Gewaltfreie Kommunikation

Marion Müller Gewaltfreie Kommunikation Bedürfnisorientiert miteinander reden - Missverständnisse vermeiden? Egal wie gut oder schlecht wir mit unse...
Author: Karola Neumann
3 downloads 0 Views 505KB Size
Marion Müller

Gewaltfreie Kommunikation Bedürfnisorientiert miteinander reden - Missverständnisse vermeiden?

Egal wie gut oder schlecht wir mit unserer Umwelt kommunizieren, treten Missverständnisse und Verständigungsschwierigkeiten öfter  auf, als uns lieb ist. Um diese Probleme zu reduzieren, möglicherweise ganz zu vermeiden, finden sich verstärkt Anwender der „Gewaltfreien Kommunikation“. Ist diese vielleicht die Chance auf eine friedlichere, entspanntere Kommunikation?

Die Grundidee der Gewaltfreien Kommunikation Der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, Dr. Marshall Rosenberg, geht davon aus: Kritik, Schuldzuweisung, Klassifikation, Beschämung, Belobigung, Diagnose, Vorwurf, Vergleich, allein die Vorstellung von falsch und richtig, moralische Urteile und Bewertungen sind Ausdrücke einer gewaltvollen Sprache. Entsprechende sprachliche Formulierungen erfolgen meist aus der Position des Stärkeren heraus. Mit einer gewaltvollen Sprache wird Druck und schlechtes Gewissen erzeugt, Wahlmöglichkeit eingeschränkt und die eigene Verantwortung verschleiert. Rosenberg setzt mit seinem Konzept an dieser Stelle an. Um die eigenen Bedürfnisse leichter zu erfüllen, sollen diese ohne die beschriebenen „gewaltvollen“ Sprachausdrücke geäußert werden. Sonst wird beim Kommunikationspartner Widerstand aktiviert: Der so

28  unerzogen  2/2008

„Angeklagte“ begibt sich in eine Verteidigungshaltung, um sich selbst zu schützen und zu behaupten. Er ist dadurch nicht mehr bereit, zuerst einmal zuzuhören, um das zugrunde liegende Bedürfnis zu verstehen. Diese Art gewaltvoller Sprache in Richtung des Gegenübers erzeugt Gegengewalt – und die Gewaltspirale beginnt. Rosenberg unterbricht diese Gewaltspirale mit seinem Vier-Schritte-Modell – einer einfach strukturierten Herangehensweise.

Das Vier-Schritte-Modell Der Sprecher kommuniziert: 1. Die Mitteilung, wie es ihm geht. 2. Die Mitteilung, was er möchte, das sein Gegenüber tut. Die Mitteilung, wie es ihm geht, wird mit folgenden Informationen ausgedrückt: Beobachtung: auf welchen Anlass sich der Sprecher bezieht, was er sieht oder hört Gefühl: welches Gefühl in ihm ausgelöst wird Bedürfnis: was er braucht, was ihm wichtig ist Die Mitteilung, was er möchte, das sein Gegenüber tut, wird ausgedrückt in Form einer:

Bitte: was er sich vom Gesprächspartner wünscht - in Form einer echten Bitte, mit der Möglichkeit, Nein zu sagen. Keine Höflichkeitsfloskel – keine Forderung. Um so viele Informationen – möglichst ohne lange Erklärungen – zu kommunizieren, empfiehlt Rosenberg, für die vier Schritte nicht mehr als 40 Wörter insgesamt zu verwenden. Erfahrungsgemäß lässt danach die spontane Zuhörbereitschaft und Aufnahmefähigkeit deutlich nach. In der Gewaltfreien Kommunikation wird auch berücksichtigt, wie es dem Gegenüber geht und welche Bitte dieser haben könnte. Nach Rosenbergs VierSchritte-Modell gehört zur Kommunikation demnach nicht nur gewaltfrei reden, sondern auch gewaltfrei (zu)hören. Wie dies funktioniert, zeigt das Schema 1.

Von der Ich-Botschaft zur Gewaltfreien Kommunikation Was so leicht daher kommt, entstand aus den Konzepten der Gesprächsführung in der Humanistischen Psychologie(1). Ihre Vertreter Carl Rogers und Thomas Gordon praktizierten das Aktive Zuhören und Mitteilen von Ich-Botschaften. In ihren Büchern(2) setzen sie sich mit der Gefahr auseinander, diese Art der Gesprächsführung nur technisch, methodisch an-

www.unerzogen-magazin.de

zuwenden, statt sie als Teil einer respektvollen Haltung gegenüber Mitmenschen zu begreifen Marshall Rosenberg, Rogers’ Schüler, entwickelte die Gesprächsführung mit seinem Modell der Gewaltfreien Kommunikation entschieden weiter, indem er es mit einem neuen Bedürfniskonzept verband. Gewaltfreie Kommunikation ist demnach keine Methode, kein Trick, um deeskalierend zu wirken, sondern eine innere Haltung, in der die Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse übernommen und bei Bedarf dem Gesprächspartner mitgeteilt werden. Zwar kann auch die Gewaltfreie Kommunikation aufgrund der vier Schritte als Methode missverstanden werden, Rosenberg betont jedoch, dass diese zunächst nur helfen sollen, um zur inneren Haltung zu gelangen, die die Gewaltfreie Kommunikation im Kern ausmacht. Die zentrale Stellung bekommen die Bedürfnisse – in der Annahme, dass alles, was Menschen tun, verdeckt oder offensichtlich ihren Bedürfnissen dient. Bedürfnisse als „Generalschlüssel“ zum Verständnis menschlichen Handelns und als Motivation zu Handeln zu betrachten, ermöglicht es dem Anwender des Modells, Kritik, Schuldzuweisungen, Aggressionen etc. in das zu übersetzen, was sie laut der Gewaltfreien Kommunikation eigentlich sind: Verdeckte Ausdrücke von (unerfüllten) Bedürfnissen. Diese „Übersetzungsarbeit“ kann mit dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation geleistet werden. „Gewaltfrei“ ist dieser Ansatz vor allem auch, weil in diesem Ansatz die Bedürfnisse aller beteiligten Gesprächspartner wahrgenommen, anerkannt und berücksichtigt werden. Dies ist jedoch kein Muss: Der Gesprächspartner wird nicht dazu aufgefordert, ebenfalls gewaltfrei zu kommunizieren. Tut er es, ist die Kommunikation freilich leichter – tut er es nicht, kann der Anwender trotzdem eine Kommunikation ermöglichen, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Der geübte Anwender der Gewaltfreien Kommunikation kann z. B. hinter der üblichen, gewaltvollen Sprache die zu berücksichtigenden Bedürfnisse des Gegenübers hören. Den Gesprächspartner aufzufordern, unter Druck zu setzen oder gar zu zwingen,

www.unerzogen-magazin.de

ebenfalls gewaltfrei zu sprechen, ist laut den eigenen Prinzipien dieser Kommunikationsform schlicht nicht möglich. Hier wird die Intention der Gewaltfreien Kommunikation deutlich: Sie „gelingt“ nicht nur, wenn ein Konflikt erfolgreich gelöst oder vermieden wird. Sie ist bereits „erfolgreich“, wenn der Anwender sich seiner eigenen Bedürfnisse bewusst wird und so leichter – auch vom Gesprächspartner unabhängige – Strategien zur Bedürfniserfüllung finden kann. Im Vergleich von Ich-Botschaften und dem Vier-Schritte-Modell der Gewaltfreien Kommunikation scheinen beide Modelle ähnlich zu sein, wie Schema 2 zeigt. Beim genaueren Hinsehen können jedoch wesentliche Unterschiede ausgemacht werden.

Beobachtung frei von Bewertungen ausdrücken Der erste Unterschied liegt in der Äußerung über den Anlass des Konflikts. Rosenberg legt außerordentlich hohen Wert auf die Unterscheidung von Beobachtung und Bewertung. Die Beobachtung im VierSchritte-Modell wird so wertungsfrei wie möglich ausgedrückt. Die Formulierung „zu spät“ in der Ich-Botschaft ist laut Rosenberg bereits eine Bewertung und ruft wahrscheinlich Abwehr hervor. Dieser Ausdruck suggeriert nämlich: Du hast etwas verkehrt gemacht. Es unterliegt jedoch

dem persönlichen Ermessen, wann ein Zeitpunkt subjektiv als „zu spät“ wahrgenommen wird. Der Hörer stört sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Kritik, statt auf das Bedürfnis Zuverlässigkeit zu achten. Damit geht wertvolle Energie im Miteinander verloren. Der faktischen Ansage 18:00 Uhr kann dagegen meistens nicht widersprochen werden. Beurteilungen wie unpünktlich, schuldig, falsch werden in der Gewaltfreien Kommunikation lediglich als entfremdete Äußerungen der eigenen, unerfüllten Bedürfnisse angesehen.

Gefühle frei von Beurteilungen ausdrücken Anlässe/Beobachtungen lösen im Menschen Gefühle aus. Gemeint sind hier laut Rosenberg – in der Tradition der Humanistischen Psychologie – „echte“ Gefühle. Was „echte Gefühle“ im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation sind, soll im Folgenden genauer erläutert werden. Zunächst: Die bewusste Wahrnehmung eigener Gefühle in Konfliktsituationen wird oft als unangenehm oder gar beängstigend empfunden. Sie auszudrücken könnte als Schwäche gedeutet werden. Viele Menschen neigen daher dazu zu erklären, wie sie etwas deuten, statt eigene Empfindungen auszudrücken. Gemäß Rosenberg ist es sehr wichtig, dass Gefühle im hier und jetzt aus-

SENDEN

EMPFANGEN

Ich teile mit

Ich frage und höre zu

1

Beobachtung (frei von Bewertung)

Wenn ich sehe/höre …

Wenn du siehst/hörst …

2

Gefühl (frei von Interpretation)

fühle ich mich …

fühlst du dich …

3

Bedürfnis (frei von Strategie)

weil ich … brauche

weil du … brauchst

4

Bitte (frei von Forderung)

und ich hätte gern …

und du hättest gern …

Schema 1 – Das Vier-Schritte-Modell

Ich-Botschaft Anlass

Als ich feststellte, dass du zu spät gekommen bist …

Gefühl

… war ich sehr enttäuscht …

Begründung

… weil ich Unpünktlichkeit nicht mag …

Erwartung

… darum erwarte ich beim nächsten Mal Pünktlichkeit. Vier-Schritte-Modell

Beobachtung

Du warst 18:00 Uhr nicht da …

Gefühl

… ich bin gerade sauer …

Bedürfnis

… weil mir Zuverlässigkeit wichtig ist.

Bitte

Ich möchte gern wissen, was dich abhielt, zur verabredeten Zeit zu kommen?

Schema 2 – Ich-Botschaften und Vier-Schritte-Modell im Vergleich

2/2008  unerzogen  29

gedrückt werden, da er sie als Körpersignale ansieht – die jeder nur im hier und jetzt spüren kann. Alles andere sind seiner Auffassung nach Erinnerungen an Gefühle und Interpretationen bzw. Urteile. Echte Gefühle signalisieren dagegen, welche für das Leben notwendige Bedürfnisse zum gegebenen Zeitpunkt erfüllt oder unerfüllt sind: Jemand kann sauer sein, weil ihm Zuverlässigkeit wichtig ist. Er könnte aber auch entspannt sein, weil er die Zeit gut für sich selbst gebrauchen konnte. Dann sagt er vielleicht: „Du warst 18:00 Uhr noch nicht da, so konnte ich noch einen Anruf erledigen, das war mir wichtig.“ Bedürfnisse und folglich auch die entsprechenden momentanen Gefüh-

sei schuldig. Ein „echtes“ Gefühl im hier und jetzt wird in der Gewaltfreien Kommunikation z. B. so ausgedrückt: „Ich fühle mich traurig“ oder „Ich bin einsam“.

Bedürfnisse statt Begründungen ausdrücken Im Modell der Ich-Botschaften werden im dritten Schritt Begründungen für die Erwartungen oder Gefühle mitgeteilt. Begründungen verleiten oft dazu, verdeckt Bewertungen und Beschuldigungen an das Gegenüber zu richten. In der Gewaltfreien Kommunikation werden dem Dialogpartner statt Begründungen explizit die nicht erfüllten Bedürf-

„Wenn wir unsere Bedürfnisse aussprechen, ohne den anderen dabei zu verurteilen, steigt die Chance, dass sie erfüllt werden.“ Marshall Rosenberg le sind sowohl vom Kommunikationspartner als auch von den Gründen einer gegebenen Situation unabhängig: Der Kommunikationspartner ist für die Gefühle nicht verantwortlich. Insofern ist es in der Gewaltfreien Kommunikation wichtig, in Gefühlsäußerungen keine Interpretationen oder Beurteilungen mitschwingen zu lassen, die genau dieses Implizieren: Wegen dir fühle ich mich schlecht. Der Ausdruck Ich bin enttäuscht (IchBotschaft) kann unter Umständen genau so verstanden werden und dadurch zu einer Abwehrhaltung führen. Solche mitschwingenden Interpretationen führen selten dazu, dass die reinen Gefühle und Bedürfnisse klar verstanden werden. Selbst wenn der Gesprächspartner gerne auf die zugrunde liegenden Bedürfnisse eingehen wollte, kann er das nicht, da ihm oft verborgen bleibt, was wirklich los ist. Sprachliche Formulierungen, wie: „Ich fühle mich, als ob ich dir nicht wichtig bin“ oder „Ich habe das Gefühl, dass du in letzter Zeit einiges verpasst“ drücken keine Gefühle aus, sondern sind Analysen, Interpretationen oder gar Beurteilungen. Sie führen in Folge meistens dazu, dass der Dialogpartner sich rechtfertigt oder denkt, er

30  unerzogen  2/2008

nisse mitgeteilt. Ein Bedürfnis ist ein Zustand, in dem Jemand etwas zu seinem Überleben bedarf. Ob ein Bedürfnis gerade erfüllt oder unerfüllt ist bzw., ob es gerade eine hohe oder geringe Priorität hat, wird durch den Gefühlszustand signalisiert. Dieser wechselt ständig und motiviert den Einzelnen zu handeln, um die Bedürfnisse optimal zu erfüllen. Je genauer ein Mensch seinen eigenen sowie den Zustand seines Gegenübers erkunden kann, umso genauer kann er für seine Bedürfnisse sorgen und gegebenenfalls sein Gegenüber dabei unterstützen, auch dessen Bedürfnisse zu erfüllen. Dieses Interesse, auch die Bedürfnisse seines Gegenübers zu berücksichtigen, leitet Rosenberg von seiner Annahme ab, dass der Mensch seine eigenen Bedürfnisse nicht optimal erfüllen kann, wenn er die Bedürfnisse anderer Menschen nicht berücksichtigt. Rosenberg sieht Menschen als soziale Wesen an, die vor allem in Gemeinschaften für ihre Bedürfnisbefriedigung grundsätzlich voneinander (jedoch nicht von ganz bestimmten Menschen!) abhängig sind: Viele der eigenen Bedürfnisse können nicht erfüllt werden, wenn die Bedürfnisse anderer unerfüllt bleiben: Angenommen, jemand hat ein Bedürfnis nach Gesellschaft, so hat er ein persönliches Interesse daran, dass die Bedürfnis-

se seiner Gäste nach Unterhaltung, Speise und Trank befriedigt sind, damit sie nicht gleich wieder nach Hause gehen. Rosenbergs Bedürfniskonzept ist die wohl wichtigste Komponente, die den Unterschied zu anderen Kommunikationsmodellen ausmacht. Es weicht von der bekannten Maslow’schen Bedürfnispyramide ab: Während Maslow – ebenfalls Vertreter der Humanistischen Psychologie –  der Auffassung war, dass der Mensch zuerst versucht, die Bedürfnisse der niedrigen Stufen zu befriedigen (also körperliche Grundbedürfnisse wie Atmung, Ernährung etc.), bevor er die nächsten erklimmt (Bedürfnisse nach Sicherheit, sozialen Kontakten, Anerkennung und Selbstverwirklichung), nimmt Rosenberg an, dass die Bedürfnisse in ihrer Priorität ständig wechseln. So kann das Bedürfnis nach Nahrung zuweilen zurück gestellt werden, um das Bedürfnis nach Gesellschaft und Kontakt zu befriedigen. Möglich ist das, da Bedürfnisse eine unterschiedliche „Elastizität“ besitzen und nicht im Konflikt zueinander stehen. Einige Bedürfnisse möchten sofort erfüllt werden. Andere können eine oder mehrere Wochen warten. Ein Mensch kann viele Bedürfnisse zugleich haben. Laut Rosenberg ist es optimal, wenn die Bedürfnisse nach Nahrung, Sicherheit, Gemeinschaft und Harmonie zugleich erfüllt werden können. Unerfüllte Bedürfnisse können zu Frustrationen, Aggressionen und Krankheiten führen und gefährden in letzter Konsequenz womöglich das Leben. Dies gilt auch für Bedürfnisse, die auf dem ersten Blick nicht als „überlebenswichtig“ bewertet werden: Das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit ist bei den meisten Menschen vermutlich sehr elastisch. Erst bei dauerhafter Nichterfüllung wird deutlich, wie sehr der Betroffene Zuverlässigkeit für sein Überleben bedarf. Rosenberg legt darauf Wert, zwischen Bedürfnissen, Wünschen und Strategien zu unterscheiden: Strategien sind die Art und Weise, wie Bedürfnisse erfüllt werden. Sie können in Konflikt zueinander Weitere Informationen www.cnvc.org deutsche Seiten unter: www.gewaltfrei.de Mailingliste: http://de.groups.yahoo.com/group/ngfk/

www.unerzogen-magazin.de

Gewaltvolle Kommunikation führt oft zu Missverständnissen und gegenseitigen Beschuldigungen. Die Gesprächspartner sind nicht mehr bereit, einander zuzuhören, um das zugrundeliegende Bedürfnis zu verstehen.

geraten, wenn z. B. zwei Personen kollidierende Strategien anwenden, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Während Strategien kulturell geprägt sind, sind Bedürfnisse laut Rosenberg universell, das heißt, alle Menschen in allen Kulturen haben die gleichen Bedürfnisse. Im Gegensatz zu Wünschen hat es unangenehme Folgen, wenn Bedürfnisse über deren Elastizität hinaus nicht erfüllt werden, Bedürfnisse sind nach diesem Konzept frei von einer bestimmten Person, frei von einem bestimmten Ort und frei von einer bestimmten Zeit. Demnach hat ein Mensch Bedürfnisse nur für sich. Er kann nicht das „Bedürfnis“ danach haben, dass die andere Person pünktlich ist, sondern nur ein grundsätzliches Bedürfnis z. B. nach Zuverlässigkeit. Dieses kann eventuell auch durch eine andere Person oder durch eine andere Strategie (z. B. Ankündigung der verspäteten Ankunft per Telefon) erfüllt werden.

Bitten statt Erwartungen Infolge gehen auch im vierten Schritt das Modell der Gewaltfreien Kommunikati-

www.unerzogen-magazin.de

on und das Modell der Ich-Botschaften auseinander. Erwartungen entsprechen der Vorstellung, dass etwas in einer bestimmten Art und Weise getan werden muss. Bei Nichterfüllung der Erwartung stehen negative Konsequenzen, vielleicht sogar Strafen in Aussicht. Diese Vorstellung teilt die Gewaltfreie Kommunikation aufgrund des ihr zugrunde liegenden Menschenbildes nicht. Eine „echte“ Bitte (nicht die Höflichkeitsfloskel) sieht anders aus. Da nicht erwartet werden kann, dass jemand zum Wohlergehen eines anderen Menschen beitragen muss – macht es Sinn, denjenigen anderen zu bitten. Eine echte Bitte ist daran zu erkennen, dass das Gegenüber Nein sagen kann. Bitten werden verhandelt – die Bereitschaft des Gegenübers, eine Bitte zu erfüllen, wird überprüft. Die Erwartung an den Dialogpartner, pünktlich zu sein, führt dagegen oft dazu, dass ein entsprechendes Versprechen gegeben wird. Eine Zusicherung zur Pünktlichkeit kann jedoch höchstens im Sinne einer Absichtserklärung gegeben werden, denn letztlich kann niemand

vorhersehen, ob beim nächsten Mal etwas dazwischen kommt. Wenn dann das Versprechen nicht gehalten wird, ergibt sich daraus die endlose Verkettung von Beschuldigung und Entschuldigung. Eine Bitte hingegen bezieht sich im Vier-Schritte-Modell der Gewaltfreien Kommunikation nicht auf die Zukunft, sondern auf das hier und jetzt: So kann die Erfüllung des jetzigen Bedürfnisses gemeinsam besprochen werden. Im Beispiel aus Schema 2 wird um eine Erklärung gebeten. Diese kann den Sprecher z. B. helfen, abzuwägen, ob er sich auf einen weiteren Termin mit dieser Person einlassen möchte oder nicht. Sofern es bei einer echten Bitte bleibt, ist die Bitte nach Pünktlichkeit oder nach vorheriger Ankündigung der verspäteten Ankunft durchaus denkbar.

Allheilmittel gefunden? So einfach die vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation klingen, so mühsam ist für manch einen die Umsetzung. Gerade in verletzenden, stres-

2/2008  unerzogen  31

sigen Situationen fällt der Mensch in gewohnte oder auch anerzogene Verhaltensmuster der „gewaltvollen“ Kommunikation zurück. In diesem Zusammenhang wird die Gewaltfreie Kommunikation häufig auch dafür kritisiert, „unnatürlich“ zu klingen. Befürworter setzen entgegen, dass sobald die vier Schritte verinnerlicht bzw. eingeübt würden, diese auch in den normalen, für die jeweilige Person typischen Sprachgebrauch übertragen werden könnten. Außerdem wird dieses Konzept dafür kritisiert, ein bestimmtes, an der Humanistischen Psychologie angelehntes Menschenbild vorauszusetzen, woraus sich Rosenbergs Bedürfniskonzept ableitet. „Schlechte“ menschliche Eigenschaften wie Egoismus oder Habgier werden laut Skeptikern ignoriert oder gar auf naive Weise ausgeschlossen. Befürworter der Gewaltfreien Kommunikation betonen tatsächlich, dass diese eine grundsätzliche Lebenshaltung sei. Nicht jedem mag es gelingen, eine grundsätzlich neue Haltung zum Leben einzunehmen bzw. eine neues Menschenbild anzunehmen, nur um verständlicher zu kommunizieren.

Eigene Erfahrungen und Erkenntnisprozesse Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal Jugendliche erlebte, die vor unserem Jugendtreff auf Autos sprangen, Kinder mit Messern bedrohten und ungeniert in offen stehenden Wohnungsfenster kletterten, sich von erbeutetem Geld mit den Taxi durch die Stadt fahren ließen, war ich ziemlich fassungslos, und fühlte mich hilflos und ohnmächtig. Ich sah in dem Moment keine Chance, als Sozialpädagogin wirksam zu arbeiten. Hätte mir jemand in diesem Moment gesagt, ich solle es mit Gewaltfreier Kommunikation versuchen, wäre ein müdes Lächeln meine Antwort gewesen. Marshall Rosenbergs Buch Gewaltfreie Kommunikation – Sprache des Lebens entdeckte ich zufällig auf einem Büchertisch genau in dieser Zeit. Schon beim kurzen Hineinlesen begeisterte mich die einfache klare Sprache, das überschaubare Vier-Schritte-Modell und die bestechende Logik des Konzeptes. Ich war mir der Wirksamkeit sofort sicher.

32  unerzogen  2/2008

Dr. Marshall Rosenberg Marshall Rosenberg, promovierte 1961 als klinischer Psychologe. In den 60er Jahren entwickelte er die „Sprache“ der Gewaltfreien Kommunikation. Seine Arbeit war beeinflusst von der klientenzentrierten Kommunikation seines Lehrers Carl Rogers (Humanistische Psychologie) und Gandhis Konzept der Gewaltlosigkeit. Er setzte diesen Ansatz zunächst in Schulen und bei Projekten ein, die der Mediation und Vermittlung von Kommunikationsfähigkeiten dienten. Das 1984 gegründete Center for Nonviolent Communication (CNVC) hat sich zu einem international tätigen, gemeinnützigen Netzwerk entwickelt und dient der Verbreitung der Gewaltfreien Kommunikation, sowie der Ausbildung von Trainern. Heute wird Gewaltfreie Kommunikation in Schulen, in der Mediation, im Strafvollzug und zunehmend auch im Management eingesetzt. Dr. Rosenberg hat Programme zur Förderung des Friedens in Krisengebieten wie Ruanda, Israel, Serbien, Kolumbien und Nordirland ins Leben gerufen.

Später habe ich Marshall Rosenberg persönlich erlebt. Ich war tief berührt von der Kraft seiner empathischen Worte – ich habe erlebt, wie Menschen in seiner Gegenwart offenherzig über erfahrene Verletzungen und scheinbar aussichtslose Situationen sprachen und glücklich erleichtert strahlten, nachdem sie mit Rosenberg gearbeitet hatten. Jedoch warteten einige Überraschungen auf mich:

Skepsis aus dem Umfeld Trotz Euphorie entging mir nicht, dass meine Begeisterung durch Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung nicht geteilt wurde: So kann man doch nicht sprechen. ­– Ein bisschen Aggression muss sein. – Keine Forderung? – Und wer macht dann die Arbeit? –Esoterikkram…! – Wir sind doch nicht in einer Therapie? So viel Widerstand hatte ich nicht erwartet. Ich erkannte den Unterschied zwischen Begeisterung und echtem Interesse. Begeisterung erfüllt mir mein Bedürfnis nach Selbstanerkennung und dem Erleben, wirksam zu sein.

Echtes Interesse dagegen bezieht den anderen in meine Begeisterung ein: So begann ich mich dafür zu interessieren, was der Grund für die Ablehnung von Gewaltfreier Kommunikation war. Wenn jemand dazu beispielsweise „Esoterikkram“ sagte, hörte ich, dass ihm Respekt wichtig war, besonders in Bezug darauf, auch anders denken zu dürfen, selbst zu entscheiden und eigene Antworten zu finden.

Von der Theorie zur Praxis Ich nahm mir vor, gewaltfrei zu sprechen. Je mehr ich es mir vornahm, umso gewaltvoller wurde meine Sprache. Wurde ich tatsächlich aggressiver, oder nahm ich jetzt die gewaltvollen Anteile in meiner Sprache deutlich wahr? Meine alten Sprachmuster brachen immer wieder durch, ich lernte – und lerne noch – jeden Tag, mich mit meinen aggressiven Anteilen auseinanderzusetzen und diese als Teil von mir anzunehmen.

Bewertungen und (Vor-)Urteile Schon allein in Kategorien wie „Jugendlicher“ zu denken verändert meine innere Haltung: Ich rede nicht mehr mit „Menschen“, sondern mit „Jugendlichen“. Allgemeinen Vorurteilen nach gehört es z. B. zu Jugendlichen, dass sie in einer „schwierigen Phase“ sind und „lernen müssen, sich an Regeln zu halten“. Genau so gehört es landläufig zu Jugendlichen, dass die Schwierigkeiten mit ihnen vor allem darin bestehen, dass sie Regeln „brechen“. So zu denken und demnach auch zu handeln und zu kommunizieren unterstützt Jugendliche unter Umständen darin, Regeln brechen zu wollen –  selbst solche, die sie gar nicht brechen möchten, z. B. aus Protest, wenn sie sich „nicht für voll genommen“ fühlen. Manchmal durchschauen Jugendliche dieses Spiel und sagen dann: „Du hast mich auf’m Kieker.“ – so etwas höre ich heute als Einladung, uns darüber zu unterhalten, was mir und den Jugendlichen gerade wirklich wichtig ist. Daraus habe ich für mich die Erkenntnis gezogen, dass Bewertungen und Urteile kein echtes Miteinander unterstützen und mich oft daran hindern, mit Leichtigkeit und Freude für meine Bedürfnisse zu sorgen.

www.unerzogen-magazin.de

Nichts muss Wenn ich mit Schülern arbeite, ist meist meine erste Frage: „Seid ihr freiwillig hier?“ Dafür ernte ich großes Gelächter. „Wir müssen in die Schule!“ – „Wer zwingt euch denn dazu?“ frage ich weiter. Es folgt verlegenes Lächeln mit Blick zum Lehrer. „Eigentlich niemand, aber wir bekommen schlechte Noten, wenn wir nicht zur Schule gehen, und wir bekommen Stress mit unseren Eltern.“ Ich erzähle einer solchen Gruppe meist, dass ich mit Schulverweigerern zusammen gearbeitet habe,

lässigkeit wichtig sei und ich nachfragte, was der Grund für ihre häufige Unpünktlichkeit sei, erfuhr ich, wie sehr sie selbst daran litt, nicht zur vereinbarten Zeit da zu sein. Das zeigte mir, das sie sich selbst sehr intensiv damit auseinander setzte und einfach nicht wusste, wie sie Nein sagen konnte, wenn z. B. ein Anruf dazwischen kam, Gespräche mit Freunden sie aufhielten, sie einer Nachbarin spontan half und ähnliche Ablenkungen. Wir sprachen danach immer wieder über die vielen besonderen Situationen, bis sie selbst erkannte, dass sie es in

„Es gibt keine Dinge, die andere tun sollten.“ die mir gezeigt haben, dass niemand zur Schule gehen muss. Alle Entscheidungen haben natürlich Folgen, und oft entscheide ich mich, etwas zu tun, um bestimmte Folgen zu vermeiden. Den Schülern macht diese Betrachtungsweise bewusst, dass sie vor allem wegen ihrer Freunde gern in der Schule sind, einige entdecken sogar, dass sie gerne lernen, oder dass die Erlangung eines Abschlusses eine höhere Priorität hat, als zunächst vermutet. Selbst die Lehrer sind überrascht, an welchen Dingen die Schüler Freude und Interesse haben, sie hätten ihre Schüler nie danach gefragt, denn Schule ist ja Pflicht! Ich bin zu dem Schluss gekommen: Es gibt nichts, was ich tun muss. Ich entscheide, was ich tue, und bin für meine Entscheidung verantwortlich.

Niemand muss Des Weiteren erkannte ich, dass Forderungen nur kurzzeitig meine Anliegen unterstützen können, langfristig bleiben sie ein Dauerkampf mit zweifelhaftem Erfolg. Nachdem ich beispielsweise einer Jugendlichen gegenüber Pünktlichkeit gefordert hatte, da sie immer wieder „zu spät“ erschien, kam diese Jugendliche zwar pünktlich, aber schlecht gelaunt zum vereinbarten Termin. Sie zeigte mir mit allem, was ihr zur Verfügung stand, wie ungern sie jetzt da war. Es wäre für mich besser gewesen, sie wäre nicht gekommen. Als ich ihr auf gewaltfreie Art sagte, dass mir Zuver-

www.unerzogen-magazin.de

der Hand hatte zu entscheiden, was sie wann tat. Sie war es einfach gewöhnt gewesen, augenblicklich die Bitten anderer zu erfüllen, sobald sie angesprochen wurde. Dieser Erkenntnis- und Lernprozess konnte erst in Gang kommen, als ich meine Erwartung „sie sollte pünktlich sein“ aufgab. Es gibt keine Dinge, die andere tun sollten.

Ein Fallbeispiel Im Jugendtreff kam ein Mädchen zu mir, weil sie ihr Portemonnaie verlegt hatte und nicht mehr fand. Zu diesem Zeitpunkt rauften sich einige Jungen im Treff. Das Mädchen befürchtete, dass die Jungen es auf ihr Geld abgesehen hätten und äußerte die Vermutung: „Mir hat jemand mein Portemonnaie geklaut.“ Ich fragte nach: „Hast du die Jungen deswegen angesprochen?“ – „Nein, ich habe mich nicht getraut, die sagen’s mir bestimmt nicht.“ Innerlich hörte ich ihre Gefühle und Bedürfnisse: Sie fühlt sich überfordert und ohnmächtig und braucht Unterstützung. Ich überprüfte meine Vermutung laut: „Hm. Möchtest du, dass ich mit dir gemeinsam dein Portemonnaie suche und wir die Jungen danach fragen?“ Sie war sichtlich erleichtert. Hätten wir die Jungen etwa so angesprochen: „Hier wurde gerade ein Portemonnaie geklaut“, so wäre die spontane Antwort sicher „Wir waren’s nicht“ gewesen. Das Wort geklaut beinhaltet eine Interpretation der Situation. Die meisten Menschen gehen augen-

blicklich in ihre Verteidigungshaltung, egal, ob sie daran beteiligt waren oder nicht. • Ich drückte die Beobachtung des Mädchens in etwa so aus: „Wir vermissen ein Portemonnaie. Es lag vorhin hier auf dem Stuhl. Hat es jemand von euch gesehen?“ Sogleich antworteten zwei Jugendliche, dass sie es liegen sahen. • Wie wir uns fühlten – hilflos und resigniert, weil es nun dort nicht mehr lag – mussten wir nicht explizit ansprechen, weil unsere Körpersprache bereits deutlich genug war. Zugleich stand die Befürchtung im Raum, dass sie uns nichts sagen wollen würden –  diese Vermutung bzw. Interpretation behielten wir für uns: Das Mädchen hatte ihre Ängste schon mir gegenüber ausdrücken können. • Als wir wieder Kontakt mit den Jungen aufnahmen, änderte sich die Stimmung. Wir drückten unser Bedürfnis nach Verständnis aus, indem wir zu den Jungs sagten, dass uns vor allem der Schülerausweis im Portemonnaie wichtig sei. • Unsere Bitte, das Portemonnaie mit uns zu suchen, brauchten wir nicht stellen, das erledigten die Jungen von selbst. Letztendlich fanden wir das Portemonnaie gemeinsam. Es war unter eine Couch verrutscht, der Inhalt war vollständig vorhanden. Wir bedankten uns bei den Jungen und alle gingen zufrieden nach Hause. Das Beispiel macht deutlich, dass mit Gewaltfreier Kommunikation auch nur eine einzelne Person die Gewaltspirale vermeiden bzw. unterbrechen kann, selbst wenn die anderen Beteiligten von dieser „Sprache“ nichts wissen.  (1) Die Humanistische Psychologie betont vor allem das eigene Potential des Individuums, sein Verhalten verändern zu können. (2) Z. B. Carl R. Rogers, Die Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie. Frankfurt am Main: Fischer Verlag 1991, ISBN 3-596-42175-6 und Thomas Gordon, Familienkonferenz – Die Lösung von Konflikten zwischen Eltern und Kind. München: Wilhelm Heyne Verlag 1993, ISBN: 978-3453029842

2/2008  unerzogen  33

Nächstes Heft 3/08 - September 2008 Impressum Herausgeber: Sören Kirchner Chefredakteurin: Sabine Reichelt (sr) (V.i.S.d.P.) Art Director: Jörg Rahnfeld Redaktion: Sören Kirchner (sk), Corina Retzlaff (core), Anja Schlegel (as), Johanna Gundermann (jgm), Ronny Lier (rl), Daniel Welzel (dw) Layout: Sören Kirchner, Jörg Rahnfeld Anschrift Redaktion und Verlag: Redaktion „unerzogen“ tologo verlag Kurt-Schumacher-Str. 51 04105 Leipzig Tel: 0341/2562069 Fax: 0341/2562075 [email protected] www.unerzogen-magazin.de Geschäftsführer: Sören Kirchner Anzeigen: Sören Kirchner Tel: 0341/2562069 Fax: 0341/2562075 [email protected] www.unerzogen-magazin.de

Aboservice und Preise: Preise: Heftpreis: 6,90 Euro, Jahresabo (4 Ausgaben): 24,00 Euro frei Haus innerhalb Deutschlands Bei Lieferungen ins Ausland fallen zusätzliche Versandkosten von 2,50 Euro pro Heft an. Alle Anfragen zum Abonnement bitte an: Abo-Service „unerzogen“ Kurt-Schumacher-Str. 51 04105 Leipzig [email protected]

Hinweise: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird nicht gehaftet; Rücksendung nur gegen Rückporto. Nachdruck der Beiträge nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Zuschriften können (mit Namens- und Ortsangabe, auch auszugsweise) veröffentlicht werden, falls kein Vorbehalt gemacht wird. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden der Vertriebsfirma oder infolge höherer Gewalt bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autoren selbst verantwortet und geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.

ISSN: 1865-0872 Redaktionsschluss: 15.07.2008 Bilder in diesem Heft: bobbieo – istockphoto.com (Titelbild) Rena Green – Sudbury Jerusalem (Seite 9 und 10) Kapriole Freiburg (Seite 21 und 22) Andrew Lever - Fotolia.com (Seite 25) Susanne Güttler – Fotolia.com (Seite 31) Jin - Fotolia.com (Seite 34) Jacek Chabraszewski - Fotolia.com (Seite 38) Kerstin Klaaßen - Fotolia.com (Seite 51) Alle anderen Bilder sind Eigentum der Redaktion oder des jeweiligen Autors.

www.unerzogen-magazin.de