Gemeindebrief. Juli - September Evangelisch- Lutherische Gemeinde Rom

EvangelischLutherische Gemeinde Rom Gemeindebrief Juli - September 2015 Inhalt Meditation Gemeindeleben Rückblick Diakonie Offenes Pfarrhaus Frauen...
Author: Irma Schenck
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EvangelischLutherische Gemeinde Rom

Gemeindebrief Juli - September 2015

Inhalt Meditation Gemeindeleben Rückblick Diakonie Offenes Pfarrhaus Frauenverein Chorreise nach Berlin Gottesdienste Übersicht Festgottesdienst zu 485 Jahre Augsburger Bekenntnis Gedenkgottesdienst an M. Claudius Begrüßungsgottesdienst Veranstaltungen Sommerkino Konzert mit Marika Lombardi Matineekonzert mit Kammerorchester Konzertreihe „Dialog zwischen Deutschland und Italien“ Ökumene Jahreskonferenz des International Coucil of Christians and Jews in Rome „Ist Ablass noch ein Problem zwischen den Konfessionen?“ Horizonte des Glaubens Buchempfehlung “Papa Francesco e Gerusalemme” Buchempfehlung “Ciò che occhio non vide” Kinder und Jugend KiGo-Termine Kinderseite Karen Thomas zu Besuch im KiGo Konfirmandenunterricht Informationen

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Meditation

Farbe bekennen „Wer sagen die Leute, dass ich sei?“, fragt Jesus eines Tages seine Jünger. Er will von ihnen wissen, für wen ihn die Menschen halten. Die Jünger antworten, was sie unterwegs so gehört haben, dass nämlich einige Jesus für Johannes den Täufer halten, andere für den Propheten Elia oder Jeremia oder einen anderen Propheten. Jesus kommentiert diese Meinungen nicht. Sie führen ihn aber hin zu der alles entscheidenden Frage an seine Jünger: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ (Matthäus 16,15) Nun sind die Jünger selbst gefragt. Und wie sie können auch wir im Glauben nicht bei dem stehen bleiben, was andere über Jesus sagen. Das Evangelium, die Verkündigung Jesu gilt jedem einzelnen und zielt daher auf eine eigene, persönliche Entscheidung. Wir sind gefordert, Farbe zu bekennen und eine Antwort zu geben auf die Frage: Was bedeutet mir Jesus? Worauf gründet mein Leben? Auf wen setze ich mein Vertrauen? Farbe bekennen, sich zu jemanden bekennen, etwas bekennen – das kommt in unserem Leben vielfältig vor. Immer geht es dabei um eine Bewegung von innen nach außen. Es geht darum, dass etwas, was bislang in uns verborgen war, ans Licht der Öffentlichkeit tritt. Und zwar nicht etwas Nebensächliches oder Kleinigkeiten. Wo wir Farbe bekennen, da geht es immer um Dinge, auf die es uns ankommt. Um Überzeugungen, die unsere Identität ausmachen. Um Beziehungen, die uns wichtig sind. Um Entscheidungen, die wir für unser Leben getroffen haben. Genau danach fragt Jesus seine Jünger. Petrus fasst sich ein Herz und antwortet. Er fügt den Meinungen, die über Jesus umgehen, nicht eine weitere hinzu. Er bekennt, dass Jesus 3

Meditation für Gott steht, für den lebendigen Gott, der Grund und Ziel aller Wirklichkeit ist: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ (Matthäus 16,16) Jesus Christus. Das eine ist ein Eigenname, das andere ein Titel. Wir haben uns daran gewöhnt, beides miteinander so zu verbinden, als wäre es der Vor- und Nachname. Aber in Wahrheit ist es das Grundbekenntnis unseres Glaubens: Jesus ist Christus. Und das bedeutet: Jesus ist der von Gott Gesalbte, der Messias nach jüdischer Vorstellung. Und mit dem Titel der „Gesalbte“ verbindet sich der Erlöser, der sich der Welt zeigt. Deshalb ist der Zusatz aus dem Mund des Petrus folgerichtig: „des lebendigen Gottes Sohn“. Genau das ist die Wahrheit über Jesus: Er ist der Christus, der Gesalbte, der Erlöser, des lebendigen Gottes Sohn. In diesem Bekenntnis zu Jesus Christus wird laut, was wir unserem Wesen nach sind, was uns im Kern definiert, was unser Leben bestimmt und trägt. Es ist dieses Bekenntnis, dass in Jesus Gott gegenwärtig ist, mit dem, wo immer es Menschen sprechen, die Kirche anfängt. „Selig bist du, Simon“, sagt Jesus daraufhin zu Petrus. Denn diese Erkenntnis kann man sich nicht – wie andere Informationen einfach weitersagen, von Mensch zu Mensch. „Denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (Matthäus 16,17). Es ist ein Geschenk Gottes, Gottes Geist, der Menschen berührt, erleuchtet, bewegt. Wie Petrus und die Jünger damals in Cäsarea Philippi, so stehen auch wir vor der Aufgabe, auf die Frage Jesu „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ eine persönliche, eindeutige und wahre Antwort zu finden.

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Meditation Vielleicht bieten die Sommertage auch dafür eine gute Gelegenheit. Wenn der Rhythmus des Lebens ruhiger wird und uns die Anforderungen des Alltags weniger im Griff haben, könnte dies auch Zeit und Raum schaffen, um darüber nachzudenken, wer wir sind, was uns prägt und trägt. Wo wir die Beziehung zu Gott neu entdecken und wahrnehmen, dass er in seinem Sohn Jesus Christus schon längst und für alle Zeiten Ja zu uns gesagt hat, da bekommt unser Leben ein Fundament, auf dem wir gut und sicher stehen können. Da werden wir froh und gewiss unser Ja zum Glauben sprechen und mutig in unserem Alltag Farbe bekennen, sprich anderen von unserem Glauben erzählen und sie erfahren lassen, dass uns in Jesus Christus Gott ganz nahe kommt und in ihm unser Vertrauen, unsere Kraft und unsere Stärke wurzelt.

Und so wünsche ich Ihnen eine erholsame Sommerzeit, in der es zugleich immer wieder auch Zeit und Raum zu anregenden und vertiefenden Begegnungen mit dem Glauben an Jesus Christus geben möge. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse 5

Gemeindeleben

Aus dem Gemeindeleben Wie ein roter Faden zieht sich durch unser Gemeindeleben in diesen Wochen das Gedenken an Dietrich Bonhoeffer, der vor 70 Jahren am 9. April 1945 - im KZ Flossenbürg hingerichtet worden ist. Einen besonderen Höhepunkt bildete der Vortrag, den Kardinal Müller am 18. März 2015 in der Christuskirche zum Thema “Dietrich Bonhoeffer und seine Bedeutung für unseren Glauben heute” gehalten hat. Viele Menschen waren gekommen und erlebten einen Kardinal, der in sehr persönlicher und überzeugender Weise seine hohe Wertschätzung für die Person und die Theologie Bonhoeffers zum Ausdruck gebracht hat.

Kardinal Müller

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Gemeindeleben Die ökumenische Bedeutung dieses Ereignisses wurde auch in Deutschland erkannt. So druckte die ZEIT-Beilage “Christ & Welt” nach wenigen Tagen Auszüge des Vortrages ab. Am Sonntag nach Ostern, den 12. April 2015, haben wir einen festlichen Gottesdienst mit Gedenken an Dietrich Bonhoeffer gefeiert. Aldo Parmeggiano, vielen durch seine Arbeit als Journalist bei Radio Vaticana bekannt, lieh Bonhoeffer seine Stimme. So kamen die Texte und Gedanken Bonhoeffers ausdrucksstark und berührend zu Gehör. Eine Radioreportage zu Bonhoeffer, die für unsere Gemeinde von besonderem Interesse ist, verdanken wir unserem Gemeindemitglied Tilmann Kleinjung, der das ARD-Hörfunkstudio Rom leitet. Er entdeckte, dass in dem Haus in der Via Adige, in dem auch unsere Gemeinde eine Wohnung hat, eine Frau wohnt, deren vor einiger Zeit verstorbener Ehemann Gaetano Latmiral gemeinsam mit Bonhoeffer in Berlin-Tegel im Gefängnis saß und ihr sehr Vieles aus dieser Zeit berichtet hat. Dieses eindrucksvolle Interview findet sich zum Nachhören unter folgender Internetadresse: http://www.br.de/radio/bayern2/gesellschaft/theologik/zum-70todestag-dietrich-bonhoeffer-und-italien-100.html Auch unsere Konfirmanden – Imke Dally, Anna De Gaetano, Livia Kinzel, Tobias Kinzel und Finn Peper – haben sich auf der Konfirmandenfreizeit im Kloster Palazzola anhand des Films “Die letzte Stufe” intensiv mit dem Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers auseinandergesetzt und sich gefragt, worin seine Bedeutung für sie liegt.

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Gemeindeleben Mit den Ergebnissen ihrer Beschäftigung haben die Konfirmanden die Predigt im Vorstellungsgottesdienst am Sonntag, den 10. Mai 2015, gestaltet. Dabei wurde in eindrucksvoller Weise deutlich, wie sie im Laufe des Konfirmandenkurses im Glauben gewachsen und nun ihre eigene Position überzeugend vertreten können.

Pfarrer Kruse mit den Konfirmanden

An Pfingsten haben wir mit einem festlichen und fröhlichen Gottesdienst ihre Konfirmation gefeiert. Wir heißen die Konfirmierten herzlich in unserer Gemeinde willkommen und freuen uns sehr, dass sie mit ihren Familien zu uns gehören!

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Gemeindeleben Ein zweites Thema, das uns als Gemeinde intensiv beschäftigt, ist die Lage im Nahen Osten und insbesondere die Situation der Christen dort. In einer Abendveranstaltung am 27. März 2015 haben uns der Journalist Paolo Lòriga und Margeret Karram von der Fokularbewegung sehr eindrücklich von der Pilgerreise Papst Franziskus' im Mai 2014 und vom Alltag der Christen im Heiligen Land berichtet.

Margaret Karram und Paolo Lòriga

Im großen ökumenischen Festgottesdienst an Christi Himmelfahrt haben wir um eine Kollekte zur Unterstützung der Sozialarbeit der evangelischen Gemeinde Jerusalem gebeten und danken allen für ihre großzügige Gabe. Auf unserer Gemeindereise nach Israel vom 30. Mai bis zum 6. Juni 2015 haben wir sie direkt den Verantwortlichen der Gemeinde übergeben. Ebenso haben wir die ersten zehn Exemplare der CD “Orgelwerke der deutschen Romantik” nach Jerusalem gebracht, die Klaus Schulten auf der Orgel der Himmelfahrtskirche und der Orgel in unserer Christuskirche eingespielt hat. 9

Gemeindeleben

Vor der Grabeskirche

Es war schon das fünfte Mal, dass eine Gruppe aus unserer Gemeinde unter der ebenso fachkundigen wie begeisternden Leitung von Christiane Bremer eine Reise ins Heilige Land unternommen hat. Ein dichtes Programm, das sich aus aus einer Vielzahl von Besichtigungen, Gesprächen, Begegnungen, biblischen Impulsen zusammensetzt, ermöglichte wieder vielfältige spirituelle, politische, kulturelle und kulinarische Einblicke in die Lebenswirklichkeit in Israel und Palästina.

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Gemeindeleben Bewegend und berührend war ein Abend mit dem HolocaustÜberlebenden Yehuda Bacon, der uns in freundlicher Zugewandtheit sehr differenziert von seinem dramatischen Lebensweg in der NSZeit erzählt hat. Nach dem intensiven Gespräch mit ihm waren wir uns alle einig, einen unvergesslichen Abend erlebt zu haben und einer wirklich großen Persönlichkeit begegnet zu sein. Nach den Tagen in Jerusalem mit vielen ganz unterschiedlichen, sich immer wieder ergänzenden und überlagernden Eindrücken, sind wir dann wieder – nach einem Besuch der Taufstelle im Jordan - nach Tabgha am See Genezareth gefahren und dort den Spuren Jesu gefolgt. Den Abschluss der Reise bildete ein Abendmahlsgottesdienst direkt am Ufer des Sees Genezareth.

Taufstelle im Jordan

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Gemeindeleben Anfang Mai 2015 fand zum ersten Mal eine Chorreise nach Berlin statt. Die Kontakte zur Kantorei in Berlin-Frohnau verdanken wir Nina Bewerunge, die früher in diesem Chor gesungen hat und die diese Reise samt Besichtigungsprogramm und Konzertbesuch in der Berliner Philharmonie großartig organisiert hat. Am Sonntag haben beide Chöre unter Leitung von Lorenzo Macrì im Gottesdienst in der Johanneskirche in Frohnau eine Messe von Antonio Diabelli gesungen. Wir freuen uns sehr, dass die Kantorei Frohnau Mitte Oktober 2015 nach Rom kommen wird und so die Zusammenarbeit beider Chöre fortgesetzt wird. Im Gottesdienst am 18. Oktober 2015 werden beide Chöre gemeinsam die sogenannte “Spatzenmesse” von Wolfgang Amadeus Mozart aufführen.

Während des gemeinsamen Konzerts in der Johanneskirche Frohnau

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Gemeindeleben Reisen bildet und bildet Gemeinde. Was für die Konfirmandenfreizeit, die Chorreise nach Berlin und die Israelreise gilt, das trifft auch auf den Ausflug des Frauenvereins zu: Wo wir als Gemeinde miteinander unterwegs sind, da gibt es immer interessante Dinge zu entdecken. Da vertieft sich aber immer auch die Gemeinschaft untereinander und das kommt dem Gemeindeleben überaus positiv zugute.

Frauenvereinsausflug

In diesem Jahr nahmen 40 Personen am Frauenvereinsausflug teil und verbrachten am letzten Mittwoch im Mai einen herrlichen Tag miteinander, besuchten unter der kundigen Leitung von Daniel Becker zunächst die Etruskergräber in Cerveteri und dann - nach einem ausgiebigen Mittagessen - das Castello von Torre in Pietra. Ein großes Kompliment gilt dem Team, das diesen Ausflug bestens vorbereitet hatte und uns allen einen wunderbaren Tag beschert hat! 13

Gemeindeleben Viele Gemeinde- und Pilgergruppen besuchen unsere Gemeinde in diesen Wochen, feiern mit uns Gottesdienst, besichtigen die Christuskirche und informieren sich über evangelisches Gemeindeleben und die Ökumene in Rom. Und immer wieder haben wir mit ähnlichem Interesse auch Bischöfe, Politiker und Medienvertreter aus Deutschland zu Gast. So besuchte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, nach seiner Begegnung mit Papst Franziskus am 17. April 2015 unsere Gemeinde. Nach einer Führung durch die Christuskirche, bei der ein besonderes Augenmerk auf den Verbindungen zu den Lutherstätten in Sachsen-Anhalt lag, fand ein Gespräch der Delegation, zu der auch der Kultusminister Dr. Stephan Dorgerloh gehörte, mit Mitgliedern des Gemeindevorstandes statt.

Delegation aus Sachsen-Anhalt mit dem Gemeindevorstand

Dabei gab es Gelegenheit, unsere Gemeinde und ihre Bedeutung in der römischen Ökumene vorzustellen und von den deutschen Politikern zu hören, was ihnen an dem Reformationsgedenken im Jahr 2017 wichtig ist. 14

Gemeindeleben Zum großen italienisch-sprachigen Gottesdienst an Christi Himmelfahrt hatten wir in diesem Jahr die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs eingeladen. Mit vielen Freunden aus der römischen

Bischöfin Kirsten Fehrs

Ökumene haben wir einen sehr schönen Gottesdienst gefeiert. Bischöfin Fehrs setzte dabei ein besonderes Zeichen, indem sie ihre Predigt in italienischer Sprache vortrug. Die Wertschätzung, die sie damit den ökumenischen Partnern zum Ausdruck brachte, hat alle beeindruckt. Nach dem Gottesdienst setzte sich die Gemeinschaft und das Miteinander im Pfarrgarten fröhlich bis tief in die Nacht fort. Zum Besuchsprogramm von Bischöfin Fehrs gehörten sodann eine Begegnung mit dem römischen Weihbischof Mons. Matteo Zuppi, eine Besichtigung der Katakombe SS Marcelino e Pietro unter der bewährten Leitung von Dr. Zimmermann vom DAI und ein Gespräch mit dem Gemeindevorstand. 15

Gemeindeleben Schon eine gute Tradition in unserem Gemeindeleben sind die Besuche des Hamburger Kirchenmusikers Igor Zeller. Eine Reihe von sehr schönen Konzerten haben wir von ihm in Rom schon erlebt. In diesem Jahr hat er das noch einmal übertroffen und uns tief beeindruckt mit dem Matineekonzert “Der Weg in das Leben – Der Gottesdienst in Liedern von Udo Jürgens”. Seine außerordentliche Musikalität und sein theologisch reflektiertes und sehr persönliches Glaubenszeugnis haben dieses Konzert zu einem wirklichen Ereignis gemacht und Wege aufgezeigt, wie unter den Bedingungen der Moderne unser Glaube überzeugend gelebt und vermittelt werden kann. Am Freitag, den 12. Juni 2015, war schließlich der Berliner Bischof Dr. Markus Dröge zu Gast, um sich über die Situation der Flüchtlinge in Rom zu informieren. Nach einer Begegnung mit einigen Flüchtlingen, die eindrücklich von ihren Erfahrungen berichtet haben und einem Gespräch mit Vertretern einiger Hilfsorganisationen im Servizio Migranti e Refugiati, haben wir dann das zerstörte Centro d'accoglienza „Ponte Mammelo“ sowie die Aufnahmestelle Baobad (Tiburtina) besucht. Immer wieder erleben wir wie in unserer Gemeinde überraschende und schöne Ereignisse möglich werden. Dazu gehört in diesen Wochen in besonderer Weise der Kindergottesdienst, der am Sonntag, den 7. Juni 2015 mit Karen Thomas im Pfarrgarten stattfand. In einer thematischen Einheit zur Schöpfungsgeschichte stand dieses Mal der dritte Schöpfungstag im Mittelpunkt, an dem die Blumen, Gräser und Bäume geschaffen wurden. Einen besonderen Zugang zu diesem Thema eröffnete Frau Thomas den Kindern, indem sie jedes Kind einlud, eine Patenschaft für eine Pflanze im Pfarrgarten zu übernehmen und diese zu zeichnen. Entstanden sind 16

Gemeindeleben wunderschöne Schöpfungsbilder, die nach dem Gottesdienst von den Eltern bewundert wurden. Das gemeinsame Projekt soll nach der Sommerpause fortgesetzt werden und möglicherweise wird es auch eine kleine Ausstellung mit den Bildern der Kinder geben.

Kindergottesdienst mit Karen Thomas

Ein wunderschönes Bild für unsere Gemeinde – lebendig, geistlich, vielfältig, gastfreundlich, immer für Überraschungen gut, wachsend, fröhlich! So soll es sein und so wollen wir weiterhin unser Gemeindeleben gestalten. Ich wünsche Ihnen eine erholsame und gute Sommerzeit und freue mich auf Begegnungen und Gespräche in diesen ruhigeren Wochen in unserer Gemeinde. In herzlicher Verbundenheit, Ihr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse 17

Gemeindeleben

Nah am Menschen Die Zukunft unserer diakonischen Arbeit Sozialdiakonin Katja Krummacher hat unsere Gemeinde endgültig verlassen und uns damit vor eine ganz neue Herausforderung gestellt: Wir mussten uns fragen, wie wir das hohe Niveau unserer Sozialarbeit erhalten, gleichzeitig aber die diakonische Arbeit neu gestalten können. Wir haben die Arbeit von Frau Krummacher ausgewertet, die aktuelle Situation in der Gemeinde analysiert und vor allem genau hingehört. Viele Gemeindemitglieder haben sich besorgt an uns gewandt, weil Sie sich vor allem einen Ansprechpartner in der Gemeinde wünschen, der ihnen hilft, plötzlich auftretende Probleme zu lösen, sie notfalls begleitet und ihnen bei Ämtergängen hilft. Diesem Wunsch haben wir Rechnung getragen. Nach intensiven Beratungen hat der Gemeindevorstand ein neues Konzept erarbeitet, dass wir Ihnen im Folgenden in zwei gesonderten Artikeln vorstellen wollen. Künftig wird die diakonische Arbeit auf zwei Säulen ruhen: die erste sind unsere beiden Ansprechpartnerinnen Frau Schulz und Frau Penna. Sie sind immer erreichbar und im akuten Fall sofort zur Stelle. Die andere Säule ist unser neu zu gründender Besuchsdienst. Diese neue Gruppe soll das Kennenlernen, den Zusammenhalt und das Füreinanderdasein innerhalb unserer Gemeinde stärken. Mit diesem Konzept haben wir unsere sozialdiakonische Arbeit auf eine solide Basis gestellt, die gewährleistet, dass sich unsere Mitglieder auch in Zukunft in unserer Gemeinschaft aufgehoben fühlen und sich auf die Solidarität und den Beistand ihrer Gemeinde verlassen können. Der Gemeindevorstand 18

Gemeindeleben

Nah am Menschen – Marion Schulz und Dagmar Penna Sie suchen eine Pflegeperson? Sie möchten, dass jemand Sie zum Arzt oder ins Krankenhaus begleitet? Sie kennen jemanden, der sich über einen Besuch freuen würde? Sie wissen nicht weiter und brauchen kurzfristig Unterstützung? In diesen und ähnlichen Situationen melden Sie sich bitte bei uns im Gemeindebüro (Tel. 06. 481 75 19)!

Frau Schulz und Frau Penna sind für Sie da und werden versuchen, Ihnen umgehend bei Ihrem Anliegen behilflich zu sein.

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Gemeindeleben Frau Schulz leitet seit vielen Jahren unser Gemeindebüro und kennt eine große Anzahl der Menschen, die zu unserer Gemeinde gehören. Für alle, die Hilfe und Unterstützung im sozialen Bereich in unserer Gemeinde suchen, ist sie die erste und wichtigste Ansprechpartnerin. Bei ihr im Gemeindebüro laufen alle Informationen, Anfragen und Hilfsgesuche zusammen. Frau Schulz weiß, wer im konkreten Fall am besten helfen kann und koordiniert die Unterstützung. Frau Penna engagiert sich seit vielen Jahren für bedürftige Menschen im Auftrag des Deutschen Hilfsvereins und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft Rom. Sie verfügt von daher über eine langjährige sozialdiakonische Erfahrung und entsprechend gute Kenntnisse in römischen Einrichtungen. Zu ihren Aufgaben in unserer Gemeinde gehört es, konkret und praktisch zu helfen, wo Menschen bei Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten oder Behördengängen Unterstützung wünschen. Diakonie ist und bleibt ein wesentliches Kennzeichen unserer Gemeindearbeit und wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Schulz und Frau Penna zwei sehr erfahrene und kompetente Mitarbeiterinnen haben! Pfarrer Dr. Kruse

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Gemeindeleben

Nah am Menschen – Unser Besuchskreis Um zu beschreiben, was eine christliche Gemeinde ausmacht, verwendet der Apostel Paulus in seinem Römerbrief das Bild vom Leib und seinen Gliedern. Er schreibt: „Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist.“ (Röm 12,4-6). Wir gehören also als Gemeindeglieder gemeinsam zum Leib Christi und tragen damit auch Verantwortung füreinander. Aus unterschiedlichen Gründen ist es für manche nicht mehr so einfach an den Veranstaltungen im Gemeindehaus und am Gottesdienst in der Christuskirche teilzunehmen. Doch auch sie sind Glieder unserer Gemeinde und es ist für uns alle wichtig, von ihnen zu wissen und mit ihnen in Kontakt zu sein.

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Gemeindeleben Der Gemeindevorstand möchte die Zusammengehörigkeit und das Füreinanderdasein der Gemeindemitglieder weiter stärken. Einen Beitrag dazu soll der neu zu gründende Besuchskreis leisten. Dabei geht es zum einen darum die verschiedenen Aktivitäten mehr zu vernetzen, die es in diesem Bereich – zum Beispiel im Frauenverein oder in den Nachbarschaften – schon gibt. Zum anderen wollen wir aber auch versuchen, weitere Menschen in den Blick zu bekommen und Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Wir suchen daher Menschen, die Lust und Freude haben, sich an dieser wichtigen Stelle in unserem Gemeindeleben zu engagieren, indem sie andere Gemeindemitglieder am Geburtstag anrufen oder sie einfach mal so besuchen. Besondere Voraussetzungen dafür gibt es nicht, nur ein wenig Zeit und die Bereitschaft, andere Menschen kennenzulernen. Jeder Mitarbeiter entscheidet selbst, wie viele Besuche er übernehmen kann. Eine Einführung in die Besuchsdienstarbeit, regelmäßige Treffen zur organisatorischen Planung der Besuche und gemeinsame Reflexion der Erfahrungen gehören zum Besuchsdienstkreis. Ein erstes Treffen des Besuchskreises soll am Mittwoch, den 16. September 2015, um 19.00 Uhr im Gemeindehaus, Via Toscana 7, stattfinden. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Pfarrer Dr. Kruse

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Gottesdienste

Themengottesdienst am 485. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses 1. Einleitung „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ - Seit dem Petrus auf diese Frage Jesu in Cäsarea Philippi mit dem Bekenntnis geantwortet hat: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn“ (Matthäus 16,16), hat es niemals eine Zeit gegeben, in der die Christen nicht vor der Aufgabe gestanden hätten, ihren Glauben bekenntnismäßig zum Ausdruck zu bringen. Gelegenheiten, seinen Glauben zu bekennen, boten sich in der frühen Christenheit zunächst bei der Taufe, beim Abendmahl oder bei der Mission. Verschiedene Gründe führten bald dazu, dass dieses Bekenntnis nicht nur in der einfachen und knappen Form wiederholt wurde, in der es Petrus geleistet hatte, sondern dass man es weiter ausführte und näher entfaltete. So nutzte man die Bekenntnisse als man in den folgenden Jahrhunderten wichtige theologische Fragen wie die Trinität und die Christologie verbindlich klären musste. Ebenso hat die Erfahrung, dass der christliche Glaube bestritten wurde, oft zu neuen Bekenntnissen oder Erweiterungen in schon vorhandenen Glaubensaussagen geführt. Und natürlich gehört es zum Wesen des Glaubens, dass jede Epoche in verbindlicher Weise auf die Frage Jesu antworten muss: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ So legten auch Martin Luther, Philipp Melanchthon und die anderen Reformatoren ein Bekenntnis vor, als Kaiser Karl V. von ihnen im Jahr 1530 Auskunft über ihren Glauben forderte.

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Gottesdienste 2. Der Reichstag von Augsburg (1530) Zum Frühjahr 1530 schrieb Kaiser Karl V. einen Reichstag nach Augsburg aus. Seitdem Reichstag zu Worms im Jahre 1521 war er nicht mehr im Reich gewesen, gebunden durch den Kampf mit Frankreich, mit dem Papst, mit den Türken. Friedensschlüsse und der Abzug der Türken von Wien eröffnete ihm neue Handlungsmöglichkeiten. Aus der Hand des versöhnten Papstes Clemens VII. empfing Karl V. in Bologna die Kaiserkrone. Von Italien wandte er sich dann nach Deutschland, um endlich das Ziel zu verwirklichen, die aufgebrochenen Glaubensdifferenzen zu beseitigen und die kirchliche Einheit wieder herzustellen. Das Ausschreiben des Reichstags war von einem überraschend versöhnlichen Ton geprägt. Vom Wormser Edikt, das im Jahr 1521 Luther in die Reichsacht getan hatte, war nichts erwähnt. Der Kaiser wollte „eines jeden Gutdünken, Opinion und Meinung“ hören. Das klang, als ob das Versprechen eines Nationalkonzils eingelöst werden sollte und der Kaiser bereit war, ein Schiedsrichteramt über den Parteien einzunehmen. Die evangelischen Stände richteten deshalb große Hoffnungen auf den Reichstag. Kurfürst Johann von Sachsen ließ die Wittenberger Universitätsprofessoren Martin Luther, Johannes Bugenhagen, Justus Jonas und Philipp Melanchthon eine Rechtfertigungsschrift ausarbeiten. Mit diesen die „Schwabacher Artikel“ vom Vorjahr ergänzenden „Torgauer Artikeln“ reiste die kursächsische Delegation nach Augsburg. Luther musste auf der Veste Coburg, im äußersten Zipfel Kursachsens, zurückbleiben, da er nach wie vor in der Reichsacht war.

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Gottesdienste 3. Das Augsburger Bekenntnis Der Augsburger Reichstag von 1530 hat für die evangelischlutherische Kirche epochale Bedeutung durch die Übergabe des „Augsburger Bekenntnisses“ (Confessio Augustana). Philipp Melanchthon hat dieses Bekenntnis, in Anlehnung an die Schwabacher und Torgauer Artikel und unter Berücksichtigung eines von Johann Eck dem Kaiser vorgelegten Katalogs von ketzerischen Sätzen der evangelischen Theologen, im Mai 1530 in Augsburg entworfen. Vor 485 Jahren, am 25. Juni 1530 wurde das Augsburger Bekenntnis vor Kaiser und Reich durch den kursächsischen Kanzler Christian Beyer öffentlich verlesen und übergeben.

Verlesung des Augsburger Bekenntnisses

Wie es in der Vorrede heißt, ist das Augsburger Bekenntnis von der Überzeugung getragen, „dass wir alle unter einem Christus sein und streiten und einen Christus bekennen sollen“. Dementsprechend führt der Text den Nachweis, dass die Lehre der Evangelischen mit den Aussagen der Heiligen Schrift übereinstimmt und dass sie nichts anderes lehren als die Alte Kirche. Die Confessio Augustana will also nicht das Bekenntnis einer Partikularkirche sein. 25

Gottesdienste Sie betont durchgehend die Übereinstimmung mit den Altgläubigen und erhebt den Anspruch, dass in ihr die „una sancta, catholica e apostolica ecclesia“ spricht. Ausgehend von den altkirchlichen Konzilsbeschlüssen über die Trinität und die Christologie, wird in den ersten 21 Artikeln, die den Glauben und die Lehre betreffen, die Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift und der kirchlichen Tradition herausgestellt. Erst in den Artikeln 22-28 kommen kontroverse Fragen zur Sprache und werden Reformmaßnahmen (Messe, Kelchentzug, Zölibat, Fastengebote, Mönchsgelübde etc.) gefordert, nicht ohne die Versicherung, auch in diesen Fragen sich ganz dem Urteil eines Konzils zu unterwerfen. Sein Ziel, die Einheit der Kirche zu bewahren, konnte das Augsburger Bekenntnis damals nicht erreichen. Kaiser Karl V. ließ von einer Gruppe altgläubiger Theologen eine Widerlegung des Augsburger Bekenntnisses erarbeiten, die sogenannte „Confutatio“. Durch das öffentliche Verlesen dieser Schrift hielt er das Augsburger Bekenntnis für widerlegt und verlangte von den evangelischen Ständen ihre Unterwerfung. Die Evangelischen hielten sich aber nicht für überwunden. Melanchthon setzte der „Confutatio“ seine „Apologie“ des Augsburger Bekenntnisses entgegen. So war das kaiserliche Schiedsgericht gescheitert. Als die meisten evangelischen Fürsten und Stände schon abgereist waren, erneuerte der Reichstagsabschied das Wormser Edikt von 1521.

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Gottesdienste Das Augsburger Bekenntnis ist bis heute die wichtigste Bekenntnisschrift der evangelisch-lutherischen Kirche. Der Text ist zwar im Anhang zu unserem Gesangbuch leicht zugänglich, doch fehlen für seine Lektüre und Aneignung weitgehend Anlässe und Hilfestellungen. Der Themengottesdienst zum 485. Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses will hier ein Angebot machen, das in die historische Situation im Jahre 1530 einführt, den Inhalt des Bekenntnisses erläutert und seine Bedeutung für die Ökumene heute aufzeigt. Denn obwohl manche Sätze des Augsburger Bekenntnisses sicher den Geist des 16. Jahrhunderts atmen, werden hier zentrale Aussagen des christlichen Glaubens in einer Weise dargestellt, die bis heute überzeugend, anregend und wegweisend ist.

Augsburger Bekentniss

Deshalb möchten wir Sie herzlich einladen zu dem Themengottesdienst zum 485. Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses, am Sonntag, den 28. Juni 2015 um 10.00 Uhr, in der Christuskirche Rom (Via Sicilia 70). Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Pfarrer Dr. Kruse 27

Horizonte des Glaubens

Jahreskonferenz des International Council of Christians and Jews in Rom Der “Internationale Rat der Christen und Juden”, der seinen Sitz im Haus von Martin Buber in Heppenheim hat, ist die Dachorganisation von weltweit 38 nationalen christlich-jüdischen und interreligiösen Dialogvereinigungen. Seit mehr als fünf Jahrzehnten engagieren sich die Mitglieder für die Erneuerung und Vertiefung des christlichjüdischen Verhältnisses. Vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2015 findet die diesjährige Jahrestagung in Rom statt. Unter der Überschrift “The 50th Anniversary of Nostra Aetate: The Past, Present and Future of the Christian-Jewish Relationship” werden sich jüdische und christliche Gelehrte aus aller Welt mit der Erklärung “Nostra Aetate” des Zweiten Vatikanischen Konzils auseinandersetzen. Dieser Text wurde am Ende des Konzils am 28. Oktober 1965 unter dem Titel “Deklaration über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religion” verabschiedet. Die Erklärung “Nostra aetate” ist zwar der kürzestes Text des Zweiten Vatikanischen Konzils, aber wirkungsgeschichtlich ist es ein besonders bedeutsames Dokument. Erstmals äußert sich ein Konzil in einem positiven Sinne zu seiner “Haltung” zu nichtchristlichen Religionen. “Herzstück” der ganzen Erklärung ist der vierte Artikel, in der die Konzilsväter die gewandelte “Haltung” der römischkatholischen Kirche gegenüber dem jüdischen Volk und der jüdischen Religion zum Ausdruck bringen. Informationen zum Programm der Tagung finden sich unter: www.iccj.org. Pfarrer Dr. Kruse 28

Gemeindeleben

Das offene Pfarrhaus

Das offene Pfarrhaus ist ein besonders schönes Angebot unserer Gemeinde in den Sommermonaten. Jeden zweiten Donnerstag treffen wir uns ab 19.30 Uhr im Pfarrgarten – in entspannter und fröhlicher Atmosphäre, mit Wasser und Wein, Bruschetta, Würstchen und natürlichen Ihren kulinarischen Beiträgen – bietet das Offene Pfarrhaus eine wunderbare Gelegenheit der Begegnung, des Kennenlernens und der Gemeinschaft. Immer wieder passiert es beim Offenen Pfarrhaus, dass Menschen überrascht entdecken, wer auch zu unserer Gemeinde gehört. Über die verschiedenen Gemeindegruppen hinweg ist das Offene Pfarrhaus ein wunderbarer Ort, um einander besser kennenzulernen und die Gemeinschaft zu vertiefen. Deshalb möchten wir Sie – Große und Kleine, Jüngere und Ältere, Alteingesessene und Neuzugezogene - besonders herzlich zum Offenen Pfarrhaus einladen. Die nächsten Termine sind: 25. Juni; 9. Juli; 23. Juli; 6. August; 20. August (mit Sommerkino); 3. September 2015. 29

Veranstaltungen

Sommerkino – „Il figlio dell'altra“ Ein besonderes „Offenes Pfarrhaus“... Am Donnerstag, den 20. August 2015 wollen wir ab 21.30 Uhr auf dem Dach des Gemeindehauses den Film „Il figlio dell'altra“ (2012) von Lorraine Lévy in italienischer Sprache zeigen.

Der Film erzählt von Joseph, einem 18-jährigen israelischen Musiker, der kurz vor dem Eintritt in die Armee steht. Er lebt in einem wohlhabenden Stadtteil von Tel Aviv mit seinen französisch-israelischen Eltern, der Ärztin Orith und dem Kommandanten Alon. Durch einen Bluttest vor der Zulassung stellt sich heraus, dass der Junge nicht der biologische Sohn seiner Eltern ist. Während des Golfkrieges wurden er und ein palästinensisches Baby in der Klinik vertauscht. Während Joseph, biologisch ein Palästinenser, in der israelischen Familie aufwuchs, lebte das biologisch jüdische Baby Yacin bei den palästinensischen Eltern Saïd und Leïla in der Westbank. Als die Wahrheit ans Licht kommt und nicht mehr zu leugnen ist, wird das Leben der beiden Familien gründlich erschüttert und infrage 30

Veranstaltungen gestellt. Sie müssen sich alle mit ihrer Identität, ihrer Überzeugung und ihrem Glauben auseinandersetzen. Wer bin ich wirklich: ein Jude oder ein Palästinenser? Das fragen sich Joseph und Yacin. Und weiter: Wer sind meine wirklichen Eltern und Geschwister: jene in Tel Aviv oder jene in der Westbank? Und habe ich jetzt zwei Mütter, zwei Väter, zwei Zuhause? Gibt es neben der biologischen noch eine andere Mutterschaft? Diese das Innerste treffende Auseinandersetzung schildert der Film der Französin Lorraine Lévy feinsinnig, differenziert und anteilnehmend. Solche Verwechselungen gibt es immer wieder – in Wirklichkeit und im Kino. Es sind zwischenmenschliche, individuelle Probleme, die aufwühlen und betroffen machen. Doch in diesem Film ist es mehr. Hier geht es um eine neue Identität als Jude respektive Palästinenser: Angehörige zweier sich feindlich gegenüberstehender Völker. Indem der Film dies ausleuchtet, leistet er einen wichtigen, aufklärenden Beitrag zu einem schwierigen Thema. In einem Interview sagt die Regisseurin Lorraine Lévy: „Ich wollte keinen Film drehen, der den Anschein macht, eine Lektion erteilen zu wollen. Für mich war der einzige Weg, dieses Thema aufzugreifen, von Anfang an eine Haltung der Bescheidenheit einzunehmen und bloss eine kleine Geschichte zu erzählen. Die grosse Geschichte war vor mir da... Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, einen politischen Film gemacht zu haben. Er ist es aber dennoch geworden.“ Ein berührender, leiser Film, der von der Hoffnung getragen ist, dass Verständigung und Frieden doch möglich sind. Pfarrer Dr. Kruse

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Gottesdienste

Gottesdienste und Musik in der Christuskirche Abkürzungen: P = Pfarrer, PK = Prädikant (KiGo = Kindergottesdienst, I = Gottesdienst in italienischer Sprache)

21. Juni

10.00 Uhr Familiengottesdienst im 3. Son. n. Trinitatis Grünen

P. Dr. Kruse

28. Juni

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Festgottesdienst zu „485 4. Son. n. Trinitatis Jahre Augsburger Bekenntnis (1530)“ 5. Juli

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Stephan Rost

5. Son. n. Trinitatis 12. Juli 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst 6. Son. n. Trinitatis 19. Juli

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Cyprian Matefy P. Andreas Latz

7. Son. n. Trinitatis 26. Juli

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

8. Son. n. Trinitatis 2. August

P. Patrizia Müller

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse

10. Son. n. Trinitatis

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Gedenken an Matthias Claudius (1740-1815)

16. August

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

PK Stefan Schneck

9. Son. n. Trinitatis 9. August

11. Son. n. Trinitatis 23. August 12. Son. n. Trinitatis

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Gottesdienste 30. August

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

13. Son. n. Trinitatis

Musik: Kammerorchester Heidenheim

6. September

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Begrüßungsgottesdienst (KiGo)

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

P. Dr. Kruse

Liturgie: P. Dr. Kruse Predigt: Prof. Dr. Dres. h.c. Chr. Markschies (Berlin)

14. Son. n. Trinitatis 13. September 15. Son. n. Trinitatis 20. September 16. Son. n. Trinitatis 27. September

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

17. Son. n. Trinitatis

4. Oktober Erntedankfest 11. Oktober 19. Son. n. Trinitatis

Liturgie: P. Dr. Kruse Predigt: Prof. Dr. P. Zimmerling (Leipzig)

10.00 Uhr Familiengottesdienst zum Erntedankfest

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Themengottesdienst zum „Augsburger Bekenntnis von 1530“

Liturgie: P. Dr. Kruse Predigt: P. Dr. Burandt (Hannover)

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Kinder und Jugend

Wir treffen uns in der Regel einmal im Monat, sonntags um 10.00 Uhr in der Kirche. Nach dem ersten Lied ziehen die Kinder zum Kindergottesdienst in den Gemeindesaal. Alle Kinder sind herzlich eingeladen! Wir singen, beten, spielen zusammen. Das KiGo-Team bereitet ein Thema oder eine Geschichte vor, um die es geht. Lasst Euch überraschen!

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Sind Herzl

Am 21. Juni 2015 feiert wir gemeinsam einen fröhlichen und festlichen Familiengottesdienst im Pfarrgarten. Nach der Sommerpause beginnt der Kindergottesdienst wieder am Sonntag, den 13. September 2015. Wir freuen uns auf euch! Das Kindergottesdienstteam 34

ich

Eingeladen!

Kinderseite

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Kinder und Jugend

Wir malen mit Karen Thomas im Kindergottesdienst Am 7. Juni 2015 hatten wir einen Extra-Kindergottesdienst. Wir wollten nämlich malen. Malen wie ein Künstler. Am Anfang haben wir alles vorbereitet. Die Farben, Papier, Pinsel, kleine, große, dünne, dicke ganz viele Arten von Pinseln, Ölkreiden und noch mehr Farben. Als wir fertig waren, gingen wir in die Kirche. Dort haben wir ein Lied gesungen.

Dann sind wir mit unserer Kerze in den Garten gezogen. Da hat sich Karen Thomas als unsere Malerin vorgestellt. Sie hat erzählt, was wir heute malen wollen. Jeder suchte sich eine Pflanze als Karen Thomas gibt Tipps Patenkind aus, die wir dann abmalen sollten. Manche hatten kleine Pflanzen, andere große Pflanzen. Es waren viele Pflanzen dabei, viele unterschiedliche Pflanzen. Karen hatte gesagt, dass wir erst mit Ölkreide vorzeichnen sollen und dann erst mit Aquarellfarben nachmalen dürfen.

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Kinder und Jugend Karen ist dann bei jedem vorbei gegangen und hat Tipps gegeben. Als wir mit unserer Pflanzen fertig war, haben wir den Hintergrund gemalt mit grün, braun, gelb und mit anderen Farben. Zum Schluss haben wir dann alle Bilder nebeneinander gelegt und gesehen, was für schöne Kunstwerke entstanden sind. Das war toll! Wir danken Dir herzlich, Karen Thomas! Julius Leonardo Kruse

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Kinder und Jugend

Konfirmandenunterricht

Unter der Überschrift „Evangelisch in Rom“ soll ab Ende September wieder ein Konfirmandenkurs stattfinden. Wer etwa 13 Jahre alt ist, und Freude daran hat, in Gemeinschaft Kirche und Glaube zu entdecken, ist herzlich eingeladen, sich zum neuen Konfirmandenkurs im Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519) anzumelden. Der Konfirmandenkurs dauert ein knappes Jahr. Der Unterricht findet ca. alle drei Wochen, nachmittags, in der Regel im Gemeindesaal in der Via Toscana 7 statt. Feierlicher Abschluss wird die Konfirmation an Pfingsten (15. Mai 2016) sein. Ein erstes Vorbereitungstreffen für die Konfirmanden und ihre Eltern findet am Freitag, den 18. September 2015, um 17.00 Uhr im Gemeindesaal, Via Toscana 7, statt. Pfarrer Dr. Kruse 38

Gottesdienste

Gottesdienst im Gedenken an Matthias Claudius Eines der bekanntesten und schönsten Lieder im Evangelischen Gesangbuch stammt von einem Mann, der Gärtner war, Sekretär, Militärverwalter und eben auch Dichter. Sein Name ist Matthias Claudius. Doch weder das Liederschreiben noch überhaupt die literarische Arbeit nährten damals ihre Produzenten. So war der am 15. August 1740 in Reinfeld, zwischen Bad Oldesloe und Lübeck, als Pastorensohn geborene Claudius nach einem halbherzigen Studium und einer Weile Müßiggang: Militärverwalter, Sekretär, Nachrichtenredakteur, Erzieher, Gärtner, Theologe, Übersetzer, Zeitschriftenherausgeber, politischer Kolumnist.

Matthias Claudius

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Gottesdienste Claudius war nur notgedrungen mobil. Die 136 Feuerstellen im dänisch regierten Wandsbek, eine Stunde von Hamburg entfernt, der gewölbte Nachthimmel darüber, seine Ehefrau Anna Rebecca Behn sowie seine 11 Kinder waren ihm Welt genug – wenn nur außerdem regelmäßig Post, Bücher, Zeitschriften und Besuch kamen. Der Haushalt auf dem Land, auf das es ihn trotz Stippvisiten in Kopenhagen, Hamburg und Darmstadt immer wieder zieht, und seiner „Wandsbecker Bothe“, den er von 1771 bis 1775 herausgibt, sind Treffpunkte der norddeutschen Spätaufklärung um Lessing, Voß, Gleim, Klopstock, Jacobi und Hamann. Trotz des häuslichen Glücks waren viele Jahre von Knappheit und Geldmangel bestimmt. Erst ab 1788 haben die Geldsorgen ein Ende. Nach einem Bittgesuch an den dänischen Kronprinzen wird Claudius dauerhaft versorgt: Als Bankrevisor in Altona bleibt ihm Zeit genug für seine Schreibarbeit.

Lied „Der Mond ist aufgegangen“

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Gottesdienste Um 1778 schuf Matthias Claudius das Lied „Der Mond ist aufgegangen“. Darin staunt er über die Schöpfung, stellt der Vergänglichkeit Glauben und Mitgefühl für den Nächsten entgegen. Sein Freund Johann Gottfried Herder nahm das Lied früh in seine Volksliedersammlung auf. Wie das Lied „Wir pflügen und wir streuen“ (EG 508), das an Erntedank gern gesungen wird, findet sich auch das Abendlied von Matthias Claudius heute im Evangelischen Gesangbuch (EG 482) und gehört zu den bekanntesten Liedern. Im Jahr 1813 floh Claudius mit seiner Familie vor den französischen Truppen ins damals dänische Holstein und kehrte erst im folgenden Jahr nach Wandsbek zurück, um schließlich nach Hamburg zu seiner Tochter Caroline zu ziehen, die mit dem Verleger Friedrich Perthes verheiratet war. Dort starb er am 21. Januar 1815 und wurde vier Tage später in Wandsbek beigesetzt. Aus Anlass seines 275. Geburtstages und seines 200. Todestages in diesem Jahr wollen wir am Sonntag, den 9. August 2015, um 10.00 Uhr einen Gottesdienst im Gedenken an Matthias Claudius feiern. Pfarrer Dr. Kruse „Gott, lass dein Heil uns schauen, Auf nichts vergänglich trauen, Nicht Eitelkeit uns freun; Lass uns einfältig werden Und vor dir hier auf Erden Wie Kinder fromm und fröhlich sein.“ (EG 482, 5)

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Veranstaltungen

Concerto con Marika Lombardi Nell'ambito del workshop internazionale di musica da camera Risonanze Armoniche si svolgerà presso la Chiesa luterana, Via Sicilia 70, lunedi, il 6 luglio 2015, alle ore 21.00, un concerto di musica da camera con Marika Lombardi Gabriele Croci Manuela Albano Dora Contella

Oboe Viola Violoncella Pianoforte

Musiche di Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart e Johannes Brahms.

Marika Lombardi è oboista, vive a Parigi ed è direttore artistico ed interprete per il Festival “Oboe” di Parigi e presso l’Accademia e Festival Internazionale di Lasino (Trento) ”Risonanze Armoniche”. Tiene concerti in tutta Europa e negli U.S.A. 42 43

Veranstaltungen

Gottesdienst und Matinee mit dem Cultura Kammerorchester Heidenheim Am Sonntag, den 30. August 2015, werden wir das Kammerorchester Heidenheim zu Gast haben. Es besteht aus ca. 25 Musikern, die unter Leitung des Geigers und Dirigenten Horst Guggenberger Literatur für Kammerorchesterbesetzung vom Barock bis zur Moderne erarbeiten.

Das Cultura Kammerorchester Heidenheim

Das Kammerorchester Heidenheim wird unseren Gottesdienst am 30. August 2015 musikalisch mitgestalten und anschließend um 11.30 Uhr eine Konzert-Matinee geben. Auf dem Programm stehen folgende Werke: J. S. Bach J. S. Bach A. Vivaldi J. S. Bach

Konzert für Violine und Orchester a-Moll Suite für Streichorchester g-Moll Concerto grosso d-Moll Air aus der Suite in D-Dur

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Veranstaltungen

Konzertreihe „Dialog zwischen Deutschland und Italien“ Als Auftakt einer kleiner Konzertreihe die - unter der Überschrift „Dialog zwischen Deutschland und Italien“ - Musik des Barock darstellen und einander gegenüberstellen wird, findet am Sonntag, den 13. September 2015, um 11.30 Uhr eine Matinee statt. Auf dem Programm steht Flötenmusik von J. S. Bach und seinen italienischen Zeitgenossen. Der Schwerpunkt liegt dabei neben einer der großen Sonaten Bachs für Flöte und Cembalo - bei Komponisten, die im 18. Jahrhundert sowohl in Italien als auch in Deutschland gearbeitet haben, also etwa Verraccini, Ferrandini, Platti. Das Musikleben Deutschlands war damals sozusagen „international“ geprägt. Der Dresdener Hof beispielsweise liebte den italienischen Klang, und auch Bach reflektierte in seiner Musik die verschiedenen Stile innerhalb Europas. Selbstverständlich wird nicht nur die Musik selbst erklingen, sondern darüber hinaus geben wir eine Einführung in die Werke, in die Unterschiede des „deutschen“ und „italienischen“ Barock und ihre Ästethik.

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Veranstaltungen Und wir werden auch manch interessante Geschichte zu Gehör bringen. (Veraccini beispielsweise war für die Anstellung der Sänger bei der Dresdner Oper zuständig. Im Hinblick auf die Kosten für diese sehr teuren Musiker sprang er im Zuge einer offensichtlich sehr erregten Diskussion aus einem Fenster im 2. Stock…. Er überlebte, hinkte aber seitdem.) Der Flötist ist Adrian Wehlte. Er war bereits einmal in einem Gottesdienst in unserer Gemeinde als Blockflötist zu hören. Er ist Lehrer an der Dinkelsbühler Berufsfachschule für Musik und unterrichtet dort Flöte, Gehörbildung und Arrangement. In unserem Konzert spielt er Traversflöte und Flute d’amour und wird am Cembalo von Klaus Schulten begleitet. Beim zweiten Konzert, das am 6. Dezember 2015, stattfinden wird, steht das Cembalo im Mittelpunkt. Klaus Schulten und Martina Seleni werden Konzerte und Sonaten für zwei Cembali von Bach und Mozart spielen. Ergänzend tritt italienische Musik für zwei Cembali des römischen Komponisten Bernardo Pasquini (1637-1710) hinzu. Das dritte Konzert dieser Reihe soll im Frühjahr 2016 stattfinden. Darin erklingt eine Psalm-Paraphrase des venezianischen Komponisten Benedetto Marcello, der in diesem Werk u.a. Melodien der jüdischen europäischen Musiktradition aufnahm und verarbeitete. Klaus Schulten

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Gemeindeleben

Chorreise nach Berlin (30. April bis 3. Mai) „Ein Stück meines Herzens ist in Berlin geblieben!“ – das sagte Fabrizio Bernardo, als wir uns alle nach dem schönen und intensiven Wochenende in Berlin am Flughafen Fiumicino verabschiedeten. Wir waren ganz beglückt von den vielen Erlebnissen und der Gemeinschaft, die wir dort erfahren haben. Das Wochenende begann am Freitag Morgen mit der Besichtigung der Reichstagskuppel. Wir haben uns viel Zeit gelassen und erst mal einen guten Überblick über Berlin bekommen. Der Himmel war schäfchen-bewölkt, die Sicht gut, das frühlingshafte Berlin lag uns zu Füßen.

Ein Teil der „Römer-Gruppe“ in der Bundestagskuppel

Vom Reichstag aus sind wir durch den Tiergarten zum Brandenburger Tor gelaufen, wo sich die Menschenmassen drängten: Es war 1. Mai und die gesamten Straßen des 17. Juni und Unter den Linden waren voll von fröhlichen Demonstranten nebst Bier- und Würstchenbuden – ein Volksfest. Berlin platzte aus allen Nähten vor Touristen, was aber gestandene Römer natürlich nicht beeindrucken kann! 46

Gemeindeleben Vom Reichstag ging es weiter zum Holocaust Mahnmal und danach in ein Restaurant mit typisch deutschem Essen und natürlich deutschem Bier. Am späten Nachmittag dann trafen wir uns alle im Gemeindesaal der Johanneskirche zu unserer Generalprobe. Die Aufregung war deutlich zu spüren: Zwar hatten beide Chöre allein für sich, aber noch gar nicht zusammen geprobt. Waren wir wirklich so gut vorbereitet, wie wir dachten? Würden wir auch stimmlich zueinander finden? Jörg Walter, der Kantor von Frohnau, lockerte unsere Spannungen mit Gymnastik und einem intensiven Einsingprogramm. Schon während des Einsingens fanden wir zueinander und bald stellte sich ein wunderbarer Chorklang ein. Lorenzo Macrì hatte sich währenddessen mit dem Orchester vertraut gemacht. Zum Glück gab es einen italienisch-deutschen Musiker, so dass auch die Sprache kein Problem mehr war. Die gemeinsame Probe von Orchester und Chor lief dann wirklich gut. Lorenzo Macrì dirigierte, Jörg Walter spielte die Orgel. Schon diese Generalprobe war für alle ein Genuss! Es klang fabelhaft, die Musiker harmonisierten, beide Chorleiter waren hochzufrieden. Hinterher wurden wir mit einem großen Buffet im Gemeindesaal empfangen. Es wurde ein entspannter, fröhlicher Abend, bei dem beide Chöre tatsächlich miteinander ins Gespräch kamen. Ein Chormitglied aus Frohnau hatte auf die Melodie von „O sole mio“ ein Lied gedichtet, das wir dann gemeinsam gesungen haben. Der Komponist begleitete uns an der Gitarre: „Und jetzt geben wir alle den Pavarotti!“ heizte er uns ein. Alle gaben ihr Bestes!

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Gemeindeleben Am nächsten Morgen fuhren wir bei strahlend blauem Himmel zum Gendarmenmarkt, von wo aus wir an der Staatsoper, der Hedwigskathedrale und der Friedrichwerderschen Kirche vorbei zur großen Baustelle für das Stadtschloß schlenderten. Im obersten Stockwerk der Info Box (dort wird der Neubau des Stadtschlosses dokumentiert) gab es ein Café, wo wir uns mit Blick auf die Museumsinsel und den Dom ein wenig ausruhten. Weiter ging es am Dom vorbei zur Museumsinsel, wo ein Teil der Gruppe zur Nofretete strebte, die in dem von David Chipperfield renovierten Neuen Museum zu sehen ist. Der Rest der Gruppe zog weiter zu den Hackeschen Höfen, wo wir den Vormittag bei Weißwurst und Bier ausklingen ließen. Am Abend trafen wir uns in der Philharmonie zum Konzert des Deutschen Symphonieorchesters unter der Leitung von Herbert Blomstedt. Der über 80jährige Dirigent gilt als Spezialist für Bruckner und das stellte er an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis. Aufgeführt wurde Bruckners 7. Sinfonie – ein magisches Konzert. Gleich vier Mal haben wir den Dirigenten wieder auf die Bühne geklatscht, der Saal raste. Am Sonntag Kantate dann unser großer Tag. Früh um 9 Uhr trafen wir uns zum Einsingen, dann begann der Gottesdienst. Die einzelnen Elemente von Diabellis Pastoralmesse fügten sich harmonisch in den Gottesdienst ein, alles klappte wirklich gut, die Musik war feierlich und fröhlich zugleich, die Predigt nahm das Thema Musik auf wunderbare Weise auf. Es war ein sehr besonderer Gottesdienst, das hörten wir hinterher auch von den zahlreichen Gottesdienstbesuchern. So etwas Schönes, meinten viele, hätten sie schon lange nicht mehr gehört. 48

Gemeindeleben

Zum Ausklang trafen wir uns alle noch mal auf einen Kaffee im Gemeindesaal bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten. Im Oktober dürfen wir uns auf den Gegenbesuch freuen: Am Sonntag den 18. Oktober 2015 werden die Chöre aus Rom und Berlin gemeinsam im Gottesdienst die Spatzenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart aufführen. Nina Bewerunge

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Horizonte des Glaubens

Sommerlektüre – Paolo Lòriga “Francesco e Gerusalemme. Sfida religiosa e politica” Zu den ökumenischen Ereignissen, denen eine bleibende Bedeutung für alle Christen zukommt, gehört die Pilgerreise, die Papst Franziskus im Mai 2014 ins Heilige Land unternommen hat. Diese Reise ist nicht nur Ausdruck der Anteilnahme und Verbundenheit des Papstes mit den Christen im Nahen Osten. Sie enthält zugleich eine Vielzahl von wegweisenden und neuen Impulsen für die Ökumene, für das interreligiöse Gespräch und für Verständigung und Frieden im Heiligen Land.

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Horizonte des Glaubens Im März 2015 hat Paolo Lòriga einen einführenden Vortrag zu diesem Thema in unserer Kirche gehalten. Er ist seit 2001 Chefredakteur der Zeitschrift “Città Nuova” und gehörte zu den Journalisten, die Papst Franziskus auf seiner Reise ins Heilige Land begleiten konnten. In seinem Buch “Francesco e Gerusalemme. Sfida religiosa e politica” schildert er die wichtigsten Etappen, Begegnungen und Ereignisse dieser Papstreise und arbeitet ihre bleibende Bedeutung vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung im Nahen Osten heraus. Ebenso klug und differenziert in seiner Darstellung wie verständlich geschrieben, ist dieses Buch jedem zur aufmerksamen Lektüre zu empfehlen, der mehr über das friedenspolitische Engagement von Papst Franziskus und die Situation der Christen im Heiligen Land erfahren möchte. Auf dem Büchertisch im Foyer unserer Kirche und im Gemeindebüro ist das Buch von Paolo Lòriga für 10,00 Euro erhältlich. Pfarrer Dr. Kruse

Paolo Lòriga während seines Vortrags in der Christuskirche

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Horizonte des Glaubens

Sommerlektüre – Edmund Power: “Ciò che occhio non vide...” Mit der Basilika San Paolo fuori le Mura und den dortigen Benediktinern verbindet uns seit vielen Jahren eine besondere Beziehung. Schon oft waren wir zu ökumenischen Gottesdiensten und Begegnungen in die Basilika eingeladen. So sind Freundschaften und vielfältige Kontakte entstanden. Nun lässt uns Abt Edmund Power an den Einsichten über die Basilika San Paolo teilhaben, die sich ihm aus seinem langjährigen Leben, Beten und Meditieren in dieser faszinierenden Kirche ergeben haben.

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Horizonte des Glaubens In 24 Kapiteln meditiert, erklärt und deutet er einzelne Orte, Bilder, Statuen und liturgische Gegenstände der Paulsbasilika. Vertraut erscheinende Dinge wie das Grab des Apostel Paulus oder der Osterleuchter erfahren eine vertiefende Deutung, anderes wie der blinde Paulus von Arnolfo di Cambio oder das Taufbecken kommt neu in den Blick. Dazu tragen auch die vielen schönen und detailierten Bilder in diesem Buch bei. Unter dem Titel “Teologia visiva della Basilica di San Paolo fuori le Mura” ist eine Art spiritueller Kirchenführer entstanden, der einen geistlichen Zugang zur Basilika eröffnet und zu kunstgeschichtlichen Entdeckungen in dieser wunderschönen Kirche einlädt. Das Buch von Abt Edmund Power kann für 12,00 Euro beim Bücherstich im Foyer unserer Kirche und im Gemeindebüro erworben werden. Pfarrer Dr. Kruse

Die Basilika San Paolo fuori le Mura

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Ökumene

Ist “Ablaß” noch ein Problem zwischen den Konfessionen? Noch zwei Jahre, und wir werden auch hier in unserer Gemeinde in Rom die 500 Jahre seit Luthers Ablaßthesen begehen. Von seinen Thesen gegen den Ablaß hatten viele von uns im Religions-oder Konfirmandenunterricht gehört, die Älteren mit einigen polemischen Zusatztönen gegen diese “echt katholische” Praxis. Aber: was ist das eigentlich, dieser Ablaß, diese indulgenza? Man hat darüber vieles und Anregendes erfahren können auf der Tagung zum Thema “Die Ablasskampagnen des Spätmittelalters, Martin Luther und der Ablassstreit 1517”, veranstaltet vom Deutschen Historischen Institut in Rom und der evangelischen Waldenserfakultät (am 8.-10. Juli 2015). Als Beitrag zur LutherDekade sollte eine Bilanz der Forschungen auf dem Gebiet des Ablasses gezogen werden. Da nicht viele aus unserer Gemeinde teilnehmen konnten, sei hier eine Zusammenfassung gegeben.

Alexander VI. verkündet das heilige Jahr 1500

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Ökumene Ablaß gehört zur Sündenvergebung in der Praxis der Kirche. Nach vorausgegangener Beichte, Reue und womöglich Wiedergutmachung kann der Gläubige durch eine von der Kirche festzusetzende Bußleistung Vergebung und Erlaß der kirchlichen Strafen erlangen. Eine solche Praxis, seit langem geübt, ließ sich allerdings auch nützlicher instrumentalisieren: man vergab in kirchlichem Auftrag immer weitergehende Sündenerlasse mit immer weitergehenden Leistungen (z. B. nun auch für die Verstorbenen) gegen immer mehr Geld und finanzierte damit kirchliche oder kirchlich geförderte Unternehmungen wie Bauvorhaben (Kirchen, aber auch Brücken), Kreuzzüge gegen Türken und Hussiten, und Ähnliches. Johann Tetzel, der bekannte Dominikaner, steht dafür – wer kennt nicht den Spruch “Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt”. Ein einfaches Gemüt konnte jedenfalls den schon vor Luthers Zeit ausufernden Ablaßhandel genau so verstehen. (Vielleicht denken manche heute an Ablaß, wenn sie condono hören). Waren die damals wirklich alle so naiv?

Johann Tetzel

Wem es um sein künftiges Seelenheil zu tun und wer sich seines schlechten Gewissens bewusst war, dem musste solch käuflicher Ablaß problematisch werden. Nicht nur Luther ging es so. Aber der gläubige Katholik Martin Luther sollte mit seinen 57

Ökumene 95 Thesen 1517 nicht nur eine akademische Disputation anstoßen, sondern eine Reformation ganz anderer Dimension lostreten. Auf dieser Tagung behandelten Gelehrte beider Konfessionen das Thema Ablaß einvernehmlich, aber jeder von seiner Position. Das einführende Referat von Kardinal Koch stellte in eindrucksvoller Weise die beiden Aspekte des Ablasses heraus: einmal die Bußleistung als Strafe, zum andern die dadurch zu erzielende Besserung der eigenen Person bezeichnet als medizinische Leistung, die von der begangenen Sünde heilt. Dann ging es in die Details der Spezialisten: wie wurde Ablaß immer wirkungsvoller ausgestaltet, wie wurde Ablaß verkauft, wie das Geld eingezogen und weitergeleitet (in einigen Kirchen Deutschlands wie in Görlitz kann man mächtige Ablaßgeld-Eisenkisten noch sehen!), für was alles konnte man Ablässe kaufen, und: wie kann man den Ablaß-Verkauf theologisch ableiten und rechtfertigen? Daniel Garrone verwies auf das Alte Testament und die ganz andere Vorschrift des “Erlasses” im Jubeljahr (3. Mose 25). Der klare, lebendige Abendvortrag von Volker Leppin machte ganz deutlich, daß die 58

Martin Luther

Ökumene Ablaßproblematik Luthers ihre Quelle in der Theologie der Mystik vor allem eines Johannes Tauler hat, und weniger in der scholastischen Theologie. Luther ging es um die aus dem eigenen Innern zu erbringende Besserung, die nicht dem Buß-Sakrament das Eigentliche überlasse. Die Schlußdiskussion in der Facoltà Valdese nahm noch einmal das Thema grundsätzlich-ökumenisch auf. Der katholische Theologe Peter Walter schilderte das zunächst gar nicht immer feindliche Verhältnis zwischen Tetzel und Luther und die Luther gar nicht so ferne Position des Kardinals Cajetan in der Frage des Ablaßverständnisses; der evangelische Ökumeniker Theodor Dieter setzte dagegen die feinen, kennzeichnenden aber nicht notwendig kontroversen Unterschiede des katholischen (ich, die Kirche und Gott) und des lutherischen (ich und Gott) Ablaßverständnisses. Und heute? Ablässe gibt es noch. Aber die Problematik sei weitgehend geschwunden, ja man solle auf den Begriff überhaupt verzichten, meinten manche auch von katholischer Seite. Nicht selten war zu spüren, dass sie aus der Seelsorge heraus sprachen und dabei bekannten, von den Gläubigen gar nicht mehr auf den Ablaß angesprochen zu werden. Ablaß scheint zu einem Begriff für Historiker geworden zu sein. Das Problem des Gewissens aber bleibt. Und das darf uns nicht gleichgültig sein. Eine gelungene Tagung, die auf hohem wissenschaftlichem Niveau und doch verständlich ein elementares historisches Problem zwischen unseren Konfessionen behandelte. Der Tagungsband wird Argumentation und Interpretation allen zugänglich machen. Wir warten darauf mit Spannung. Doris Esch 59

Gottesdienste

Begrüßungsgottesdienst am 13. September 2015

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..." Sind Sie gerade nach Rom umgezogen und neu in dieser wunderbaren Stadt angekommen? Oder wollten Sie eigentlich schon immer mal unsere Gemeinde kennenlernen? Oder freuen Sie sich einfach, nach der Ferienzeit all die vertrauten und lieben Menschen unserer Gemeinde endlich wiederzusehen? Dann sind Sie genau richtig beim Gottesdienst am Sonntag, den 13. September 2015, um 10.00 Uhr in der Christuskirche. Wir möchten Sie in diesem Gottesdienst in unserer Gemeinde herzlich begrüßen, Ihnen unsere Angebote und Aktivitäten vorstellen und Ihnen Kirche und Gemeindehaus zeigen. Sind Sie dabei? Wir freuen uns auf Sie! Pfarrer Dr. Kruse

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Gemeindeleben

Frauenverein Wir treffen uns mittwochs um 16.30 Uhr – jetzt im Sommer im Garten, bei unsicherem Wetter im Gemeindesaal. Gespräche und persönlicher Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen, der von den Teilnehmern mitgebracht wird, haben einen wichtigen Stellenwert. So entstehen Freundschaften und gegenseitige Solidarität. Alle sind herzlich willkommen und wir freuen uns über eine rege Teilnahme. Wir werden uns mit folgenden Themen beschäftigen: 24. Juni

Kamelhaarfell und wilder Honig: Johannes der Täufer. (Pfarrer Dr. Kruse)

8. Juli

Einblicke in das Kirchenleben in Sachsen (Pfarrer Stephan Rost)

22. Juli

Kleines Sommerkonzert (Michael Huss)

2. Sept.

Lucas Cranach - Maler der Reformation (Pfarrer Dr. Kruse)

23. Sept.

Einladung zum Geburtstagskaffee in der Pfarrwohnung

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Informationen

Nachbarschaften Casal Palocco Rom-Süd

Die Nachbarschaft trifft sich jeden ersten Montag im Monat. Die Nachbarschaft trifft sich jeden zweiten Montag im Monat. Kontakt über Maria Alberti (Tel.: 06.5041443)

Rom-Nord-West

Die Nachbarschaft trifft sich jeden zweiten Donnerstag im Monat. Kontakt über das Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519)

Gruppo Italiano

Die Italienische Gruppe trifft sich einmal im Monat. Ansprechpartnerin: Anna Belli (Tel.: 06.7915596)

Gesprächskreis junger Erwachsener

Ansprechpartner: Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse (Tel.: 06.4817519)

Amtshandlungen Taufen

Giulio Colombo, 08.03.2015 Siria Marissa Alita Seitz, 22.05.2015 Mirta Giulia Allegra Seitz, 22.05.2015 Beatrice Agostini, 21.06.2015 Trauungen Torsten Bronger und Marina Holz, 07.06.2015 Levi Reuben Rowse und Daria Vasiliwa, 07.06.2015 Ehejubiläen 20-jähriges Jubiläum: Horst & Monika Schlitter, 17.06.2015 25-jähriges Jubiläum: Erik & Sabine Ballauf, 14.06.2015 Trauerfeier Gea Pallavicini, 27.03.2015 Brigitte Patara, 06.05.2015

Neu in unserer Gemeinde Mirjam Böcking, Martina Seleni, Finn Peper 62

Informationen

Bankverbindungen Deutsche Bank Pforzheim Credito Bergamasco

DE18 666 700 060 090059700 BIC: DEUT DE SM 666 IT55 X 05034 03255 0000 0000 2750 BIC: BAPPIT 21AI9

Impressum Herausgeber Gemeindevorstand der EvangelischLutherischen Gemeinde Rom Redaktion und Layout Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse Freiwilliger Michael Huss Mitarbeiter M. Schulz, N. Bewerunge, M. Huss, D. Esch, Julius Leonardo Kruse Erscheinungsweise viermal im Jahr Auflage 400 Exemplare Druckerei www.gemeindebrief-in-farbe.de

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Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Rom Unser Gemeindevorstand Pfarramt Via Toscana 7, 00187 Roma Telefon: 06.4817519 Fax: 06.42010417 E-Mail: [email protected] Web: www.ev-luth-gemeinde-rom.org

Anna Belli Via Gorizia 22, 00043 Ciampino [email protected] / 06.7915596 Anke de Bernardinis Via Monti Parioli 49, 00197 Roma [email protected] / 06.3218885

Nina Bewerunge Öffnungszeiten Büro Via Aventina 32 int. 4, 00153 Roma Montag bis Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr [email protected] / 06.57287158 Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse Sekretärin Marion Schulz Freiwilliger Michael Huss

Christiane Bremer, stellv. Vorsitzende Via di Santa Chiara 57, 00186 Roma [email protected] / 06.87786696 Anna-Claudia Teramo Piazza Verbano 8, Sc.2 Int.12, 00199 Roma [email protected] / 06.8555686 Prof. Dr. Wolfram Thomas, Vorsitzender Via Teheran 15, 00135 Roma [email protected] / 06.3296517 Dr. Johannes Timpe Via della Lungara 18, 00165 Roma [email protected]/ 06.45492897 Gertrud Wiedmer Via Michele Cantone 4, 00166 Roma [email protected] / 06.6693290

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Wir sind Mitglied der Ev.-Luth. Kirche in Italien (ELKI) www.chiesaluterana.it/de

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