1 |2016

MOTIVATION, WO BIST DU?

UND WER SOLL DAS BEZAHLEN?

Die besten Tipps und Tricks gegen Antriebslosigkeit

Von Studienkosten und Finanzierungs­ möglichkeiten

ZEIT ZU HANDELN? Durchstarten in der Handels­ branche

Der Nach Abi-Plan

AUCH SO

GECHILLT? Deine Karriereplanung: Maßgeschneidert oder Freestyle?

Einblicke

Editorial

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Inhalt Studium

Und wer soll das bezahlen? 04  Campusgänger: Von Studienkosten und Finanzierungsmöglichkeiten.

22  Der Durchblicker Unsere neue Serie erklärt Fremdwörter aus der Studi-Welt. Dieses Mal: Was ist „zulassungsfrei“?

26  Blutige Klischees?! Nur was für blutrünstige Streber? Wir prüfen das Medizinstudium auf Herz und Nieren.

32  Meine Uni-Stadt Check: So lebt und studiert es sich in Aachen.

Du selbst führst

Regie!

Ein heißer Tag im August. Ein schattiger Schulhof. Ein blassblaues Kleid. Eine Zahnlücke. Eine mit Süßigkeiten gefüllte Schultüte, die so schwer war, dass ich sie mit meinen sechs Jahren kaum balancieren konnte. Hinter mir mein Freund Thomas, dessen linker Arm in einem blauen Gipsverband steckte, weil er am Tag zuvor beim Sprung von der Schaukel Elle und Speiche in zwei Teile zerlegt hatte. Vor uns: Unser Klassenlehrer mit der Polaroid-Kamera – bereit dazu, uns „i-Dötzchen“ auf unserem ersten Klassenfoto zu verewigen. Das sind die Erinnerungen, die mir an meinen ersten Schultag geblieben sind. Knapp 13 Jahre später: Wieder ein heißer Tag unter Bäumen. Dieses Mal keine Schultüte, sondern ein Zeugnis. Nicht mehr hellblau, sondern weiß. Dank Zahnspange keine Zahnlücke mehr, und auch kein Thomas mehr, dafür ein Moritz. Kein Polaroid, sondern Smartphone. Kein erstes Klassenfoto, sondern ein letztes. Beide Bilder haben eines gemeinsam: Sie markieren sowohl das Ende als auch den Anfang eines Lebensabschnitts – verbunden mit vielen Erinnerungen und Wünschen, aber auch Chancen und Herausforderungen. Der Unterschied bei Foto Nr. 2: Nun lag die Entscheidung, wie es von da an weitergehen sollte, bei mir. Keine Lehrer, keine Stundenpläne. Niemand mehr, der die Richtung vorgab. Plötzlich waren wir selbst der Regisseur in unserem eigenen Film! Für meine Freunde und mich war das Fluch und Segen zugleich: Endlich ohne Eltern klarkommen – aber wie („Tipps zur Studienfinanzierung“ ab S. 4)? Endlich mit den Themen beschäftigen, die einen interessieren – nur mit welchen (z. B. „MINT“ ab S. 12 oder „Musik“ ab S. 36)? Endlich selbst entscheiden, wann der Moment gekommen ist, den nächsten Schritt zu tun – nur wann („Karriere nach Plan – oder Freestyle?“ ab S. 24)? Plötzlich erwachsen sein – gar nicht so leicht! Nächsten Sommer steht unser zehnjähriges Abi-Jubiläum an. Wir werden uns an einem Sommertag auf dem Schulhof wiedertreffen – und garantiert ein weiteres Foto für die Ewigkeit schießen. Jeder von uns hat dann eine ganz eigene Nach-AbiGeschichte im Gepäck – eine, die uns, hätte man sie uns vorm Abi erzählt, sicher so manche schlaflose Nacht erspart hätte. Ich freue mich wahnsinnig darauf, sie zu hören! Denn: Mal mit mehr, mal mit weniger Umwegen, mal selbstbewusster, mal ängstlicher, mal stürmischer, mal geduldiger, aber immer nach unserem eigenen Tempo haben wir heute alle unseren Platz in der Nach-Schul-Welt gefunden. Weil wir alle irgendwann den Mut gefasst haben, in unserem Regiestuhl Platz zu nehmen und selbst zu entscheiden, was die nächste Szene bringen soll. Und genau das wünschen wir euch auch! Inspirationen für den Film eures Lebens findet ihr wie immer bei uns. Eure Julia und das Team von DerAbiturient.de

Auf & davon Auslandsabenteuer 08 



Abiturientin Judith (20) über ihr FSJ-Jahr an der amerikanischen Ostküste.

34  Must-Travel-Tos 2016 EM in Frankreich, Queen-Geburtstag & Co. – diese Ziele gehören jetzt auf eure Reiseroute!

Einblicke Schmeckt euch MINT? 12  Branchen-Spezial: 10 Fragen & Antworten zur Zukunftsbranche Nummer 1.

16  Geben. Nehmen. Handeln. Praxis-Starter: Die Handelsbranche und ihre Karrieremöglichkeiten im Visier.

36  Auf einen Kaffee mit … … Drummer und Music Director Patrick Fa.

Leben Schwarzes Brett 10  News, Trends und Events im Früjahr 2016.

24  Maßgeschneidert vs. Freestyle?!

Zwei Wege, das Glück nach dem Abitur zu finden: Freestyle oder durchgeplant?

30  Motivation, wo bist du?

Nachgefragt: Jobstarter verraten uns ihre besten Tricks gegen akute Antriebslosigkeit.

38  Gewinnspiel Wir suchen die besten Abi-Lerntipps und bieten das perfekte Prüfungsphasen-Begleitpaket.

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Studium

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Nach der Schule an die Uni – das ist der Plan von mehr als 80 Prozent aller Abiturienten. Doch vor der Frage: „Welchen Weg werde ich dort wählen?“ drängt zunächst eine andere: „Welche Kosten kommen da auf mich zu?“ Kann ich mir ein Studium überhaupt leisten? Text Julia Feldhans

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250 g Kaffee zum graue Zellen füttern 3,99 Euro

Studium

Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig? – Ein Gedanke, den wohl jeder kennt, der sich schon einmal allein finanzieren musste: Gerade aber Studenten können von der Geldarmut am Ende des Monats ein Liedchen singen. Tatsächlich zählen junge Akademiker zur ärmsten Bevölkerungsgruppe unseres Landes: Denn beachtlichen Fixkosten für Miete & Co. stehen hoher Zeitaufwand fürs Lernen und Seminarbesuche, sprich: wenig Zeit zum Geldverdienen, gegenüber. Wer nicht in die Kosten- oder – noch schlimmer – Schuldenfalle tappen will, sollte sich darum vor dem Start da­rüber klar werden, was ihn der Studi-Spaß kosten wird.

Die Fixkosten Ein guter Anhaltspunkt zur Kalkulation der durchschnittlichen monatlichen Kosten ist die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes aus 2013. Sie kommt zu dem Ergebnis: Im Schnitt benötigt ein Normalstudent – gemeint ist: ein Student, der fürs Studium von zu Hause auszieht – in Deutschland rund 794 Euro pro Monat, um über die Runden zu kommen. Der größte Kostenpunkt ist demnach die Miete (ca. 298 Euro): Diese liegt bei ca. 240 Euro in einem Studentenheim, ca. 280 Euro in einer WG und ca. 357 Euro in einer eigenen Wohnung – wohlgemerkt: im Deutschlandschnitt. In den teuersten Städten – etwa München und Friedrichshafen – kann die Durchschnittsmiete schnell einige Hundert Euro höher liegen. In den neuen Bundesländern – etwa in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) – lassen sich hingegen oft deutlich günstigere Wohnschnäppchen schießen. Ein weiterer Kostenfaktor ist der Studienalltag: Neben Kopierkarten, Lehrbüchern, Skripten & Co. (ca. 30 Euro) zählt hierzu auch der obligatorische, einmal im Semester fällige Sozialbeitrag. Dieser kommt, anders als die wieder abgeschafften Studiengebühren, zu einem Großteil dem Studentenwerk zugute. Was es damit anstellt? Es sorgt z. B. dafür, dass Mensaessen und Plätze in Studentenwohnheimen für alle Studenten kostengünstig angeboten werden können. Ein anderer Teil wird als Verwaltungsgebühr erhoben. Je nachdem, ob zusätzlich ein Semesterticket enthalten ist, kann die Gebühr zwischen 200 und 320 Euro liegen. On top müssen Lebens- und Putzmittel finanziert werden (ca. 165 Euro), monatliche Vertragsgebühren für Handy, TV und Inter-

net (ca. 33 Euro) beglichen und natürlich alle anderen Freizeit-, Kultur- und Sportaktivitäten (ca. 68 Euro) sowie neue Kleidung (ca. 52 Euro) bezahlt werden. Mitunter kommen auch noch Fahrtkosten nach Hause bzw. das eigene Auto (ca. 82 Euro) hinzu. Ebenso wie Medikamente, Arztkosten und Krankenversicherungen (ca. 66 Euro), wobei letztgenannte nur dann selbst beglichen werden müssen, wenn ihr über 450 Euro im Monat verdient. Alle anderen Studenten werden bis zum vollendeten 25. Lebensjahr weiter über ihre Eltern mitversichert.

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Wir machen die Rechnung auf: Was kostet ein Studium?

Tee in der Mensa 1 Euro

Die Realität 794 Euro im Monat – haben Studis wirklich so viel Geld? „Ja“, sagt die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes – „zumindest im Schnitt.“ Demnach verfügt ein Normalstudent über ca. 864 Euro monatlich – das sind gerade mal 70 Euro mehr, als bereits für die durchschnittlichen Fixkosten beiseite gelegt werden müssen. Ganz schön knapp bemessen – ein gewissenhafter Blick auf die Kosten ist darum Pflicht: Finanzpläne inkl. Monatslimits können dabei helfen. Genauso wie sparsames Einkaufen – nur so viel, dass nichts verdirbt! – und Sparpläne – etwa eine Summe X pro Monat für Jahreshighlights wie Festivalbesuche. Nicht zuletzt lohnt bei Neuanschaffungen wie einem Handyvertrag auch die Nachfrage nach Studentenrabatten. Hier können Studenten einen großen Anteil ihrer wenigen Kohle sparen.

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Welche Finanzierungsquellen stehen euch zur Verfügung? Bitte blättern!

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Studium

So füllt sich die Studi-Kasse! Ein Studium ist ein tolles Karriere­sprungbrett, das sich ein Leben lang auszahlt. Doch es hat seinen Preis. Die wichtigsten Studienfinanzierungsquellen auf einen Blick: Mama und Papa 87 Prozent aller Studis werden „von daheim“ finanziell unterstützt. Und zwar im Schnitt mit 476 Euro pro Monat, wie die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes ergab. Doch auch wenn die Eltern knapp bei Kasse sind: Jeder Student hat bis Ende der Regelstudienzeit Anspruch auf elterlichen Finanzzuschuss – Stichwort: Unterhaltspflicht. Konkret bedeutet das, dass eure Eltern euch neben dem Unterhalt im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine angemessene Ausbildung finanzieren müssen. Dabei werden sie vom Staat durch das Kindergeld unterstützt. Dieses beträgt 190 bis 221 Euro im Monat und wird Eltern bis Ende des 25. Lebensjahres des Kindes ausgezahlt, wenn ihr euch in dieser Zeit noch ausbilden lasst. Übrigens: Es besteht die Möglichkeit, die Auszahlung des Kindergeldes an euch selbst zu beantragen.

Student mit deutschem Pass, der noch nicht älter als 30 ist und über weniger als 5.200 Euro an Erspartem verfügt. Das Besondere: Das BAföG ist zur Hälfte ein finanzieller Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, zur Hälfte ein zinsloses Darlehen, das ihr spätestens fünf Jahre nach Ende der Regelstudienzeit abstottern müsst. Wie hoch der BAföG-Satz ausfällt, wird bei eurer Antragsstellung individuell berechnet. Ab dem WS 2016/17 beträgt er maximal 735 Euro monatlich. Einen ersten Schätzwert liefert: bafoegrechner.de.

Stipendium Stipendien sind eine tolle Finanzierungsalternative für alle, die sich durch gute Noten, besondere Talente oder soziales Engagement hervortun. Das Beste: Die meist von Stiftungen vergebene Finanzspritze, die mitunter für ein ganzes Studium gewährt wird, muss nicht zurückgezahlt werden. On top gibt es meist ideelle Leistungen wie Schulungen. Hilfe bei der Suche bieten stipendienlotse.de und mystipendium.de.

Studentenjobs

Studienkredit

65 Prozent aller Studis in Deutschland erwirtschaften zumindest einen Teil ihrer Lebensunterhaltskosten selbst. Aufgepasst: Ein Nebenjob ist gar nicht immer so leicht mit anderen finanziellen Unterstützungen zu kombinieren. Wenn ihr etwa BAföG beantragt, darf euer Jahresverdienst nicht über 4.880 Euro bzw. 406,66 Euro monatlich liegen. Ebenso wichtig: Wer mehr als 450 Euro verdient, muss selbst für seine Krankenversicherung aufkommen. Ab einem Jahreseinkommen von über 5.400 Euro werden zudem Sozialabgaben fällig. Nicht zuletzt ist es bei der Wahl des Jobs auch wichtig, dass sich dieser gut mit Uni- und Klausurphasen verträgt. Tipp: Studentenjobs findet ihr z. B. auf studentjob.de.

Wer keine andere Chance für die Finanzierung seines Studiums sieht, als sich Geld zu leihen, kann einen Studienkredit beantragen. Da sich auf diesem Feld zig Anbieter mit unterschiedlichsten Angeboten tummeln – z. B. 500 Euro/ Monat, Ratenabbezahlung ab ein Jahr nach Studienende –, dringend prüfen, welche Laufzeiten und Zinsen zu euch passen. Orientierung bietet der CHE-Studienkredittest: che.de/studienkredittest.

BAföG 29 Prozent aller Studenten beziehen BAföG – kurz für: BundesAusbildungsförderungsGesetz. Dieses soll Studenten, deren Eltern das Studium nicht ausreichend mitfinanzieren können, den finanziellen Druck nehmen. Anspruch hat jeder

FAZIT: Ja, ein Studium hat seinen Preis – mit ein wenig Planung und in dem Wissen um die vielen Möglichkeiten, die Studi-Kasse zu füllen, kann es aber für jeden in Erfüllung gehen.

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Auf & davon

Mein Jahr in

Philly

Fremder Kontinent, fremde Menschen, fremde Sprache – eine Herausforderung. Doch für Judith war jeder Tag ihres FSJ an der amerikanischen Ostküste vor allem eins: ein echtes Highlight.

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Ich bin ehrlich: Nach zwölf Jahren Schule hatte ich erst mal die Nase voll vom Lernen. Deshalb wusste ich schon früh: Nach dem Abi sofort weiter an den nächsten Schreibtisch wandern? Das reicht mir nicht! Gleichzeitig war mir klar: Ich will diese Auszeit nutzen, um etwas zu geben, anzupacken und zu verän­ dern. Frei nach dem Motto: Etwas bewegen und daraus fürs Leben lernen! Letztlich entschied ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Aktion Sühnezeichen Friedens­ dienste (ASF), die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Nationalsozialismus und seine Verbrechen aufzuarbeiten. Ein Projekt, das perfekt zu meinem Vorhaben passte: Hier konnte ich mir unserer Geschichte bewusst werden und da­ raus viel mitnehmen. Nach vielen Gesprächen und einem Vorbereitungsseminar in Berlin begann das Abenteuer: ein Jahr in der Stadt der brüderlichen Liebe. Philadelphia is calling! Ich kooommmmeee …

„Mein Motto: etwas be­wegen und daraus viel fürs Leben lernen!“

Unbeschreibliche Momente Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis „Philly“ und ich uns brüderlich (oder bes­ ser gesagt: schwesterlich) zu lieben lernten. Der erste Teil meines Projekts, die Arbeit im Länderbüro von ASF, machte viel Spaß: Veranstaltungen und Seminare organisie­ ren, Abrechnungen oder Artikel schreiben, telefonieren – jeder Tag war anders. Schnell ans Herz wuchsen mir meine „Omis“ – so nenne ich bis heute meine Klientinnen, die ich im zweiten Teil des Projekts, in dem ich für den jüdischen Familiendienst tätig war, einmal pro Woche daheim besuchte. Bezaubernde Menschen, tief greifende Ge­ spräche, beeindruckende Geschichten – die Momente, die ich hier erlebte, sind kaum zu beschreiben. Besonderer Höhepunkt: zu erleben, wie gut man mit einer 84-Jährigen befreundet sein kann. Am Wochenende stand Reisen auf meiner To-do-Liste: New York, Washington D.C., Boston – keine Stadt an der Ostküste blieb verschont. Nach einem klirrend kalten Winter (bei -26 °C froren mir fast die Zehen ab) erwachte „Philly“ im Frühling zu neuem

Leben: Die Menschen feierten bunte Straßenfeste – die gute Laune steckte an. So aufregend schön die Zeit war, gab es natürlich auch kleine emotionale Tiefs: Hin und wieder zwei­ felte ich, ob ich mit einer geschriebenen Abrechnung wirklich etwas bewirkte. Und an Weihnachten hatte ich – so weit von der Familie entfernt – mit Heimweh zu kämp­ fen. Zum Glück gibt es Skype!

Philly, I will come back! Nach 365 Tagen „Goodbye!“ zu sagen, fiel mir extrem schwer. Ich habe mir so viel aufgebaut – das einfach für immer zurückzu­ lassen: unmöglich! Deshalb wird Philly mich auf jeden Fall wiedersehen. Noch etwas, was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe: die Entscheidung für mein Wunschstudium Jura. Für Gerechtigkeit zu sorgen und mich für Menschen einzusetzen – das ist mein Ding. Das Jahr hätte ich nicht besser nutzen kön­ nen. 365 Tage – 365 Highlights. Jedes ein­ zelne würde ich auch ein zweites Mal genau so erleben wollen. Mein Tipp: Falls ihr auch über ein FSJ nachdenkt, macht es! Auf euch wartet ein Jahr unbezahlbarer Höhpunkte :).

10 Leben

SCHWARZES

BRETT

Für Sparfüchse:

Fernbus, Flug oder Zug?- Egal wie, Hauptsache günstig!? fromatobe.de ist die clevere Anlaufstelle für alle, die vom stundenlangen Suchen nach der günstigsten Reiseroute die Nase voll haben: Hier findet ihr alle Flüge, Fernbusse, Züge und Mitfahrgelegenheiten (von über 700 Anbietern weltweit!) übersichtlich inklusive Preisangaben zusammengefasst. Wir wünschen: Gute Reise!

PER SWIPE ZUM OHRWURM

MESSE-

APPUPDATES

Wie findet man unter Millionen Songs genau den, den man gerade hören will? Geschweige denn: neue Künstler? Retter in der „Not“ ist die kostenlose iOS-App Enso. Und die orientiert sich an der Dating-App Tinder. So funktioniert's: Enso spielt euch Lieder für je 30 Sekunden an und ihr entscheidet durch Swipen, ob euch das Lied gefällt – oder eben nicht. Swipen nach links bedeutet „Nein“, swipen nach rechts „Ja“. Entscheidet ihr euch für einen Song, wird er in einer Playlist gespeichert!

TIPPS

F RÜHLING 2016

– and more azubi- und studientage m Abi ise – wie soll’s nach de Re Ausbildung, Studium, h dabei , euc fen n, Unis & Co. hel weitergehen? Unternehme i! fre finden. Eintritt euren Nach-Abi-Weg zu 15. + 16.04., Koblenz 23.04., Stuttgart

AUF DIE

OHREN

Einstieg und Berufe live euch an nun? 350 Aussteller liefern Abi in der Tasche – was e Nacheur Menge Inspirationen für je zwei Messetagen jede ro. Eu 5 t liegt zwischen 0 und Abi-Planung. Der Eintrit .04., Frankfurt Einstieg: u. a. 22. + 23 30.04., Düsseldorf Berufe live: u. a. 29. +

n dürft ihr euch Ihr mögt Farben, Fun und coole Beats? Dan en: Bei diesem den Color Obstacle Rush nicht entgehen lass ehmer 15 spektaabgedrehten 5-km-Lauf überwinden die Teiln en 6 mit Farb­ kuläre Hindernisse (u. a. Hüpfburgen), von den ss: die stationen ausgestattet sind. Knalliger Abschlu Colorfestival Party an der Ziellinie! erush.de. Hier geht's zur Anmeldung: www.colorobstacl Berlin 03.04., München / 17.04., Dortmund / 03.07.,

CRO Noch gibt's Tickets für die MTVUnplugged-Open-Air-Tour – u. a. in Bad ­Segeberg (20. & 21.05.) und Arnsberg (11.06.).

WIE VERSTEHEN

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12 Einblicke

BRANCHEN-

SPEZIAL DIESES MAL:

Fragen & Antworten zur Zukunftsbranche No. 1

MINT

Schmeckt euch

MINT?

M.I.N.T. – Was im ersten Augenblick nach Pfefferminze klingt, steht eigentlich für die Zukunftsbranche schlechthin. Doch warum ist das eigentlich so? Wir klären auf! Text Michael Bieckmann

02 01 Okay, was wissen wir eigentlich über dieses ominöse MINT? So viel steht fest: MINT meint schon mal nicht das englische Wort für Pfefferminze. Im Gegenteil: Mit Pfefferminzblättern hat die Branche eigentlich nichts zu tun (wenn man mal vom Pfefferminztee bei der Arbeit absieht ;) …). MINT steht als Abkürzung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Genau die Fächer also, auf die es ankommt, wenn es um die Erfindung neuer Produkte geht. Ohne die MINT-Branche wäre das Leben auf der Welt ziemlich langweilig! Wir hätten keinen Strom, kein Fahrrad, kein Auto und erst recht kein Smartphone. Alles musste schließlich irgendwann mal erfunden werden. Und da das Rad nie stehen bleibt, werden auch in Zukunft weiter MINTler gesucht, die sich an der Entwicklung und Vermarktung neuer MINT-Produkte beteiligen. Wer sich für MINT entscheidet, der entscheidet sich also auch für die Mitgestaltung der Zukunft!

Wie steht es um meine Berufschancen? Bestens! Wer sich für MINT interessiert und die entsprechenden Qualifikationen (siehe Frage 3) mitbringt, der muss sich um seine berufliche Zukunft keine Sorgen machen. Denn die MINT-Branche ist ständig auf der Suche nach motivierten jungen Arbeitskräften. Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und der Bundesagentur für Arbeit zeigen: Im Januar 2016 gab es insgesamt 135.700 offene Stellen. Vor allem im Bereich Ausbildung befürchten die Experten eine zunehmende Fachkräftelücke. Doch warum gab es im Jahr 2015 gleichzeitig rund 343.000 Arbeitslose in der Branche? Das ist vor allem mit dem sogenannten „qualifikatorischen Mismatch“ zu erklären. Denn wenn beispielsweise zahlreiche Chemiker gesucht werden, dann helfen auch arbeitslose Maschinenbauingenieure nicht weiter. Im Jahr 2015 wurden vor allem Fachkräfte in der Produk­ tionstechnik dringend gesucht.

Einblicke 13

Klickt euch rein!

Was muss ich mitbringen, um in der MINT-Branche erfolgreich zu sein? Der Name MINT sagt eigentlich schon alles: Um naturwissenschaftliche Fächer werdet ihr in der Branche nicht herumkommen. Der Biologie- oder MatheLeistungskurs ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber definitiv hilfreich. Denn egal für welchen Job oder welches Studium ihr euch im MINT-Bereich entscheidet: Die naturwissenschaftlichen Prozesse, mit denen ihr es zu tun bekommen werdet, hängen oft miteinander zusammen. So hat ein biologisches Thema oft einen chemischen Hintergrund und ein physikalisches Problem lässt sich mithilfe einer mathematischen Formel erklären. Wenn genau diese Zusammenhänge euch (noch) Respekt einflößen und an einer Entscheidung pro MINT hindern, lohnt ein Blick ins Netz: Verschiedene Hochschulen bieten online nämlich clevere Selbsttests an, die euch eure Stärken und Schwächen aufzeigen. Neben einem naturwissenschaftlichen Feingefühl ist übrigens auch eure Genauigkeit ein wichtiges Kriterium. Wer ungenau arbeitet, stößt hier schnell auf Probleme. Ebenso gefragt sind eure Englisch-Kenntnisse. Gerade in der Forschung und in international aufgestellten Unternehmen gehören sie zum Alltagsgeschäft dazu. That‘s life!

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Wie gut verdiene ich in der MINT-Branche? Wer sich für eine Ausbildung in Naturwissenschaften und/oder Technik entscheidet, hat ein Spürnäschen fürs Geld. Denn wie der azubi.report 2014 zeigt, werden Auszubildende dieser beiden Berufsrichtungen am besten bezahlt. Naturwissenschaftliche Azubis verdienten demnach im Schnitt 829 Euro brutto im Monat, bei Technik-Azubis waren es 687 Euro. Unter dem Azubi-Durchschnittsverdienst von 574 Euro liegen hingegen die IT- und Medienbranche sowie das Handwerk. Nach der Ausbildung steigt das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung an. Was auffällt: Mit einem abgeschlossenen Studium verdient ihr in der Branche besser. Der StepStone Gehaltsreport 2016 zeigt: Für Maschinen­ bauer mit akademischem Abschluss und wenig Berufserfahrung liegt das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt inklusive variabler Anteile (z. B. Bonuszahlungen) bei 4.140 Euro. Ohne Studium sind es monatlich durchschnittlich nur 3.179 Euro. Doch wie heißt es so schön? Geld ist nicht alles im Leben. In erster Linie sollte euch der Beruf Spaß machen. Wenn dann gleichzeitig noch das Gehalt stimmt, ist das natürlich umso besser.

Die Herausforderungen und Chancen eines MINT-Studiums – Studentin Stephanie nimmt sie für euch unter die Lupe: Auf WWW.DERABITURIENT.DE

INTERVIEW MIT MINTSTUDENTIN STEPHANIE (23) Studieren im MINT-Bereich – ist das nicht was für totale Nerds?

03 04

(lacht) Nein, absolut nicht! Es gehört nur ein bisschen Interesse an Technik und Verständnis von Mathe dazu – und schon ist man optimal geeignet!

Was war denn der Auslöser für deine Entscheidung, ein Studium im MINT-Bereich anzufangen?

Wie sieht der klassische Einstieg in die Branche aus? Einsteigen könnt ihr sowohl mit einer Ausbildung als auch mit einem Studium. Wenn ihr nach dem Abitur erst einmal genug von der ganzen Theorie habt, dann scheint eine Ausbildung der nächste logische Schritt für euch zu sein. Um die theoretischen Inhalte kommt ihr hier zwar auch nicht herum, aber grundsätzlich steht die Praxis im Vordergrund. Einer der Vorteile einer Ausbildung: Ihr verdient endlich euer eigenes Geld und werdet dadurch unabhängiger von euren Eltern. Zuletzt ging die Zahl der MINT-Azubis zwar zurück, doch das heißt nicht, dass Nachwuchskräfte in der Branche nicht gefragt sind. Ganz im Gegenteil: Immer mehr ältere Arbeitskräfte gehen in Rente und nur wenige junge Menschen rücken nach. Immerhin: Die Zahl der MINT-Studenten ist zuletzt gestiegen. Das zeigt das MINT-Nachwuchsbarometer 2015. Durch den Gang zur Uni oder Hochschule habt ihr in der Regel bessere Karrierechancen. Ein erfolgreiches Studium kann euch Türen öffnen, die Lehrlingen nach der Ausbildung verschlossen bleiben. Das macht sich natürlich auch auf dem Gehaltszettel bemerkbar. Ein weiterer Vorteil des Studiums: Ihr legt euch nicht direkt auf einen Beruf fest. In Praktika während des Studiums könnt ihr herausfinden, welcher Job euch am meisten Spaß macht.

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„Im Januar dieses Jahres wurden im gesamten MINTBereich 135.700 Fachkräfte gesucht.“

Ich habe nicht von vornherein gesagt: „Ich will im MINT-Bereich studieren!“ Ich habe einfach nach Studiengängen gesucht, die mir Spaß machen könnten. Eigentlich hatte ich Medizin, Maschinenbau oder Fahrzeugtechnik im Kopf. Doch dann fand ich den Studiengang „Biomedizinische Technik“, der alles unter einen Hut bringt. Damit war die Entscheidung getroffen. Naturwissenschaftliche Prozesse hängen oft zusammen. Wie kommt man durchs Studium, ohne jedes naturwissenschaftliche Fach zu lieben? Das ist kein Problem! Ich mag Chemie nicht besonders, aber um die trockenen Grundlagen zu Beginn des Studiums kam ich nicht herum. Das Fach hilft dabei, verschiedene Vorgänge zu verstehen. Und wenn man erst einmal durchgestiegen ist, dann ist sogar Chemie nicht mehr schlimm. Denn sobald die Grundlagen da sind, geht es um interessante Vorgänge. Dann merkt man auch nicht mehr, dass das Ganze einen chemischen Hintergrund hat.

Welche Tipps hast du für andere MINT-Interessierte? Informiert euch über die Möglichkeiten: Die Auswahl ist riesig! Es ist garantiert auch das passende Fach für euch dabei. Und wenn ihr das gefunden habt: Beißt euch durch die Grundlagen und entdeckt, wie viel Spaß das Studium macht. Lasst euch nicht von Vorurteilen abschrecken, sondern genießt die Zeit.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Noch mehr Fragen?

14 Einblicke

06 Haben Mädchen in der Branche überhaupt eine Chance? Absolut! Frauen sind in der MINT-Branche zwar immer noch in der Unterzahl, aber chancenlos sind sie deshalb noch lange nicht. Klar, dass Mädchen in der „Männerbranche MINT“ mit dem einen oder anderen Vorurteil konfrontiert werden, ist sicherlich nicht auszuschließen. Doch grundsätzlich werden Frauen in der Branche mehr als akzeptiert. Das MINT-Nachwuchsbarometer 2015 zeigt: 77,5 Prozent der männlichen Azubis schätzen Frauen als genauso stark ein wie ihre männlichen Arbeitskollegen. Darüber hinaus sind Frauen nicht in jedem MINT-Ausbildungsberuf in der Minderheit. Im Bereich der Medizintechnik und der Biologie sind Frauen sogar in der Überzahl. Zuletzt stieg auch die Zahl der MINT-Studienanfängerinnen. Dass die Zahl der Frauen in der MINT-Branche zunimmt, ist auch im Interesse der Aktion „Komm, mach MINT“. Hierbei handelt es sich um den natio­ nalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen. Die Aktion will ihnen Perspektiven in der MINTBranche aufzeigen. Nähere Informationen zu der Aktion „Komm, mach MINT“ findet ihr auf www.komm-mach-mint.de.

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„Jeder zweite Schüler stellt sich MINTBerufe gefährlich vor!“ Quelle: MINT-Nachwuchsbarometer 2015

08 07 MINT – ist das nicht gefährlich? Das denken viele – doch letztlich ist es nur eines von vielen unbegründeten Vorurteilen, die viele Schüler gegenüber der MINT-Branche haben. Das MINT-Nachwuchsbarometer 2015 zeigt: Jeder zweite Schüler stellt sich MINT-Berufe gefährlich vor. Doch die Realität spricht eine andere Sprache: Nur jeder fünfte MINT-Azubi kann diese Ansicht teilen. Um euch die Angst zu nehmen: Euer Leben steht in der MINT-Branche sicher nicht auf dem Spiel. Genauso wenig werdet ihr bei der Arbeit vereinsamen. Glaubten 61 Prozent der befragten Schüler, dass man in der MINT-Branche nur wenig mit Menschen zu tun habe, konnten dies nur 17 Prozent der Auszubildenden bestätigen. Weitere Klischees: monotone Aufgaben und viele Überstunden. Auch diese Vorurteile konnten von den MINT-Azubis nur bedingt bejaht werden. Das ist natürlich auch davon abhängig, für welchen Job ihr euch letztlich entscheidet.

10 09

Warum sollte mich die hohe Abbrecherquote in MINT-Fächern nicht abschrecken? Es stimmt: Sowohl an Unis als auch an Hochschulen gehören Mathematik und Naturwissenschaften sowie Ingenieur­ wissenschaften zu den Studiengängen, die am häufigsten abgebrochen werden. Das zeigt die DZHW-Studienabbruchstudie 2014. Auch im Bereich der MINT-Ausbildung werden zahlreiche Verträge vorzeitig aufgelöst, wie das MINT-Nachwuchsbarometer 2015 beweist. Besonders die Gerüstbau-Azubis (47,5 % Vertragsauflösungen in 2013) hielten nicht bis zum Ende durch. Viele beenden vorzeitig das Studium oder die Ausbildung, weil sie mit falschen Erwartungen gestartet oder den Anforderungen nicht gewachsen waren. Doch beiden Ursachen könnt ihr mit einem Praktikum begegnen. Hier übernehmt ihr zwar nicht die attraktivsten Aufgaben, aber was mindestens genauso wichtig ist: der Blick über die Schulter der Kollegen. Ihnen könnt ihr zahlreiche Fragen stellen, um euch ein Bild von eurem potenziellen Traumjob zu verschaffen. Das kann in vielen Situationen die Motiva­ tionsspritze sein, um weiterzumachen statt „aufzugeben“.

Welche Arbeitsplätze bietet die MINT-Branche? Die MINT-Branche auf wenige Berufe herunterzubrechen, ist schwierig. Denn von Augenoptikern über Rollladenund Sonnenschutzmechatronikern bis hin zu Zahntechnikern und Mediengestaltern ist alles dabei. Kurz gesagt: Die Berufe sind vielfältig und bieten unterschiedliche Perspektiven in der Welt der Naturwissenschaften und Technik. Und sie bieten unterschiedliche Arbeitsplätze. Drei Standorte sind für die MINT-Branche typisch: Je nachdem, welchen Job ihr wählt, verbringt ihr eure Arbeitszeit in der Werkstatt (1), im Labor (2) oder im Büro (3). Während „Bürostuhlakrobaten“ eher fürs Sitzen bekannt sind, müsst ihr im Labor oftmals stehen. Bei den Experimenten müsst ihr euch zudem mit Kittel, Schutzbrille und Handschuhen anfreunden. In der Werkstatt habt ihr die Qual der Wahl: Mögt ihr es lieber sauber oder dreckig? Oder anders gefragt: Wollt ihr Augenoptiker oder doch lieber Mechatroniker werden?

Was motiviert Jugend­ liche dazu, sich für einen MINT-Beruf zu entscheiden? Wer hätte das gedacht? Jungs geht es hauptsächlich um ein hohes Einkommen und Prestige – Mädels liegt vor allem das Interesse am Beruf am Herzen. Wie die Ansichten sich noch unterscheiden: Mädchen möchten im Beruf vor allem mit anderen Menschen zu tun haben und ihren Beruf gut mit dem Privatleben kombinieren können. Jungs stufen das als nicht ganz so wichtig ein. Einig sind sich beide Geschlechter jedoch vor allem bei einem Aspekt: der praktischen Arbeit. Wer sich für eine Ausbildung im MINT-Bereich entscheidet, der möchte in der Regel selbst mit anpacken – egal ob beim Schrauben, Basteln, Werken oder Experimentieren. Besonders Azubis aus den Bereichen „Produktion und Fertigung“ sowie „Metall/ Maschinenbau“ liegt die Handarbeit am Herzen. Das macht das MINT-Nachwuchsbarometer 2015 deutlich. Übrigens: Jeder dritte Azubi entscheidet sich für seine Ausbildung, weil (auch) die Eltern diesen Beruf gut finden.

16 Einblicke

160.000 Azubis

arbeiten hierzulande im Einzelhandel. Quelle: HDE – Handelsverband Deutschland, 2016

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Menschen sind im deutschen Einzelhandel beschäftigt.

– so viel Geld investiert der Handel jährlich in die Ausbildung in den beiden Kernberufen: Kaufmann/­-­frau im Einzelhandel und Verkäufer/-in. Quelle: HDE – Handelsverband Deutschland, 2016

Quelle: HDE – Handelsverband Deutschland, 2016

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PRAX ––– I START SER

GEBEN. NEHMEN.

HANDELN. Er zählt zu den größten Wirtschaftssektoren des Landes. Er begegnet uns fast täglich. Ist praktisch überall. Wie kommt es dann, dass wir trotzdem so wenig über den Handel wissen? Geschweige denn darüber, was für spannende Pers­pektiven er für Praxisstarter bereithält? Höchste Zeit, sich das weltweite Tauschgeschäft einmal genauer anzuschauen …

Milliarden

916,6 Mrd. – in diesem Umfang importierte Deutschland im Jahr 2014 Ware aus anderen Ländern der Welt.

– diese gigantische Summe gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für den privaten Konsum aus. Davon entfielen allein rund 460 Milliarden auf den Einzelhandel.

1,1

BILLIONEN

1.600

– das ist der Gegenwert der Ware, die Deutschland jährlich exportiert. Damit zählt die Bundesrepublik zu den stärksten Exporteuren weltweit. Quelle: Statistisches Bundesamt

Quelle: Statistisches Bundesamt Quelle: Statistisches Bundesamt

Handel kennenlernen? Los geht ‘s!

echte freunde

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Vivien D., Azubi im 2. Lehrjahr als Fachverkäuferin Fleischerei Filiz E., ausgebildete Fachverkäuferin Fleischerei

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18 Einblicke

HIER WIRD GEHANDELT! Handel = der Austausch von Gütern zwischen Wirtschaftssubjekten. Diese Formel stimmt bis heute. Sie ist aber um einige Variablen reicher geworden: Otto Normalverbraucher oder Großunternehmen? Direkter Kontakt oder einen Klick entfernt? Inland oder Ausland? Cash oder via Onlinebezahlsystem? Das Tauschge­ schäft kennt heute viele Gesichter – und entdeckt sich immer wieder neu. Eine Bestandsaufnahme. 50 Millionen Kundenkontakte täglich gefällig? Willkommen im Einzelhandel! Mode- und Kaufhäuser, Bau- und Supermärkte & Co. – etwa 300.000 Unternehmen und 410.000 Betriebsstätten bilden hierzulande den Einzelhandel: eine Megabranche mit über drei Millionen Beschäftigten. Was sie charakterisiert? Zwei Dinge: 1) Der Einzelhandel stillt die Konsumwünsche von privaten Endverbrauchern (Stichwort: Otto Normalverbraucer!). 2) Der Einzelhandel trifft direkt auf seinen Endkunden: etwa an der Ladentheke oder im Verkaufsgespräch. Kein Wunder also, dass er gerade um kommunikative Menschen mit freundlichem, kompetentem Auftreten wirbt: Ihr Talent ist hier unersetzlich. Und das nicht nur in den Filialen, wo sie z. B. als Verkaufsleiter tätig sind. Schließlich ist der Verkauf des Produktes an der Ladentheke letztlich nur das finale Glied einer ganzen Kette von Prozessen und Entscheidungen, die ein Einzelhandelsunternehmen definieren und treffen muss, um erfolgreich zu sein. Auch der Einkauf

62,5 Mrd. – das ist der erwartete Umsatz im E-Commerce in diesem Geschäftsjahr. der Güter von Großlieferanten, die Lagerung, Vermarktung, Bepreisung, Belieferung der Filialen, selbst die Kassen-Programmierung liegt in den Händen seiner Mitarbeiter.

Bits und Bytes bewegen die Produktwelt: Ca. 11 % des Einzelhandelumsatzes werden online erwirtschaftet. Wenn man so wollte, dann könnte man den Onlinehandel auch als die digitale kleine Schwester des Einzelhandels bezeichnen – wohlgemerkt eine, die schnell größer wird. Denn auch im E-Commerce geht es darum, die Wünsche von Endverbrauchern zu befriedigen. Der Unterschied: Das Tauschgeschäft findet online statt. Neben vielen Einzelhandelsunternehmen aus der analogen Welt, die sich zunehmend auf diesem (für viele immer noch) neuen Terrain tummeln, strömen immer mehr Unternehmen auf den Markt, die ausschließlich auf Digital setzen. Die Heraus­forderung ist für beide die gleiche: Kunden mit wenigen Klicks glücklich zu machen – schnell, sicher, zuverlässig und bequem. Eine Aufgabe, die neben klassischen Ein- und Verkäufern, Logistik- und Marketingexperten vor allem Informatiker auf den Plan ruft. Schließlich soll die digitale Ladentheke gute Gründe dafür liefern, sich den Weg in die City zu ersparen! Mitunter gelingt das der Branche so gut, dass sie die analoge Konkurrenz unter Druck setzt. So machte die Möbelindustrie zuletzt Schlagzeilen, weil 10.000 Möbelhäusern aufgrund der Onlinekonkurrenz das Aus droht.

Quelle: Internationale Studie E-Commerce 2016 von RetailMeNot

35 % der Inlandsnachfrage werden durch Importe gedeckt. Groß- und Außenhändler machen‘s möglich! Autos, Kunststoffe & Co. – deutsche Qualitätsprodukte, die auch das Ausland nachfragt: etwa durch internatio­nale Händler, die sie ihren Käufern anbieten oder von selbst produzierenden Unternehmen, die unsere Güter – z. B. Carbon – benötigen, um ihre eigenen – z. B. Autos – zu fertigen. Tatsächlich ist die Nachfrage so riesig, dass die Bundesrepublik zu den größten Exporteuren der Welt zählt. 2014 exportierte sie Ware im Wert von ca. 1,1 Billionen Euro. Gleichzeitig wurde für ca. 916 Milliarden importiert. Gesteuert wird der weltweite Warenfluss von Außenhändlern, die u. a. den Ein- und Verkauf sowie die Logistik der Produkte kontrollieren und im direkten Kontakt zu ihren gewerblichen Kunden stehen. Und das selbstverständlich auch national: Denn natürlich vertreiben (und erwerben!) deutsche Produzenten ihre Ware auch im Inland an andere gewerbliche Kunden – etwa ein KeksHersteller an eine Supermarktkette bzw. die Kette beim Produzenten. Diese Form des Tauschgeschäfts wird als Großhandel bezeichnet. Da seine Aufgaben denen des Außenhandels sehr ähnlich sind, fasst man Außenund Großhandel oft in einem Begriff zusammen.

Durchstarten im Handel!

20 Einblicke

ABITURIENTENPROGRAMM – TREND

EIN WEG FÜR EUCH? Fachrichtung festlegen: Einzel-, Außen- oder Großhandel – das Abiturientenprogramm, ein maßgeschneidertes kaufmännisches Ausbildungsprogramm für Handels­ talente mit Abitur, ist in allen Bereichen des Handels angekommen – besonders aber im Einzelhandel. Es gibt kaum ein großes Einzelhandelsunternehmen, das diesen Praxis­einstieg noch nicht anbietet.

Diese wird in der Regel in zweiwöchigen Blockseminaren vermittelt, damit ihr nach 1,5 Jahren gut vorbereitet in die erste Abschlussprüfung geht. Habt ihr diese erfolgreich bestanden, geht es mit der zweiten Ausbildung weiter: der zum/r Handelsfachwirt/in. Auch diese endet nach 1,5 Jahren mit einem IHKAbschluss. On top absolviert ihr eine Fortbildung zum Ausbilder.

Das erwartet euch:

Gehaltsfrage:

Drei Abschlüsse in drei Jahren: Das ist das Versprechen des Abiturientenprogramms. Egal ob Lebensmittelhandel oder Bekleidungsunternehmen – der Aufbau der meist auf 36 Monate festgelegten Ausbildung ist fast immer derselbe: Zunächst startet ihr mit einer ca. 18-monatigen Ausbildung zur/-m Kauffrau/ -mann im jeweiligen Handelsschwerpunkt. In dieser Zeit lernt ihr genauso wie die Azubis neben der Praxis die Theorie kennen.

Abiturientenprogramm-Teilnehmer verdienen ca. 850 Euro pro Monat. Das Gehalt steigt mit jedem weiteren Ausbildungsjahr.

Und danach? Das straffe, viele Einblicke gewährende Abiturientenprogramm hat ein Ziel: euch bestmöglich auf die Leitung eines eigenen Teams, sprich: den Einstieg in eine Führungsposition (z. B. Filialleiter), vorzubereiten.

Die Ausbildung zum/-r Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder im Groß- und Außenhandel – sie zählt zu den beliebtesten Einstiegen in die Branche. Doch auch in Unternehmensbereichen wie PR/ Marketing, Lager/Logistik, IT oder Technik bilden viele Unternehmen Nachwuchskräfte aus. Die Bewerbung (meist online!) ist bei vielen von ihnen das gesamte Jahr über möglich – so kann man auch mit ein bisschen Glück kurz vor knapp noch einen attraktiven Ausbildungsplatz ergattern.

Das erwartet euch: Eine klassische Ausbildung in einem Handelsunternehmen ist auf drei Jahre festgelegt (Verkürzung nur in Ausnahmen!): In dieser Zeit lernt ihr neben der praktischen Arbeit im Unternehmen bzw. in der Filiale (je nachdem, wofür ihr euch entscheidet) auch die Theorie kennen. Das Ziel: Ihr sollt einen umfassenden Einblick in euren Fachbereich und dessen Herausforderungen bekommen. Oft wechseln sich Praxis und Theorie in Blöcken ab.

A oder

B?

Es kann aber auch sein, dass ihr an einzelnen Tagen in der Arbeitswoche die Berufsschulbank drücken müsst. Hier stehen neben der ausbildungsspezifischen Theorie auch Schulfächer wie Deutsch und Englisch auf dem Plan. Eure Abschlussnote wird dabei in der Regel in einer gestreckten Abschlussprüfung ermittelt: Ein Teil der Note ergibt sich durch eine vorgezogene Teilprüfung, der an­dere durch die IHK-Abschlussprüfung.

Gehaltsfrage: Auszubildende starten mit etwa 550 bis 730 Euro pro Monat. Doch das Gehalt steigt mit jedem Ausbildungsjahr auf bis zu 1.000 Euro monatlich. Das Nach-Azubi-Einstiegsgehalt liegt bei ca. 1.800 bis 2.400 Euro im Monat.

Und danach? Der Handel ist berühmt für seine Karrieremöglichkeiten: Tolle Weiterbildungsangebote, flache Hierarchien und persönlicher Einsatz machen einen schnellen Aufstieg möglich.

AUSBILDUNG – DER KLASSIKER

Fachrichtung festlegen:

Der klassische Einstieg in die Handelsbranche ist der über eine Ausbildung: Schätzungen zufolge haben tatsächlich rund 95 % der im Handel Beschäftigten ihre Karriere als Praxisstarter begonnen. Wir zeigen, wel­ che zwei Alternativen praxis­ orientierten Handelstalenten zur Verfügung stehen.

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Interview: Susanne (23), Abiturientenprogramm-Teilnehmerin bei LIDL

„ICH WUSSTE SOFORT: DAS PASST!“ Susanne, warum hast du dich für die Teilnahme am Abiturientenprogramm entschieden? Das ist eine lange Geschichte. Ich habe in der Realschule den Wirtschaftszweig und auf der Fachoberschule den Schwerpunkt Sozialwesen belegt. Im Anschluss daran habe ich ein Semester BWL studiert. Dabei habe ich festgestellt, dass mir der Praxisbezug fehlt. Aufgrund dessen habe ich nach einer Alternative gesucht und bin auf das Abiturientenprogramm gestoßen. Und ich wusste sofort: Das passt! Hier profitiere ich von meinem Abitur und lerne Praxis und Theorie gleichzeitig kennen. Zudem habe ich mit dem Handel eine Branche gefunden, die die perfekte Kombination aus Wirtschaft und Sozialem bietet.

Susanne (23) wird das Abiturientenprogramm im Juli beenden. Wie es danach weitergeht? „Ich bin gespannt: Auf jeden Fall möchte ich mich noch weiterbilden. Es gibt in dieser Branche so viel zu entdecken!“

Wie bist du auf LIDL als Arbeitgeber gestoßen? Ich habe mir verschiedene Angebote angeschaut. LIDL fand ich schnell interessant! Richtig überzeugt war ich nach dem Vorstellungsgespräch, in dem ich meine Ausbildungsleiterin und den Verkaufsleiter kennengelernt habe. Ich konnte alle Fragen zur Ausbildung stellen und die Atmosphäre zwischen uns stimmte sofort: Ich habe mich total wohlgefühlt. Außerdem ist LIDL ein Großunternehmen, in dem man Entwicklungen live miterleben kann. Erzähl mal: Wie ist die Ausbildung aufgebaut? Durch das Abiturientenprogramm hat man die Möglichkeit, gleich drei Abschlüsse in drei Jahren zu absolvieren. In den ersten 18 Monaten steht die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau auf dem Plan, daran schließt die Weiterbildung zur Handelsfachwirtin an. Zusätzlich absolviere ich eine Fortbildung zur Ausbilderin. Die Praxisphasen verbringe ich in verschiedenen Filialen im Raum Nürnberg.

Und wie sieht es mit der Theorie aus? In den drei Jahren stehen insgesamt zehn Theorie­ blöcke an, die je 14 Tage dauern und in Bildungsins­ tituten stattfinden. Hier kommen viele Teilnehmer des Abiturientenprogramms aus ganz Deutschland zusammen und man kann sich super mit den anderen austauschen und gemeinsam lernen. Das klingt nach einem straffen Programm … Ja, wie der Aufbau der Ausbildung ahnen lässt, gehört eine gewisse Selbstorganisation schon dazu. Bei mir geht es nun auf die Abschlussprüfungen zu, da muss man sich auch mal nach der Arbeit hinsetzen und den vermittelten Stoff lernen. Aber wenn man sich die Zeit gut einteilt, klappt das ganz gut. Welche Aufgaben darfst du als Abiturientenprogramm-Teilnehmerin selbst übernehmen? Bei LIDL gibt es einen übersichtlichen Einarbeitungsplan. Demnach lernt man zu Anfang erst die Basics: Regale einräumen, Backen, Kassieren usw. Mein Chef hat mir sehr früh verantwortungsvolle Aufgaben anvertraut. Ich durfte die Disposition übernehmen, den Tresor verwalten und nach knapp einem Jahr bereits meine erste Schicht leiten. Nach und nach habe ich dann immer mehr Aufgaben des Filialleiters übernommen: etwa das Schreiben der Arbeitspläne. Am Ende des Abiturientenprogramms ist man definitiv so weit, dass man mit einem guten Gefühl an jede Herausforderung des Arbeitsalltags herangeht.

22 Studium

THEMA

:

EURE U NI­B­EWER BUNG

er DDurchblicker Zulassungsfrei oder -beschränkt? Die Bewerbungsphase fürs Studium naht und ihr habt noch immer keinen Plan, was diese Begriffe eigentlich bedeuten? Der Durchblicker klärt auf!

ZULASSUNGSFREI

Wenn alle Bewerber einen Platz erhalten – also Angebot und Nachfrage sich ausgleichen – bezeichnet man einen Studiengang als „zulassungsfrei“. Bedeutet für euch: Der Studienplatz ist euch bei entsprechender Qualifikation (Abi!) sicher und ihr könnt euch bis kurz vor Semesterbeginn einschreiben – ohne Onlinebewerbung.

ZULASSUNGSBESCHRÄNKT

Örtlich zulassungsbeschränkt ist ein Fach erst dann, wenn die Nachfrage das Angebot an einer Hochschule übersteigt. Das vari­iert von Standort zu Standort und von Semester zu Semester. Denn: Entscheidend sind die Anzahl und die Qualifikation der Bewerber im jeweiligen Jahr. So kann BWL in einem Semester z. B. in Münster zulassungsbeschränkt, in Bielefeld aber zulassungsfrei sein.

WARTESEMESTER

Euer NC liegt unter dem fürs Wunschfach geforderten? Nicht aufgeben! Mit einer gewissen Anzahl an Wartesemestern kann es mit eurem zulassungsbeschränkten Traumstudiengang doch noch etwas werden. Hochschulen sind dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Studienplätzen an Bewerber mit Wartesemestern zu vergeben. Ein Warte­semester erhaltet ihr für jedes halbe Jahr, das seit dem Erwerb eurer Studienberechtigung vergangen ist. Doch Vorsicht: Semester, in denen ihr (etwa um die Wartezeit zu überbrücken) an einer Hochschule eingeschrieben seid, fließen nicht mit in die Rechnung ein.

ZWEIGLEISIG

In Metropolen wie Köln ist die Nachfrage nach attraktiven Studienplätzen natürlich größer als beispielsweise in der niedersächsischen Bergstadt Clausthal. Der Fokus auf die Wunschstadt kann die Chance auf eine Zusage mindern. Bei der Bewerbung also nicht nur auf „Favorites“ stürzen bzw. im Hinterkopf behalten: Theoretisch ist irgendwann ein Wechsel zu einer anderen Uni möglich.

HÜRDEN ZUM GLÜCK

Eine örtliche Zulassungsbeschränkung ist nicht immer nur mit einem bestimmten Numerus Clausus verbunden. Auch eine Aufnahmeprüfung, eine geforderte Arbeitsprobe oder eine Altersbeschränkung können eine Hürde zu eurem Traumstudiengang darstellen. Tipp: So früh wie möglich informieren!

GEHEIMTIPP

Schüler mit einem sehr guten NC haben die Qual der Wahl und können aus mehreren Zusagen wählen. Für Hochschulen und Unis führt das dazu, dass nicht jeder von ihnen vergebene Studienplatz tatsächlich angenommen wird. Am Ende bleiben freie Plätze übrig, die per Los vergeben werden. Das Gute? Euer Notenschnitt spielt dabei keine Rolle. Was zählt, ist die Anmeldung zum Losverfahren und das nötige Quäntchen Glück. Die Anmeldung handhabt jede Hochschule anders. Am besten informiert ihr euch darüber auf der jeweiligen Internetseite. Auf www.freie-studienplaetze.de erhaltet ihr eine Gesamtübersicht, welche Studienplätze noch per Losverfahren vergeben werden.

UNI VS. FH

Wusstet ihr schon, dass die durchschnittliche NC-Quote an Fachhochschulen höher ist als an Universitäten? Im Schnitt sind 46,7 Prozent aller Studiengänge (Master & Bachelor) an Fachhochschulen zulassungsbeschränkt. Universitäten kommen in dieser Statistik nur auf 39,4 Prozent. Das belegt der CHE Numerus Clausus-Check 2015/16.

Mein Campus ...

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Wo bitte geht’s hier zur Zukunft? Um Karriere zu machen, brauchst Du Fachwissen. Um die Karriere zu machen, die zu Dir passt, brauchst Du auch Menschen, die Dir helfen, Deine wahren Ziele zu erkennen und zu erreichen. Die findest Du hier. Denn hier geht’s um Dich.

■ 12

Fachbereiche bieten über 100 zukunftsund praxisorientierte Studiengänge

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Fundiertes wissenschaftliches Studium mit Bezug zur Forschung



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J E T Z T VO R M E R K E N:

Studien-Informations tag

2. Mai 2016

Eine von sechs Sieger-Universitäten im Wettberwerb „Exzellenz in der Lehre“. www.uni-kl.de/aktion/schule

24 Leben

Muss die Karriereplanung wie am Schnürchen laufen?

MASSGESCHNEIDE V Darf man sein Glück dem Schicksal überlassen? Oder ist es besser, selbst den Faden in die Hand zu nehmen und seinen Karriereweg zu stricken? Zwei Abiturientinnen über ihren Weg zum Nach-Abi-Glück. Text & Interview Julia Feldhans und Sascha Otto

E

gal ob Sprachen, Natur- oder Gesellschaftswissen­schaf­ ten – in der Schulzeit gab es nie ein Fach, das mir gar nicht lag. Als Hockeyspielerin liebte ich Sport. Und meine kreative Ader hatte ich in der Foto-AG entdeckt. Viele verschiedene Interessen und Talente – was andere als großes Glück empfunden hätten, produzierte in meinem Kopf nur eines: Stress! Denn trotz guter Noten hatte ich das Gefühl, keine klare Linie für meinen Lebenslauf zu finden. Je näher das Abi rückte, umso verzweifelter wurden die Gedanken: Welches ist denn nun mein Talent? Was taugt dazu, ein Berufsleben darauf aufzubauen? Hoffentlich übersehe ich nicht das Richtige! Meine Angst, aus diesem Gedankenchaos in ein Berufsleben voller Frust zu schlittern, war riesig. Mir war vollkommen klar: Ich kann nicht bis nach dem Abi warten, um einen Beruf mit Traummaßen zu finden. Ich muss das Thema direkt angehen. Als Erstes sprach ich mit meinen Eltern (meinen Mädels waren diese Gespräche zwei Jahre vorm Abi noch viel zu früh!). Gemeinsam grübelten wir über Fragen wie: Wie wichtig ist mir das Gehalt? Nicht egal! Möchte ich im Team arbeiten? Unbedingt! Will ich etwas von der Welt zu sehen bekommen? Jaaaaa! Möchte ich Verantwortung tragen? Warum eigentlich nicht? Nach und nach wurde mein Fokus klarer. Mehr und mehr Berufe schieden aus. Von einer Entscheidung war ich trotzdem meilenweit entfernt …

Der Knoten ist geplatzt 2013, zu Beginn des Abi-Jahres, machte ich eine Sprachreise nach Madrid. In meinem Sprachkurs lernte ich Jonas kennen. Jonas war „BWLer“. So blöd es heute für mich selbst klingt, war mein erster Gedanke: „B.W.L.? Was ist das noch gleich?“ und meine erste, alles Unwissen überspielende Frage: „Und was machst du da so?“ „Erst mal studieren. Für ein Fachgebiet muss ich mich erst später entscheiden.“ Nicht sofort festlegen? Das gefiel meinem Angst vor der falschen Entscheidung habenden Ich. Diesen Gesprächsfaden musste ich aufnehmen: Welche Optionen hätte er denn? „Viele! Marketing zum Beispiel, oder Logistik. Eigentlich weiß ich nur, dass ich ins Ausland will. Ich studiere ja extra auf Englisch!“ Da war es, das Stichwort, das meine Neugier zum Überlaufen brachte: Internationalität. Ein Studium auf Englisch. War ich da unvermutet auf einen Berufsschatz gestoßen? Zurück daheim startete ich meine BWLRecherche – und musste bald feststellen: Bravo, ich hatte mich nicht für irgendein Fach, sondern das überrannteste von allen entschieden. Für mich kein Hindernis, sondern Ansporn, mir die Entscheidung nicht leicht zu machen. Schließlich würde es nicht einfach werden, sich gegen so viele

Konkurrenten zu beweisen. Ich musste es echt wollen! Das Fach International Business (BWL mit Fokus auf internationale Geschäfte) klang zwar toll: Ein bloßes Bauchgefühl war mir bei einer so wichtigen Entscheidung aber einfach zu riskant. Also vertiefte ich die Recherche: fuhr zu Karrieremessen, sprach mit Personalern, las Uni-Rankings. Die Hochschulen, die mir am besten gefielen, prüfte ich schließlich an den Tagen der offenen Tür auf Herz und Nieren: Ich saß im Audimax Probe, schaute mir die Bibs an und löcherte die Profs mit kritischen Fragen. Alles wurde in einer Pro-&-Contra-Liste dokumentiert. Erst danach war ich bereit, mich zu entscheiden. Und das tat ich …

Nach Strich und Faden Seitdem sind drei Jahre vergangen: Bald endet mein Auslandssemester in Peru. Der Plan, Studium und Reiselust zu vereinen, ist aufgegangen :). Das 6. Semester steht jetzt im Zeichen der Bachelorarbeit. Danach werde ich ein Jahr Praxisluft schnuppern – hoffentlich ein Vorteil, wenn es um die Bewerbung für meinen Wunschmaster in Barcelona geht. Auch wenn ich noch nicht am Ziel bin: Für mich war es der richtige Weg, mein Glück so früh wie möglich selbst in die Hand zu nehmen. Denn heute kann ich stolz behaupten: BWL und ich – das passt wie angegossen :)!

Christin, 23, Studentin

Leben 25

RT ! ? E L Y T S E E S. FR E

gal ob Sprachen, Natur- oder Gesellschaftswissenschaften – in der Schulzeit gab es nie ein Fach, in dem ich mich besonders hervorgetan habe. Okay, in Kunst habe ich immer gute Noten abgeräumt – aber sonst? Ich habe zwar vier Jahre Französisch gelernt, das Fach aber in der Oberstufe abgewählt. Stattdessen habe ich noch einmal mit Spanisch angefangen – aus einer Laune heraus. Ein Sinnbild für meine Schulkarriere, die immerhin in einer passablen Abi-Note endete. Meine Eltern beobachteten das alles mit Skepsis. „Kind, was willst du denn später beruflich machen?“, hing mir meine Mutter in den Ohren. Drei Praktika in den Bereichen Erziehung, Medien und Musiktherapie später wusste ich – das ist eigentlich alles ganz cool. „Ja dann mach doch was daraus“, jammerte meine Mutter. Zur allgemeinen Befriedigung legte ich ein FSJ ein und arbeitete in einem Jugendzentrum. Das verschaffte mir erste berufliche Praxiserfahrung, Zeit und ein Alibi.

Tu es, Töchterchen, tu es!!! Im Jugendzentrum kümmerte ich mich unter anderem auch um Veranstaltungsplakate, darunter auch Konzerte. Der Manager einer Band wurde auf mich aufmerksam und fragte mich, wo ich so gestalten gelernt hätte. „Ich bin halt ein Naturtalent“, grinste ich zurück und bekam als Antwort seine Visitenkarte. „Wenn du ‘nen Job brauchst, melde dich!“ Wie sich herausstellte, suchte das große Hamburger Plattenlabel, für das er arbeitete, nach einer Praktikantin für die Mediengestaltung. Hamburg? Das klang super. Ich sagte zu und verlebte ein unglaublich tolles und lehrreiches (und von meinen Eltern, die mich – wenn auch nicht auf dem richtigen – auf wenigstens „irgendeinem“ Weg wähnten, mitfinanziertes) Jahr in Hamburg. Ich bekam sogar die Chance, übernommen zu werden! Meine Mutter brüllte: „Ja, ja, ja!“ ins Telefon: „Das passt wie angegossen.“ Doch irgendetwas in mir sträubte sich. Die Musikbranche schien mir alles andere als auf einem aufsteigenden Ast. Sollte ich die Sicherheitskarte spielen oder auf mein Herz hören? Einem Impuls folgend schickte ich auf eigene Initiative Bewerbungen für ein Praktikum im Bereich Grafik an verschiedene Medienagenturen in Berlin, wo meine beste Freundin wohnte. Und siehe da – eine kleine Agentur meldete sich zurück und nach einigen Telefonaten und einem Vorstellungsgespräch in der Hauptstadt hatte ich das Praktikum, für das ich sehr fair entlohnt wurde, in der Tasche. Und Berlin? Die Stadt entpuppte sich als meine große Liebe. Ich absolvierte das Praktikum und ahnte so langsam: Ich gehöre in die Medienbranche. Ich Glückskind, ich.

Der innere Kompass zählt! Und da bin ich nun, studiere inzwischen Grafikdesign und jobbe für verschiedene Agenturen. Feste Aufstehzeiten liegen mir noch immer nicht, aber dafür Netzwerken. Ich habe Lust, mich immer neu zu erfinden. Und auch meine Eltern staunen nicht schlecht: Finanzielle Unterstützung brauche ich kaum noch. Und auch ein Urlaub im Jahr ist schon drin. Mir fällt es schwer, eine Lehre aus meinem Weg zum Nach-Abi-Glück zu ziehen. Ich glaube, jeder Mensch hat einen inneren Kompass. Ich konnte meinem Bauchgefühl immer trauen. Aber auch Fleiß und der Wille, sich weiterzuentwickeln, gehören dazu. Nutzt eure Talente und schaut nach realistischen Perspektiven für eure berufliche Zukunft. Ich jedenfalls bin mega­ happy, meinen Weg gefunden zu haben. Mal sehen, wie lange noch ;) …

Mieke, 23, Studentin

26 Studium

BLUTIGES Im Semester ist Tag und Nacht Büffeln angesagt und man kriegt mehr Leichen zu Gesicht als ein Bestatter – Vorurteile rund um das Medizinstudium gibt es viele. Was ist wahr und was Mythos? Wir klären auf! Text Theresa Müller

Ohne 1,0 kein Studienplatz! Das Fach Humanmedizin ist deutschlandweit zulassungsbeschränkt, da es mehr Bewerber als Studienplätze gibt. Beispiel gefällig? Zum WS 2014/2015 haben sich ca. 43.000 Abiturienten auf rund 9.000 Plätze beworben. Ohne einen NC geht‘s also nicht! Dieser liegt zwar nicht immer bei 1,0, eine Eins vor dem Komma ist aber meist Pflicht. Trotzdem: Wer den Traum vom Medizinstudium hat, sollte ihn nicht aufgeben! Auch mit einem schlechteren NC habt ihr Chancen – ihr müsst euch aber auf längere Wartezeiten einstellen. Übrigens: Bei der Vergabe der Studienplätze zählt noch mehr als die Note. Wer Arzt werden will, muss sich über hochschulstart.de bei der Stiftung für Hochschulzulassung um einen Platz bewerben. Diese vergibt nur 20 % der Plätze nach NC und weitere 20 % nach Wartezeit. 60 % liegen in der Hand der Hochschulen. Diese entscheiden entweder nach Note oder haben ihr eigenes Auswahlverfahren, in dem sie z. B. die Motivation erfragen. Eine Alternative kann das Studium im Ausland bieten: Länder wie Ungarn, Österreich und Litauen haben keinen bzw. einen niedrigeren NC. Das Beste: Mit dem Abschluss könnt ihr später auch hierzulande arbeiten.

Ein Medizinstudium ist nur etwas für Bio-, Chemie- und Lateinstreber! Keine Sorge, eine Eins in Biologie und Chemie müsst ihr nicht zwangsläufig mitbringen, um hier durchzustarten. Aber so ganz ohne Spaß an naturwissenschaftlichen Fächern geht es nicht! Denn im Studium werdet ihr damit garantiert wieder konfrontiert – zum Teil stehen hier anspruchsvolle Chemie- und Biologiekurse auf dem Programm. Ähnlich sieht es in Sachen Latein aus: Kenntnisse oder das Latinum sind zum Start ins Studium von Vorteil, aber keine Pflicht. Denn im ersten Semester wartet ein Terminologie-Kurs auf euch, in dem ihr alle fürs Studium notwendigen lateinischen Fachbegriffe kennenlernt. Im Gegensatz zum Latinum sind diese Skills hier aber sehr wohl Pflicht: Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen, eine gute Auffassungsgabe und Kommunikationsfähigkeit. Darüber hinaus solltet ihr körperlich belastbar und stressresistent sein. Wissbegierde und Lernbereitschaft sind ein Muss, denn ein Arzt lernt sein Leben lang.

Medizin studieren = Lernen, bis der Arzt kommt! Umhauen wird euch das Lernpensum hoffentlich nicht – sicher ist aber: Es hat es in sich! Denn ein Medizinstudium umfasst zwölf Semester und ist damit einer der längsten Studiengänge überhaupt. Am Ende erwerbt ihr das 2. Staatsexamen, das Voraussetzung dafür ist, Arzt zu werden. Ein Bachelor-Master-System gibt es nicht. Das Studium ist in zwei Teile eingeteilt: Im vorklinischen Teil (1. bis 4. Semester), an dessen Ende das 1. Staatsexamen („Physikum“) steht, erlernt ihr die Grundlagen der Medizin, u. a. aus den Bereichen Anatomie und Psychologie. Zu diesem Teil gehört auch ein dreimonatiges Pflegepraktikum („Famulatur“). Darauf folgt im 5. bis 10. Semester der klinische Teil, in dem verschiedene Fachrichtungen wie z. B. Chirurgie auf dem Lehrplan stehen. Im Anschluss folgt im 11. und 12. Semester das „Praktische Jahr“, in dem ihr komplett im Krankenhaus mit Patientenkontakt arbeiten dürft. Anschließend könnt ihr das 2. Staatsexa­men ablegen, das euch berechtigt, die staatliche Zulassung zur Berufsausübung als Arzt („Approbation“) zu beantragen.

Studium 27

Der Medizinstudent: Halbgott in Weiß oder Streber im Polohemd?

KLISCHEE?! Ein Mediziner muss schon zu Beginn des Studiums sein Fachgebiet festlegen!

Ärzte arbeiten bis zum Umfallen … Ganz falsch ist dieses Vorurteil leider nicht: Ärzte arbeiten lange und viel! Nachtschichten und Bereitschaftsdienst abends oder am Wochenende sind keine Seltenheit. Dafür sind die Karriereaussichten hervorragend. An vielen Orten mangelt es an Fachpersonal, deswegen ist Arbeitslosigkeit für Ärzte fast ein Fremdwort. Auch das Gehalt ist sehr attraktiv: mit durchschnittlich 64.110 Euro brutto im Jahr (Quelle: Step­Stone Gehaltsreport 2016) zählen Mediziner zu den Spitzenverdienern in Deutschland. Bereits als Berufseinsteiger könnt ihr mit etwa 41.000 Euro brutto rechnen. Das Gehalt hängt von der Berufserfahrung und dem ausgewählten Fachgebiet ab. Zudem könnt ihr entscheiden, ob ihr lieber in einer Klink bzw. einem Krankenhaus arbeiten oder eure eigene Praxis eröffnen wollt. In einer Klinik könnt ihr bis zum Ober- oder sogar Chefarzt aufsteigen. Das Gehalt ist hier im Schnitt 27 Prozent höher als bei niedergelassenen Medizinern (Quelle: Gehaltsreport 2016). Vor allem in ländlichen Gebieten lohnt es sich, über eine eigene Praxis nachzudenken, denn diese sind momentan außerhalb der Städte Mangelware. Nicht zuletzt steht euch auch eine Karriere in der medizinischen Forschung oder in der Gesundheitsverwaltung offen.

Falsch! Das Medizinstudium ist für alle Studenten gleich. Nach dem 2. Staatsexamen müsst ihr allerdings noch eine Facharztweiterbildung absolvieren, in der ihr euch auf ein medizinisches Fachgebiet spezia­lisiert – z. B. Orthopädie. In der 4- bis 6-jährigen Weiterbildung arbeitet ihr als Assistenzarzt unter Aufsicht eines leitenden Arztes in einer von der Landesärztekammer anerkannten Klinik oder Praxis. Am Ende legt ihr eine Facharztprüfung ab und erhaltet so die Berechtigung, als praktischer Arzt zu arbeiten. Die meisten Mediziner schließen direkt nach dem Studium (manche schon mittendrin) ihre Promotion an. Aber: Diese ist kein Muss, um Arzt zu werden. Ohne dürft ihr euch jedoch nicht Doktor nennen.

Medizinstudenten schnippeln ständig an Leichen herum! Klickt euch rein! Fünf Karrierealternativen aus der Medizinund Gesundheitswelt für alle, die kein Blut sehen können – wir stellen sie euch vor! Auf: WWW.DERABITURIENT.DE

Den einen oder anderen wird es womöglich sogar enttäuschen, aber: Nein, Leichen kommen im Medizinstudium sogar ziemlich selten auf den Tisch. Fester Bestandteil des Studiums (oft direkt am Anfang!) ist ein „Präparations“-Kurs aber sehr wohl. Allen, denen es davor gruselt, sei gesagt: Es ist normal, wenn ihr vor der ersten „Präparation“ aufgeregt und nervös seid. Immer daran denken: Ihr interessiert euch für den menschlichen Körper und wollt ihn erforschen und kennenlernen – sonst würdet ihr nicht Arzt werden wollen. Es gibt keine bessere Gelegenheit dazu, denn mit Präparationserfahrungen kann kein Anatomie-Atlas mithalten.

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Im Porträt: Lea (25), Auszubildende bei Kaufland

EIN IDEALES

SPRUNGBRETT Dass sie eines Tages in der freien Wirtschaft Karriere machen würde, hätte Lea nach ihrem Abitur auch noch nicht gedacht. Doch dann stieß sie auf die Ausbildung zur Industriekauffrau bei Kauf­land und eine dynamische Branche voll spannender Herausforderungen …

Lea (25) aus der Nähe von Heilbronn hat ihren idealen Karriereweg erst auf Umwegen gefunden: „Nach dem Abitur im Jahr 2010 wollte ich unbedingt Steuerrecht im öffentlichen Dienst studieren. Leider entsprach das überhaupt nicht meinen Vorstellungen. Es war einfach zu trocken!“ 2012 brach Lea das Studium ab und orientierte sich dann erst einmal ganz neu. „Bei meinen Recherchen stellte ich fest, dass mich die freie Wirtschaft besonders reizt, weil ich sie mir aufregend, dynamisch und abwechslungsreich vorstelle. Im Internet stieß ich in dem Zusammenhang auf das Angebot für eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Kaufland.“

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Dann ging alles sehr zügig: Lea bewarb sich bei Kaufland in Neckarsulm, präsentierte sich zunächst in einem Telefoninterview und anschließend im persönlichen Vorstellungsgespräch. Es folgte der Eignungstest und schließlich die Einstellung. Seitdem gehört Lea zum jung-dynamischen Azubi-Team von Kaufland und berichtet begeistert: „Ich kann in der Nähe meines Wohnortes arbeiten und bin dennoch für ein großes Unternehmen tätig, das international agiert und eine vielfältige Ausbildung ermöglicht.“ Alle drei Monate rotiert Lea in den Bereichen. So lernt sie die Aufgaben in unterschiedlichen Abteilungen kennen: Vertrieb und Einkauf (Non Food), Personalabteilung und Marktforschung, Rechnungsprüfung und Finanzbuchhaltung sowie das Filialwarenwirtschaftssystem. Lea freut sich über ihre Entscheidung: „Die Ausbildung zur Industriekauffrau ist wirklich ein ideales Sprungbrett, um im Handel Karriere zu machen.“ Lea hat sich in jedem Bereich gleichermaßen wohlgefühlt und durfte bereits früh Eigenverantwortung übernehmen. „Das gibt mir viel Selbstvertrauen.“ Im Mai 2016 absolviert sie ihre Prüfung zur Industriekauffrau, hat aber bereits Ende 2015 ihren Vertrag auf Festanstellung von Kaufland erhalten. „Das war natürlich eine große Anerkennung für mein Engagement. Ich habe mich riesig gefreut“, so Lea. In Zukunft wird sie ihre Aufgabenschwerpunkte im Bereich „Externes Personalmarketing“ haben und sich neben Fragen rund um Marketingmaterialien vor allem um Berufsorientierungsmessen kümmern. „Klar, dass ich Schulabgängern dann besonders gute Tipps zu den vielen attraktiven Karrierewegen bei Kaufland geben kann“, freut sich Lea.

30 Leben

MOTIVATION WO BIST DU? Pauken, Bewerben, Aufräumen & Co. – muss alles mal sein, macht aber wenig Spaß. Und: Die Liste der lästigen Aufgaben wird mit dem Start ins Arbeitsleben garantiert nicht kürzer. Wie man sie trotzdem hinter sich bringt? Acht Berufsstarter verraten ihre besten Tipps gegen akute Motivationslosigkeit ...

In motivationslosen Momenten drehe ich meine Lieb­lingsmusik laut auf: ,Deichkind – Arbeit nervt!‘ Tut sie zwar auch mit guten Beats auf den Ohren, aber sie erledigt sich beschwingter! Jens, 26, Ingenieur

Ich suche mir Mitleidende, mit denen ich mich verbünden kann: Gemeinsam verpassen wir der Motivationslosigkeit einen Tritt in ihren faulen Hintern! Nadine, 28, Orthopädin

Leben 31

Was mich immer abschreckt: Die ganze Dimension der Aufgabe, der riesengroße Berg, der sich gerade einfach nach ,ist mir zu viel‘ anfühlt. Mein Tipp: in Happen unterteilen und den Workload step-by-step abtragen. Julian, 29, Architekt

Ich locke mich mit kleinen Belohnungen aus der Faulheitsphase heraus – z. B. mit einem leckeren Abendbrot mit Freunden oder Shoppen. Mit dem Ziel vor Augen ist der Kampf gegen die Unlust schon halb gewonnen! Julia, 25, Logopädin

„Mein Trick: Das gute Gefühl herauf­beschwören, das ich letztes Mal gespürt habe, als ich ein lästiges To-do hinter mich gebracht habe. Das ist die beste Motivationsspritze überhaupt.“ Ina, 25, Optikerin

„Ich kenne mich: Meine Lust kommt und geht in Schüben. Ich versuche die ‚guten‘ Tage zu nutzen und möglichst viel zu schaffen. Dann ist es auch kein Drama, wenn ich mal einen Tag lang richtig faul bin!“ Marc, 27, Grafiker

Wenn der Motivationsmotor mal wieder stottert, versuche ich mir vor Augen zu führen, das alles viel schlimmer sein könnte: Ja, ich muss gerade etwas tun, was mir nicht gefällt, aber hey: Immerhin hab ich die Chance, mein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Es gibt sicher genug Menschen, die gern solche Pillepalle-Probleme wie ich hätten! Anna-Marie, 28, Make-up-Artist

„Wenn mir die Lust fehlt, die Dinge auf meiner Todo-Liste anzugehen, stelle ich mir die Frage: Warum stehen sie da überhaupt? Kann ich daran etwas ändern? Hab ich mir da vielleicht etwas vorgenommen, was mir aus gutem Grund Bauchweh berei­ tet? Schlussfolgerung: Bin ich hier gerade womöglich falsch?! Ja, vielleicht ist das gerade sogar ein guter Moment, mein Leben zu überdenken?! Falls nicht, hilft nur eines: MACHEN!“ Isabell, 28, Steuerfachangestellte

32 Studium

Im Check: Wie studiert's sich wo?

MEINE

UNISTADT

Studieren

Aachen in

DIE STADT Typisch Aachen: Touristen, Printen, Regenwetter – Aachen gilt tatsächlich als eine der nassesten Städte Deutschlands. Verkehrsnetz: Die Kaiserstadt Aachen liegt direkt im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande: Busse und Züge fahren regelmäßig über die Ländergrenzen und in den Rest Deutschlands. Für alle, die lieber in der Stadt bleiben: Die Domstadt hat ein super Busnetz! Das Beste: Die Freifahrt ist im Semesterticket enthalten. Auch das Radfahren entdecken die Aachener allmählich für sich ;).

Laurensberg

RWTH Aachen Mitte UNI

Kornelimünster Walheim

In der Nähe: Maastricht (ca. 1 h 30 min mit dem Bus), die Domstadt Köln (ca. 50 min mit der Regionalbahn) und Brüssel (1 h 15 min mit dem ICE) empfehlen sich für einen Ausflug.

DIE UNI Semesterbeitrag: 239,75 Euro (Stand: März 2016) Wintersemesterstart: 17.10.2016 Beliebt bei … MINT-Fächlern – und zwar sowohl an der FH als auch an der Uni, der RWTH Aachen. Nicht nur das: Die RWTH hat sich im bundesdeutschen Vergleich an die Spitze der ingenieurwissenschaftlichen Fächer gesetzt. Ein Ruf, der sich auszahlt: Die RWTH wird von rund 250 Technologie-Unternehmen bei ihren Forschungs- und Weiterbildungsaktivitäten unterstützt. Studenten: Etwa 40.000 – das entspricht ca. 15 % der Einwohner. Frauenanteil: Ziemlich gering! Derzeit liegt er bei etwa 34 %. Die meisten Mädels tummeln sich übrigens am Medizin-Campus. Campus: Dieser erstreckt sich weit über die gesamte Innenstadt bis nach Hörn und Melaten (Uniklinik).

LEBEN Lieblingskneipenmeile: In Aachens Studentenleben führt kein Weg am „Ponte“ vorbei. So heißt das Viertel rund um die Pontstraße, in der die meisten Clubs und Discos zu Hause sind. Sehr beliebt: Aoxomoxoa, Apollo, Nox, Common Sense … Shoppinggeheimtipp: Das „Aquis Plaza“ und das Dom-Viertel. Sobald die Sonne scheint … Grillen im Westpark! Unisport: Von Unterwasser-Rugby bis Eishockey – bei einer Auswahl von über 70 Sportarten kommt jeder auf seine Kosten. Wem das nicht reicht, der geht ins RWTH GYM, das mit dem Angebot anderer Studios locker mithält und obendrein günstiger ist. Geheimtipp: Günstigen Nervenfutter-Nasch-Nachschub gibt's beim Werksverkauf von Lindt, Bahlsen und Leibniz.

WOHNEN

Semesterhighlight: Der „Unicup“: das Eishockey-Turnier zwischen den Fachschaften Maschinenbau („Machis“), Elektrotechnik („Etis“) und Medizin („Medis“) um die ThyssenKrupp-Trophy.

Miete: Der durchschnittliche Mietpreis liegt in Aachen bei ca. 9 €/m². Prädikat: Bezahlbar!

Mensatipp: Die Mensa Academica (Pizza, Burger, Wok & Co. über zwei Etagen) hat bei den Studis die Nase vorn. Eine Suppe kostet hier z. B. 1,80 Euro, das vegetarische Menü gibt's für 2,10 Euro.

Wohnung finden: Über die Facebook-Gruppe „EXTRARAUM“ findet ihr täglich frische Wohnungsinserate. Alternative: wg-gesucht.de oder bei einem der 20 Wohnheime anklopfen.

Interesse an anwendungsnahen Ingenieurauf-

gaben im Bereich der Medizintechnik, Biotechnologie, Medizinischen Physik, Umwelttechnik, Krankenhaustechnik oder Krankenhaushygiene? Was erwartet Sie? Grundlagenfächer wie Mathematik, Physik und Chemie sowie das fachliche und ingenieurwissenschaftliche Basiswissen. Es folgt die praxisnahe Vertiefung, in modern ausgestatteten Laboren, sowie die Spezialisierung im Rahmen von Wahlpflichtmodulen. Kooperationen mit Hochschulen im Ausland bieten Gelegenheit für ein Auslandsemester oder -studienjahr. Die Studienkonzepte werden entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarktes kontinuierlich weiterentwickelt. Mit Abschluss des Studiums wird der akademischen Grad Bachelor of Science (B. Sc.) verliehen. Studiendauer: 6/7 Semester Studienbeginn: Wintersemester Bewerbungsfrist: 15. Juli für Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung (NC.)

Das Studienangebot des Fachbereiches wird durch weiterführende fachübergreifende Masterprogramme ergänzt. Abschluss: 1Master of Science (M. Sc.); 2Master of Engineering (M. Eng.)

[email protected]

Studiengänge

am Fachbereich Life Science Engineering (LSE) h KrankenhausPlanungTechnik Bachelor und Master2 h Krankenhaushygiene Bachelor h Medizinische Physik und Strahlenschutz Bachelor h Medizinische Physik Master1 h Umwelt-, Hygiene- u. Sicherheitsingenieurwesen Bachelor und Master1 h Biomedizinische Technik Bachelor und Master1 h Biotechnologie / Biopharmazeutische Technologie Bachelor und Master1

 0641/309-7777

www.thm.de/lse

34 Auf & davon

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Auf & davon 35

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Einblicke 36 Einblicke

Auf einen Kaffee mit: Pat, Schlagzeuger und Music Director Die gigantische Bühne von „Rock am Ring“: Wie kommt man da drauf? Patrick Fa ist Drummer und Music Director (MD) bei Rea Garvey und Stefanie Heinzmann und begleitet Talente bei „The Voice of Germany“. Wovon viele junge Musiker träumen, ist sein tägliches Geschäft. Fotos: Rocketchris Photography, ©Nalan, I.RUSTEMEYER

Interview Jochen Büttner

Von echten

– s b o j m u a r T e man und wi t! sie bekomm

Pat, wie kamst du auf die Idee, Schlagzeuger zu werden?

„Aus heutiger Sicht möchte ich mein Schlagzeugstudium gerne noch einmal machen und würde mich dabei nur auf die Theorie konzentrieren!“

Das ging als Kind los. Mit zehn Jahren habe ich ein bisschen Gitarre gespielt und rumgeklimpert. Die Initialzündung war das Schlagzeug eines Schulfreundes. Ich war bei ihm zu Hause und sofort geflasht. Ich habe dann auf allem rumgetrommelt, was irgendwie ging, bis meine Eltern nachgegeben und mir ein Schlagzeug gekauft haben. Das war aber ohne professionellen Hintergedanken. Ich habe in meiner Heimatstadt Hamm erst eine Ausbildung zum Bauzeichner gemacht, das Fachabitur hinterher. Dann war ich zwei Jahre in London und habe dort superviel gespielt. Es ging so ein bisschen von alleine los. Als ich zurückkam, war mir klar, dass ich Schlagzeug spielen muss.

Wie kamen die ausgerechnet auf dich? Aus heutiger Sicht weiß ich, dass ich wohl der Einzige war, den die so schnell finden und engagieren konnten. Als etablierter Musiker kann ich jetzt auch nicht mehr spontan von einem Tag auf den anderen für zweieinhalb Monate zusagen. Ich war wohl zur richtigen Zeit am richtigen Platz.

Reicht es aus, einfach nur ein guter Musiker zu sein, oder muss man für das Profidasein mehr mitbringen? Es ist selbstverständlich, gut zu spielen. Du musst aber auch einfach ein netter Mensch sein. In meinem Kollegenkreis sind Supertypen, die alle etwas in der Birne haben und mit denen man über alles reden kann. Man hängt über eine lange Zeit einfach sehr viel zusammen und dabei hat keiner Lust auf Miesepeter.

Wie sah dein Studiengang aus?

Wie bist du Profi geworden? Ich wollte tiefer in die Materie einsteigen. Ich habe also Schlagzeug studiert, in Arnheim in den Niederlanden. Ich habe mich bis zu zwölf Stunden im Übungskeller der Hochschule verkrochen und geübt, zwei Jahre lang. Wie so oft im Leben spielte dann der Zufall eine große Rolle. Ich habe eine kleine Jazz-Matinee in Unna gespielt. Der Bassist fand mich super und gab mir die Telefonnummer von einem Typen, der gerade händeringend einen Schlagzeuger suchte. Es war eine amerikanische Gospel-Gruppe auf einer relativ großen Europa-Tour und der Drummer hing in Amerika am Flughafen fest. Es war Freitagabend und am Montag sollte die

Tour für zweieinhalb Monate starten. Ich habe nur kurz überlegt. Studium? Egal! Das war mein Kaltstart in das sogenannte Profileben mit Tourbus, Hotel, fernen Ländern und tollen Spielstätten wie die Westfalenhalle in Dortmund. Damit ging es los. Ich war auf der Bildfläche – ein positiver Teufelskreis begann. Die Leute kannten mich nun und fragten mich immer mehr an.

Pat macht genau das, was er als Kind und Jugendlicher schon immer machen wollte.

Vor dem Studium habe ich in London und in New York sehr viel Unterricht genommen und total Gas gegeben. Auf der Musikmesse in Frankfurt habe ich dann einen Schlagzeuger gesehen, der mich total aus den Socken gehauen hat: René Creemers. Ich habe nur gedacht: Krass, da will ich hin. Es gab noch kein YouTube. Ich habe René Creemers dann an der Hochschule in Arnheim ausfindig gemacht und 1997 dort angefangen. Der totale Schock: nur 50 Minuten Schlagzeugunterricht in der Woche. Der Rest war unheimlich viel Theorie: Arrangements am Klavier, Noten lesen. Ich wollte das überhaupt nicht wissen. Aus heutiger Sicht würde ich das Studium gerne noch einmal machen und mich nur auf die Theorie

Einblicke Einblicke 37

Pats Kaffee-Tipp Bei einem Camping-Urlaub trank ich Instant-Kaffee und bin dran hängen geblieben. Schmeckt grauenhaft, aber er gibt mir ein Gefühl von Urlaub.

konzentrieren, weil es viel substanzieller ist. Aber als junger Kerl wusste ich das natürlich nicht.

Die Theorie hilft dir heute weiter? Genau. Als MD bei Stefanie Heinzmann und Rea Garvey bestimme ich mit, wer mitspielt und wie die Band klingen muss – in Absprache mit den Künstlern natürlich. Aber ich habe große Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Das ist weit weg vom reinen Schlagzeugspielen. Ich bin supertief in den Songs und dank meiner Kenntnisse kann ich ein Lied von mehreren Seiten beleuchten. Wenn wir abends auf der Bühne spielen, blende ich mein Schlagzeugspiel aus und höre eigentlich nur, wie die anderen Instrumente klingen.

Du verdienst deinen Lebensunterhalt mit der Musik. Betrachtest du es als Arbeit? Es ist ein Wandelprozess. 2008 bin ich nach Köln gezogen. Es kamen immer mehr Engagements hinzu und nach fünf Jahren wurde es mir zu viel. 250 bis 280 Auftritte pro Jahr, dazu Reisen, Proben und vieles mehr. Ich kam mir vor wie im Hamsterrad. Ich habe immer gerne Konzerte gespielt, aber sobald der letzte Ton verklungen war, wollte ich nur noch nach Hause und meine Ruhe haben. Wir spielen wie bei den „The Voice of Germany“-Touren Abend für Abend vor 5.000 Leuten und ich müsste es eigentlich viel mehr genießen können. Wenn du das aber jeden Tag über Jahre so hast, kannst du das gar nicht mehr so sehen. Du gehst zur Arbeit. Ein ganz gefährlicher Moment.

Wie bist du dem musikalischen Burn-out entkommen? Meine Kollegen bemerkten natürlich meine Stimmung. Sie rieten mir, dass ich darauf achten soll, nicht den Spaß zu verlieren. Die Initialzündung kam im Tourbus beim Film „Flight 666“ von Iron Maiden. Das war die Musik, die ich als Jugendlicher immer gehört habe, und mir wurde schlagartig wieder klar, dass ich ja das mache, was ich als Kind und Jugendlicher immer machen wollte. Dieses Bewusstsein hat mir den Spaß zurückgegeben. Jetzt übe ich mehr denn je, auch gerade bis kurz vor unserem Interview.

Siehst du es als Vorteil, als Trommler beim Gig mehr im Hintergrund zu sitzen? Ja. Ich bin total gerne im Hintergrund. Ich fühle mich wie ein Torwart beim Fußball, was ich als Kind auch war. Diese Rolle mochte ich schon immer. Du hast das ganze Geschehen vor dir.

Was zeichnet einen guten Music Director aus? Der MD steht zwischen Künstler und ausführenden Musikern. Es ist wie bei einem Abteilungsleiter in einer Firma, wie bei Stromberg: Du stehst als MD schnell in der Kritik. Du musst da reinwachsen, du brauchst ein dickes Fell und du musst eine Linie entwickeln, die du konsequent weitergehst. Du musst erkennen, wie die Musiker wahrgenommen werden möchten. Ein guter MD gibt den Mitspielern Vertrauen – wie ein Fußballtrainer. Damit sich die Mitspieler auf der Bühne wohlfühlen und 100 Prozent geben.

Du spielst mit vielen verschiedenen Künstlern. Welche Produktion fordert dich am meisten heraus? Die Tour von „The Voice of Germany“ ist eine sehr schwere Show. Zweieinhalb Stunden lang und unheimlich unterschiedlich. Bei jedem Song wechseln das Genre und der Künstler. Du spielst gerade was von den „Foo Fighters“, als Nächstes eine Jazz-Nummer, dann hochpolierten Pop von Jessie J. Weil es zudem eine sehr große Band ist, musst du sehr genau spielen. Die Tour mache ich hauptsächlich, weil es eine Mega-Herausforderung ist.

„Die Tournee von The Voice of Germany mache ich, weil es eine Mega-Heraus­ forderung ist.“

In Deutschland haben wir dann so weitergemacht, damit es jeder in der Band auch genießen kann. 2008 habe ich das erste Mal mit Stefanie zusammengespielt. Seit acht Jahren gibt es diese Band, in die wir viel Blut, Schweiß und Tränen gesteckt haben. Auf dieser Tour kriegen wir alles zurück.

Mit wem würdest du gerne mal auf der Bühne stehen? Eine lange Liste, über die ich immer wieder nachdenke. Wenn ich in diesem Moment daran denke, bin ich glücklich, wie es ist. Mit Rea und Stefanie habe ich die Traumkünstler gefunden. Die haben genau den Typ gesucht, der ich bin.

80.000 Zuschauer machen „Rock am Ring“ zum Fest, und du hast beim Festival 2014 mit Rea Garvey gespielt. Ist es das, wo man als Musiker immer hinwill? 2005 habe ich mit meiner eigenen Band bei RaR gespielt, aber in einem viel früheren Slot im Newcomer-Bereich und überlagert von einer Menge Euphorie. Mit Rea habe ich gemerkt, dass es Champions League ist. Das ist so groß, so international. Es gab so viele Unwägbarkeiten, die Sonne knallte erbarmungslos auf die Bühne, wir haben nichts gesehen. Und du stellst dir die Frage: Kannst du das jetzt rocken oder nicht? Dann bist du zu 100.000 Prozent dabei! Ein meditativer Zustand. Wir sind mit einem Mega-Glücksgefühl von der Bühne gegangen. Rea und ich haben uns sofort zwei Harleys genommen, sind noch ein paar Runden über den Nürburgring gefahren und lagen uns anschließend in den Armen. In dem Moment wussten wir: Wir haben es geschafft.

Du lebst in Köln, einer absoluten Musikerhochburg. Wie wichtig ist die künstlerische Dichte in deinem Umfeld für dich? Anfangs superwichtig. Du musst zu Beginn in die Szene rein und Leute kennenlernen. Das gilt wohl für viele Jobs. Wenn du etabliert bist, ist es egal.

Spielst du bis zur Rente Schlagzeug oder hast du noch andere Visionen und Ziele? Aktuell bist du mit Stefanie Heinzmann auf Tour und fast jedes Konzert ist ausverkauft. Reitet ihr von Stadt zu Stadt auf einer Euphoriewelle oder schiebt ihr auch mal Frust? Das ist eine sehr euphorische Tour. Vor Weihnachten haben wir den Schweizer Teil gespielt. MegaStimmung, wir haben uns super verstanden.

Ich mache weiter, solange es mir Spaß macht und es gut ist. Doch ich stecke voller Ideen, die alle mit Musik zu tun haben. Ich finde überhaupt nicht die Zeit, das alles umzusetzen. Wenn es nicht mehr das Schlagzeug sein sollte, schreibe ich Songs, mache Studioarbeit und lerne Tausend Instrumente.

Spielst du lieber im Studio oder auf der Bühne? Auf jeden Fall auf der Bühne. Studio ist nicht so meins. Ich habe zwar mit einem Freund ein eigenes Studio, aber live ist mein Zuhause.

Bühnenadrenalin: inks 2014 auf der „Pride-Tour“ mit Rea Garvey, rechts im Januar 2016 mit der Band von Stefanie Heinzmann.

38 Leben

MACH D MIT UN ! N GEW I N

Die Lösung für alle Lern-Probleme! Hoch, höher, am höchsten! Kein Wunder, dass einem beim Gedanken an den Abi-Lernberg der Schweiß ausbricht. Wie soll das ganze Wissen bloß in die kleinen grauen Zellen gestopft werden? Höchste Zeit, unsere besten Lerntipps zu teilen!

„Location wechseln! Ich fand es öde, immer zu Haus zu lernen! Am liebsten habe ich mich in den Park gesetzt.” Anna

„Mein Tipp: Einfach mal für ein paar Tage auf WhatsApp und Facebook verzichten! Mehr Zeit = mehr Lern­ input! ” Michael

„Vorm Schlafen lese ich mir den Lernstoff vom Tag noch mal durch! Nachts verarbeitet das Gehirn am besten.” Theresa

(31), Redakteurin

(22), Redakteur

(20), Praktikantin

Impressum

Und du? Schick uns deinen ultimativen Lerntipp!

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Redaktion und Realisation: Medienfabrik Gütersloh/Der Abiturient, Carl-Bertelsmann-Str. 33, 33311 Gütersloh Tel.: 05241-23480 -50 Fax: 05241-23480 -215 Internetadresse: www.derabiturient.de

Herausgeber: Sven Burgwedel Projektleitung: Karsten Ilm Redaktionsleitung: Julia Feldhans Redaktion: Michael Bieckmann, Jochen Büttner, Theresa Müller, Sascha Otto, Anna-Lena Schwarz Layout: Kristina Dalinger; Klaus M. Krag Illustrationen: Andrea Stitz, Kristina Dalinger Lektorat: Christina de Temple Anzeigenverkaufsleitung und verantwortlich für den Anzeigenteil: René Preißler Tel.: 05241-23480 -197 Mail: [email protected] Druck: AROPRINT Druck- und Verlagshaus GmbH, Bernburg Vertrieb: „Der Abiturient“ erscheint kostenlos in einer Druckauflage von 174.220 Expl. (IVW 4/2015) im gesamten Bundesgebiet. Fotos und Bilder: Color Obstacle Rush, Corbis, Jörg Sänger, Kaufland, LIDL, Medienfabrik, Michael Bieckmann, ©Nalan, I.RUSTEMEYER, Pelikan, PR, privat, rocketchris photography (Christian Glatthor), Universum Film GmbH

Die namentlich gekennzeichneten Texte entspre­chen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers und der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und dergleichen besteht keine Rückgabe- und Veröffentlichungspflicht. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Texte zu kürzen. Copyright für alle Beiträge bei Medienfabrik Güters­loh. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages.

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