Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Kantonsschule Ausserschwyz Gymnasium | Fachmittelschule Maturaarbeit Oktober 2015 Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass Abb.:1 A...
Author: Heike Kohler
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Kantonsschule Ausserschwyz Gymnasium | Fachmittelschule

Maturaarbeit Oktober 2015

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Abb.:1 Autorin, Klasse Adresse

Seraina Schärer, M4a Untere Schwandenstrasse 67a, 8805 Richterswil

Betreuende Lehrperson

Herr Peter Kohl

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

2

Vorwort

4

Abstract

3

Einleitung

5

Gruppen

6

Arten von Gruppen

6

Merkmale von Gruppen

7

Modelle der Teambildung

9

Kräfte innerhalb einer Gruppe

7

Teamentwicklung nach Francis & Young

9

Phasenmodell nach Tuckman

11

Riemann-Thomann-Kreuz

16

Eigenes Modell

19

Forming- Sicherheit und Abgrenzung in der Gründungsphase. Storming- unterschiedliche Zielvorstellungen und Konflikt in der Streitphase. Norming- Kompromiss und Entscheidung in der Vertragsphase. Performing- Leistung und Bewährung in der Arbeitsphase. Re-Forming- Bilanz und Veränderung in der Orientierungsphase. Abgegrenztheit Berechenbarkeit

11 12 13 13 14

17 18

Methode

20

Resultate

21

Das Team

24

Interpretation der Resultate

25

Teamentwicklung nach Francis & Young

25

Phasenmodell nach Tuckman

27

Riemann-Thomann-Kreuz

28

Schlussfolgerung

28

Quellen

30

Anhang

32

Internetverzeichnis: Literaturverzeichnis: Abbildungsverzeichnis:

30 30 31

Fragebogen Ausführliche Darstellung der Antworten

32 34

2

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Abstract

Meine Arbeit handelt von Gruppen und deren Entwicklung.

In dieser Arbeit wird der Fragestellung „befindet sich das FU 17 Team des TV Unterstrass in der Performingphase?“ nachgegangen. Dazu habe ich mich in drei der bekanntesten Modelle eingelesen und diese auch teilweise miteinander verbunden und somit ein eigenes

Modell erstellt. Dieses erstellte ich aufgrund des Riemann-Thomann-Kreuzes und deren Kriterien und dem Phasenmodell nach Tuckman. Mit diesem Modell, durch persönliche Beobachtungen und einen Fragebogen konnte aufgezeigt werden, dass sich das FU 17 Team in der Performingphase befindet.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Vorwort

Da ich selbst Handball spiele lag es für mich sehr nah, dass meine Maturaarbeit etwas mit

Handball zu tun haben muss. Jedoch kam ich nicht direkt zu meinem Thema, denn mangels Lektüren konnte ich meine erste Idee nicht umsetzen. Dies wäre eine Untersuchung zum Thema Doping im Handball gewesen. Jedoch wäre diese Idee nicht umsetzbar gewesen.

Schnell bemerkte ich, dass ich mich für die Gründe, wieso sich ein Team so verhält wie es

sich verhält interessiere. Somit kam mir die Idee, dass ich eine Arbeit über das

Mentaltraining im Handball schreiben könnte. Aufgrund des Umfangs dieses Themas, konnte

ich auch diese Idee nicht umsetzen. Da ich mich aber schon teilweise in dieses Thema eingelesen hatte, fiel mir ein Textabschnitt wieder ein, in dem es um die Gruppendynamik

ging. Dies war für mich der Moment von welchem an, mich dieses Thema noch mehr

fesselte. Denn je mehr ich mich mit diesem Thema auseinandersetzte, bemerkte ich einige Parallelen zwischen meinem Team und den beschriebenen Merkmalen. Somit entschloss ich

mich dieses Thema weiterzuverfolgen und meine Arbeit darüber zu schreiben. Somit kam ich zu meiner Fragestellung, nämlich: befindet sich das FU 17 Team des TV Unterstrass in der Performingphase?

Ich danke meinem Betreuer Herrn Peter Kohl für die Unterstützung während diesem Jahr. Herr Thomas Reutimann, welcher Teilzeit als Mentaltrainer arbeitet, stand mir während

dieser Zeit auch zur Seite. Für dies möchte ich auch ihm danken. Nicht vergessen darf man die FU17 Mannschaft des TV Unterstrass, denn ohne ihre Hilfe hätte ich diese Arbeit nicht zu Ende schreiben können. Zuletzt danke ich noch meiner Familie, für die Motivation zum Weitermachen und die Unterstützung.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Einleitung

Das Forschungsfeld der Gruppendynamik und der Gruppenentwicklung ist ein noch sehr junges Forschungsfeld. Trotzdem besitzt dieses Thema einiges an Brisanz. Denn in der

heutigen Gesellschaft hat Leistung einen sehr hohen Stellenwert, deshalb unternehmen

sowohl Unternehmen wie auch Sportmannschaften alles um eine möglichst gute Leistung zu vollbringen. Aus diesem Grund befassen sich immer mehr Personen mit dieser Materie, wie

auch ich es tat. Jedoch gibt es unterschiedliche Ziele, denn die meisten wollen aus dieser

Materie Profit schlagen. Sie werden nämlich Mentaltrainer und spezialisieren sich auf die

Gruppenentwicklung. Mich nahm es jedoch wunder, ob es nicht auch natürlich geht. Somit stellte ich mir die Frage: Kann eine Mannschaft von alleine, die Performingphase erreichen?

Diese Frage könnte ich jedoch nicht beantworten, denn dazu müsste ich alle Mannschaften

analysieren. Jedoch kann ich es für einige Mannschaften analysieren, nämlich bei denjenigen des Vereines in welchem ich selbst spiele. Somit suchte ich mir eine Mannschaft aus und gelang zu meiner endgültigen Fragestellung.

Befindet sich die FU 17 Mannschaft des TV Unterstrass in der Performingphase?

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Gruppen

Arten von Gruppen Lange Zeit wusste man nicht, wie die Gesellschaft eingeteilt werden sollte. Denn man wusste, dass sie unterteilt ist und dies nach gewissen Mustern. Diese Muster analysierte der

Sozialpsychologe Peter R. Hofstätter (1913-1994) genauer. Die Einteilung erfolgte in sechs Unterteilungen, wobei später noch eine weitere spezielle Form hinzukam, das Team, um welches sich meine Arbeit handelt. Die Unterteilung erfolgt nach Kriterien, welche er beobachtete.

Solange es eine zufällige Ansammlung von Personen ist und diese keine emotionale Bindung untereinander aufweisen, nennt man es eine Menge. Kommt nun ein äusserer

Zustand hinzu, welcher die Menge bedroht oder in eine andere Extremsituation bringt, kann sie eine gemeinsame Kraft entwickeln und ist auch fähig miteinander zu agieren. Sobald

dieser sehr kurzlebige Zustand eintritt, nennt man es eine Masse. Sobald der äussere Zustand wieder wegfällt wird es wieder zu einer Menge.

Alle Personen, welche eine Gemeinsamkeit haben, gehören zu einer Klasse. Somit ist es

möglich, dass Personen zur gleichen Klasse gehören, sich jedoch nicht kennen. Somit gehöre ich zur Klasse der Gymnasiasten, kenne jedoch nicht einmal einen Bruchteil dieser

Klasse. Haben nun einige Personen einer Klasse ein gemeinsames Ziel entsteht ein Verband.

Den Begriff der Gruppe definiert Hofstätter so, dass in einer Gruppe immer ein LeiterTeilnehmer-Verhältnis herrscht. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, kann man all diesen

Klassifikationen freiwillig beitreten und wieder austreten. Bei einer Familie ist dies nicht der

Fall, den man wird in sie hinein geboren. Ausserdem kann man aus ihr auch nicht austreten.

Jedoch hat sie mit einigen der Klassifikationen etwas gemeinsam, sie hat nämlich auch ein Ziel, nämlich die Sicherung der Nachkommenschaft.

Ausserdem gibt es das Team, es ist eine übergeordnete Gruppe, ein Team ist ein

Zusammenschluss ausgewählter Personen, welche eine Aufgabe zu erledigen hat. In meinem speziellen Fall ist es nun eine Mannschaft, diese haben das gemeinsame Ziel den

Match zu gewinnen und auch während der ganzen Saison eine konstant gute Leistung zu erbringen.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Merkmale von Gruppen

Karl Schattenhofer und Oliver König beschreiben in ihrem Buch „Einführung in die

Gruppendynamik“ weitere Merkmale, welche auf die Gruppe wie auch auf das Team zutreffen.

Ein Team hat meist zwischen 3 und 20 Mitglieder, selten kommt es auch vor das eine Gruppe mehr als 20 Mitglieder hat. Diese Mitglieder haben eine Aufgabe oder ein Ziel, welches sie alle verbindet. Dieser Umstand bringt eine gewisse Verbindung zwischen den

Mitgliedern. Jedoch erfordert es auch Kommunikation, denn wenn man nicht miteinander

kommuniziert, kann man die Aufgabe auch nicht richtig erledigen. Somit ist es verständlich, dass Kommunikation etwas vom Wichtigsten innerhalb eines Teams ist.

Wie lange eine Gruppe oder Team besteht, hängt von der Aufgabe oder dem Ziel ab. Denn

eine Gruppe in einem Workshop besteht nie solange, wie eine Sportmannschaft oder eine Arbeitsgemeinschaft. In einer solchen Gruppe bildet sich mit der Zeit auch ein Wir-Gefühl,

das heisst ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Gruppenzusammenhalts. Ebenfalls bilden sich auch gemeinsame Normen und Werte des Teams. Diese sind danach wiederum

die Grundlagen für ein gemeinsames Arbeiten und die gemeinsame Kommunikation. Aufgrund dieser Werte und Normen bildet sich auch ein Netzwerk von sozialen Rollen, diese

sind alle so aufeinander abgestimmt, dass sie zur bestmöglichen Erfüllung des Ziels dienen. Denn ein Team erreicht meist eine bessere Leistung, als die Summe, der einzelnen Leistungen ihrer Mitglieder.

Kräfte innerhalb einer Gruppe „Sage mir, wie ein Mensch eine Situation erlebt- welche anziehenden und abstossenden Kräfte sich in ihr befinden- und ich sage dir, wie er sich verhalten wird!“1

Nachdem Kurt Lewin 1933 nach Amerika emigrierte, stellte er seine Feldtheorie auf. Diese

besagt, dass sich eine Person niemals in einer neutralen Situation befindet. Denn es wirken immer anziehende und abstossende Kräfte auf eine Person. Diese Kräfte werden von

Objekten, Personen und auch Aufgaben ausgesendet. Man kann sich diesen nicht

entziehen, denn wenn man sich den Personen oder den Objekten entziehen will, denkt man über ebendiese nach. Somit wird man sich von genau diesen Gedanken beeinflussen

lassen. Dies bedeutet, dass man sich selbst in ein solches Kräfteverhältnis bringt. Diese 1

Wellhöfer, Peter R.. 2012. Gruppendynamik und soziales Lernen. UVK Vertragsgesellschaft mbH.

Konstanz und München. S.15. Zeilen 29-31

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Kräfte sind immer, nämlich in unseren Gedanken, präsent. Wenn wir uns mit unserer Aufgabe oder unseren Gefühlen beschäftigen, haben wir mit einem Gefühl von uns zu tun. Wenn wir hungrig sind, verspüren wir zum Beispiel eine anziehende Kraft.

Dasselbe findet auch in einer Gruppe statt, denn nicht jeder versteht sich mit allen gleich gut.

Wir lassen uns auch von ihnen beeinflussen. Dies bemerken wir natürlich nicht, jedoch kann man es an bestimmten Merkmalen in der Verhaltensweise erkennen. All diese Prozesse

spielen sich in unserem Unterbewusstsein ab. Dies kann zur Folge haben, dass

offensichtlich zwischen zwei Personen einfach nichts gelingen will. Denn Grund dafür sehen

wir zwar nicht, aber wir können dafür sorgen, dass sich ihr Verhältnis verbessert. Dadurch verbesserte sich danach auch ihre Zusammenarbeit.

Kurt Lewin (1890-1947) ist einer der einflussreichsten Psychologen der Geschichte sowie der Begründer der modernen experimentellen Sozialpsychologie. Dies erreichte er alles

ohne jeglichen Abschluss. Denn als er 1914 kurz vor dem Abschluss stand, entschloss er sich in den freiwilligen Militär Dienst einzutreten und sein Studium auf Eis zu legen. Kurz vor Ende des Krieges wurde er schwer verwundet. Dies hatte zur Folge, dass er erst 1919 aus

dem Lazarett entlassen wurde und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Danach folgten zahlreiche Umzüge, schlussendlich zog er nach Amerika, wo er auch seine Feldtheorie schrieb und später dort verstarb.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Modelle der Teambildung Ein Team besitzt nicht von Anfang an die Fähigkeit eine gute Leistung zu erzielen. Diese

Fähigkeit erlangt es erst mit der Zeit und dem Durchlaufen von verschiedenen

Entwicklungsstufen. Jedoch ist es nicht einfach diese festzustellen, denn es gibt mehrere Modelle welche alle unterschiedliche Kriterien besitzen. Für meine Arbeit habe ich zwei der

Modelle ausgesucht, ein neueres und ein älteres, welches sehr weit verbreitet ist. Zu einem

späteren Zeitpunkt werde ich eine dieser Theorien noch mit dem Riemann-Thomann-Kreuz verbinden. Auf den ersten Blick haben diese nicht viel gemeinsam, schaut man es jedoch genauer an, gibt es doch einige Parallelen fest zu stellen.

Teamentwicklung nach Francis & Young Dieses Modell wurde im Jahr 2002 von Dave Francis und Don Young aufgestellt. Die beiden nutzen 12 Unterscheidungen um festzustellen, in welcher Situation sich das Team befindet

und wie es ihm geht. Dabei wird sowohl die Rolle des Trainers, wie die Organisation innerhalb der Gruppe und auch das Verhalten anderen Gruppen gegenüber betrachtet.

Diese Auflistung geht immer von optimalen Bedingungen aus und betrachtet ein Team als einen Teil von etwas Grossem. Um nun herauszufinden, ob ein Team auf einem guten Weg

ist muss man bei jedem Punkt abwägen, ob dies zutrifft oder nicht. Es ist auch möglich, dass sogar das Gegenteil zutrifft. Dies wäre jedoch sehr schlecht für die Teamentwicklung.

Wichtig ist, welcher Punkt betroffen ist. Denn einige Punkte in dieser Auflistung sind, für eine Mannschaft, wichtiger als andere.

1. Führung: Die Trainer müssen sich als Teil der Gruppe verstehen und dürfen sich nicht

über alle anderen stellen. Jedoch müssen sie der Gruppe trotzdem zeigen, dass sie die

Trainer sind und sie leiten. Wenn ihnen dies nicht gelingt, besteht die Gefahr, dass die Spieler die Führung übernehmen. Diese bestimmen dann und nicht mehr die Trainer.

2. Qualifikation: Hiermit sind die Fähigkeiten der Trainer und der Spieler und Spielerinnen gemeint.

3. Engagement: Das Engagement jedes Teammitglieds sollte gleich hoch sein, denn es

entstehen sehr schnell Spannungen, wenn jemand das Gefühl hat, dass sich jemand mehr für das Team einsetzt als ein anderer. Diese Spannungen können sogar zum Zerbrechen eines Teams führen, wenn sie zu gross werden. 9

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

4. Klima: Solange das Klima in der Mannschaft gut ist und alle offen miteinander sprechen können herrschen optimale Bedingungen für die Mannschaft und deren Leistung.

5. Leistungsniveau: Die Mannschaft sollte in der Lage sein, seine Leistung realistisch einzuschätzen und sich auch realistische Ziele zu setzen. Die Ziele sollten so gewählt

werden, dass sie dafür hart arbeiten müssen, um sie zu erreichen. Jedoch müssen sie erreichbar sein. Wenn man dieses Ziel schliesslich erreicht hat und auch weitere Spiele

gewinnen konnte und vielleicht sogar alles gewinnt, was man gewinnen kann, darf man dies nicht für selbstverständlich halten. Denn dies kann sich negativ auf das Gesamtklima in der Mannschaft auswirken.

6. Rolle der Organisation: Das Team sollte in die Organisation eingebunden werden. Ausserdem sollte man sich immer klar sein, dass man ein Teil von etwas Grösserem ist. In unserem Fall wäre dies der Verein.

7. Arbeitsmethoden: Das Team sollte wissen, wie sie etwas am besten verstehen und lernen.

8. Organisation: Jeder sollte sich seiner Rolle im Team bewusst sein und auch dementsprechend handeln. Das heisst, dass die Besseren, den Schlechteren helfen und somit etwas Gutes für das Team tun.

9. Kritik: Jeder sollte die Kritik ernst nehmen, jedoch nicht persönlich. Falls die Kritik nicht

ernst genommen wird, kann es dazu führen, dass die Leistung schlechter wird. Jedoch

muss man beachten, dass man immer kritikfähig sein muss. Denn egal wie gut man ist, man kann sich immer weiter verbessern.

10. Persönliche Weiterentwicklung: Jeder verändert sich natürlicherweise, deshalb sollte man sich klar sein, dass dies natürlich ist und dass diese Veränderungen auch einen Nutzen für die Mannschaft haben kann.

11. Kreativität: Auch in einem Team ist es wichtig, dass man zusammen kreativ sein kann.

12. Beziehungen zu anderen Gruppen: Wenn man ständig im Austausch mit anderen Teams

steht, hat man auch die Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt, die Teams zu verändern und die Spieler kennen sich schon teilweise und wissen wie sie spielen.

Ausserdem hat man somit auch die Möglichkeit, Anregungen aus anderen Mannschaften ernst zu nehmen und diese auch auszuprobieren.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Phasenmodell nach Tuckman

Wie es der Name „Phasenmodell nach Tuckman“ schon sagt wurde dieses Model vom US-

amerikanischen Psychologen Bruce Tuckman (*1938) erstellt. Er teilte den ganzen Prozess,

in vier Phasen ein, welche eine Gruppe durchlaufen muss. Diese vier Phasen beziehen sich auf die Zeit, in der das Team zusammen wirkt. Jedoch stellte man fest, dass eine Phase

fehlt, welche die Zeit, nach dem Erreichen des Ziels betrifft. Somit wurde 1977 eine fünfte Phase hinzugefügt.2

Forming- Sicherheit und Abgrenzung in der Gründungsphase. In dieser Phase treffen die verschiedenen Personen zum ersten Mal aufeinander und lernen

sich kennen. In dieser Zeit lernen sie aber nicht nur die anderen Gruppenmitglieder kennen,

sie lernen auch sich selbst kennen und wie sie auf die verschiedenen Charaktere reagieren und sich ihnen gegenüber verhalten. Ausserdem befolgen alle Personen der Gruppe einen gewissen ungeschriebenen Verhaltenskodex, denn alle Gruppenmitglieder benehmen sich,

in einem gewissen Masse gleich. Diese Verhaltensweise variiert von Gruppe zu Gruppe, aber es ist in jeder Gruppe vorzufinden. Ausserdem ist es die Zeit, in der die Grenzen der

Coaches ausgetestet werden. Wie kann ich mich verhalten, dass sie es durchgehen lassen und was kann ich eben nicht tun. Nach dem gleichen Prinzip wird auch das Ziel oder die Aufgabe gesucht, sofern es nicht von Beginn an klar ist.

Damit dies alles möglich ist, müssen die Coaches aber Sicherheit vermitteln und auch

erklären, weshalb sie so gehandelt haben. Eine weitere Aufgabe von ihnen ist, den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Ziele zu erklären und sie zu informieren, wie sie dies

am besten erreichen können. Jedoch sollte nebenbei noch genügend Zeit bleiben um sich

kennenzulernen, somit ist es nicht weiter erstaunlich, dass Fragen entstehen und eine gewisse Distanz zwischen den Einzelnen herrscht.

Trotz all dieser Anforderungen an die Coaches gibt es auch Anforderungen an die Spieler

und Spielerinnen. Denn die Coaches können das Kennenlernen fördern, aber die Teilnehmer und Teilnehmerinnen müssen sich selbst kennenlernen. Wenn sie sich danach einzelne

besser kennen, muss sich eine Gemeinschaft bilden, in welcher man sich gegenseitig Sicherheit gibt und sich gegenseitig hilft. Dies kann mithilfe von Spielen oder einem 2

http://www.arbowis.ch/index.php/erwachsenenbildung/gruppendynamik/103-

2014/erwachsenenbildung/gruppendynamik/phasen-in-lerngruppe/72-entwicklungsphasen-einergruppe (01.10.2015) und

http://projekte-leicht-gemacht.de/blog/pm-methoden-erklaert/die-phasen-der-teamentwicklung-wieproduktiv-ist-dein-team/ (01.10.2015)

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

gemeinsamen Ausflug geschehen. Auch müssen sie sich selbstständig informieren und orientieren. Die meisten dieser Prozesse finden jedoch nicht auf verbaler Ebene statt,

sondern auf der psychischen. Denn jeder will mehr über den anderen erfahren, damit man sich mit ihm vergleichen kann und auch herausfinden kann, ob man sich eine Freundschaft mit dem vorstellen kann.

Storming- unterschiedliche Zielvorstellungen und Konflikt in der Streitphase.

Die Gruppe hat ein für sie annehmbares Beziehungskonstrukt geschaffen, nun treten neue Konflikte in den Vordergrund. Man bemerkt, dass nicht alle die gleichen Ziele verfolgen oder

dasselbe Ziel durch eine andere Vorgehensweise erreichen wollen. Somit beginnen sich Konflikte zu entwickeln. Diese sind nicht schwerwiegend, aber es braucht sie damit sich die Gruppe optimal entwickeln kann. Diese Konflikte finden verdeckt und zwischen den

einzelnen Untergruppen statt. Jedoch finden diese Konflikte nicht nur untereinander statt, sondern auch gegen den Coach. Diese Konflikte haben meist das Ziel die Grenze zu

Gunsten der Spieler und Spielerinnen zu verschieben. Da man sich nun besser kennt und

auch schon eine Zeit miteinander spielt, bilden sich Rollen welche Konflikte verursachen können. Neben diesen Rollen, können sich auch Cliquen ausbilden.

Es ist sehr wichtig, dass der Coach diese Positionskämpfe zulässt, aber sie abbricht, wenn

sie bedrohliche Ausmasse annehmen. Letzteres kann mittels Werte-Übungen geschehen, bei welchen jeder, erläutert welche Werte ihm besonders wichtig erscheinen und weshalb.

Ausserdem fördert dies die gegenseitige Toleranz und das Zuhören. Diese beiden Dinge sind

sehr

wichtig

für

eine

regelmässige

Zusammenarbeit,

denn

es

verhindert

Missverständnisse, welche zu grösseren Konflikten führen könnten. Dieses Engagement des Coaches zeigt dem Team, dass es ihm nicht egal ist. Dies hat wiederum den Effekt, dass man sich mehr Mühe gibt.

In dieser Phase bilden sich auch das allgemeine Gruppengefühl und die Gruppenidentität

aus. Um dies nicht zu schädigen sollten Konflikte und Meinungsverschiedenheiten offen ausgetragen werden. Dies bedingt jedoch das man sich gegenseitig akzeptiert und alle

integriert sind. Wenn solche Konflikte zu gross werden, kann es dazu führen, dass sich Einzelne ausgeschlossen fühlen und danach aus dem Team austreten.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Norming- Kompromiss und Entscheidung in der Vertragsphase. Nachdem die Konflikte gelöst sind, muss man daraus auch ein Fazit ziehen können. Denn

aus diesem Fazit können sehr viele gute Regeln entstehen. Für eine Gruppe ist es das

Beste, wenn sie somit eigene Regeln entwickeln und ihnen nicht einfach Regeln vorgeschrieben werden. Denn mit zu viel vorgeschriebenen Regeln wird die Eigendynamik

und die Selbstständigkeit der Gruppe stark eingeschränkt. Die Gruppe würde zurück in die Stormingphase fallen und würde dort für sehr lange Zeit verbleiben. Diese Regeln entstehen aus ersten, ungeschriebenen Verhaltensnormen, welche sich mit den schon vorhandenen

Gruppennormen vermischen. Ausserdem entstehen sie durch den Austausch von Emotionen und Gefühlen, dies führt zwangsläufig zu einer sehr hohen Emotionalität. Dies hat wiederum

zur Folge, dass das Gemeinschaftsgefühl gefördert wird und auch der Zusammenhalt gestärkt wird.

Auch in der Normingphase hat der Coach eine wichtige Aufgabe, diese besteht darin das

Team zu unterstützen und ihnen hilfreich zur Seite zu stehen sich aber jedoch nicht in den Vordergrund zu drängen. Denn es ist wichtig, dass das Team lernt alleine klarzukommen. Jedoch sollte er den bisherigen Prozess des Teams zusammen mit den Spielern und den

Spielerinnen reflektieren. Aus dieser Reflektion sollten dann Schlüsse gezogen werden, welche zu klaren Normen und Regeln umgestaltet werden. Diese sollten dann auch allen

mitgeteilt werden und wenn es nötig ist, auch noch erklärt werden. Während dieser Reflektion sollten die Ziele noch einmal angesprochen werden und vor Augen geführt werden.

Es sollte allen klar sein, welche Rolle sie im Team spielen. Denn wenn sich jeder klar ist,

welche Rolle er innerhalb des Teams spielt, ist es auch einfacher sein Team gegen aussen zu vertreten. Denn in dieser Phase sollte sich das Team auch gut in die Umgebung einfügen

und sollte dort einen festen Platz bekommen. Somit kann man insgesamt sagen, dass es ein Gleichgewicht zwischen dem Teammitglied, dem Ziel und der Gruppe geben sollte. Auch sind dies die letzten Vorbereitungen für die Performingphase.

Performing- Leistung und Bewährung in der Arbeitsphase. Die gruppeninternen Regeln erneuern sich noch einmal leicht, denn nun wird die Gruppe einem Wirklichkeitstest unterzogen. Nun stellt sich heraus, wie gut die provisorischen Regeln

der Gruppe waren oder ob sie total erneuert werden müssen, welches ein grosser

Rückschritt wäre. Idealerwiese befindet sich das Team in dieser Phase, wenn es die geforderte Leistung erbringen soll. Dann sollten alle fähig sein miteinander zu arbeiten und 13

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

sich mit der Aufgabe oder dem Ziel identifizieren. Dies führt dazu, dass man sich gegenseitig helfen kann, wenn jemand etwas nicht versteht oder Mühe hat etwas umzusetzen.

In dieser Phase sollte der Coach das Team zu einer ihrem Alter angepassten Selbstständigkeit

bringen

und

hauptsächlich

als

Beobachter

agieren.

Bei

seinen

Beobachtungen sollte er sich vor allem auf die Leistung des Teams konzertrieren, aber auch jeden Einzelnen beachten, denn nicht jeder hat das gleiche Talent. Somit kann es objektiv einen grossen Leistungsunterschied geben, welcher jedoch individuell betrachtet praktisch nicht mehr nachzuweisen ist. Somit kommt es auf die Fortschritte an welche eine Person

macht und nicht wie sie im Vergleich mit dem Team abschneidet. Der Coach sollte ein Training auch nach den Fähigkeiten der Spieler und Spielerinnen gestalten und zwar so, dass jeder gefordert ist, jedoch niemand überfordert ist.

Da das Team nun schon länger existiert, sollte die Kooperation nach innen sowie nach

aussen gut klappen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es zu Problemen kommen. Wobei es schlimmer ist, wenn die Kooperation nach innen nicht gut ist, denn dies hat einen direkten Einfluss auf die Leistung, welche das Team ablegt. Jedoch sollte auch hier der Blick auf das Ziel gerichtet sein und alles getan werden um dieses Ziel zu erreichen.

Nun zur fünften Phase, welche nachträglich von Tuckman hinzugefügt wurde. Sie wird ReForming oder auch Adjurning genannt. Ich nenne diese Phase Re-Forming, da es im Sport ein Kreislauf ist und es somit nicht das Ende ist, sondern ein neuer Anfang

Re-Forming- Bilanz und Veränderung in der Orientierungsphase. „Wo stehen wir nun, nachdem wir so viel geschaffen haben?“

Da das Ziel erreicht ist, fällt das verbindende Element weg und ein Gefühl der Unsicherheit

überkommt die Gruppe und sie beginnt sich zu zersetzen und neu zu formen. Es gehen Mitglieder, es kommen aber auch wieder Neue hinzu. Bei einer Sportmannschaft fällt dieses Element oft weg, denn das Team befindet sich immer in einem Wandel. Dies passiert aufgrund der Saisons, nach welchen diese Phase sehr kurz aufzufinden ist. Sobald aber

wieder neue Spielerinnen dazu kommen und sie ein neues Ziel sehen, geht es wieder voran.

Jedoch ist es wichtig, dass der ganze Saisonverlauf und auch die Resultate noch einmal analysiert werden. Denn somit kann jeder seine individuellen Schlüsse und Lehren daraus ziehen und mit diesem Prozess abschliessen.

In dieser Phase muss der Coach sehr spontan handeln. Seine Arbeit ist nach dem

analysieren der Leistung eigentlich getan. Wenn er sich jedoch als einen Teil des Teams sieht, sollte er noch den Erfolg mit dem Team feiern oder auch eine Niederlage gemeinsam verarbeiten.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Individuell ist es ebenfalls eine Zeit des Bilanzierens. Denn vielleicht hat man sich noch

individuelle Ziel gesteckt und will nun wissen, ob man diese erfüllt hat. Ausserdem muss man sich voneinander verabschieden und sich auch gegenseitig ein Feedback geben. Denn meist stimmen die subjektive und die objektive Wahrnehmung nicht ganz überein.

Bruce Tuckman (*1938) erwarb einen Bachelor of Science, später den Master in Psychologie

und im Jahr 1963 erarbeitete er sich noch ein PhD. Zwischen 1965 und 1978 arbeitete er an verschiedenen Post-Doc-Stellen, wo er auch die oben vorgestellte Theorie aufstellte.

15

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Riemann-Thomann-Kreuz

1989 beschrieb Fritz Riemann erstmals die vier Hauptformen seelischer Erkrankungen, dies tat er in Folge seiner tiefenpsychologischen Studie “Grundformen der Angst“. Damals bezog sich

die

Darstellung

auf

schizoide,

depressive,

zwanghafte

und

hysterische

Persönlichkeitsmerkmale. Christoph Thomann passte Riemanns Typologie an den gesunden, „normal-neurotischen“ Charakter an. Daraus ergab sich dann das RiemannThomann-Kreuz, in welchem die Charakterzüge durch die vier Pole, Nähe, Distanz, Dauer

und Wechsel, ersetzt wurden. Die vier Pole ergeben zwei Dimensionen, nämlich Abgegrenztheit (Nähe-Distanz) und Berechenbarkeit (Dauer-Wechsel)(Abb.2).

Die beiden Begriffe der Dimensionen hatte Thomann eigens für dieses Modell kreiert.

Abb.:2 Da wir eigenständig Handeln können müssen wir uns immer wieder Fragen stellen: Was wollen wir tun? Was will ich morgen essen? Welche Prüfungen stehen an?

Alle diese Fragen bewegen sich in den zwei Dimensionen in denen wir Leben, erstens den

Raum und zweitens die Zeit. Wenn wir nun mit dem Riemann-Thomann-Kreuz arbeiten wollen müssen wir die beiden Dimensionen trennen und uns einzelne Fragen dazu stellen.

Schauen wir uns nun zuerst einmal die räumliche Komponente an, dazu können wir uns folgende Fragen stellen.3 

Sollen wir Menschen an uns heranlassen oder uns vor ihnen zurückziehen?



Wollen wir angesichts einer Situation erlebend in ihr aufgehen oder sie betrachtend



Lassen wir uns von Ereignissen unmittelbar berühren oder halten wir uns ihnen

3

Stahl, Eberhard. 2012. Dynamik in Gruppen: Handbuch der Gruppenleitung. Beltz Verlag. Weinheim

auf Abstand halten? reflektierend fern?

und Basel. S. 226

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Beim Beantworten dieser Fragen bemerken wir, dass wir in einer Zwickmühle stecken, denn wir wollen möglichst eigenständig handeln, aber gleichzeitig wollen wir unseren Mitmenschen vertrauen und uns mit ihnen anfreunden.

Betrachten wir nun die zweite Komponente die Zeit, welche uns nicht weniger Sorgen bereitet als die Komponente des Raumes, auch hierzu können wir uns Fragen stellen.4 

Wollen wir uns selbst, unsere Umgebung und unsere Beziehungen angesichts des stetigen Veränderungsdruckes absichern, planen, ordnen und bewahren oder sie ungefiltert auf uns zukommen lassen und uns ihnen hingeben?



Durchschiffen wir den ungewissen Fluss der Zeit so, wie er ist, oder versuchen wir,



Setzen wir eher auf Kontinuität oder auf Veränderungsbereitschaft?

ihn durch Dämme und Wehre zunächst unter Kontrolle zu bringen?

Dies stellt uns vor die Wahl zwischen Spontanität und langfristiger Planung, wo ist es

notwendig weiter zu denken und wo kann ich in den Tag hinein leben. Jedoch ist auch diese Frage schwer zu beantworten und jeder wird schon mehr als einmal in diese Falle getappt sein, mit mehr oder weniger schwer wiegenden Folgen.

Neben seinem Hauptberuf als Psychoanalytiker arbeitete Fritz Riemann (1902-1979) auch als Psychologe, Psychotherapeut, Astronom und Autor. Ausserdem leistete er während dem 2.Weltkrieg Kriegsdienst. Der

Schweizer

Psychologe

Christoph

Thomann

(*1950)

spezialisierte

sich

auf

Kommunikationspsychologie, dies brachte ihn zur Paartherapie und Klärungshilfe. So stiess

er während seiner Arbeit auf das Modell von Fritz Riemann und änderte es so ab, dass es zur Erklärung von Beziehungen zwischen zwei Menschen oder auch in Gruppen genutzt werden kann.

Abgegrenztheit Die Dimension der Abgegrenztheit beinhaltet die beiden Pole Nähe und Distanz. Hier wird

beurteilt wie offen eine Person ist, dies bedeutet, wie intim die ersten Gespräche sind. Eine Person welche nur über allgemeine Themen spricht und auf keinen Fall den Gesprächspartner „Dutzen“ will hat den Schwerpunkt stark auf der Seite der Distanz. Es wird

somit schwerer mit einer solchen Person in Kontakt zu treten und sich auch mit ihr zu 4

Stahl, Eberhard. 2012. Dynamik in Gruppen: Handbuch der Gruppenleitung. Beltz Verlag. Weinheim und Basel.

S.228

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

unterhalten. Somit liegt der Verdacht nahe, dass es auch in einer Spielsituation schwer werden kann mit dieser Person zu kooperieren. Denn man kennt die Person nicht allzu gut

und weiss auch nicht, welche Art der Kommunikation mit dieser Person am besten funktioniert. Man konnte sich im Training nicht richtig auf diese Person einlassen. Dies hat

die traurige Folge, dass etwas Einfaches viel schwerer erscheint als es eigentlich wirklich ist. Das kann aber auch einen anderen Grund haben. Wenn jemand nie ins Training kommt,

kann man es nie mit dieser Person üben. Eine zweite Konsequenz ist dass es das Klima innerhalb der Gruppe verschlechtert. Denn die restlichen, welche ins Training gehen, fühlen sich vernachlässigt. Es stellen sich die Fragen: „Wieso kann dieser, der nie ins Training

kommt, auch spielen, er kann viel weniger als wir und weiss auch nicht wie unsere Spielzüge ablaufen?“

Berechenbarkeit Hierbei geht es darum, wie man mit Gewohnheiten umgeht, ob man immer einen starren Rhythmus hat oder ob man auch einmal bereit ist spontan zu handeln. Der Autor macht das Beispiel in einem Seminar. Dabei beschreibt er für jeden Pol eine Person, welche so handelt.

Für den Pol Dauer beschreibe er die Person so, dass man den Eindruck bekommt, dass die

Person am Morgen schon weiss, was sie den ganzen Tag macht und dies nicht nur grob

sondern Minute für Minute geplant. Macht man nun den Vergleich mit einer Mannschaft sollte dies nicht der Fall sein. Denn die Mannschaft braucht auch noch einen Spielraum, in welchem sie selbst bestimmen kann, damit es allen Spass macht und sie nicht die Motivation

verlieren. Jedoch ist das Gegenteil auch nicht die beste Lösung, wenn man der Mannschaft die totale Kontrolle gibt, jedoch braucht es wie schon gesagt eine Mischung aus beiden und

vielleicht auch eine Kontinuität, dass kann sein, dass man in den ersten paar Minuten immer Kraftübungen macht, aber sie selbst bestimmen können welche Übungen sie wählen.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Eigenes Modell

Wie kann man dieses Modell nun verwenden um heraus zu finden, in welcher Phase sich das Team befindet. Aufgrund dessen was ich gelesen habe, habe ich eine Abbildung

(Abb.:3) erstellt welche das Riemann-Thomann-Kreuz mit dem Phasenmodell von Tuckman verbindet. Denn Tuckman beschreibt relativ genau, wie sich die Beziehungen untereinander mit der Zeit verändern. Somit bin ich zum nachfolgenden Modell gelangt. Nun will ich aber

noch genauer erläutern wie ich es aufgestellt habe. Zuerst habe ich mir überlegt wie die

Beziehungen untereinander in den verschiedenen Phasen sind. Danach habe ich mir auch

noch überlegt, wie die Beziehungen, an verschiedenen Stellen des Riemann-ThomannKreuzes, aussehen.

Die ersten beiden Phasen, welche mir sehr schnell klar waren, waren die Performing- und die Formingphase, denn in der Performingphase müssen die Beziehungen harmonieren und

gut sein und dies konstant. Somit müssen die Dauer und auch die Nähe sehr hoch sein. In der Formingphase lernen sie sich erst kennen, somit kann es noch keine Nähe und auch nur

sehr wenig Dauer geben. Aufgrund der abnehmenden Treffen nach der Auflösung des Teams, ist die Nähe immer noch vorhanden, jedoch nimmt die Dauer ab, sprich es wird zum

Wechsel. Nun blieben mir noch zwei Phasen. Ich begann mir die Normingphase nochmals genauer anzuschauen, dabei bemerkte ich, dass sich die Beziehungen zwischen der

Normingphase und der Performingphase nicht mehr stark verändern. Somit musste sie ein bisschen unterhalb und weiter rechts liegen. Nun noch die letzte Phase, diese musste zwischen der Formingphase und der Normingphase liegen, jedoch näher bei der

Normingphase, da die Veränderungen mit dem zunehmenden Prozess abnehmen. Dies ist jedoch diejenige Phase bei welcher ich mir nicht vollständig sicher bin, wo sie liegt.

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Abb.:3

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Methode Um

heraus

zu

finden,

ob

meine

These

stimmt

habe

ich

einen

Fragebogen

zusammengestellt. Dieser Fragebogen besteht aus offenen und geschlossenen Fragen. Die geschlossenen Fragen dienen in erster Linie dazu, dass ich das Team laut Francis & Young

klassifizieren kann und auch um zu erfahren, ob sie wirklich in der Performingphase sind. Die offenen Fragen sollten mir hierbei helfen. Ausserdem habe ich noch eine Grafik eingefügt, in

welcher sie sich eintragen sollten. Diese dienten mir dann um das Team auch noch anhand des Riemann-Thomann-Kreuzes einzuschätzen.

Den Fragebogen, welcher sich im Anhang befindet, habe ich 17 Spielerinnen im Alter,

zwischen 11 und 15 Jahren zugesendet. Ich forderte sie dazu auf ihn auszufüllen und ihn mir zurück zu senden.

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Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Resultate

Hier die Resultate der Umfrage: Trifft zu

Trifft nicht zu

Man kann mit vielen, aus dem Team, über persönliche Dinge

16

1

Das Team weiss genau was das gemeinsame Ziel ist.

16

1

sprechen.

Man hilft sich gegenseitig dieses Ziel zu erreichen.

15

Jeder gibt 120%

12

Man teilt die Emotionen der Anderen (bei Sieg und Niederlage).

2

14

3

Das Team testet die Coaches.

9

8

Einige stellen Regel auf, mit welchen nicht alle einverstanden

3

Es bilden sich Gruppen.

5

4

13

Es finden Konflikte innerhalb der Gruppe statt.

2

15

Es gibt eine klare Rollenverteilung innerhalb des Teams.

1

sind.

Das Team lehnt sich gegen den Trainer.

Der Umgang miteinander ist eher zurückhaltend, aber nie verletzend.

14

2

15

0

17

16

Was machen eure Trainer für das Wir-Gefühl? (Total 17 Antworten)

Sie schauen das es keinen Streit und keine Aussenseiter gibt. Ausserdem schauen sie das die Gruppe zusammenhält. (2 Mal gegeben)

Sie schauen, dass wir uns alle wohl fühlen und ein gutes Klima herrscht. (5 Mal gegeben) Sie loben und kritisieren in gleichem Masse. (1 Mal gegeben) Sie motivieren das Team. (9 Mal gegeben)

Wie geht das Team mit Konflikten um? Werden sie zu tot geschwiegen oder werden sie diskutiert und nach einer gemeinsamen Lösung gesucht? (Total 17 Antworten) Es gibt eigentlich keine Konflikte. (10 Mal gegeben)

Es gibt fast nie Konflikte, aber wenn es welche gibt, werden sie diskutiert und eine Lösung gesucht. (3 Mal gegeben)

Es kommt darauf an wer einen Konflikt hat, jedoch werden sie meist diskutiert. (2 Mal gegeben)

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Man versucht zusammen eine Lösung zu finden, mit welcher auch alle einverstanden sind. (2 Mal gegeben)

Welche Rolle hast du innerhalb des Teams? (Total 1 Antwort) Hier gab es lediglich eine Antwort, nämlich Mitläuferin.

Wie verhalten sich eure Trainer bei Konflikten innerhalb des Teams? (Total 13 Antworten)

Sie suchen nach einer Lösung. (4 Mal gegeben)

Man versucht ihn gemeinsam zu lösen. (8 Mal gegeben) Sie trösten und schlichten. (1 Mal gegeben)

Abb.:4 In der obigen Darstellung ist dargestellt, wie das Team seine Beziehung selbst einschätzt. Dies ist der Durchschnitt, die genauen Antworten finden sie im Anhang. Trifft zu

Das Klima innerhalb der Mannschaft ist gut.

17

Alle respektieren Veränderungen und

Trifft nicht zu

Weiss nicht

4

17

Weiterentwicklungen von Einzelnen.

Die Mannschaft ist gut in die Gesamtheit des

12

1

Jede weiss, was sie kann und was nicht.

11

6

Vereins eingebunden.

Alle engagieren sich in etwa gleichem Masse für das

8

7

2

Die Mannschaft ist in der Lage, seine Leistungen

8

3

6

Jede einzelne und die Mannschaft als Ganzes ist

7

4

6

Team.

realistisch einzuschätzen. kritikfähig.

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Die Coaches stellen sich auf die gleiche Stufe, wie die Spielerinnen.

23

3

14

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Das Team

Das Team besteht in dieser Form seit dem Frühling dieses Jahres. Der grösste Teil des

Teams spielte schon letzte Saison in dieser Konstellation, jedoch kamen diesen Frühling noch einige neue Spielerinnen hinzu und einige wechselten auch die Mannschaft.

Ausserdem kamen noch zwei neue Trainerinnen hinzu. Somit setzt sich das Team nun aus drei Trainerinnen und einem Trainer und 17 Spielerinnen zusammen.

Im Verlaufe des Prozesses konnte ich, als Aussenstehende, einige Fortschritte erkennen.

Denn es gibt einige welche schon seit Jahren zusammenspielen, mit der Zeit kamen immer wieder einige neue hinzu. Diese hatten es zu Beginn nicht einfach, denn die anderen

kannten sich schon, jedoch tauten mit der Zeit alle auf und integrierten die Neuen. Das

zunehmende, körperliche Wachstum machte sich auch in den Leistungen bemerkbar. Denn

anfangs waren sie knapp genug um zu spielen und verloren somit auch recht oft, dies jedoch nicht weil sie Streit hatten, sondern weil die Kondition schlicht nicht reichte. Dies besserte

doch mit der Zeit, denn mittlerweile kämpfen sie 60 Minuten gegen den Gegner und können teilweise sogar gewinnen.

Abb.:1

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Interpretation der Resultate Teamentwicklung nach Francis & Young Für die Auswertung meiner Umfrage habe ich die, aus meiner Sicht, wichtigsten Punkte für eine Sportmannschaft ausgewählt und analysiert. Der Beste Fall wäre, wenn alle gesagt hätten, dass es zutrifft. Jedoch ist es auch ein gutes Zeichen, wenn mehr als die Hälfte

gesagt hat, dass es zutrifft. Ausserdem kann es solche Unterschiede geben, da jeder eine andere Eigenständige Wahrnehmung hat. Im Kapitel Resultate können Sie noch die genauen Resultate sehen.

Führung: Die Coaches stellen sich auf die gleiche Stufe, wie die Spielerinnen.

Dies sollte nicht der Fall sein, denn wenn dies der Fall wäre, würden die Spielerinnen den Trainern nicht mehr gehorchen. Somit ist es ein gutes Zeichen, dass drei angekreuzt haben,

dass dies der Fall sei. Daraus kann ich schliessen dass die Spielerinnen mit ihren Trainern zufrieden sind.

Qualifikation: Jede weiss, was sie kann und was nicht.

Bei diesem Punkt ging ich auf die Leistungen der Einzelnen ein und ob sie sich realistisch

einschätzen können. Die Meinungen sind hierbei geteilt. Elf sagten, dass alle in der Lage seien sich realistisch einzuschätzen und dies auch zutreffe. Die Anderen meinten jedoch

dass es nicht bei allen zutreffe. Diejenigen würden sich überschätzen und meinen sie sein sehr gut, was jedoch nicht der Fall sei. Diese Zweiteilung erachte ich jedoch nicht weiter als schlimm, denn jeder hat einen kleineren oder grösseren Fehler in der Eigenwahrnehmung. Engagement: Alle engagieren sich in etwa gleichem Masse für das Team.

Wie in den meisten Mannschaften gibt es auch hier eine Teilung. Denn auch hier gibt es

Spielerinnen, welche das Gefühl haben dass sie die Einzigen sind, welche etwas für die Mannschaft tun. Jedoch sollte man darauf achten, dass man diejenigen belohnt, welche sich

engagieren. Dies kann bedeuten, dass man diejenigen, welche regelmässig ins Training kommen, damit belohnt, dass sie am Match auch länger spielen können. Klima: Das Klima innerhalb der Mannschaft ist gut.

Diesen Punkt erachte ich als sehr wichtig, denn wenn man immer mit Konflikten und dessen Lösung beschäftigt ist, kann man sich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren. Wenn jedoch das Klima gut ist, kann man sich auf das Spiel und den Gegner fokussieren.

Leistungsniveau: Die Mannschaft ist in der Lage, seine Leistungen realistisch einzuschätzen.

In diesem Punkte waren sich nicht alle einig, solange diese Meinungsunterschiede nicht allzu gross sind ist dies nicht weiter schlimm. Denn dies ist eine Art der Selbstreflektion und dient der ständigen Kontrolle, ob man das gesetzte Ziel schon erreicht hat. Kritik: Jede Einzelne und die Mannschaft als Ganzes ist kritikfähig. 25

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Hierbei wäre es wichtig, dass alle dies empfinden, jedoch ist dies nicht der Fall. Somit

müsste man herausfinden, woran es liegt, dass einige nicht kritikfähig sind. Vielleicht kann man es verbessern, indem man zuerst betont, was sie gut gemacht haben und erst danach schonend damit beginnen was sie falsch gemacht haben. Des Weiteren könnte man danach einen Vorschlag machen, wie man dieses Problem beheben kann.

Persönliche Weiterentwicklung: Alle respektieren Veränderungen und Weiterentwicklungen von Einzelnen.

Vor allem in ihrem Alter spielt dieser Punkt eine wichtige Rolle, denn sie verändern sich stark

in ihrem Wesen. Die meisten befinden sich nun in der Oberstufe und sind auf der Suche nach einem geeigneten Beruf für sie. In diesem Zusammenhang erfahren sie sehr viel Neues

über sich selbst und hinterfragen sich selbst kritisch. Somit ist es wichtig, dass sie nicht auch noch von aussen hinterfragt werden. Dies könnte zur Folge haben, dass die Spielerin in einen schweren Konflikt geraten.

Beziehungen zu anderen Gruppen: Die Mannschaft ist gut in die Gesamtheit des Vereins eingebunden.

Dies ist vor allem für das Selbstvertrauen der Mannschaft wichtig, denn somit verspüren sie auch den Zuspruch der Anderen. Somit ist es ein gutes Zeichen, dass die meisten es so empfinden.

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Phasenmodell nach Tuckman

Man kann mit vielen, aus dem Team, über persönliche Dinge sprechen. Das Team weiss genau was das gemeinsame Ziel ist.

Dies sind die Beiden aussagen, welche für die meisten zutreffend waren. Diese beiden

deuten darauf hin, dass sich das Team in der Norming oder in der Performing Phase

befindet. Anhand dieser beiden Aussagen kann ich also noch nicht eindeutig sagen, in welcher Phase sich das Team befindet. Somit muss ich als nächstes die Aussagen anschauen, welche die zweitmeisten Stimmen hatten. Dies waren Folgende. Man hilft sich gegenseitig dieses Ziel zu erreichen.

Man teilt die Emotionen der Anderen (bei Sieg und Niederlage). Diese beiden Aussagen, stammen aus der Performingphase. Somit kann ich nun mit einer grossen Wahrscheinlichkeit sagen, dass sich das Team in der Performingphase befindet.

Was bedeutet dies jetzt für die Mannschaft. Zunächst ist dies ein sehr gutes Zeichen, denn in dieser Phase kann ein Team die beste Leistung vollbringen. Jedoch sollte das Engagement von einigen noch ein Wenig steigen. Denn nicht alle kreuzten an, dass alle 120 Prozent

geben. Wenn sich dies noch ändert und alle ihr Bestes geben, kann ich sagen dass das Team eine gute Leistung erbringen wird. Die Leistung ist jedoch nicht nur vom

Psychologischen abhängig, sondern auch vom Physischen, somit ist es möglich dass sie noch einige Spiele verlieren werden. Der Grund dafür wäre dann allerdings, dass sie den

Gegnerinnen körperlich unterlegen sind. Denn die meisten könnten noch in einer Kategorie tiefer spielen, da sie das 14.Lebensjahr noch nicht vollendet haben. So zählen sie gerade

einmal vier Spielerinnen, welche wirklich in dieser Altersklasse spielen müssen. Jedoch bin ich zuversichtlich, denn das Zusammenspiel funktioniert äusserst gut, dies lässt den körperlichen Nachteil vernachlässigen.

In einem weiteren Teil habe ich einige Fragen zu möglichen Konflikten gestellt. Jedoch war

das Ergebnis sehr erfreulich, denn dort kam raus, dass es praktisch nie Konflikte gibt. Wenn

es dann trotzdem einmal ein Streit gäbe, wären die Trainer zur Stelle und helfen dem Team

gemeinsam eine Lösung zu finden, um den Konflikt endgültig zu lösen. Damit aber gar keine

Konflikte entstehen, bauen sie in ihre Trainingseinheiten immer wieder Zusammenhaltsspiele ein. Laut den Spielerinnen zeigen diese auch ihre Wirkung, denn es gäbe fast keine Gruppenbildung, klar verstehen sich nicht alle gleich gut mit allen, aber man könne mit jedem sprechen und auch mit jedem über persönliche Dinge sprechen. Dies sei der Fall wenn

jemand einmal einen Rat brauche. Den Trainern gegenüber wurde noch ein weiteres Lob

ausgesprochen. Sie seien immer motivierend und strengen sich auch dafür an dass das ganze Team motiviert ist.

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Riemann-Thomann-Kreuz

Um heraus zu finden, ob sich das Team auch laut dem Riemann-Thomann-Kreuz in der Performingphase befindet, habe ich mein Modell mit den Aussagen der Mannschaft verglichen. Dies hat mich zum Schluss gebracht, dass sie auch laut diesem Modell in der

Performingphase sind. Dies unterstützt meine weiteren Ergebnisse, nun kann ich mit sehr grosser Gewissheit sagen, dass sich das Team in der Performingphase befindet.

Abb.:5

Schlussfolgerung Aufgrund der Informationen, welche ich zum Schreiben meiner Arbeit genutzt habe und den Informationen, welche ich vom Team bekommen habe, kann ich sagen, dass sie meiner

Meinung nach eine gute Leistung vollbringen werden. Denn die Mannschaft hat praktisch keine Probleme und wenn dann einmal ein Konflikt entsteht oder ein Problem auftritt, kann

man dies offen ansprechen und man wird es offen diskutieren und eine Lösung finden. Wenn das Team sich weiterhin so verhält, wie es sich zur Zeit verhält, wird sich das Team auch

gegen Mannschaften beweisen können, welche zwar körperlich überlegen sind, aber jedoch nicht einen solch guten Zusammenhalt haben.

Auch kann ich den Trainern ein grosses Lob aussprechen, denn es scheint als haben sie

alles richtig gemacht, denn nur sehr wenige der Sportmannschaften erreichen diese Phase.

Dies gilt sowohl für den Breitensport als auch den Leistungssport. Jedoch muss ich anmerken, dass im Leistungssport einiges unternommen wird um die Mannschaft zu Bestleistungen zu bringen. Dies sind zum Beispiel Mentaltraining, aber auch tägliches 28

Gruppendynamische Analyse eines Teams des TV Unterstrass

Krafttraining und taktische Überlegungen. Aufgrund ihres noch sehr jungen Alters würde ich

aber diese Massnahmen nicht empfehlen, denn vor allem das Krafttraining würde ihren Körper schädigen. Aber auch das Mentaltraining wäre nicht sinnvoll, denn es ist im

Breitensport nur sehr schwer umzusetzen, da man nur zwei bis drei Mal in der Woche Training hat und auch nicht immer alle anwesend sind. Jedoch könnte man die Spielerinnen

damit beauftragen, einige Übungen selbstständig zu Hause umzusetzen. Dabei wäre

allerdings nicht gesagt, dass auch jeder diese umsetzt. Somit ist ein gutes Klima innerhalb der Mannschaft der Grundstein für eine gute Leistung.

Jedoch wäre es trotzdem interessant herauszufinden, in welchen Phasen sich die Leistungsmannschaften wirklich befinden. Dies stelle ich mir vor, dass dies sehr schwer heraus zu finden ist. Denn welche Mannschaft, gibt gerne zu, dass etwas nicht optimal läuft. Etwas ist mir jedoch aufgefallen, denn praktisch niemand hat gesagt, dass es in der

Mannschaft verschiedene Rollen gäbe, dies sollte in der Performingphase jedoch der Fall sein. Ich denke mir aber, dass dies ein gutes Zeichen ist. Denn es zeigt dass sich alle wohlfühlen und ein gutes Klima herrsch, dies wurde auch von allen gesagt.

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Quellen

Internetverzeichnis: Arbowis: Entwicklungsphasen einer Gruppe

http://www.arbowis.ch/index.php/erwachsenenbildung/gruppendynamik/103-

2014/erwachsenenbildung/gruppendynamik/phasen-in-lerngruppe/72-entwicklungsphaseneiner-gruppe (01.10.2015)

Messbacher: Zusammenarbeit im Team

http://www.messbacher.de/_file/misc/zusammenarbeit-im-team.pdf (01.10.2015) Projekte leicht gemacht: Die Phasen der Teamentwicklung

http://projekte-leicht-gemacht.de/blog/pm-methoden-erklaert/die-phasen-derteamentwicklung-wie-produktiv-ist-dein-team/ (01.10.2015) Wikipedia: Bruce Tuckman

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruce_Tuckman (05.10.2015) Wikipedia: Fritz Riemann

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Riemann_%28Psychoanalytiker%29 (05.10.2015) Wikipedia: Kurt Lewin

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Lewin (05.10.2015) Wikipedia: Teambildung

https://de.wikipedia.org/wiki/Teambildung (01.10.2015)

Literaturverzeichnis: Stahl, Eberhard. 2012. Dynamik in Gruppen: Handbuch der Gruppenleitung. Beltz Verlag. Weinheim und Basel.

König, Oliver und Schattenhofer, Karl. 2006. Einführung in die Gruppendynamik. Carl Auer Verlag GmbH. Heidelberg.

Freund, Alexandra M. und Martin, Mike und Wilkening, Friedrich. 2013. Entwicklungspsychologie kompakt. Beltz Verlag. Weinheim und Basel.

Wellhöfer, Peter R.. 2012. Gruppendynamik und soziales Lernen. UVK Vertragsgesellschaft mbH. Konstanz und München

Sterr, Christian. 2013. Mentaltraining im Sport. spomedis GmbH.

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Abbildungsverzeichnis:

Abb.:1: TV Unterstrass, Juniorinnen U17 http://tvunterstrass.ch/fu15/ (12.10.2015) Abb.:2: Sebastian Quirmbach - For Leadership & Creative Minds.

http://www.quirmbach.com/welcher-typ-sind-sie-kennen-sie-ihr-team-2/ (12.10.2015) Abb.:3: Riemann-Thomann-Kreuz mit dem Phasenmodell nach Tuckman verbunden Die Grafik erstellte ich selbst, als Grundlage galt mir Abbildung 2.

Abb.:4: Durchschnitt der Antworten der Spielerinnen, im Riemann-Thomann-Kreuz Die Grafik erstellte ich selbst, als Grundlage galt mir Abbildung 2.

Abb.:5: Verbindung der Abbildung 3 und der Abbildung 4

Die Grafik erstellte ich selbst, als Grundlage galt mir Abbildung 2.

Abb.:6: Die Antworten der Spielerinnen, im Riemann-Thomann-Kreuz

Die Grafik erstellte ich selbst, als Grundlage galt mir Abbildung 3.

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Anhang Fragebogen

Füllt diesen Fragebogen bitte möglichst schnell aus und sendet ihn mir zurück. Kreuze bitte die Aussagen an, welche auf dein Team zutrifft.             

Jeder gibt 120%. Der Umgang miteinander ist eher zurückhaltend, aber nie verletzend. Man kann mit vielen, aus dem Team, über persönliche Dinge sprechen. Das Team weiss genau was das gemeinsame Ziel ist. Man hilft sich gegenseitig dieses Ziel zu erreichen. Man teilt die Emotionen der Anderen (bei Sieg und Niederlage). Es finden Konflikte innerhalb der Gruppe statt. Das Team testet die Trainer. Das Team lehnt sich gegen den Trainer. Es bilden sich Gruppen. Es gibt eine klare Rollenverteilung innerhalb des Teams. Einige stellen Regel auf, mit welchen nicht alle einverstanden sind. (Diese sind rein mündlich.) Man ist offen für Neues zum Beispiel Spielzüge.

Was machen eure Trainer für das Wir-Gefühl?

Wie geht das Team mit Konflikten um? Werden sie zu tot geschwiegen oder werden sie diskutiert und nach einer gemeinsamen Lösung gesucht?

Welche Rolle hast du innerhalb des Teams?

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Wie verhalten sich eure Trainer bei Konflikten innerhalb des Teams?

Riemann-Thomann-Kreuz:

Das Kreuz hilft mir das Klima innerhalb der Mannschaft einzuschätzen. Nähe: Du und das Team haben eine sehr enge Beziehung. Distanz: Du fühlst dich nicht so wohl in deinem Team Dauer & Wechsel: Diese Achse bezeichnet, ob dieser Zustand dauerhaft oder nur sehr kurzlebig ist.

Setzt bitte an der Stelle ein Kreuz, an welcher ihr euch gegenüber dem Team einschätzen würdet.

Abb.:2 Kreuze das treffende an: Die Trainer stellen sich auf die gleiche Stufe, wie die Spielerinnen.

Trifft zu

Jede weiss, was sie kann und was nicht. Alle engagieren sich in etwa gleichem Masse für das Team.

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Trifft nicht zu

Weiss nicht

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Das Klima innerhalb der Mannschaft ist gut. Die Mannschaft ist in der Lage, seine Leistungen realistisch einzuschätzen.

Jede einzelne und die Mannschaft als Ganzes ist kritikfähig. Alle respektieren Veränderungen und Weiterentwicklungen von Einzelnen.

Die Mannschaft ist gut in die Gesamtheit des Vereins eingebunden.

Ausführliche Darstellung der Antworten

Damit man die Antworten besser sieht, habe ich den Teil, in welchem keine Antwort lag weggelassen.

Abb.:6

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Selbstständigkeitserklärung

Ich erkläre hiermit, diese Diplomarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die

angegebenen Quellen benutzt zu haben. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäss aus Quellen entnommen wurden, habe ich als solche kenntlich gemacht. Ort/Datum:

Unterschrift:

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