GEMEINDEINFO GRUSSWORT. KINDER u. JUGEND GEMEINDE IM RAUM. Winter 2012

Winter 2012 GEMEINDEINFO Magazin der Katholischen Kirchengemeinde Frankfurt-Niederrad MUTTER VOM GUTEN RAT GRUSSWORT 3 „Ich lege mein Schicksal in...
Author: Katja Simen
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Winter 2012

GEMEINDEINFO Magazin der Katholischen Kirchengemeinde Frankfurt-Niederrad MUTTER VOM GUTEN RAT

GRUSSWORT

3

„Ich lege mein Schicksal in deine Hand!“

KINDER u. JUGEND

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Weihnachtsmannfreie Zone Kita “Kinderreich” feiert Nikolaus

GEMEINDE IM RAUM

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Nachts im Dom und Kino in der Kirche

Gemeinde in der Stadt

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Fluglärm? Nein Danke! Erklärung der Stadtversammlung

Gemeinde vor Ort

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Schopenhauer in Dur - Ein Besuch bei dem Bildhauer Rudi Warmuth

persönlich

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Interview mit unserem neuen Organisten Manuel Braun

Gemeinde in der Welt

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Im Zeichen der Zeit Konziliare Versammlung in Frankfurt/M.

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Inhalt

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IMPRESSUM: Herausgeber: Der Pfarrgemeinderat der kath. Kirchengemeinde „Mutter vom Guten Rat“ (Adresse siehe Rückseite) Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, 60386 Frankfurt / Main Auflage: 4000 Stück Erscheinungsweise: 3 x jährlich, immer 2 Wochen vor Ostern, den Sommerferien und Weihnachten Gestaltung: Manuel Pequeño [email protected] Titelbild: Ralf Mack Fotos: Jutta Brendemühl: Seite 4 Luisa Pequeño: Seite 5 Manuel Pequeño: Seite 5 friedenslicht.de: Seite 5 Sr. Magdalena Winghofer: Seite 6 - 10 Birgit Wende: Seite 16 Sikapaulus/pixelio.de: Seite 17 Dieter Schütz/pixelio.de: Seite 16 Ralf Mack: Seite 11 - 14, 18 + 19, 24, 26 Helmut Schepp: Seite 24 Redaktionsteam: Ralf Mack Werner Portugall Manuel Pequeño Redaktionsschluss für die FrühjahrsAusgabe der “GemeindeInfo” ist der 06.02.2013.

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Grußwort Hans-Peter Labonte

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Weihnachtsmannfreie Zone Kita “Kinderreich” feiert Nikolaus

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Halstuchknoten, Halstücher und Spiele Nachwuchsarbeit bei den Pfadfindern

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Die Ankunft des Friedenslichts “Erlebnis Kirche... am Sonntag” Kirche einmal etwas anders Leben formen Kunstinspiriertes geistliches Wochenende für Frauen Lass dein Licht scheinen Bericht zur Firmung “Was bitte ist eine Zulassung zur Taufe?” Erwachsenenkatechumenat 2012

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Werkstatt Firmkatechese Ein neues Konzept für 2013

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Nachts im Dom und Kino in der Kirche Programm für junge Erwachsene

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Fluglärm? Nein Danke! Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken veröffentlicht Erklärung Es war einmal Schließung der Niederräder Bücherstube

Aus dem Bücherregal Leseempfehlung von Annika Michels-Pelzer Ehrenamtliches Engagement gehört zum Christsein Ingrid Iwanowsky erhielt Bartholomäusplakette Schopenhauer in Dur Ein Besuch bei dem Bildhauer Rudi Warmuth Interview mit unserem neuen Organisten Manuel Braun Vorankündigungen und Termine Im Zeichen der Zeit Bericht zur Konziliaren Versammlung in Frankfurt Getauft, ausgestoßen und vergessen? Ökum. Friedensdekade 2012 500 Jahre Reformation Aus der ev. Gemeinde Vorstellung von Thomas Stephan Neuer Pfarrvikar der PaulGerhardt-Gemeinde Gruppen von A-Z / Termine

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Gottesdienste

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Gottesdienste

allgemein

in der Advents- und Weihnachtszeit

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Wegweiser

Grusswort

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„Ich lege mein Schicksal in deine Hand!“ „Es liegt in deiner Hand!“ „Er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust dich nicht zu fest!“ Das sind die ersten Sätze, die mir spontan einfielen, als ich das Bild auf der Titelseite das erste Mal sah. An Weihnachten, dem Fest der Geburt Jesu, „gibt Gott sich in unsere Hand!“ Das ist zunächst bei jeder Geburt so! Ich erinnere mich, wie ich mich fühlte, als ich meine Kinder nach ihrer Geburt das erste Mal in den Händen hielt. Ich sehe die kleinen, zerbrechlichen Fingerchen meines Enkels winzig in meiner Hand liegen. Ich spüre die Verantwortung, die ich damit in den Händen hielt. Aber ich spüre auch das Glück, die Freude - das Gänsehautgefühl. Dieses Kind ist mir anvertraut. Es verlässt sich ganz auf mich! Es muss sich ganz auf mich verlassen! Ich habe neues Leben in meinen Händen - zerbrechlich, angewiesen, ausgeliefert, zutraulich. Ich spüre das Zutrauen! Da traut mir jemand zu, dass es dem Kind in meiner Hand gut gehen kann! Sein Leben liegt in meiner Hand. Dieses Leben ist mir anvertraut! Ich hätte die Macht zuzudrücken, die Faust zu ballen, zu vernichten. Doch Gott, der Schöpfer, traut mir zu, dass ich dem Leben diene und nicht dem Tod. Das ist die Botschaft von Weihnachten. An Weihnachten bestätigt Gott sein Zutrauen in uns Menschen - ein für alle Mal. Jesus wird Mensch unter Menschen. Gott liefert sich in einem Säugling uns Menschen aus. Auf uns ist er angewiesen damals auf Maria und Josef und heute auf Sie, dich und mich! „Fürchte dich nicht!“ spricht der Engel zu Maria. Du brauchst keine Angst zu haben, dass die Verantwortung zu schwer wiegt. Du kannst das! Du kannst leben! Du kannst Leben schenken! Du kannst leben lassen! Du kannst Leben lieben! Und du kannst Leben loslassen! (Denn selbst auf den Karfreitag folgt Ostern!) Diesen Vertrauensvorschuss schenkt Gott auch uns - heute, jetzt und hier!

An Weihnachten gibt er das Leben selbst in unsere Hand! Mehr als den Auftrag: „Mach etwas aus dem Leben!“, „Trage Sorge für das Leben!“ höre und sehe ich das große Zutrauen: „Du kannst das!“, „Dir habe ich alles gegeben, was du brauchst, um dieses Leben zu bewahren, zu lieben!“ Es ist leider nicht zu leugnen: Menschen missbrauchen das ihnen in die Hand gegebene Leben. Menschen missbrauchen das ihnen geschenkte Zutrauen. Sie legen Hand an! Ihnen, uns rutscht die Hand aus! Die offene Hand ist in Gefahr zur Faust geballt zu werden, die fest, zu fest zudrückt und zerstört. Selbst an Weihnachten bereits können die hohen Erwartungen in ein wunderschönes Fest trotz aller guten Vorbereitungen und Vorsätze schnell enttäuscht werden. Ein Gesicht zeigt nicht ausreichend Dankbarkeit für ein Geschenk! Das Essen wird nicht gelobt! Statt ‚Frieden auf Erden’ gibt es Streit, weil jemand wieder dieses leidige Thema … angeschnitten hat. Und manch eine, manch einer fühlt sich allein und im Stich gelassen, ist einsam! Auch das ist nicht zu leugnen! Das Leben, unser Glück ist gefährdet - von Anfang an. „Fürchte dich nicht, Maria!“ „Fürchte dich nicht, das Leben, dein Leben - ja, Gott selbst! - in die Hand zu nehmen! Ich will es so! Ich bin bei dir!“, sagt Gott auch zu Ihnen, dir und mir. (Ich lade Sie ein, es auszuprobieren, und das Kind Ihrer Hauskrippe oder Kirchenkrippe einmal in die Hand zu nehmen - und es ruhig zu betrachten!) Gottes Liebe zu uns Menschen geht das Risiko ein, enttäuscht zu werden! Dieses Vertrauen, das Gott in uns, in Sie, dich und mich setzt, ist unüberbietbar. Meiner Hand vertraut Gott das Leben und damit sich selbst an! Klein, zerbrechlich auf mich angewiesen - in einem Kind, in jedem Kind. Hans-Peter Labonte (Pastoralreferent)

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Kinder und Jugend

Weihnachtsmannfreie Zone im Kindergarten Die Erinnerung und das Vorbild des guten Bischofs und Kinderfreundes Nikolaus verblasst zunehmend und verschwimmt mit der Figur des Weihnachtsmannes, der nicht selten als Umsatzgarant durch die Werbung

missbraucht wird. Die Erzieherinnen und Erzieher unserer KITA „Kinderreich“ versuchen diesem Trend entgegenzuwirken und vermitteln den Unterschied zwischen St. Nikolaus und Weihnachtsmann.

Sankt Nikolaus in der Kita „Kinderreich“

Der heilige Nikolaus, um den sich viele Geschichten und Legenden ranken, kehrt jedes Jahr am 6. Dezember in der Kita Kinderreich ein. Für dieses große Ereignis haben die Kinder sich mit seinem Leben und Wirken auseinandergesetzt und haben Lieder gelernt. Alle warten dann an diesem Tag ganz aufgeregt darauf, wie der Nikolaus denn nun aussieht und ob er wirklich so lieb ist wie sie es gehört haben. Am 6. Dezember zieht der heilige Nikolaus ( seit vielen Jahren von Christian Mais dargestellt ) den Vormittag über durch alle Kindergartengruppen. Er kommt in seinem Bischofsgewand mit Mitra und Bischofsstab und spricht mit den Kindern darüber, was sie über ihn wissen, wie sie ihn kennengelernt haben. Als katholische Einrichtung legen wir natürlich besonderen Wert darauf, den Unterschied

zwischen dem heiligen Nikolaus und dem Weihnachtsmann, der den Kindern ständig begegnet aufzuzeigen. Bei seinem Rundgang durch die Kita spricht der Nikolaus mit den Kindern auch über das Leben im Kinderreich, ob die Kinder und Erwachsenen gut miteinander leben und auskommen. Der heilige Nikolaus freut sich immer sehr darüber, dass die Kinder ihn mit fröhlichen Liedern begrüßen und ihm manch Gemälde oder gebasteltes Werk überreichen. Natürlich bekommen alle Kinder am Ende ein Nikolaussäckchen, gefüllt mit Nüssen, Obst und einem Schokoladennikolaus mit Bischofsstab und Mitra aus dem Fairen Handel. Eine Nikolauslegende, die die Kinder im Kinderreich kennen:

Das Kornwunder Nikolaus war Bischof in der Stadt Myra, als eine große Hungersnot über das Land herein brach. Viele Monate hatte es nicht geregnet und die Erde war ausgetrocknet. Das Getreide verdorrte auf den Feldern und bald war das ganze Korn aus den Vorratsspeichern aufgebraucht. Die Menschen konnten kein Brot mehr backen. Mit letzter Kraft gingen sie in die Kirche, um zusammen mit Bischof Nikolaus Gott um Hilfe zu bitten. Da legte eines Tages ein Segelschiff aus Ägypten im Hafen von Myra an. Es war voll mit Korn beladen. Auf dem Weg nach Konstantinopel mussten die Segel ausgebessert werden und so beschloss der Kapitän, erst am nächsten Tag den Hafen zu verlassen. Als die Menschen von dem Schiff hörten, liefen sie sofort zum Hafen, um dem Kapitän das Korn abzukaufen. Nach langer Zeit des Hungers wollten sie Brot backen und sich endlich satt essen. Aber der

Kapitän weigerte sich, ihnen etwas davon abzugeben. Er sagte: »Leute von Myra, das Korn ist nicht für euch bestimmt, sondern für die Kornkammern des Kaisers. Wenn auch nur ein Sack fehlt, werde ich bestraft. Wie soll ich euch da helfen? « Eine Mutter mit zwei kleinen Kindern flehte ihn an: »Herr Kapitän, schauen sie sich meine kleinen Kinder an. Sie sind schon ganz schwach und wenn sie uns nicht helfen, werden sie verhungern. « Da der Kapitän immer noch nicht nachgab, gingen die Leute zu Bischof Nikolaus, erzählten ihm von der Begebenheit. Darauf begleitete Nikolaus sie zum Hafen und suchte den Kapitän auf. Er bat ihn darum, doch einige Säcke Korn an das Volk zu verkaufen. Doch dieser entgegnete: Ich kann das Korn nicht verkaufen, da es dem Kaiser von Konstantinopel gehört. Nikolaus antwortete: »Kapitän, du brauchst nichts zu fürchten. Verkaufe uns

einige Säcke und ich verspreche dir, dass dir kein einziges Getreidekorn fehlen wird, wenn du in Konstantinopel eintriffst. « Etwas ungläubig und verwundert sah ihn der Kapitän an und sagte schließlich: »Gut, ich will dir vertrauen« Er befahl den Matrosen zwölf Säcke mit Korn abzuladen. Nikolaus bedankte sich herzlich beim Kapitän für die großzügige Hilfe. Dann ließ er elf der Säcke zur Mühle bringen, damit die Leute Brot backen konnten. Den zwölften Sack aber gab er den Bauern. Als endlich wieder Regen fiel, konnten sie das Korn aussäen. Als das Schiff Konstantinopel erreichte, war die Ladung tatsächlich kein Gramm leichter geworden, so wie es Nikolaus vorausgesagt hatte. Der Handelsherr ließ die Säcke nachzählen und das Getreide sorgfältig nachwiegen. Es fehlte nichts. Sabine Mack (Leiterin Kita „Kinderreich“)

Kinder und Jugend

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Halstuchknoten, Halstücher und Spiele Die jüngste Gruppe bei den Pfadfindern hat Nachwuchs bekommen Nach einem Werbetag für Kinder zwischüber die Pfadfinder in Niederrad wissen en 7 und 10 Jahren mit einem Nachmittag wollten. So waren drei Stunden schnell voller Spiele, Bastelmöglichkeiten und vorbei und wir haben viele Kinder und Spaß haben 10 Kinder aus der Gemeinde Eltern von unserer Arbeit begeistern könbei der jüngsten Pfadfindergruppe nen. der Pfadfinder (die Wölflinge) Unsere Gruppe freut sich immer reingeschaut. Zusammen über Nachwuchs. Solltet ihr oder mit Ihren Eltern waren Sie Ihr Kind an der Pfadfinderei ineingeladen, um bei uns teressiert sein, so würden wir uns reinzuschnuppern. Dabei über einen Besuch freuen. Unsere Pfadfinder Gruppenstunde findet jeden haben wir Halstücher gestaltet Halstuchknoten Dienstag zwischen 18 und 19:30h sowie passende Halstuchknoten statt. Nähere Informationen gibt es gebastelt und zusammen viele auch im Pfarrbüro. Spiele gespielt. Es war ein sehr spannender Tag für die Kinder, und auch Luisa Pequeño die Eltern durften uns bei Kaffee und Kuchen alles fragen, was sie schon immer

Neue Kinder sind bei den Wölflingen willkommen

Mit Frieden gewinnen alle Pfadfinder der Gemeinde übersenden das Friedenslicht Am Dritten Advent kommt das Friedenslicht nach Mutter vom Guten Rat. PfadfinderInnen vom Niederräder DPSG-Stamm Charles de Foucauld bringen es zu Beginn des Adventskonzertes am Sonntag, dem 16.12.2012 um 17:00 Uhr in die Offene Kirche Mutter vom Guten Rat. Mit Liedern und Gebeten wird es dort begrüßt, bevor dann das Adventskonzert richtig los geht. Die

Was ist das Friedenslicht? Das Friedenslicht ist ein Symbol – es steht für die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander in dieser Welt. Ins Leben gerufen wurde die Aktion 1986 vom Österreichischen Rundfunk (ORF). Seit dem begibt sich jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit ein Kind aus Österreich auf die Reise nach Betlehem, um dort in der Geburtsgrotte Jesu das Friedenslicht zu entzünden und es nach Wien und in die Welt zu bringen.

Pfadfinder werden sich nach der Übergabe des Lichts zu einer Adventsfeier treffen. Sie wünschen der ganzen Gemeinde einen gesegneten Advent, frohe Weihnachten und Gut Pfad im Neuen Jahr 2013. Luisa Pequeño

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Gemeinde IM RAUM

Leben formen Kunstinspiriertes geistliches Wochenende für Frauen

Aus Ton wurden Skulpturen hergestellt

Leben formen - so hieß die Veranstaltung am ersten Oktober-Wochenende, zu dem Frauen von 30 bis 60 Jahren eingeladen waren. In der Idylle Rheinhessens stiegen wir zu acht zwei Tage aus dem Alltag aus, um miteinander ins Gespräch zu kommen über Gott und die Welt, in Impulsen zu beten und zu singen und mit allen Sinnen die Schöpfung zu genießen. Zusammen mit der Künstlerin Heike Künkler-Herok verbrachten wir den Samstag damit, aus Ton jeweils eine eigene Skulptur zu formen, in der unsere (weibliche) Spiritualität zum Ausdruck kommt.

Zur Fertigstellung müssen die Kunstwerke nun noch ein Weilchen im Brennofen verbringen. Einig waren sich alle Teilnehmerinnen und die Kursleiterinnen Verena Krey und Christine Sauerborn-Heuser, dass dies nicht ein einmaliges Erlebnis bleiben soll, sondern erst der Auftakt. Im nächsten Jahr soll es auf alle Fälle wieder ein Frauenwochenende der Katholischen Kirche Frankfurt Südwest geben. Christine Sauerborn-Heuser (Gemeindereferentin)

“Was bitte ist eine `Zulassung zur Taufe`?” Erfahrungen aus dem Erwachsenenkatechumenat 2012 Vielleicht ist der eine oder die andere in der Gottesdienstordnung unter 1.11.2012, Allerheiligen, über die Ankündigung “mit Feier der Zulassung zur Taufe” gestolpert. Wer dann dabei war, hat eine junge Frau

Die Katechumenatsgruppe erlebt, die öffentlich ihre Bitte um Taufe in der katholischen Kirche und ihre Bereitschaft, den Glauben zu leben, bezeugt hat, und der ganz förmlich dazu die Zulassung ausgesprochen wurde - verbunden mit Segnung und Salbung für diesen Weg. Die junge Frau ist Mitglied der Katechu-

menatsgruppe, über die unter der Überschrift “Ach, Sie sind Christ.!?” bereits in der Gemeindeinfo vom Sommer dieses Jahres berichtet worden war. Das bedeutet, sie bereitet sich auf einem mehrstufigen Weg auf die Taufe als Erwachsene vor. Inzwischen ist seit Sommer ein halbes Jahr vergangen und eine intensive Zeit liegt hinter uns. Über den Sommer hat sich eine kleine Gruppe von vier jungen Frauen gefunden, die den Weg der (Neu-)Einführung in den Glauben gemeinsam gegangen sind. Jede stand an einer etwas anderen Stelle (Vorbereitung auf Taufe bzw. Firmung bzw. Erstkommunion), jede brachte eine andere persönliche Lebens- und Glaubensgeschichte und je eigene Fragen mit. Genau diese Verschiedenheit machte den Reichtum dieser Weggemeinschaft aus - keine (mich als hauptamtliche Begleitung eingeschlossen) “hatte” den fertigen Glauben, und so konnten und durften wir miteinander teilen, austauschen, fragen und antworten. Ganz intensiv geschah dies in fünf ganztägigen Treffen, bei denen wir uns mit gemeinsam verabredeten Themen beschäftigten: “Gott”, “Jesus”, “Heiliger Geist”,

“Kirche”, “Sakramente” gehörten ebenso dazu wie “Gebet”, “Bibel” und “christlich leben”. Dabei ging es natürlich um inhaltliche Fragen - “Wenn ich schon Gott und Jesus habe, wozu brauche ich noch einen Heiligen Geist?” - aber ebenso um den persönlichen Austausch - “Zu wem betest Du? Gott? Jesus? Heiliger Geist?” - und das praktische Ausprobieren und Einüben verschiedener Weisen des Betens. Der gemeinsame intensive Glaubensweg und -austausch hat zugleich aus vier Menschen, die einen persönlichen Weg gehen, eine Gruppe zusammengeführt, die sich gegenseitig begleitet und stützt. Höhepunkt dieses Vorbereitungsweges wird die Feier der Sakramente des Christwerdens am ersten Adventssonntag, 2.12.2012 in Niederrad sein. Es ist das Ziel des Vorbereitungsweges - und doch zugleich der Anfang des christlichen Lebens aus dem Glauben, das nun zur lebenslangen Aufgabe für die vier jungen Frauen wie für uns alle geworden ist. Sr. Magdalena Winghofer (Pastoralreferentin)

Gemeinde IM RAUM

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„Lass Dein Licht scheinen!“ Neunundzwanzig Jugendliche empfingen das Sakrament der Firmung in einem ganz besonderen Licht. „Lass dein Licht scheinen!“ Dieses Motto hatten die 29 Jugendlichen unseres Pastoralen Raums ausgewählt, die sich seit Jahresbeginn auf ihre Firmung vorbereitet hatten. Passend zum Thema empfingen sie dieses Sakrament bei strahlendem Sonnenschein am Sonntag, 30.9.2012 in St. MauritiusSt. Johannes, Goldstein, durch Weihbischof Dr. Thomas Löhr. „Licht scheinen“ ließ dabei nicht nur die Sonne draußen, sondern sehr eindrucksvoll wurde auch Licht inszeniert in der Kirche. Auf Wunsch der Jugendlichen gelang es dem Lichtteam der Jugendkirche Jona, die Goldsteiner Kirche in ganz besonderer Weise zu illuminieren und so eine stimmungsvolle Atmosphäre für den Gottesdienst zu schaffen. Dazu trug auch die gelungene musikalische Begleitung durch die St.

Johannes-Band bei. Mit ihren eigenen Gedanken zum Thema „Licht“ führten die Jugendlichen die zahlreich gekommenen Angehörigen, Bekannten, Freunde und Gemeindemitglieder in den Gottesdienst ein. Weihbischof Dr. Thomas Löhr machte in seiner Predigt deutlich, dass die Kirche ohne die Jugendlichen von heute bald sehr alt aussehe, und ermutigte die Jugendlichen: „Wenn dann schnell die Frage kommt: Kann ich das überhaupt? - dann ist die Firmung heute Gottes Antwort darauf !“ Wie sehr die Kirche auf das Engagement vieler mit ihren besonderen Charismen angewiesen ist, und wie dies zugleich der Reichtum der Kirche ist, wurde sowohl im Gottesdienst selbst wie auch in den Monaten der Vorbereitung deutlich: Erst der Beitrag der schon erwähnten

Lichttechniker und Band wie auch der Messdiener/innen und zahlreicher anderer Helfer ließ den Gottesdienst zu einem gelungenen Fest werden - und dass das Fest nicht an der Kirchentüre endete, dafür sorgte eine Gruppe Ehrenamtlicher, die den Sektempfang vorbereiteten. Zwölf Junge Erwachsene haben die Jugendlichen seit Jahresbeginn als Katechet/innen auf diesen Tag vorbereitet - hinzu kamen zahlreiche Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Gruppen unserer Gemeinden, die die Jugendlichen in den Projekten begleitet haben. Ihnen allen und auch denen, die hier ungenannt blieben, sei auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön übermittelt! Sr. Magdalena Winghofer (Pastoralreferentin)

Firmgottesdienst am 30.9.2012 in St. Johannes, Frankfurt/M.-Schwanheim-Goldstein

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Gemeinde IM RAUM

Werkstatt Firmkatechese Ein neues Konzept für 2013

Ehrenamtlichen Katechet/innen bei der Ideenfindung zum neuen Konzept.

Die stimmungsvoll inszenierte St. Johannes-Kirche – ein Barfußpfad in Goldstein - ein intensives Gespräch mit Lilo Günzler – persönliche Lebenswege - …. Einige der Eindrücke, die von der Firmung und der Firmvorbereitung 2012 zurückbleiben. Zurück bleibt aber auch die Erfahrung, dass zwei Drittel der angeschriebenen Jugendlichen auf die Einladung zur Firmung überhaupt nicht reagiert hat – dass die Jugendlichen, die gekommen sind, sehr unterschiedliche Vorerfahrungen und Interessen mitbringen, denen ein fester Kurs für alle oft nicht gerecht werden kann – dass Jugendliche in unserer Zeit sehr eingespannt sind und oft unter hohem Druck stehen, nicht zuletzt durch die Schule – dass eine Vorbereitung mit regelmäßigen verbindlichen Treffen für alle schnell den Charakter eines Pflichtprogramms annimmt, das absolviert werden muss, um gefirmt werden zu dürfen. Gerade den letztgenannten Aspekt haben im vergangenen Jahr und in den vergangenen Jahren haupt- und ehrenamtliche Begleiter der Jugendlichen immer wieder als sehr belastend empfunden: Wie sollen junge Menschen erfahren, dass Christen an einen Gott glauben, der bedingungslos Ja zu ihnen sagt, wenn das Erfüllen von Voraussetzungen im Firmkurs im Vordergrund steht? Welche Erfahrung von Kirche nehmen sie mit, wenn sie die Firmvorbereitung als Pflicht- und Leistungsprogramm erleben? Seit Sommer dieses Jahres haben daher zunächst die hauptamtlichen Verantwortlichen für die Firmkatechese und die Jugendarbeit in unserem Pastoralen Raum, dann das Pastoralteam, der Pastoralausschuss und die ehrenamtlichen Katechet/ innen intensiv um Grundlinien eines neuen Firmkonzepts gerungen. Drei Aspekte waren für die Entwicklung leitend: Als Erstes, dass die Jugendlichen als Einzelne erfahren, dass sie so, wie sie sind, angenommen sind – mit dem, was sie an Vorerfahrungen, Interessen und Motivation mitbringen. Auch dann, wenn sie vielleicht eine eher beiläufige Motivation mitbringen, soll das, was sie mitbringen, geschätzt werden, und die Chance eines

Kontakts nicht durch zu hohe Anforderungen ungenutzt bleiben. Gleichzeitig sollen Jugendliche mit hoher Motivation auch darin ernst genommen werden, ebenso die unterschiedlichen Interessen und Gaben der Einzelnen. Dies geht nur durch eine zumindest teilweise Individualisierung des Weges. Erstnehmen beinhaltet aber auch das Zutrauen und Zusprechen von Verantwortung – Glaube geht nur in Eigenverantwortung und lässt sich durch Pflichten und Druck nicht erzwingen. Darum gehört auch zur Firmvorbereitung wesentlich, dass die Jugendlichen selbst Verantwortung für ihren Weg übernehmen. Auf dieser Grundlage ist das (Fern-)Ziel des neuen Konzeptes, dass Jugendliche ab dem Erreichen der Religionsmündigkeit (14. Lebensjahr) von sich aus um die Firmung bitten, wenn sie glauben, dass dieser Schritt für sie nun reif ist. Der Weg dorthin sieht nun wie folgt aus: Wie bisher werden die Jugendlichen entsprechend dem Meldewesen persönlich angeschrieben, in Zukunft jedoch nicht nur einmal im Alter von 15 Jahren, sondern im Alter zwischen 14 und 17 Jahren jedes Jahr. Sie werden eingeladen zu sehr unterschiedlichen jugendkatechetischen Angeboten aus den Bereichen Liturgie, Glaubenswissen, Soziales und Gemeinschaft – das Spektrum reicht von Themennachmittagen über Jugendfahrt, Sozialpraktikum und Experiment Beten bis zum Kochkurs oder Jugendclub. Diese Angebote können Teil einer Firmvorbereitung sein, indem sie die Jugendlichen entsprechend ihren Interessen und Bedürfnissen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg begleiten, unterstützen und zur Entscheidung für die Firmung hinführen können. Ebenso können sie aber auch Jugendliche, die schon gefirmt sind, auf ihrem weiteren Weg begleiten. Darum werden auch diese Jugendlichen weiter angeschrieben. Jugendliche, die noch nicht gefirmt sind, werden darüber hinaus auf die Möglichkeit der Firmung hingewiesen als Schritt des Bekenntnisses des eigenen Glaubens und Erfahrung der Stärkung. Jugendliche, die sich dafür interessieren, melden sich

Gemeinde IM RAUM

jeweils bis zu einer Frist bei der verantwortlichen Hauptamtlichen und führen ein Einzelgespräch. Ziel des Gespräch soll sein, zu klären, wo ein Jugendlicher auf seinem Weg steht, was ihm die Firmung bedeutet und was er noch an Unterstützung braucht, um den Schritt der Firmung gehen zu können. Auf dieser Grundlage wird gemeinsam vereinbart, welche Angebote ein Jugendlicher als Vorbereitung auf die Firmung wahrnimmt. Neben diesem individuellen Teil der Firmung gibt es eine verbindliche gemeinsame Fahrt aller Firmbewerber für ein verlängertes Wochenende, so dass sich die Jugendlichen nicht nur als Einzelne, sondern auch als Gemeinschaft auf dem Weg erfahren. Den Auftakt des gemeinsamen Weges bildet der „Einschreibungsgottes-

dienst“ am Samstag, 9. März 2013 um 18 Uhr in St. Johannes, bei dem zugleich auch die Jungen Erwachsenen, die sich als Katechet/innen zur Verfügung gestellt haben, für diesen Dienst beauftragt und gesandt werden. Wie bei jedem Experiment ist auch beim Experiment dieses neuen Konzepts der Ausgang offen: Werden sich mehr oder weniger Jugendliche melden? Wird die Vermittlung des Anliegens gelingen? All diese Fragen lassen sich nur durch Ausprobieren beantworten. Darum startet das neue Firmkonzept ab 2013 in eine dreijährige Probezeit. Es ist getragen vom Pastoralteam und vom Pastoralausschuss, zu dessen Verantwortung die Sakramentenkatechese gehört. Es ist ebenso getragen von den ehrenamtlichen Kate-

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chet/innen, die bei ihrem Klausurtag am 28.10.2012 bereits mit viel Kreativität und Engagement den Rahmen des Konzepts mit ausgestaltet und erarbeitet haben. Es bedarf zum Gelingen aber auch des Mittragens der Gemeinden unseres Pastoralen Raums und vieler Einzelner, die auf ihre Weise Jugendliche ermutigen und begleiten können, sich auf den Weg des Glaubens in der Kirche zu begeben – der dann ein Weg zur Entscheidung für das Sakrament der Firmung werden kann. Sr. Magdalena Winghofer (Pastoralreferentin)

Während der Klausurtagung am 28.10.2012 wurde der Rahmen des neuen Konzeptes festgelegt.

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Gemeinde IM RAUM

„Nachts im Dom“ und „Kino in der Kirche“ Programm für Junge Erwachsene ging in die zweite Runde Ein halbes Jahr ist es nun her, dass sich im Juni eine Gruppe Junger Erwachsener traf, um, unterstützt von Pizza, das erste Halbjahresprogramm für Junge Erwachsene im Pastoralen Raum Frankfurt Südwest zu reflektieren und auf dieser Basis das zweite Programm bis zum Jahresende 2012 zu gestalten. Jetzt, beinahe am Ende dieses Halbjahres, lässt sich sagen: In der bunten Palette der Angebote hat sich auch eine immer wieder neue, bunte Gruppe Junger Erwachsener gefunden - immer wieder neue, ebenso auch bekannte Gesichter, mal eine größere, mal eine kleinere Gruppe. Auf diese Weise ist es leicht geblieben, auch einfach mal zu kommen, ohne auf eine feste Gruppe zu treffen.

„Nachts im Dom“ am 26.10.2012

„Abend-Klang“ in unserer Weinbergkapelle

Die Großveranstaltung des Halbjahres war „nachts im dom“ am 26.10.2012, getragen von allen Frankfurter Institutionen und Personen, die für Junge Erwachsene in der Stadtkirche arbeiten. Ab 21 Uhr konnte der Kaiserdom in einer ganz besonderen nächtlichen Atmosphäre erlebt werden nicht nur im Kirchenraum, sondern auch auf dem Turm. Unterschiedliche musikalische Begleitungen, von Chor und Gebärdenchor über Saxophon und Orgel bis zur Harfe, Lichtinstallationen und zwölf im Raum verteilte Stationen machten es möglich, den Dom mit allen Sinnen zu erleben. „Ich gehe beseelt nach Hause“ - so das Fazit einer jungen Besucherin. Als ähnlich wohltuend haben auch etliche im zweiten Halbjahr für sich den „AbendKlang“ entdeckt, der schon vom ersten Halbjahr bekannte regelmäßige meditative Wochenbeginn immer am dritten Sonntag im Monat. Solange es die Temperaturen erlaubten, fand er in der Taufkapelle in St. Johannes statt, um diesen wunderschönen, farbenfroh-leuchtenden Raum auch zu nutzen - ab November findet er wieder in der besser beheizbaren Weinbergkapelle in Niederrad statt. In gemeinsamen Vorbereitungen sind für diese Abende immer wieder interessante und kreative Impulse entstanden, und so haben uns Steine, Federn und Weintrauben jeweils in die neue Woche begleitet.

Schon bewährt war auch die Veranstaltung „Kino in der Kirche“ - ein Filmabend in einem ungewöhnlichen Kinosaal. „Vaya con dios“ stand dieses Mal auf dem Programm, gezeigt am Taufbecken in der Kirche Mutter vom Guten Rat. Ganz von selbst entstanden so im Anschluss Gespräche über Lebensentscheidungen, eingefahrene Gleise, selbstverständliche oder anerzogene Wege, die nicht mehr weiterführen und den Mut zu Neuaufbrüchen. Auf dem Programm stand im September auch eine Fahrt nach Assisi - von den „Früchten“ dieser Fahrt konnten sich Daheimgebliebene mittels mitgebrachter selbstgekochter Feigenmarmelade überzeugen. Und zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses weilt gerade eine Gruppe Junger Erwachsener für einen Tag in der „Oase“ - „Ein Tag für mich“. Mit räumlichem und innerlichem Abstand vom Alltag entsteht Zeit für sich selbst und Zeit zum Austausch, für eine Standortbestimmung und eine (Neu-)Orientierung. Für den Advent steht nun noch ein Abend mit gemeinsamem Kochen auf dem Programm, bei dem es rund um Traditionen und „das war schon immer so“ im Blick auf Advent und Weihnachten gehen soll. Und natürlich ein Reflexions- und Planungstreffen, damit es auch für 2013 wieder ein Programm für Junge Erwachsene in Frankfurt Südwest gibt. Fest steht schon jetzt, dass es auch 2013 eine Fahrt für Junge Erwachsene gibt: In der Osterwoche vom 1.-7. April geht es im nächsten Jahr nach Taizé. Was sonst noch geboten ist, ist am besten über den Mailverteiler zu erfahren, den die Projektleiterin Sr. Magdalena verwaltet. Außerdem auf der Seite „Junge Erwachsene“ unter www.mutter-vom-guten-rat.de / GemeindeLeben und - neu seit Herbst - auf Facebook unter „Junge Erwachsene Frankfurt Südwest“. Sr. Magdalena Winghofer (Pastoralreferentin)

Senioren

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Fluglärm? Nein Danke! Mit unserer letzten „GemeindeInfo“ hatten wir die Erklärung unseres Pfarrgemeinderates zu den negativen Folgen der Flughafenerweiterung abgedruckt. Nach der Stellungnahme unserer Gemeinde haben alle katho-

lischen Pfarrgemeinden im Frankfurter Süden ähnliche Erklärungen veröffentlicht. Ausgelöst dadurch wurde das Thema nun auch in der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken aufgegriffen und diskutiert. Als Ergebnis haben die Mitglieder der Stadtversammlung die nachstehende Erklärung verabschiedet: Erklärung der 12. Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken zu den negativen Folgen der Erweiterung des Frankfurter Flughafens Der Flughafenausbau hat über ein Jahrzehnt auch katholische Gemeinden und kirchliche Initiativen in Frankfurt beschäftigt. Bereits im Februar 2001 forderte die Stadtversammlung, folgende drei grundlegende Kriterien ethischer Verantwortung bei der Entscheidungsfindung zum Ausbau des Flughafens zu beachten: Sozialverträglichkeit; Intergenerative Verträglichkeit; Umweltverträglichkeit. Die Stadtversammlung äußerte „schwerwiegende Bedenken aus ethischen Gründen gegen einen Ausbau des Frankfurter Flughafens“. (Erklärung des Stadtsynodalrates und der Stadtversammlung vom 01. Februar 2001 bzw. 14. März 2001) Nun fast genau 1 Jahr nach der Eröffnung der Landebahn Nord-West wird täglich erlebt, dass befürchtete negative Auswirkungen der Flughafenerweiterung Realität geworden sind: die unerhörte Lärmentwicklung nicht nur in den süd-lichen Stadtteilen, die ökologische Belastung durch Abgase, die psychischen Auswirkungen der gefühlten ständigen Bedrohung durch die wenige hundert Meter über

den Bürgerinnen und Bürgern zur Landung ansetzenden Flugzeuge, das Aufbrechen sozialer Gefüge durch Verdrängung der Bevölkerung in andere Stadtteile. Der verständliche und berechtigte Protest gegen diese Folgen wächst ständig. Die Stadtversammlung sieht sofortigen Handlungsbedarf beim Vorstand und Aufsichtsrat der Fraport AG, bei der Landesregierung und den Fraktionsvorsitzenden aller Parteien im Hessischen Landtag, beim Oberbürgermeister und der Umweltdezernentin der Stadt Frankfurt und allen weiteren Beteiligten, um die Belastung der Menschen durch den Betrieb des Flughafens durch folgende Maßnahmen spürbar zu reduzieren: - Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr - Start- und Landeverbot für besonders lärmerzeugende Flugzeuge: Lärmobergrenzen von 55 db Dauerschall pegel und 70 db Einzelschallereignis

- Ausbau des Schallschutzes Der Erhalt der Gesundheit und der Schutz der Menschen hat Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen. Insoweit sind neue Perspektiven zu entwickeln, die ein verträgliches Nebeneinander von Bevölkerung und Flughafen ermöglichen. Die Stadtversammlung würde es begrüßen, wenn sich auch Bischof Dr. Tebartzvan Elst und die Diözesanversammlung diesem Aufruf anschließen. Die Stadtversammlung unterstützt die Anliegen in gleicher Sache der katholischen Pfarreien St. Mauritius-St. Johannes, Mutter vom Guten Rat, St. Bonifatius/Sachsenhausen, St. Wendel und Herz Jesu/Oberrad sowie evangelischer Gemeinden in Frankfurt. Frankfurt, 11. Oktober 2012 Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main

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Gemeinde vor Ort

„Es war einmal … “ Die Niederräder Bücherstube gibt es leider nicht mehr und unser Stadtteil verliert einen Ort des Wissens und

der Kommunikation. Über die Hintergründe sprachen wir mit Frau Abrahamsberg,der ehemaligen Besitzerin. Es ist Mittwoch, der 31. Oktober, und der letzte Öffnungstag der „Niederräder Bücherstuben“. Die Schaufenster sind ausgeräumt, nur ein paar alte Buchplakate weisen darauf hin, dass es hier einmal einen Bücherladen gab. An den Wänden stehen leere Regale. Einige wenige Bücher sind aus dem Abverkauf der letzten Wochen übrig geblieben und warten darauf, dass sich vor Torschluss vielleicht doch noch ein Interessent findet. Die Tür geht immer wieder auf. Kunden kommen herein, manche ganz geschockt, weil sie von der Schließung der Bücherstube erst jetzt erfahren haben. Jeder will sich noch verabschieden und drückt sein Verständnis dafür aus, dass die wirtschaftliche Situation Frau Abrahamsberg zur Aufgabe der Bücherstube gezwungen hat. Warum sie die Bücherstube zum jetzigen Zeitpunkt schließen wolle und nicht erst nach dem Weihnachtsgeschäft, frage ich Frau Abrahamsberg mit dem eigennützigen Gedanken an die großen trostlosen Schaufenster, an denen man nun vorbeigehen wird und die sonst in der Adventszeit festlich geschmückt waren und in denen die schönsten Adventskalender hingen. „Für ein gutes Weihnachtsgeschäft benötigt man eine komplette Ausstattung an entsprechenden Büchern und Kalendern“, meint Frau Abrahamsberg, aber eine Vorfinanzierung sei ihr leider nicht mehr möglich gewesen. Damit schloss im Oktober 2012, mehr als 57 Jahre nach seiner Erst-Eröffnung im Mai 1955, eines der wenigen auf der Bruchfeldstraße und in Niederrad noch erhaltenen Traditionsgeschäfte. Im März 2001, als sie quasi übergangslos und ohne große Umstellungsarbeiten die Bücherstube von der Vorbesitzerin Frau

Brückner, übernahm sei der schlechte wirtschaftliche Verlauf des Geschäftes und des Buchhandels im Allgemeinen noch nicht in dem Maße abzusehen gewesen, erklärt Frau Abrahmsberg. Vor circa 4-5 Jahren habe es sich allerdings abzuzeichnen begonnen, dass es immer schwieriger werden würde, einen Buchhandel in dieser Größenordnung profitabel zu führen.

Frau Abrahmsberg, die 1969 in einem Frankfurter Verlag Buchhändlerin gelernt und anschließend in vielen unterschiedlichen Bereichen des Buchwesens gearbeitet hat, zieht sich aber nicht ganz aus dem Berufsleben zurück, sondern will ihren bereits vor einigen Jahren gegründeten Buch-Bestellservice noch weiter betreiben und wird so vielleicht dem Einen oder Anderen wieder begegnen. Die Bücherstube wird trotzdem fehlen: Nicht nur als hochwertiger Fachhandel, sondern auch, weil Frau Abrahamsberg und ihre Mitstreiterinnen Aktivitäten im Stadtteil stets unterstützt haben: von der Möglichkeit, Veranstaltungsplakate aufzuhängen und Flyer auszulegen bis hin zur Stiftung von Gutscheinen für Veranstaltungen.

Nachdem das Weihnachtsgeschäft 2011 schon nicht mehr so verlaufen sei, wie sie es sich vorgestellt habe, sei 2012 ein schlechtes Jahr gewesen, zumal sie auch noch einige private „Großkunden“ - sie lächelt: „Das waren kinderreiche Familien“ - durch Umzug verloren hatte. Um ihr Geschäft mit wirtschaftlichem Erfolg führen zu können, wären etwa 500 000 Euro Jahresumsatz erforderlich gewesen. Zuletzt waren es jedoch nur etwa 300 000 Euro. Nicht nur sinkende Kundenzahlen durch Abwanderung oder Orientierung der Niederräder an die nahe Innenstadt und den steigenden Internethandel seien für geringere Umsätze verantwortlich gewesen, sondern auch die Preispolitik der Verlage. Frau Abrahamsberg rechnet vor: “Wenn ein Kunde bei uns im Jahr für 3000 Euro Bücher kauft, bleiben bei uns etwa 900 Euro hängen. Der Rest geht an die Verlage”.

Auf die Frage nach einer Leseempfehlung zum Abschluss antwortet Frau Abrahamsberg mit einer Anekdote aus ihrer Ausbildungszeit. Eines Tages habe ein sehr distinguiert wirkender Kunde die Ausgabe der Heimatromane von Karl May bestellt, die, wie sie sich noch sehr gut erinnert, auch noch in Rosa gebunden waren. Sie wunderte sich sehr über diese Bestellung, die so gar nicht zu diesem Kunden passte, übergab ihm aber bei der Abholung die Bücher mit den Worten „Bitte, eine Kiste voll guter Literatur“. Darauf wurde der Kunde sehr ärgerlich und verbat sich jeglichen Kommentar zu seiner Bestellung. Frau Abrahamsberg meint, seitdem halte sie sich mit Buchempfehlungen eher zurück. Ihrer Meinung nach sollten Bücher in allererster Linie den Leser unterhalten, in zweiter Linie informativ sein und wenn sie darüber hinaus zu Lebensbegleitern werden könnten, sei es natürlich umso besser. Annika Michels-Pelzer

Gemeinde vor Ort gemeinde ort

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Aus dem Bücherregal Eine Leseempfehlung von Annika Michels-Pelzer Als ich im Oktober auf der Buchmesse an einem Stand des „mareverlages“ stand und ein kleines Buch in Händen hielt, sprachen gleich mehrere der Umstehenden eindringlich auf mich ein und meinten, das sei ein wunderbares Buch und man müsse es unbedingt lesen: „Wovon wir träumten“ von Julie Otsuka. Da blieb mir dann kaum etwas anderes übrig als das Buch zu kaufen und es zu lesen - in einem durch, und nicht nur weil es so dünn ist, sondern weil es in einer Sprache geschrieben ist, die auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich wirkt, aber einen Rhythmus hat, der den Leser gewissermaßen mitnimmt, sodass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen. Aber nicht nur wegen der Sprache, sondern auch wegen des historischen Hintergrundes, auf dem die Geschichte beruht, fand ich das Buch sehr lesenswert. Die Autorin, Julie Otsuka, ist 1962 geboren und wuchs in Kalifornien auf, ihre Eltern sind japanischer Herkunft. Bisher hat sie zwei Romane veröffentlicht, von denen

jetzt der zweite „The Buddha in the Attic“ („Der Buddha auf dem Dachboden“) unter dem Titel „Wovon wir träumten“ ins Deutsche übersetzt worden ist. Der Roman basiert auf den wahren Lebensgeschichten junger Japanerinnen, die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ihre Heimat verlassen haben, um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten. Aus dem Klappentext: „Bis zu ihrer Ankunft kennen die Frauen ihre zukünftigen Männer nur von den strahlenden Fotos der Heiratsvermittler, und auch sonst haben sie nur vage Vorstellungen von Amerika, was auf der Schiffsüberfahrt zu wilden Spekulationen führt: Sind die Amerikaner wirklich behaart wie Tiere und zwei Köpfe größer? ... In eindringlichen, wie poetischen Worten schildert der Roman die unterschiedlichen Schicksale der Frauen: wie sie in San Francisco ankommen (und in vielen Fällen die Männer von den Fotos nicht wieder-

erkennen), wie sie ihre ersten Nächte als Ehefrauen erleben, Knochenarbeit leisten auf den Feldern oder in den Haushalten weißer Amerikaner, wie sie mit der fremden Sprache und Kultur ringen, Kinder zur Welt bringen (die später ihre Herkunft verleugnen) - und wie sie nach Pearl Harbour erneut zu Außenseitern werden.“ Otsuka gelingt es, all diese unzähligen Schicksale in einem Zeitraum von etwa 20 Jahren in einem schmalen Buch von nur 159 Seiten zu erzählen. Wie sie das macht? Lesen Sie selbst. Julie Otsuka Wovon wir träumten ISBN 978-3-86648-179-4

Ehrenamtliches Engagement gehört zum Christsein Unser Pfarrgemeinderatsmitglied Ingrid Iwanowsky wurde mit der Bartholomäusplakette ausgezeichnet. Seit 1987 verleiht die katholische Stadtkirche zum Bartholomäusfest eine Plakette für besonderes ehrenamtliches Engagement über die Gemeindegrenzen hinaus. Als Schlusspunkt des diesjährigen Stadtkirchenfestes am 26.08.2012 wurde Frau Ingrid Iwanowsky aus unserer Gemeinde mit der Verleihung dieser Plakette ausgezeichnet. Preisträger ist außerdem Herr Hans Joachim Fischer aus der Gemeinde Peter und Paul in Frankfurt-Heddernheim. “Ehrenamtliches Engagement gehört zum Christsein” sagte Caritasdirektor Hartmut Fritz im Rahmen seiner Laudatio im Frankfurter Kaiserdom. Dies trifft auf die diesjährige Preisträgerin besonders zu. Hartmut Fritz hob die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Caritas und der Gemeinde bei einem unermüdlichen Einsatz für ältere Menschen hervor. Seit 1995 ist Ingrid Iwanowsky Mitglied im Caritasrat und seit 2001 im

Vorstand des Verbandes. Sie engagiert sich seit vielen Jahren in sozialen Stadtteilprojekten wie zum Beispiel einem Besuchsdienst, der Stadtteilkonferenz, einer Teestube und dem Wohnsitzlosenfrühstück. Sie ist Mitbegründerin der Initiative “Älterwerden in Niederrad” und hat, wie Hartmut Fritz betonte, damit einen ganzen Stadtteil für die Situation älterer Menschen sensibilisiert. Seit Anfang der 1990er Jahre engagiert sich Ingrid Iwanowsky für das Altenheim Sankt Josef, heute Altenzentrum Sankt Josef in unserem Stadtteil. So war sie auch die Gründerin des Fördervereins und seine Vorsitzende. Unser PGR-Mitglied ist außerdem Gründungsmitglied im Stadtkirchenprojekt „Kirche für Arbeit“ und vertritt unsere Gemeinde auch heute noch in diesem wichtigen Arbeitsfeld. Wir gratulieren Ingrid Iwanowsky ganz herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung, die sie zweifelsohne sehr verdient hat! Gleich-

zeitig bedanken wir uns bei ihr an dieser Stelle für die jahrelange, fruchtbare und gute Arbeit zum Wohle unserer Gemeinde Mutter vom Guten Rat! Ralf Mack (Vorsitzender des Pfarrgemeinderates)

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Gemeinde vor Ort

Schopenhauer in Dur Ein Besuch bei dem Bildhauer Rudi Warmuth, der „die Wolke“ an unserem Gemeindehaus schuf „Die Wolke über dem Eingang zur Drogerie Rossmann ist das einzige Kunstwerk des 20. Jahrhunderts im öffentlichen Raum Niederrads“, sagte mir ein Gemeindmitglied vor Jahren. „Die wird doch hoffentlich nicht zerstört, wenn das Gemeindezentrum mal neu gemacht wird.“ Seit 1963 polarisiert die große abstrakte Plastik des Frankfurter Bildhauers Rudi Warmuth die Meinung der Niederräder unten auf der Gasse. Manche haben sie erst wahrgenommen, als sie nun abgenommen wurde, um sie nach beinahe 50 Jahren erstmals zu restaurieren. Andere haben ihr längst wenig vorteilhafte Spitznamen angehängt und mögen nun denken: „Aah, endlich ist sie weg.“ Rudi Warmuth weiss darum, dass seine Kunstwerke stets für Gespräch sorgten und lacht, als ich ihn besuche. „Herr Pfarrer, Sie wissen, wie manche Niederräder die Wolke nennen.“ Ja, ich weiss das auch, aber ich stehe zu diesem Kunstwerk und möchte die Gelegenheit nutzen, ein wenig über sie und über ihren Künstler zu erzählen. Deshalb bin ich nach Sachsenhausen gefahren, wo

Rudi Warmuth heute wohnt. Viel weiss ich nicht über ihn. Er machte 1952 das Abitur am Liebiggymnasium in der Sophienstraße in Bockenheim und studierte anschließend 1952-1958 am Städel bei Hans Mettel das Fach Bildhauerei. Als Meisterschüler konnte er in einem eigenen Atelier arbeiten und bekam ein Stipendium von der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Nach dem Studium bezog er 1958 ein Atelier in der Niederwiesenstraße in Eschersheim, arbeitete als freier Bildhauer und ging kurz darauf ein halbes Jahr zu Studienzwecken mit einem Auslandsstipendium des DAAD nach Italien, wo er in Rom in der Villa Massimo wohnte. 1978 verließ er Frankfurt, um in einem kleinen Ort im Süden Spaniens, in der Nähe von Almeria zu leben. In Frankfurt besitzt er noch eine kleine Wohnung, in der er einige Wochen im Jahr verbringt. Von Warmuth gibt es verschiedene Kunstwerke im öffentlichen Raum in und um Frankfurt herum: “Mahnmal 1. und 2. Weltkrieg” (1960) Heddernheim; “Mahnmal - 1. und 2. Weltkrieg” (1961) Mammolsheim,

Friedhof; “Brunnen für Volker von Alzey” (1965) Alzey; “Beton-Wand” (1968/69), Darmstadt, Evangelisches Zentrum an der Rückseite des Hauptbahnhofs. Soweit die Daten aus einer Kurzbiografie im Verzeichnis der Kunstwerke im öffentlichen Raum Frankfurts, das im Internet zugänglich ist. Bei meinem Besuch erzählt mir der freundliche und erstaunlich gelenkige Mann: Er stamme aus einer alten Familie von Frankfurter „Steinhauerfritzen“. Der Vater sei Bildhauer gewesen und sehr begabt. Aber es gäbe nur wenige eigene Arbeiten von ihm, da er meistens die Entwürfe anderer Künstler ausführte, um mit diesen Einkünften die Familie zu ernähren. Der Stammsitz der Warmuths befand sich in der Schönen Aussicht. Zwei Häuser neben Arthur Schopenhauers Wohnung unterhielt der Urgroßvater einen Steinmetz- und Bildhauerbetrieb. So zieht sich eine Linie über Generationen weiter bis zu ihm hin. Rudi Warmuth erlebte die Nazizeit als Kind, dann den Krieg und die Zerstörung Frankfurts.

Gemeinde vor Ort

Er fand bei den Amerikanern als Schuhputzer einen Job, bis er 1946 wieder die Schule besuchen konnte. Ein polnisch-stämmiger, amerikanischer Soldat freute sich so sehr darüber, dass der Schuhputzer nun doch noch seine Schulzeit ordentlich abschloss, dass er ihm zwei Päckchen Zigaretten an seinem letzten Tag schenkte, obwohl er ihm vorher nie ein Trinkgeld gegeben hatte und Warmuth ihm deshalb öfters mal die Socken mit einschwärzte. Warmuth lacht und fährt fort: dass er nach seinem Abitur 1952 eigentlich Mathematik habe studieren wollen. Aber weil die Aussicht, Lehrer zu werden, für ihn ein Grauen war, suchte er nach Alternativen. In der Galerie Hannah Bekker vom Rath, heute in der Braubachstraße, sieht er eine Ausstellung von Hans Mettel und ist davon so angetan, dass er beschließt Bildhauer zu werden. Mettel ist an der Städelschule tätig. Aber er erwartet in der schwierigen Nachkriegszeit von seinen Schülern, dass sie eine handwerklich solide Ausbildung als Steinmetz, Schlosser oder Schreiner vorweisen können. Mit seinem Vater klappert Rudi Warmuth die Gilde der „Steinhauerfritzen“ ab, „aber stellen Sie sich vor, damals wollte keiner einen Lehrling annehmen.“ Irgendwie klingt dieses „Damals“ wie „Heute“. Nur: Rudi Warmuth lässt sich nicht entmutigen. Er geht noch einmal zu Hans Mettel und schildert ihm sein Problem. Der lässt sich einige seiner Arbeiten zeigen und nimmt ihn als Schüler an. Er könne bei seinem Mitarbeiter Schmidt dann die Ausbildung zum Steinmetz in der Städelschule machen. Von 1952-1958 studiert er 12 Semester lang am Städel. „Ich war faul“, sagt er und lacht erneut. Dann zitiert er mir Lessings „Lob der Faulheit“ und Melvilles „Ich wollte lieber nicht.“ aus der BartlebyNovelle. Hans Steinbrenner, sein Kommilitone, kommentierte das so: „Zur Zeit gehen op-art und pop-art. Aber was du machst, das ist stop-art.“ „Ich habe nur was gemacht, wenn ich was zu Fressen brauchte“, resümiert Warmuth lakonisch. Eine Gemeinschaftsausstellung 1957, bei der er nichts verkauft, bleibt die einzige Ausstellung seines Lebens. „Ich wollte nicht für Galerien und Museen arbeiten“, sagt er. Noch als Städelschüler nimmt er an einem Wettbewerb für ein Mahnmal

für die Opfer des Krieges und des Naziterrors teil und gewinnt. In Heddernheim steht diese liegende, verrenkte und fragmentierte Figur. Den Spruch „...aber ich werde leben“ musste er auf Wunsch des damaligen Pfarrers dort eingravieren. Sein Vater, schon über Siebzig, half ihm dabei. Ihn selbst habe das geärgert. „Wenn er gesagt hätte, ...aber ich werde auferstehen, hätte ich das verstanden, aber Rudi Warmuth so hörte sich das ja an, als wolle man sagen: der wird sich hier wieder erheben. Und das war ja ganz gegen meine Absicht, es war ja eine Arbeit über das erlebte Leid, eine gegen die Gewalt des Krieges und den Nazischeiss.“ Das Gipsmodell versenkt er in der Nidda („Ich habe sowas nie aufgehoben“). Es folgen weitere Aufträge für die Mahnmale in Hattersheim und in Mammolsheim. Das Mammolsheimer Mahnmal hält er selbst für seine beste Arbeit. Es sind Dokumente seines leidenschaftlichen Pazifismus und Antifaschismus. Nach seiner Zeit in Frankfurt möchte er in München bei Toni Stadler weiter studieren, zumal er noch ein Stipendium hat. Aber Stadler rät ihm, stattdessen zu arbeiten. „Was willst du bei mir noch lernen? Außerdem habe ich kein Atelier mehr für dich frei.“ So fängt er seine freiberufliche Existenz als Künstler an. Als er in Alzey später einmal für Volker von Alzey, eine Gestalt aus dem Nibelungenlied, ein Denkmal schaffen soll und das Nibelungenlied liest, ist er von dem Raufbold, der mit seiner Fidel um sich schlägt und dann als Ritter in den Krieg zieht, angewidert. Er beschließt: statt der erwarteten heroischen Gestalt des gewalttätigen Troubadours der Musik selbst ein Denkmal zu setzen, die in Gestalt des Instruments auch Teil des Stadtwappens ist. Er konstruiert eine harfenähnliche Plastik, in der Wasser zirkuliert, das am Scheitelpunkt der Plastik in Form von fließenden Saiten austritt. Die lokale Presse der damaligen Zeit verspottet die Arbeit. Auch das erzählt er

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lachend, um dann sehr ernst anzufügen: „Aber ich habe meine Arbeiten immer genau für den Ort geschaffen, an dem sie stehen. In Heddernheim war die liegende Gestalt bezogen auf die vertikalen Bäume dahinter. Und die Wolke hätte ich nirgendwo anders machen können als in Niederrad, an diesem besonderen Ort eben.“ Den Auftrag für die Wolke erhält er durch Vermittlung von Joachim Pick, der in der Kirche Mutter vom Guten Rat die Glasfenster entwirft. Die Idee einer „Wolke“ an dieser Stelle kam von Pfr. Leo Peter. Pick hatte ihm immer wieder kirchliche Aufträge vermittelt in jener Zeit. Die Wolke wurde 1963 am neu gebauten Gemeindezentrum über dem damaligen „Schademarkt“ installiert. „Das hab’ ich zusammen mit einem Kollegen gemacht. Wir haben die Plastik über eine Leiter aufs Vordach geschafft und wollten sie dort montieren, aber sie krachte runter und zerstörte eines der Fenster. Das Fenster hat die Versicherung gezahlt, aber die Flasche Sekt in der Auslage, die ebenfalls drauf ging, die musste ich denen zahlen. Ich habe dann eine Firma herbeigeholt, die die Wolke fachgerecht installiert hat, so mit Hebekran. Sie ist ja ganz leicht gearbeitet. Ich habe sie aus Styropor modelliert, mit Pappmaché kaschiert, damit der Zwei-Komponenten-Kunststoff den Styropor nicht zerfrisst. In den Kunststoff habe ich noch Späne und Kies gemengt, damit die Optik betonähnlich aussieht. Die Wolke sollte grau sein, wie der Beton dahinter und sich doch davon abheben.

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Gemeinde vor Ort

Damals gab es noch nicht die Möglichkeiten, die man heute z.B. im Bootsbau hat.“ Pfr. Peter zahlte ihm das Honorar in Raten. „Er kam mit Tüten und gab mir das Geld gerade so, wie es die Kollekte hergab“. „Das kommt von den frommen Leut’“ war der Spruch des Pfarrers, der für Warmuth eine originelle Mischung aus Künstler und Don Camillo war. Sein Atelier in Spanien hat er immer noch. Doch nach den gesundheitlichen Einschränkungen durch den Schlaganfall kann er nur noch eingeschränkt arbeiten. „Da steht immer noch eine drei Meter hohe Plastik im Atelier. Ich weiss nicht, ob ich die noch fertig kriege. Auf die Leiter kann ich nicht steigen, da falle ich runter. Vielleicht muss ich sie hinlegen, wie auch die Griechen ihre monumentalen Plastiken gearbeitet haben. Die wären ja zersprungen, wenn sie die im Stehen gemacht haben. Schauen Sie sich mal die Beine dieser griechischen Statuen an, der Stein geht kaputt, wenn Sie den im Stehen bearbeiten.“ Der „Steinhauerfritz“ weiss eben, wovon er redet. Brancusi habe ihn geprägt. Jean Arp lernte er kennen, „ein lieber Mensch“. Die Frankfurter Städelschüler Hans Steinbrenner und Joachim Pick waren ihm wichtige Weggefährten, Kollegen und Freunde. Rudi Warmuth, 81 Jahre alt, ist ein lachender Diogenes. Wir sitzen in niedrigen Sesseln, „damit ich mich anstrenge beim Aufstehen und Hinsetzen“ sagt er, während ich mir Sorgen mache, ob er aus dem Sessel jemals wieder hoch kommt. Er schafft es am Ende unseres Gesprächs recht locker, während ich mit meinem Bandscheibenvorfall kämpfe. „Klavierspielen geht leider nicht mehr, heute rauche ich am Flügel nur noch meine 3 Zigaretten am Tag. Eine morgens, eine mittags und eine abends.“ Dann zeigt er mir zum Abschied noch eine unheimliche Zeichnung von einem Künstler, den ich nicht kenne und ein ikonenhaftes Selbstportrait des jungen Hans Steinbrenner, ein fast noch expressionistischer Holzschnitt. Rudi Warmuth ist jung geblieben in seinem Kopf, trotz Schlaganfall. „Mein Lieblingsphilosoph ist Karl Valentin“. Über dem Flügel klebt an der Wand eine Postkarte mit dem Zitat „Die Zukunft war früher auch besser.“ Schopenhauer in Dur. Werner Portugall (Pfarrer)

Anlässlich der Renovierung des Gemeindehauses wird das Kunstwerk demontiert.

Persönlich

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Interview mit unserem neuen Organisten Manuel Braun Im September hat Organist Johannes v. Erdmann unsere Gemeinde verlassen, um sich beruflich nochmal zu verändern. Voraussichtlich zum 01.01.2013 dürfen wir unseren neuen, jungen Organisten Manuel Braun in unserer Gemeinde begrüßen. Wir haben mit ihm gesprochen: Warum haben Sie sich in Niederrad als Organist beworben? Die Stelle passt zu mir, da einerseits Orgelspiel an einer tollen Orgel, andererseits aber auch Vernetzungsarbeit, Orgelunterricht sowie weitere, noch nicht absehbare Aufgaben, die durch die Neustrukturierung der Pastoralen Räume bedingt sind, auf mich warten. Für welche Musiker schwärmen Sie? Eine schwere Frage… Ich bin kein Schwärmer. Nachhaltig prägen mich vor allem mein Vater und meine Lehrer Dan Zerfaß, Gabriel Dessauer, Mathias Breitschaft und Ralf Otto, aber auch von vielen anderen Musikern konnte ich viel lernen und „mitnehmen“. Bei meinem Vater habe ich schon früh die kirchenmusikalische Arbeit kennen gelernt und ich finde es beeindruckend, mit wie viel Elan, Souveränität und Begeisterung er Musik macht - obwohl er nebenberuflich tätig ist und alles erst quasi nach Feierabend macht. Auch Herbert Grönemeyer und Reinhard Mey schätze ich sehr - an Grönemeyer beeindruckt mich, wie er aus seinen vielen Schicksalsschlägen neue Kraft für neue Musik gewinnen konnte, an Reinhard Mey, dass er mit seinen fast 70 Jahren noch wie ein junger Springinsfeld auf der Bühne steht und nur mit seiner Gitarre einen tollen Abend mit schöner Musik und tollen Texten zaubert. Welche Spannung zwischen den musikalischen Gemeindebedürfnissen und Ihren künstlerischen Ansprüchen gibt es aus Ihrer Sicht? Die Hauptschwierigkeit entsteht dadurch, dass die Menschen in der heutigen Zeit leben und daher wesentlich von der „heutigen“ Musik beeinflusst sind, während sich die Kirchenmusik an anderen Idealen orientiert - sei es, dass ältere Komponisten gespielt werden, dass die Neukompositionen entweder sehr traditionell klingen

oder dass sie zu avantgardistisch und somit nicht besonders angenehm anzuhören sind. Die Menschen im Gottesdienst wollen Vertrautes entdecken, der Musiker die ihm wichtige Musik spielen - und beides stimmt oft nicht überein, so dass Kompromisse gefunden werden müssen.

Manuel Braun geb.: 26.02.1988 in Weyher in der Pfalz 2006 - 2010 Studium DiplomB-Kirchenmusik in Mainz

Ist Pop- und Rockmusik ungeeignet für den Gottesdienst? Sofern der Inhalt stimmt und die Musik in die Atmosphäre passt, ist sie selbstverständlich geeignet!

Seit 2011 Studium DiplomA-Kirchenmusik in Mainz

Wie kann Kirchenmusik populärer werden? Einerseits muss mehr in die Musik aufgenommen werden, was den Hörgewohnheiten der heutigen Menschen entspricht, andererseits muss der Zuhörer behutsam und auch mit erläuternden Hörhilfen mit der vorhandenen, älteren Musik vertraut gemacht werden. Oftmals ist man mit Hintergrundwissen sehr viel empfänglicher, als wenn man die Musik einfach nur so hört.

Vertretungsweise Gottesdienste an den Domen zu Fulda, Mainz und Worms

Was empfinden Sie als Ihre Stärke? Meine Stärke ist zum Einen, dass ich Talente auf vielen Gebieten habe und vielseitig interessiert bin, zum Anderen, dass ich engagiert und diszipliniert arbeite und musiziere. Was stört Sie an sich selbst? Ich kann leider oft schlecht „Nein“ sagen. Und ich habe in Sachen Geld eine leicht schwäbische Veranlagung, drehe also gern jeden Euro zweimal um. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei anderen Menschen? Wenn man mit ihnen gute Gespräche führen kann, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Fairness

Seit 2010 Organist in Flörsheim

Seit 2010 Chorleiter des Frauenchores „Voices 4 all“ und des Jugendchores „Young Generation“ des MGV 1862 Mommenheim Für welche Hobbys nehmen Sie sich Zeit? Für meine Frau (soweit man das Hobby nennen kann…), für Lesen, Fitness und Singen. Wo würden Sie Ihre Kreditkarte überziehen? In Büsum (Nordsee). Wo ist für Sie Heimat? Überall, wo ich an- und heimkommen kann. Welche drei Dinge würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen? Ein Kissen, ein gutes Buch, eine Orgel. Wir danken für das Gespräch. Die Redaktion.

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Gemeinde vor Ort - Vorankündigungen

KLANGFARBEN - Musik und Bilder für die Sinne Am Silvesterabend (31.12.2012 21:00 bis 22:30 Uhr) findet in der Familienkirche St. Mauritius, Schwanheim, Mauritiusstraße 12 ein etwas anderer Silvesterabend statt. Zu Dia-Visionen von Martin Henrich präsentieren die mitwirkenden MusikerInnen Werke aus verschiedenen Epochen und Stilen. Die Moderation hat Pfr. Werner Portugall. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende für den Kobeltzoo gebeten. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit, im Saal des Pfarrheims St.Mauritisu das Neue Jahr 2013 gemeinsam zu begrüßen.

Tag der Stille und des Gebets Am Sonntag, dem 20. Januar 2013 laden wir zu einem Tag der Meditation und der Entschleunigung ein. In diesem Jahr wandert der Tag der Stille nach Schwanheim. Die Familien-Kirche St. Mauritius ist geöffnet, das Allerheiligste zur persönlichen Anbetung ausgesetzt. Impulse und Gebete verschiedener Gruppierungen des

Pastoralen Raums begleiten den Tag, der für alle Generationen Angebote vorhält. Vielleicht eine Weise, den Sonntag in der Familie mal auf eine sehr neue und ungewohnte Art miteinander zu verbringen. Das Programm wird in einem ausführlichen Flyer und auf den Homepages der Kath. Kirche Frankfurt Südwest veröffentlicht.

Offene Kirche in der Fastenzeit Wie im Advent ist auch in der Fastenzeit 2013 die Kirche Mutter vom Guten Rat samstags zur Marktzeit zwischen 11:00 und 13:00 Uhr geöffnet. Auch die Kreuzwegmeditationen werden samstags um 11:30 bis 12:00 Uhr in der Kirche stattfinden. Herzliche Einladung zur Teilnahme!

Firmung 2013 - Anmeldeschluss Alle Jugendlichen, die im Jahr 2013 das Sakrament der Firmung empfangen möchten, müssen sich bis spätestens Montag, 4. Februar 2013 bei der zuständigen Pastoralreferentin Sr.

Magdalena Winghofer gemeldet haben! Näheres zum Firmkurs findet sich in diesem Heft auf den Seiten 7-9.

Sternsingeraktion 2013 in Niederrad Zu Beginn des neuen Jahres werden wieder Sternsingergruppen durch den Stadtteil ziehen. Sie singen weihnachtliche Lieder und bringen den Segen des neuen Jahres ins Haus. Wenn Sie einen Besuch der SternsingerInnen wünschen, bitten wir Sie, ab dem 1. Advent 2012 mit dem Pfarrbüro in Mutter vom Guten Rat (069-672077) zu den Öffnungszeiten persönlich oder per Telefon einen Termin abzustimmen.

Valentinssegen 2013 Am Donnerstag, dem 14. Februar 2013, um 20 Uhr, findet in der Kleinen Kirche der ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde in Niederrad eine ökumenische Segensfeier für Liebende allen Alters statt, mit Pfarrerin Angelika Detrez und Pfarrer Werner Portugall. Die Feier klingt mit einem Sektempfang aus.

Gemeinde vor Ort - Vorankündigungen

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Chorprojekt - Sängerinnen gesucht Das Frauenensemble “Mirabilis” plant unter der Leitung von Enikö Szendrey (www.enikoe.net) als Jahresprojekt die Einstudierung und Aufführung der “missa de spiritu sancto” des lettischen Komponisten Rihards Dubra (*1964). Dafür werden noch Sängerinnen gesucht, die Lust haben, an diesem Gesangsprojekt für Frauenstimmen teilzunehmen. Bei

youtube findet sich eine Aufnahme der besagten Messe. Die Proben des Frauenensembles sind montags von 20.00-22.00h. Aktuell finden sie wegen des Umbaus des Gemeindezentrums in der Katholischen Kindertagesstätte “Kinderreich” in der Belchenstraße 14 statt. Wenn Sie Interesse und Zeit haben, kommen Sie einfach bei einer der Proben vorbei.

Pfarrer wird fünfzig Am Vierten Sonntag der Fastenzeit, dem Sonntag „Laetare“ (10. März 2013), lädt Pfarrer Werner Portugall aus Anlass seines 50. Geburtstages die Menschen im Raum der Katholischen Kirche Frankfurt Südwest zum Sonntagsgottesdienst um 9:30 Uhr in die Offene Kirche Mutter vom Guten Rat ein. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es Häppchen und Getränke. Von persönlichen Geschenken bittet Pfr.

Portugall abzusehen. Mutter vom Guten Rat ist dabei, eine Mariennische in die Kirchenwand einzubauen. In St. Mauritius ist der Fronleichnamshimmel defekt. In Sankt Johannes soll die Taufkapelle geöffnet werden. Die finanzielle Unterstützung dieser drei Projekte legt er Ihnen ans Herz.

„ICH WAR FREMD - IHR HABT MICH AUFGENOMMEN“ Ökumenischer Weltgebetstag 2013 Der Ökumenische Weltgebetstag 2013 wurde dieses Jahr in unserem Nachbarland Frankreich vorbereitet und wird von Frauen aus der ganzen Welt intensiv vorbereitet und gestaltet. Gefeiert wird der Gottesdienst zum Ökumenischen Weltgebetstag immer

„INS DUNKEL DER NACHT... “ Eine etwas andere Weihnachtsfeier Wie im vergangenen Jahr wollen wir auch in diesem Jahr zu ungewöhnlicher Zeit an ungewöhnlichem Ort Weihnachten etwas anders und vielleicht neu erleben. Eingeladen zu dieser Feier sind alle, die Weihnachten nicht in der Disko feiern wollen, aber den traditionellen Weihnachtsgottesdiensten wenig abgewinnen können - und ebenso alle, die gerne die Christmette oder die Kinderkrippenfeier

besuchen, aber noch Lust und Neugier für ein neues Weihnachtserlebnis haben. Beginn: Montag, 24.12.2012 um 24 Uhr Ort: Zwischen den Wohnblöcken Im Heisenrath, Frankfurt/M.-Schwanheim, Siedlung Goldstein Nähere Informationen bitte den rechtzeitig ausliegenden Flyern entnehmen!

am ersten Freitag im März, d.h. am 1. März 2013 um 17:00 Uhr in der „Kleinen Kirche“, Kelsterbachstraße, Frankfurt/M.Niederrad.

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Gemeinde vor Ort - Vorankündigungen

„JESUS - FRAUENHELD?!“ Fortsetzung der Reihe „Die Bibel besser kennenlernen“ Nach dem großen Interesse an den beiden Abenden zur Einführung in die Bibel im Rahmen der Bibelausstellung in St. Johannes in der Fastenzeit 2012, wird im Programm der ErlebnisKirche St. Johannes die Reihe „Die Bibel besser kennenlernen“ fortgesetzt werden. Der erste Abend im Jahr 2013 findet am Mittwoch, 20. Februar 2013 um 19.30 Uhr in St. Johannes statt und steht unter dem Thema „Jesus - Frauenheld?!“

Ausgehend vom befreienden Umgang Jesu mit Frauen in seiner Zeit soll das subversive Gemeinschaftsmodell christlicher Gemeinden am Anfang in den Blick genommen werden, aber ebenso der Frage nachgegangen werden, wie es dann zu Sätzen wie „Die Frau schweige in der Gemeinde“ kam. Herzliche Einladung an alle Interessierten! Weder Vorkenntnisse noch der Besuch der bisherigen Abende sind Voraussetzung!

Frankfurt/Santiago Teil 2 Männerpilgern auf dem Jakobsweg 2013 In diesem Jahr geht es in der Woche nach Pfingsten (vom 21.-24.06.2013) auf die zweite Etappe der großen Wallfahrt für Männer nach Santiago. Der Startpunkt wird voraussichtlich Speyer sein. Die genauen Daten werden noch in einem eigenen Faltblatt veröffentlicht. Die

Kosten belaufen sich auf ca. 150 Euro. Anmeldungen bis zum 31.03.2013 an: Dr. Hans Prömper, Katholische Erwachsenenbildung im Haus am Dom, Frankfurt am Main.: [email protected]

Shoshanim - KLEZMERS TECHTER gastieren in Mutter vom Guten Rat Am Freitag, dem 25. Januar 2013, findet in der Offenen Kirche Mutter vom Guten Rat um 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr) das diesjährige Neujahrskonzert mit einem besonderen musikalischen Akzent statt. KLEZMERS TECHTER gastieren in Niederrad. Der Vorverkauf beginnt ab dem 1.Advent, so dass Konzertkarten als Weihnachtsgeschenke erworben werden

können. Der Eintrittspreis beläuft sich auf 10 Euro (ermäßigt 8 Euro). Seit seiner Gründung vor 17 Jahren haben sich KLEZMERS TECHTER, eins der ganz wenigen weiblichen Klezmerensembles Europas, in die Herzen des Publikums gespielt. Früher als Geheimtipp gehandelt, haben sie sich inzwischen in der internationalen

Klezmerszene einen festen Platz erobert. “ Wenn KLEZMERS TECHTER spielen, fangen die Seelen an zu tanzen”. So äußerte sich ein Zuhörer nach einem Konzert, in dem das Trio sein neues Programm “Shoshanim” (Hebräisch: Rosen) präsentierte und damit “ Begeisterungsstürme entfachte” (Braunschweiger Zeitung). Mit unbändiger Spielfreude und Lust am musikalischen Dialog erweitern KLEZMERS TECHTER auf höchst originelle Weise hier die Grenzen der traditionellen Klezmermusik: sephardische und jiddische Lieder, aber auch Tango-, arabische und Jazzelemente sind unüberhörbar. Von tiefer Melancholie bis zu überschwänglicher Lebensfreude: KLEZMERS TECHTER bringen in ihrer Musik unzählige Facetten menschlicher Gefühle zum Klingen. Das Trio besteht aus: Gabriela Kaufmann, einer Schülerin von Giora Feidman (Klarinette und Baßklarinette), Almut Schwab (Akkordeon, Hackbrett und Flöten) sowie Nina Hacker (Kontrabass).

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Fasching 2013: Ramba Zamba - “On Tour”! Schauplatz Gemeindehaus Niederrad: Wegen Umbau geschlossen! Das hält uns Niederräder Narren aber nicht vom Feiern ab! Gibt es doch im Pastoralen Raum in der Nachbargemeinde St. Johannes Goldstein einen tollen Saal zum Feiern. Und da finden wir „Asyl“! Setzen wir uns am 02. Februar 2013 also in Bewegung: Für närrische 3 € bringt Sie der Bus von der Kirche in der Bruchfeldstraße bis vor die Tür des Gemeindesaales in Goldstein und nach Ende des Programms wieder nach Niederrad. Das Programm beginnt um 20:11 Uhr, Einlass ist um 19:00 Uhr.

Na dann: Pastoraler Raum helau! Karten gibt es wie immer nur an der Abendkasse. Wer aber den Bustransfer nutzen möchte, meldet sich bitte bis zum 30.01.2013 im Pfarrbüro unter Tel. 67 20 77 oder www. rambazamba.mutter-vom-gutenrat.de an, damit wir entsprechend planen können. Geben Sie dabei bitte an, welche der beiden Fahrten ab Niederrad Sie nutzen möchten! Närrischer Fahrplan: 18:45 und 19:15 Uhr ab Niederrad Circa 00:00 und 01:00 Uhr ab Goldstein

„Erlebnis Kirche... am Sonntag“ Gottesdienste für neue Zielgruppen Wir möchten Sie einladen, den Sonntag zu feiern - mit Gottesdiensten in der ErlebnisKirche St. Johannes, die jeweils einen anderen Akzent setzen. Wir haben jedem Sonntag im Monat einen anderen Schwerpunkt gegeben. Mal ist es die Stille, mal mehr die Musik, mal die Kleinkinder und mal mehr die Aktion. Allen gemeinsam ist das Ziel, sich Zeit zu nehmen für Gott und für sich und dabei Menschen zu begegnen. Eingeladen sind Menschen jeglichen Alters! Musikalisch gestaltet werden die Gottesdienste von der St. Johannes-Band. Für den Inhalt ist eine Arbeitsgruppe der Katholischen Kirche Frankfurt Südwest verantwortlich. Wir freuen uns, wenn Sie neugierig geworden sind und einfach mal reinschnuppern und mitfeiern! Weitere Angebote der ErlebnisKirche St. Johannes finden Sie unter www.maujoh.bistumlimburg.de www.mutter-vom-guten-rat.de Gerne nehmen wir Sie aber auch in unseren Mailverteiler auf:

Licht und Stille (1. Sonntag im Monat, 18:00 Uhr): Licht, Stille, Zeit zur Meditation: mit dem Segen Gottes gestärkt in die Woche starten Sing - musikalischer Sonntagsimpuls (2. Sonntag im Monat, 11:00 Uhr): Thematisch ausgewählte (alte und) neue geistliche Lieder singen, einfach der Musik lauschen, biblische und andere Texte verinnerlichen und als Impuls mit nach Hause nehmen GOTToffener Sonntag (3. Sonntag im Monat, 11:00 Uhr): Das Wort Gottes hören, ins Leben bringen, sich von seinem Brot stärken lassen - mit anschließender Aktion zum jeweiligen Thema

[email protected] Christine Sauerborn-Heuser Gemeindereferentin für die AG „Erlebnis Kirche…am Sonntag“

Singen, loben, danken dem Herrn Gottesdienst für Familien mit kleinen Kindern (4. Sonntag im Monat, 11:00 Uhr): Mit den Kleinen der Gemeinden von Gott hören und ihn feiern Die Bibel in der Mitte (5. Sonntag im Monat, 11:00 Uhr): Die Bibel in den Blick und ins Herz nehmen mit unterschiedlichen Methoden - auch im Freien

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Gemeinde in der Welt

Zeichen der Zeit - Hoffnung und Widerstand Vom 18. bis 21. Oktober fand in Frankfurt/M. die Konziliare Versammlung statt.

Unser Pfarrgemeinderatsmitglied Marianne Mais war dabei - ein Bericht von ihr. Vor 50 Jahren hat Papst Johannes XXIII das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet. Damit begann ein für viele hoffnungsvoller Prozess der Wandlung der Kirche. Eine Kirche, die sich mit den „Zeichen der Zeit“ beschäftigen und lernen sollte, aus dem Evangelium neue Antworten auf die neuen Fragen moderner Menschen zu geben. Im Mittelpunkt standen die Fragen von Armut und Reichtum, von Religionsfreiheit, von der Verantwortung der Laien in der Kirche, vom wandernden Volk Gottes in der Geschichte, von der Ökumene, von der Kollegialität der Bischöfe, von zeitgemäßer Liturgie, die durch die jeweilige Muttersprache und durch eine aktive Teilnahme aller Christen geprägt wird und das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen. 50 Jahre sind nun vergangen. Der Geist des Konzils hat viel bewirkt. Unsere Kirche hat heute ein anderes Gesicht als in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gleichzeitig drängt sich hier und da der Eindruck auf, dass bestimmte Gruppen in der Kirche die Errungenschaften des Konzils wieder zurückdrehen wollen. 50 Jahre nach Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils fordert der Papst die Rückkehr zu den dort beschlossenen Grundsätzen. Ein “Jahr des Glaubens“ soll dazu motivieren. Papst Benedikt XVI. hat am Donnerstag 18.Oktober 2012 in Rom die katholische Christenheit aufgerufen, zu den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils zurückzukehren, um ihren „authentischen Geist“ für die Neuevangelisierung in der heutigen „geistlichen Verwüstung“ und „Leere“ zu nutzen. Mit einer Messe auf dem Petersplatz eröffnete der Papst 50 Jahre nach Beginn des Konzils ein „Jahr des Glaubens“. Um die Bedeutung jenes Konzils hervorzuheben, erinnerte der Einzug der gut

260 Bischöfe, die jetzt an der Synode zur Neuevangelisierung teilnehmen, an die Eingangsprozession der Konzilsväter 1962 in St. Peter. Unter ihnen befanden sich 14 Bischöfe, die schon 1962 dabei waren. Und was tut sich bei uns, in Deutschland, in Frankfurt? Was das Konzil heute noch bedeutet, für die Kirche und für die Welt, darum ging es auch in der Konziliaren Versammlung, die reformorientierte Gruppen der deutschen Kirche für den 18. bis 21. Okto-

gesprochen, einer der wenigen noch lebenden Konzilsväter und einer der damaligen Mitunterzeichner des „Katakombenpakts“, der für eine Kirche der Armen war, und in der Folge des Konzils auch auf Bischofsebene ein anderes Kirchenverständnis möglich machte, ja sogar für unverzichtbar erachtet wurde. Die in Frankreich lebende Politologin Susan George, Mitbegründerin von ATTAC, zeigte die menschenverachtenden Zusammenhänge der Finanzwirtschaft in der aktuellen Krise des Kapitalismus auf. Die vielen angeboten Workshops brachten die Qual der Wahl, wie bei einem Kirchentag. Ich entschied mich für den Standort Gallus.

ber in Frankfurt einberufen hatten. Die beiden Hauptaustragungsorte waren die Paulskirche und das Haus Gallus, selbst Symbole der Demokratie, des Widerstands und der Aufarbeitung von Auschwitz. Am Donnerstagabend wurde die „Konziliare Versammlung“ in der Paulskirche eröffnet; Tagungsort der ersten deutschen Nationalversammlung und damit Symbol für Demokratie und bürgerschaftliches Engagement. Sie war bis auf den letzten Platz gefüllt. Hans Küng, theologischer Berater des Konzils, erhielt stehende Ovationen, als er seinen bereits vor Jahrzehnten formulierten Aufruf „Wider die Resignation“ erneuerte und zum gemeinsamen Engagement aller Reformgruppen ermutigte. Zuvor hatte Luigi Bettazzi aus Italien

Die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden im Gallus hatten die Ehre, für eine Reihe von Workshops und für die Essensversorgung Gastgeber zu sein. Das Gallus wurde so Teil dieser Versammlung und hat mit seiner Geschichte und Initiativen die Versammlung bereichert. Unsere Workshops vor Ort: Am Freitag, dem 19. Oktober trafen wir uns um 13:00 Uhr in der Moschee des Bildungs- und Kulturvereins in der Kriegkstraße und nahmen am Freitagsgebet teil; im Anschluss stellte sich der Interkulturelle Arbeitskreis vor, der von Kirchen und Moscheen im Gallus mitgetragen wird und diskutierten aktuelle Fragestellungen. Am Freitagnachmittag von 15.00 bis 18.00 Uhr fand ein Gespräch mit Aktiven sozialer Initiativen der Kirchengemeinden vor Ort statt unter dem Leitwort: „Suchet der Stadt Bestes!“ Am Samstagmorgen setzten wir uns im Gallustheater mit dem Thema Arbeit und Widerstand im KZ Katzbach, das während des Krieges in den Adlerwerken war, auseinander.

Gemeinde in der Welt

Am Samstagnachmittag machten wir uns auf den Weg und gingen gemeinsam eine Wegstrecke des historischen Todesmarsches der KZ-Gefangenen. Es wurde ein kraftvolles Zeichen gesetzt als Glaubende an das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, das eine Kirche braucht, die daran mitbauen kann.

Theologinnen und Theologen aus den USA, aus Afrika, Asien und Lateinamerika waren dabei und eine ganze Reihe von Basisgruppen, die sich im Geist des Konzils „als andere Menschen in einer anderen Kirche für eine andere Welt“ engagieren. Vier Tage mit vielen Eindrücken, Begegnungen und bereichernden Gesprächen

die ich nicht missen möchte, sie geben mir Kraft für ein Hoffen und Widerstehen in meiner Kirche. Das Ergebnis dieser ereignisreichen Tage mündete in einer Botschaft der nachstehenden Pressemitteilung. Marianne Mais

PRESSEMITTEILUNG

Hoffen und Widerstehen! Botschaft der Konziliaren Versammlung, 18.-21. Oktober 2012 in Frankfurt

Das II. Vatikanische Konzil war der Anfang eines Anfangs: die katholische Kirche bricht auf in die moderne, plurale Welt – eine Welt, in der sich die Kluft zwischen Reichen und Armen immer mehr vergrößert. Sie entdeckt das Antlitz Jesu neu – in den Ängsten und Hoffnungen der Menschen, besonders der Armen und Bedrängten. Das Konzil war auch die Zeit des Aufbruchs einer Kirche, die den Klerikalismus überwinden wollte. Die überkommenen kirchlichen Strukturen stehen jedoch nach wie vor einer glaubhaften Verkündigung im Wege. 50 Jahre danach setzen wir, Christinnen und Christen in Kirchengemeinden und Verbänden, kirchlichen Werken, Basis- und Reformgruppen diesen Weg fort: die Glut des konziliaren Aufbruchsfeuers neu freizulegen und zu entfachen. Als pilgerndes Volk Gottes in den Wirren und Konflikten unserer Tage eint uns der Wille, das Vermächtnis des Konzils und des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung heute zu leben, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen und Alternativen zur neoliberalen Herrschaft von Kapital- und Gewinnsucht zu praktizieren.

Die Konziliare Versammlung zeigte, dass es viele christliche Gruppen und Initiativen gibt, die konkrete Schritte tun, um in unserer Welt ein menschenwürdiges und naturverträgliches Leben für alle zu ermöglichen. Sie widersetzen sich einem Denken und Handeln in Politik und Wirtschaft, das uns weismachen will, es gebe keine Alternative zur kapitalistischen Weltordnung. Die Gewissheit, dass eine andere Welt möglich ist, steht unserer Überzeugung nach in engster Verbindung mit der ReichGottes-Botschaft Jesu, die vom Konzil neu zu Bewusstsein gebracht wurde. Diese andere Welt Gottes scheint dort zeichenhaft auf, wo Menschen das, was zu einem würdigen Leben notwendig ist, miteinander teilen. Uns trägt die Verheißung Jesu eines „Lebens in Fülle“ ( Joh 10,10) für alle. Eine andere, eine prophetische und diakonische Kirche ist nötig und möglich; eine andere Kirche, die Gleichstellung aller Geschlechter und Lebensformen, Partizipation und Dialog, radikale Demokratie und tiefe Schöpfungsverbundenheit verwirklicht! • Wir sind Volk Gottes im Geist des Konzils, wenn wir für ein Leben aller Menschen in

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Würde kämpfen und die Einheit des Lebens im gerechten Tun und im Beten proklamie ren. • Wir sind Volk Gottes, wenn wir mit vielen suchenden Menschen weltweit, mit femi nistischen sozialen und politischen Men schenrechts- und Demokratiebewegungen verbunden sind. Darin sind die Lesben-, Schwulen-, Transgender- und Intergen der-Bewegungen eingeschlossen. • Wir sind Volk Gottes, wenn wir die Heilig keit der Erde als Gottes Schöpfung achten, sie bebauen und bewahren. • Wir sind ein Volk Gottes, wenn wir die konfessionelle, religiöse und kulturelle Viel falt respektieren. Die biblische Botschaft vom Gott des Lebens ist für uns Zu- und Anspruch: Anders Mensch sein in einer anderen Kirche für eine andere Welt. Von diesen Überlegungen her bestimmen wir unser zukünftiges Handeln, insbesondere während der Jahre des Konzilsgedenkens 2012 -2015 und im Blick auf das 500-Jahr-Gedenken der Reformation 2017.

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Gemeinde in der Welt

Getauft, ausgestoßen und vergessen? Rückblick auf die Friedensdekade 2013

Robert Gilcher hat viel recherchiert

Besucher der Ausstellung in der Kleinen Kirche

Lilo Günzler liest aus ihrem Buch „Endlich Reden“ vor.

Die ökumenische Friedensdekade in Niederrad widmete sich in diesem Herbst dem Gedenken an Christen jüdischer Herkunft, die im Dritten Reich zum Teil von der eigenen Kirche ausgegrenzt und preisgegeben, Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden. Robert Gilcher aus der ev. Paul Gerhardt Gemeinde führte eine Gruppe von 22 Interessierten - trotz andauernden Regens - am Samstag, dem 10. November durch den Stadtteil. Er erzählte vor verschiedenen Häusern vom Schicksal ihrer Bewohner: Niederräder Juden und Evangelische jüdischer Herkunft. Zeitzeugen berichteten, wie sie als Kinder sahen, wie ganze Scharen von Menschen mit Sternen auf ihren Mänteln und Jacken am Haardtwaldplatz aus der Straßenbahn ausstiegen, um im Gebiet der heutigen Bürostadt in verschiedenen Fabriken und Wäschereien zu arbeiten. „Die sahen garnicht aus wie die Juden, die man uns in der Schule oder in den Nazi-Comics darstellte. Die sahen aus, wie wir selbst, wie ganz normale Frankfurter“, erzählt einer, in Erinnerung an seine Niederräder Kindheit im Dritten Reich. Robert Gilcher hat viel recherchiert. Er kann Geschichten von jungen und alten Menschen, von BewohnerInnen ganzer Häuser, die heute verschwunden sind, erzählen. Oft stehen sich die Häuser schräg gegenüber, sind es mehrere in einer Straße. Ein Gefühl der Beklemmung machte sich breit. Nachbarn gaben einander preis. Es waren Kommunisten und Juden sowie Christen beider Religionen, die deportiert wurden, bis zu den letzten Kriegstagen. Der nationalsozialistische Beamtenstaat arbeitete mit diabolischer Gründlichkeit. Ein Abend mit der Schwanheimerin Lilo Günzler und dem Kantor der jüdischen Gemeinde in Frankfurt, Daniel Kempin, erzählte von einer Familie in der Altstadt Frankfurts mit jüdischen und katholischen Wurzeln . Lilo Günzler kann ergreifend und lebendig erzählen, wie das Schicksal ihrer Mutter und ihres Bruders das eigene Leben zutiefst prägte und irritierte. Daniel Kempins Lieder beschwören die Vergangenheit jüdischen Lebens in Frankfurt, aber eben auch seine Gegenwart im 21. Jahrhundert. 70 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil.

Während der Friedensdekade war in der Kleinen Kirche eine Ausstellung zu sehen, die von einem beschämenden Kapitel der evangelischen Kirche berichtete. Von dem Riss zwischen „Deutschen Christen“ und „Bekennender Kirche“. Von der Preisgabe von Christen in der evangelischen Kirche, die man wegen ihrer jüdischen Wurzeln ausschloss und für die man eine eigene Gemeinde gründen wollte. Die Veranstaltungsreihe schloß mit einem ök. Gottesdienst zum Buß- und Bettag, bei dem Pfr. Prof. Dr. Martin Stöhr unter dem Titel „Gerechtigkeit erhöht ein Volk“ von der bleibenden Verantwortung der Heutigen sprach, dass sich nicht wiederholt, was einst geschah. Währenddessen berichten die Medien vom begonnenen Prozess gegen ein Terrortrio, das jahrelang in Deutschland eine blutige Spur von Morden und Anschlägen gegen „fremde“ Menschen ziehen konnte und ziehen Bilanz über ein deutsches Sommertheater, das mit wenig verhaltenem antireligiösem Furor die Beschneidung im Judentum und im Islam diffamiert. Die Friedensdekade versuchte, durch Erinnerung an das Gewesene Spuren nachzugehen, die nicht nur in die Vergangenheit weisen, sondern wichtig sind für die Arbeit an einer anderen, toleranteren Zukunft. Im nächsten Jahr sollen in Niederrad weitere „Stolpersteine“ verlegt werden. Gold glänzende Steine im Pflaster, die mit Namen und Daten versehen an die Menschen erinnern, die einst Niederräder waren wie wir. Aber denen das Recht auf Unversehrtheit ihrer Person von einem verbrecherischen System abgesprochen wurde. Werner Portugall (Pfarrer)

Aus der evangelischen gemeinde

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500 Jahre Reformation - Thema 2013: Reformation und Toleranz Im Jahr 2017 wird das 500-Jahres-Jubiläum der Reformation gefeiert. Auf dem Weg zu diesem Ereignis benennt die Evangelische Kirche für jedes Jahr der vorangehenden Dekade ein Thema. Für das kommende Jahr 2013 lautet es „Reformation und Toleranz“. Ein schwieriges Thema: Für Toleranz sind (fast) alle, doch wo fängt sie an, wo hört sie auf? Muss ich alle anderen Menschen und alle mir fremden und widerständigen Verhaltensweisen widerspruchslos annehmen? Akzeptiere ich Randalierer nach dem Fußballspiel oder den lauten Rasenmäher des Nachbarn? Bin ich meiner islamischen Nachbarin mit Kopftuch gegenüber tolerant? Das sind Fragen, die uns täglich begegnen. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders...” Dieser Luther zugeschriebene Satz fasst zusammen, was der Reformator für sich in Anspruch nahm: einen Standpunkt zu haben gegen alle Autoritäten und Prinzipien seiner Zeit. Nicht immer hat er diese Freiheit auch anderen zugestanden. Die Reformation hat den Glauben aus mittelalterlichen Vorschriften und Zwängen befreit, sie wollte zu den Wurzeln des Evangeliums zurück, sie hat aber auch gegen den Glauben anderer gestritten, die diese neuen Freiheiten anders auslegten.

Toleranz meint nicht Gleichgültigkeit nach dem Motto, jeder Mensch möge nach der eigenen Art selig werden. Toleranz bedeutet Interesse am anderen, am Gegenüber, in diesem Fall an der Religion oder am Nichtglauben der anderen. Wenn wir über unseren Glauben nachdenken und Luthers Thesen von der Freiheit eines Christenmenschen, die niemandem und zugleich jedermann gleichermaßen untertan ist, kommen wir zu dem Schluss, dass wir den

Glauben anderer tolerieren können, gerade weil wir uns in unserem Glauben beheimatet wissen. Wenn wir in eigener Glaubensgewissheit ruhen, können wir auch respektieren, dass andere anders glauben. Die Aussage Jesu „Ich bin das Licht der Welt“ bedeutet nicht, dass für andere Menschen nicht Mohammed Gottes Prophet sein kann. Das erschüttert den Glauben an Jesus Christus nicht. In den 500 Jahren seit der Reformation kam es auch weiterhin dazu, dass intolerante Regierende bestimmte Glaubensgruppen verfolgten, die in der Minderheit waren: Evangelische in überwiegend katholischen Gebieten, Katholische durch Evangelische, und die Juden ohnehin wo auch immer. Doch riefen kluge Regierende auch immer wieder zur Toleranz auf und erließen Gesetze zu Schutz und Gleichberechtigung Andersgläubiger. Die vielen Aspekte möchten wir im kommenden Jahr aufgreifen. Monika Graßhoff

Vorstellung Thomas Stephan ist seit September 2012 Pfarrvikar in der Evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde und stellt sich im Folgenden kurz vor: Ich komme aus der Nähe von Gießen und habe Theologie und Sonderpädagogik studiert. Seit meiner eigenen Jugend bin ich in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv und habe früh an den Jugendkirchentagen der Ev. Landeskirche mitgearbeitet. Nach meinem Studium arbeitete ich zunächst als Licht- und Bühnendesigner und habe als Eventmanager Veranstaltungen organisiert. Nach meinem Vikariat in Rennerod konnte ich eine Aufgabe bei der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa übernehmen. Dabei habe ich erlebt, wie viele Menschen intensiv an dem Projekt ‚Europa’ arbeiten und lernte im ökumenischen

Kontext die große Vielfalt und den Reichtum der christlichen Konfessionen kennen. Zu Beginn meines Pfarrvikariats habe ich in der Jugendkulturkirche Sankt Peter in Frankfurt den Einstieg des neuen Geschäftsführers vorbereitet und ihn unterstützt. Meine Schwerpunkte in der Paul-Gerhardt-Gemeinde liegen in der Kinderund Jugendarbeit, aber auch der Umbau unseres Gemeindezentrums in der Gerauer Straße ist eine schöne Herausforderung für mich. Zuallererst bin ich aber der neue Gemeindepfarrvikar und freue mich die Gemeindeglieder pastoral zu begleiten.

Ich freue mich darauf, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Thomas Stephan (Pfarrvikar)

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Gruppen von A-z

Altenzentrum Sankt Josef, Goldsteinstraße 14, Besuchszeit ganztägig Bücherei (Zur Zeit im Umbau) Caféteria im Altenzentrum St. Josef jeden Fr. 14 - 17 Uhr Eine-Welt-Gruppe Verkauf von fair gehandelten Produkten und entsprechende Aktionen. Ansprechpartnerin: Martina Heidrich, Tel.: 67730722 Frauenensemble Mirabilis (Chor) Probe montags 20 - 22 Uhr in der KITA “Kinderreich”. Ansprechpartnerin: Frau Enikö Szendrey, Tel.: 06198/2752 Frauentreff (kath. Frauengruppe) jeden 1. Mittwoch im Monat 19:00 Uhr Ansprechpartnerin Fr. Grams, Schwanheimer Str. 80a, Tel.: 6787329 Frauenzimmer (ökumenische Frauengruppe) montags 14-tägig ab 20 Uhr im Regenbogenhaus der Paul-Gerhardt-Gemeinde, Schwanheimerstr. 20 Ansprechpartnerinnen: Fr. Mais, Donnersbergstr. 17, Tel.: 6787203 Frau Pfr. Detrez, Kelsterbacher Str. 39, Tel.: 6702603 Freitagsgebetskreis freitags 18 Uhr in der Weinbergkapelle Gymnastik für Frauen dienstags 20 - 21 Uhr (altes Altenheim) Gymnastik für Senioren mittwochs 14-tägig 15 - 16 Uhr im Wechsel mit dem Seniorenclub (altes Altenheim)

Kirch-Café jeden letzten Sonntag im Monat nach dem Gottesdienst.

Pfarrkirche Bruchfeldstr. 51

Miniclubs (ab 06.02.2013) für Kinder von 1-3 Jahren mittwochs, jeweils von 9:30 - 11:30 Uhr im alten Altenheim, Kniebisstraße MinistrantInnen Ca. 40 Kinder, die regelmäßig in den Gottesdiensten liturgische Dienste übernehmen. AnsprechpartnerInnen: Christina Baingo, Stefan Prosch, Sandra Schmück, Hans-Peter Labonte, E-Mail: [email protected] Mittagstisch für ältere Menschen im Altenzentrum St. Josef. montags bis freitags 12 Uhr Wochenticket 22,- € Ökumenisches Hilfenetz Niederrad Goldsteinstr. 14b Tel.: 67725310 · Fax: 67725311 E-Mail: [email protected] Ansprechpartnerin: Karin Greiß Di.: 15 bis 17 Uhr u. Do: 10 bis 12 Uhr Pfadfinder Wölflinge dienstags 18:00 Uhr Jungpfadfinder mittwochs 18:00 Uhr Pfadfinder mittwochs 18:00 Uhr Rover mittwochs 19:30 Uhr (alle 2 Wochen) Treffpunkt: altes Pfarrhaus (Goldsteinstraße) Homepage: www.dpsg-niederrad.de Rückengymnastik montags von 10:00 bis 11:00 Uhr im alten Altenheim, Kniebisstraße. Kursleiterin: Frau Hildegard Schlarb Seniorenclub mittwochs ab 15 Uhr im Altenzentrum St. Josef mit geselligem und informativem Programm bei Kaffee und Kuchen, 14-tägig im Wechsel mit Seniorengymnastik

Pfarramt

Kniebisstr. 27 Tel.: (069) 672077 Bürozeiten: Mo-Fr 9:30-12 Uhr / 15-18 Uhr Mi vormittags geschlossen !

Gemeindehaus Bruchfeldstr. 51 (wird umgebaut zurzeit keine Nutzung)

Kindergarten

Belchenstr. 14 Tel.: (069) 36605986 Sprechzeiten: Do 14-16 Uhr / Fr 9-11 Uhr Leitung: Sabine Mack

Altenzentrum Sankt Josef Goldsteinstr. 14 Tel.: (069) 6773660 Leitung: Alice Josefowicz

Termine bis März 2013 16.12.

09:30

Hochamt zum Kirchweihfest / Gaudete

24.12.

24:00

"Ins Dunkel der Nacht" - Eine etwas andere Weihnachtsfeier, zwischen den Wohnblöcken Im Heisenrath, Ffm.-Schwanheim, Siedlung Goldstein

20.01.

11:00

Tag der Stille und des Gebets in St. Mauritius-St. Johannes, Schwanheim

25.01.

19:30

Neujahrskonzert - Frauentrio "Klezmers Techter" in unserer Kirche

02.02.

20:11

Ramba Zamba (Gemeindefasching), Ffm-Goldstein, Gemeindehaus)

14.02.

20:00

Valentinssegen - Kleine Kirche, Kelsterbacherstraße

19.02.

19:30

Pastoralausschuss, Niederrad, Pfarrhaus

20.02.

19:30

"Jesus - Frauenheld" - Die Bibel kennen lernen, Goldstein-Gemeindehaus

01.03.

17:00

Gottesdienst zum Ökumenischen Weltgebetstag, Kleine Kirche, Kelsterbacherstraße

10.03.

09:30

Gottesdienst mit anschießendem Umtrunk anlässlich des 50 Geb. von Pfarrer Portugall

Ök. Hilfenetz Niederrad

Goldsteinstr. 14b Tel.: (069) 67725310 Di 15-17 Uhr / Do 10-12 Uhr Ansprechpartnerin: Karin Greiß

Zentralstation / Amb. Krankenpflege Goldsteinstr. 14 Tel.: (069) 637620

Gottesdienste Allgemein und in der Adventszeit

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Mutter vom Guten Rat, Niederrad Samstag

19:00 h Gottesdienst in portugiesischer Sprache (Weinbergkapelle)

Donnerstag

18:30 h Abendmesse

Sonntag Freitag

9:30 h Hochamt (Pfarrkirche) mit Kinderwortgottesdienst (Weinbergkapelle) 8:30 h Herz-Jesu-Amt mit Aussetzung des Allerheiligsten *

12:00 h Mittagsgebet mit sakramentalem Segen *

*) nur am 1. Freitag eines Monats in der Weinbergkapelle

St. Mauritius, Schwanheim Sonntag

Dienstag

11:00 h Familiengottesdienst

8:30 h Heilige Messe - St. Mauritius - Schwesternhaus

St. Johannes, Goldstein Samstag

Mittwoch

18:00 h Vorabendmesse 8:30 h Heilige Messe

Beichtgelegenheit: Samstags um 17:30 Uhr in St. Johannes Goldstein oder nach Vereinbarung (gilt für den gesamten Past. Raum Frankfurt-Südwest) Taufgottesdienste: 6.01, 3.03., 5.05. (St. Mauritius); 3.02., 6.04., 2.06. (Mutter vom Guten Rat) jeweils um 14:30 Uhr Katholische Flughafenseelsorge, Terminal 1, Bereich B, Ebene 2, 60549 Frankfurt, Tel.: 069/69050611 Heilige Messe in der Flughafenkapelle: Samstag 17:30 Uhr, Sonn- und Feiertage 10 Uhr, Werktage 9 Uhr Krankenhausseelsorge Universitätskliniken, Frankfurt/Main Kapellen: im Hauptgebäude Haus 23 im Eingangsbereich und in der orthopädischen Klinik Friedrichsheim gegenüber dem Cafe. Sie sind tagsüber offen und stehen zu persönlicher Andacht und Gebet zur Verfügung. Katholische Gottesdienste im Hauptgebäude (Haus 23): Samstags um 18 Uhr in der Orthopädie Friedrichsheim: Sonntags 10:30 Uhr im Wechsel kath. oder ev. im Zentrum Psychiatrie (Hs. 93): Sonntags 10:30 Uhr im Wechsel kath. oder evangelisch

Gottesdienste in der Advents- und Weihnachtszeit in Mutter vom Guten Rat 16.12.

9:30 h

Hochamt zum Kirchweihfest / Gaudete

23.12.

9:30 h

Vorweihnachtliche Versöhnungsmesse / 4. Advent

24.12.

16:00 h 16:00 h 18:00 h 21:30 h

Christvesper im Altenzentrum St. Josef Kinderkrippenfeier Christmette der port. Gemeinde Beginn der Christmette mit musik. Einstimmung, danach Agape am Kirchenausgang

25.12.

10:00 h

Hochamt am Fest der Geburt des Herrn

26.12.

10:00 h

Hochamt zum 2. Weihnachtsfeiertag / Sankt Stephanus

31.12.

18:00 h

Jahresschlussamt mit Te Deum und sakramentalem Segen (Silvester)

1.1.2013

18:00 h

Hochamt zum Neujahr

6.1.2013

9:30 h

20.1.2013 11:00 h 15:30 h 2.2.2013

19:00 h

Hochamt zum Dreikönigstag mit den Niederräder Sternsingern Tag der Stille und des Gebets, Hochamt mit Aussetzung des Allerheiligsten in St. Mauritius, Ffm.-Schwanheim anschließend: Betstunden und Möglichkeit zur persönlichen Anbetung vor dem Allerheiligsten, Café der Begegnung. Abschluss mit TE DEUM und sakramentalem Seg Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn). Deutsch-portugiesischer Gottesdienst, mit Kerzensegnung, Lichterprozession und anschließendem Empfang des Blasiussegens.

Wegweiser

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Dekan Werner Portugall

(Pfarrer) Leitung des Past. Raums Ffm.-Südwest Projektleitung Offene Kirche Mutter vom Guten Rat 069/67726893 [email protected]

Sr. Magdalena Winghofer CJ (Pastoralreferentin) Junge Erwachsene, Firmung

069/67726892 [email protected]

Hans-Peter Labonte

Hans Hartz

069/355679 [email protected]

069/355679 [email protected]

(Pastoralreferent) Öffentlichkeitsarbeit, Kinder- und Jugendseelsorge, Männerarbeit

Christine Sauerborn-Heuser (Gemeindereferentin) Projektleitung Erlebniskirche St. Johannes, Frauenseelsorge

069/26010403 [email protected]

Marion Reith & Christine Kühnel (Pfarrbüro)

069/672077 [email protected]

(Gemeindereferent) Projektleitung Familienkirche St. Mauritius, Erstkommunion

Stefan Löllmann

(Bundesfreiwilligendienst) 069/672077 [email protected]

Konrad Lukosik (Küster)

0174-4589823 [email protected]

Manuel Braun

Enikö Szendrey

[email protected]

[email protected]

Ralf Mack

Sabine Mack

[email protected]

069/36605986 [email protected]

Peter Egielewa

Rolf Kaifer

Priesterlicher Mitarbeiter Einzelseelsorge

Priesterlicher Mitarbeiter Einzelseelsorge

(Organist)

(Pfarrgemeinderatsvorsitzender)

(Pfarrer)

(Chorleitung)

(Kindertagesstätten Leitung)

(Pfarrer im Ruhestand)

bankverbindung

Homepage

Notfalltelefon

Frankfurter Sparkasse 1822 KTO: 1200891897 · BLZ: 50050201

www.mutter-vom-guten-rat.de

0180/2520725