HARDWARE- FRUST KEIN. Sei es im Onlineshop oder in Elektronikfachgeschäften:

60 Kaufberatung Hardware-Kauftipps PCtipp, Mai 2010 S. 62 S. 61 KEIN HARDWAREFRUST S. 64 Die Masse an Hardware-Angeboten überfordert die meiste...
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Kaufberatung Hardware-Kauftipps

PCtipp, Mai 2010

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HARDWAREFRUST S. 64

Die Masse an Hardware-Angeboten überfordert die meisten: Welches Produkt ist das beste, welche Merkmale muss man beachten? Der PCtipp hilft beim Kauf.

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■ von Daniel Bader

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ei es im Onlineshop oder in Elektronikfachgeschäften: Die Zahl an PC-Hardware ist mittlerweile unüberschaubar – und jedes Produkt soll laut Beschreibung das beste seiner Klasse sein. Dem Nutzer werden Begriffe wie Core-2-Duo-Prozessor, Weitwinkel-Superzoom oder GlareType-Display um die Ohren geschlagen. Erwischt der überforderte Käufer ein schlechtes Angebot, ist der Frust gross. Der PCtipp führt Sie durch diesen HardwareDschungel und erklärt, worauf es beim Kauf von Digitalkameras, Notebooks und Netbooks, PCs, Bildschirmen sowie Multifunktionsgeräten ankommt. Wir stellen Ihnen dabei einzelne Modelle

nur als Beispiel vor; denn unsere Tipps sollen vor allem helfen, gute von schlechter Hardware zu unterscheiden. Zusätzlich haben wir bei jeder Gerätekategorie einen Spickzettel mit praktischen Kauftipps zusammengestellt und verraten Ihnen, mit welchen spannenden Innovationen Sie dieses Jahr rechnen dürfen. Kaufkriterien für jede Hardware: Vorweg einige Faktoren, die Sie beim Hardware-Kauf immer berücksichtigen sollten: Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Ausstattung und die Bedienung. Für Letzteres sollten Sie das gewünschte Gerät im Laden begutachten und in die

Hände nehmen. Eine Hilfe bei der Beurteilung der Bedienung sind auch die Hardware-Tests im PCtipp oder unter www.pctipp.ch/testcenter. Ebenfalls wichtig sind die Ergonomiewerte: Denn Stromverbrauch, Lautstärke oder Folgekosten beim Verbrauchsmaterial können auch bei einem guten Produkt unangenehm überraschen. Beachten Sie diese Kriterien beim Kauf und fragen Sie den Händler nach Details. Ausser den harten Kaufkriterien gibt es verschiedene weiche Faktoren: Sie umfassen Verarbeitung, Garantiedauer sowie Serviceleistungen. Letztere schliessen die Inbetriebnahme oder Reparaturkosten mit ein.

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Digitalkameras Der Megapixel-Wahn hat glücklicherweise ein Ende. Kamerahersteller setzen nicht mehr auf eine grössere Auflösung, sondern auf eine qualitativ bessere Ausstattung. Der Grund: Für ein gutes Bild ist nicht die Zahl der Megapixel ausschlaggebend, sondern vor allem die Sensorgrösse. Bei kleinen Sensoren liegen die Lichtdioden zu nah beieinander. Dadurch ist das Bild bei schlechten Lichtverhältnissen verrauscht. Digitalkameras lassen sich in drei Klassen einteilen: Kompaktkameras, Superzoom-Kameras und Spiegelreflexkameras. Sie unterscheiden sich punkto Preis, Gewicht, Grösse, Ausstattung, Bedienung und Einsatzzweck. Kompaktkameras: Diese kleinen Knipser sind für Gelegenheitsfotografen gedacht. Dank ihres geringen Gewichts (ca. 200 Gramm) und der kompakten Grösse lassen sie sich problemlos in der Hosentasche verstauen. Schon die günstigen Kompaktkameras für unter 100 Franken bieten Aufnahmehilfen für verschiedene Motive wie Landschaft, Porträt oder Gruppenbilder – das ist ideal für Einsteiger. Sie haben dafür Defizite beim optischen Zoom sowie der Auslöseverzögerung (beträgt teils über 1 Sekunde). Deshalb lohnen sich teurere Modelle für 250 bis 400 Franken. Sie decken statt des typischen 3-fach-Zooms einen 5- bis 10-fachen Zoombereich ab, bieten einen optischen Bildstabilisator sowie eine Auslöseverzögerung von unter einer Viertelsekunde. Letztere ist für Schnappschüsse Pflicht. Geeignet für: Einsteiger, die schnell und unkompliziert Fotos schiessen wollen. Bei den Kompaktkameras steht nicht die Technik und eine TopBildqualität an erster Stelle, sondern der Spass. Superzoom-Kameras: Sie haben alle Fähigkeiten von Kompaktkameras, aber einen viel grösseren optischen Zoombereich (10- bis 20-fach) und einen sehr guten Bildstabilisator. Dank diesem schiessen Sie auch bei Dämmerung noch gute Fotos. Weitere Unterschiede zu Kompaktknipsern sind die manuellen Einstellmöglichkeiten, um die Kamera optimal an Licht und Motiv anzupassen. Aktuelle Modelle verfügen zudem über Weitwinkelobjektive, mit denen sich weite Landschaften fotografieren lassen. Die Superzoom-Kameras wiegen zwischen 400 und 600 Gramm. Sie sind zwar noch kompakt, haben aber wegen des grossen Objektivs nicht mehr in der Hosentasche Platz. Geeignet für: Anwender, die mehr als nur Schnappschüsse knipsen wollen. Vor allem der grosse Zoombereich und die vielen manuellen Einstellmöglichkeiten erhöhen den Nutzfaktor. Spiegelreflexkameras: Diese Kameras richten sich vor allem an ambitionierte Fotografen, die bereits mit einer der beiden anderen Kategorien Erfahrungen gesammelt haben. Die Vorteile der Spiegelreflexkameras sind zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten und die Verwendung von Wechselobjektiven. Dadurch lassen sie sich genau dem Zweck anpassen. Zum Standard gehört ein optischer Bildstabilisator, der entweder im Body oder im Objektiv eingebaut ist.

Canon Ixus 130: Kompaktkameras eignen sich vor allem für Schnappschüsse

Nikon D5000: Dank Wechselobjektiven sind Spiegelreflexkameras für jedes Motiv perfekt HDR-Fotos: Viele neue Kameras beherrschen beeindruckende Funktionen wie HDR-Fotos

Fujifilm FinePix S1800: Superzoom-Kameras bestechen durch einen grossen Zoom-Bereich

Mittlerweile bieten die Hersteller sehr günstige Einstiegsgeräte an, die zusammen mit einem Standardobjektiv zwischen 500 und 800 Franken kosten. Das Gewicht liegt zwischen 800 Gramm und 1,2 Kilogramm. Die Spiegelreflexkameras müssen wegen ihrer Grösse und den Wechselobjektiven in einer Tasche transportiert werden. Geeignet für: Ambitionierte Fotografen, die in jeder Situation Top-Aufnahmen schiessen möchten. Voraussetzung ist, dass sich der Nutzer in die technischen Finessen der Fotografie und seiner Kamera einarbeitet. Trends 2010: Die interessanteste Innovation ist die Multi-Shot-Technik. Dabei verknüpfen die Kameras die Informationen von bis zu vier unterschiedlich belichteten Einzelaufnahmen. Dadurch werden die Schärfentiefe optimiert, Helligkeitsunterschiede ausgeglichen und das Rauschen eliminiert. Immer mehr Kameras haben eine Panoramafunktion, die überlappende Einzelbilder zu einer grossen Gesamtaufnahme kombiniert. Dasselbe gilt für die Auto-HDR-Funktion, die Fotos mit einem hohen Kontrastumfang (High Dynamic Range) erzeugt. Einige neue Knipser verfügen über eine WLAN-Funktion, um Fotos per E-Mail zu verschicken oder direkt ins Web zu laden. 2010 kommen auch erstmals Digitalkameras mit 3D-Funktion auf den Markt. In diesen sind zwei Sensoren und zwei Objektive verbaut, da für 3D-Aufnahmen jeweils zwei Fotos nötig sind.

DIGITALKAMERAS SELBST PRÜFEN: Am besten prüfen Sie bei einem Händler vor Ort, wie gut Ihr Wunschmodell in der Hand liegt und wie gut Sie mit der Bedienung zurechtkommen. Eine einfache und schnelle Bedienung ist das A und O beim Fotografieren.

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BILDSTABILISATOR: Digitalkameras mit einem optischen Bildstabilisator schiessen auch bei schlechten Lichtverhältnissen brauchbare Fotos.

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AUFLÖSUNG: Der Megapixelwert ist nur ein Hinweis, wie gross Sie Bilder ausdrucken können. Richtwert für ein A4Foto sind 6 Megapixel. Bei Kompaktkameras machen mehr als 12 Megapixel wegen der kleinen Chips keinen Sinn.

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AUSLÖSEVERZÖGERUNG: Die Auslöseverzögerung ist wichtig für Schnappschüsse. Bei guten Kompaktkameras liegt sie bei einer Viertelsekunde oder weniger.

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AKKUDAUER: Der Akku sollte für mindestens 200 Fotos reichen. Bessere Modelle schaffen 400 Aufnahmen und mehr.

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PREIS: Gute Kompaktkameras erhalten Sie für 250 bis 400 Franken. Brauchbare Superzoom-Modelle gibt es ab etwa 350 Franken. Die Strassenpreise für günstige Spiegelreflexkameras liegen zwischen 500 und 800 Franken.

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PCtipp, Mai 2010

NOTEBOOKS UND NETBOOKS

Notebooks und Netbooks

EINSATZZWECK: Überlegen Sie sich vor dem Kauf, wie Sie den Laptop verwenden wollen: Netbooks und Subnotebooks eignen sich vor allem für Webanwendungen und Office-Aufgaben. Dank des geringen Gewichts und langer Akkulaufzeit sind sie ultraportabel. Auf Multimedia-Laptops lassen sich Filme schauen und 3D-Games spielen, dafür leidet die Mobilität. Desktop-Ersatzmodelle sind sehr leistungsstark und glänzen bei der Ausstattung, die der von PCs ähnelt. Grosse Defizite hat diese Klasse wegen des Gewichts von bis zu 5 Kilogramm bei der Mobilität.

Bei Notebooks und Netbooks zählen ausser Geschwindigkeit und Ausstattung auch Gewicht, Akkulaufzeit und Verarbeitung. Die portablen PCs kann man in Leichtgewichte, MultimediaNotebooks und Desktop-Ersatzmodelle einteilen.

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GERÄT PRÜFEN: Kontrollieren Sie vor Ort beim Händler die Verarbeitung des Chassis, der Scharniere, der Tastatur sowie die Qualität des Bildschirms. Laptops mit GlareType-Display spiegeln bei Sonneneinstrahlung, matte Monitore zeigen Probleme bei kräftigen Farben in Fotos.

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PREIS: Netbooks sind mit Preisen ab 300 Franken die günstigsten MobilPCs. Anständige Multimedia-Notebooks kosten zwischen 800 und 2000 Franken. Bei Desktop-Ersatzmodellen ist der Preis sehr stark von der Ausstattung abhängig. Hat das Gerät neue und sehr starke Komponenten, kann es 4000 Franken und mehr kosten.

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Leichtgewichte: Die Federklasse hat dank der günstigen Netbooks stark an Attraktivität gewonnen. Diese kosten zwischen 300 und 700 Franken. Sie wiegen bis zu 1,4 Kilogramm, die Bildschirmdiagonale liegt zwischen 8 und 12 Zoll (20 und 30 cm). Top ist die Akkulaufzeit der Netbooks, die zwischen 4 und 8 Stunden beträgt. Auch die Verarbeitung der Chassis sowie die Qualität der Displays haben deutlich zugelegt. Punkto Ausstattung gibt es klare Auflagen von Intel und Microsoft: Die Geräte dürfen nur als Netbook bezeichnet werden, wenn ein Strom sparender Intel-Prozessor vom Typ Atom verbaut ist. Zudem sind die Grösse des Arbeitsspeichers (bis 1 GB), die Festplattenkapazität (bis 250 GB) und die Grafikeinheit (integrierter Chip des Typs GMA 3150) vorgegeben. Wegen dieser Auflagen ist die Leistung begrenzt. Wer mehr Performance wünscht, wählt ein Subnotebook. Diese sind ebenfalls leicht und kompakt, bieten aber gegenüber Netbooks etwa das 5-fache Prozessortempo. Meist haben sie

Toshiba Satellite A500: Filme und Spiele sind für Multimedia-Laptops kein Problem

Asus Eee PC 1005HA: Netbooks sind besonders mobil und Strom sparend

HP Pavilion dv8-1190ez: Desktop-Ersatzmodelle nehmen es mit DesktopPCs auf

2 oder 4 GB Arbeitsspeicher und eine Festplattengrösse von 500 GB. Der Preis liegt zwischen 1000 und 2500 Franken. Geeignet für: Mobile Nutzer, die vor allem surfen, mailen und Office-Anwendungen benutzen. Dank des geringen Gewichts sowie der langen Akkulaufzeit sind Netbooks und Subnotebooks ultraportabel. Multimedia-Notebooks: Sie sind die Universaltalente unter den Laptops. Sie wiegen zwischen 2,2 und 3,5 Kilogramm. Die Bildschirmdiagonale beträgt bis zu 16 Zoll (40,6 cm). Dank des Seitenverhältnisses von 16:9 lassen sich Filme ohne schwarzen Trauerrand gucken. Preiswerte Multimedia-Notebooks, die für Office-Anwendungen, Filme und ein Spielchen zwischendurch taugen, gibt es für unter 1000 Franken. Sie haben einen Zweikernprozessor, bis zu 320 GB Festplattenplatz und mindestens 2 GB Arbeitsspeicher. Oft ist ein Blu-ray-Laufwerk verbaut. Stärkere Geräte kommen mit Vierkernprozessoren. Für mehr Power sorgen zudem zwei Grafikchips: Einer ist Teil des Prozessors und für Office-Aufgaben zuständig. Der zweite stammt von nVidia (GeForce M) oder ATI (Radeon Mobility) und ist für 3D-Spiele vorgesehen. Die Grafikchips lassen sich während des Betriebs wechseln, was Strom spart. Zu haben sind solche mobilen Flitzer für 1500 bis 2000 Franken. Trotz der Fortschritte beim Energieverbrauch sollten Nutzer bei den Multimedia-Notebooks keine riesige Akkulaufzeit erwarten. Sie liegt bei guten Modellen bei etwa 4 Stunden. Geeignet für: Nutzer, die auf dem Notebook gerne Filme schauen und Spiele zocken. Wegen des Gewichts und der mittelmässigen Akkulaufzeit sind die Multimedia-Notebooks nur beschränkt für unterwegs tauglich. Desktop-Ersatzmodelle: Die High-End-Geräte unter den Notebooks bieten einen Festplattenplatz von 640 GB bis 1 TB (= 1000 GB). Die Bildschirmdiagonale beträgt bis zu 18,4 Zoll (47 cm). Punkto Leistung liegen die Geräte auf dem Niveau von sehr guten Multimedia-Notebooks. Das Plus an Ausstattung schlägt auf den Preis: Leistungsstarke Desktop-Ersatzmodelle, die sich auch für 3D-Games eignen, kosten zwischen 3000 und 4000 Franken. Es gibt aber auch Einsteigergeräte für unter 2000 Franken. Geeignet für: Anwender, die zu Hause keinen PC, sondern ein Notebook verwenden möchten. Die Geräte sind aufgrund des hohen Gewichts von bis zu 5 Kilogramm nur sehr begrenzt mobil. Trends 2010: Die wichtigste Neuerung sind Notebooks mit Multitouch-Display. Der Laptop lässt sich so komplett mit den Fingern via Bildschirm steuern – analog zum iPhone. Die Zahl der Notebooks mit Flash-SpeicherFestplatten wird zunehmen. Diese sind robuster und schneller als herkömmliche Harddisks. Die Boot-Zeit wird dadurch reduziert, genau wie die Dauer fürs Lesen und Schreiben von Daten. Im zweiten Quartal 2010 erscheinen Notebooks mit der neuen USB-Schnittstelle 3.0. Diese bietet eine um den Faktor 3 bis 5 schnellere Datenübertragung als USB 2.0.

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All-in-One-PCs und Nettops Der traditionelle Desktop-PC bekommt Konkurrenz. Immer beliebter werden All-in-One-PCs mit Bildschirm sowie winzige Nettops. Beide sind kompakter und energiefreundlicher. All-in-One-PCs: Bei diesen Computern sind Bildschirm, Prozessor, Laufwerke und alle Anschlüsse in einem einzigen Chassis integriert. Der Vorteil ist weniger Platzbedarf. Die Rechner arbeiten mit Strom sparenden Komponenten und machen dadurch weniger Lärm als herkömmliche Desktop-PCs. Bedient werden viele All-in-One-PCs via Touchscreen. Teure Geräte müssen sich punkto Performance nicht verstecken. Sie bieten eine sehr gute Gesamtleistung und sind damit für aktuelle 3D-Spiele fit genug. Einstiegsmodelle kosten etwa 800 bis 1200 Franken, Top-Produkte 2000 bis 4000 Franken. Geeignet für: Anwender, die ihren PC auch im Wohnzimmer aufstellen wollen. Schönes Design, wenig Platzbedarf und geringer Stromverbrauch sind die Stärken dieser Geräte. Nettops: Der Name ist eine Kombination aus den Begriffen «Network» und «Desktop». Diese PCs haben eine ultrakompakte Bauform (kaum grösser als eine Zigarettenschachtel) und sind – vergleichbar mit den Netbooks – vor allem für einANZEIGE

Axxiv Cumpact UC01: Mit den winzigen Nettops können Sie nur einfache Arbeiten erledigen

MSI Wind Top AE2200: All-inOne-PCs bieten die Leistung von Desktop-PCs

fache Office-Aufgaben und Webanwendungen geeignet. Im Vergleich zu All-in-One-PCs sind Tempo und Ausstattung deutlich reduziert. Auch ein Monitor fehlt. Dafür kosten sie nur zwischen 300 und 700 Franken. Ein weiteres Plus ist der geringe Strom- und Platzbedarf. Geeignet für: Anwender, die nur Office-Aufgaben sowie Webanwendungen ausführen möchten und wenig Platz haben. Auch der Preis ist ein Kaufargument. Trends 2010: Es werden in PCs zunehmend Strom sparende Komponenten verbaut. Dadurch produzieren die Geräte weniger Wärme; es lassen sich kleinere Lüfter integrieren und kleinere PCs konstruieren. Zudem halten neue Technologien wie USB 3.0 oder Bluetooth 3.0 Einzug.

ALL-IN-ONE-PCs UND NETTOPS EINSATZZWECK: All-in-One-PCs haben im Vergleich zu Nettops einen Monitor. In diesem ist ein kompletter, leistungsstarker Computer untergebracht. Nettops sind äusserst kompakt und Strom sparend. Dafür leidet die Leistung: Sie eignen sich vor allem für Webanwendungen und Office-Aufgaben.

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TOUCHSCREEN: Hat der All-in-One-PC einen Touchscreen, verbessert sich die Bedienung, dafür verteuert sich aber der Gesamtpreis des Geräts.

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PREIS: Nettops kosten zwischen 300 und 700 Franken. Die Preise für gute All-in-One-PCs liegen zwischen 2000 und 4000 Franken.

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FLACHBILDSCHIRME

Flachbildschirme

GERÄT ANSCHAUEN: Beim Kauf eines Flachbildschirms sollten Sie den Verkäufer bitten, das Gerät auszupacken und vorzuführen. So ärgern Sie sich später nicht über die Bildqualität oder Pixelfehler. Kontrollieren Sie bei GlareType-Displays, ob diese bei Lichteinfall nicht zu sehr spiegeln.

Mittlerweile beträgt die Standardgrösse von Flachbildschirmen 19 Zoll (ca. 48 cm). Bereits ab 22 Zoll (56 cm) gibt es Displays mit einer FullHD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. So richtig Spass macht das Filmschauen aber erst ab Grössen von 24 Zoll (61 cm). Nahezu alle aktuellen Monitore haben ein Seitenverhältnis von 16:10 oder 16:9. Sie sind damit für Multimediaanwendungen und das menschliche Sichtfeld optimiert. Ob der Bildschirm ausschliesslich für Office-Aufgaben taugt oder auch Spiele und Videos flüssig darstellt, hängt von der Reaktionszeit ab. Sie sollte nicht mehr als 8 Millisekunden betragen. Entscheidend dabei ist auch die Panel-Technologie: Modelle mit TN-Panel (Twisted Nematic) haben eine kurze Reaktionszeit, was sie für schnelle PC-Games prädestiniert. Monitore mit VA-Panel (Vertical Allignment) bestechen beim Kontrast und der Blickwinkelunabhängigkeit, können aber actionreiche Szenen weniger schnell aufbauen. Eine weitere Glaubensfrage lautet: GlareType- oder mattes Display? Erstere stellen zwar die Farben satter und brillanter dar, spiegeln dafür bei starkem Lichteinfall. Darüber hinaus sollte ein Bildschirm stabil verarbeitet, das Konfigurationsmenü einfach gehalten und die Druckknöpfe gut beschriftet sein. Achten Sie auch darauf, dass der Monitor über einen echten Ein-/Ausschalter verfügt, sonst frisst er im Stand-by-Betrieb teuren Strom. Ein gut ausgestatteter 22-Zoll-Bildschirm kostet mindestens 200 Franken, für einen 24-Zöller sind 400 Franken und mehr fällig. Die Faustregel: Je besser das Modell ausgestattet ist, desto tiefer müssen Sie in die Tasche greifen. Überlegen Sie

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REAKTIONSZEIT: Bitten Sie den Händler, dass er Ihnen einen Film mit einer schnellen Actionsequenz zeigt. So können Sie sich von der Spiel- und Filmtauglichkeit des Monitors überzeugen. Die Reaktionszeit des Bildschirms sollte nicht mehr als 8 Millisekunden betragen. Für Games und Filme eignen sich TN-Panels am besten.

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BLICKWINKEL: Ist für Sie eine hohe Blickwinkelunabhängigkeit wichtig, sollte der Bildschirm über die VA-Technik verfügen.

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AUSSTATTUNG KOSTET: Zusätzliche Ausstattung wie USB-Anschlüsse oder eine Pivotfunktion verteuern den Monitor.

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STROMVERBRAUCH: Achten Sie darauf, dass der Bildschirm über einen echten Ein-/Ausschaltknopf verfügt. So sparen Sie viel Strom.

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PREIS: Ein 22-Zöller kostet etwa 200 Franken, ein grosser 24-Zoll-Monitor zwischen 400 und 800 Franken.

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Eizo Foris FX2431: Berücksichtigen Sie beim TFT-Kauf, ob Sie das Gerät eher für Filme und Games oder für Büroanwendungen brauchen

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sich deshalb vor dem Kauf, was Sie benötigen: An USB-Ports können Sie Peripheriegeräte anhängen. Ein DVI- oder HDMI-Port überträgt das Videosignal im Gegensatz zu VGA digital. Dadurch wird die Bildqualität besser. Mittels Pivotfunktion lässt sich das Display auch hochkant nutzen. Das ist praktisch für die Bearbeitung von langen Word-Dokumenten oder Tabellen. Trends 2010: Bei den Flachbildschirmen gibt es dieses Jahr zwei wichtige Trends: Der erste sind Helligkeitssensoren. Sie messen das Umgebungslicht und passen die Helligkeit an. Damit reduzieren Sie den Energieverbrauch – im besten Fall um 50 bis 70 Prozent, wie Tests in unserem Labor zeigten. Der zweite Trend: Wie bei den Digitalkameras wird auch bei den Computermonitoren die 3D-Technik Einzug halten. Um diese zu nutzen, braucht es jedoch eine 3D-Brille und eine spezielle Grafikkarte.

Multifunktionsgeräte Drucker, Kopierer, Scanner und Fax in einem: Multifunktionsgeräte (kurz MFG) bieten vier Funktionen unter einer Haube. Als Druckmittel verwenden Hersteller Tinte oder Toner (Laser). Beide Techniken haben Vor- und Nachteile. MFGs mit Tinte: Bei diesen Geräten ist das wichtigste Kaufargument die Fotodruckqualität. Sie ist besser als bei Lasergeräten. Je mehr einzelne Tintenpatronen ein Gerät verwendet, umso höher ist die Fotoqualität und desto ökonomischer der Tintenverbrauch. Bereits die Einstiegsklasse ab 200 Franken bietet meist einen guten Fotodruck. Ihre Schwäche ist aber das Tempo: Die günstigen Tinten-MFGs benötigen bis zu 1:30 Minuten für ein 10-seitiges farbiges Dokument mit Text, Grafiken und Diagrammen. Beim Fotodruck verdoppelt sich diese Zeit. Geräte ab 500 Franken haben ein besseres Druckwerk, das für Text-/Grafikdokumente unter einer Minute braucht. Fotos liegen meist nach weniger als zwei Minuten im Ausgabeschacht. Auch bei den Druckkosten gibts Unterschiede: Der Schwarz-Weiss-Druck ist mit 3 bis 7 Rappen pro A4-Seite durchwegs günstig, bei einem 10 x 15 cm grossen Farbfoto schwankt der Preis aber je nach MFG zwischen 30 und 70 Rappen. Punkto Ausstattung sind eine automatische Duplex-Einheit für den beidseitigen Druck, PictBridge-Schnittstelle für den Direktdruck ab Digitalkamera und farbige Displays Standard. Geeignet für: Anwender, die oft Fotos, aber sonst wenig drucken. Vor allem Geräte mit vier oder mehr Tintenpatronen drucken in einer sehr guten und preiswerten Fotoqualität. MFGs mit Laser: Die Laser-MFGs spielen ihre Stärke beim Tempo aus. Defizite gibt es dafür beim Fotodruck. Unterschieden wird zwischen Single-Pass- und Multi-Pass-Geräten. Erstere drucken ein Farbdokument in einem Durchgang. Multi-Pass-MFGs jagen eine Seite für jede der drei Grundfarben (Magenta, Gelb und Cyan) durch das Druckwerk. Dadurch brauchen sie für den Farbdruck viel länger. Ein 10-seitiges farbiges Mischdokument liegt bei schnellen Laser-MFGs

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in 45 Sekunden im Schacht, eine A4-Farbseite nach gut einer Minute. Teil der Ausstattung ist oft eine automatische Duplex-Einheit. Immer häufiger ist ein USB-Port frontseitig verbaut, über den sich Dokumente oder Fotos ab USB-Stick ausdrucken lassen. Die Kosten für eine Schwarz-Weiss-Seite liegen bei Laser-MFGs zwischen 1 und 5 Rappen. Für ein Farbfoto sind bis zu 30 Rappen fällig. Die Gerätepreise für gute Farblaser-MFGs beginnen bei ca. 450 bis 550 Franken. Da Laser-Multifunktionsgeräte oft in Betrieb sind, ist der Stromverbrauch besonders wichtig. Fragen Sie deshalb unbedingt den Händler danach. So können Sie viel Geld sparen. Geeignet für: Nutzer, die zu Hause viele Texte und Grafiken drucken, oder für kleine Büros. Dank des hohen Tempos und den moderaten Verbrauchskosten eignen sich Laser-Multifunktionsgeräte für ein monatliches Druckvolumen von mehreren 100 Seiten. Trends 2010: Hersteller reduzieren die Grösse der MFGs weiter. Schon heute werden FarbLasermodelle für den Schreibtisch angeboten. Der Fotodruck wird sich bei den Laser-MFGs weiter verbessern. Tintenstrahlmodelle legen dafür beim Tempo zu. Es gibt beispielsweise bereits Business-Drucker mit Tintenstrahltechnik, die sehr schnell drucken. ■ ANZEIGE

MULTIFUNKTIONSGERÄTE EINSATZZWECK: Wichtiges Kriterium ist der Einsatzzweck: Ein Laser-MFG zahlt sich bei einem hohen monatlichen Druckvolumen aus. Sie drucken sehr schnell und haben moderate Seitenpreise. Tintenstrahl-MFGs sind dafür kompakter und drucken Fotos in Fotolaborqualität.

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Oki MC350: Drucken Sie viel, empfiehlt sich ein Laser-MFG

VERBRAUCHSKOSTEN: Informieren Sie sich genau über die Verbrauchskosten des Multifunktionsgeräts. Kann Ihnen der Hersteller oder Verkäufer keine exakten Angaben machen, Hände weg!

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STROMVERBRAUCH: Wichtig ist auch der Stromverbrauch. Die Lasergeräte fressen meist mehr Strom als TintenstrahlMFGs. Benutzen Sie Ihr Gerät viel, ist ein geringer Stromverbrauch zentral; sonst zahlen Sie pro Jahr ein paar Hundert Franken.

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DRUCKART: Lasergeräte mit SinglePass-Technik drucken Farbseiten viel schneller als MFGs mit Multi-Pass-Technik.

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Brother DCP6690CW: Tintenstrahl-MFGs drucken ausgezeichnete Fotos

PREIS: Der Gerätepreis ist ein Faktor, denn günstige MFGs sind oft teuer im Verbrauch. Ein gutes Tintengerät kostet zwischen 200 und 500 Franken. Für ein FarbLasermultifunktionsgerät fallen zwischen 450 und 900 Franken an.

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