Erfahrungsbericht selbstorganisierte Auslandsfamulatur Seychellen - Victoria Hospital, Mahé, Feber 2015

Bericht von Raphaela Lingitz

Studierende Benjamin Lin ([email protected]) 4. Studienjahr Humanmedizin Raphaela Lingitz ([email protected]) 3. Studienjahr Humanmedizin

Abteilung und Zeitraum: Radiologie, Victoria Hospital Mahé, Seychellen, 02.Feber – 22. Feber 2015

Organisatorisches

Man ist gut beraten, wenn man frühzeitig mit der Planung für die Famulatur anfängt. Wir kontaktierten Frau Natasha Marie ([email protected]. oder [email protected]) erst im Oktober per Mail und da kann es dann schon mal knapp werden mit der Bestätigung, denn man benötigt hier viel Geduld bis man eine Antwort erhält (bis zu einem Monat ist ganz normal). Wenn man früh genug dran ist, kann man sich die Station noch aussuchen (wir hatten noch die Wahl zwischen Radiologie, Health Center, Psychiatrie, Augenheilkunde und Physiotherapie; der Rest war schon belegt). Es ist durchaus sinnvoll, falls man zu lange auf eine Antwort wartet, nochmals ein Mail hinzuschreiben bzw. einfach unter 002484388025 anzurufen. Wir bekamen nach ca. zwei Wochen eine Antwort auf unser erstes Mail mit der Anfrage. In diesem Mail bat sie uns ihr folgende Unterlagen beizulegen und zu sagen, auf welche Station wir möchten: Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Supporting letter von der Meduni Graz (hier gibt es auf der Homepage ein Antragsformular). Einem Monat später erhielten wir dann schlussendlich das Mail mit der Bestätigung, dass wir zu diesem Zeitpunkt kommen dürfen.

Flug

Als dann endlich alles bestätigt war, machten wir uns auf die Suche nach einem Flug und wurden auch schnell fündig. Um ca. 700 Euro ging es von München über Abu Dhabi nach Victoria (Etihad und Seychelles Airways). Zudem buchten wir separat noch einen Flug von Graz nach München um ca. 80 Euro, was wir jedem nur empfehlen können. Es lohnt sich die Flüge bei verschiedenen Anbietern zu vergleichen und an unterschiedlichen Tagen vom gewünschten Abflugzeitpunkt zu suchen, denn die Preise variieren teilweise stark abhängig vom Wochentag.

www.billigerfliegen.de, www.checkfelix.com, www.ebookers.com, www.booking.com

Unterkunft

Mit dem Bestätigungs-E-Mail bekommt man von Frau Natasha Marie auch eine Liste mit Unterkunftmöglichkeiten. Wir entschieden uns für Villa La Cachette in Bel Ombre. Das Haus befindet sich auf einer kleinen Anhöhe ein bisschen im Wald Nahe einem kleinen Wasserfall (super Abkühlung nach einem kleinen Anstieg). Unser Appartment hatte 3 Schlafzimmern (jedes mit Klimaanlage), Wohnzimmer, Küche, Bad und einem Balkon. Die Nacht kostet 22 Euro pro Person (dafür hat man auch alleine ein Zimmer, Putzservice alle 2 Tage). Es stellte sich heraus, dass wir es besser nicht treffen hätten können. Paul (Gastvater) brachte uns jeden Tag in der Früh mit dem Auto nach Victoria zu unserer Famulatur. Agnela und Paul waren sehr hilfsbereit und überaus gastfreundlich. Sie waren jederzeit für Fragen zur Stelle, gaben uns super Tipps was wir alles anschauen sollten und halfen beim Organisieren unserer Ausflüge auf La Digue und Praslin.

Famulatur

Am ersten Tag mussten wir um 8 Uhr in der Früh beim Ministry of Health (befindet sich direkt am Krankenhausgelände) sein. Dort warteten wir dann mal auf Frau Natasha Marie, die erst ca eine halbe Stunde später kam (das ist dort ganz normal) um die Bürokratie zu erledigen und die Verwaltungsgebühr in der Höhe von 350 Euro zu bezahlen. Am 2. Tag trafen wir uns noch einmal vor Frau Natasha Marie’s Büro, von wo sie uns dann persönlich auf unsere Abteilung brachte. Die Radiologie ist recht modern ausgestattet, es gibt ein Röntgen, CT/MR und Ultraschall. Die erste Woche waren wir mit dem Befunden von

Röntgenbildern beschäftigt, in der 2. Woche dann mit dem Ultraschall und die letzte Woche verbrachten wir beim MR und CT. Die Kommunikation mit den Ärztinnen und Ärzten vor Ort war manchmal auf Grund sprachlicher Barrieren recht schwierig (es können nicht alle Englisch oder Französisch). Die Ärzteschaft ist sehr international aufgestellt, sie kamen aus China, Pakistan, Indien, Ungarn, etc…Was sehr ungewöhnlich war, ist das kaum eine Ärztin oder ein Arzt einen weißen Mantel oder Namensschilder mit der dazugehörigen Funktion trug, sondern alle in Privatkleidung unterwegs waren. Dies macht es gerade am Anfang etwas schwierig herauszufinden, an wen man sich bei Fragen wenden kann. Dafür reicht es auch für Famulantinnen und Famulanten eine lange Hose und ein kurzes T-Shirt zu tragen. Und einmal mehr ist viel Eigeninitiative gefragt um nicht nur mit Büchern in einen Raum gesetzt zu werden, sondern auch Röntgen-, CT/MR Bilder anschauen zu können sowie bei Ultraschalluntersuchungen zuschauen zu dürfen.

Freizeitaktivitäten und Ausflüge

Während der Famulatur bleibt am Nachmittag genügend Zeit, die verschiedensten Strände auf Mahé zu erkunden. Es zahlt sich wirklich aus sich in einen Bus zu setzen (eine Richtung, egal wie lange man fährt, kostet ca. 30 Cent – gewöhnungsbedürftiger Fahrstil inklusive) und immer wieder zu verschiedenen Stränden zu fahren, denn jeder Strand ist etwas ganz besonderes - einer schöner als der andere. Sehr zu empfehlen ist der Anse Major. Hier muss man sich allerdings auf eine kleine „Wanderung“ von ca. eineinhalb Stunden einstellen. Es lohnt sich aber auf alle Fälle, denn man wird mit wunderschönen Blicken nach Beau Vallon und einem traumhaften Strand belohnt. Zurück geht es entweder zu Fuß oder mit dem Taxiboot um ca. 10 Euro. Für alle, die das Wasser lieben, können wir einen Tauchkurs wärmstens empfehlen. Die Unterwasserwelt ist beeindruckend schön. Wir haben uns für die Tauchschule Dive

Seychelles Underwater Center in Beau Vallon entschieden (man kann jeden Tag mit dem Kurs beginnen und sie sind sehr flexibel mit den Kurszeiten). Wir machten auch einen Ausflug auf Praslin und La Digue. Dafür gingen wir in das Reisebüro SeaShell Travel (sehr kompetent und freundlich), denn es ist günstiger direkt vor Ort die Ausflüge zu buchen, weil man die Resident Card wegen der Famulatur erhält und dadurch viele Vergünstigungen bekommt (nähere Informationen gibt es am ersten Tag der Famulatur von Frau Natasha Marie)

Wissenswertes 

1 Euro entspricht ca. 15 Seychelles Rupees (sehr praktisch ist es eine Kreditkarte zu haben, mit der man gratis Geld im Ausland beheben kann)

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Es wird um ca. 19:00 Ortszeit finster  Taschen- bzw. Stirnlampe ist empfehlenswert, da einige Straßen nicht beleuchtet sind

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Unbedingt Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor mitnehmen (Sonnencreme vor Ort ist um einiges teurer)

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Teilweise sind viele Gelsen unterwegs  Gelsenschutzmittel ist gerade am Abend empfehlenswert

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Regenschirm  hin und wieder regnet es sehr heftig

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UK-Adapter und evtl. noch einen Mehrfachstecker (um mehrere Sachen gleichzeitig laden zu können)

Abschließend ist noch zu sagen, dass es uns sehr gut gefallen hat, es eine unvergessliche Erfahrung war und wir es jedem Studierenden absolut empfehlen können.

Bei Fragen bitte einfach an die oben genannte E-Mail-Adresse schreiben.

Sonnenuntergang in Beau Vallon

Ausblick bei der Wanderung zum Anse Major

Schildkröte auf La Curieuse

Museum auf La Curieuse

Port Glaude

La Digue am Weg zum Anse Source d‘Argent

Erfrischendes Obst am Anse Source d’Argent auf La Digue Kokosnüsse sind super Durstlöscher