Grundlagenpapier „Wandern & Bergsteigen“ Das Thema „Wandern & Bergsteigen“ ist ein wichtiges Reisemotiv für unsere Gäste und Südtirol hat sehr gute Voraussetzungen dafür, wie dies auch Umfragen bestätigen. Der Wunsch nach Bewegung in der Natur, Landschaft genießen, frei sein, nimmt an Wichtigkeit zu und all diese Aspekte sind gerade für Städter ein oft unbekanntes Umfeld, das sie erst kennenlernen müssen. Dieses Grundlagenpapier ist eine Guideline für Südtirol-Partner aus der Touristik, den Unterkunftsbetrieben und Interessierte, die offen für neue Ideen in der Produktentwicklung sind.

Impressum Herausgeber: IDM Südtirol – Alto Adige Key Account Tourismusmarketing; Strategy, Market & Trend Research Pfarrplatz 11 39100 Bozen Verfasser Alexandra Mair – Key Account Tourismusmarketing Rita Geson – Strategy, Market & Trend Research Stand Februar 2017 Foto S. 1 IDM Südtirol/Helmuth Rier; S. 3 IDM Südtirol/Alex Filz; S. 3 Verlag Athesia Tappeiner/Alex Filz Haftungsausschluss Der Inhalt der vorliegenden Publikation wurde von IDM Südtirol – Alto Adige mit größter Sorgfalt recherchiert und dokumentiert. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. 2

Inhaltsverzeichnis

1.

Einleitung: Reisethemen und Grundlagenpapiere (S. 4-5)

2.

Ausgangslage: Ergebnisse der Markt-und Trendforschung

3.

a.

Marktforschungen (S. 6–10)

b.

Trendforschungen (S. 11–17)

Workshop-Ergebnisse a.

Grundvoraussetzungen: Aktuelle Erwartungen der Gäste (S. 18-21)

b.

Faktoren, die in Zukunft zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ wichtiger werden (S. 22-26)

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1. Einleitung Reisethemen und Grundlagenpapiere Südtirol hat sechs Reisethemen definiert, die in den nächsten Jahren eine verstärkte Rolle in der Produktentwicklung und in der Kommunikation einnehmen werden. Die Auswahl der sechs Reisethemen ist auf Basis von Südtirols Themenkompetenz, Ergebnissen von Marktbefragungen und Erfahrungswerten der Tourismustreibenden getroffen worden. Im Laufe des Jahres 2016/2017 werden Grundlagenpapiere zu jedem der 6 Reisethemen erarbeitet. Die Grundlagenpapiere sollen eine Guideline bei der Entwicklung von neuen Produkten für SüdtirolPartner aus der Touristik, den Unterkunftsbetrieben oder andere Interessierte sein.

Reisethemen

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Das Grundlagenpapier „Wandern & Bergsteigen“ ist nach folgender Systematik erarbeitet worden: Basis sind die Trend-und Marktforschungen zum jeweiligen Thema. Im Rahmen von Workshops mit Touristikern und Experten zum Thema wurde überlegt, was heute aus Gästesicht Grundvoraussetzungen sind und welche Faktoren für die Gäste in Zukunft wichtiger werden. Dieser Blick in die Zukunft soll Anstoß für die Schaffung von neuen Produkten und Dienstleistungen bzw. Verbesserungen von bestehenden Produkten sein.

Systematik des Grundlagenpapiers

Faktoren, die in Zukunft zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ wichtiger werden: (ab S. 22)

Grundvoraussetzungen: Erwartungen der Gäste (ab S. 18)

Die Sicht des Gastes: Markt-und Trendforschung (ab S. 6)

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2. Ausgangslage: Ergebnisse der Markt- und Trendforschung a. Marktforschungen Ein wichtiger Bereich in der Marktforschung sind Ergebnisse von quantitativen und qualitativen Befragungen. In der Folge sind Auszüge aus Marktforschungsergebnissen beschrieben, die zentrale Aussagen zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ beinhalten.

Spazieren gehen

Wandern

Bergsteigen

Die drei Begriffe sind im weiteren Sinn Synonyme und werden nach Wikipedia folgendermaßen definiert: Spazieren gehen: Ein Spaziergang ist das Gehen zum Zeitvertreib und zur Erbauung. Man kann z. B. im Wald, in Parks oder den Deich entlang, aber auch in Geschäftsvierteln der Stadt als Flaneur oder zum Schaufensterbummel spazieren. Wandern: Wandern ist eine Form weiten Gehens von mehreren Stunden. Früher eine häufige Art des Reisens, stellt es heute vorwiegend eine Freizeitbeschäftigung dar. Wandern ist eine mit Naturerleben verbundene, gemäßigte Sportart. Bergsteigen: Das Bergsteigen ist eine Form des Bergsports und umfasst verschiedene Aktivitäten in Fels, Firn und Eis bzw. eine Kombination dessen. Im erweiterten Sinn wird Bergsteigen auch als Alpinismus bezeichnet und umfasst Tätigkeiten wie Bergwandern, Alpinwandern und Trekking etc… umfasst alle alpinen Aktivitäten. In der Folge wird hauptsächlich die Aktivität „Wandern“ beleuchtet. Viele Aspekte sind jedoch auf die Aktivität des „Bergsteigens“ übertragbar, wobei der Begriff „Bergsteigen“ im oben beschriebenen erweiterten Sinn gemeint ist. „Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.“ (E. v. Arnim)

„Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“ (T. Heuss)

Historisch wird das Wandern auf das Pilgern zurückgeführt. Auch Kaufleute, Händler und Handwerker machten sich seit dem Mittelalter zu Fuß auf den Weg. Wandern als Freizeitaktivität entwickelte sich 6

aber erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit wachsender Mobilität, die das Reisen mit der Eisenbahn ermöglichte. Überall entstanden Gebirgs- und Wandervereine. Nach dem Zweiten Weltkrieg haftete z.B. in Deutschland dem Wandern lange Zeit ein verstaubtes Image an. Heute ist es wieder eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten. (Quelle: Sueddeutsche.de)

Blick auf die Hauptmärkte Deutschland Ausgewählte Fakten zum Wandern 69% sind aktive Wanderer im Urlaub und in der Freizeit 31% sind während ihres Urlaubs in den letzten 3 Jahren gewandert Aktive Wanderer in allen Altersgruppen Jüngere Wanderer zeigen erhöhte Wanderbereitschaft (wandern meist seltener als die ältere Generation) Anteil von Nicht-Wanderern bis Mitte 40 ist von 2010 bis 2016 von 46% auf 29% gesunken Ausgaben von 7,5 Milliarden Euro bei Tagesausflügen und Wanderurlaub Ausgaben von 3,7 Milliarden Euro für Ausrüstung

Motive

(Quelle: PROJECT M GMBH 2014)

Das mit Abstand stärkste Motiv für das Wandern ist das Erleben der Natur. Dieses geht Hand in Hand mit dem Bedürfnis nach Erholung in der Natur, als Gegentrend zum wenig naturnahen Alltagsleben, zur Urbanisierung. Das Bedürfnis nach physischem Kontakt mit der Natur (Astarea) bewirkt gleichzeitig ein gesteigertes Interesse für Bewegung und Sport in der Natur: „Die Menschen wollen 7

wieder zurück zu funktionellen Bewegungen, zu Sachen, die man draußen machen kann. Man geht hinaus, um in der Natur Zirkeltrainings zu machen, man trainiert viel mit Tauen und mit Seilen, viel mit Laufen, mit Sprinten, mit Klettern, mit Krabbeln, also ohne Fitnessgerät oder mit nur wenig Fitnessgerät.“ (Quelle: A. Kohlberger)

Im Tourismus äußert sich das ganz stark in der ständig steigenden Nachfrage nach Reisen, die man zu Fuß absolviert (hauptsächlich Pilgerwege). Diese Nachfrage ist im letzten Jahr um 10% gestiegen und lässt sich auch gut auf Fernwanderwege umlegen. (Quelle: Astarea, 2017)

Die innenorientierten Motive wie z.B. „Stress abbauen“, „frische Kraft sammeln“ haben sich in den letzten Jahren besonders stark entwickelt und spielen in der Altersklasse der 30- bis 59-Jährigen eine große Rolle. Erlebnisorientierte Motive sind bei jüngeren Wanderern bis 29 Jahre von hoher Bedeutung.

Wandern und…

(Quelle: PROJECT M GMBH 2014)

25% der 30- bis 49-Jährigen wandern möglichst jeden Tag mehr als vier Stunden am Tag. 49% wandern nicht jeden Tag, sondern ab und zu während des Urlaubs. Das bedingt einerseits hohe Ansprüche an andere Elemente des Wanderurlaubs: 85% wünschen eine attraktive Landschaft und 68% Einkehrmöglichkeiten. (Quelle: Reiseanalyse 2016)

Und wird belegt durch andere Aktivitäten mit hoher Nachfrage, die man außer dem Wandern bei Urlaubsreisen noch macht. Die oben stehende Grafik zeigt die wichtigsten Aktivitäten bei allen Urlaubsreisen mit der Aktivität Wandern (dunkler Balken) und bei Intensivwanderreisen (heller Balken). Auch die Intensivwanderreisenden besuchen gerne Sehenswürdigkeiten und genießen landestypische Speisen und Getränke. (Quelle: Reiseanalyse 2016)

Italien Ausgewählte Fakten zu Urlaub in den Bergen: 15% bevorzugen im Sommer die Berge, im Winter sind es 35% 8

30% sind „appassionati“, 40% würden nie in die Berge fahren 86% bleiben dafür in Italien. Wichtigste Gründe: Erreichbarkeit, Lebensstil, Sprache Kultur (Weltkulturerbe) und Genuss spielen eine große Rolle Gründe dagegen: kaltes und instabiles Klima, Langeweile, hohe Kosten (Quelle: Anef 2016)

Wandern in Südtirol Einer der großen Vorteile Südtirols liegt darin, dass man sowohl in gepflegter und vielfältiger Kulturlandschaft, als auch in einzigartiger Naturlandschaft wandern kann; zudem ist Südtirol in Fernwanderwege eingebunden.

Die regionalen Genüsse spielen beim Wandern in der Kulturlandschaft eine große Rolle. Beim Wandern in der Naturlandschaft schätzt man zunehmend die Stille bzw. Ruhe der Berge. Ein Faktor, der auch bei den Fernwanderwegen eine große Rolle spielt. Auch die Sehnsucht nach einer neuen Einfachheit, wie sie Astarea 2017 beschreibt, findet sich hier wieder.

Wandern in Südtirol aus Sicht der Gäste Die folgenden Grafiken zeigen Ergebnisse einer repräsentativen (für die urlaubsaffine Bevölkerung) Studie („Bekanntheit, Image und Potenzial von Südtirol und seinen Orten“), durchgeführt in Deutschland, Italien, Schweiz, Österreich, Niederlande, Tschechien und Großbritannien im Juni 2015.

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In Deutschland und Italien wird Südtirol unter den ersten drei Regionen genannt, wenn man an Urlaubsreisen in den Alpen und dem alpinen Raum mit dem Schwerpunkt Wander- bzw. Bergurlaub denkt. In der Schweiz und Österreich dominieren die einheimischen Regionen.

(Quelle: Marketmind 2015)

Aspekte zu Landschaft und Natur (Berge/Alpen) werden am häufigsten mit Südtirol assoziiert, besonders in Italien, Deutschland, Österreich und Großbritannien. Danach folgen diverse Aktivitäten – und diesbezüglich wird Wandern vor Wintersport genannt. Wandern zählt in Südtirol nicht zu den TopStärken, wie es zum Beispiel bei „Wohlfühlen“ der Fall ist.

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b. Trendforschung Neben der Analyse von Daten und Fakten aus der Marktforschung ist es unerlässlich, sich mit dem gesellschaftlichen Wandel und den zukünftigen Bedürfnissen der Menschen zu beschäftigen. Faktoren zu erkennen, die in Zukunft wichtiger werden, erlauben Entwicklungen zu antizipieren und rechtzeitig neue Produkte, neue Dienstleistungen zu entwickeln. Deshalb konsultieren wir Megatrends und ihre Bedeutung regelmäßig und intensiv. Megatrends…

...haben großen und epochalen Charakter

...sind nie linear und eindimensional, sonder vielfältig, komplex und vernetzt

Megatrends...

...die Zeit bis zum Zenit der Wirksamkeit wird mit 30 oder mehr Jahren angenommen

...wirken auf Gesellschaft, Wirtschaft und soziales Leben

(Quelle: Zukunftsinstitut)

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Die Megatrend-Map zeigt die zwölf zentralen Megatrends unserer Zeit. Megatrends sind nie linear und eindimensional, sondern vielfältig, komplex und vernetzt. Die Form der Darstellung zeigt daher nicht nur die Trends an sich, sondern visualisiert auch die Überschneidungen und Parallelen zwischen den Megatrends. Die einzelnen Stationen einer Megatrend-Linie wiederum verdeutlichen die unterschiedlichen Dimensionen, Facetten und Trendaspekte. Sie bilden die Vielschichtigkeit eines Megatrends und die diversen Einflussfaktoren ab, die im Umfeld eines Megatrends wirken.

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• Service Ökonomie • Erlebnis • Multigrafie

Konnektivität

• Lebensenergie • Detoxing • Sportivity

Individualisierung

Gesundheit

Drei wichtige Megatrends und ausgewählte Trendaspekte, die das Reisethema „Wandern & Bergsteigen“ nachhaltig beeinflussen und treiben:

• Real Digital • Apps • Self Tracking

(Quelle: Zukunftsinstitut)

Megatrend Gesundheit Der Megatrend Gesundheit wandelt sich vom individuellen Gesundheitsmanagement zu einer Rückbesinnung auf den Körper. Gesundheit wird als Gesamtsystem wahrgenommen.

Suche nach Kraft und Lebensenergie

Gesundheit als Gesamtsystem Seelische Gesundheit rückt verstärkt in den Fokus

Zusammenspiel von Körper und Geist

(Quelle: Zukunftsinstitut)

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Hinsichtlich der Lebensenergie meint das Zukunftsinstitut: “Die Steigerung von Lebensqualität und das Behalten oder Erlangen eines möglichst hohen Maßes an Lebensenergie ist eines der Hauptmotive des Megatrends Gesundheit der nächsten Jahre.” Die nachstehende Aussage eines anerkannten Linzer Psychiaters bezieht sich auf den Aspekt der seelischen Gesundheit.

„Wandern wäre unbezahlbar, wenn man es als Medikament verkaufen würde.“ (M. Fischl)

macht glücklich

fördert Konzentrationsfähigkeit

macht gelassen

Wandern

minimiert Gedächtnisverlust

gibt Energie

(Quelle: Österr. Alpenverein, 2016; bergwelten.com)

Eine groß angelegte Studie des Alpenvereins Österreich hat sich 2016 mit den Auswirkungen von Wandern auf Lebensqualität und Gesundheit auseinandergesetzt. Die wichtigsten Ergebnisse: Bereits eine einzige Wanderung von etwa drei Stunden bringt positive Veränderungen der psychischen Gesundheit mit sich. Nach der Aktivität wurde ein signifikanter Anstieg der Stimmung und der Gelassenheit registriert. Negative Gefühle wie Energielosigkeit und Angst sanken markant. Die positiven Effekte der sportlichen Aktivität auf den Körper wurden durch den reduzierten Cortisolspiegel und somit signifikante Stressreduktion bestätigt. Ein interessantes Detail sei laut den Forschern die Tatsache, dass die Anstrengung – gemessen an der Herzfrequenz – beim Bergwandern zwar objektiv höher war als in den Vergleichsgruppen am Laufband, aber nicht als anstrengender empfunden wurde. Daraus könne man schließen, dass die Umgebung beim Bergwandern von der körperlichen Anstrengung ablenken kann. (Quelle: Österr. Alpenverein, 2016)

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Die Studie „Übern Berg“ des Salzburger Uniklinikums wies eindeutig nach, dass Wandern gegen Depressionen und psychische Störungen wirkt. Eine Studie der Universität Pittsburgh konzentriert sich auf das Training des Gehirns: Regelmäßiges Wandern minimiert das Risiko von altersbedingtem Gedächtnisverlust um 50% und erhöht nebenbei auch noch die Konzentrationsfähigkeit. (Quelle: bergwelten.com)

Die Trendaspekte Detoxing und Sportivity sollen beim Megatrend Gesundheit nicht unerwähnt bleiben: Detoxing unter dem Aspekt der frischen Luft und Aktivitäten in der Natur zur Entgiftung von Körper und Geist bzw. Seele. Und der Trendaspekt Sportivity unter dem Fokus der Bewegung zur Gesunderhaltung und Bewegung in der Natur, ohne künstliche Hilfsmittel (wie eingangs erwähnt).

Megatrend Individualisierung Service wird hier unter zwei Gesichtspunkten beleuchtet: als sogenannte „Hardware“ (Infrastruktur) und als „Software“ im Sinne der Serviceleistung.

Service: Infrastruktur •Wege, Beschilderung, Markierungen, Rastplätze

Serviceleistungen •Ausrüstung, Tourenvorschläge, Tourenbegleitung, spezielle Gymnastik und Entspannung, Proviant, Kombinationen…

Bei den Ansprüchen an den Wanderurlaub kommen „gepflegte/gut beschilderte Wege“ gleich nach „attraktive Landschaft“ und „Einkehrmöglichkeiten“. (Quelle: Reiseanalyse, 2016)

Service: Dienstleistungen gewinnen an Wert. In der Entwicklung von der Industrie- zur Wissensgesellschaft wird Service weltweit zur wichtigsten volkswirtschaftlichen Größe, nicht mehr nur in westlichen Nationen. Services der Zukunft werden auf einem durchgängigen Ansatz beruhen, der vom Individuum aus gedacht wird. (Quelle: Zukunftsinstitut)

Ein Rundumservice eines Unterkunftsbetriebes zum Wandern könnte sein: Wandertouren mit erfahrenem Wanderführer, bei denen auch Wissen zur Region vermittelt wird; kostenloser Verleih von Teleskopstöcken, Rucksäcken, Regenbekleidung und Wanderkarten; Tourenvorschläge für individuelle Wanderungen; täglich Gymnastikprogramm, Entspannung, Massagen, Bäder und Packungen auf das Wandern abgestimmt; Möglichkeit, sich am Frühstücksbuffet seinen Proviant zusammenzustellen. Vor dem Hintergrund unserer internationalen Gäste – aber nicht nur der - ist der Aspekt Sicherheit enorm wichtig! 15

Wanderer haben ein großes Sicherheitsbedürfnis: 80% wünschen Absicherung von Gefahrenstellen (Quelle: Deutscher Wanderverband, 2010)

Dem Aspekt Sicherheit muss in vielerlei Hinsicht Rechnung getragen werden: Angemessene Ausrüstung Bewusstsein für Berge und den Lebensraum schaffen mit den Risiken wie Höhe, Wetter etc. Begleitung anbieten, auch individuell Kurse organisieren, damit verbunden auch Lernen über die Natur, das Territorium und das Wissen der Einheimischen. Um das Wissen der Einheimischen geht es auch beim nächsten Trendaspekt.

Erlebnis und Emotion

Vor allem weite Ausblicke und eine abwechslungsreiche Vegetation wirken sich positiv auf die Wahrnehmung und damit auf das (Wander-) Erlebnis aus. (Quelle: Müller/Quack/Thiele, 2014)

Einmalige Erlebnisse bescheren Weitwanderwege und Alpenüberquerungen. Das Lernen über die Natur und das Territorium, sowie das Wissen der Einheimischen sind heute gefragter denn je: „… le risorse e le culture del locale e dei territori tendono (e soprattutto tenderanno) ad essere sempre più desiderabili dal consumatore.“ (Quelle: Astarea 2017)

Das Wandererlebnis sollte sich nicht nur auf die Wanderung beschränken, sondern sich über den ganzen Tag erstrecken – z. B. von der Sonnenaufgangswanderung in kleinen Gruppen bis zum Abendessen in der Seilbahn. Wie eingangs erwähnt, sind erlebnisorientierte Motive bei jüngeren Wanderern bis 29 Jahre von hoher Bedeutung. Und: 18- bis 35-Jährige bewerten einmalige Erlebnisse höher als dauerhaften Besitz und richten Konsumverhalten primär auf Genuss und Erlebnisse aus . (Quelle: C. Schuldt, The end of marketing, Zukunftsinstitut)

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Ein wichtiger Trendaspekt des Megatrends Individualisierung, die sogenannte Multigrafie, soll an dieser Stelle kurz vorgestellt werden, da sie ein wichtiger Aspekt des gesellschaftlichen Wandels ist. Multigrafie Bis in die 1970er-Jahre hinein lebten die meisten Menschen in linearen Lebensphasen-Abfolgen: Jugend (als Ausbildungszeit), Berufstätigkeit und/oder Familienleben (als Reproduktionsphase) und schließlich Ruhestand. Längst haben wir uns von dieser Normalbiografie verabschiedet. Heute werden Lebensläufe immer unberechenbarer, aus linearen Biografien werden parallel und sprungweise verlaufende Multigrafien: Nach der Ausbildung kommt die Post-Adoleszenz, der Rush Hour des Lebens folgt ggf. ein neuer Aufbruch mit der Zweitfamilie, und der Ruhestand wird zum Unruhezustand. (Quelle: Zukunftsinstitut)

Megatrend Konnektivität Im Bereich Digital sind die Möglichkeiten noch längst nicht ausgeschöpft. Es gibt viele "must haves", wie Apps und spezielle Webtools mit "Pflichtinhalten", die eine Wanderdestination schon heute einwandfrei anbieten und beherrschen muss.

Rasante Zunahme digitaler Tourenplanung

Must haves: individuelle Filtermöglichkeiten und Tourenplanung, interaktive Karten, Download von GPS Daten, Offlineverfügbarkeit, Sharing

Zusätzliche Services: Anreise, Wetter, Naturschutzgebiete, (Schutz)Hütten, etc.

Verleih von Self Tracking Geräten

Die rasante Zunahme digitaler Tourenplanung untermauern die Zahlen aus dem Portal www.alpenvereinaktiv.com: Die Nutzerzahlen steigen demnach Jahr für Jahr um 50 Prozent.

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3. Workshop-Ergebnisse Eine breite Gruppe von Touristikern, Freizeitanbietern, Vertretern von Hotellerie und anderen Unterkunftsarten, Experten zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ haben im gemeinsamen Workshop überlegt, was sich Gäste heute von einer Destination mit Kompetenz zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ erwarten und welche Faktoren die zukünftigen Entwicklungen beeinflussen werden.

Es ging im Workshop um

a.

Aktuelle Erwartungen der Gäste an eine Destination mit Kompetenz zum Thema „Wandern & Bergsteigen“;

b.

Faktoren, die in Zukunft zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ wichtiger werden

Es ist unser Ziel, zusammen mit Interessenten (in erster Linie IDM mit TVBs/später DMEs/TVs) an diesen Überlegungen weiter zu arbeiten, Inhalte eventuell zu ergänzen und in regelmäßigen Abständen auf Aktualität zu überprüfen. Beste Ansätze sollen über Produkte und Dienstleistungen konkretisiert und verwirklicht werden.

a.

Aktuelle Erwartungen der Gäste an Destinationen mit hoher Kompetenz zum Thema „Wandern & Bergsteigen“

Reisende haben Erwartungen an Destinationen, die sich dem Thema „Wandern & Bergsteigen“ verschreiben, weil sie reiseerfahren sind, weil sie Vieles auch über andere Destinationen wissen, weil sie sich auch zu Hause, im Alltag, gerne bewegen und dies am liebsten in der Natur tun. Es folgen auf einen Blick die aktuellen Erwartungen an Destinationen mit hoher Kompetenz zum Thema „Wandern & Bergsteigen“:

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Optimale Wanderwege Bergbegeisterte Bevölkerung

Wandertouren, Bergtouren

Aufstiegsanlagen und Wanderwege

Nachhaltiges Erreichen der Wanderwege

Fachtreffen mit Spezialisten

Leitwege, Weitwanderwege

Spezielle Themen-wochen

Einbeziehen der Landschaft

Spezialisten bei den Betrieben

Experten Almhütten, Schutzhütten

Optimale Wanderwege: Die Beschilderung und Wegehaltung sind gepflegt, gut verständlich auch für internationale Wanderer. Wanderwege sind im besten Falle naturbelassen und keine Asfalt-Wege – auch nicht im Tal. Der Start des Wanderweges, des Steiges ist klar und gut auffindbar beschildert. Hier sind Grundbesitzer und die Wegehalter hervorzuheben und wertzuschätzen, die das Wegeangebot erst möglich machen. Orte und Gebiete, die zu einem Erlebnisraum gehören, weil es ähnliche Landschaften sind, zum natürlichen Bewegungsradius des Gastes gehören, sollen sich überlegen, worauf sie sich bei der Produktentwicklung konzentrieren wollen und entsprechend entwickeln oder besser vernetzen wollen. Die unterschiedlichen Landschaftsformen in Südtirol, Kulturlandschaften, Almen, alpine und hochalpine Landschaften ermöglichen eine Differenzierung, weil sie auch unterschiedliche Wanderer und Bergsteiger ansprechen. Viele Wanderwege eignen sich für mehrere Jahreszeiten, eventuell auch für den Winter. Ein Beispiel: Genusswege. Die Zusammenarbeit von Produzenten in Kombination mit Wanderwegen ermöglicht es, ein ganz besonderes Wanderangebot zu bieten. Klare Kommunikation für den Gast: Gastgeber und Tourismusorganisationen sollen klar vermitteln, ob die empfohlenen Wanderrouten für Wanderer, für Bergsteiger empfohlen werden. Aufstiegsanlagen und Wanderwege: Diese Kombination wird zunehmend attraktiver und ist das Wandern im Gebirge, im Hochgebirge. Die gute Zusammenarbeit mit den 19

Aufstiegsanlagen zum Thema Kombikarten, Betriebszeiten sind dabei wichtig. Nachhaltiges Erreichen der Wanderwege: Bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Aufstiegsanalgen soll der Start-und Endpunkt der Wanderwege leicht auffindbar sein. Es ist sinnvoll die Wanderer auf die verstärkte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln aufmerksam zu machen. Leitwege, Weitwanderwege (Hochgebirge, andere Landschaftsformen): Es gilt Wege zu vernetzen, sie zusammenzuschließen und damit Rundwanderungen zu ermöglichen. Wanderer werden dann selbst wählen, ob sie den gesamten Weg oder Teilabschnitte abwandern. Weitwanderwege laden ein, mehrere Tage in den Bergen zu verbringen und besondere Erfahrungen in der Bergwelt, für sich selbst zu machen. Einbeziehen der Landschaft: Wanderwege führen an Aussichtsplätzen vorbei, Wege führen durch unterschiedliche Landschaften: Wald, Wiese, über Steine etc… und ermöglichen das Erleben der Landschaft mit den Sinnen. Es gibt Ruheplätze und Aussichtsplätze zum Verweilen. Spezialisten: Im Ort, im Gebiet gibt es Betriebe, die sich auf das Thema Wandern und Bergsteigen spezialisiert haben. Die Mitarbeiter werden im Betrieb zum Thema geschult, sie kennen die Gegend und können individuelle Empfehlungen geben. Die Buchbarkeit von Touren soll gegeben sein. Die Betriebe sind nicht nur Wanderspezialisten, sondern stellen auch Küche und Keller auf die Bedürfnisse des Wanderers ein. Sie bieten dem Wanderer Entspannungs-und Erholungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Betriebes an. Betriebe, Hotels und andere Unterkunftsbetriebe sollen ein frühes Frühstück ermöglichen; die ¾ Pension- insbesondere jene, die schon am sehr frühen Nachmittag und sehr üppig angeboten wird - ist angesichts der vielen Almhütten, Schutzhütten, die es gibt, nicht förderlich. Almgasthöfe & Schutzhütten: Südtirol wird hohe Kompetenz zum Thema Essen & Trinken zugeschrieben. Das Angebot in Schutzhütten und Almhütten soll qualitativ hoch sein, nach Möglichkeit auf regionale Produkte zurückgreifen. Leichte Speisen für den kleinen Hunger, hausgemachte Säfte, gesunde Gerichte, auch außerhalb der strikten Essenzeiten sind gefragt. Eine Differenzierung beim Angebot der Speisen steigert die Attraktivität. Die wunderbare Landschaft Südtirols braucht keine zusätzliche Radio- oder Musikberieselung. Nicht zu vergessen ist die Sprachenkompetenz, auch die internationale Sprachenkompetenz bei Mitarbeitern und auf Speisekarten. Almhütten, Berggasthöfe und Schutzhütten sollen überlegen, wie sie ihren Betrieb nachhaltiger führen können. Experten: gut ausgebildete Bergführer und Wanderführer, die italienische und deutsch, aber auch englisch sprechen, sind Garanten für Wander-und Bergkompetenz. Gäste sollen ihren von Gastgebern verstärkt auf diese professionelle Begleitmöglichkeit angesprochen werden. Spezielle Themenwochen zum Thema Wandern & Bergsteigen sind eine Möglichkeit ein besonderes Thema, eine spezielle Jahreszeit oder auch eine spezielle Zielgruppe anzusprechen. Fachtreffen mit Spezialisten: es können Fachtreffen mit Bergführern aus anderen Zieldestinationen sein, oder Fachtreffen zu einem speziellen Thema, wie wandern mit Kindern etc. Fachtreffen ermöglichen den Erfahrungsaustausch und auch das Kennenlernen von neuen Umgebungen. Es entstehen Netzwerke, neue Ideen und stärken die Kompetenz der Wanderund Bergsteigerdestination. 20

Wandertouren, Bergtouren für Individualisten, für Gruppen: der Ort, das Gebiet überlegt welche Gruppe von Wanderern, von Bergsteigern am besten geeignet ist und erarbeitet für diese Zielgruppe Vorschläge für Individualisten, für Gruppen. Diese Vorschläge sind online abrufbar, aber auch als persönlicher Tipp zu bekommen. Bergbegeisterte Bevölkerung: Was Einheimische tun, machen auch Gäste gerne. Orte und Gebiete sollen auch Einheimische durch Information, Kommunikation oder zu besonderen Anlässe einladen, das eigene Gebiet kennen und schätzen zu lernen. Es wäre beispielsweise schade, wenn das „Grüßen am Berg“, eine Ausprägung der Alltagskultur, verloren ginge.

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b.

Faktoren, die in Zukunft zum Thema „Wandern & Bergsteigen“ wichtiger werden

Die großen Treiber sind der gesellschaftliche Wertewandel, die veränderten Rahmenbedingungen, der demografische Wandel, die Digitalisierung & Transparenz. Es folgen Ideen und Vorschläge für das, was wichtiger werden wird und Impulse für neue Produktideen sein können.

Alle Überlegungen auf einem Blick

Gesundheitsbewusstsein Eigene Grenzen testen Slow Travel Regionalität & Qualität Alltagsstress vs. Naturerfahrung Begleitete Natur- und Körpererfahrung Insidertipps Zeit als Luxusgut

• • • • • • • •

• • • • • • • •

Jung vs. Alt Individualisierung Aktive Familien Alterung der Gesellschaft Selbstverwirklichung der Frauen Stadtkinder sind behütet Hunde als Kinderersatz Höherer Wohlstand

• • • • • • • • • •

Kurzfristig geplante Reisen Mobilität vor Ort Vor- und Nachsaison als Potenzial Spezialisierung von Hotels „schnelle Entschleunigung“ Alpin international Mut zur Zukunft Kombithemen Erreichbarkeit durch Zug Qualität vor Quantität

• • • • • • •

Qualitative hochwertige Inhalte Fachspezifische Social Media WLAN überall vs. Offline-Zeiten Infotainment Reizüberflutung vs. Filtern Herkunfts- und Qualitätsgarantie Transparenz und Vergleichbarkeit

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Beschreibung der Überlegungen Gesellschaftlicher Wertewandel = Der Begriff Wertewandel kennzeichnet einen Wandel gesellschaftlicher und individueller Normen und Wertvorstellungen.

Gesellschaftlicher

Wertewandel

Gesundheitsbewusstsein

Das Thema Gesundheit ist ein wichtiges Thema und tritt immer mehr in den Vordergrund. Vorsorge, Wertschätzung der Gesundheit stehen stark im Vordergrund. Wandern ist die natürliche Bewegung schlechthin. Eine höhere Achtsamkeit hat das Thema Ernährung: man achtet mehr und mehr, was man isst und woher es kommt. Die Bevorzugung von regionalen und km0 Produkten ist auch bei Almhütten und Schutzhütten gefragt. Wandern und Bergsteigen ermöglichen neue Erfahrungen; es ist auch ein Abenteuer mit Sicherheitskomfort. Die Suche nach Ruhe, Entschleunigung, weg von der Masse nimmt zu, die Natur und der Aufenthalt in der Natur eignen sich dafür hervorragend. Rückzugs- und Ruhegebiete werden wichtiger. Slow Travel: Die Angebote sind darauf auszurichten und nicht mit zu vielen Inhalten vollzupacken. Einfachheit in der Gastronomie erleben, das ermöglichen Almhütten & Schutzhütten. Es geht um das korrekte Nahebringen der regionalen Besonderheiten. Nachhaltigkeit muss auch von der einheimischen Bevölkerung gelebt werden. Durch zunehmende Verstädterung und Druck/Stress bei der Arbeit steigt die Sehnsucht nach Natur, nach Entspannung in der Natur und am Berg: Flucht aus dem Alltag – Auszeit nehmen Angebote, um den eigenen Körper und die Natur intensiv spüren lernen, steigen im Interesse, als Beispiel können die Touren mit Stefan Braito genannt werden. Es braucht von Gastgebern, von Touristikern den Mut zur Auswahl bei der individuelle Beratung, der persönlichen Empfehlung Alles aus einer Hand heißt gut durchdachte Angebote zu schaffen, die auch leicht buchbar sind.

Eigene Grenzen testen Slow Travel

Regionalität & Qualität

Alltagsstress vs. Naturerfahrung/Achtsamkeit /Sehnsucht nach Natur Begleitete Natur- und Körpererfahrung Insidertipps Zeit als Luxusgut

Veränderte Rahmenbedingungen = Unter veränderten Rahmenbedingungen versteht man beispielsweise Änderung der Klimabedingungen, mehr Reisefreiheit, neue technologische Errungenschaften, Zeitknappheit, Trends und Gegentrends, etc.

Veränderte Rahmenbedingungen Kurzfristig geplante Reisen

Die Gäste entscheiden sich je nach Wetterlage für kurzfristige Reisen. Es gilt sicher zu stellen, ob der interessierte Kunde online 23

Mobilität vor Ort

Vor- und Nachsaison als Potenzial Spezialisierung von Hotels „schnelle Entschleunigung“

Alpin international

Mut zur Zukunft Kombithemen

Erreichbarkeit durch Zug

Qualität vor Quantität

auch die wichtigen, richtigen und aktuellen Informationen findet, er seine Unterkunft und andere Dienstleistungen online buchen kann. Die Mobilität vor Ort muss optimiert werden und dazu werden jetzt eine ganze Reihe von Ideen gelistet: Flexibilität bei Öffnungszeiten der Lifte, Einführung von Wanderbussen/ Shuttledienste, Anpassung der Fahrpläne, Platzreservierungen, Regelung der Parkplätze, nachhaltige Erreichbarkeit der Hot-Spots, die Aufwertung der autofreien Zonen, die Reduktion des Privatverkehrs, oder Privilegien für Mindestaufenthalte einrichten wie z.B. Ischgl Ticketing, etc. Die Vor- und die Nachsaison können als Potential für Ruhesuchende verstanden und genutzt werden. Das Nachdenken über spezielle Angebote zum Thema Wandern ist angesagt, nicht alle sollen/müssen alles anbieten Gäste wollen alles und sofort, jedoch ist dies vor allem beim Thema Entschleunigung nicht möglich. Es wird eine bestimmte Zeitspanne benötigt, um sich entschleunigen zu können. Sprachkenntnisse sind eine Herausforderung, der internationale Gast kommt vermehrt, ganz besonders im Hochgebirge und in den Dolomiten. Mut zur Zukunft vs. „romantisierte Kitschvorstellung“ der Vergangenheit: wie kann sich ein neueres Angebot entwickeln? Kombithemen eignen sich hervorragend für eine Wanderreise. Ideen dazu sind: Wandern & Bergsteigen + Städte & Kultur, Wandern & Bergsteigen + Essen & Trinken, etc. Die Eröffnung des BBT im Jahr 2026: man ist schnell in Südtirol und kann dann auch Tageswanderungen unternehmen, das könnten dann auch internationalere Gäste sein. Weniger ist mehr: dazu braucht es mehr Klarheit und Konzentration auf Themen bei Webseiten von Tourismusorganisationen, aber auch bei Unterkunftsbetrieben.

Demografischer Wandel = Der demografische Wandel beschreibt die Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung und zwar die Veränderungen bezüglich der Altersstruktur der Bevölkerung, dem quantitativen Verhältnis von Männern und Frauen, die Zuzüge und Fortzüge. Die Folgen davon sind neue, andere Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen.

Demografischer Wandel Jung vs. Alt

Junge Wanderer = Erlebnissuche, Wissenshungrig. Gibt es die passenden Angebote dazu? Ältere Wanderer = Genießer. Was möchte dieser Gast? 24

Individualisierung

Aktive Familien

Alterung der Gesellschaft

Selbstverwirklichung der Frauen

Stadtkinder sind behütet

Hunde als Kinderersatz Höherer Wohlstand

Es ist notwendig auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und zwar auf allen Ebenen: Sprache, Gastronomie, genauere und spezialisierte Wanderinfos. Man kann nicht alles bedienen und ist gezwungen, auch bei der Erstellung der Angebote eine Auswahl zu treffen. Es braucht ein breites Angebot für jedes einzelne Familienmitglied; Wanderangebote und Selbstversorgerhütten für Familien; Familien sind die Gäste von morgen „70 ist das neue 50“ – ältere Menschen sind noch fit und haben Lust auf Bewegung, das subjektiv empfundene Alter sinkt. Ältere Menschen sind zunehmend gesundheitsbewusst, neugierig, konsumfreudig, sportlich und aktiv. Die Frauen sind besser vernetzt, Gruppen sind eher weiblich (Anpassung der Schlafplätze in Hütten). Die Kommunikation soll sich verstärkt an Frauen richten, da diese zum Großteil die Entscheidungen über den Urlaub treffen. VIB = very important baby  Kinder sind verwöhnter und die Erwartungen sind höher. Stadtkinder sind vielfach fremd in der Natur und müssen diese erst für sich entdecken, sich vertraut mit der Umgebung machen. VID = very important dog  Familien/Paare mit Hunden benötigen ein dementsprechendes Angebot Die Ansprüche steigen zunehmend und es ist schwierig Authentizität zu bewahren

Digitalisierung/Transparenz = Im weiteren Sinne wird mit dem Begriff Digitalisierung auch der Wandel hin zu elektronisch gestützten Prozessen mittels Informations- und Kommunikationstechnik bezeichnet. Transparenz steht u.a. für Vorgänge der Öffentlichkeit, die von außen nachvollziehbar sind und bedeutet in der Volkswirtschaftslehre die Verfügbarkeit von Informationen in und über einen Markt.

Digitalisierung/Transparenz Qualitative hochwertige Inhalte

Fachspezifische Social Media WLAN überall vs. Offline-Zeiten

Es braucht Angebote, die auch während der Wanderung genutzt werden können; Orientierungstools; neue Serviceidee: mobiler Wandercoach; es braucht persönliche und individuelle Tourenbeschreibungen; Infos sollen sofort und gleich verfügbar sein; Erlebnisse werden live geteilt; die Interaktion mit dem Gast und unter den Gästen nimmt deshalb zu WLAN auch aufgrund der Sicherheit am Berg, aber auch im Gegenzug exklusive WLAN-freie Zonen schaffen 25

Infotainment

Reizüberflutung vs. Filtern

Herkunfts- und Qualitätsgarantie auch für Almhütten & Schutzhütten Transparenz Vergleichbarkeit

Medienprodukte, bei denen Merkmale von Informations- und Unterhaltungsformaten kombiniert werden. Was kann zum Thema Wandern und Bergsteigen überlegt werden? z.B. der Wanderblogger ist ein neuer Opinion-Maker – einmalige Produkte schaffen; Kanalisierung/Lenkung: Individuelles Naturerlebnis, Geheimtipps/Highlights Garantien geben dem Konsumenten Sicherheit. Ein Vorschlag für Almhütten, Schutzhütten, Berggasthöfe: bewusster Einkauf, Rückverfolgbarkeit der Produkte, authentisch & zuverlässig, Aufklärung bezüglich Qualitätsdimensionen und Alle Angebote, Besonderheiten, Reiseangebote sind vom Inhalt und Preis leicht und schnell vergleichbar. Gleiches ist schnell durchschaut, Unverwechselbares rasch erfasst.

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