-Verband SMSV Zentralsekretariat c/o Susanne Vogt Landvogt-Waser-Strasse 66 8405 Winterthur Tel. 052 232 75 82 [email protected] www.smsv.ch

Regelmässige ausserdienstliche Weiterbildung im Armeesanitätsdienst. Organisation von Kursen. Aus- und Weiterbildung von Instruktoren. Sanitätsdienste bei Anlässen. Förderung von Bewegung, Sport.

SRK-Institutionen Humanitäre Stiftung SRK Marktgasse 50 3011 Bern Tel. 031 311 52 72 Fax 031 311 52 70 [email protected] www.hs-srk.ch Die Stiftung verfolgt folgende Zwecke: Unterstützung des SRK in der Erfüllung seiner humanitären Aufgaben in der Schweiz und im Ausland. Unterstützung von Projekten der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Mitwirkung bei der Versorgung der Schweiz mit Blutprodukten auf der Grundlage der freiwilligen und unentgeltlichen Blutspende sowie bei der Förderung von Forschung und Entwicklung im Transfusionswesen. Leistung eines Beitrages an ausländische Schwesterorganisationen beim Aufbau und zur Gewährleistung von Qualitätsund Sicherheitsanforderungen im Blutspendewesen, alles ausschliesslich auf gemeinnütziger und nicht-kommerzieller Basis.

Blutspende SRK Schweiz AG Laupenstrasse 37 Postfach 5510 3001 Bern Tel. 031 380 81 81 Fax 031 380 81 80 [email protected] www.blutspende.ch Gewährleistung von Sicherheit und Qualität von der Blutspende bis zum Blutprodukt. Einheitliche gesamtschweizerische Führung des Blutspendedienstes. Sicherstellung von einheitlichen Vorschriften, Methoden und Instrumenten in allen 13 regionalen Blutspendediensten. Laufende Verbesserung der Effizienz zur Senkung der Gesundheitskosten. Kontinuierliche Verbesserung der Kommunikation. Aufgaben

der regionalen Blutspendedienste: Blutbeschaffung, Herstellung labiler Blutprodukte, Durchführung der Spendenanalytik, Analytik als Dienstleistung für andere Institutionen, Transfusionsmedizinische Beratung, Verkauf von Blutprodukten an Spitäler. Innerhalb der Blutspende SRK Schweiz ist der Bereich Swiss Blood Stem Cells (SBSC) für das Führen des schweizerischen Registers für Blutstammzellspender zuständig. SBSC rekrutiert und vermittelt Blutstammzellspender für Patientinnen und Patienten im In- und Ausland.

Unterhalt und Betrieb einer interregionalen Informatikplattform und Datenbank mit möglichst harmonisierten Prozessen für die gemeinsame Verwaltung der Blutbanken von regionalen Blutspendediensten

Weitere Organisationen

Die Curena AG betreibt eine Notruf- und Servicezentrale und vermittelt – im Auftrag des SRK und von Drittkunden – Beratungs-, Unterstützungs- und Betreuungsleistungen, damit Menschen möglichst lange sicher, selbstbestimmt und in Würde leben können.

Finanzstiftung SRK c/o Geschäftsstelle SRK Rainmattstrasse 10 3001 Bern Tel. 031 387 71 11 Fax 031 387 71 22 [email protected] Die Stiftung bezweckt die Beschaffung von finanziellen Mitteln primär für das SRK und seine Mitgliedorganisationen und sekundär für die Mitglieder der Internationalen Rotkreuzund Rothalbmondbewegung.

Stiftung zur Förderung des Blutspendedienstes Region Bern c/o Blutspendedienst SRK Bern AG Murtenstrasse 133 Postfach 5512 3001 Bern Tel. 031 384 23 23 Fax 031 384 23 24 [email protected] Die Stiftung bezweckt die Förderung der Blutspendedienst SRK Bern AG und hält sämtliche Aktien dieser gemeinnützigen Aktiengesellschaft. Sie kann ebenfalls Tätigkeiten des Blutspendedienstes des SRK fördern.

Curena AG Seminarstrasse 28 8042 Zürich 058 105 05 05 [email protected] www.curena.ch

Swisscanto Swiss Red Cross Charity SICAV c/o Swisscanto Fondsleitung AG Europaallee 39 8004 Zürich Mit diesem Wohltätigkeitsfonds lassen sich eine klassische Anlage und die Unterstützung humnitärer Projekte im In- und Ausland kombinieren unter dem Motto «Eine Anlage für mehr Mensch­l ichkeit».

Stiftung Lindenhof Bern Muristrasse 12 Postfach 3001 Bern Tel. 031 300 75 90 [email protected] Die Stiftung Lindenhof Bern ist eine Partnerin des SRK. Sie hat zum Zweck, das Lindenhofspital zu betreiben, Aus- und Weiterbildungsangebote im Gesundheitswesen zu entwickeln und zu erbringen sowie ausgewählte humanitäre Aufgaben und Projekte, vorwiegend des SRK, mit Schwerpunkt Gesundheitswesen zu unterstützen.

Transfusion Informatik Service AG c/o Blutspendedienst SRK Bern AG Murtenstrasse 133 3001 Bern

SRK-Jahresbericht 2015 | 59

Finanzübersicht Finanzen in TCHF

2014

2015

Umlaufvermögen Anlagevermögen

1 186 552 148 395

403 362 943 960

Aktiven Fremdkapital Fondskapital Organisationskapital

1 334 947

1 347 321

196 986 102 963 1 034 998 1 334 947

116 914 132 059 1 098 348 1 347 321

485 237 (478 753) 76 548 (76 806)

498 815 (497 771) 11 095 (7 613)

6 226

4  526

2014

2015

16 275 780

17 274 274

– Blutspenden

330 495

311 317

– Teilnehmende an Rotkreuz-Kursen

156 172

160 152

– Ergotherapie-Stunden

115 331

116 193

2014

2015

71 892

72 742

2 615 212

2 944 237

78 456 362

88 327 123

484 550

489 348

– Mitarbeitende nach Stellenprozenten

1 958

1 992

– Mitarbeitende nach Personen

4 303

4 319

Bilanz

Passiven Betriebsrechnung Betriebsertrag Betriebsaufwand Finanz- und-betriebsfremde Erfolge Veränderung Fonds- und Organisationskapital Ergebnis

Leistungen – Vom freiwilligen Fahrdienst gefahrene Kilometer

Personal – Freiwillige – Geleistete Stunden der Freiwilligen – Hochgerechneter Wert der geleisteten Stunden der Freiwilligen mit einem Stundenansatz von CHF 30.– – Mitglieder

Die vollständige und revidierte Jahresrechnung des Vereins SRK und die konsolidierte Jahresrechnung sind auf www.redcross.ch verfügbar und können bei der Geschäftsstelle SRK bezogen werden.

60 | SRK-Jahresbericht 2015

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