Experimentalpsychologisches Praktikum

Experimentalpsychologisches Praktikum Prof. Dr. Adrian Schwaninger Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Angewandte Psychologie +41 (0) 76 39...
Author: Jacob Hertz
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Experimentalpsychologisches Praktikum

Prof. Dr. Adrian Schwaninger Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Angewandte Psychologie +41 (0) 76 393 24 46 [email protected]

1. Sitzung

Agenda ƒ

Einführung in die Veranstaltung, Organisatorisches - Vorstellung Dozent und Teilnehmende - Modulbeschreibung und Leitfaden für Studierende - Termine, Themen und Unterlagen ƒ Einführung in das inhaltliche Thema und die entsprechende Fragestellung/en - Kurzfilm „Human Factors in Aviation Security“ - Praktische Übung in Zweiergruppen - Diskussion und Brainstorming zum Experimentieren

Prof. Dr. Hartmut Adrian Schwaninger Schulze

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Vorstellung Prof. Dr. Adrian Schwaninger Beruflicher Werdegang 1991-1998 Studium der Psychologie, Neuropsychologie, Neurophysiologie und Informatik an der Universität Zürich 1999-2003 Assistent am Psychologischen Institut der Universität Zürich 2001-2003 Doktorand am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, Tübingen (Doktorarbeit zum Thema Gesichtserkennung) Seit 2003 Oberassistent am Psychologischen Institut der Universität Zürich, Leiter der Visual Cognition Research Group (www.psychologie.uzh.ch/vicoreg/) Seit 2008 Professor an der Fachhochschule Nordwestschweiz Arbeitsschwerpunkte - Sicherheit und Human Factors - Mensch-Technik-Interaktion - Kognitive und komputationale Modellierung - Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Kognition Prof. Dr. Hartmut Adrian Schwaninger Schulze

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Vorstellung Studierende ƒ ƒ ƒ ƒ

Vorname, Name Ausbildung / Beruf Interessengebiete Evt. Erwartungen an Veranstaltung

=> Bitte Teilnehmerliste ausfüllen

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Teilnehmende ExpPra 2008 Gruppe 6 Sonja Gaiser

Stefanie Ahrens Fabian Stucki

Roland Graf

Stefanie Schaub Karen Fritschi

Michael Haefeli

Arlette Frias

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Modulbeschreibung: Allgemeine Informationen ƒ Pflichtmodul im Bachelor Studiengang ƒ 6 ECTS Credits ƒ Gesamtaufwand: 180 h, davon - 8 Kontaktlektionen à 4 h - Restliche Stunden sind für angeleitetes Selbststudium (Übungen, Lektüre) und Gruppenarbeit

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Modulbeschreibung: Lernziele/Kompetenzen ƒ Das Lernziel dieses Pflichtmoduls ist das Erlangen fundierter Kenntnisse experimentalpsychologischer Methoden. ƒ Es wird vermittelt, wie psychologische Erhebungsund Auswertungsmethoden professionell für die Untersuchung anwendungsrelevanter Fragestellungen eingesetzt werden.

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Modulbeschreibung: Lerninhalte ƒ Entwickeln eines Forschungsdesigns für eine vorgegebene Fragestellung ƒ Auswahl von Forschungsmethoden, Durchführung einer experimentellen empirischen Untersuchung ƒ Auswertung einer empirischen Untersuchung und Ableiten von Schlussfolgerungen ƒ Mündliche und schriftliche Darstellung der Ergebnisse Prof. Dr. Hartmut Adrian Schwaninger Schulze

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Leitfaden zum Experimentalpsychologischen Praktikum: Allgemeines ƒ Ziel des Experimentalpsychologischen Praktikums ist der Erwerb prozeduralen Wissens bezüglich der Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen. ƒ Im Experimentalpsychologischen Praktikum wird (im Unterschied zu den Projekten) ein experimentelles Untersuchungsdesign realisiert, d.h. es wird ein Phänomen aus seinen Bedingungen heraus erzeugt und untersucht. ƒ Die Dozierenden geben den Studierenden dabei das Thema und die experimentelle Fragestellung vor, ebenso wie eine Einstiegsliteratur (ein Grundlagentext aus einem Buch oder ein relevanter Artikel) in das Thema. ƒ Von den Studierenden wird dann die experimentelle Untersuchung der Fragestellung unter Anleitung geplant, eigenständig durchgeführt, ausgewertet, dokumentiert und präsentiert. 9

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Leitfaden zum Experimentalpsychologischen Praktikum: Umfang der studentischen Arbeiten ƒ Die Studierenden planen die Untersuchung, führen sie durch, werten die Daten aus, dokumentieren, interpretieren und präsentieren ihre Ergebnisse. ƒ Die Arbeit wird in Kleingruppen von 3-5 Studierenden realisiert. ƒ Am Ende erstellen alle gemeinsam einen Bericht (max. 20 Seiten) über die durchgeführte Untersuchung. ƒ Darüber hinaus präsentieren sie gemeinsam ihre Arbeit hochschulöffentlich. Die Präsentation sollte 60 min dauern, davon sind 45 min für den Vortrag und 15 min für die Diskussion vorgesehen. Jede/r Studierende leistet für den Bericht und die Präsentation einen individuellen und ausgewiesenen Beitrag.

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Leitfaden zum Experimentalpsychologischen Praktikum: Leistungsbewertung ƒ Die Bewertung der Leistungen im Experimentalpsychologischen Praktikum erfolgt auf der Grundlage der 2er Bewertungsskala. ƒ Es erfolgt eine Bewertung der Leistung jedes einzelnen Studierenden. Diese integriert seinen / ihren Beitrag bei der Untersuchungsdurchführung und der Erstellung von Bericht und Präsentation. Die Leistung wird entweder mit „erfüllt“ oder mit „nicht erfüllt“ bewertet. ƒ Die Studierenden erhalten ein ausführliches Feedback zu ihren schriftlichen und mündlichen Leistungen, das ihnen Hinweise zur Verbesserung ihrer Leistungen gibt.

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Termine, Themen und Unterlagen www.psychologie.uzh.ch/vicoreg/teaching/2008/FHNW_ExPra Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8

Themen und Unterlagen • Einführung in die Veranstaltung, Organisatorisches • Einführung in das inhaltliche Thema und die Fragestellung • Fragestellung und Hypothesen • Variablen und Operationalisierung • Versuchsplan, Störvariablen, Stichprobe • Pilotexperiment • Versuchsdurchführung • Datenauswertung 1 (deskriptiv mit Excel) • Datenauswertung 2 (Hypothesenprüfung mit SPSS) • Interpretation und Diskussion • Bericht erstellen (mit MS Word) • Präsentation erstellen (mit MS PowerPoint) • Studie präsentieren • Berichtabgabe

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Literatur (Lehrtexte) Deutsche Bücher ƒ Huber, O. (2005). Das psychologische Experiment (4. Aufl.). Bern: Huber. -> Leicht verständliche Einführung. ƒ Sarris, V. & Reiss, S. (2005). Kurzer Leitfaden der Experimentalpsychologie. München: Pearson. -> Umfassendere Einführung. ƒ Bortz, J. & Döring, N. (2006). Forschungsmethoden und Evaluation (4. Aufl.). Berlin: Springer. -> Nachschlagewerk. Englische Bücher ƒ Martin, D.W. (2008). Doing Psychology Experiments, 7th Ed. Belmont, CA: Wadsworth. -> Leicht verständliche Einführung. ƒ Kantowitz, B.H., Roediger, H.L., & Elmes, D.G. (2001). Experimental Psychology, 7th Ed. Belmont, CA: Wadsworth. -> Gute ausführlichere Einführung. Prof. Dr. Hartmut Adrian Schwaninger Schulze

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Kurzfilm „Human Factors in Aviation Security“ (8 min)

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Praktische Übung in Zweiergruppen (45 min)

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Praktische Übung in Zweiergruppen (45 min) Erster Versuchsdurchgang ƒ Person 1 löst Röntgenbildtest mit 20 Bildern. Danach Hits, Misses, OK erkannt und Fehlalarme aufschreiben ƒ Person 2 notiert sich Beobachtungen zu folgenden Fragen -

Welche Faktoren könnten die Erkennung verbotener Gegenstände beeinflussen? Was ist zu berücksichtigen für die Planung und Durchführung des Experimentes?

Zweiter Versuchsdurchgang ƒ Wie erster Versuchsdurchgang aber Person 1 und 2 tauschen ihre Rolle (Versuchsperson vs. Beobachter)

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Diskussion und Brainstorming (alle): Welche Faktoren könnten die Erkennung verbotener Gegenstände beeinflussen? • Technik des Systems und Usability: Eine, mehrere Ansichten oder 3D Darstellung • Einstellungen (Bildschirmauflösung, Farbgebung, Anordung der Ansichten falls mehrere vorhanden) • Überlagerung von Objekten, Rotation der Objekte, Gepäckkomplexität • Zeitdauer pro Bild • Befindlichkeit der Person (z.B. Müdigkeit) • Umgebungsfaktoren (Lärm, Dauer, Lichtverhältnisse, Pausen, wird man beobachtet, Anzahl Passagiere) • Sieht man den Passagier, welchem das Gepäckstück gehört (hat man die Zeit dazu, evt. auch Gefahr von Stereotypen) • Herkunft und Destination des Passagiers • „Polizeiliche Intuition“? Können gewisse Personen besser erkennen, dass etwas bei einem Passagier / Gepäck nicht stimmt?

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Diskussion und Brainstorming (alle): Welche Faktoren könnten die Erkennung verbotener Gegenstände beeinflussen? • Andere Gegenstände können Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ablenken • Gefährlichkeit des Gegenstandes • Objekte können schwieriger zu erkennen sein, wenn sie zerlegt sind (z.B. Pistole) • Kombination von gefährlichem Gegenstand in ungefährlichem (z.B. Granate in Puderdose) • Sanktionen, wenn ein Gegenstand verpasst wird • Klarheit von Kontrast und Konturen, Bildqualität • Anzahl, Art und Anordnung der anderen Objekte • Allgemeine (nicht x-ray spezifische Kenntnisse) zu verbotenen Gegenständen • Erfahrung der Person, Vorwissen, welche Gegenstände überhaupt verboten sind, Kriterien was verboten ist • Grösse des Röntgenbildes (Zoom Funktion), Bildverarbeitungsfunktionen • Feedback zu eigener Leistung

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Diskussion und Brainstorming (alle): Zu berücksichtigen für die Planung und Durchführung des Experimentes • Ziel des Tests klar definieren, Fragestellung, was soll wie warum gemessen werden • Genaue Instruktion (sonst erhöht sich der Messfehler) • Ausschalten von Störvariablen (evt. konstante Labor- oder Messbedingungen) • Schwierigkeitsgrad der Bilder (Floor und Ceiling Effekte) • Tagesform der Testperson, Motivation (randomisieren oder kontrollieren) • Wann der Test stattfindet (z.B. vor oder nach dem Mittagessen) • Untersuchungsdesign sollte nicht zuviele Variablen enthalten • Möglichst realitätsnahe Objekte und Gepäckstücke (Generalisierbarkeit) • Lerneffekte skönnen die Messung verfälschen • Lerneffekte könnten unterschiedlich ausfallen, wenn Wiederholungen nicht in der gleichen Session sondern z.B. nach mehreren Tagen durchgeführt würden

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Diskussion und Brainstorming (alle): Zu berücksichtigen für die Planung und Durchführung des Experimentes • Evt. verbotene Gegenstände zufällig in immer neue Gepäckstücke einbauen • Auswahl der Probanden (Novizen vs. Experten, Anzahl Männer / Frauen). Geschlechtspezifische Aufmerksamkeitseffekte (z.B. Lippenstift-Gasspray). Problem der Selbstselektion : Evt. melden sich eher Personen mit guten visuellen Fähigkeiten für eine solche Studie. • Einfache Durchführung, Zeitrahmen vorgeben • Randomisierung um gewisse Störvariablen in den Griff zu kriegen. • Testanordnung: Lerneffekte wenn das gleiche Gepäck mit dem gleichen Objekt wieder kommt. Lerneffekt wenn das gleiche Objekt in einem anderen Gepäck kommt. Evt. wenn das Objekt wieder gezeigt wird, eine andere Rotation des Objektes verwenden.

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Übung 1 bis 04.03.2008 Einstiegsliteratur in das Forschungsthema lesen (verfügbar unter http://www.psychologie.uzh.ch/vicoreg/publications/) ƒ Schwaninger, A. (2003b). Evaluation and selection of airport security screeners. AIRPORT, 02/2003, 14-15. ƒ Schwaninger, A. (2005a). Objekterkennung und Signaldetektion. In: B. Kersten (Ed.), Praxisfelder der Wahrnehmungspsychologie (pp. 108-132). Bern: Huber. -> Seiten 113-125 (Kapitel 3-4.1) Lehrtext ƒ Huber, O. (2005). Das psychologische Experiment (4. Aufl.). Bern: Huber. -> Seiten 1-80 (Kapitel 1-3)

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