Feuer machen

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Feuer machen 1.Einleitung Früher war Feuer lebenswichtig. Man brauchte es zum Wärmen, zum Essen machen, zur Beleuchtung und als Schutz vor Tieren. Heute wird das Feuer nur noch benötigt, um Kerzen oder andere Lichter anzuzünden. Dinge, die nicht unbedingt notwendig sind. Weil wir im normalen Leben kein Feuer mehr brauchen, wissen die meisten Menschen nicht, wie man ein Feuer anbekommt ohne solche moderne Hilfsmittel wie Benzin, Spiritus oder Feueranzünder. Auf den nächsten Seiten lernst du, wie du ein Feuer nur mit Mitteln anbekommst, die du in der Natur findest. Das einzige, was nicht aus der Natur stammt, ist die Streichholzschachtel. Also pass‘ gut auf, denn du bekommst nur ein einziges Streichholz, um das Ganze auszuprobieren!

Das brauchst du, um ein gutes Lagerfeuer zustande zu bringen: - einen guten Platz fürs Feuer - Streichhölzer - Zunder (Das ist ein Material was sofort brennt, wenn man ein Streichholz ran hält. Mit dem Zunder wird das eigentliche Feuerholz angezündet) - Feuerholz - Sauerstoff (Ohne Sauerstoff brennt kein Feuer)

2.ein sicheres Feuer aufbauen 1. Schritt: Genehmigung

In den meisten Bundesländern braucht man eine Erlaubnis von der Feuerwehr oder vom Ordnungsamt, um Feuer zu machen. In Sachsen gilt folgende Regelung (sächsisches Polizeigesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. September 1999 – SächsGVBl. S.466): § 11 Abbrennen offener Feuer (1) Für das Abbrennen von offenen Feuern ist die Erlaubnis der Ortspolizeibehörde erforderlich. Keiner Erlaubnis bedürfen Koch-, Lager- und Grillfeuer mit trockenem unbehandelten Holz in befestigten Feuerstätten oder mit handelsüblichen Grillmaterialien (z.B. Grillbrikett) in handelsüblichen Grillgeräten. Die Feuer sind so abzubrennen, dass hierbei keine erheblichen Belästigungen Dritter durch Rauch oder Gerüche entsteht. (2) Das Abrennen ist zu untersagen oder kann mit Auflagen verbunden werden, wenn Umstände bestehen, die ein gefahrloses Abbrennen nicht ermöglichen. Solche Umstände können z.B. extreme Trockenheit, die unmittelbare Nähe des Waldes, die unmittelbare Nähe feuergefährlicher Stoffe usw. sein. Auf Nummer Sicher geht ihr, wenn ihr vor dem ersten Lagerfeuer mit der Feuerwehr oder dem Ordnungsamt redet und fragt wie ihr euch in Zukunft verhalten sollt.

2. Schritt: den Lagerfeuerplatz vorbereiten Feuer kann sehr gefährlich werden. Deshalb musst du einen Platz suchen, von wo aus sich das Feuer nicht weiter ausbreiten kann. Dieser Platz muss weit genug vom Wald weg sein, da durch den Funkenflug ein Waldbrand ausgelöst werden kann. Der Untergrund darf nicht brennbar sein! Deshalb ist es streng verboten auf Heide- oder Moorboden Feuer zu machen. Dort kann sich das Feuer durchfressen und völlig unvermutet an einem anderen Ort wieder aufflammen – vielleicht auch erst nach Tagen. Auch auf trockenen Wiesen darf kein Feuer gemacht werden. Am sichersten ist es, wenn du das Feuer auf der bloßen Erde (oder Felsen) machst. Dazu hebst du im Umkreis von 1m mit einem Spaten die Grasnarbe aus und legst sie sorgfältig zur Seite, damit du sie Marko Schubert © www.efk-ev.com

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später wieder über die gleiche Stelle decken kannst. (ein paar Tage später soll niemand mehr sehen, dass du hier Feuer gemacht hast). Dann legst du um deine eigentliche Feuerstelle noch einen Ring von Feldsteinen (aber keine Steine aus dem Wasser nehmen, weil diese zerplatzen können). Die Steine verhindern, dass sich die Glut weiter ausbreitet Wenn du nur einmal an derselben Stelle Feuer machen willst, kannst du auch einfach die Ausgestochene Grasnarbe um das Feuer legen – mit der Erde nach oben.

3. Schritt: Zunder und Holz suchen a) Zunder Das ist der wichtigste Teil am ganzen Lagerfeuer. Zunder ist ein Material, dass ganz leicht brennt (mit einem Streichholz). Man braucht den Zunder, um das eigentliche Feuerholz anzuzünden. Als Zunder eignet sich hervorragend: - trockenes Reisig (sogar nach etwas Regen sind die unteren, abgestorbenen Äste von Nadelbäumen noch trocken) - trockenes Moos - Tannennadeln - Trockene Tannenzapfen - Harz - Kleines trockenes Holundermark - Alte trockene Vogelnester - Rinde, besonders Birkenrinde (brennt sogar, wenn es nass ist) - Trockene Holzspäne (wenn es lange geregnet hat, ist das die beste Möglichkeit, um ein Feuer zu bekommen: Mann spaltet einen dicken Ast. In der Mitte ist er noch trocken. Aus diesem trockenen Stück schnitzt man sich feine Späne) b) Holz Weichholz Vorteile:

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Nachteile:

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Bäume:

Brennt sehr schnell Damit kann man gut ein Feuer anzünden

Sehr schnell verbrannt Keine Glut, daher zum Kochen nicht geeignet - Nadelholz rußt sehr stark, Harzgallen zerspringen knallend. Dadurch starker Funkenflug  Gefahr: Brandlöcher alle Nadelbäume, aber auch: Haselnuss, Weide, Linde, Esche, Pappel, Erle

Hartholz -

brennt langsam hohe Heizkraft gute Glut gut zum Kochen geeignet Brennen schwer an Darum Feuer mit Weichhölzern starten und Hartholz nachlegen

Birke -

brennt auch nass Rinde lässt sich sehr gut als Zunder nehmen Rauch brennt nicht in den Augen Bildet gute Glut, aber wenig Heizkraft

Grob gesagt: alle Laubbäume, aber einige Laubbäume sind auch zu weich. Gutes Hartholz: Ahorn, Eiche, Buche

Achte beim Holzsuchen auf folgendes: - möglichst nur trockenes Holz mitnehmen - keine Bäume um machen! - keine Äste von frischen Bäumen abreißen oder abschneiden - Kein Holz direkt vom Boden nehmen  das ist fast immer nass oder morsch. Nasses und morsches Holz brennt nicht! - trockenes Holz machst du am besten von umgefallenen Bäumen ab, die auf einigen ihrer Äste liegen oder du nimmst Äste, die nicht direkt flach auf dem Boden liegen c) -

ein paar Merksätze zur Brennbarkeit des Holzes: Trockenes Holz brennt besser (schneller) als nasses Späne brennen besser als Äste Kantiges Holz brennt besser als rundes (darum vorher spalten) Halbrundes Holz brennt besser als rundes

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Weiches Holz brennt schneller als hartes Abgelagertes Holz brennt schneller als grünes Senkrecht gestelltes Holz brennt besser als waagerecht gelegtes. Denn Feuer lodert immer von unten nach oben

4. Schritt: Das Feuer aufbauen (A-Feuer) Wenn du das erste Mal Feuer machst, beginne mit dem A-Feuer, denn es ist das Einfachste. 1. Feuerstelle vorbereiten (siehe oben) 2. 3. Zuerst legst du 3 Hölzer mit ca. 5cm Durchmesser und 30cm Länge zu einem A zusammen. Die offene Seite des A-Feuers zeigt immer in die Richtung aus der der Wind kommt. 4. Als nächstes legst du in die Mitte des A genügend Zunder (Birkenrinde, Reisig, ...). Achtung das Zundermaterial muss total trocken sein! 5. Darüber legst du dann etwas groberes Reisig oder zerkleinerte Äste. Jetzt errichtest du eine Pyramide aus etwas größeren Holzstücken über dem A. Zum Schluss brauchst du nur noch ganz unten ein Streichholz an den Zunder halten und dein Feuer brennt. Wenn alles richtig brennt, kannst du größere Holzstücke nachlegen.

5. Schritt: Feuer löschen Wenn das Feuer nicht mehr gebraucht wird und niemand in der Nähe ist, der es beaufsichtigt, muss es gründlich gelöscht werden! Es könnte sein, dass der Wind die Holzstücke wieder zum Glühen bringt und ein Brand entsteht. Du wirst keinen Erfolg haben, wenn du einen Topf mit Wasser mit einem großem Schwall einfach in die Glut schüttest. Der Wasserschwall treibt die Glut auseinander und sie brennt am Rand weiter. Besser ist es, wenn du das Wasser mit den Fingern langsam ins Feuer sprenkelst. Dadurch werden alle Holzstücke gleichmäßig gelöscht. Danach wird die Feuerstelle wieder ordentlich zugemacht: - alle Steine wieder wegschaffen - keinen Müll liegen lassen - die Grasnarbe ordentlich einsetzen. - Auf die Grasnarbe am besten noch Wasser gießen Wenn du diese Regeln befolgst, wird man nach ein paar Tagen nicht mehr sehen, dass hier Feuer gemacht wurde und niemand wird sich über dich ärgern.

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3.Andere Feuerarten a) Lagerfeuer Pyramidenfeuer Das Pyramidenfeuer ist das meistverwendete Feuer. In der Mitte ist ein Zunderkern, um den dünne Äste/ Holzstücke kegelförmig gestapelt werden. Nach außen wird das Holz immer dicker. Durch immer wieder neues Anlegen von Holzstücken schützt man das Feuer vor dem Umfallen. Als Kochfeuer ist es ungeeignet. Pagodenfeuer Die Form erinnert an eine asiatische Pagode (Tempelgebäude). Es wird in Form einer Pyramide stockwerkartig aufgebaut. Immer zwei Holzscheite werden parallel zueinander gelegt und bilden ein Stockwerk. Der Innenraum muss mit genügend Holz gefüllt sein, so das auch die Außenseite anbrennen kann. Zum Anzünden baut man wieder ein Pyramidenfeuer ungefähr in der Mitte der Pagode. Dieses Feuer eignet sich gut als Lagerfeuer.

b) Verschiedene Kochfeuer Dreibeinfeuer Die Äste an denen der Topf hängt müssen lang genug sein, damit sie nicht beginnen zu brennen.

Galgenfeuer So ähnlich wie Dreibein.

Hirtenfeuer Ist ein ganz einfaches Feuer. Auf die Steine oder Hölzer wird der Topf gestellt. Der Wind kann noch hindurchblasen.

Grabenfeuer Ist ähnlich wie das Hirtenfeuer. Schaufle einfach einen Graben, aber nicht zu breit, damit du auf den Rand noch den Topf stellen kannst.

Polynesisches Feuer. In Polynesien wird so gekocht. Bei diesem Feuer geht dir am wenigsten Hitze verloren. Und es brennt bei jedem Wind und bei Regen. Grabe eine runde sich nach unten verengende Grube und lege Boden und Seitenwände mit armdicken Ästen aus. Entzünde nun in der Grube ein kräftiges Feuer, das die Seitenwände zum Glühen bringt. Stelle jetzt einen Topf in diesen Ring. Du wirst staunen wie schnell dein Essen fertig ist.

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