Philosophie / Praktische Philosophie Sekundarstufe I/II (gymnasiale Oberstufe GY/GE) „Neuer Kernlehrplan Philosophie: ‚Das Verhältnis von Leib und Seele‘ als inhaltlicher Schwerpunkt in der Q 1 – Ideen zu einer kompetenzorientierten Unterrichtsplanung“ Der neue Kernlehrplan Sek II weist im Inhaltsfeld 3 „Das Selbstverständnis des Menschen“ den verbindlichen inhaltlichen Schwerpunkt: „Das Verhältnis von Leib und Seele“ auf. Die obligatorischen Kompetenzen lauten: Sachkompetenz: „Die Schülerinnen und Schüler analysieren ein dualistisches und ein monistisches Denkmodell zum Leib-Seele-Problem in seinen wesentlichen gedanklichen Schritten und grenzen diese Denkmodelle voneinander ab.“ sowie Urteilskompetenz: „Die Schülerinnen und Schüler erörtern unter Bezugnahme auf die behandelten dualistischen und materialistisch-reduktionistischen Denkmodelle argumentativ abwägend die Frage nach dem Verhältnis von Leib und Seele“. Folgende Rahmenbedingungen sind für die Unterrichtsplanung zu berücksichtigen: Gegenüber der früheren Behandlung des Themas – in der Stufe 11 bzw. Einführungsphase – besteht eine veränderte Altersstruktur der Kurse. In Bezug auf das Leib-Seele-Problem herrscht eine mediale Überflutung hinsichtlich von Informationen bei gleichzeitigem Mangel an anerkannter Systematik, auch bei den in den Kompetenzen verwendeten Begriffen „Dualismus, Monismus, Materialismus und Reduktionismus“, ihrer Zuordnung und Abgrenzung. Entsprechend sind die Ziele der Fortbildung:  Überblick über die Problemstellungen, Theorien und Positionen der „philosophy of mind“ als Grundlage für eine sinnvolle didaktische Reduktion  Angebot motivierender Zugänge und Veranschaulichungen der Problemstellungen als Grundlage für eine schülerorientierte Planung  Angebot handhabbarer Reihenkonzepte zu diesem Thema auf der Grundlage von Texten aus dem Reader und aus den Schulbüchern  Exemplarische Einführung in den Umgang mit den Anforderungen des Kernlehrplans, den obligatorischen Sachund Urteilskompetenzen, fakultativen Methodenkompetenzen, mit der Konzeption eines schulinternen Currriculums Struktur des Fortbildungstages: Wir gehen aus von phänomenologischen Beschreibungen leiblicher Erfahrungen, klären durch Input und Textarbeit den für die Vermittlung im Unterricht relevanten Stand der Neurowissenschaften und der „philosophy of mind“, um eine Übersicht der philosophischen Positionen zum Leib-Seele-Problem zu geben: Dabei orientieren wir uns an Ansgar Beckermann, der den Substanz-Dualismus René Descartes‘ und die Kritik des materialistischen Reduktionismus im Eigenschafts-Dualismus Thomas Nagels diskutiert. (Das Leib-Seele-Problem. Eine Einführung in die Philosophie des Geistes, Paderborn, 2. A. 2011). Wir zeigen aber auch abschließend alternative Zugänge zum Thema in der Tradition der Phänomenologie des Leibes (Husserl) nach Gernot Böhme unter dessen Buchtitel „Leibsein als Aufgabe. Leibphilosophie in

pragmatischer Hinsicht“ (Zug 2003, jetzt auch in:„Ich-Selbst. Über die Formation des Subjekts“, München 2012). Als Methoden werden u. a. vorgestellt: MK 1: „Die SuS beschreiben Phänomene der Lebenswelt vorurteilsfrei ohne verfrühte Klassifizierung“/ MK 2: „Die SuS arbeiten aus Phänomenen der Lebenswelt und präsentativen Materialien [Metaphern] abstrahierend relevante philosophische Fragen heraus und erläutern diese“/ MK 6: „Die SuS entwickeln mit Hilfe heuristischer Verfahren (Gedankenexperimenten [echten Experimenten wie Husserls ‚Zwei-Hände-Experiment‘ oder die „Rubber-Hand-Illusion“]), eigene philosophische Gedanken und erläutern diese.“/ MK 11: „Die SuS stellen grundlegende philosophische Sachverhalte und Zusammenhänge in präsentativer Form (u.a. Visualisierung, bildliche und szenische Darstellung) dar“. Fortbildung: Abiturprüfung und Klausurstellung im Fach Philosophie – Was ändert sich durch den neuen Kernlehrplan? Ab 2014 gilt im Fach Philosophie, wie auch in den anderen Gesellschaftswissenschaften, der neue Kernlehrplan, zunächst für die EF – und ab 2017 auch erstmalig für die Durchführung der Abiturprüfungen. Mit dem Kernlehrplan ist außer einer konsequenten Kompetenzorientierung des Unterrichts auch eine neue Aufgabenart für das Abitur vorgesehen: die „Erörterung eines philosophischen Problems“; dieser Aufgabentyp enthält, je nach Erörterungsgrundlage, drei Unterarten, von denen durch die Vorgaben zwei für die Abiturprüfungen ab 2017 zugelassen werden. Diese neuen Aufgabenformate und auch die schon bekannte Aufgabenart „Erschließung eines philosophischen Textes mit Vergleich und Beurteilung“ sind lt. Kernlehrplan grundsätzlich für Philosophie als 3. und 4. Fach vorgesehen. Die Fortbildung will auf der Basis des neuen Kernlehrplans Hilfen für die Planung und Durchführung der mündlichen Abiturprüfungen in Philosophie als 4. Fach geben. Dabei soll u. a. aufgezeigt werden, wie ein an Kompetenzerwartungen ausgerichteter Erwartungshorizont speziell für mündliche Prüfungen aussehen kann. Außerdem werden die o. g. neuen Aufgabenformate vorgestellt, so dass sie spätestens ab der Q1 mit den Schülerinnen und Schülern eingeübt werden können. Der 2. (halbe) Fortbildungstag dient dazu, die gemachten Erfahrungen mit dem Einsatz und der Einübung der neuen Aufgabenformate auszutauschen und zugleich die von den einzelnen Fachkolleginnen und -kollegen dazu entwickelten neuartigen Themen bzw. Aufgabenstellungen zu sichten und in ihrer Eignung zur Kompetenzüberprüfung einzuschätzen. Informationen über die rechtlichen Grundlagen für die Prüfungen im 4. Fach erfolgen per PPP. Es ist weiterhin vorgesehen, Prüfungsgespräche im Inhaltsfeld Werte und Normen des Handelns (Ethik) zu simulieren sowie kriteriengeleitet und evaluierend zu beobachten. Die Einführung in die neuen Aufgabenformate soll durch die Vorstellung exemplarischer Texte, Aufgabenstellungen und Erwartungshorizonte geschehen.

Hannah Arendt: Macht und Gewalt – Hilfen für die Umsetzung der neuen Vorgaben für das Zentralabitur im Fach Philosophie (2014 ff.) (Schulform: Gymnasiale Oberstufe) Die seit 2008 unverändert gebliebenen Vorgaben (sog. Obligatorik) für das Zentralabitur im Fach Philosophie haben für den Abiturjahrgang 2014 ff. erstmalig eine deutliche Veränderung erfahren. Die wichtigste davon ist die Vorgabe von Hannah Arendts Essay ‚Macht und Gewalt’. Er tritt an die Stelle der kantischen Friedensschrift und verlangt insofern, anders als die übrigen Änderungen in der Obligatorik, auch einen neuen Zuschnitt in der Problemorientierung des Rahmenbzw. Kursthemas Rechts- und Staatsphilosophie (Q1 Gymnasium bzw. Jgst. 12 Gesamtschule). Die Veranstaltung informiert knapp über alle Änderungen innerhalb der Obligatorik und ihre möglichen Konsequenzen für einen sinnvollen Zuschnitt der jeweiligen Kursthemen innerhalb der Qualifikationsphase. Sie stellt weiterhin Materialien bereit, die eine vorgabengemäße Behandlung der o. g. Schrift Arendts ermöglichen und zeigt Optionen für einen entsprechenden problemorientierten Reihenkontext auf. Darüber hinaus wird der fachphilosophische und zeitgeschichtliche Hintergrund entfaltet, auf dem Arendts kleine Schrift von 1970 beruht. Die Entfaltung der fachphilosophischen Grundlagen erfolgt unter anderen durch die selbstständige Erarbeitung von unterschiedliche fachliche Aspekte aufspannenden Textauszügen, die, wie die verwendeten Methodenformate, ebenfalls für den Einsatz in einem kompetenzorientierten Philosophieunterricht geeignet sind. Die Vorstellung und Diskussion von zwei alternativen Modellreihen mit einer didaktisch sinnvollen Einbettung von Arendts Schrift bilden den Schlusspunkt. Alle eingesetzten Materialien und Methoden werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem Reader, der auch digitalisiert zur Verfügung steht, zugänglich gemacht. Diagnose und Förderung von Argumentations- und Urteilskompetenz im Hinblick auf das Zentralabitur im Fach Philosophie (Schulform: Gymnasiale Oberstufe) Die Argumentations- und Urteilsfähigkeit gehört zweifellos zu den wesentlichen Kompetenzen des Philosophieunterrichts, eine Auffassung, die auch der Lehrplan für die Sek II unterstützt, wenn er die kognitiv anspruchsvollsten Operationen im Anforderungsbereich III ansiedelt, in dem eben das Urteilen im Zentrum steht. Demgemäß verlangen auch die Aufgabenstellungen im Zentralabitur von den Schülerinnen und Schülern stets eine eigene begründete Stellungnahme und Positionierung zu erarbeiteten Positionen und Ansätzen. Im Gegensatz dazu steht die Beobachtung, dass die Diagnose und Förderung philosophischer Urteils- und Argumentationskompetenz im Philosophieunterricht oft eher sporadisch erfolgt und deutlich weniger Aufmerksamkeit beansprucht als z. B. die Förderung des Textverstehens. Hiervon ausgehend möchte die Fortbildung die Eigenart philosophischen Argumentierens transparent machen sowie Gütekriterien für philosophisches Urteilen in unterschiedlichen Themengebieten wie Ethik, Staatsphilosophie und Erkenntnistheorie erarbeiten, die auch zu ihrer Bewertung genutzt werden können.

Darüber hinaus werden Methoden, Aufgabenstellungen und Materialien in den Blick kommen, welche die Urteils- und Argumentationsfähigkeit gezielt zu fördern vermögen. Die Fortbildung ist so angelegt, dass die genannten Gütekriterien gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickelt und die Ideen zur unterrichtlichen Förderung der Urteilsfähigkeit untereinander ausgetauscht werden. Ein Reader, u. a. mit einem Überblick über z. Zt. kursierende Kompetenzbeschreibungen im Bereich des Urteilens und Argumentierens sowie zu spezifischen Methoden ihrer Förderung, ergänzt das Fortbildungsangebot. Durch das Angebot einer Folgeveranstaltung im Abstand von einigen Monaten soll die Möglichkeit zum Austausch über die Ergebnisse des unterrichtlichen Einsatzes der vorgestellten und selbst entwickelten Ideen zur Förderung der Argumentationsund Urteilskompetenz gegeben werden. Kooperatives Lernens im Philosophieunterricht am Beispiel der Frage nach Glück und Moral (Schulform: Gymnasiale Oberstufe) Das Konzept des kooperativen Lernens ist einer der wichtigsten Ansätze zur allseits geforderten Entwicklung eines selbstständigeren Lernens, viele der kooperativen Lernmethoden sind für den Philosophieunterricht sehr geeignet. Inhaltlich geht es in dieser Veranstaltung darum, wie man die Frage „warum moralisch sein?“ bzw. die nach dem Verhältnis von Moral und gelingendem Leben im Philosophieunterricht behandeln kann. In dieser Fortbildung wird ein kurzer Überblick über das Konzept und die Methoden des kooperativen Lernens gegeben, einige Methoden sollen von den Teilnehmern selbst erprobt werden. Die Teilnehmer erproben die vorgestellten Methoden, stellen gegebenenfalls selbst Methoden vor und bewerten ihre alltagspraktische Tauglichkeit. Außerdem erörtern sie Wege, die Frage nach dem Verhältnis zwischen Glück und Moral in den Philosophieunterricht einzubringen. Methoden der Textarbeit im Philosophieunterricht (Schulform: Gymnasiale Oberstufe) Die Schulung der Methodenkompetenz in Bezug auf das Verständnis von Texten ist ein zentrales Element des Philosophieunterrichts. Die Fortbildung bietet einen Überblick über unterschiedliche Formen der Textarbeit und stellt einzelne Methoden genauer vor. Die Moderatorinnen und Moderatoren geben zunächst einen Überblick über Textarbeitsmethoden, anschließend werden einzelne Methoden gemeinsam erprobt und wird ihre Tauglichkeit für den Unterricht diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erproben die vorgestellten Methoden, stellen gegebenenfalls selbst Methoden vor und erörtern ihre alltagspraktische Tauglichkeit. Projektkurse im Fach Philosophie (Schulform: Gymnasiale Oberstufe) Im Zuge der neuen Verordnung für die gymnasiale Oberstufe werden an den Schulen NRWs Projektkurse eingerichtet, die das Spektrum der bewährten Oberstufenkurse erweitern. Projektkurse stellen gerade für das Fach Philosophie eine Chance dar, die nicht ungenutzt verstreichen sollte. Bislang jedoch fehlen

didaktische Reflexionen Projektkursen.

und

praktische

Erfahrungen

zu

philosophischen

Was bedeutet überhaupt Projektarbeit? Welche Chancen und Schwierigkeiten ergeben sich bei der Einrichtung spezifisch philosophischer Projektkurse? Welche Themen eignen sich? Wie könnte ihr Verlauf geplant werden? Wie sehen philosophische Produkte aus? Gemeinsam zu erarbeitende Antwortmöglichkeiten auf diese Fragen stehen im Zentrum der Fortbildung. Als Gesprächsgrundlage dienen Informationen zu Rahmenvorgaben, Merkmalen, Lernzieldimensionen und Phasenmodellen der Projektarbeit. Je nach Bedarf können diese Informationen durch einen Überblick über projektspezifische Methoden, über Formen der Projektdokumentation oder durch eine Skizze zu einem philosophischen Projektkurs ergänzt werden. Ein Reader mit begleitenden Materialien ergänzt die Arbeit der Fortbildung. Die Veranstaltung ist als ein Forum zum gemeinsamen Austausch für alle diejenigen geplant, die sich für die Thematik interessieren oder bereits einen Projektkurs Philosophie an ihrer Schule einrichten. In einer zentralen Arbeitsphase werden (je nach Planungsstand der Teilnehmer arbeitsteilig organisierte) Vorplanungsgruppen gebildet, in denen für die Projektarbeit geeignete philosophische Themen zusammengetragen und bearbeitet werden. Wünschenswert ist, wenn einzelne Teilnehmer in Planung befindliche oder bereits erprobte Konzepte für philosophische Projektkurse vorstellen können. Sofern Interesse besteht, kann eine Folgeveranstaltung angeboten werden, die Formen der Leistungsbewertung von Projektarbeit und die Gestaltung von Produkttagen thematisiert. Welttag der Philosophie – gelungene Projekte, gemeinsame Erfahrungen, zukünftige Aktivitäten für PP- und PL-Lehrerinnen und Lehrer (Schulform: Sekundarstufe 1 und 2 aller Schulformen) Bezug zum Kernlehrplan Praktische Philosophie Jahrgangsstufen 9/10 Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft, inhaltliche Schwerpunkte: „Recht und Gerechtigkeit“, „Utopien und ihre politische Funktion“, „Völkergemeinschaft und Frieden“ zum Lehrplan S II: Jahrgangsstufe Q 1 – erstes Halbjahr: „Probleme des menschlichen Handelns“ (Obligatorik: Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung) sowie zweites Halbjahr: „Probleme von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft“ (Obligatorik: John Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit) Seit 2002 feiert die UNESCO am dritten Donnerstag im November den Tag der Philosophie. Wir bieten Erfahrungsberichte zu den durchgeführten Projekten: Modell A: Kooperationen zwischen Schule und Hochschule: Eine Schule diskutiert über Menschenrechte (Bonn, 2007); Modell B: Jahrgangsstufen übergreifender Austausch zwischen PP- und PL-Kursen (Aachen): 2007: Wo und wie geht’s ein Stück zum Glück?, 2009: „Tiere philosophieren, damit Menschen kapieren? – Dietmar Daths Roman-Drama „Die Abschaffung der Arten“; 2010: „Eine Doppelstunde an Kants Tafelrunde“, 2011: „Globale Gerechtigkeit durch gemeinsames Kochen mit Amartya Sen“

Ausgehend von den schulspezifischen Möglichkeiten der Teilnehmenden werden Projekte zur Etablierung und Stabilisierung der Fächer „Praktische Philosophie“ und „Philosophie“ im Schulprogramm entworfen. Generation Internet – Aufwachsen in digitalen Paradiesen? (Schulform: Sekundarstufe 1 aller Schulformen, Berufskolleg) Kaum ein Thema wird in Wissenschaft und Öffentlichkeit kontroverser diskutiert als die Bedeutung des weltumspannenden Internets für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und die Zukunft der Gesellschaft. Das Heranwachsen einer Generation junger Menschen, die in eine digital vernetzte Informationswelt hineingeboren wurden und auf sie nicht mehr verzichten wollen, manifestiert sich in der Generationsbezeichnung der „Digital Natives“, die von den „Digital Immigrants“ nicht mehr verstanden werden. Das Unterrichtsvorhaben „Virtualität und Schein“ (Fragenkreis 6), das im Kernlehrplan der Praktischen Philosophie für die Jahrgangstufen 7/8 vorgesehen ist, bietet die Möglichkeit, den Einfluss dieses Mediums auf Urteile und Handlungen zu reflektieren. Macht Surfen schlau oder dumm, aggressiv oder zivilisiert? Verlieren die „User“ und „Gamer“ den Kontakt zur realen Welt und ist das ausschließlich negativ zu beurteilen? Dass das Internet Veränderungen herbeiführt, ist kaum zu leugnen; die Experten sind sich aber uneins, ob es mehr nutzt oder schadet. Beide Seiten des Expertendilemmas kommen in der Fortbildung zu Wort. Weiterhin soll in der Fortbildung untersucht werden, wie die Jugendlichen, aber auch Eltern und Pädagogen Gefahren verringern und einen vernünftigen Umgang mit diesen neuen Medien fördern können. Die Entwicklung der Sachkompetenz, kritisch mit neuen Medien umzugehen und die Bedeutung der medialen Kulturtechniken zu reflektieren, steht im Mittelpunkt der Fortbildung. Schließlich soll untersucht werden, welche unterrichtspraktischen Materialien besonders geeignet sind, diese Kompetenz zu erweitern. Auf Grundlage einer theoretischen Diskussion philosophischer Texte, die Lösungen für die angesprochene Problematik anbieten, werden von den Teilnehmern Bausteine für den praktischen Unterricht (arbeitsteilige Konzeption eines Stationenlernens) entwickelt und bearbeitet. Als Material dienen verschiedene Texte, Bilder und Filmausschnitte, welche die Problematik des virtuellen Ichs, der community in virtuellen Welten und der Heilsbotschaften der Cyberwelt veranschaulichen. „Freiheit und Verantwortung – zwischen Eskapismus und Selbstaufgabe“ (Schulform: Sekundarstufe 1 aller Schulformen, Berufskolleg) Bezug zum Kernlehrplan Jahrgangsstufen 7 - 9 (Gym) bzw. 9/10 (Ges, RS, HS) und dem Berufskolleg, Fragenkreis 3 „Die Frage nach dem gutem Handeln“ inhaltlicher Schwerpunkt „Freiheit und Verantwortung.“ Die Fortbildung nimmt das Thema „Freiheit und Verantwortung“ auf, um eine Bestimmung des Standpunktes des Lehrers/ der Lehrerin anzubieten. Dies soll zwischen den Extremen der bindungslosen Selbstverwirklichung des „lonesome riders“ auf der einen Seite und der Selbstüberforderung durch zu viel Verantwortung auf der anderen Seite ermöglicht werden. Auch für Jugendliche vor dem Eintritt in die

Berufsausbildung bzw. der Oberstufe ist die Auseinandersetzung mit dem Traum von einem freien Leben ein bedeutendes Thema. Gleichzeitig sind sie zunehmend gefordert, sich zu überlegen, wie viel Verantwortung sie für sich und andere übernehmen wollen. Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe des Unterrichts in Praktischer Philosophie, über Freiheit und Verantwortung zu reflektieren. Keineswegs geht es in der Fortbildung darum zu klären, ob der Mensch überhaupt frei zu nennen ist. Vielmehr behandeln wir die ethischen Bedingungen für verantwortliches Entscheiden und Handeln. Methodisch wird während der Veranstaltung audiovisuelle Materialien (Filme und Lieder), sowie literarische Texte zum Umgang mit dem Thema vorgestellt. Gewalt und Aggression (Schulform Sekundarstufe 1 aller Schulformen und Berufskolleg) Bezug zum Kernlehrplan Jahrgangsstufen 7/8 Fragenkreis 3: „Die Frage nach dem guten Handeln“, inhaltlicher Schwerpunkt „Gewalt und Aggression“ Wir konzentrieren uns dabei auf die anthropologische und ethische Dimension („Menschenbild und Handlungsfeld“). Dabei klammern wir die Fragen der Genese („Woher kommt das Böse?“) und der Mediation („Wie ist ein Streit zu schlichten?“) bewusst ebenso aus wie die Diskussion um das Verhältnis zwischen Macht und Gewalt als Thema der politischen Staatsphilosophie. Stattdessen berücksichtigen wir auf der einen Seite Problembeschreibungen (Thomas Hobbes, Erich Fromm) und Problemlösungen (Mahatma Gandhi, Alfred Hirsch), auf der anderen Seite die personalen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Am Beispiel des schwedischen Films, „Evil“ (2003) zu dem gleichnamigen autobiographischen Roman (1981), wird die Analyse von Konfliktsituationen und Psychogrammen methodisch vorgestellt, übertragbar auf analoge Filme zum Problem elterlicher Gewalt und Mobbing-Erfahrungen Jugendlicher sowie zur Problemlösung im Dialog. „Ist das (nicht) wirklich schön? Praktisch-philosophische Ästhetik in den Klassen 5 und 6“ (Schulform: Sekundarstufe 1 aller Schulformen und Berufskolleg) Bezug zum Kernlehrplan Jahrgangsstufen 5/6, Fragenkreis 6 „Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien“, inhaltlicher Schwerpunkt „’schön’ und ‚hässlich’“ Input ist die Vorstellung einer Theorie, nach der die für unser Fach – neben der ethischen – wesentliche ästhetische Entwicklung der Schülerinnen und Schüler mit den Kompetenzen der Diagnose und Individuellen Förderung beschrieben werden kann. Diese Theorie von M. J. Parsons wird an einem konkreten Beispiel erläutert: Franz Marcs Bild „Pferd in der Landschaft“ , Folkwang-Museum, Essen. In Lernstationen soll Unterrichtsmaterial zur dialektischen Spannung zwischen den polaren Begriffen „schön“ und „hässlich“ erprobt werden, zwischen Alltags- und Museums-Kultur: Internet-Schönheits-Checks, Metamorphose-Märchen, Cindy Shermans Verwandlungen, die kulturgeschichtlichen Lexika Umberto Ecos zu Schönheits- und Hässlichkeitsvorstellungen.