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Inhalt Worauf es bei der Moderation ankommt " " " " "

Was Moderation bringt Wann Sie Moderation einsetzen sollten Welche Rahmenbedingungen Moderation braucht Welche Rolle Sie als Moderator haben Was Moderation nicht ist

Eine Moderation vorbereiten " " " " " "

Warum die Vorbereitung so wichtig ist Wer nimmt teil? – Die Adressatenanalyse Worum geht es in der Sitzung? Wie wird eine Arbeitssitzung gestaltet? Organisation und Logistik sorgfältig planen Worauf Sie bei der Einladung achten sollten

Die Moderation durchführen " " "

Mit der Einleitung die richtige Atmosphäre schaffen In der Arbeitsphase zu Ergebnissen kommen Zum Abschluss den Erfolg sichtbar machen

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Wie strukturiert man die Arbeitsphase? " " "

Das Handwerkszeug des Moderators " " "

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Intensiv arbeiten in Kleingruppen 38 Jeder Moderationsauftrag stellt andere Anforderungen 38 Typische Arbeitsphasen 44

Moderationstechniken Die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen Wie Sie schwierige Situationen meistern können

Die Moderation nachbereiten

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Die Ergebnisse im Protokoll festhalten Erfolge sichern, aus Fehlern lernen

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Literatur Stichwortverzeichnis

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Was Moderation nicht ist

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Eine Moderation vorbereiten Alle Dinge gelingen, wenn sie vorbereitet sind, und misslingen, wenn sie nicht vorbereitet sind.

(Konfuzius)

Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg einer Arbeitssitx zung (Workshop, Besprechung, Meeting, Qualitätszirkel, Teamsitzung etc.) ist eine gründliche Vorbereitung. Davon handelt das folgende Kapitel. Sie erfahren ! wie Sie die geeigneten Teilnehmer auswählen (S. 19) ! wie Sie Anlass und Ziel der Sitzung korrekt ermitteln (S. 22) ! wie Sie alle zur Gestaltung erforderlichen Mittel organix sieren (S. 25) ! wie eine korrekte Einladung aussieht (S. 27)

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Eine Moderation vorbereiten

Warum die Vorbereitung so wichtig ist Eine effiziente Arbeitssitzung beginnt mit der optimalen Vorbereitung. Diese erste Phase ist wichtig, weil sie unverx zichtbare Informationen zum Hintergrund, zu den Teilnehx mern und für die Planung der Arbeitssitzung liefert. Als Mox derator sollten Sie sich deshalb schon vor Ihrem Einsatz über folgende Aspekte Gedanken machen: ! Wer nimmt teil, und worauf muss ich besonders aufpasx sen? (Adressatenanalyse) ! Worum geht es, und welches Ergebnis wollen wir erarbeix ten? (Anlass, Auftrag, Ziele und Inhalte der Arbeitssitzung) ! Welche Schritte führen uns zum Ziel der Sitzung, zum angestrebten Ergebnis? (Gestaltung der Arbeitssitzung) ! Welche Arbeitsmittel brauchen wir? Müssen Räume, Überx nachtungsmöglichkeiten etc. bestellt werden? (Organisatix on und Logistik) ! Wer sollte teilnehmen, und wie informiere ich die Teilx nehmer? (Einladung) Im Idealfall setzen Sie sich in der Vorbereitungsphase in Einzelgesprächen mit dem Auftraggeber und einigen repräx sentativen Mitgliedern der Arbeitsgruppe zusammen. Ist das nicht möglich, müssen die wichtigsten Fragen gleich zu Bex ginn der Arbeitssitzung gemeinsam gestellt und beantwortet werden.

Wer nimmt teil? – Die Adressatenanalyse

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Die folgenden Fragelisten zeigen Ihnen, wonach es sich im Rahmen der Vorbereitung zu fragen lohnt. Im Einzelfall kann es natürlich sein, dass einige Fragen wegfallen, dafür aber andere wichtig werden, die zusätzlich gestellt werden müsx sen.

Wer nimmt teil? – Die Adressatenanalyse Je mehr Sie über die Teilnehmer und deren Hintergrund wisx sen, desto besser können Sie Ihre Moderation auf die Gruppe abstimmen. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie keine Wertungen aus den Informationen ableiten, die Sie bei Ihrer Arbeit als neutraler Moderator nur behindern würden. Mit der folgenden Checkliste können Sie die wichtigsten Informationen zu den Teilnehmern zusammentragen:

Checkliste: Adressatenanalyse ! Wer sind die Teilnehmer? ___________________________________________ ! Wie gut kennen sich die Teilnehmer untereinander? ___________________________________________ ! Welchen beruflichen/fachlichen Hintergrund haben sie? ___________________________________________

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Eine Moderation vorbereiten

! Welches Vorwissen/Fachkenntnisse bringen die einzelnen Teilnehmer mit? ___________________________________________ ! Welche Hierarchieverhältnisse herrschen in der Gruppe? ___________________________________________ ! Welche Stellung nimmt die Gruppe im Gesamtunternehx men ein? ___________________________________________ ! Welche Erfahrungen zur gemeinsamen Arbeit/Moderation bringen die Teilnehmer mit? ___________________________________________ ! Wie ist der Informationsstand der Teilnehmer? ___________________________________________ ! Welche Einstellung haben die Teilnehmer zum Arbeitsaufx trag/zur Arbeitssitzung? ___________________________________________ ! Welche Einstellung haben die Teilnehmer zum Moderator und zur moderierten Arbeitsweise? ___________________________________________ Im folgenden Beispiel können Sie sehen, welche Auswirkunx gen es haben kann, wenn die Adressatenanalyse nur lückenx haft durchgeführt wurde.

Wer nimmt teil? – Die Adressatenanalyse

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Beispiel

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Die Situation: Frau Simon wird von Abteilungsleiter Winter gebeten, ein Konfliktgespräch zwischen ihm und seinem Stellverx treter, Herrn Huber, zu moderieren. Frau Simon wird in ihrem Unternehmensbereich gerne als Moderatorin für Konflikte heranx gezogen. Es gelingt ihr meistens sehr schnell, Vertrauen zu den Konfliktparteien aufzubauen und diese bei der Lösungsfindung zu unterstützen. In der Vorbereitungsphase erkennt Frau Simon in Gesprächen mit Herrn Winter und Herrn Huber, dass die Situation keineswegs aussichtslos ist und sieht schon mehrere realistische Lösungsmögx lichkeiten. Ihren Optimismus teilt Sie beiden Gesprächspartnern mit, natürlich ohne konkret zu werden. Im Konfliktgespräch selbst aber verhält sich Herr Huber sehr verschlossen und unkooperativ und leistet nur minimale Beiträge zur Lösungsfindung. Das Gespräch endet ohne greifbare Ergebnisx se, die Fronten scheinen sich sogar noch verhärtet zu haben. Frau Simon ist frustriert. Sie kann sich nicht erklären, wie es dazu kam. Was ist schief gelaufen? – Herr Huber hat bei seinem letzten Arbeitgeber sehr schlechte Erfahrungen mit Moderatoren gex macht. Moderatoren wurden dort als Disziplinierungsx und Durchx setzungskommando eingesetzt. Herr Huber hatte deshalb im Konfliktgespräch Angst, dass Offenheit und Kooperation zu seix nem Nachteil ausschlagen könnten. Aus seinem Erfahrungshinterx grund heraus hat er das Gespräch mehr oder minder bewusst als Finte des Abteilungsleiters verstanden, der seine Vorstellungen durchsetzen will. Er sah für sich dabei also keine aktive Rolle. Frau Simon hat sich bei der Adressatenanalyse offenbar stark auf ihren guten Ruf und ihre Vertrauensstellung im Unternehmen verlassen – und darauf, dass moderierte Sitzungen allgemein positiv eingeschätzt werden. Hätte sie daran gedacht, die beiden letzten Fragen der Checkliste zur Adressatenanalyse zu stellen, hätte das Gespräch wahrscheinlich einen konstruktiven Verlauf genommen.

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Stichwortverzeichnis Abwicklungsprobleme 88 Adressatenanalyse 19 Arbeitsatmosphäre 108 Arbeitsphase 34, 37 ff., 44, 46, 48 ff., 53 Arbeitsplan 32, 35 Arbeitstechniken 57 Aufgaben des Moderators 13, 37 Auftragsklärung 41 Auswertung der Arbeitssitzung 113, 119 Begrüßung 31 Bewertungsbogen 122 Blitzlicht 81 Blockaden 101 f. Brainstorming 58 Disziplin 104 Einladung 2, 27 f. Einleitung 31 Ergebnisprotokoll 115 Ergebnissicherung 36, 113, f. Feedback 52 Flipchartprotokoll 115 Fragearten 39, 94 Fragetechniken 99 Geschlossene Fragen 95 Gruppenkonflikt 107 Handlungsplan 35, 83 Handwerkszeug 57 Ideensammlung 58, 89 Kartenabfrage 62 Kleingruppen 38 Konflikte 107 Konfliktlösung 54 Leitfragen 42 Logistik 25 Matrixdiagramm 77 f.

Mehrpunktabfrage 75 MindxMap 67 Moderationsauftrag 38 Moderationstechniken 58, 88 Momentaufnahme 81 Motivation 8 Nachbereitung 113 Nachfragetechnik 101 Netzbildmethode 67 Offene Fragen 95 Organisation 25 Pinwandprotokoll 115 Planungsprobleme 88 ProblemxAnalysexSchema 69 Probleme 46 Protokoll 114 Rahmenbedingungen 10 Rolle des Moderators 12 Rückfragetechnik 99 Schwierige Situationen 103 SelbstxCheck 119 Spielregeln 33 Sterndiagramm 79 Störungen 110 Tafelprotokoll 115 Teilziele 86 Unsachlichkeit 107 Unternehmenskultur 7 Unübersichtlichkeit 106 UrsachexWirkungsxDiagramm 73 Vielredner 108 Vorbereitung 18 Zeitplan 34, 109 Ziele 86 Zielscheibe 64 Zusammenarbeit 36, 92, 121