TAGE DER INDUSTRIEKULTUR NORDHESSEN

Werkbesichtigungen Führungen Ausstellungen Events Kinderprogramm Spaziergänge

16. + 18. August 2013 

ARBEITSWELTEN Die Arbeitswelt eines Bergarbeiters unter Tage Ende des 19. Jahrhunderts ist mit dem Berufsleben eines Schweißers oder eines Arbeiters in der Fertigung heute nicht zu vergleichen. Arbeitszeiten, Ausbildungsniveau, Entlohnung, Arbeitsschutzmaßnahmen, Grad der Automatisierung und vieles andere mehr haben sich in den vergangenen 200 Jahren stark verändert. Auch der Typus des paternalistischen Unternehmers, der – nicht ganz uneigennützig – seine Belegschaft mit Arbeitersiedlungen, Erholungseinrichtungen und Sportvereinen bei Laune hält und aktiver Teil der Stadtgesellschaft ist, ist nicht selten durch stark umsatzorientierte, globalisierte Unternehmen ersetzt worden.

In Nordhessen gibt es auch heute viele mittelständische Familienunternehmen mit langer Tradition, die sich seit jeher der Region verpflichtet fühlen und den Produktionsfaktor MENSCH sehr wohl zu schätzen wissen. Dieser existiert im betriebswirtschaftlichen Sinne als sogenannter ausführender als auch dispositiver Faktor - kurz als Malocher und Stratege: und genau diese Typen möchten wir unter die Lupe nehmen. Welche Bedeutung hatte und hat der FAKTOR MENSCH? Steht er im Mittelpunkt der Produktionsprozesse? Wie hat sich die Beziehung von Mensch und Maschine gewandelt? Wie hat sich das Verhältnis zwischen Arbeitern und Unternehmensleitung entwickelt? Rund 40 Standorte verbeugen sich am BLAUEN SONNTAG, dem Tag der Industriekultur in Nordhessen – vor dem Produktions FAKTOR MENSCH und wir laden Sie ganz herzlich ein mit uns in vergangene, heutige und zukünftige ARBEITSWELTEN einzutauchen. Wir freuen uns darauf!

Andreas Beresch, Schweißer STAHLBAU LAMPARTER, Kaufungen, 2004

RAHMENpROGRAMM 3 BEI dER ARBEIT – NACH dER ARBEIT FOTOGRAFIEN vON dIETER SCHWERdTLE

In zwei Projekten, beide mit großen Ausstellungen in Kassel gewürdigt, widmete sich der Kasseler Fotograf Dieter Schwerdtle dem Thema „Mensch und Arbeit“. Passend zum diesjährigen Leitmotiv des BLAUEN SONNTAG – FAKTOR MENSCH – sind Teile dieser Ausstellungen nun im Südflügel des Kulturbahnhofs zu sehen. Dieter Schwerdtle (1952–2009) zählt sicher zu den wichtigsten Kasseler Fotografen der vergangenen Jahrzehnte. Sein fotografischer Nachlass konnte kürzlich von der Stadt Kassel, dem documenta-Archiv und Stadtmuseum, übernommen werden. In der internationalen Kunstszene bekannt und gefragt wurde Schwerdtle aufgrund seiner feinsinnigen Portraits renommierter documenta-Künstler, allen voran Joseph Beuys. Aber Schwerdtle blickte mit seiner Kamera nicht nur auf die Großen und Berühmten, nicht nur auf herausragende Momente oder spektakuläre Sensationen. Vielmehr schaute er stets auch auf Dinge am Rande des großen Geschehens. Der subtile Reiz des Alltäglichen und scheinbar Nebensächlichen wurde im Fokus seiner Kamera umgehend zum Besonderen, forderte den Betrachter zum Hinsehen und schließlich auch zum Nachdenken auf. Portraits unterschiedlicher Menschen machen ohne Zweifel den Hauptteil von Dieter Schwerdtles fotografischem Schaffen aus. Seine Stärke war es, schnell zwischen sich und den Menschen vor seiner Kamera eine fruchtbare Beziehung herzustellen. Die Portraitierten konnten ihm vertrauen, verfielen nicht in künstliches oder verkrampftes Posieren. Und der Fotograf verzichtete bewusst auf Vorgaben oder unechte Arrangements. Aufsehen erregten seine eindrucksvollen Farb-Portraits von Menschen aus Ban Cha-Om in Thailand, dem Heimatort seiner Ehefrau, gezeigt 2002 in der Neuen Galerie. Der Titel: „Nach der Arbeit“. Einwohner des

Dorfes auf dem Weg nach Hause blickten in seine Kamera, standen unprätentiös und auf eindringliche Art dem Betrachter gegenüber. Als Pendant zu diesen Portraits aus dem fernen Thailand entstanden die 2004 unter dem Titel „Bei der Arbeit“ in der Orangerie präsentierten Bilder von Industriearbeitern aus Nordhessen. Dieses vom Verband der Metallund Elektro-Unternehmen Nordhessen geförderte Projekt bildete seinerzeit gewissermaßen einen Kontrapunkt zu den gängigen Formeln des Zeitgeistes. Klassische Industriearbeit schien nicht mehr aktuell, das Thema aus der Mode. Insgesamt waren 170 Aufnahmen in unterschiedlichen Betrieben der nordhessischen Metallbranche entstanden. Wie bei den Bildern aus Thailand ließ der Fotograf die vor hellem Hintergrund stehenden Menschen in die Kamera blicken. Selbstbewusst zeigen sie sich in ihrer Arbeitskleidung, mitunter ein Werkzeug in der Hand. Die großformatigen Dreiviertelportraits geben dem Betrachter das Gefühl einer realen Begegnung mit den Portraitierten. „Meine Porträts,“ schrieb Schwerdtle, „gehen vom Tatsächlichen aus. Sie täuschen nicht, also können sie auch nicht enttäuschen. Es geht nicht um Sensation und Life-Style, sondern um das Wirkliche im Alltäglichen.“ Der Kunstkritiker Alfred Nemeczek prophezeite, dass Schwerdtles „scheinbar unspektakuläre Konfron-

Linda Gottleuber, Fahrzeuglackiererin Bombardier Transportation GmbH, Kassel, 2004

RAHMENpROGRAMM 5 tation mit dem lokalen Arbeitsalltag ... sich eines Tages rentieren“ werde: „Nicht unbedingt auf Heller und Pfennig, doch als nachhaltiger Zuwachs an Erkenntnis über eine vitale Region in der Mitte Deutschlands.“ Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verbands der Metallund Elektro-Unternehmen Nordhessen, des Stadtmuseums Kassel und des netzwerks industriekultur nordhessen nino.

AUSSTELLUNG BEI dER ARBEIT – NACH dER ARBEIT Südflügel Kulturbahnhof Kassel donnerstag, 15. August, 19 Uhr Eröffnung der Ausstellung BLAUER SONNTAG 16. bis 18. August, täglich 10–18 Uhr Öffnungszeiten 20.08. bis 07.09.13, Di–Fr, 16–19 Uhr, Sa + So 14–19 Uhr, Museumsnacht 14–01 Uhr

Ausstellungseröffnung do, 15. August, 19 Uhr Fr 16. bis So 18. August täglich, 10–18 Uhr frei

Bau, Fabrikarbeiterin Ban Cha-Om, Thailand, 2000

Veranstaltungsorte BLAUER SONNTAG Allendorf Viessmann Werke Bad Arolsen HEWI Heinrich Wilke GmbH Bad Hersfeld Firmengelände WEVER Bad Wildungen poresta systems GmbH Bad Wildungen-Bergfreiheit Historisch-Geologische Führung Bad Zwesten-Niederurff Obermühle Niederurff Baunatal Volkswagen AG – Werk Kassel Bebra Bahnhof und Eisenbahnmuseum Borken Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Calden Wilhelmsthaler Mineralbrunnen GmbH Edertal-Hemfurth Infozentrum Edersee / E.ON Wasserkraft Frankenberg Thonet GmbH Frielendorf Momentive Specialty Chemicals GmbH Fuldabrück-Bergshausen Heidenbluth Schweißtechnik GmbH Glas- und Keramikmuseum Großalmerode Großalmerode August Gundlach KG Heringen Werra-Kalibergbau-Museum Hess. Lichtenau-Hirschhagen Themenpfad Hirschhagen Homberg AKH Antriebstechnik KATT Hessen Immenhausen Glasmuseum Kassel Astronomisch-Physikalisches Kabinett Kassel Ehem. Bekleidungswerke Brandt Kassel Henschel Museum Kassel Mercedes-Benz Werk Kassel Kassel Messinghof Kassel Müllheizkraftwerk MHKW Kassel Museum Neue Mühle Salzmann & Comp. / Kulturfabrik Salzmann Kassel Kassel Stadtmuseum Kassel Kassel Technik-Museum Kassel Unternehmenspark Kassel (Ex-Enka) Kaufungen Stahlbau Lamparter Kaufungen-Oberkaufungen Bergwerkmuseum Rossgang Kaufungen-Oberkaufungen Hessisches Ziegeleimuseum Korbach Wolfgang-Bonhage-Museum Korbach-Goldhausen Besucherbergwerk am Eisenberg Malsfeld Brauereimuseum Meißner-Abterode Besucherbergwerk Grube Gustav Melsungen B. Braun Melsungen AG Spangenberg WIKUS-Sägenfabrik Schwalmstadt-Trutzhain Weberei Egelkraut Schwalmstadt-Trutzhain Ehem. Kunstblumenfabrik Lumpe Trendelburg-Wülmersen E.ON Mitte Live-Museum

7 8 9 10 11 12 13 14 15 17 18 19 20 21 22 23 24 26 27 28 29 30 31 34 35 36 37 38 39 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 41 52 53 54

ALLENdORF 7

EFFIZIENZ pLUS

Die Viessmann Group ist einer der international führenden Hersteller von Heiztechnik-Systemen. Das 1917 gegründete Familienunternehmen beschäftigt rund 10.600 Mitarbeiter, der Gruppenumsatz beträgt 1,89 Milliarden Euro. Zum Viessmann-Komplettangebot gehören Systemlösungen mit Wärmeerzeugern für alle Energieträger und mit Leistungen von 1,5 bis 120.000 kW. Als Familienunternehmen legt Viessmann besonderen Wert auf verantwortungsvolles und langfristig angelegtes Handeln. Gelebte Nachhaltigkeit bedeutet für Viessmann Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung im ganzen Unternehmen in Einklang zu bringen, sodass die heutigen Bedürfnisse befriedigt werden, ohne die Lebensgrundlagen kommender Generationen zu beeinträchtigen.

vIESSMANN WERKE

Viessmannstr. 1 Freitag, 16. August, 15 Uhr Werkbesichtigung, Dauer ca. 2 Stunden, max. 25 Personen

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de

Freitag 15 Uhr

Nvv Haltestelle Allendorf Bahnhof, Bus Linie 520, 15 Minuten Fußweg

frei

BAd AROLSEN SySTEMANBIETER

Bereits 1929 von Heinrich Wilke gegründet, gelang HEWI 1968 mit dem legendären Türdrücker 111 der Durchbruch. Es enstand ein Programm mit Garderoben, Handläufen, Geländern und Sanitärprodukten nach dem Prinzip: Ein Teil passt zum anderen. In den Folgejahren erlangte HEWI Kultstatus. Heute ist HEWI einer der führenden Hersteller von Baubeschlägen, Sanitär Accessoires, barrierefreien Produkten, Handläufen und Beschilderungen. Weltweit agiert das Familienunternehmen mit rund 550 Mitarbeitern. Der Erfolg des Unternehmens hängt in erheblichem Maße vom Wissen, der Erfahrung und dem Engagement der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ab. HEWI legt daher großen Wert auf Qualifikationen und entsprechende Aus- und Weiterbildungen.

HEWI HEINRICH WILKE GMBH

Hagenstraße 2 Freitag, 16. August, 14.30 Uhr Betriebsführung, Dauer ca. 2 Stunden, max. 20 Personen

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Bahnhof Bad Arolsen-Mengeringhausen, Linie R4, 15 Minuten Fußweg

Freitag 14.30 Uhr

frei

BAd HERSFELd 9 TAG dER OFFENEN TÜR

An der Bahnhofsstraße, im Bereich der ersten Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts, siedelte sich 1872 die Leinen- und Baumwollweberei Wever an. Um das denkmalgeschützte, ehemalige Wohnhaus gruppieren sich die Fabrikgebäude, die im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert wurden. Einer der letzten Schornsteine Bad Hersfelds steht noch auf dem Gelände. Erst 2006 wurde die Produktion eingestellt. 2012 wurde der Komplex von den Hersfelder Kleiderwerken übernommen, die hier Textilien aufarbeiten und Saisonware lagern. Die angrenzenden Straßenzüge stehen mit ihren gründerzeitlichen Gebäuden unter Denkmalschutz. Die 1862 wiedergegründete katholische Gemeinde baute in der Nachbarschaft 1886 mit Unterstützung der Familie Wever eine neugotische Kirche.

FIRMENGELÄNdE WEvER

Bahnhofstr. 10 Sonntag, 18. August, 10.30–18 Uhr Tag der offenen Tür 11, 14, 15 und 16 Uhr Führung durch die Fabrikationsgebäude

Essen & Trinken Biergarten mit Getränken und Grill Nvv Haltestelle Bahnhof Bad Hersfeld, Linien R5, R7, Bus 300 Sonntag 10.30–18 Uhr

11, 14, 15, 16 Uhr

frei

BAd WILdUNGEN

vON dER IdEE ZUM GELUNGENEN pROdUKT

poresta systems ist einer der führenden Anbieter für Wannenmontagesysteme und bodenebene Duschplatzlösungen in Europa. Im hessischen Bad Wildungen werden sämtliche Produkte, die in alle Teile Europas exportiert werden, gefertigt. Der Erfolg des Unternehmens basiert auf vielen Säulen: Engagierte Mitarbeiter mit teils jahrzehntelanger Betriebszugehörigkeit zählen ebenso dazu wie die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung und ein eigenes Logistikzentrum. Bei der angebotenen Führung werden Produkte und Unternehmen vorgestellt, Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten präsentiert sowie durch die Produktion geführt.

pORESTA SySTEMS GMBH

Illbruckstr. 1 Freitag, 16. August, 9.30, 12.30,15.30 Uhr Betriebsbesichtigung, Dauer ca. 2 Stunden, max. je 20 Personen, für Kinder ab 14 Jahren

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr, oder www.blauer-sonntag.de

Freitag 9.30, 12.30, 15.30 Uhr

Nvv Haltestelle Bahnhof Bad Wildungen, Linie R39, Busse 408, 500, 510, 520

frei

BAd WILdUNGEN-BERGFREIHEIT 11 AUF SpURENSUCHE IM SCHNEEWITTCHENdORF

Das Bergwerk Bertsch, in dem bereits 1552 der Bergbau auf Kupfererze aufgenommen wurde, ist das älteste Besucherbergwerk Hessens. Die Blütezeit des Kupferabbaus war im Mittelalter, damals erfolgte die Verarbeitung der Kupfererze in nahe gelegenen Kupferhütten. Die Führung beginnt im Bergwerk, weiter geht es über den benachbarten Steinbruch mit seinen geologischen Formationen und den Pingenlöchern (Reste vom bergbaulichen Tagebau) in den Ortskern von Bergfreiheit zum dortigen Bergbaumuseum sowie der über 300 Jahre alten Bergmannskirche. Im nahe gelegenen Schneewittchenhaus werden Zusammenhänge zwischen Märchen und Bergbau – nicht nur für Kinder interessant – aufgezeigt.

HISTORISCH-GEOLOGISCHE FÜHRUNG

Treffpunkt: Parkplatz Besucherbergwerk Bertsch, Kellerwaldstraße, Stadtteil Bergfreiheit Sonntag, 18. August, 10 Uhr Historisch-Geologische Führung, Dauer ca. 3 Stunden, max. 25 Personen, für Kinder ab 10 Jahren Nvv Haltestelle Bad Wildungen-Bergfreiheit, Bus 544, AST 583

Sonntag 10 Uhr 6,00 € Kinder 3,00 €

BAd ZWESTEN-NIEdERURFF ZURÜCK INS 21. JAHRHUNdERT

Die Obermühle, bereits im Mittelalter errichtet, wurde bis 1960 als Getreidemühle genutzt. Nach fast 50 Jahren Leerstand und Verfall wurde 2009 mit der Reaktivierung des historischen Wasserkraftstandortes begonnen. Mittels moderner Leistungselektronik soll die Leistung des neuen Wasserrades optimiert werden. Bei der Führung über das Mühlengelände werden die einzelnen Komponenten und Stationen der Wasserkraftanlage gezeigt und die Funktionsweise und Wirkungsgrade von Wasserrädern erläutert. Vor- und Nachteile von Wasserrädern zu Turbinen werden diskutiert.

OBERMÜHLE NIEdERURFF

Im Oberdorf 12, Niederurff Sonntag, 18. August, 13 Uhr Führung über das Mühlengelände, Dauer ca. 1,5 Stunden, max. 15 Personen, festes Schuhwerk erforderlich Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr Nvv Haltestelle Bad Zwesten-Niederurff, AST Linie 408, wenige Minuten Fußweg Sonntag 13 Uhr frei

BAUNATAL 13 GRöSSTER ARBEITGEBER NORdHESSENS

Am 1. Juli 1958 begann im Werk Kassel die Produktion mit der Aggregateaufbereitung. Mit dem Start der Getriebefertigung im Jahr 1960 avancierte der Standort zum Getriebeleitwerk für den Volkswagen Konzern. Seit 1969 befindet sich auch der Vertrieb Original Teile in Kassel. Zwar entstehen in Kassel keine kompletten Automobile, nichtsdestoweniger ergibt sich aus der Komponentenfertigung von Getrieben, Karosserieund Austauschteilen, Abgasanlagen sowie dem Vertrieb Original Teile eine enorme Aufgabenvielfalt. Mit über 16.000 Mitarbeitern ist das Werk Kassel der größte Arbeitgeber in Nordhessen. Die Werktour führt durch die Produktion der Bereiche Getriebebau, Presswerk, Abgasanlagenfertigung und Aggregateaufbereitung.

vOLKSWAGEN AG–WERK KASSEL Treffpunkt: Haupttor, Dr.-Rudolf-Leiding-Platz 1 Freitag, 16. August, 14, 16 Uhr Werktour, Dauer ca. 2 Stund., max. je 50 Personen, ab 6 Jahren

Freitag 14, 16 Uhr frei

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Baunatal VW-Werk, Tram 5, (7), Bus 64

BEBRA WAS, SIE WOLLEN NOCH BIS AFRIKA?

… da müssen’ Se aber erst mal in Bebra umsteigen! Dieser Ausspruch fällt in einem der beliebtesten Heinz-ErhardtFilme der 1950er Jahre. Bebra – den Namen der kleinen nordhessischen Stadt kannten auch solche, die sie nie betreten hatten, aber einmal Deutschland von Nord nach Süd und von Ost nach West mit dem Zug durchquerten. Mancher ist hier um- und auch ausgestiegen, so Kaiser Wilhelm oder Willy Brandt. Bebra war einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.

RATHAUS BEBRA – FOyER

Rathausmarkt 1 Sonntag, 18. August, 10–17 Uhr Bilder- und Fotoausstellung „Bau und Architektur historischer Bahngebäude in Bebra”

EISENBAHNMUSEUM

Am Wasserturm 1 Sonntag, 18. August, 10–17 Uhr Museumsbetrieb Sonderfahrtag der Schmalspur Museumseisenbahn, im Viertelstundentakt rund um das Museum bis zum Haltepunkt „Weiterode-West”

Essen & Trinken Erfrischungsgetränke, Waffeln und Snacks Nvv Haltestelle Bebra Bahnhof, Linien R5, R6, R7

Sonntag 10 –17 Uhr frei

BORKEN 15

ARBEITSWELTEN ÜBER- UNd UNTERTAGE

Abenteuer Bergbau – Das Hessische Braunkohle Bergbaumuseum veranschaulicht im Themenpark Kohle & Energie und im Besucherstollen mit rasselnden Bergbaubaggern, dröhnenden Turbinen, rauchendem Kraftwerkskessel, unterirdischen Stollen, Kumpelfängern und bergmännischem Gerät die Lebens- und Arbeitswelt der Kumpel und Kraftwerker.

HESSISCHES BRAUNKOHLE BERGBAUMUSEUM zwei Standorte:

Themenpark Kohle und Energie: Am Freilichtmuseum 1 Besucherstollen: Am Amtsgericht 2–4 Sonntag, 18. August, 11–17 Uhr Themenpark und Besucherstollen geöffnet. Bergleute mit kohlrabenschwarzen Gesichtern, Kraftwerker im Blaumann, Angestellte mit weißem Kragen – Zeitzeugen schildern ihre einstige Arbeit im Borkener Bergbaurevier und im Großkraftwerk. Erfahren Sie, wie Braunkohle über- und untertage gewonnen wurde, wie man Förderbänder flickte, welche Probleme es im Winter gab und was man im Kraftwerk tat, wenn der Kessel wieder einmal verstopft war. historische Foto- und Filmaufnahmen vermitteln einen authentischen Eindruck der Arbeitswelten über- und untertage (beide Standorte).

BORKEN KOHLE & ENERGIE

Die Sonderausstellung „Im Strom der Zeit“ informiert über die Historie des Großkraftwerkes Main-Weser, das die Region Nordhessen und Kassel im 20. Jh. mit elektrischer Energie versorgte. (Themenpark Kohle & Energie) 11 Uhr Ausstellungseröffnung „Arbeitswelten“– Gemäldeausstellung der Menschenmalerin Karin Dieling, Maintal (Museumsgebäude am Besucherstollen)

Für Kinder Spielerische Erfahrungsbereiche, Kindererlebnisstollen und  Verkleidungsaktionen, bei denen Jung & Alt in die Rolle als Bergmann, Kraftwerker, Lokführer, Schweißer oder Betriebsarzt schlüpfen kann Essen & Trinken Traditionelle Bergmannsküche im Museumscafé Kohldampf (Themenpark Kohle & Energie): Lumpen und Flö’ mit Kartoffelwurst, Nordhessisches Weckewerk, eingelegte Schmandheringe ... Nvv Haltestelle Borken Bahnhof, Linien R30 und RT9, Bus 408 – von dort ca. 1,5 km Fußweg zum Themenpark Kohle & Energie oder 1 km Fußweg in die Altstadt zum Besucherstollen Sonntag 11–17 Uhr

frei

CALdEN-WESTUFFELN 17 BLAU – SpRITZIG – SpRUdELIG

Aus drei Mineralbrunnen mit Tiefen zwischen 170 m und 200 m sprudelt seit 1978 das Mineralwasser der Wilhelmsthaler Mineralbrunnen GmbH. Aufgrund der Quellenlage im mittleren Buntsandstein zeichnen sich die geförderten Mineralwässer durch einen hohen Gehalt von Calcium und Magnesium aus. Als hundertprozentige Tochter der Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG steuert Wilhelmsthaler Mineralbrunnen mit den Marken Caldener, Johanniter Quelle und Wilhelmsthaler Brunnen 24 Mio. Liter zum Gesamtergebnis der Unternehmensgruppe bei.

WILHELMSTHALER MINERALBRUNNEN GMBH Brunnenweg 11, Westuffeln Freitag, 16. August, 8 und 10.30 Uhr Werkführung, Dauer ca. 2 Stunden, max. je 25 Personen

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Calden-Westuffeln Mitte, Bus Linien 130, 131, 132 von dort ca. 10 Minuten Fußweg

Freitag 8 und 10.30 Uhr frei

EdERTAL-HEMFURTH AqUA pOWER – ENERGIE AUS WASSERKRAFT

Für die Pumpspeicherkraftwerke Waldeck 1 und 2 der E.ON Wasserkraft wird Wasser aus dem Affolderner See über Druckrohre zur Speicherung in Oberbecken gepumpt. Wenn der Bedarf für Spitzenstrom steigt, fällt das Wasser wieder nach unten und treibt dabei Turbinen an. Das Infozentrum zeigt, wie hier Spitzenstrom erzeugt wird und in die Steckdose kommt. Die Standseilbahn erklimmt die 300 Höhenmeter zu den Oberbecken auf dem Peterskopf und dem Nationalpark Kellerwald-Edersee mühelos. Von dort genießt man eine herrliche Aussicht auf das Waldecker Land.

E.ON WASSERKRAFT

Kraftwerkstraße 10, Hemfurth Sonntag, 18. August, 8–16 Uhr Infozentrum geöffnet ab 9 Uhr Kraftwerksführungen, max. je 30 Personen, Kraftwerksführungen für Kinder ab 7 Jahren 10–17 Uhr jede Stunde Standseilbahnfahrt auf den Peterskopf Nationalpark Kellerwald Edersee (1,00 € für Erwachsene)

Nvv Haltestelle Edertal-Hemfurth, Peterskopfbahn, Bus Linie 510 Sonntag 8–16 Uhr

nach Bedarf

frei, nur Standseilbahn 1,00 € Kinder frei

FRANKENBERG / EdER 19

THONET ERLEBEN

Seit über 190 Jahren produziert THONET Möbel für den Wohn- und Objektbereich. Dabei entstanden Design-Klassiker aus Bugholz wie der berühmte Kaffeehaus-Stuhl oder aber Stahlrohrmöbel aus der BauhausZeit, darunter der Typus des Freischwingers. Neue Entwürfe entstehen zusammen mit namhaften Architekten und Designern. Die zeitlosen und langlebigen Produkte sind klar und reduziert in der Ästhetik sowie perfekt in ihrer Materialität- und Verarbeitungsqualität. Das Museum Thonet zeigt die gesamte Thonet-Geschichte von 1819 bis heute.

THONET GMBH

Michael-Thonet-Str. 1 Freitag, 16. August, 9.30, 10.30, 11.30 Uhr Führungen durch die Fertigung, Treffpunkt: Parkplatz vor dem Werk, Berleburger Str. 2 Sonntag, 18. August, 14–16 Uhr THONET Showroom – mit Wohnmöbelausstellung und THONET Museum – mit über 400 Exponaten

Nvv Haltestelle Frankenberg Bahnhof, Linie R42, Bus Linien 520, 525, 528, 530, 555, AST 584

Freitag 9.30, 10.30, 11.30 Uhr Sonntag 14–16 Uhr frei

FRIELENdORF dUROpLASTE UNd IHRE HERSTELLUNG

Das Werk Frielendorf geht in seiner Historie bis 1868 zurück. Die Farbwerke Urban GmbH begannen 1948 mit der Erzeugung Duroplastischer Kunststoffe, bevor das Unternehmen von der Hoechst AG und der Rütgerswerke AG geführt wurde. 1976 übernahm die Bakelite AG als Marktführer die Unternehmensführung und baute das Werk zu einem Spezialitätenstandort aus. Auf mehreren Produktionsanlagen werden eine Vielzahl von Duroplast-Formmassen-Granulaten auf Basis von Phenol-, Melamin-Phenol, Epoxid und Polyesterharzen hergestellt, die den hohen Anforderungen der Automobil- und Elektroindustrie genügen. Das zukunftsorientierte Werk Frielendorf, mit zur Zeit 68 Mitarbeitern, firmiert seit 2010 unter Momentive Specialty Chemicals GmbH und beliefert die Märkte weltweit.

MOMENTIvE SpECIALTy CHEMICALS GMBH Glockenrain 2 Freitag, 16. August, 14 Uhr Werkführung, Dauer ca. 2 Stunden, max. 20 Personen, festes Schuhwerk erforderlich Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle FrielendorfSpieskappel, Bus Linie 453 Freitag 14 Uhr frei

FULdABRÜCK-BERGSHAUSEN 21 FAKTOR MENSCH IN dER SCHWEISSTECHNIK: dER WEG IN dIE AUTOMATISIERUNGUNG

Steigende Qualitäts- und Sicherheitsansprüche, immer höhere Stückzahlen sowie schwindender Nachwuchs: Die Arbeitswelt des Schweißens unterliegt einem starken und stetigen Wandel. Wo früher überwiegend Menschen unter Einsatz ihrer Gesundheit Gegenstände zusammenschweißten, erledigen heutzutage immer öfter teil- und vollautomatisierte Systeme die Arbeit. Die Heidenbluth GmbH, unter anderem spezialisiert auf die Automatisierung von Schweißprozessen, führt die Besucher des BLAUEN SONNTAGS in die Arbeitswelt der Schweißtechnik ein. Angefangen beim Arbeitsschutz, über automatisierte Roboter bis hin zum Praxisstand, an dem jeder ein Probestück schweißen kann, bieten wir den Besuchern einen tiefen Einblick in die Arbeitswelt des Schweißens.

HEIdENBLUTH SCHWEISSTECHNIK GMBH Ostring 1A, Fuldabrück-Bergshausen Sonntag, 18. August, 9–14 Uhr Tag der offenen Tür Elektrodenschweißen für Groß und Klein Für Kinder Mal- und Bastelecke Essen & Trinken Kaltgetränke, belegte Brötchen, Gebäck Nvv Haltestelle FuldabrückBergshausen Ostring, Bus 38 Sonntag 9–14 Uhr

frei

GROSSALMEROdE EUROpA ZU GAST – GASTARBEITER IN dER KERAMISCHEN INdUSTRIE

Großalmerode blickt auf eine 800-jährige Tradition in der Ton- und Glasverarbeitung zurück. Aus dem Ton wurden zunächst Alltagsprodukte wie Haushaltskeramik oder Schneiderkreide hergestellt. Heute liegt der Produktionsschwerpunkt bei großformatigen Schmelztiegeln und hochspezialisierten Feuerfeststeinen. Seit den 1950er Jahren sind Gastarbeiter aus der Mittelmeerregion in Großalmerode tätig. Sie kamen aus Griechenland (Kreta), Spanien und Italien. Einige wohnen bereits in der 3. Generation mit ihren Familien in Großalmerode, andere kehrten im Rentenalter in ihre Heimat zurück. Um Kontakte zu knüpfen oder die deutsche Sprache schneller zu lernen, traten einige ortsansässigen Vereinen bei.

GLAS- UNd KERAMIKMUSEUM

Kleiner Kirchrain 3 Sonntag, 18. August, 11–17 Uhr Museumsbetrieb 14 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung zum Thema

Essen & Trinken Kalt- und Warmgetränke, italienische Snacks Nvv Haltestelle Großalmerode Speckplatz, Bus Linie 210, ab Helsa Tram 4

Sonntag 11– 17 Uhr 14 Uhr

frei

GROSSALMEROdE 23

TRAdITION

Die August Gundlach KG ist einer der führenden Schmelztiegelhersteller. Bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts werden bei August Gundlach Schmelztiegel hergestellt. Die Firma beschäftigt heute im Stammwerk Großalmerode ca. 100 Mitarbeiter, über 75 % der Produktion werden weltweit exportiert. Neben den Tiegeln für die Nichteisenmetalle aus Tongrafit und Siliziumcarbid werden auch Quarzit- und Spinelltiegel für Grau- und Stahlguss hergestellt. Das Standardprogramm umfasst alle gängigen Tiegelarten für Aluminium-, Kupfer- und Edelmetallguss. Die Größen reichen von 29 bis 1600 mm Höhe und bis 950 mm Durchmesser.

AUGUST GUNdLACH KG

Kasseler Str. 113 Freitag, 16. August, 13 Uhr Betriebsführung bei laufender Produktion, Dauer ca. 1,5 Stunden, max. 25 Personen

Anmeldung erforderlich Frau Ute Harder, [email protected], Tel. 05604 7176 oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Großalmerode Speckplatz, Bus Linien 205, 210

Freitag 13 Uhr

frei

HERINGEN LANd dER WEISSEN BERGE

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird Kali aus Heringen als Düngemittel für landwirtschaftliche Flächen überall auf der Welt verwendet. Seitdem die Salze mit einem elektrostatischen Verfahren in Wert- und Reststoffe getrennt werden, sind weithin sichtbare Abraumhalden entstanden. Bis heute handelt es sich um eines der weltweit wichtigsten Kali-Reviere. Das Werra-Kalibergbau-Museum ermöglicht mit vielen originalen Maschinen, Geräten, Modellen und Computeranimationen eine Zeitreise durch über über 100 Jahre Kalibergbau. .

MONTE KALI

Treffpunkt: Hexentanzplatz am Monte Kali (Wegbeschreibung unter www.kalimuseum.de / Anreise in Eigenregie) Freitag, 16. August, 18.30 Uhr Sonnenuntergangsführung auf den Monte Kali. Gemeinsam mit einem Haldenführer wird der Monte Kali (100 Höhenmeter) erklommen. Beim Rundgang über das 18 Hektar große Haldenplateau erwartet die Besucher bei entsprechendem Wetter ein wunderbarer Rundblick und ein traumhafter Sonnenuntergang. Die Teilnehmer erhalten die Bergtaufe und werden zum Salzfürst oder zur Salzfürstin ernannt. Max. 100 Personen.

Anmeldung erforderlich Frau Kipke, [email protected], Tel. 06624 919413, Fax 06624 919414 Freitag 18.30 Uhr

WERRA-KALIBERGBAU-MUSEUM

6,00 € Kinder 5,00 €

Dickesstr. 1 Sonntag, 18. August, 13.45 Uhr Busrundfahrt durch das WerraKali-Revier. Auf der ca. vierstündigen Busexkursion auf Kalispuren durch das Revier erhalten die Teilnehmer vom ehemaligen Grubendirektor Norbert Deisenroth ausführliche Informationen über die Kaligeschichte im Werratal. Die Tour startet am Werra-Kalibergbau-Museum und

HERINGEN 25

führt vorbei am Müllheizkraftwerk der Firma E.ON Energy from Waste, am Kaliwerk Wintershall, der Kieserithalde, dem Haldenband, den Arbeitersiedlungen, den ehemaligen Schächten Dankmarshausen, Alexandershall, Abteroda, Springen und Dorndorf, dem Basaltkegel des Öchsen in Sünna, den Werken Unterbreizbach und Hattorf, den Laufwasser Kraftwerken in Harnrode und Lengers, der Zentralwerkstatt und dem Schacht Heringen. Max. 50 Personen. Anmeldung erforderlich Frau Kipke, [email protected], Tel. 06624 919413, Fax 06624 919414 Sonntag 13.45 Uhr

10,00 € Kinder 5,00 €

Nvv Monte Kali: Anreise nur mit dem PKW möglich, Werra-Kalibergbau-Museum: Haltestelle Heringen Am Anger, Bus Linien 312, 330

HESSISCH LICHTENAU–HIRSCHHAGEN ExpLOSIv

Zwischen 1936 und 1938 wurde in Hirschhagen eine der größten Sprengstofffabriken des Dritten Reiches errichtet. Die Bauarbeiten verschlangen rund 100 Millionen Reichsmark und waren bei der Stilllegung 1945 nicht abgeschlossen: Auf ca. 233 ha waren 399 Gebäude verteilt. Der Sprengstoff wurde vor allem von Zwangsarbeitern unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert. Heute zeigt sich für Besucher von Hirschhagen die Struktur des Ortes wie folgt: weitläufig im Gelände verteilte Gebäude, dazwischen Ruinen, abgesperrte Bereiche und Relikte im Wald – ein Industriegebiet und Arbeitsstandort für viele Menschen, teilweise aufwändig saniert aufgrund der immensen Umweltbelastungen.

EHEMALIGEN SpRENGSTOFFFABRIK HIRSCHHAGEN Treffpunkt: Verwaltungsgebäude ehemaliger Haupteingang, Dieselstraße, Hirschhagen Sonntag, 18. August, 10, 14 Uhr Spaziergang über das Gelände, Dauer ca. 2 Stunden, max. je 25 Personen, ab 14 Jahren

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Hessisch Lichtenau, Bahnhof Fürstenhagen, Tram 4, von dort ca. 2 km zu Fuß Sonntag 10 und 14 Uhr 2,00 €

HOMBERG 27 GEMEINSAM MEHR ERREICHEN

Die Antriebstechnik KATT Hessen GmbH ist Spezialist für die Entwicklung und Fertigung von innovativen Sondermotoren im Leistungsbereich von 1 kW bis 1.000 kW. Hierdurch bedingt hat die AKH eine enorme Fertigungstiefe, die es ermöglicht, renommierte Kunden wie z. B. alle bekannten Automobilhersteller mit kundenspezifischen Lösungen zu beliefern. Insgesamt beschäftigt die AKH derzeit etwa 180 Mitarbeiter, wovon etwa 20 Spezialisten in der Forschung und Entwicklung tätig sind. Seit Firmengründung im Jahre 1924 bildet das Unternehmen engagierte Nachwuchskräfte im Bereich des Elektromotorenbaus aus, um jungen Menschen einen qualifizierten Berufseinstieg zu ermöglichen.

AKH-ANTRIEBSTECHNIK KATT HESSEN

Bahnhofstr. 66 Freitag, 16. August, 9, 10 Uhr Werkführung, Dauer ca. 2 Stunden, max. je 15 Personen Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de

Freitag 9 und 10 Uhr frei

Nvv Haltestelle Homberg Busbahnhof, AST 450, ca. 20 Minuten Fußweg

IMMENHAUSEN GLASTRAdITION

Im Glasmuseum Immenhausen wird die Geschichte der Glasherstellung in Nordhessen und besonders in Immenhausen dokumentiert. Neben den medizinisch-pharmazeutischen Produkten der Hütten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts stehen das hochwertige mundgeblasene Glas der Glashütte Süßmuth und die Entwicklung des Gebrauchsglas-Designs vom Jugendstil bis heute im Mittelpunkt. Auch die moderne Glaskunst kommt nicht zu kurz: In wechselnden Sonderaustellungen werden unterschiedliche Künstler aus dem In- und Ausland präsentiert.

GLASMUSEUM IMMENHAUSEN

Am Bahnhof 3 Sonntag, 18. August, 10–17 Uhr Museumsbetrieb ab 10 Uhr Glas- und porzellanflohmarkt vor dem Glasmuseum Sonderausstellung „Alt-Glas einmal anders – Otmar Alt und Glaskunst” Filme zur Glasherstellung Essen & Trinken Kalte Getränke, Kaffee, Kuchen, Bratwurst Nvv Haltestelle Immenhausen Bahnhof, Linien RT3, R3

Sonntag 10–17 Uhr

erm. Eintritt 2,50 € Schüler 1,50 €

KASSEL 29 dER MANN MIT dEN GOLdENEN HÄNdEN

Die landgräfliche Sammlung wissenschaftlicher Instrumente verdankt ihre Entstehung einer kontinuierlichen Förderung der Naturwissenschaften durch die hessischen Landgrafen. Die fünf Ausstellungsbereiche Astronomie, Uhren, Geodäsie, Physik und Mathematik/Informationstechnik führen dem Besucher die ganze Bandbreite der entstehenden messenden Naturwissenschaften von der Spätrenaissance bis zum Vorabend der industriellen Revolution vor Augen. Sekundenpendeluhren, Vakuumpumpen, Mikroskope, Elektrisiermaschinen, frühe Rechenmaschinen und Quadranten wurden von den Landgrafen für Lehr- und Forschungszwecke angeschafft.

ASTRONOMISCH-pHySIKALISCHES KABINETT Orangerie, An der Karlsaue 20 Sonntag, 18. August, 16 Uhr Führung „Der Mann mit den goldenen Händen – der Feinmechaniker im 19. und 20. Jahrhundert” Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Orangerie, Bus Linie 16

Sonntag 16 Uhr frei

KASSEL NEUES LEBEN

Die ehemaligen Bekleidungswerke Brandt liegen im Schillerviertel, zwischen Innenstadt, Kulturbahnhof und dem zentralen Standort der Universität am Holländischen Platz. Das Gebäudeensemble umfasst mehr als 8.000 qm Fläche und ist außer einem Hochregallager, das zu seiner Bauzeit Mitte der 1980er Jahre das modernste seiner Art in Europa war, überwiegend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden. Die ursprünglich von verschiedenen Gewerbebetrieben angemieteten offenen Etagen wurden nach und nach für die Bekleidungsproduktion der Firma Brandt genutzt. Nach längerem Leerstand startet nun die Vermietung mit einem neuen Konzept.

EHEM. BEKLEIdUNGSWERKE BRANdT

Erzbergerstr. 47-51 Sonntag, 18. August, 11, 13 Uhr Führung durch die ehemaligen Bekleidungswerke Brandt, Besichtigung von Zuschnitt, Näherei, Lager und Versand, Dauer ca. 1 Stunde, max. je 30 Personen Nvv Haltestelle Erzbergerstraße, Bus Linien 12, 19, 32

Sonntag 11 und 13 Uhr frei

KASSEL 31 AUF dEN SpUREN vON HENSCHEL

1810 als Gießerei gegründet, entwickelten sich die Henschel-Werke im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten Maschinen- und Fahrzeugfabriken Deutschlands. 1848 baute Henschel eine der ersten Dampflokomotiven in Deutschland und avancierte zeitweise zu einem der bedeutendsten Hersteller von Lokomotiven in Europa. Von 1925 bis in die 1970er Jahre war Henschel auch in der Produktion von Lastwagen und Omnibussen tätig und gehörte zu den wichtigsten deutschen Herstellern von Nutzfahrzeugen. Von 1933 bis 1945 produzierte Henschel Panzer, Flugzeuge und militärische Flugkörper. Das Museum ist dem technischen, unternehmerischen und sozialen Wirken der Unternehmerfamilie Henschel gewidmet. Ein Schwerpunkt der Sammlung sind Modelle vom Drache bis zum Transrapid.

HENSCHEL MUSEUM

Wolfhager Str. 109 Werk Rothenditmold - R11 - Eingang Werktor Wolfhager- / Mombachstr. Sonntag, 18. August, 11–17 Uhr Museumsbetrieb 11, 13, 15 Uhr Historische Kurzfilme aus dem Bereich Lokomotivbau und Lastkraftwagenbau

Nvv Haltestelle Siemensstraße, Bus Linie 18 und 19 Sonntag 11– 17 Uhr

11, 13, 15 Uhr frei

übersichtskarte Veranstaltungsorte

Bad Arolsen

Calden

Korbach Edertal-Hemfurth Landkreis Waldeck-Frankenberg

Bad Wildungen

Allendorf Frankenberg

Bad Zwesten Borken Frielendorf

Schwalmstadt-Trutzhain

Schwalm-Eder-Kreis

33 Landkreis Kassel Trendelburg-Wülmersen

Immenhausen

Werra-Meißner-Kreis Kassel

Kaufungen

Großalmerode Fuldabrück Hess. Lichtenau-Hirschhagen Baunatal Meißner Melsungen Malsfeld

Spangenberg

Homberg Bebra Heringen Bad Hersfeld Landkreis Hersfeld-Rotenburg

KASSEL

WIR AUS dER REGION – ACHSEN FÜR dIE WELT

Mit der Fertigung von Achsen und Achssystemen für Lkw, Transporter und Trailer sowie der Fertigung von Gelenkwellen und Pkw-Komponenten ist das Mercedes-Benz-Werk Kassel Europas größtes Nutzfahrzeug-Achsenwerk mit weltweitem Fertigungsverbund. Das Mercedes-Benz-Werk Kassel war ursprünglich Produktionsstätte des Kasseler Traditionsunternehmens Henschel. Bis 1980 wurden in Kassel noch Lkw gefertigt, zuletzt die legendären Kurzhauber von Mercedes-Benz. Mit Beginn der 1970er Jahre spezialisierte sich das Werk zunehmend auf die Achsenproduktion und fertigt heute auf über 400.000 m² Produktionsfläche auf höchstem technologischem Standard. Das Werk ist mit seinen ca. 3.000 Mitarbeitern der größte industrielle Arbeitgeber der Stadt Kassel und hat bereits über 15 Millionen Achsen gefertigt.

MERCEdES-BENZ WERK KASSEL

Treffpunkt: Werktor Mercedesplatz 1 Freitag, 16. August, 9.30, 14 Uhr Werkführung, Dauer ca. 2 Stunden (Fußweg – festes Schuhwerk erforderlich), max. je 25 Personen, Kinder ab 14 Jahren Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Rothenberg, Bus Linie 12

Freitag 9.30, 14 Uhr frei

KASSEL 35 ES TUT SICH WAS AM MESSINGHOF

Landgraf Carl ließ den Messinghof 1679 errichten. Im Sinne des damals praktizierten Merkantilismus wollte er den Mehrwert aus den hessischen Bodenschätzen „seinen Hessen” zugutekommen lassen. Heute steht vom Messinghof noch das Torhaus, der Gießereiflügel und die Remise bzw. das Kutscherhaus. In der Gießerei können die ca. 14 Meter hohe Esse, drei Schmelzöfen und Verwaltungsbüros besichtigt werden. Die Führung geht auf die damaligen Arbeitsbedingungen im Bergwerk, in der Schmelzerei sowie die Materialbeschaffung, die Transporte sowie die hergestellten Produkte ein, wie z. B. das Kupferblech für den Herkules.

MESSINGHOF

Leipziger Straße 291 Sonntag, 18. August, 10–16 Uhr Messinghof geöffnet 10.30, 12.30 Uhr Führung durch das Gebäude, max. je 25 Personen durchgehend Schmiedevorführungen, 14 Uhr Hufbeschlag eines pferdes

Essen & Trinken Kalte Getränke, Kaffee, Kuchen Nvv Haltestelle Forstfeldstraße, Tram Linie 4 und 8, RT5 und RT9

Sonntag 10–16 Uhr 10.30, 12.30 Uhr

3,00 € Kinder frei

KASSEL ENERGIE AUS MÜLL

1911 wurde in den Lossewiesen ein Kohlekraftwerk errichtet, das zunächst mit einer Leistung von 4.000 kW ausgestattet war. Aufgrund des steigenden Strombedarfes wurde bereits ab 1914 mit den Erweiterungen begonnen. Zwischen 1966 und 1968 wurde die Anlage zur Müllverbrennungsanlage Kassel umgebaut, die erste Rauchgasreinigung folgte 1987. Seither ist eine ständige Erweiterung und Verbesserung der Umweltstandards des Müllheizkraftwerks erfolgt, die maximale Leistung des MHKW liegt heute bei 17,5 MWh/h.

MÜLLHEIZKRAFTWERK MHKW

Am Lossewerk 8–10 Freitag, 16. August, 13 Uhr Betriebsführung, Dauer ca. 2 Stunden, max. 30 Personen

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Lossewerk, Bus Linie 10

Freitag 13 Uhr frei

KASSEL 37 BLAUES GOLd

Seit fast 570 Jahren steht die „Neue Mühle“ an der Fulda. Das Museum erläutert Vergangenheit und Gegenwart der Kasseler Versorgung mit Wasser, Strom und Gas. Herz des Museums ist das Turbinen- und Pumpenhaus von 1890. Auch heute noch wird hier Strom gewonnen. Das Wasserkraftwerk versorgt rund 1.000 Kasseler Haushalte mit Strom.

MUSEUM NEUE MÜHLE

Neue Mühle 8 Sonntag, 18. August, 10–16 Uhr Museumsbetrieb durchgehend Führungen durch das Museum und die Wasserkraftanlage, Kinder ab 7 Jahren

Anmeldung erforderlich nur für große Gruppen, Tel. 0561 5745–2179 Nvv Haltestelle Neue Mühle, Bus Linie 39 Sonntag 10–16 Uhr

frei

KASSEL MENSCH SALZMANN

Seit 1890 in Bettenhausen angesiedelt, beschäftigte Salzmann 1935 ca. 4.000 Menschen, die Militärzelte, Uniformen, Tornister, Postsäcke, Mäntel und Zirkuszelte herstellten. 1.200 Personen waren in den 1960er Jahren u. a. noch mit der Herstellung von Wetterkleidung und Faltbooten beschäftigt. 1971 wurde die Produktion eingestellt. Die Kulturfabrik Salzmann war von 1987–2012 im Fabrikgebäude beheimatet. Die Zukunft der Salzmannfabrik ist ungewiss.

SALZMANN & COMp. / KULTURFABRIK SALZMANN Sandershäuser Straße 34

Sonntag, 18. August, 12.15, 15.15 Uhr Führung „Mensch, Mensch, Mensch – die Salzmanngeschichte von der schönen, aber auch sehr schweren Weberei. 1100 und ein Märchen für Bettenhausen und den Rest der Welt”. Die Kasseler Erzählkünstlerin Kirsten Stein präsentiert Märchenhaftes, Oliver Leuer singt und spielt dazu die Salzmanngeschichte von der schönen Weberei und führt um die einzigartige Fabrikanlage.

Nvv Haltestelle Sandershäuser Str., Tram Linien 4 und 8, Bus 32

Sonntag 12.15, 15.15 Uhr gerne Spenden

KASSEL 39

dIE HENSCHELS IN KASSEL

Das Stadtmuseum Kassel ist momentan wegen Umbau, Erweiterung und Neugestaltung geschlossen. Das historische Museum der Stadt hat sich bereits in zahlreichen Ausstellungen mit der industriellen Vergangenheit der nordhessischen Metropole beschäftigt. In der Zeit bis zur Wiedereröffnung bietet das Museum interessante Themenführungen zu Orten der Industriekultur in Kassel an. Am BLAUEN SONNTAG 2013 werden passend zum diesjährigen Motto FAKTOR MENSCH – ARBEITSWELTEN drei Führungen angeboten. Bei diesen Rundgängen wird den zahlreichen in Kassel noch vorhandenen Spuren der industriellen Entwicklung nachgegangen und das diesjährige Motto des BLAUEN SONNTAGS in vielen unterschiedlichen Facetten verdeutlicht.

STAdTMUSEUM KASSEL

Sonntag, 18. August, 11 Uhr Führung mit Ulrike Ortwein „Sophie Henschel – Unter nehmerin der ersten Stunde” – durch die Kasseler Innenstadt auf den Spuren von Sophie Henschel und der Unternehmerfamilie Henschel, Dauer ca. 2 Stunden. Treffpunkt: Henschel-Brunnen vor dem Kasseler Rathaus

Nvv Haltestelle Rathaus, Tram Linien 1, 3, 4, 5, 6, 8, RT3, RT4, RT5, Bus 500

KASSEL Sonntag, 18. August, 12.30 Uhr Führung mit Klaus Wölbling „Unterwegs auf den Spuren Kasseler Industriegeschichte” – ein Spaziergang vom Hauptbahnhof zu den ehemaligen Fabrikhallen der Firma Henschel in Rothenditmold, Dauer ca. 2 Stunden. Treffpunkt: vor dem Bali-Kino, Kulturbahnhof Sonntag, 18. August, 14 Uhr Führung mit Jürgen Mahlmann „die Unternehmerfamilie Henschel – Lokomotiven für den Weltmarkt” – Spaziergang vom Hauptbahnhof bis zur Universität am Holländischen Platz mit den Relikten der alten Henschel-Fabrikanlagen, Dauer ca. 2 Stunden. Treffpunkt: vor dem Bali-Kino, Kulturbahnhof Nvv Haltestelle Hauptbahnhof, Linien R1, RE1, RE3, R5, RE30, R39, RT3, RT4, RT5, RT9, Bus 10,12, 18, 19, 30, 32, 37, 38, 50, 52, 110, 130, 500 Sonntag 11, 12.30, 14 Uhr

frei

KASSEL 41 ARBEITEN UNd ENTWICKELN IN KASSEL

Das Ausstellungsdepot zeigt eine der bestsortierten Sammlungen von technischen Präzisionsgeräten zum Messen und Kommunizieren. Die Ausstellung wird durch aufregende Exponate ständig erweitert und fordert zum Ausprobieren geradezu auf: Elektronik, Feinmechanik, Maschinenbau, Medizintechnik, Metallmusik, Transrapid, Automobiltechnik – die Faszination von 300 Jahren Technikgeschichte begeistert generationsübergreifend. Das Arbeiten bei Henschel, der Schmidt´schen Heißdampf, Fennel und Breithaupt wird an Fotos und Original-Objekten veranschaulicht. Es werden Führungen über das ehemalige Henschel-Werk Rothenditmold in bisher nicht öffentliche Industriebauten von 1870 angeboten.

TECHNIK-MUSEUM

Wolfhager Str. 109 Freitag, 16. August, 14–17 Uhr, Sonntag, 18. August, 11–17 Uhr Ausstellungsdepot geöffnet Führungen durch das ehemalige Henschel-Werk Rothenditmold Ausstellung „Arbeiten bei Henschel & Co.”

Essen & Trinken Kalte Getränke Nvv Haltestelle Brandaustr., Bus Linien 18, 19, Haltestelle Engelhardstr., Bus Linie 27 Freitag 14–17, Sonntag 11–17 Uhr

4,00 € Kinder 1,00 €

KASSEL vON dER MUNITIONSFABRIK ZUM UNTERNEHMENSpARK

1934 erwarb die Spinnfaser AG den größten Teil des seit 1919 nicht mehr genutzten Geländes der Kasseler Munitionsfabrik, um eine Zellwollefabrik aufzubauen. Für die Wahl dieses Objektes sprach u. a. die Nähe zu hessischen Braunkohlenzechen. Ab 1936 wurden auswärtige Arbeitskräfte in werkseigenen Siedlungshäusern untergebracht. 1936 ist die Spinnfaser AG Kassel die größte Zellwolleerzeugungsstätte Europas. Im zweiten Weltkrieg wurde das Werk schwer beschädigt. Da jedoch das Kesselhaus der „Spinnfaser“ noch intakt war, wurde die schwer zerstörte Stadt Kassel von hier mit Strom versorgt. Bereits 1951 wurde die Vorkriegsleistung von 100 Tagestonnen wieder erreicht, in Spitzenzeiten arbeiteten hier über 3.000 Menschen. 1982 wurde das Werk überraschend stillgelegt. Der heute hier ansässige Unternehmenspark Kassel existiert seit 1984.

UNTERNEHMENSpARK KASSEL Lilienthalstr. 25, Treffpunkt Hauptverwaltung UPK (Einfahrt Tor 2, Gebäude 25) Freitag, 16. August, 16.30 Uhr Führung über das ehemalige EnkaGelände mit Besichtigung der Bunkeranlagen, Dauer ca. 1 Stunde, max. 25 Personen Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Wohnstraße AEG, Bus Linie 37

Freitag 16.30 Uhr

frei

KAUFUNGEN 43

STAHLBAU dER KöNIGSKLASSE

Das familiengeführte Traditionsunternehmen hat sich auf die Projektierung und Realisierung von Glas- und Stahlbauobjekten in aller Welt spezialisiert. Zur Produktpalette gehören Bauten von Ausstellungs- und Industriegebäuden sowie Sonderkonstruktionen. Fast alle Projekte sind Einzelstücke und architektonisch und technisch äußerst anspruchsvoll. Zu den Referenzen des Unternehmens gehören die indische AntarktisStation, das riesige Glasdach des Berliner Ostbahnhofs, Fabriken der B. Braun Melsungen AG und Hochregallager für Volkswagen. Das Unternehmen beschäftigt 93 Mitarbeiter, davon 6 Auszubildende.

STAHLBAU LAMpARTER

Leipziger Str. 12-18 Freitag, 16. August, 14 Uhr präsentation und vorstellung des Unternehmens mit anschließender Betriebsführung, Dauer ca. 1,5 Stunden, max. 20 Personen, Kinder nur in Begleitung Erwachsener

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Papierfabrik, Tram Linie 4 und 8, RT5 und RT9

Freitag 14 Uhr

frei

KAUFUNGEN-OBERKAUFUNGEN BRAUNKOHLENFöRdERUNG UNd IHRE FOLGEN Im Rossgang, einem bergmännischen Pferdegöpel von 1823, wurden über 60 Jahre lang die braunkohlengefüllten Wagen mit zwei Pferdestärken aus dem Untertageabbau an die Oberfläche gehoben. Das technisches Denkmal beherbergt heute eine Dauerausstellung zu 500 Jahren Kaufunger Bergbau sowie eine Fotoausstellung zur Arbeit auf der Zeche Freudental in der Mitte des 20. Jahrhunderts.

BERGWERKMUSEUM ROSSGANG

Freudenthalstr. Sonntag, 18. August, 13–16 Uhr Museumsbetrieb 14–15 Uhr Kinderführungen (8 bis 12jährige) durch den bergmännischen Pferdegöpel mit Günter Dunker und Dieter Schmeltzer, Bastel- und Malaktion 12–14 Uhr Wanderung mit Manfred Henkel (Nabu Lohfelden/Kaufungen) zu Flora und Fauna der Industrie-Folgelandschaft zwischen Niederund Oberkaufungen (Steinertsee mit ehemaliger Waschkaue, Rekultivierung der Losse am ehemaligen Sägewerk der Bunten Mühle usw.) Treffpunkt: Haltest. Kaufungen-Gesamtschule (Tram 4), Ziel Rossgang Essen & Trinken Getränke Nvv Haltestelle Bahnhof Oberkaufungen (Entf. 1 km), Tram Linie 4

Sonntag 13–16 Uhr 14–15 Uhr 12 Uhr

frei

KAUFUNGEN-OBERKAUFUNGEN 45 ARBEITEN IM ZICKZACKOFEN

Die ehemalige Ziegelei Oberkaufungen stellte von 1870 bis 1981 Ziegelsteine und Falzdachziegel her. Der 660 qm große labyrinthische Zickzackofen und alle Maschinen, die bis zur Schließung 1981 für die Produktion von Hochlochziegeln gebraucht wurden, sind an ihrem ursprünglichen Platz erhalten. Der Rundgang folgt den einzelnen Produktionsschritten, vom Beladen der Tonloren über das Mischen, Formen, Trocknen und Brennen. Die Themen Reparatur, Energie, Transport, Arbeitssicherheit, Vermarktung und Verkauf sind in den Rundgang integriert.

HESSISCHES ZIEGELEIMUSEUM

Sonntag, 18. August, 11–18 Uhr Museumsbetrieb mit Führungen nach Bedarf 11–18 Uhr Flohmarkt „Was Menschen so gebrauchen können”

Essen & Trinken Getränke, Kuchen, Eis, Ahle Wurst- und Käsebrötchen Nvv Haltestelle Bahnhof Oberkaufungen, Tram Linie 4, Bus 34

Sonntag 11–18 Uhr nach Bedarf Spenden erhofft

Niester Str. 24

KORBACH EINE KLEINE REISE dURCH dIE BERUFSWELT

Das Museum dokumentiert die vielfältige Geschichte der Stadt, die u. a. durch die hier ansässige Gummiindustrie geprägt wurde. Schwerpunkte der Ausstellung sind unter anderem die Abteilungen zum Gold-, Eisenund Kupferbergbau. Die Sonderführung „Von der Jungsteinzeit bis heute: eine kleine Reise durch die Berufswelt” gibt Antwort auf Fragen wie: Welche Berufe waren wann wichtig und warum gibt es manche Berufe heute nicht mehr: Was machte z. B. ein Abtrittanbieter und für was diente eine Gildetruhe? Die abwechslungsreichen Räume des Korbacher Museums bilden eine gute Kulisse, um den Spuren des Broterwerbs in vergangenen Zeiten nachzugehen. Vom neu eingerichteten Raum zur Vor- und Frühgeschichte bis zur Industrieabteilung möchten wir mit Ihnen einen Streifzug durch längst vergessene Berufswelten unternehmen.

WOLFGANG-BONHAGE-MUSEUM

Kirchplatz 2 Sonntag, 18. August, 11–16.30 Uhr Museumsbetrieb 14.30 Uhr Sonderführung „Von der Jungsteinzeit bis heute: eine kleine Reise durch die Berufswelt”

Nvv Haltestelle Hauptbahnhof Korbach (Entfernung 1,5 km), Linien R4, R55, Bus 510 und 555, AST 581 Sonntag 11–16.30 Uhr 14.30 Uhr frei

KORBACH-GOLdHAUSEN 47 ARBEITSWELTEN UNTER TAGE

Schon im 12. Jhd. suchen Bergleute im Korbacher Eisenberg nach Gold. In mühevoller Handarbeit mit Schlägel und Eisen im schummrigen Licht der Kienspäne treiben sie 20 km Schächte und Stollen in den Berg. Kälte, Dunkelheit, Feuchtigkeit und Rußentwicklung bestimmen die Arbeitswelt der Bergleute. Nicht umsonst war zur damaligen Zeit der Verschleiß des (Produktions-) Faktors Mensch besonders hoch. Vor allem mit dem Einzug von elektrischer Energie und Technik hat sich der Bergbau verändert. Ein rekonstruierter Arbeitsplatz der 1970er Jahre zeigt eindrucksvoll, dass die Arbeitswelt unter Tage mit zunehmender Technisierung zwar immer noch gefährlich war, der Bergmann aber deutlich angenehmere Arbeitsbedingungen vorfand …

BESUCHERBERGWERK AM EISENBERG

Treffpunkt: Zechenhaus am DGH Goldhausen, Turmweg 4, Goldhausen (Anfahrt www.goldspur-eisenberg.de) Sonntag, 18. August, 14.30 Uhr Führung mit Jacke, Schutzhelm und Gummistiefeln (werden gestellt), für Kinder ab 6 Jahren Anmeldung erforderlich bis 16.08.,12 Uhr Bürgerbüro Korbach Tel. 05631 53–232, [email protected], www.goldspur-eisenberg.de Essen & Trinken Eisenberg-Hütte am Zechenhaus Nvv Haltestelle Hbf Korbach (Entfernung 7,5 km), Linien R4, R55, Bus 510, 555, von dort AST 581.8

Sonntag 14.30 Uhr 6,00 € Kinder 2,50 €

MALSFELd MENSCH MACH BIER

Seit Jahrhunderten hat das Handwerk des Bierbrauens in Malsfeld Tradition. Bereits seit dem Ausgang des Mittelalters besaß das Dorf ein eigenes Brauhaus. Gegründet wurde die heutige, das Dorf prägende Brauerei am Fuße des Fährberges bereits im Jahre 1870. Das Brauereimuseum mit einer umfassenden Sammlung rund um die Bierherstellung und -kultur eröffnete im April 2010 in der ehemaligen Abfüllerei der Malsfelder Brauerei seine Türen. Bestaunen, erleben, genießen … Wer Bier nicht nur trinken, sondern auch wissen will, wie es seinen Weg zum Biergenießer findet, erhält hier alle Antworten.

BRAUEREIMUSEUM MALSFELd

Brauereistr. 7 Sonntag, 18. August, 11–17 Uhr Museumsbetrieb Besichtigung des neuen Kleinsudwerkes möglich

Essen & Trinken ja Nvv Haltestelle Malsfeld Bahnhof, Linie R5

Sonntag 11–17 Uhr

2,00 € bis 10 J. frei

MEISSNER-ABTEROdE 49

GRUBENFAHRT INS BLAUE

Am Standort der Grube Gustav wird seit dem 16. Jhd. Kupferschiefer abgebaut. Die handgepickelten Stollen verdeutlichen die damaligen mühevollen Arbeitsmethoden. In der Fördermaschinenkammer sind Mineralien und Gesteine sowie altes und modernes bergmännisches Gerät (Gezähe) ausgestellt. Schutzhelm auf! Mit dem Grubenführer geht es zu Fuß in den Berg. Es gibt Interessantes aus der Bergbaugeschichte, der entbehrungsreichen Arbeit der Bergleute und der Geologie zu berichten. Temperaturen ganzjährig bei 10 Grad. Für Rollstuhlfahrer zugänglich.

BESUCHERBERGWERK GRUBE GUSTAv

Kupfergasse 19 c, Meißner-Abterode, an der L3335 Sonntag, 18. August, 13–16 Uhr Führungen durch das Besucherbergwerk, Dauer ca. 1 Stunde, Kinder ab 6 Jahren Essen & Trinken Gashaus Höllental direkt neben der Grube Gustav Nvv Haltestelle Meißner-Frankershausen/Frau Holle, Bus Linien 202, 222

Sonntag 13–16 Uhr

6,00 € Kinder 4,00 €

MELSUNGEN

MOdERNE, ZUKUNFTSORIENTIERTE AUSBILdUNGSKONZEpTE UNd ARBEITSWELTEN

In der Werkanlage Buschberg werden Dialysemaschinen und modernste Spritzen- und Infusionspumpen hergestellt. Außerdem beherbergt die Werkanlage das neue Ausbildungszentrum. Ein Rundgang stellt die Arbeit in einem modernen Produktionsbetrieb, das außergewöhnliche Büro- und zukunftsorientierte Ausbildungskonzept vor.

B. BRAUN MELSUNGEN AG Treffpunkt: Werkanlage Buschberg (Bushaltestelle direkt am Werkeingang) Freitag, 16. August, 16 Uhr Werkführung durch die Werkanlage Buschberg der B. Braun Melsungen AG, Dauer ca. 1,5 Stunden, max. 80 Personen Anmeldung erforderlich B. Braun Melsungen AG, Ursula Knoll (Unternehmenskommunikation), Tel. 05661 71 – 5040, [email protected] Nvv Haltestellen Melsungen Pfiefffewiesen/Avitum oder Pfieffewiesen/B83, Bus Linien 400, 451

Freitag 16 Uhr frei

SpANGENBERG 51 WELTWEIT AKTIv. IN SpANGENBERG ZU HAUSE.

Die WIKUS-Sägenfabrik gehört weltweit zu den führenden Herstellern von Präzisionssägebändern für die Bearbeitung von Stahl, Aluminium und anderen NE-Metallen. Mit rund 600 Mitarbeitern agiert WIKUS im nordhessischen Spangenberg, aber auch mit eigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften in den USA, China, Schweden, Frankreich und Österreich. Darüber hinaus sind internationale Vertretungen in allen wichtigen Industrieländern für WIKUS tätig. Internationale Präsenz und gleichzeitige Heimatverbundenheit – das gehört bei WIKUS zusammen.

WIKUS-SÄGENFABRIK

Melsunger Str. 30 Freitag, 16. August, 15 Uhr Werkbesichtigung, Dauer ca. 2 Stunden, max. 20 Personen

Anmeldung erforderlich Frau Jentsch, [email protected], Tel. 0561 70949–11, Di–Do 9–12 Uhr oder www.blauer-sonntag.de Nvv Haltestelle Spangenberg Abzweig Bergheim, Bus Linie 400

Freitag 15 Uhr

frei

SCHWALMSTAdT-TRUTZHAIN MENSCH UNd MECHANIK

Die Weberei Egelkraut stellt seit 1922 in handwerklicher Tradition feine Stoffe wie Laméstoffe für Theater und Bekleidung, Brokate, Damaste, Gobelin, Paramentenstoffe (Kirchenstoffe) und Trachtenstoffe her. 1922 im Egerland gegründet, musste der Produktionsstandort im 2. Weltkrieg durch Vertreibung aufgegeben werden. Auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers wurde 1947 in einer Baracke die Produktion mit fünf Handwebstühlen und zwei kleinen Schaftwebstühlen wieder aufgenommen und ständig ausgeweitet. Die älteste Maschine der mechanischen Weberei stammt von 1936, die jüngste von 1952.

WEBEREI EGELKRAUT

Hauptstraße 31, Trutzhain Sonntag, 18. August, 12–17 Uhr Sonderführungen im Stundentakt durch eine der letzten mechanischen Webereien Deutschlands Essen & Trinken Kaffee, Kuchen, Getränke, Würstchen Anreise mit dem pKW

Sonntag 12– 17 Uhr 12, 13, 14, 15, 16 Uhr Spenden willkommen

SCHWALMSTAdT-TRUTZHAIN 53 BLUMEN MAdE IN TRUTZHAIN

Die Kunstblumenfabrik gehörte zu den ersten Unternehmen, die sich nach Flucht und Vertreibung 1948 in den ehemaligen Baracken des Kriegsgefangenenlagers Stalag IX A ansiedelten. Die Fabrik musste im Jahr 2003 ihre Türen schließen, aber alles ist bis heute unverändert. Maschinen, Stoffe, Model, Stechuhr und natürlich viele Kunstblumen in allen Farben und Formen gibt es zu entdecken. Der neue Film der Filmemacherin Julia Charlotte Richter mit dem Titel „Blumen made in Trutzhain” gibt einen hervorragenden Einblick in die Geschichte und die Welt der Kunstblumenfabrik Lumpe.

KUNSTBLUMENFABRIK LUMpE

Hauptstr. 13 Sonntag, 18. August, 13, 15 Uhr vorführung des Films „Blumen made in Trutzhain” in der Gedenkstätte und Museum Trutzhain (Seilerweg 1, ca. 100 Meter entfernt), Dauer ca. 45 Minuten Besichtigung der ehemaligen Kunstblumenfabrik jeweils im Anschluss an den Film möglich

Anreise mit dem pKW

Sonntag 13 und 15 Uhr

frei

TRENdELBURG-WÜLMERSEN dIE BLAUE KRAFT, dIE IM WASSER STECKT

Das Laufwasserkraftwerk Wülmersen am Oberlauf der Diemel wurde 1924 eröffnet. Noch heute wird Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Bei dem letzten Umbau wurde eine Francis-Turbine mit Stromgenerator und eine Schaltanlage mit Kettenantrieb als Schauanlage hergerichtet. Nach einer Einstimmung mit Filmpräsentation erhalten Sie eine Führung durch das Live-Museum mit Turbine, Generator und Schaltanlage. Auch moderne Kraftwerkstechnik ist zu sehen, die den direkten Vergleich Alt/Neu ermöglicht.

E.ON MITTE LIvE-MUSEUM WÜLMERSEN

Wasserkraftwerk Trendelburg-Wülmersen Sonntag, 18. August, 10–15 Uhr Museumsbetrieb 10, 12 und 14 Uhr Sonderführungen, max. je 35 Personen, für Kinder ab 11 Jahren

Nvv Haltestelle Trendelburg, Abzweig Wülmersen, Bus Linie 180

Sonntag 10–15 Uhr 10, 12, 14 Uhr frei

» Mit dem NVV kreuz

und quer durch den blaueN SoNNtag!

Am 16.08. und 18.08.2013 ist es wieder so­ weit: An über 40 Standorten in fünf nord­ hessischen Landkreisen und der Stadt Kassel lockt uns der blaue SoNNtag auf ent­ deckungsfahrt zu den Schätzen der Industriekultur. Sein diesjähriges Motto: „Faktor Mensch“. Menschlich und freundlich geht’s auch im öffentlichen Nahverkehr zu. Unsere Mit­ arbeiter bringen Sie bequem und schnell zu den interessanten Stätten der Industrie­ kultur – am besten mit dem günstigen Multiticket des NVV. Weitere Infos zum blaueN SoNNtag gibt´s in allen Kundenzentren des NVV oder unter www.blauer­sonntag.de

Gemeinsam mehr bewegen.

FAKTOR MENSCH - ARBEITSWELTEN 57 Messinghof Kassel, Anfang des 20. Jahrhunderts Die Schmiede und Schmelzer waren seit Generationen mit ihren Familien im Messinghof untergebracht. Die Familien hatten ihre eigenen Gärten und Schweineställe. Sie wohnten kostenfrei, d. h. sie zahlten keine Miete, kein Wasser- und Stromgeld, und auch die Kohlen gab es kostenlos. Die Handwerker waren gesuchte Spezialisten und gaben ihr Wissen weiter. Die Öfen waren Tag und Nacht in Betrieb. Nur zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten erloschen sie. An diesen Tagen, wenn die Glut langsam nachließ, kamen die Frauen der Arbeiterfamilien und backten in den Öfen ihre Kuchen. (Quelle: Industriestandort Bettenhausen, Firmengeschichten aus dem Kasseler Osten, Arbeitskreis Bettenhausen im Stadtteilzentrum Agathof)

Salzmann & Comp., um 1900 „Der kluge, umsichtige und seiner Zeit weit vorausdenkende  Inhaber der Firma Salzmann & Comp., Kommerzienrat Heinrich Salzmann, hatte in der Verantwortung für seine Facharbeiter erkannt, daß es sowohl für die Gesundheit als auch für die Leistung der Menschen von größter Wichtigkeit war, sie mit ihren Familien möglichst betriebsnah seßhaft zu machen und sie dadurch an die Arbeitsplätze zu binden. Diese Absicht gab Heinrich Salzmann Veranlassung, sich im gesteigerten Maße der Wohnungsfürsorge zu widmen. […]. So entstand die Gartenstadt Salzmannshausen.“ (Quelle: Festschrift zur 75-Jahrfeier des Ortsteiles Salzmannshausen, 15.–17. Juli 1977, Bild nebenstehend: Fabrikant Heinrich Salzmann (1851–1915), Foto ca. 1900)

FAKTOR MENSCH – ARBEITSWELTEN 59 Henschel & Sohn Kassel, 1950er Jahre Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens stattete ein Staatsoberhaupt der Firma einen Besuch ab, sagte Firmenchef Oscar R. Henschel bei der Begrüßung. Selbst der hessische Kurfürst habe nichts von Henschel wissen wollen, weil ihm die Schornsteine zu sehr qualmten. „Dazu kam, dass mein Großvater einen Bart trug, der ihm den Ruf eines Demokraten einbrachte“, wird der Firmenchef in der Festschrift zitiert. (Quelle: HNA vom 01.05.2013 über den Besuch des Bundespräsidenten Theodor Heuss am 1. Mai 1953, der in einer Festschrift für die Mitarbeiter dokumentiert wurde)

Henschel & Sohn Kassel, 1950er Jahre Hier werden Löcher für Stehbolzen in den Kessel getrieben. Dies musste mit besonderer Vorsicht und Sorgfalt geschehen, damit die Bolzen auch später den enormen Kräften standhalten konnten. Ein Auszubildender aus den 1950er Jahren erzählte beim Betrachten dieses Bildes: „Die Arbeit war klasse, aber ich kann nicht mehr gut hören – es war sehr, sehr laut!” (Quelle: Technik-Museum Kassel)

Abbildung links: Ehrenurkunde Henschel & Sohn „In Anerkennung 25 jähriger treu geleisteter Dienste”, Urkunde aus dem Jahr 1935 (Quelle: Stadtmuseum Kassel)

vereinigte Großalmeroder Tonwerke Rommerode, 1960er Jahre „Mit dem ersten Lohn wurden in Kassel die ersten Anzüge gekauft. Am folgenden Tag ging es zum Fotografen. Fotos waren ihnen sehr wichtig, so konnten sie in der Heimat ihren Erfolg zeigen.” Zitat eines ehemaligen Arbeitskollege der Gastarbeiter. Bild rechte Seite, von links nach rechts: Vassilios, Nenelaus, Theo, Suterios, Nico (Quelle: Glas- und Keramikmuseum Großalmerode)

Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Borken, 1960er Jahre Ein Bergmann: „Im Mai 1961 haben wir einen wilden Streik gemacht, weil die Kraftwerker ein 14. Gehalt als Dividende bekamen und wir, die Grubenleute, nur 13 Gehälter bekamen. Sie gingen zum Dienst – und wir an die Arbeit. Wir hatten keinen einheitlichen Manteltarif. Der Streik begann ganz spontan. Streikbrechern wurden die Reifen an den Autos platt gestochen! Zwei Tage haben wir die Arbeit niedergelegt. Es wurde keine Kohle gefördert und transportiert. Nach anderthalb Tagen verkündete der Gesamtbetriebsrat: Ihr könnt die Arbeit wieder aufnehmen, ihr bekommt ein 14. Monatsgehalt.“ (Quelle: Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Borken, Zeitzeugeninterview vom 19.8.2012)

Abbildung links: Schichtende im Braunkohlenrevier Borken in den 1950er Jahren (Quelle: Hess. Braunkohle Bergbaum. Borken)

FAKTOR MENSCH – ARBEITSWELTEN 61

Spinnfaserfabrik Enka Kassel, 1970er Jahre „Das Wort „Spinnfaserfamilie“ ist nicht nur eine Floskel. Die lange Betriebszugehörigkeit führte dazu, dass man seine Kollegen von mehreren – und nicht nur von den besten – Seiten kennenlernte ... . Und brauchte man mal einen bestimmten Rat, dann wusste man, Kollege Meier hat dieses und jenes Hobby ... und kann Auskunft geben.“ (Quelle: H.Diederich „Meine Erinnerungen an Enka“)

poresta systems GmbH, Anfang des 21. Jahrhunderts „Als Industrieunternehmen bieten wir sowohl jungen Menschen als auch Mitarbeitern, die bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben, eine große Bandbreite an Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. ... Unser Betriebsklima zeichnet sich durch einen offenen und fairen Umgang miteinander aus und erfordert neben Engagement und Ehrgeiz gute Kommunikationsfähigkeiten und die Bereitschaft zu fachübergreifendem Denken. Unseren Standort in Nordhessen wollen wir mit gut ausgebildeten Fachkräften zukunftsfähig stärken.“ (Quelle: Personalleiter poresta systems GmbH, J. Schwatlo)

übersicht nach tag / uhrzeit FREITAG, 16. August 2013 Werkführungen und Betriebsbesichtigungen 08 Uhr 09 09.30 09.30 09.30 10 10–18 10.30 10.30 11.30 12.30 13 13 14 14 14 14 14.30 15 15 15.30 16 16 16.30 18.30

Calden Wilhelmsthaler Mineralbrunnen Seite 17 Homberg AKH-Antriebstechnik KATT Hessen 27 Bad Wildungen Poresta Systems GmbH 10 Frankenberg Thonet GmbH 19 Kassel Mercedes-Benz Werk Kassel 32 Homberg AKH-Antriebstechnik KATT Hessen 27 Kassel Kulturbahnhof/Südflügel – Ausstellung 3 Calden Wilhelmsthaler Mineralbrunnen 17 Frankenberg Thonet GmbH 19 Frankenberg Thonet GmbH 19 Bad Wildungen Poresta Systems GmbH 10 Großalmerode August Gundlach KG 23 Kassel Müllheizkraftwerk MHKW 34 Baunatal Volkswagen AG Werk Kassel 13 Frielendorf Momentive Specialty Chemicals GmbH 20 Kassel Mercedes-Benz Werk Kassel 32 Kaufungen Stahlbau Lamparter 43 Bad Arolsen HEWI Heinrich Wilke GmbH 8 Allendorf Viessmann Werke 7 Spangenberg WIKUS-Sägenfabrik 51 Bad Wildungen Poresta Systems GmbH 10 Baunatal Volkswagen AG Werk Kassel 13 Melsungen B. Braun Melsungen AG Werk Buschberg 50 Kassel Unternehmenspark Kassel UPK 42 Heringen Monte Kali - Sonnenuntergangsführung 25

SONNTAG, 18. August 2013 Führungen, Spaziergänge, Wanderungen 10 Uhr 10 10 10.30 11 11 11 12 12 12.15 12.30

Bad Wildungen Hirschhagen Trendelburg Kassel Bad Hersfeld Kassel Kassel Kaufungen Trendelburg Kassel Kassel

Historisch-Geologische Führung Seite Ehem. Sprengstofffabrik – Spaziergang E.ON Mitte Live-Museum – Sonderführung Messinghof - Führung durch das Gebäude Firmengelände WEVER - Führung Ehem. Bekleidungswerke Brandt – Führung Sophie Henschel - Unternehmerin ... – Führung Wanderung zu Flora und Fauna ... E.ON Mitte Live Museum – Sonderführung Salzmann & Comp. – Führung Messinghof – Führung durch das Gebäude

11 26 54 35 9 30 37 44 54 38 35

63 12.30 13 13 13 13.45 14 14 14 14 14 14 14.30 14.30 15 15 15.15 16 16

Kassel Unterwegs auf den Spuren Kasseler ... – Führung Bad Zwesten Obermühle Niederurff – Führung Kassel Ehem. Bekleidungswerke Brandt – Führung Schwalmstadt Kunstblumenfabrik Lumpe – Film + Führung Heringen Busrundfahrt durch das Werra-Kali-Revier Bad Hersfeld Firmengelände WEVER – Führung Großalmerode Glas- und Keramikmuseum – Ausstellungseröff. Hirschhagen Ehem. Sprengstofffabrik – Spaziergang Kassel Die Unternehmerfamilie Henschel – Führung Kaufungen Bergwerkmuseum Rossgang – Kinderführung Trendelburg E.ON Mitte Live-Museum – Sonderführung Korbach Wolfgang-Bonhage-Museum – Sonderführung Korbach Besucherbergwerk am Eisenberg – Führung Bad Hersfeld Firmengelände WEVER – Führung Schwalmstadt Kunstblumenfabrik Lumpe – Film + Führung Kassel Salzmann & Comp. – Führung Bad Hersfeld Firmengelände WEVER – Führung Kassel Astronomisch-Physik. Kabinett – Führung

38 12 30 53 24 9 22 26 38 44 54 46 47 9 53 38 9 29

SONNTAG, 18. August 2013 Tagesveranstaltungen 08–16 Edertal-Hemfurth 09–14 Fuldabrück-Bergsh. Trendelburg 10–15 10–16 Kassel 10–16 Kassel 10–17 Bebra 10–17 Bebra 10–17 Immenhausen 10–18 Kassel 10.30–18 Bad Hersfeld 11–16.30 Korbach 11–17 Kassel 11–17 Malsfeld 11–17 Borken 11–17 Großalmerode 11–17 Kassel 11–18 Kaufungen 12–17 Schwalmstadt 13–16 Kaufungen 13–16 Meißner-Abterode 14–16 Frankenberg

E.ON Wasserkraft, u.a. Kraftwerksführ. Seite Heidenbluth Schweißt. – Tag der offenen Tür E.ON Mitte Live-Museum Wülmersen Messinghof Museum Neue Mühle Rathaus Bebra – Ausstellung Eisenbahnmuseum Bebra Glasmuseum Immenhausen, u. a. Glasflohmarkt Kulturbahnhof/Südflügel – Ausstellung Firmengelände WEVER – Tag der offenen Tür Wolfgang-Bonhage-Museum Henschel Museum, u. a. Historische Kurzfilme Brauereimuseum Malsfeld Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Glas- und Keramikmuseum Technik-Museum Kassel Hessisches Ziegeleimuseum, u. a. Flohmarkt Weberei Egelkraut Bergwerkmuseum Rossgang Besucherbergwerk Grube Gustav Thonet GmbH – Showroom + Ausstellung

18 21 54 28 37 14 14 28 3 9 46 31 48 15 22 39 45 52 41 49 19

KONTAKT / IMpRESSUM INdUSTRIEKULTUR IN NORdHESSEN Die Verwaltung des industriekulturellen Erbes liegt in ehrenamtlichen Händen oder in der Verantwortung weniger Museen in kommunaler Trägerschaft. Hinzu kommen aktuell produzierende Betriebe. Die kleinen und großen Standorte thematisch zu verknüpfen und ihre Akteure in einen Dialog zu bringen, ist eine Aufgabe, der sich das netzwerk industriekultur nordhessen nino widmet. Gemeinsame Aktivitäten – wie der BLAUE SONNTAG der Industriekultur – helfen, nordhessische Industriekultur als einen wichtigen Bestandteil regionaler Identität zu entdecken. Das netzwerk industriekultur nordhessen nino wird von der Fördergesellschaft Nordhessen mbH getragen. Mehr Informationen zum BLAUEN SONNTAG erhalten Sie unter www.blauer-sonntag.de ANMELdUNG Einige Veranstaltungen sind anmeldepflichtig (Kennzeichnung: Anmeldung erforderlich). Bitte benutzen Sie zwingend die auf der jeweiligen Programmseite angegebenen Kontaktdaten. Alle anderen Veranstaltungen können ohne vorherige Anmeldung besucht werden. die Teilnahme an den veranstaltungen erfolgt auf eigene Gefahr. Jede Haftung wird ausgeschlossen. Es gelten die örtlichen Sicherheitsbestimmungen. HERAUSGEBER / pROJEKTLEITUNG Fördergesellschaft Nordhessen mbH, Frau Dörte Lenz Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel, [email protected] KONZEpTION, REdAKTION, GESTALTUNG www.proforma-kassel.de / Ursula Winter und akp_ / Sonja Kunze Fotos Umschlag U2 von li oben nach re unten: Stadtarchiv Eschwege, Bombardier Transportation, Volkswagen AG, Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Borken (2. Reihe re, 4. R. li), Werra-Kalibergbau-Museum Heringen, U. Winter, Stadtarchiv Großalmerode (4. R. re, 5. R. li), M. Eusterbrock, U3 von li oben nach re unten: Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Borken (1. R. li, 3. R.), BlueTec GmbH & Co. KG, M. Eusterbrock (2. R. li, 4. R. li, 5. R. re), Kulturfabrik Salzmann, Henschel Museum Kassel, Technik-Museum Kassel. Fotos Standorte Teilnehmende Unternehmen / Museen / Initiativen / Vereine etc. Fotos Ausstellung Dieter Schwerdtle (Repro Dr. Alexander Link)

Öffnungszeit Verpflegungsmöglichkeit Eintritt für Kinder geeignet / Aktion für Kinder Exklusive Sonderführung Spaziergang / Wanderung Film

www.blauer-sonntag.de