Kinderhaus St. Korbinian

Kastanienweg 5

85716 Unterschleißheim

Jahresthema 2015 / 2016 Liebe Eltern, wie jedes Jahr haben wir uns auch dieses Jahr wieder viele Gedanken darüber gemacht, welches Thema uns in diesem Jahr intensiver beschäftigen darf und soll. Nach dem Zusammenführen verschiedener Aspekte, wie Interessen, Entwicklungsstand und Bedürfnisse der Kinder haben wir nun eine für uns gute Wahl getroffen:

„In einem Baum, du glaubst es kaum - ganzheitlich die Natur erleben“ Auf dem Weg in den Kindergarten, beim Spazieren gehen mit Mama und Papa, in vielen Büchern, in unserem Garten und sogar, wenn wir aus dem Fenster schauen, überall können wir sie entdecken und finden – Bäume. Sie gehören zu unserem täglichen Umfeld, prägen die Landschaft, sind deutlich sichtbare Zeichen für den Jahresverlauf und Symbole für den Verlauf eines jeden Lebens. Nur wenige Themen können wir so ganzheitlich mit den Kindern erleben, wie das diesjährige. Denn die Thematik „Baum“ spricht alle Erfahrungs- und Lernbereiche an, verwebt sie im großen Stil miteinander und lässt die Kinder mit allen Sinnen erleben. In Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen haben wir Ihnen mit diesem Geheft einen Leitfaden durch das Kindergartenjahr 2015/2016 zusammengestellt, aus welchem Sie unsere Themenschwerpunkte, pädagogischen Inhalte und unsere Zielsetzungen entnehmen können. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen das Team des Kinderhauses St. Korbinian

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Unsere Bildungs- und Lernziele: „Im Baum, am Baum und um den Baum herum“ Schwerpunkt: Umwelt- und Naturverständnis Kinder haben Freude am Beobachten und Vergleichen von Phänomenen der belebten und unbelebten Natur. Sie erforschen und experimentieren gerne, sortieren, benennen und beschreiben ihre Umwelt und setzen sich mit Zusammenhängen oft ganz selbstverständlich und selbstständig auseinander. Die Kinder entwickeln durch das gemeinsame Wiederholen, Beobachten, Experimentieren, Fragen stellen und Antworten darauf suchen, sowie Forschen, allmählich ein Verständnis für ihre Umwelt und Natur, nehmen Veränderungen oder Vorgänge bewusst(er) wahr und lernen Zusammenhänge erkennen.

„Rinde, Blatt und Stamm, was ist alles dran?“ Schwerpunkt: Kognitiver Lernzielbereich

Die Wahrnehmung durch unsere Sinne ist grundlegend für alle Gedächtnis- und Denkprozesse. Kinder entwickeln kognitive Fähigkeiten in diesem Bereich, indem sie z.B. Gegenstände nach Merkmalen unterscheiden, sie ordnen und Abläufe und Zusammenhänge nachvollziehen können. Sie erfahren den Baum als wichtiges Lebewesen, welches den Menschen und Tieren Nahrung schenkt. Sie können unterschiedliche Baumarten benennen und bereichern ihren Wortschatz mit neuen Begriffen rund um das Thema „Baum“.

„„Klettern immer höher und höher“ Schwerpunkt: Lernzielbereich der Motorik

Kinder haben einen natürlichen Drang und Freude daran sich zu bewegen. Sie erwerben durch Bewegung Wissen über ihre Umwelt und lernen sie zu verstehen und zu „begreifen“. Die Kinder machen vielseitige Erfahrungen am und im Baum. Durch Klettern, Fühlen und Greifen lernen sie ihren Körper und ihre motorischen Fähigkeiten

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besser kennen und einschätzen. Ist der Ast dick genug um mich auszuhalten? Sind genug Zweige da um hochzuklettern? Habe ich genug Kraft um den Ast zu knicken? Geschicklichkeit und körperliche Geübtheit der Kinder sind zudem die beste Sicherheitsvorkehrung gegen Unfälle und Verletzungen.

„Rau ist die Rinde, weich das Blatt“

Schwerpunkt: Lernzielbereich der Wahrnehmung

Wir sehen den Apfel am Baum hängen, hören seinen Aufprall auf dem Boden, fühlen seine glatte Schale, schmecken ihn und riechen ihn. Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen – mit allen Sinnen an ein Thema herangehen, trägt dazu bei, dass Kinder ein Thema intensiv wahrnehmen und so Gelerntes langfristig einprägen können. Sie nehmen die Veränderungen, Einzelheiten eines Baumes bewusst wahr und spüren die Bedürfnisse des Baumes in den verschiedenen Jahreszeiten ganz bewusst nach.

„Achtsam sein“

Schwerpunkt: Religiöser und emotionaler Lernziel- und Erfahrungsbereich Kinder erfragen ihre Welt unvoreingenommen und stehen ihr staunend gegenüber. Sie stellen Fragen nach dem Anfang und Ende, nach dem Sinn und Wert ihrer selbst und nach Leben und Tod. In der Natur ist das „Werden und Vergehen“ für die Kinder sichtbar. Hier im Kinderhaus und draußen erleben die Kinder christliche Werte im Umgang mit der Natur, wir sind achtsam der Natur gegenüber und zeigen Empathie. Wir erleben die Schöpfung als nichts Selbstverständliches, zeigen Achtung und Dankbarkeit für die Geschenke der Natur und machen uns dies beispielsweise bei Festen (z.B. Erntedank) bewusst.

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„Verwurzelt wie ein Baum?“

Schwerpunkt: Philosophischer Lernzielbereich Philosophie deckt Fragen auf, die hinter dem, was wir für wahr halten, stehen. Durch das gemeinsame Philosophieren, Nachdenken und Nachfragen werden Kinder zu fragenden, wissbegierigen Kindern. Sie werden neugierig und fragen nach dem „Was wäre wenn...“ oder „Was würde daraus werden...“, wollen Hintergründe, die vielleicht nicht sichtbar sind, verstehen und akzeptieren. Der Themenbereich „Baum“ hat viel philosophischen Spielraum. Er ist ein klares Symbol, das für vieles in unserem Leben steht. Auch wir sind verwurzelt, haben einen Lieblingsbaum, haben unsere Wurzeln, sind im Leben verwurzelt, haben einen Stammbaum...

„Ich sing‘ das Lied vom Baum“ Schwerpunkt: Musikalischer und sprachlicher Lernzielbereich Durch das Betrachten von Bilderbüchern, Zuhören bei Erzählungen oder Geschichten, Erlernen von Gedichten und das Singen von Liedern, festigen und erweitern die Kinder ihren Wortschatz und vertiefen alle zuvor genannten Lernzielbereiche.

Unsere inhaltlichen Schwerpunkte: „Wenn die bunten Blätter fallen…“ In der Herbstzeit...

Der Herbst ist die Zeit, mit welcher wir unser Kindergartenjahr beginnen. An den Bäumen sehen wir viele Früchte hängen, welche den ganzen Sommer über gewachsen und nun reif sind, um sie zu ernten. Wir steigen auf die Leiter, recken und strecken uns und sammeln Birnen, Äpfel und Zwetschgen ein.

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Das Geschenk des Baumes nehmen wir gerne an und feiern zum Dank das christliche Fest „Erntedank“ mit allen Gruppen und unserem Pfarrer, Herrn Zirkelbach. Der Baum beschenkt aber nicht nur uns Menschen, sondern auch die vielen Tiere um uns herum. Nüsse, Eicheln oder Kastanien stehen auf ihrem Nahrungsplan und sind nun reif. Die heruntergefallenen Blätter und der Baum selbst bieten Schutz für viele Tiere in der kalten Jahreszeit. So langsam bereitet sich der Baum auf den kalten Winter vor. Er zieht all seine Kräfte in seinen Stamm, lässt seine Blätter bunt werden und wirft sie im Anschluss ab – zur Freude für Mensch und Tier. Doch, wie bereitet sich der Baum auf den Winter vor und wieso werden die Blätter bunt? Diesen und anderen Fragen möchten wir auf den Grund gehen.

„Oh, Tannenbaum…“

In der Advents- und Weihnachtszeit... In der kalten, trüben und kahlen Winterzeit ist ein Baum ein Symbol, das Hoffnung und Zuversicht für kalte Wintertage schenkt: Der Tannenbaum. Der immergrüne Baum steht in der Adventszeit neben der Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit und begleitet uns durch die Wochen des Wartens auf Jesu Geburt. Wir finden ihn überall zu dieser Zeit: An unserem Adventskranz, in der Dekoration des Zimmers, in Bilderbüchern, Geschichten oder auch in Liedern.

„Der Schnee in den Zweigen…“ In der Winterzeit...

Die Tage sind kurz, die Menschen verkriechen sich in ihre Häuser und hoffen auf einen wunderschönen schneereichen Winter, der anschließend in einen herrlichen Frühling übergeht. Auch der Baum wartet auf den Frühling und freut sich schon still und leise. Ganz kahl steht er in unseren Gärten und sammelt Kräfte. Wir wollen diesen Prozess nachspüren und erleben unsere Kräfte einmal ganz bewusst. Wir wollen mit den Kindern auf Traum- und Phantasiereisen gehen und

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so ein wenig nachempfinden, wie der Baum vielleicht sein Wachsen und sein Dasein im Jahreskreis erlebt. Auch in dieser Zeit ist der Baum bereit, uns etwas von sich zu schenken – sein Holz. Die Menschen nutzen das Holz für ihre Öfen und freuen sich über die wohlige Wärme und Geborgenheit, die es in den Häusern verbreitet.

„Im Märchen- und Zauberwald…“ In der Faschingszeit...

Wir tauchen ein in die geheimnisvolle Welt der Bäume. Wir erleben Geschichten und Märchen von winzigen Waldwichteln oder anderen Phantasietieren, die in und rund um den Baum wohnen könnten. Zu dieser Zeit verwandelt sich unser Kinderhaus in einen phantasievollen Märchen- und Zauberwald.

„Mein Lieblingsbaum…“ In der Frühlingszeit...

Der Frühling kehrt ein in unsere Stadt, die Bäume verteilen ihre Kräfte wieder auf den gesamten Baum und lassen die ersten Knospen sprießen. Es wirkt, als wäre der Baum zu neuem Leben erwacht. Alles grünt wieder und wird freundlich. Wenn wir so darüber nachdenken, fragen wir uns vielleicht: „Was würde uns der Baum jetzt erzählen?“ „Wie geht es ihm nach dem langen Winter?“ Wir philosophieren... Wenn wir genau hinschauen und beobachten, fällt uns auf, dass es viele verschiedene Blattarten gibt. Runde, spitze, zackige und viele mehr. Wir lernen einige Arten kennen, unterscheiden und finden bestimmt heraus, welche Bäume in unseren Gärten stehen. Welchen Baum mag ich gerne, woran erkenne ich ihn? – die Kinder überlegen. Gibt es auch einen Baum, der nicht im Garten steht, aber trotzdem zu unserem Leben dazugehört? Ja, den gibt es – unseren Stammbaum. Denn auch wir sind im Leben fest verwurzelt, haben mit anderen Menschen gemeinsame Wurzeln. Wir haben Menschen, die zu unserer Familie gehören und uns beim Wachsen und Gedeihen helfen und uns Halt im Leben geben.

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„Aus Holz gemacht…“

In der Frühlings- und Sommerzeit...

Werken an unseren Holzbänken, Bretter durch den Garten schleppen, Stöcke für gemeinsame Spiele sammeln, mit Bauklötzen Türme bauen, auf einem Stuhl hocken, auf dem Holztraktor oder im Holzhaus spielen – all das sind alltägliche Situationen aus dem Kindergarten- und Krippenalltag und für uns mittlerweile ganz selbstverständlich. Doch wer macht all die Sachen aus Holz und wie wird z.B. aus einem Baumstamm ein Holzbrett oder sogar ein Holzhaus gemacht? Das sind spannende Fragen, mit welchen wir uns näher beschäftigen werden. Wir achten in unserer Umgebung auf Gegenstände, die wir dem Baum zu verdanken haben: Vielleicht fällt uns ja der Maibaum auf, oder das Papier am Basteltisch.

„In einem Baum du glaubst es kaum, da wohnen viele Tiere…“ In der Sommerzeit...

Im Sommer lernen wir Lebensräume der Tiere rund um den Baum kennen. Was wohnt in unseren Bäumen? Wir schauen genau hin und beobachten. Wo wohnt der Vogel? Was macht der Käfer an der Rinde? Wohnt jemand in den Wurzeln? Wieso hat der Baum ein Loch? All das und noch mehr wollen wir herausfinden und erforschen.

„Schau genau…“ Durch das Jahr hindurch...

Wir erleben das Jahresthema mit unterschiedlichen Methoden und mit allen Sinnen, denn nur so können wir ganzheitlich an das Thema Baum heranführen. Der Baum wird Thema in Morgenkreisen, Stuhlkreisen, Meditationen, religiösen Einheiten, sowie im Turnen sein. Er begegnet uns in Liedern, im Alltag, in der

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Freispiel- und Gartenzeit, in den auch dieses Jahr wieder stattfindenden Projektwochen oder auf Ausflügen. Wir werden sensibel und achtsam, schauen sehr genau hin und erleben den Umgang mit der Natur ganz bewusst. Naturverständnis und Umweltschutz kann sich so schon früh bei unseren Kindern entwickeln. Auch in der näheren Umgebung schauen wir uns natürlich um. So ist der nahegelegene Wald oder unser Apfelbaum im Valentinspark in diesem Jahr umso mehr ein gern gewähltes Ziel. Für das nächste Frühjahr/Sommer planen wir einen Ausflug zum Walderlebnispfad in Freising.

Liebe Eltern, auch Sie können unser Thema aktiv unterstützen, indem Sie …  mit Ihren Kindern viel in der Natur unterwegs sind und den Baum bewusst entdecken.  gemeinsam mit Ihren Kindern die Schätze des Baumes finden und sammeln  achtsam mit der Natur umgehen  Anregungen und Ideen für uns haben Wir freuen uns auf ein erlebnisreiches Jahr mit Ihnen und Ihren Kindern, in dem stille und besinnliche Momente und auch farbige und lebendige Aktivitäten nebeneinander ihren Platz finden werden.

Ihr Kinderhaus St. Korbinian Team Diese Literatur war beim Zusammenstellen dieses Infobriefes sehr hilfreich: - Bayerischer Bildungs- und Erziehungsverlag – Beltz Verlag – 1. Auflage 2006