ECOWIN AT-HU ENDBERICHT  

NATURSCHUTZ DURCH ÖKOLOGISIERUNG IM WEINBAU TERMÉSZETVÉDELEM A SZŐLŐTERMESZTÉS ÖKOLOGIZÁLÁSÁN KERESZTÜL

Projekt Nr. L00083

Nyugat-magyarországi Egyetem Mezőgazdaság- és Élelmiszertudományi Kar Szaktanácsadó és Továbbképző Intézet

Dieses Projekt wurde gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

ECOWIN Naturschutz durch Ökologisierung im (Projekt Nr. L00083)

Herausgeber: Nyugat-magyarországi Egyetem Mezőgazdaság- és Élelmiszertudományi Kar Szaktanácsadó és Továbbképző Intézet Redaktion: Dr. Vér András Takács Krisztina Autoren: Dr. Cser János Prof. Dr. Benedek Pál Kovács Attiláné László Gyula Dr. Mikulás József Dr. Németh Krisztina Dr. Szőke Lajos Varga Jenő Lektor: Dr. Cser János

Verantwortlicher Herausgeber: Prof. Dr. Schmidt Rezső, dékán

Mosonmagyaróvár 2013

Dieses Projekt wurde gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

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ZUSAMMENFASSUNG über die Ergebnisse des Projektes mit dem Titel „Naturschutz durch Ökologisierung im Weinbau” (ECOWIN), der im Rahmen des österreichisch-ungarischen grenzüberschreitenden Kooperationsprogrammes 2007-2013 verwirklicht wurde. Das Institut für Fachberatung und Weiterbildung der Fakultät für Landwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft der Universität von Westungarn hat sich 2009 als Projektpartner mit seinen Partnern im Rahmen des AT-HU Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ) -Programmes für Erwerb des Projektes ECOWIN „Naturschutz durch Ökologisierung im Weinbau” erfolgreich beworben. In dieser Bewerbung haben wir uns das Ziel gesetzt, im Interesse des Naturschutzes im Weinbau, Bodenbearbeitung und Bodenschutz, Nährstoffwirtschaft und Pflanzenschutz weitere Änderungen zu bestimmen. Wir führen MonitoringUntersuchungen durch (z.B. Analysen der Raubmilbe, Bestimmung der „Bewachsenheitsstufe“ und Artenzusammensetzung der Zwischenreihenpflanzen, Analyse der Erscheinung von Tagesfalterarten, usw.), und verwenden neue Methoden (auf lokalen meteorologischen Messungen basierende Pflanzenschutzprognosen, EUF Bodenuntersuchung, usw.), die die Verwirklichung der Ziele und die Bewertung der Ergebnisse unterstützen. Die Verwirklichung des Projektes begann 2010 und zurzeit laufen die Schlussarbeiten des Abschlussreportes. Die vorliegende Studie präsentiert eine zusammenfassende Bewertung der Verwirklichung des Projektes. Die Studie wurde anhand der Abschlussreporte der am Projekt teilnehmenden Experten erstellt. Die Zusammenfassung berichtet kurz über die wichtigsten Daten des Projektes (allgemeine Daten, Projektbeschreibung, Zielsetzungen, Zielgruppen, Experten, Versuchsgebiete) und detailliert die auf den einzelnen Fachgebieten ausgeübten Tätigkeiten und ihre Ergebnisse in einer einheitlichen Struktur. Die zu den einzelnen Fachgebieten gehörenden detaillierten Beschreibungen finden Sie nach der Zusammenfassung in den von Experten geschriebenen Abschlussreporten.

PRÄMISSE Unser Institut war an zahlreichen Projekten, deren Themen dem Thema dieses Projektes ähneln, als Koordinator und Projektpartner tätig. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind diese Projekte die Folgenden: Umweltschonende Weinbautechnik auf dem Soproner Weingebiet (PHARE CBC); Österreichisch-ungarischer Weinbauseminar, 2005; HACCP Bildung für die Winzer des Soproner Weingebietes; ALICERA - INTERREG IIIC („Lernen um Aufbewahrung der Kompetenz und Identität der Europäischen Ländlichen Bereiche), usw. Außerdem knüpft sich das Projekt organisch an das Programm ECOWIN CZAT ETZ mit identischem Thema, und während der Verwirklichung arbeiten an der naturschutzorientierten Umgestaltung des Weinbaus einzigartig 3 Länder (AT-CZ-HU) zusammen. Das alles macht auch die Kooperation mit dem Projekt „Erarbeitung von Bodenschutzmethoden im Interesse der Verbesserung des Boden-Wasserhaushaltes und Hochwasservorbeugung“ (CZ-AT Programm, Vysocina/Wien/Nieder-Österreich)” möglich. Es gibt weitere Anknüpfmöglichkeiten mit dem „Wiener Vertragsnaturschutzprogramm”, und der niederösterreichischen Bodenschutz-Kampagne. Die Natura 2000 Gebiete in Wien (z.B. Landschaftsschutzgebiet Wien-Liesing) und der Biosphärenpark Wienerwald grenzen sich direkt an den ins Projekt einbezogenen Gebieten, ähnlich wie in Burgenland (z.B. Randgebiete des Berg Leitha, verschiedene trockene grasbewachsene Naturschutzgebiete, Fertő-Hanság Nationalpark, Írottkő Naturpark), deren entomologische und ornithologische Ermittlung durch das Projekt unterstützt wird.

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ALLGEMEINE INFORMATIONEN Projektdauer: 01.04.2010-31.12.2013 Projektbudget: Quellen gesamt: Eigene Quellen ERFA (Europäischer Fond für die regionale Entwicklung) NFÜ (Nationale Entwicklungsagentur)

318.564,36 € 15.928,22 € 270.779,70 € 31.856,44 €

Konsortiumsleiter: Bio Forschung Austria Adresse: A-1110 Wien, Rinnboeckstrasse 15, Österreich Kontaktperson: Dr. Bernhard Kromp, Institutsleiter Tel.: +43 1 7129899; +43 676 8118 45830; E-Mail: [email protected], [email protected] Projektpartner: 1. Universität von Westungarn, Fakultät für Landwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft Adresse: 9200 Mosonmagyaróvár, Vár 2. Kontaktperson: Dr. János CSER, Universitätsdozent, Institutsdirektor (01.04.20120 – 30.06.2013) Dr. András VÉR, PhD, an. Institutsdirektor (seit 01.07.2013) Tel.: +36 96 566 729, -706; E-Mail: [email protected]; [email protected] 2. Bundesamt für Weinbau Adresse: A-7000 Eisenstadt, Gölbeszeile 1, Österreich Kontaktperson: HR Dr. Walter Flak, Direktor Tel.: +43 02682 65905 12; E-Mail: [email protected] EXPERTEN        

Prof. Dr. Pál BENEDEK, Doktor von MTA (Ungarische Akademie für Wissenschaften)– Zikadenmonitoring, Edaphonuntersuchung Gyula LÁSZLÓ, Entomologe – Falter Monitoring, biologischer Pflanzenschutz Dr. József MIKULÁS, ea. Hochschullehrer - Laubdecke, Unkrautregelung Dr. Krisztina NÉMETH, Hochschuldozent – Milbenmonitoring, ökologische Untersuchung von Mehltau Dr. Lajos SZŐKE, Hochschullehrer i. R. – Bodenuntersuchung, Schutz gegen Pathogenen Dr. Jenő VARGA, PhD – Monitoring von Pflanzen höherer Ordnung, Unkrautregelung Attiláné KOVÁCS – ornithologische Beobachtungen Dr. Uwe HOFFMAN – Bioweinbau-Fachberater (Deutschland)

PROJEKTBESCHREIBUNG Die Rebplantagen sind oft an Stelle von sehr diversen Ökosystemen (z.B. submediterranen Abhangsteppen) mit einem äußerst speziellen, trockenen und warmen Klima, einzigartigen Gegebenheiten, Boden und Grundgestein entstanden. Diese Gebiete haben eine hervorragende Bedeutung im Naturschutz hinsichtlich der seltenen und besonderen Pflanzen- und Tierarten. Daneben streben sich die intensiven Weinbaumethoden (statt Begrünung der Zwischenreihen die Anwendung von intensiver Bodenbearbeitung, Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden) nach Erhaltung der minimalen Biodiversität (eine Art: die Rebe), sowie sind die umliegenden natürlichen Ökosystemen durch Fortschwemmen der Chemikalien und Beschmutzung der Bodenwassers mit Nitraten gefährdet. Deshalb steht der intensive Weinbau mit dem Umwelt- und Naturschutz oft im Gegensatz.

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Dieser Konflikt kann nur dadurch gelöst werden, wenn die Weinbaugebiete ökologisch bearbeitet werden und die diesbezüglichen Kenntnisse an Fachveranstaltungen weitergegeben werden, beziehungsweise das Interesse größerer Zielgruppen geweckt wird. Die Projekteilnehmer verfügen über solche Kenntnisse, mit derer Synthese eine neue Weinbautechnologie erarbeitet werden kann, die nicht nur den Weinbau in hervorragender Qualität und in erwünschter Quantität garantiert, sondern auch ein Teil der Biosphäre in die Plantagen hineinkommen lässt und die Biosphäre der umliegenden, oft unter Naturschutz stehenden natürlichen Ökosystemen nicht beschädigt. Damit würde eine Harmonie zwischen dem Weinbau und Naturschutz entstehen, die für beide Tätigkeiten nur vorteilhafte Folgen hat. Im Laufe der Verwirklichung des Projektes möchten wir in die Westtransdanubische Region einerseits österreichisches und tschechisches Know-how einbringen, andererseits das zu den lokalen Verhältnissen adaptierte Wissensgut für die Winzer, Naturschutz- und touristischen Organisationen, beziehungsweise Selbstverwaltungen der Region weitergeben. Als Versuchsorte des 45 Monate langen Projektes dienten die ausgewählten Plantagen und die umliegenden natürlichen Biosphären der Winzer in den Komitaten Győr-Moson-Sopron, Zala und Vas. Die Erarbeitung und die praktische Verwirklichung des den Naturschutz unterstützenden und die Biodiversität steigernden Weinbausystems ist ein ganz neues und einzigartiges Projekt in Ungarn. Die positiven Folgen der zu erwartenden Ergebnisse wird vor allem die Bevölkerung der Komitate Győr-Moson-Sopron, Zala und Vas wahrnehmen, aber wegen der Einzigartigkeit und vorwärtszeigender Art des Projektes ist auch eine nationale und internationale Anerkennung zu erwarten. Das Projekt ist auch aus agro- und ökotouristischer Hinsicht bedeutend. Mit Hilfe der teilnehmenden Musterbetriebe können sich die in der Region tätigen Weinbauer und Winzer das Denken eines anderen Aspektes aneignen, was eine Qualitätsverbesserung ihrer Produkte und einen ernsthaften Marketingvorsprung als Ergebnis mitbringt. Die Minderung der Chemikalienbelastung der natürlichen Ökosysteme, die eines der hervorgehobenen Ziele des Projektes ist, macht die Aufbewahrung der wertvollen Biodiversität und des Artenreichtums der in der Region liegenden Naturschutzgebiete möglich. Die betroffenen Komitate und Selbstverwaltungen assistieren mit der immateriellen Unterstützung des Projektes dabei, eine erträglichere und nachhaltige Welt zu schaffen.

DIE ZIELSETZUNGEN DES PROJEKTES Das Ziel des Projektes ist, den Weinbau naturschutzorientiert umzugestalten und die Multifunktionalität der Weinbaugebiete zu vergewissern. Die Ziele detailliert: 



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Testen von erarbeiteten Verfahren und der dazu gehörenden Forschungen an 6 Versuchsorten, die dem Ersatz von chemischen Unkraut-, Insektenmitteln und Fungiziden durch alternative biologische Methoden (z.B. Methode der Luftraum-Sättigung gegen Rebmotten, Konditionierungsmittel für Pflanzen mit Pflanzenessenzen gegen Krankheiten) dienen. Wiederherstellung und Nachhaltung der Biodiversität mit wachsortspezifischem Zwischenreihen- und Aufwuchssystem, die der Lebensraum von zahlreichen geschützten Insektenarten (z.B. Hellorangegrüne Heufalter (C. chrysotheme), Osterluzeifalter (Z. polyxena)) sind, und Milderung der Anzahl möglicher Erreger (z.B. Stolbur phytoplasma). Probe der den Naturschutzvorschriften entsprechenden Konzepten, die zur Pflege des Randes und der Zwischenreihen erarbeitet wurden. Erarbeitung und Testen der praxisorientierten Natur- und Umweltschutzbildung im Weinbau.

Mit Hilfe des Projektes wird der grenzüberschreitende Wissenstransfer verwirklicht, was die Verbreitung des gewinnbringenden ökologischen Weinbaus auf einem größeren Gebiet fördert. Das Ziel des ökologischen Weinbaus sind die ausgezeichnete Qualitätsproduktion und der optimale Ertrag, ohne dass die zur Verfügung

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stehenden natürlichen Ressourcen umweltbelastend ausgenutzt werden. Im Rahmen dieses Projektes dient der Weinbau mit Steigerung der Biodiversität und nachhaltiger Sicherung des Lebensraums von gefährdeten Arten auch Naturschutzzielen. Deshalb erscheint der ökologische Weinbau in den Projektregionen und auch außerhalb dieser als eine Wirtschaftsmethode, die Kulturen verbindet und den Landschaftgebrauch verbessert. Dadurch wird die österreichisch-ungarische Grenzenregion mit einem solchen Verbindungselement bereichert, für das auch die Anerkennung des Großpublikums zu erwarten ist. Das Projekt sichert ohne weiteren Aufwand Arbeitsplatz für junge Forscher, eine erfolgreichere Wirtschaft im Weinbau, es schafft Arbeitsplätze mit Unterstützung der naheliegenden Ausflugsorte und des Ökotourismus, und hilft dabei, die Krise zu beseitigen. ZIELGRUPPEN 1.) Die Bevölkerung der durch das Projekt betroffenen Region 2.) Naturschutzorganisationen und Naturschutzreferenten der Selbstverwaltungen: nachhaltiger, umweltschonender Weinbau, Hervorhebung der Wiederherstellung und Erhaltung der Biodiversität 3.) Weinbaugenossenschaften, Weinbauer, Bildungs- und Forschungsinstitute und Berater (Mittels der Naturund Umweltschutzbildungen kann erreicht werden, dass die Weinbauer Erhalter und bewusste Schöpfer der mit dem Naturschutz harmonisierenden Kulturlandschaft werden und in der Richtung der Verbraucher eine Multiplikator-Rolle erfüllen.) 4.) Studenten, Lehrer, Volkshochschulen: Bekanntmachung des multifunktionellen Weinbaus und Grundlagen des ökologischen Weinbaus in einem immer breiteren Kreis 5.) Fremdenverkehrsorganisationen (Öko- und Dorftourismus), Verbraucher und andere Interessenten. Die PRTätigkeit und die in der Region veranstalteten Seminare fördern und verbinden den den Naturschutz unterstützenden Weinbau und die grenzüberschreitende kulturelle Bedeutung der Landschaft.

VERSUCHSORTE Die Versuche haben auf dem Zielgebiet (Westtransdanubische Region) drei Weingebiete (Pannonhalma, Sopron, Zala) und sechs Orte inbegriffen. Die Versuchsorte waren die Folgenden: Kellerei der Erzabtei Pannonhalma Gegründet: 2000; 50 ha Grundfläche der Kellerei: 2000 m2, Gravitationssystem Rebsorten (9+3): Rheinischer Riesling, Sauvignon Blanc, Traminer, Welschriesling, Ezerjó, Viogner, Königsast, Pinot Noir, Merlot, Cabernet Franc Kellerei des Jahres: 2010 Kontaktperson: Attila DROZDIK, Weinbauleiter Größe des Versuchsfeldes: 10 ha Sopvin Kft., Sopron Gegründet: 1995 (11 Weinbauer); 110 ha Rebsorten (6+4): Blaufränkisch, Pinot Noir, Merlot, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Chiraz; Grüner Veltliner, Königsast, Chardonnay, Sauvignon Blanc Vertrieb: 50% Export (AT, DE, CH, Skandinavien) Kontaktperson: György CSERCSICS, Geschäftsführer Größe des Versuchsfeldes: 6,48 ha Kellerei Fényes, Sopron – Presshausniederlassung Gegründet: 2002; 9 ha (Familienkellerei) Rebsorten (3+3): Traminer, Grüner Veltliner, Sauvignon Blanc; Cabernet Sauvignon, Zweigelt, Blaufränkisch

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Best of Hungary Preis: "Pinceablak a Fertőre" (APP Projekt, 2005) Kontaktperson: Tibor FÉNYES, Familienlandwirt Größe des Versuchsfeldes: 3 ha Kellerei Láng, Kőszeg Gegründet: 1980; 8 ha (Familienkellerei) Rebsorten (8+2): Blaufränkisch, Blauburger, Zweigelt, Pinot Noir, Syrah, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Bíborkadarka; Rizlingszilváni, Chardonnay Kontaktperson: József LÁNG, Familienlandwirt Größe des Versuchsfeldes: 8 ha Kellerei Weninger, Sopron/Balf Gegründet: 1997 Jahresproduktion: 500 hl, ungefähr 70 000 Flaschen Lagerkapazität: 200 000 Liter in Holzfässern und Behälter, bzw. 300 Liter Barrique Vertrieb: 40% Export (AT, DE, CH), 60% (HU) Kontaktperson: Franz WENINGER Größe des Versuchsfeldes: 9,84 ha Cezar Winery Kft., Nagyrada Gründungsjahr: 2000; 85 ha (schwedisch-ungarischer Besitz) Rebsorten (5+7): Rizlingszilváni, Grüner Veltliner, Nektár, Chardonnay, Sauvignon Blanc; Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Malbec, Syrah Kellerei des Jahres: 2010 Kontaktperson: Lajos KOCSIS, Niederlassungsleiter Größe des Versuchsfeldes: 5,6 ha (Cabernet Sauvignon)

PRÄSENTATION DER EXPERTENMATERIALIEN Untersuchung der Pflanzennährstoffe Zielsetzungen: Die Kontrolle des Nährstoffniveaus der Plantagen durch regelmäßige Blattuntersuchungen, beziehungsweise die Durchführung von Nährstoffuntersuchungen, um den Nährstoffgehalt und die Nährstofflieferfähigkeit des Bodens zu bestimmen. Untersuchungsmethode: Blattproben werden jährlich zweimal (vor Blüte und vor Weinlese) genommen, als Behandlung 50-100 Stück Blattprobe – der Probenahmeregeln gemäß. Die vorbereiteten Proben werden im akkreditierten Labor untersucht (N, P, K, Ca, Mg, B, Zn, Fe, Mn, Cu), die wichtigsten Spurenelemente werden gemessen. Die Bodenuntersuchungen werden im Einklang mit der Blattprobe - je Parzelle - jährlich einmal, im Frühling genommen. Die Bodenprobe wird aus der Tiefe von 0-30 und 30-60 Zentimeter genommen. Die Bodenuntersuchungen werden mit der EUF Bodenuntersuchungsmethode durchgeführt. Die fachliche Bewertung der Untersuchungsergebnisse und die Erstellung des Düngenplanes machen wir jährlich. Häufigkeit der Probenahme: Blattprobe jährlich zweimal, Bodenprobe jährlich einmal (Probenahme aus zwei Schichten). Zahl der Probenahmen im Programm: Blattprobe: 24x2x3 Jahr, 24x2x3 Jahr.

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Der Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus: Charakteristisch für den traditionellen Weinbau ist, dass eine Bodenuntersuchung nur vor der Anpflanzung der Rebe durchgeführt wird. Eine Blattuntersuchung wird im Allgemeinen nicht durchgeführt. Des Weiteren müssen nur im Agrar-Umweltwirtschaftsprogramm je fünf Jahre erweiterte Untersuchungen und jährlich einmal – gemäß Wirtschaftsentscheidung – Blattuntersuchungen durchgeführt werden, anhand deren jährlich eine Nährstoff-Bilanzrechnung gefertigt wird, die bei der Bestimmung der nötigen Nährstoffmenge hilft. Im Rahmen des Programmes haben wir Bodenuntersuchungen im ersten und im letzen (3.) Jahr gemacht. Außer der traditionellen Al Methode (umfangreiche Analyse) haben wir auch die EUF Bodenuntersuchung durchgeführt. Blattproben haben wir jährlich zweimal (vor Blüte und Weinlese) gesammelt, während der Analyse haben wir 12 Nährelemente untersucht. Als Zusammenfassung haben wir die Folgenden festgestellt:  Verschiedene Bodentypen, Weinboden entstanden auf verschiedenem Grundgestein, abwechslungsreiche pH-Werte sind charakteristisch.  Dank der guten Bodengegebenheiten ist kein Nährstoffmangel zu beobachten.  Auf einigen Bereichen ist die Nährstoffharmonie wegen dem früheren Überdüngen gestört.  Die Betriebe verwenden verschiedene Bodenbearbeitungs- und Bodenschutzmethoden.  Die Verwendung von Konditionierungsmitteln für Pflanzen erfolgt dem Pflanzenschutzprogramm entsprechend.  Die Blattuntersuchungsergebnisse in der Plantage in Pannonhalma zeigen eine niedrige K-Versorgung, der verstärkte Nachschub von K ist empfohlen.  Anhand der Untersuchungsergebnisse ist in der Rebplantage von Weninger eine günstigere – harmonische – Nährstoffversorgung zu beobachten. Dank der günstigen Nährstoffversorgung treten die ungünstigen Folgen des Jahrganges nicht auf.  Der K-Gehalt in den Blattproben der Plantagen von Sopvin Kft. sinkt in den während der Reife gesammelten Proben stufenweise, was nach dem Fruchtansatz mit einem größeren Ernteertrag zu erklären ist. Während des konservatorischen Düngens ist der K-Ersatz wohlbegründet.  Anhand der Bodenuntersuchungsdaten der Kellerei Fényes ist der P- und K-Gehalt hoch, was eine Folge der früheren „großbetrieblichen“ Technologie ist. Laut der Blattuntersuchungsergebnisse ist die Mg-Versorgung zur Blütezeit niedrig, die Mn-Werte sind höher als erwünscht, was auf die Dichtheit des Bodens hinweist. Mg-Ersatz und Tieflockerung sind nötig.  Die Bodenuntersuchungsdaten der Kellerei Láng zeigen ein niedriges P-Niveau, der Ca-Gehalt ist niedrig. Die Blattuntersuchungsergebnisse weisen P-Mangel, beziehungsweise niedrige Ca- und MgWerte auf. Während des konservatorischen Düngens ist der P-Nachschub begründet. Mit Zugabe von Dolomit kann die Ca- und Mg-Versorgung verbessert werden. Mit Lockerung des Bodens und mit Kalkdüngung können die Mn-Werte gesenkt werden.  Laut der Bodenuntersuchungsdaten der Plantagen in Nagyrada ist der P-Wert niedrig, die Mn-Menge hoch. Laut der Blattuntersuchungsdaten ist der P-Wert unter Optimum, zur Reifezeit ist auch die Nund K-Versorgung unter dem Optimum. Der Ca-Wert ist zur Blütezeit niedrig. Der Mn-Wert ist hoch, was den säurehaltigen und dichten Zustand des Bodens zeigt. Während des konservatorischen Düngens ist es wichtig, die Nährelemente, die anhand der Nährstoffbilanz gerechnet wurden, zu ersetzen und die Nährstoffharmonie zu schaffen. Ergebnisse: Laut der im Programm durchgeführten Bodenuntersuchungen (mit Al und EUD Methode) und der regelmäßigen Blattanalyseergebnisse zeigen die Rebboden wegen der früheren „großbetrieblichen“ Praxis – insbesondere im Oberboden – einerseits die Spuren des Überdüngens, andererseits treten wegen der Nährstoff-Disharmonie Aufnahmestörungen auf. Die Rebe wird auf verschiedenen Rebboden angebaut. Es gibt sauerhaltige und gebundene, aber auch lockerere und an Kalk reichere Bodentypen. Die EUF Bodenuntersuchung zeigt den Nährstoffgehalt und Nährstofflieferfähigkeit des Bodens genauer, als die Al-Methode (Ammonium-Lactat).

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Im Laufe der Blattanalyse sind die Probenahme und Analyse zur Blütezeit und vor der Weinlese nötig, weil nur die Änderungstendenz der beiden Untersuchungsergebnisse genaue Information geben kann. Die Mn-Werte der Blattprobe signalisieren die Dichtheit oder den sauerhaltigen Zustand des Bodens gut. Auf Lössgrundgestein sind die niedrigen K-Werte im Blatt wahrzunehmen. Wegen des K-Ersatzes erhöhen sich die Na-, Mg- und Ca-Werte in den Blättern. Die früher verwendete jährliche konservatorische Düngenpraxis, das NPK-Düngen muss ignoriert werden, und anstatt dieses ist es ratsam, eine Ersatzmethode zu verwenden, d.h. die Nährstoffbilanz mit Hilfe einer Bodenund Blattuntersuchung zu rechnen. Die günstigsten Boden- und Blattuntersuchungsergebnisse wurden auf dem seit langem als „kontrollierten Biowirtschaften“ bebauten Bereichen gemessen. Die Wirkung der ersten Schritte, die zwecks Wiederherstellung der Nährstoffharmonie gemacht wurden, können binnen so kurzer Zeit noch nicht wahrgenommen werden, aber die Tendenzen der günstigen Änderung sind schon zu erkennen. DIE ANALYSE DES WETTERS, DIE ERFAHRUNGEN DER PFLANZENSCHUTZPROGNOSE Zielsetzungen: Im Rahmen des Projektes eine solche, die Umwelt schonende Weinbautechnologie zu erarbeiten, die das ökologische Gleichgewicht der Plantagen wiederherstellt und die Steigerung der biologischen Diversität in Vordergrund stellt. Dazu werden Biotopen ausgestaltet und Zwischenreihen gegrast, die für die nützlichen lebenden Organismen Lebensraum, Vermehrungsmöglichkeit und alternative Nahrungsquelle bedeuten. Ein weiteres Ziel ist, im Interesse des Schutzes der nützlichen Lebensorganismen und der Verwendung weniger Chemikalien die Voraussetzungen der lokalen meteorologischen Messung zu schaffen (falls es schon eigene Geräte gibt, dann die Fachüberwachung und –Kontrolle), die gemessenen Daten zu verarbeiten, analysieren. Untersuchungsmethoden: Installation und Ausführen des auf lokalen meteorologischen Messungen basierenden Pflanzenschutzprognoseprogrammes (GALATI-VITIS) auf dem Computer des Partners. Datentausch mit dem Fachberater, gegenseitige Programmausführung und Kontrolle. Tageskontakt in der Pflanzenschutzarbeit. Die Kontrollarbeit der lokalen Pflanzenschutzfachleute ist nötig, um den Gesundheitszustand der Pflanzen der Plantage kontinuierlich zu prüfen. Häufigkeit der Probenahme: Die meteorologische Messung bildet Tagesdurchschnitte (Gesamtzahlen) aus Daten der 12 minütigen Messungen, die wir zur Bewertung bearbeiten. Die Messungen werden während der Periode der Kalenderwochen 9–31 durchgeführt. Die Schutzprognose erfolgt wöchentlich einmal (am Montag). Ergebnisse: Das Projekt wurde in 2010 gestartet und zuerst wurden der Zustand und die Methoden der Pflanzenschutzvorhersage bei den Partnerbetrieben erfasst. Die Methoden der lokalen meteorologischen Datensammlung wurden gesammelt. Bei allen Partnerbetrieben wurde das GALATI – VITIS Pflanzenschutzvorhersageprogramm installiert, seine Funktionen wurden erklärt, und das Handbuch wurde überreicht. Jährlich mehrere Male – mit anderen Aufgaben (z.B. Boden- und Blätterprobenahme, Milbenmonitoring usw.) verbunden – haben wir regelmäßige Begehungen durchgeführt und die pflanzengesundheitliche Situation der Plantagen vor Ort kontrolliert. Jedes Jahr wurden die Empfehlungen des Programms GALATI –VITIS für jeden Betrieb fertiggestellt, auf der Basis von meteorologische Messungen und phänologische Beobachtungen. Die installierten Programme wurden von lokalen Fachleuten betrieben, so konnte der Pflanzenschutzbedarf vereinbart werden. Die zusammenfassenden Tabellen des Programms werden angefügt. (Tabelle 1-12). Die Pflanzenschutztagebücher wurden gesammelt, welche ständig analysiert und ausgewertet wurden. Laut den gezeigten Daten war das Wetter der vergangenen 4 Jahre sehr veränderlich. Neben einem extrem feuchten Jahr (2010) gab es auch Dürre in einem Jahr (in 2012). In 2013 hat der lange Winter den Beginn der

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Vegetation zurückgesetzt, und im Laufe des Jahres trat auch sehr große Hitze und sehr kaltes Wetter in der Blütezeit auf. Unter den Weinbaugebieten wurden auch sehr große Temperaturunterschiede gemessen - auch innerhalb desselben Jahres. Innerhalb von Weinbaugebieten - innerhalb von kleiner Entfernungen - wurden bedeutende meteorologische Unterschiede wahrgenommen (zum Beispiel bei Messstellen in Sopron), was uns darauf aufmerksam macht, dass lokales Messen (neben der Plantage) sehr wichtig für genaue Pflanzenschutzprognosen ist. Das Prognoseprogramm GALATI VITIS hat die Unterschiede in dem Wetter unter den Jahrgängen gut geschildert, und mit der Anwendung des Programms konnte man sich den verschiedenen Gefahrsituationen anpassen. Mit der Anwendung des Programms wurden beachtliche Ersparnisse bei den Kosten des Schutzes erreicht, und die Prognose leistete gute Hilfe bei der Anwendung der neuen biologischen Pflanzenschutzmittel. FALTER MONITORING Zielsetzungen: Im Rahmen des Projektes eine solche umweltschonende Weinbautechnik zu erarbeiten, die das ökologische Gleichgewicht der Plantagen wiederherstellt und die Steigerung der biologischen Diversität in den Vordergrund stellt. Dazu werden auch innerhalb der Plantage Biotopen ausgestaltet und die Zwischenreihen „bewachsende“ Rasenkombinationen verwendet, die für die zahlreichen Falterarten Lebensraum, Vermehrungsmöglichkeit und Nahrungsquelle bedeuten. Die Artenfülle der Plantage wird durch die Artenanzahl der dort auffindbaren Falter gut repräsentiert. Da diese Insektengruppe auf die Pflanzenschutzwirkstoffe empfindlich reagiert, machen die Beobachtungen einen interessanten Vergleich hinsichtlich des naturschonenden Charakters der traditionellen chemischen und der ökologischen Anbautechnik möglich. Die spektakulären und relativ leicht beobachtbaren Falterarten fungieren auch als Bioindikatoren. Untersuchungsmethode: Das Faltermonitoring erfolgte mit der Methode der sogenannten Zählung entlang Zonen, mit Designation von Transekten. Je nach Stelle und Variante wurden 200-400 m lang (abhängig von Plantagenausgestaltung) in dreimaliger Wiederholung Falter aufgezeichnet, vor Ort bestimmt und, falls möglich, gefangen. Vom April bis Augustus in Jahren 2010, 2011 und 2012 erfolgten die Aufzeichnungen monatlich einmal an sämtlichen Stellen, so stehen die vollständigen Datenreihen von 3 Jahren zur Verfügung. Ergebnisse: Die Ergebnisse werden nach mehreren Aspekten verglichen. Je nach Stelle und Versuchsvariante geben wir die Liste der im Laufe von 3 Jahren beobachteten Falterarten und die Artenanzahl in Jahresgliederung an. Die dominanten Arten heben wir im Falle jeder Untersuchungsstelle extra hervor. An jeder Stelle geben wir die ganze, sich auf 3 Jahre beziehenden Artenliste an. Wir teilen die summierte Artenliste der einzelnen Versuchsvarianten (Bio- und Chemikalien-Rebplantage, sowie naturnaher Lebensraum) mit. Wir veranschaulichen je nach Stelle graphisch die als Ergebnis des 3 Jahre langen Monitorings beobachteten Artenund Exemplarenzahlen (siehe ausführlicher Schlussbericht des Faltermonitorings). Als Ergebnis des dreijährigen Projektes haben wir folgende Erfahrungen gemacht:   

Die Anzahl der Arten von Tagesfalter hat sich in allen Bio-Betrieben vergrößert, verglichen mit Betrieben, die konventionelle Chemikalien verwenden. Die Anzahl der Arten von Tagesfalter ist in den Gebieten, die mit der artenreichen Ecowin Saatmischung gesät wurden, in großem Maß gestiegen. Die Anzahl der Exemplare von Tagesfalter hat sich in allen Bio-Betrieben vergrößert, verglichen mit Betrieben, die konventionelle Chemikalien verwenden.

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Die Zunahme der Anzahl der Tagesfalterexemplare hat sich in den Gebieten, die mit der artenreichen Ecowin Saatmischung gesät wurden, sehr stark vergrößert. Die dominanten Arten waren in alle 3 Lebensräumen (Bio, konventionell, naturnah) dieselben. Es erschienen keine besonders seltenen Falterarten in den Bio-Plantagen, aber mehr geschützte Arten wurden nachgewiesen, als in den konventionell bewirtschafteten Gebieten.

Als Zusammenfassung kann erklärt werden, dass sich die Anzahl der Arten und Exemplare von Tagesfalter mit einer Umwandlung auf Bio-Bewirtschaftung auch in den Plantagen selbst erhöht hat. Der Anstieg war dort herausragend, wo die artenreiche Ecowin Saatmischung als Begrünung für die Zwischenreihen angewandt wurde. Auf den biologisch bewirtschafteten Gebieten fanden wir mehr geschützte Tagesfalter, als auf konventionell bewirtschafteten Gebieten. ZIKADE (SCAPHOIDEUS) MONITORING Zielsetzungen: Heutzutage ist die gold-gelbe Verfärbung (Flavescence dorée fitoplazma) die ernsthafteste Krankheit der Rebe in Europa, weil sich der Produktionsertrag in außergewöhnlicher Größe verringert und die Reben schnell verfallen. Die Erreger werden ausschließlich von der zu einer Cicadellidae Familie gehörenden Zikadenart, von Scaphoideus titanus verbreitet. Die Erscheinung und eventuelle Verbreitung des Flavescence dorée Phytoplasma-Erregers kann mit dem einheimischen Vorkommen und Verbreitung der Vektor-Zikade verwirklicht werden, deshalb hat die Vermessung (Monitoring) der Vektor-Zikade in den einheimischen Rebplantagen eine grundsätzliche Rolle. Deshalb möchten wir im Rahmen des Projektes auch das Vorkommen der Vektor-Zikade in den Versuchsrebplantagen beobachten, und wenn wir verseuchte Bereiche finden, untersuchen wir im dritten Jahr des Projektes die Entwicklungsdynamik der Larven. Damit schaffen wir eine entsprechende Basis zur Erarbeitung der einheimischen Schutztechnologie gegen Vektor-Zikaden. Das Monitoring ist auch damit gerechtfertigt, dass in den einheimischen Reben das Vorkommen von einigen weiteren Arten (z.B. Empoasca vitis, Metcalfa pruinosa) aus der Cicadellidae Familie zu erwarten ist, die aber keine Vektoren von Phytoplasma sind, das die gold-gelbe Verfärbung der Rebe erregt. Deshalb ist eine praxisorientierte Anleitung für die Weinbauer erforderlich, um die gefährliche Vektorart und andere verwandte Zikaden unterscheiden zu können. Die im Rahmen des Themas auszuführenden Aufgaben:    

Die Zikadenfaune der Rebplantagen zu bestimmen. Das Vorkommen der Zikadenart Scaphoideus titanus zu kontrollieren und beobachten. Die Schwärmdynamik der Scaphoideus titanus Imago zu bestimmen. Im letzten Jahr der Untersuchung an den verseuchten Orten den Entwicklungsvorgang der Scaphoideus titanus Larven nachzuweisen.

Untersuchungsmethode: Erkundung und Monitoring der Zikaden (mit Fallen), auf 6 Versuchsstandorten, jährlich in 5-6 Vermessungsperioden. Bei der Begehung des Gebietes wurden die Gegebenheiten und die Umgebung der Plantagen hinsichtlich der lebensräumlichen Bedürfnisse der Amerikanischen Rebzikade (Reihen, Vegetation der Zwischenreihen, Unkräuter, die Lage von nahen Gestrüppen und Bäumen in Hinsicht auf die Plantage) beschaut. Zur Arbeit wurden in allen 3 Jahren gelbe und grüngelbe Fallen des Typs Csalamon benutzt, die aufgrund der Aktivitäten der Amerikanischen Rebzikade auf den für sie günstigsten Stellen der Plantage, auf den Drahtrahmen, in einer Höhe von etwa 1,5 m ausgelegt wurden. Von Mitte August des ersten Versuchsjahres wurden auch Klebeblätter in gelber Farbe vom Typ Biocont ausgelegt, um diesen Fallentyp auszuprobieren und die Ergebnisse mit den zwei anderen Fallentypen zu vergleichen.

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In allen Plantagen wurden 3 Stück gelbe Csalomon Fallen und 3 Stück grüngelbe Csalomon Fallen ausgelegt. Erst im August 2010 wurden 3 Stück gelbe Klebeblätter des Typs Biocont ausgelegt. In allen Perioden der Musterentnahme erfolgte eine Auslegung bzw. ein Tausch der Fallen von Beginn/Mitte Juli bis Ende September - Anfang Oktober in einer Periode von 2 Wochen. Erkundung der Zikaden mit Catcher auf Gebieten, wo ein Bestand von Scaphoideus Zikaden mit Fallen erwiesen wurde Im Jahr 2010 fanden wir die erweiterte Erkundung der Zikade mit Catcher an Standorten (angesteckten Gebieten), wo ein Bestand von Scaphoideus Zikaden nachgewiesen wurde, nötig. Es wurde an zwei Standorten mit Catcher gearbeitet in 2011: (1) in der Láng Winzerei und Konsorten Kőszeg (József Láng Kellereileiter) und (2) Cezar Winery Kft. Nagyrada (Geschäftsführer Lajos Kocsis). Mit Catcher wurde in der Begrünung in den Zwischenreihen und auf dem Laub der Rebstöcke gearbeitet. Die Musterentnahme mit Catcher erfolgte parallel mit jedem zweiten oder dritten Tausch der Fallen in den Monaten Juli, August und September. Bei der Musterentnahme mit Catcher wurden die Insekten mit 40-40 Schlägen mit dem Netz gesammelt, zuerst immer von der Vegetation der Zwischenreihen und dann vom Laub der Rebstöcke. Die mit Catcher gesammelten Insekten wurden mit Essigäther betäubt und nach Trennung von pflanzlichen Bruchstücken für weitere Verarbeitung in Sachten gelagert und getrocknet. Der Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus: An Gebieten, wo heute Landwirtschaft betrieben wird, waren früher Wälder, Auen, also „natürliche Lebensräume“, mit artenreichen diversen Flora und Fauna. Anstatt dieser haben wir, die Menschheit Kulturpflanzen gepflanzt, und wir streben uns danach, die Konkurrenten Pflanzen, die Unkräuter auszurotten, und schaffen anstatt der früheren Lebensräume Kulturwüsten, mit einseitiger Vegetation (praktisch nur die Kulturpflanzen sind da), und weil die Energiequellen vor Ort einseitig und ärmlich sind, wird die Tierwelt am Standort aus biologischer Hinsicht genauso ärmlich sein (die wir aus der Sicht des Menschen auf Nützlinge, Schädlinge und neutrale Arten unterteilen). Dieser Sachverhalt gilt auch für Weingärten. In unserem Land liegt die Mehrheit der Plantagen auf solchen Gebieten, auf denen früher Wälder waren (mit der Ausnahme von den Weingärten auf der großen ungarischen Tiefebene). So stehen die Plantagen von Westtransdanubien auf Stelle der ehemaligen Wälder, im Vergleich mit den originalen Wäldern haben sie eine sehr arme Flora und Fauna. Beim Monitoring von Zikaden mit gelben Farbfallen wurden mehrere Arten von Insekten in den Plantagen nachgewiesen, aber die wesentliche Mehrheit von diesen haben keinen Kontakt zu den Reben, sie sind nur für eine Weile auf Durchreise da, weil ihr Leben an anderen Biotopen gebunden ist. Bei Plantagen angesteckt mit der Nordamerikanischen Rebzikade, auf der künstlich gepflanzte Begrünung der Zwischenreihen (als Resultat der Begrünung) und selbst auf der Reihen, wurden solche Tiere beobachtet, die eigentlich auf dem Gebiet der Plantagen leben. Trotz dieser Fakten wurden an den gleichen Standorten und Stellen, auf dem Laub der Reben nur sehr wenige Arten beobachtet. Der eine Teil von ihnen besteht aus Schädlingen, der andere Teil besteht aus von der Begrünung der Zwischenreihen verirrten Exemplaren. Die auf der Begrünung beobachtete Tiergruppe war ähnlich zu der Anzahl der Touristen gefangen mit Farbfallen, also mit der Anzahl der nur durchreisenden, nicht auf der Plantage, sondern in den Biotopen der Umgebung lebenden Arten. Der ökologische Weinbau mit der Begrünung der Zwischenreihen trägt im großen Maße zu der Anreicherung der Tierwelt und Aufrechterhaltung der Biodiversität bei. Was konkret die Zikaden betrifft, in den Plantagen wurden 9 Zikadenarten gefunden, und von diesen kann nur eine als ein regelmäßiger Schädling der Reben betrachtet werden (Scaphoideus titanus). Die anderen sind nur gelegentliche Schädlinge, und leben charakteristisch auf anderen Pflanzen (Empoasca, vitis, E. solani, Ceresa bubalus), die restlichen Arten ernähren sich nie an und von den Reben, sie sind also „Touristen“, sie leben auf dem gesäten Gebiet der Zwischenreihen, also in der Begrünung. Hinsichtlich der Diversität der als Schädlinge betrachteten Zikaden besteht kein Unterschied zwischen dem traditionellen und ökologischen Weinbau. Es ist zu bemerken, dass die Artenreiche von anderen neutralen Zikadenarten in dem ökologischen Weinbau zweimal so groß war. Diese größere Artenreiche hat auf den 11

Weinbau keine negative Auswirkung, aber sie trägt dazu bei, dass andere, für Reben nicht schädliche Raub- und parasitische Insekten in die Plantagen einwandern. Ergebnisse: 1. In Weingärten wurden mit gelben Farbfallen und mit der Catcher-Methode 9 Zikadenarten nachgewiesen, von denen nur eine solche Art vorkommt, deren ausschließliche Futterpflanzen Reben sind. Diese ist die aus Nordamerika eingeschleppte Rebzikade (Scaphoideus titanus), die der einzige Verbreiter (Vektor) einer neuen Rebenkrankheit „Flavescens doreé” Phytoplasma ist, die katastrophale Schäden anrichten mag. Die anderen Zikadenarten sind Polyphagen von Natur. Einige von ihnen (Ceresa bubalus, Empoasca vitis) treten als gelegentliche Schädlinge von Reben auf, aber ihre Bedeutung als Schädlinge ist unwesentlich. Außerdem ist eine zehnte Art (Hyalastes obsoletus) an Reben zu finden, welche wir nicht gefunden haben. Diese ist auch eine polyphage Art, erscheint aber gelegentlich auf Reben, und kann in diesem Fall gefährlich sein, weil sie der Vektor einer anderen Krankheit „Bois noir” (BN) Phytoplasma (mit anderem Namen Stolbur Phytoplasma) sein kann. 2. Die Rebzikade Scaphoideus wurde in unseren Fallen im Jahre 2010 nur an einem Standort in Nagyrada (Komitat Zala), in Jahren 2011 und 2012 sogar in zwei Plantagen in Nagyrada (Komitat Zala) und in Kőszeg (Komitat Vas) nachgewiesen. In den anderen Versuchsplantagen (Sopron, Balf, Pannonhalma) haben wir wie zuvor keine Vektor-Zikade gefunden. Die vor uns nachgewiesenen Vorkommen (Nagyrada, Kőszeg) gelten als neue Fundstellen, und signalisieren dir allmähliche Verbreitung des Insektes im Land. Aber die Verbreitung scheint zum Glück langsam zu sein, denn während unserer dreijährigen Arbeit hat sie das Gebiet von Kőszeg und das nahe liegende Gebiet von Sopron noch nicht erreicht. 3. In unseren Fallen in Nagyrada wurde im Jahre 2010 die Rebzikade (Scaphoideus titanus) nur in einer relativ kleinen Exemplarenanzahl nachgewiesen. In dem folgenden Jahr, 2011 wurde auf diesem Standort (Nagyrada) ihre Anzahl um das Zehnfache vergrößert, was ihre plötzliche Vermehrung im Lebensraum zeigt. In Kőszeg wurde 2011 die Rebzikade (Scaphoideus titanus) in einer kleineren Anzahl vorgefunden. In dem kommenden Jahr (2012) hat sich die Anzahl auch in Nagyrada und Kőszeg bedeutend verringert, die Zahl der gefangenen Exemplare fiel auf fast die Hälfte zurück. Dieser Fakt lässt uns auf den sich ändernden Effekt des Wetters folgern. Das zeigt, wie ungünstig das extrem trockene Jahr 2012 für dieses Insekt (anderen Insekten ähnlich) war. Das Wetter beeinflusst also die Vermehrung und sicherlich auch die Verbreitungsfähigkeit dieses Insektes deutlich. 4. Da die Rebzikade (Scaphoideus titanus) in unserem Land schon auftrat und laut Erfahrungen zwar langsam aber sich verbreitet, besteht die Gefahr, dass die katastrophale neue Krankheit der Reben „Flavescens doreé” auch bei uns ausbrechen kann. Aber die Herausbildung der Krankheit hat noch eine Bedingung, nämlich das Einschleppen vom für die Erkrankung verantwortlichen „Flavescens doreé” (FN) Phytoplasma. Da es laut unseres heutigen Wissens in unserem Land noch nicht nachgewiesen ist, müssen alle Vorkehrungsmaßnahmen ergriffen werden, um das Einschleppen da zu verhindern. Der Verbreiter der Krankheit ist bereits vorzufinden. 5. Es kann festgestellt werden, dass die von uns angewandte Methode der Aufklärung (Gebrauch von gelben Klebefallen) für das Nachweisen der Präsenz der Vektorzikade geeignet ist. Es wurde festgestellt, dass von den drei Typen von Fallen, die untersucht wurden, eine (die gelben Klebeblätter des Typs Biocont) für das dauerhafte Fallenstellen nicht tauglich ist, denn der Regen wäscht die Insekten von den Blätter in der Periode zwischen den Tauschzeiten der Fallen ab, da der Klebstoff nicht standhaft genug ist. Bei den anderen zwei Fallentypen (gelber Csalomon Typ: Zs, grüngelber Csalomon Typ: SZz) war neben ihrer guten Anziehungskraft auch die Standfestigkeit des Klebstoffes tadellos. So konnten diese Fallen mit großer Sicherheit zum Nachweisen der Vektorzikade benutzt werden. 6. Die Schwärmzeit der Rebzikade (Scaphoideus titanus) dauert bei uns von Anfang Juli bis Ende September. Das Schwärmen ist in der zweiten Hälfte Juli und in der ersten Hälfte August am stärksten. Laut Daten der Fachliteratur nehmen an der Übertragung von Flavescens doreé (FD Phytoplasma) nicht nur die ausgewachsenen Zikaden, sondern auch die Larven teil, so müssen Schutzmaßnahmen - wenn sie in der Zukunft benötigt werden - nicht nur beim Schwärmen von ausgewachsenen Zikaden, sondern schon früher, zur Zeit der Entwicklung der Larven (im Juni) ergriffen werden. 12

7. Bei unseren Studien mit der Catcher-Methode kann festgestellt werden, dass die Rebzikade (Scaphoideus titanus) sich wahrscheinlich nur auf dem Laub der Reben aufhält, sie war nämlich in dem üppigen Aufwuchs nicht aufzufinden. Das belegt die gut gekannte Feststellung, dass diese Zikade ein monophages Insekt ist, das sich auf Reben spezialisiert. 8. Es ist aus unseren Nachforschungen mit der Sammelmethode mit Catcher auch erkennbar, dass die mit den gelben Farbfallen gefangenen anderen Zikadenarten dann in die Fallen gelangten, als sie vom Aufwuchs der Zwischenreihen aufflogen, weil diese mit der Catcher-Methode auf dem Laub der Reben nicht nachgewiesen werden konnten und sie nur in den artenreichen Begrünung der Zwischenreihen zu finden waren. EDAPHON (REGENWURM) MONITORING Zielsetzungen: Auf den Agrarlandschaften spielen die Würmer (Annelida, Oligocheata: Lumbricidae) in der Reservation des Bodenlebens eine sehr wichtige, primäre Rolle, weil sie - sich mit den verstorbenen Pflanzenresten ernährend eine primäre Rolle in der Humusbildung haben, und mit ihren Gängen im Laufe ihres Lebens in der bearbeiteten Bodenschicht den Wasserhaushalt des Bodens und das Gleichgewicht der Bodenluft verbessern. Mit dieser Tätigkeit schaffen sie die Lebensbedingungen der nützlichen Bodenorganismen. Im ökologischen Weinbau ist das repräsentative Bodenleben sehr wichtig, weil die Verwendung vom mineralischen Kunstdüngen verboten ist. Deshalb ist die Erkundung der Regenwürmer im Rahmen des Projektes von großer Bedeutung. Die Präsenz der Regenwürmer, die Artenzusammensetzung und die Entwicklung der Exemplarenanzahl signalisieren die Wirkung des Bearbeitungsmethode auf das Bodenleben und machen die Erarbeitung der technologischen Änderungen (Vorschläge) in einer günstigen Richtung möglich. Die Bestimmung des Themas ist wie folgt: Erkundung der Regenwurmfaune (Lumbricidae) der Rebplantagen, Kontrolle und Monitoring der Artenzusammensetzung und Exemplarenanzahl der Lumbricidae Fauna Vergleich der Fauna des landschaftspezifischen Regenwurmes (Lumbricidae) der Rebplantagen Erkundung der Fauna des Laufkäfers der Plantagen, Kontrolle und Monitoring der Artenzusammensetzung und Exemplarenanzahl von Carabidae Vergleich der Fauna des landschaftspezifischen Laufkäfers (Carabidae) der Rebplantagen Identifikation des pro Jahr gesammelten Lumbricidae und Carabidae Materials, Erstellung von Jahresteilreporten und Zusammenfassungsreporten, Erarbeitung von Vorschläge auf Schonung der Lumbricidae und Carabidae Fauna, im Rahmen der ökologischen Wirtschaft. Untersuchungsmethode: An den Standorten wurden die Vermessungen gewöhnlich in einer Plantage, und in dem Weingut in Balf (Weninger) in zwei Plantagen, also insgesamt in sieben Plantagen ausgeführt. In allen Plantagen wurden je zwei Vermessungspunkte designiert. Bei jedem Vermessungspunkt wurden Proben an je drei Stellen genommen, zwei in den Zwischenreihen, und die dritte in der Reihe selbst. Die Proben waren mindestens 2 Meter voneinander entfernt. Bei jeder Probe wurden die Regenwürmer mit der Kombination von zwei Methoden gesammelt. Volumenquadrat-Methode: In jeder Plantage wurden zum gleichen Zeitpunkt an zwei Stellen Proben genommen. Bei jedem Vermessungspunkt wurden Proben an je drei Stellen genommen, zwei in den Zwischenreihen, die dritte in der Reihe selbst. Die Nummer der Proben aus den Zwischenreihen war 1 und 2, und die Proben aus den Reihen wurden mit 3 nummeriert. Bei den Stellen der Proben wurden die Vegetation und Pflanzenreste von der Oberfläche des Bodens entfernt. Dann wurden die 25x25 cm großen Stellen der Probelöcher gemessen. Dann wurde mit Spaten aus einer Tiefe von 25 cm eine Bodenprobe genommen, die auf einen PVC-Sack gelegt wurde. Aus dem Probeloch wurde der Boden, der vorher mit dem Spatel aufgelockert wurde, mit einer kleinen Schaufel ausgeschaufelt. Sammlung und Konservierung der Regenwürmer: Die Bodenprobe auf dem PVC-Sack wurde gründlich per Hand gebröckelt, alle Regenwürmer wurden entfernt und als Betäubung beziehungsweise Töten in 50% Ethanol, in je 13

nach Bodenprobe vorbereitete Lagerungsgläser gelegt. Die Lagerungsgläser wurden mit den folgenden Daten beschriftet: der Name des Standortes der Probe, die Nummer der Probestelle und des Loches, die Methode der Probenahme (Zeichen für die Volumenquadrat-Methode: TF) und zum Schluss die Zeitpunkt der Probenahme. Irritative (Vermifug) Methode: Nach Ausführung des Volumenquadrat-Methode wurden die verbleibenden Regenwürmer am Standort mit der irritativen Methode gesammelt. Als irritatives Material wurde scharfer Dijon Senf benutzt. Pro Probeloch wurde 300g scharfer Dijon Senf in 5 Liter Wasser aufgelöst. Diese Mischung wurde dann in das Probeloch gegossen. 20-30 Minuten nach der Begießung mit Senfwasser kehrten wir zum Probeloch zurück. Diese Zeit war genug dafür, dass die Regenwürmer aus dem Boden des Probeloches vor dem irritierenden Senföl auf die Oberfläche flüchteten, und von dort wurden sie per Hand aus jedem Probeloch separat gesammelt. Sammlung und Konservierung der Regenwürmer: Alle Regenwürmer wurden entfernt und als Betäubung beziehungsweise Töten in 50% Ethanol, in je nach Bodenprobe vorbereitete Lagerungsgläser gelegt. Die Lagerungsgläser wurden mit den folgenden Daten beschriftet: der Name des Standortes der Probe, die Nummer der Probestelle und des Loches, die Methode der Probenahme (Zeichen für die Vermifug-Methode: VF) und zum Schluss die Zeitpunkt der Probenahme. Der Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus: Die Gemeinschaft der im Boden lebenden Mikroorganismen und makroskopischen (aber kleinen) Wirbellosen (also das Bodenleben, die Biosphäre des Bodens) wird in der Wissenschaft der Bodenbiologie als „Edaphon“ bekannt. Das Edaphon besteht aus vielartigen Lebewesensgruppen (Actinobacteria, Blaualgen, Bakterien, Pilzen, Einzeller, Regenwürmer, Bärtierchen, Rundwürmer, Rädertierchen, Hundertfüßer, Doppelfüßer, Doppelschwänze, Panzermilbe, Insektenlarven, Springschwänze), und wird von sehr vielen Arten im Boden vertreten. Das Edaphon hat also in der Bildung der Obererde eine sehr große Rolle, denn auf Wirkung des Edaphons entstehen viele Variante des Humusbodens. Das Edaphon hat also auch im Leben der Rebplantagen eine entscheidende Bedeutung. Die Edaphonuntersuchung ist aber wegen der Präsenz von vielartigen Lebewesensgruppen und der vielen Arten außergewöhnlich kompliziert. Deshalb suchen die Forscher eine Methode, die die Charakterisierung des Bodenlebens, genauer gesagt der Bodenleben-Intensität in einer einfacheren Weise ermöglicht. Es stellte sich heraus, dass Regenwürmer (Annelida: Lumbricidae) sehr gute Anzeiger, also Indikatoren des Bodenlebens sind. Wo die Population der Regenwürmer artenreich und zahlreich ist, dort ist das Bodenleben intensiv und reich an Arten, aber wo es weniger Regenwürmer gibt, dort ist das Edaphon ärmer. Mit der Beobachtung von Regenwürmern können die Einwirkungen von diversen Prozessen und Methoden, (z.B. „Begrünung“ der Zwischenreihen, Aufwuchs, schonenden Bodenbearbeitung) auf das Edaphon beurteilt werden. Die Regenwürmer selbst spielen bei der Entstehung des Bodens eine sehr wichtige Rolle, weil sie nicht nur bei der Entstehung vom Humus eine entscheidende Rolle haben, sondern mit ihren Gängen lockern und lüften sie den Boden, und machen es für Wasser und Wurzeln durchgängig, und sie schaffen sogar die Lebensbedingung für die Vermehrung und Verbreitung von anderen Faktoren vom Edaphon. Die durchschnittliche Anzahl von Regenwürmer in Weingärten in Westtransdanubien ist gewöhnlich 10-50 (im 2 Durchschnitt etwa 30) Stück/m . Also auf einem Bereich von 1 Hektar leben 100-500.000 (im Durchschnitt 300.000) Regenwürmer, die pro Jahr etwa anderthalb Tonnen Humus produzieren, der für die Plantagen eine unersetzliche, sehr wertvolle Nahrungsquelle bedeuten. Bei der Beobachtungen stellte es sich heraus, dass in der Region von Westtransdanubien vier Regenwurmarten (Aporrectodea caliginosa, Aporrectodea rosea Lumbricus terrestis, Lumbricus rubellus) als regelmäßige Bewohner von Weingärten und als ständiger Bestandteil des Ökosystems der Reben betrachtet werden können. Die speziellen Gegebenheiten der Plantagen haben einen großen Einfluss auf die Anzahl von Regenwürmern. Bei stark gebundenen Böden sind weniger, bei mittelstark gebundenen Böden sind mehr Regenwürmer vorzufinden. Wo die Begrünung der Zwischenreihen leichter ist oder sogar fehlt (bei konventionell bearbeiteten Plantagen ohne Begrünung der Zwischenreihen), dort findet man weniger Regenwürmer, aber wo

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sie in den Zwischenreihen präsent ist (ökologische Bearbeitung mit Begrünung der Zwischenreihen), ist die Anzahl von Regenwürmer höher. Also das Dasein von Vegetation in den Zwischenreihen, durch die größere Aktivität der Regenwürmer, hilft bei der Entstehung eines lebhaften Bodenlebens, das für Reben bei der Aufnahme von Nährstoffen und Bewahrung von Feuchtigkeit im Boden sehr nützlich ist. Es wurde beobachtet, dass diese Anzahl der Regenwürmer in allen Plantagen von Saison zu Saison sehr stark schwankte. Die Dürreperioden werfen die Anzahl der Regenwürmer, die im oberen, aktiven Bodensegment tätig sind, sehr stark zurück, und dies beweist die entscheidende Auswirkung der Feuchtigkeit auf das Bodenleben. Die gut eingestellte Vegetation der Zwischenreihen, die Begrünung der Weingärten kann aber diese Unterschiede mildern, und in solchen Plantagen wurden weniger saisonale Effekte beobachtet, als bei anderen Plantagen mit schwacher oder mangelhafter Begrünung in den Zwischenreihen. Es wurde festgestellt, dass die Regenwurmpopulation (und dadurch die Intensität des Bodenlebens) mit gründlich angesiedelter und aufbehaltener, reicher Flora zwischen den Reihen beträchtlich vergrößert werden kann, und innerhalb von ein paar Jahren (bei unserem Versuch zweieinhalb Jahre) ein günstiges Niveau erreichen kann. Ergebnisse: 1) Es ist zu beobachten, dass die angewendeten Methoden adäquat zu der Bestimmung der Population und Anzahl der Regenwürmer in der Plantage zu vermessen sind. Laut unseren Erfahrungen von den zwei angewendeten Methoden die Volumenquadrat-Methode der Vermifuge-Methode in Ergebnissen weit überlegen ist, weil bei der letzteren, im Vergleich mit der ersteren, die Anzahl der gesammelten Regenwürmer in den Probepunkten nur gering war. Zu praktischen Vermessungen können wir Weinbaubetrieben die sehr einfache Volumenquadrat-Methode, die alleine an sich vollkommen verlässliche Ergebnisse gibt, empfehlen. um den Bestand von Regenwürmern zu schätzen und dadurch auch die Wirkungsintensität von diversen Lebensformen im Boden (Edaphon) auszuwerten. (2) Vier Regenwurmarten (Aporrectodea caliginosa, Aporrectodea rosea Lumbricus terrestis Lumbricus rubellus) können als regelmäßige Bewohner von Weingärten in der Westtransdanubischen Region und als ständiger Bestandteil des Ökosystems der Reben betrachtet werden. In den Plantagen der Westtransdanubischen Region waren Aporrectodea caliginosa und Aporrectodea rosea mit einer Vorkommenswahrscheinlichkeit von 63% bis 73% die meist verbreiteten Arten. (3) In den Plantagen schwankt die Anzahl von Regenwürmer von Saisons zu Saison sehr stark, die Dürreperioden werfen die Anzahl der Regenwürmer, die in dem oberen aktiven Bodensegment tätig sind, sehr stark zurück, und dies beweist die entscheidende Auswirkung von Feuchtigkeit auf das Bodenleben. Diese Unterschiede – die Schwankung – können aber durch die Pflanzen der Zwischenreihen gemildert werden, weil in solchen Plantagen (Láng Winzerei in Kőszeg, Sop-Vin Kft.) weniger saisonale Effekte beobachtet wurden, als bei anderen Plantagen mit schwacher oder mangelhafter Begrünung in den Zwischenreihen. (4) Es wurde festgestellt, dass die Regenwurmpopulation (und dadurch die Intensität des Bodenlebens) mit gründlich angesiedelter und aufbehaltener, reicher Flora zwischen den Reihen innerhalb von ein paar Jahren (bei unserem Versuch zweieinhalb Jahre) beträchtlich vergrößert und auf den optimalen Niveau der Region gebracht werden kann. ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG DER MILBENUNTERSUCHUNGEN - Dr. Krisztina NÉMETH Zielsetzungen: Die in den Plantagen vorhandenen Raubmilben reagieren auf die Wirkstoffe der Pflanzenschutzmittel empfindlich, deshalb ist ihre Beobachtung begründet. Sie können bei der Kontrolle der Einhaltung der integrierten und ökologischen Anbautechnologie als Bioindikatoren eingesetzt werden. Die Anwesenheit von Populationen der Raubmilben in den Plantagen liefert einen Beweis dafür, dass die Weinbauer eine umweltschonende Anbautechnologie verwenden und die auf den Schutz der nützlichen Lebensorganismen bezogenen Vorschriften einhalten. Die im Laufe der Beobachtungen durchzuführenden Aufgaben: Bestimmung der Milbenfauna und dominanten Milbenarten der Weintraubenplantagen,; Prüfung der Auswirkung der angewandten Pflanzenschutzverfahren auf die Raubmilben; 15

Wie beeinflusst die Veränderung der Anbautechnologie die Milbenpopulation der Plantagen? Untersuchungsmethode: Entnahme von Blattproben ab Monat Mai, monatlich 1mal je 20 Blätter/Mustergelände. Nach der Überprüfung der Blätter mittels Mikroskope werden die Milben zusammengesammelt und dann auf einem Objektträger präpariert (Milchsäure + Abschließen mit Berlese-Hoyer-Lösung). Die Bestimmung der Milbenarten erfolgte nach der Methode von KARG. Der Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus: Eines der großen Ergebnisse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Entwicklung der Pflanzenschutzmittel, also der Chemikalien, die gegen Erreger und Schädlinge der Pflanzen verwendet werden können. Die Insektenmittel verringern die Anzahl der nützlichen Insekten beachtlich, deshalb muss man heute gegen mehr Schädlinge kämpfen, als früher. Die chemische Verteidigung ist dominant geworden, die sonstigen (agrotechnischen, physischen und biologischen) Schutzmaßnahmen wurden in den Hintergrund gedrängt. Auf die Raubmilben können auch die Fungiziden, von denen einige eine ausgesprochene Akarizidenwirkung haben, einen Einfluss ausüben. Vieler Anfassungen nach sind das Dinocap gegen Mehltau und die Ditiocarbamate (insbesondere Mancozeb) auf die zoophagen Milben sehr giftig. Eine wirksame Schutzmethode gegen Mehltau ist die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln mit Schwefelwirkstoff. Das ist ein sowohl im integrierten als auch im ökologischen Weinbau genehmigtes Pflanzenschutzmittel, als in einer natürlichen Form vorkommendes Element. Die anwendbare Menge des Wirkstoffes ist aber in 3-5 kg/ha bestimmt. Der primäre Grund dafür ist, dass es nicht nur den den Mehltau erregenden Fungus Uncinula necator vernichtet, sondern auch die Milben in großem Maße tötet. Die auf den Reben vorkommenden Staubmilben können Schädlinge, fakultativ oder ausschließlich Raubarten sein. Laut der Fachliteratur machen die Staubmilben ein Viertel aller auf den Reben lebenden Milbenpopulationen aus. Das kann zum Teil damit erklärt werden, dass sie Phosphorsäure-Estern und Carbamaten gegenüber widerstandsfähig sind. Außer Saugen der Pflanzen ernähren sie sich mit Sporen, deshalb ist ein kontinuierliches Wachstum in ihrer Anzahl auf den Gebieten zu beobachten, wo es oft falsche Mehltau- und Mehltauepidemien gibt. Es kann beobachtet werden, dass die Präsenz der Tydeidae Milbe (Orthotydeus lambi) eine positive Wirkung in der Abwehr gegen Mehltau hat, die kann nämlich den Rebinfektionsgrad sogar um 95% senken. Da die Tydeidae Milben nicht fähig sind, die Abwehr gegen Mehltaufungus vollständig zu ersetzen, ist der Eingriff mit Pflanzenschutzmitteln erforderlich. Im Laufe des Projektes hat die ökologische Untersuchung des Mehltaus die Sammlung und die Bestimmung von Indikator-Milbenarten inbegriffen, um die Beziehung von Mehltauinfektion und Tydeidae sp. zu beobachten. Während der Vegetationen gab es in der Plantage keine Mehltauinfektion, so konnte unser Ziel, den Zusammenhang zwischen dem Erreger und der zoophagen Milbe zu erkunden, nicht erfüllt werden. Die Datensammlung gab aber entsprechende Informationen darüber, ob der Weinbauer die vorgeschriebene Anbautechnologie eingehalten hatte, beziehungsweise ob es in der Plantage eine solche Behandlung gab, die den Umwelt schonenden Vorgängen widerspricht. Die klimatischen Verhältnisse der vergangenen drei Jahren (2011-2013) begünstigten in der Vegetationsperiode der Entstehung der Mehltauinfektion im Gewann Széldomb (in Ravazd) der Kellerei der Erzabtei nicht. Die Rebsorte Roter Traminer ist Erregern gegenüber mittel empfänglich, diese Sorte war also aus Sicht der Untersuchung entsprechend. In der Plantage habe ich keine Tydeidae sp. registriert, aber sonstige nützliche zoophage Milben (T.pyri) habe ich beobachtet. Die Präsenz dieser Arten ist wegen des Bioanbaus wichtig, da nicht nur ihre gegen Schädlinge ausgeübte Verhinderrolle von großer Bedeutung ist, sondern kann durch ihre Tätigkeit auch die Pestizid-Belastung der Umwelt beachtlich gemildert werden. Ergebnisse: Die am Programm teilnehmenden Plantagen (ausgenommen des Weingutes Weninger, Gewann Spernsteiner) betrieben früher konventionale oder integrierte Anbautechnologie. Für die Umstellung auf den Bioanbau sind mindestens 3 Jahre notwendig, welche durch die Prüfjahre eigentlich sichergestellt wurden. Während dieses 16

Zeitraums haben wir sowohl in der Pflanzenschutztechnologie, als auch in der Agro- und Phytotechnik wichtige Änderungen eingeleitet. In den Vordergrund wurden die Pflanzenschutz- und Konditionierungsmittel gestellt, die den natürlichen Verteidigungsmechanismus der Pflanzen verstärken, ferner die rationalen und zielgerichteten Sprüheinsätze, die die Information des Vormeldesystems verwenden, dadurch gibt es keine überflüssige Austragung von Chemikalien, die Anzahl (Häufigkeit) und die Kosten des Sprühens werden dadurch reduziert. Durch die Anwendung der bodenbedeckenden Pflanzen stellen wir für die nützlichen Lebensorganismen einen natürlichen Lebensraum sicher. Mit der sorgsamen Grünarbeit beeinflussen wir die mikroklimatischen Eigenschaften der Weinplantagen so, dass wir die Infektionschancen der Krankheitserreger herabsetzen. Die Fortpflanzung der Lebensorganismen zeigt die Sorgsamkeit der Einhaltung von Technologie, weil diese Organismen als Bioindikatoren empfindlich auf die Chemikalien reagieren. Im Laufe der Milbenmonitoring-Untersuchungen wurde die bioindikatorische Rolle der zoophagen Milben, beziehungsweise durch den jungen Anbau die Tatsache, dass zur Fortpflanzung der heimischen Milbenarten wenigsten 3 Jahre notwendig sind, nachgewiesen. Weitere wichtige zusammenfassende Feststellungen sind die Folgenden:       

  

Es gab während der Prüfjahre keine wesentliche Schädigung durch Milben in den Plantagen. Die phytophagen Milben (C. vitis; E. vitis) waren in jeder einzelnen Plantage auf der Ebene der Beobachtung anwesend. Die zoophagen Milbenarten sind in jeder einzelnen Plantage anwesend. Die Stückzahl der eingesammelten Arten und Exemplare der Milben ist je nach Gebiet unterschiedlich. Die Anwesenheit der Art Phytoseiidae sp. hängt von der Anbautechnologie und der Witterung ab. In den Plantagen habe ich 5 Milbenarten und sechs Familien identifiziert. Von den Zoophagen ist die T.pyri in den Plantagen dominant, dann folgt ihr die E. finlandicus, die weiteren Raubmilben sind nur auf der Ebene der Beobachtung auffindbar, sie spielen in der Beschränkung der Schädlinge keine erhebliche Rolle. Von den Phytophagen sind die C.vitis und E.vitis dominant. Von den indifferenten Milbenarten sind die Exemplare der Arten Tydeidae sp. und Acaridae sp. in der größten Stückzahl auffindbar. Weingut Weninger: die Anzahl der Art Tydeidae sp. ist bedeutend! (Sie kann in dem Schutz gegen den Weinmehltau eine Rolle spielen).

DIE ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DES MEHLTAUS - Dr. Krisztina NÉMETH Zielsetzungen: Sammeln von indikatorischen Milbenarten, ihre Bestimmung zwecks der Beziehung zwischen der Mehltauinfektion und der Tydeidae sp. Unter den Arten der Tydeidae sp. gibt es Schädlinge, indifferente und hinsichtlich der Technologie auch als nützlich zu beurteilende Arten. Sie sind auch in den heimischen Weinplantagen auffindbar, ihre Rolle ist jedoch noch nicht ganz geklärt. Gemäß der ausländischen Fachliteratur ernährt sich die Art Orthotydeus lambii durch den Verbrauch von Mehltaufäden, dadurch kann sie bei der Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln gegen Weintaumehl behilflich sein. Bestimmung des Themas: Bestimmung des Mehltau-Infektionsgrades der Weinplantage (Artenempfindlichkeit, Gebietsempfindlichkeit). Mehltaubefall, Prüfung der Zusammenhänge zwischen der Kondition der Weinpflanze und der Fortpflanzung von Milbenarten Tydeidae sp. Untersuchungsmethode: Blattprobenahme: Ansprühen: Anwendung von Konditionierungsmitteln für Pflanzen anhand der Beschreibung der Technologie Einsammlung von 20 Blätter seit Mai monatlich einmal Mikroskopische Prüfung, Abwasche und Präparation auf Gegenstandplatte Bestimmung der Milbenarten: Anhand der Klassifikation von Karg 17

Ort der Probenahme: Kellerei der Erzabtei Pannonhalma, Gewann Széldomb (in Ravazd) Sorte: Roter Traminer, Guyot Bearbeitungsart 2,4 x 08 m Ergebnisse: Die klimatischen Verhältnisse der vergangenen 3 Jahre (2011-2013) waren im Zeitraum der Vegetation im Gewann Ravazd der Kellerei der Erzabtei ungünstig für die Ausgestaltung der Infektion durch den Weinmehltau. So konnten wir das im Rahmen der Untersuchung gesetzte Ziel, den Zusammenhang zwischen der Anwesenheit von Krankheitserregern und zoophagen Milben festzustellen, nicht erreichen. Die Datensammlung lieferte aber geeignete Information darüber, ob der Weinbauer die vorgeschriebene Anbautechnologie eingehalten hatte, beziehungsweise es in der Plantage so eine Behandlung gab, die mit dem umweltschonenden Verfahren im Widerspruch stehen würde. Die Weinsorte Roter Traminer ist gegenüber dem Krankheitserreger mittelmäßig empfindungsfähig, sie war hinsichtlich der Prüfung geeignet. In der Plantage habe ich Tydeidae sp. keine, aber andere nützliche zoophage Milbengruppen registriert, deren Anwesenheit wegen des Bioanbaus wichtig ist, weil nicht nur ihre gegen die Schädlinge gespielte Rolle bedeutend ist, sondern kann durch ihre Tätigkeit auch die Pestizidbelastung der Umwelt wesentlich reduziert werden. Die Aufnahme der Stückzahl der Arten und der Exemplare, sowie die Häufigkeit des Vorkommens der auf dem Gelände gefundenen Insekten dient zur Kontrollmethode, denn sehr viele Arten der nützlichen Lebensorganismen funktionieren als Indikatoren und verschwinden aus der Plantage, wenn ihnen nicht der richtige Umgang zuteil wird. DIE WIRKUNG DER AUFWUCHSTECHNOLOGIE AUF DIE BIOZÖNOSE, GEOBOTANISCHE ANALYSE – Dr. József MIKULÁS Zielsetzungen: Die Zwischenreihen mit Samenmischung zu pflanzen. Die Keim- und Auflaufergebnisse des Anbaus zu beobachten, die Vegetation jährlich dreimal zu mähen. Für die Reihen Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa) anzuschaffen, zur Verfügung der Partner zu stellen und zu säen. Die selektierte natürliche Unkrautflora mit mechanischem und biologischem Pflanzenschutz auszugestalten. Den biologischen Pflanzenschutz zu verwirklichen, den Gesundheitszustand der Unkrautpflanzen zu verfolgen, beziehungsweise die Schädlinge der Unkräuter zu beobachten und zwecks Bestimmung zu sammeln. Die für die Rebe nützlichen und schädlichen Unkräuter zu bestimmen, was den Entwicklungszustand der gesäten Kultur bestimmt. Untersuchungsmethode: Gründliches Erkennen der Unkrautflora mit Unkrautaufnahme. Bei jedem Partner wurden je 5 Parzellen designiert und die Aufwuchsstufe der Unkräuter wurde in Prozentwert bestimmt. Die Anbauorte des ZwiebelRispengrases wurden beobachtet. Das Zwiebel-Rispengras wurde in der zweiten Hälfte von Mai samt Stiel eingesammelt, dann wurde es verarbeitet (vom Stiel entfernt), und dann wurde es in August/September in den Rebreihen gesät. Die erkrankten Unkräuter wurden beobachtet, farbige Aufnahmen wurden gemacht, und die Erreger wurden bestimmt. Die die Unkräuter schädigenden Tiere wurden ebenfalls bestimmt, beziehungsweise eingesammelt, und Imagos wurden unter laboratorischen Umständen erzogen. Zur Bestimmung der Insekten haben wir zum Teil die Hilfe der Kollegen des Ungarischen Museums für Naturwissenschaften (Budapest, Ludovikaplatz 2-6.) in Anspruch genommen. Der Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus: Im Falle des traditionellen Weinbaus haben die Betriebe die Pflanzenschutzprobleme auf chemischer und mechanischer Weise gelöst. Deswegen ist das Ökosystem der Plantage spärlicher geworden, die natürlichen Feinde der einzelnen Schädlinge sind verstorben, in manchen Fällen ist eine Resistenz den Unkräutern, Schädlingstieren und Erregern gegenüber entstanden. Dafür ist das Kanadische Berufkraut (Conyza canadensis) ein gutes Beispiel, das sich nicht nur dank seiner Allelopathie verbreitet hat, sondern auch dank seiner gegen Hebriziden entstandenen Resistenz. Ähnlich hat sich auch Solanum nigrum (Der Schwarze Nachtschatten) 18

wegen des falschen Hebrizideneinsatzes selektiert. Obwohl mehrere spezielle Pflanzenschutzmittel, die vor allem auf den gezielten Schädlingen (Pilzen, Schädlingstiere, Unkräuter) wirken, zur Verfügung stehen, können mit diesen Methoden nicht alle nützliche Lebensgemeinschaften (Biozönosen) geschützt werden. Durch die mechanischen Eingriffe werden in erster Linie die in den Plantagen lebenden Unkräuter geschadet, beziehungsweise getötet, aber auch die auf ihnen lebenden nützlichen Organismen verlieren ihre Nahrungsquellen, und auch diese versterben. Nicht nur die unmittelbaren nützlichen lebenden Organismen der Rebe (wie z.B. Raubmilben, Flügler, usw.) und die anderen, die Rebe schädigenden Parasiten (z.B. Zikaden) sterben, sondern auch die sich in der Rebe befindenden nützlichen Pflanzen und die natürlichen Feinde dieser. Wegen der mechanischen und chemischen Unkrautbekämpfung sterben auch solche Pflanzen, deren Abwesenheit außer ihres schon erwähnten unmittelbaren Vorteils, in den Rebplantagen auf unmittelbarer Weise auch physische Sorgen (z.B. Schutz gegen Erosion) erregen kann. Dem traditionellen Weinbau gegenüber ergibt der ökologische Weinbau eine viel mehr reichere Biosphäre der Plantagen, was auch einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Anwendung von umweltschonenden Pflanzenschutzmitteln ermöglicht. Ein Teil der in der Plantage befindlichen Pflanzen ist kein Nährstoff- und Wasserkonkurrent der Rebe, sondern trägt auf unmittelbarer und mittelbarer Weise zur besseren Entwicklung der Rebe bei. Es gibt viele Pflanzen (z.B. Lamium purpureum/Die Purpurrote Taubnessel), an denen sich Mykorrhiza-Pilzen (vor mikroskopischen Größe) befinden. Diese Pilze spielen in der Entwicklung der Rebe, in der Wasser- und Nährstoffaufnahme, ferner in der Abwehr verschiedener biotischen und abiotischen Stresswirkungen eine wichtige Rolle. Diese Pflanze ist in Sopron, im „Spern Steiner“ Gewann in großer Menge zu finden, weil man sich hier schon seit Jahren mit dem umweltschonenden Weinbau beschäftigt. Es gibt in den Rebplantagen Pflanzen, die über Allelopathie verfügen (sie produzieren solche chemischen Stoffe, die das Keimen oder die Entwicklung anderer Pflanzen verhindern). Unter den über Allelopathie verfügenden Pflanzen gibt es solche, die falls sie sich in der Rebplantage verbreiten, für die Plantage nützlich sind (z.B. Digitaria sanguinalis (L.) SCOP Blutrote Fingerhirse), und solche, die für sie schädlich sind (z.B. Cirsium arvense /Acker-Kratzdistel/, Cynodon dactylon L. /Hundszahngras/, Elymus repens (L.) GOULD /Kriech-Quecke/, weil sie wegen ihrer auf die nützlichen Pflanzen ausgeübten Wirkung dominant werden. Deshalb muss die Möglichkeit der Verhinderung der Verbreitung letztgenannter Pflanzen gefunden werden. Es muss untersucht werden, wie die „Herrschaft“ dieser Unkräuter beseitigt werden kann. Linné schrieb 1756: „Jedes Insekt hat seinen Löwen, der es verfolg und beseitigt. Zwecks Reinigung der Pflanzen sollten diese Raubinsekten gezähmt und geschützt werden.“ Unserer Meinung nach gilt diese Feststellung auch für die Erreger und die Unkräuter. Deshalb haben wir die natürlichen Feinde der Unkräuter untersucht. In den ECOWIN Partnerbetrieben haben wir die natürlichen Feinde von mehreren, für die Rebe schädlichen Unkräutern gefunden, unter ihnen waren auch Insekten und Pilze. Erfolgreich kann man z.B. gegen Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius L.) mit Grüner Blattwespe kämpfen. Aber diese Pflanze wird nicht nur von dem erwähnten Insekt, sondern auch von der Schwarzen Blattläuse, vom Mehltau und vom Rost geschädigt. Wenn wir die Verhinderfaktoren erkennen, und die Pflanze verbreiten, werden wir mit Rumex obtusifolius keine Probleme haben. Der Aufwuchs der Zwischenreihen im ökologischen Weinbau bietet mit entsprechenden Saatmischungen ebenso eine Möglichkeit, die unerwünschten Pflanzen zurückzudrängen und die ökologische Diversität zu verwirklichen. Für den Aufwuchs der Rebreihen sind solche Pflanzen geeignet, die die Plantage gegen die in den Reihen auftretenden Erosion und gegebenfalls auch gegen die Deflation schützt, aber diese Pflanzen dürfen kein Wasser- oder Nährstoffkonkurrent der Rebe sein. Dafür scheint das Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa L.) das geeignetste zu sein. Das Zwiebel-Rispengras sprießt in September aus den Bodenzwiebeln oder aus seinen Verbreitungsformel über dem Boden (bulbilli), und es beendet seine Vegetation in Mai. Es wirft seine kleinen Zwiebeln über dem Boden, also wenn wir die Reihen mit ihm einmal anpflanzen, verbreitet es sich mit seinen Verbreitungsformeln sowohl über als auch unter dem Boden. Es ist am größten Teil der Vegetation der Rebe in einem Ruhezustand, aber es „bewächst“ den Boden, deshalb ist es kein Wasser- und Nährstoffkonkurrent.

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Ergebnisse: Der Boden der Rebe muss aus mehreren Gründen „bewachsen“ sein. Es ist aber nicht egal, welche Pflanzen den Boden „bewachsen“. Die Untersuchungen in den Jahren 2010 und 2011-2013 haben uns davon überzeugt (was wir schon gewusst hatten), dass nicht nur die Zwischenreihen der Rebe, sondern auch die Rebreihen selbst mit entsprechenden Pflanzen „bewachsen“ werden müssen. Wenn nämlich nur die Zwischenreihen mit Aufwuchspflanzen gesät sind, und die Rebreihen auf mechanischer Weise bearbeitet werden, muss man in niederschlagreichen Jahren, wie 2010 war, mit schweren Erosionsschaden rechnen, denn das Wasser fließt in den Rebreihen herab, und verursacht Erosionsschaden (wäscht den Boden von den Wurzeln ab). Es ist aber nicht egal, welche Pflanzen die Rebreihen „bewachsen“, weil die das Wasser verschwendenden Pflanzen mit tiefen Wurzeln eine Wasserkonkurrenz verursachen, insbesondere in Dürrejahren, wie zum Beispiel 2011 und 2013 waren. Deshalb müssen solche Pflanzen gesät (eventuell gepflanzt) werden, die gegen Erosion schützen, aber sogar in Dürrejahren keine Wasserkonkurrenz verursachen. Dafür eignet sich die von uns gewählte Pflanze, das Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa). Es sprießt schon im Herbst aus den Bodenzwiebeln beziehungsweise aus kleinen Zwiebeln über dem Boden (bulbilli) (siehe Abbildung 26). Im Frühling (Mai) produziert es im Boden und über dem Boden Vorstufensaatgüter, dann beendet es die Vegetation (siehe Abbildung 27). Wir haben die Anbauorte von Poa bulbosa (Zwiebel-Rispengras) erkunden, zwecks Untersuchungen haben wir Verbreitungsformeln eingesammelt und verarbeitet, dann haben wir sie zur Verfügung der Anbauer gestellt, um sie zu säen, beziehungsweise die Poa bulbosa Wurzeln in Töpfe zu pflanzen. Die Erfahrungen haben bestätigt, dass das Zwiebel-Rispengras am geeignetsten ist, die Rebreihen zu „bewachsen“. Es schützt gegen die Erosion und Deflation. Die Porosität des Bodens verbessert sich, die Bodenstruktur bleibt unversehrt, beziehungsweise verbessert sich. Dank der Verhinderung der Bodenkompaktierung verteilen sich die Rebwurzeln im Boden besser. Es wurzelt sich untief, deshalb ist es kein Konkurrent der Rebe. Wegen der selteneren mechanischen Bearbeitung des Bodens ist die Schädigung der Stöcke und Wurzeln minimal. Da es keinen Wasserablauf gibt, sickert sich der Niederschlag in den Boden besser hinein. Die Schwankung des Wassergehaltes des Bodens wird reduziert. Das Wachstum der Bodenporosität und des Humusgehaltes führt langfristig zu einem günstigeren Wasserhaushalt (die Regenaufnahme und –Speicherung verbessert sich). Das Bodenleben wird aktivisiert, und die Bereicherung der Makrofauna des Bodens trägt auch zu einer besseren Luft-, Nährstoff- und Wasserhaushalt bei. Die Bodentemperatur wird geregelt: die Beschattungswirkung des Zwiebel-Rispengrases reduziert die Aufwärmung und die Mineralisation im Sommer, im Winter hingegen reduziert es die Bodenabkühlung und steigert die Mineralisation, damit reduziert es den Nitratgehalt und regelt die Nitrat-Aufnahmefähigkeit im Laufe des Jahres. Dank der Temperatur-Regelwirkung schädigen die harten Winter die Wurzel weniger. Es kann (auf einem Teil der Vegetation) die unerwünschten Elemente (Unkräuter) der Flora fernhalten. Der organische und Humusgehalt des Bodens wird durch die vor Ort produzierten Stoffe und Nährstoffe ersetzt und gewachsen. Es verhindert die Abwasche der sich leicht lösenden Nährstoffe (z.B. Nitrate). Die NährelementAufnahmefähigkeit ist mehr ausgeglichen geworden, deshalb ist die Chance von Blumenverlust, Chlorose oder Traubenstiellähmung geringer. Es blüht nicht, deshalb muss man bei der Wahl von Ansprühen nicht auf Schutz der Bestäuberinsekten achten. Es ist nicht frostempfindlich. Seine Vegetationszeit ist kurz. Im Laufe unserer Aufnahmen haben wir auf sieben Pflanzen 8 Erreger und 9 Schädlinge beobachtet, die in der Unkrautregelung eine signifikante Rolle spielen können. Von diesen haben die Erreger der folgenden Unkräuter eine besonders große Rolle: Ambrosia artemisiifolia, Capsella bursa-pastoris, Cirsium arvense, Convolvulus arvensis, Falcaira vulgaris, Malva neglecta, Portulaca oleracea, Setaria verticillata, Setaria viridis. Diese haben mit ihrer Verbreitungsformel von großer Menge auch ihre weitere „Gesellen“ angesteckt. Das Unkraut Rumex obtusifolius hat Protemphytus tener (Grüne Blattwespe) vollständig getötet. Anhand der bisherigen Untersuchungsergebnisse denken wir, dass einige Fragen noch unbeantwortet sind. Wir sind der Meinung, dass im Interesse der Branche die Forschung fortgesetzt werden sollte, um die über Allelopathie verfügenden Unkräuter (z.B. Kriech-Quecke, Hundszahngras, usw.), die in den Plantagen für die Rebe ein ernsthafter Konkurrent sind, nicht mit Chemikalien zurückzudrängen.

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BEOBACHTUNG UND AUFNAHME VON PFLANZEN HÖHERER ORDNUNG – Dr. Jenő VARGA PhD Zielsetzungen: Durch die Bestimmung der Pflanzenarten, die sich in den Zwischenreihen der Rebplantage finden, eine solche Aufwuchsvegetation auszugestalten, die für die Reben keine Konkurrenz ist, und auf derer Wirkung auf dem Gebiet ein günstigerer Lebensraum entsteht, die Präsenz der aus Sicht des Pflanzenschutzes günstigen natürlichen Feinde, beziehungsweise die Anzahl der nützlichen lebenden Organismen erhöhen sich, und dadurch kann die Notwendigkeit der chemischen Behandlungen reduziert werden. Untersuchungsmethode: Die Unkrautaufnahme erfolgte mit der zönologischen Methode von Balázs-Újvárosi, mit fünf Probestandorten je Plantage. Die Vermessungen wurden dreimal im Jahr (im Frühling, im Sommer und im Herbst) durchgeführt, und spezielle Aufmerksamkeit wurde den typischen Unkräutern der Jahreszeiten, ihren Veränderungen und ihren Aspekten gewidmet. Die Saatarbeiten haben wir nach den Grundaufnahmen in drei Plantagen eingeplant. In Pannonhalma haben wir am 18. April 2011 mit Saatmischungen von drei Firmen in einer Menge von 40kg/ha gearbeitet, in Nagyrada wurde am 01. April 2011 die Mischung in einer Menge von 20-30 kg/ha und in Sopron am 21-22. April 2011 in einer Menge von 28kg/ha gesät. In Pannonhalma und in Sopron (Sop-vin) wurde die Arbeit mit Saatmaschine, wobei in Nagyrada per Hand ausgeführt. Ergebnisse: Bei den Vermessungen kam ich je nach Gebiet auf diverse Resultate. Die Liste der betrachteten Arten veränderte sich ständig, und dies war mit dem Bodentyp der Fläche, mit der von den Pflanzen ausgelösten Allopathie, beziehungsweise mit den Behandlungen, die auf der Fläche ausgeführt wurden, im engen Zusammenhang. Wo die Beseitigung des Unkrautes mit Chemikalien durchgeführt wurde, dort erschien der AckerSchachtelhalm (Equisetum arvense) in hoher Menge, der sich als Folge der den Boden ansäuernden Wirkung des Herbizides entstanden ist, so hat er die Änderungen im Bodentyp signalisiert. Die Saatversuche waren in allen drei Gebieten (Sop-vin; Pannonhalma; Nagyrada) erfolgreich. Anhand der Besprechungen mit den Plantagenleitern erschienen die Ergebnisse auch in der Weinproduktion günstig, und mit Walzen der Zwischenreihen konnte der Bestand im Zaum gehalten werden, ohne die Traubenzone zu gefährden. Anhand der Probegrubenaufnahmen der Edaphonuntersuchungen waren auf den gesäten Gebieten die Exemplarenanzahl der Regenwürmer, und im Faltermonitoring die Vorkommenshäufigkeit und die Artenreiche der Exemplare hingegen der traditionellen Plantagen hervorragend. Die effektiven Ergebnisse teilen die im Thema Untersuchungen führenden Expertenkollegen mit. Die in den Reihen verwendeten Anpflanzeversuche des Zwiebel-Rispengrases waren weniger erfolgreich, weil das gesäte Rispengras gegen die perennierenden Unkrautpflanzen des Reihenbodens kämpfen musste. Erfolgreich ist er nur in Sopron erhalten geblieben, wo ein für die Fortpflanzung geeigneter Basisbestand geschaffen wurde, aus dem die Anbauer die Pflanze auch nach Ende des Projektes erfolgreich fortpflanzen können. MANAGEMENT DER RANDZONEN – Dr. Jenő VARGA PhD Zielsetzungen: Die Umgebung der Plantagen, die Randzonen zu beobachten, eventuelle Donorbäume zu suchen, falls nötig diese zu pflanzen. Das Ziel ist, den Lebensraum der Raubmilbe Typhlodromus pyri zu erweitern. Untersuchungsmethode:

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Feldbegehung, Bestimmung der sich in der Umgebung der Plantagen befindenden Baum- und Gebüscharten, dann in den Gebieten, wo es keine oder nur wenige Donorbäume gibt, Anpflanzung mit den abgegebenen Baumarten: Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Hohe Esche (Fraxinus excelsior), Rote Rosskastanie (Aesculus pavia), Samthaarige Stinkesche (Evodia hupehensis), Westliche Zürgelbaum (Celtis occidentalis)und Baum-Hasel (Corylus colurna). Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus: In traditionellen Plantagen, im Gegensatz zu ökologischen Gebieten, sind die Symbiosen sehr arm, und der Hauptgrund dafür ist die Monokultur, die Dominanz von Kriech-Quecke (Agropyron repens), und die maßlose Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Bei der Untersuchung muss nicht nur auf die Plantagen, sondern auch auf ihre Umgebung, die dort liegenden Wälderzonen, Gebüsche, Weiden, Anger, die Lebensräume von kleinen Lebewesen, Pflanzen und Tiere sind, geachtet werden. Diese Lebensräume können nicht an konkrete Gegenden gebunden werden, sie sind nicht eingeschränkt, so können die Wirkungen der dort befindlichen Lebewesen auch in den Plantagen besser zur Geltung kommen. Zwischen den Lebewesen kann eine enge Verbindung entstehen, weil manche Unkrautarten sowohl Wirtspflanzen von Schädlingen als auch Kulturpflanzen sein können. So ist es bei der Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), die von Blattläusen gesaugt werden, die als Nahrung von Marienkäfern dienen. Aufgrund dieser Beispiele ist es die Aufgabe, die Zusammenhänge zu erkennen, die positiven Faktoren zu vergleichen und die ungünstigen Umstände zu eliminieren. Die Aufmerksamkeit muss aber nicht nur auf die Pflanzen und auf die auf ihnen lebenden und sich ernährenden Tiere gerichtet werden, sondern auch auf den Boden, der zum Wachstum von Pflanzen unerlässlich ist. Die Bewahrung und Anreicherung der natürlichen Ertragsfähigkeit und Biodiversität des Bodens, die Vorbeugung der Bodenverdichtung und Bodenerosion, beziehungsweise die Erhaltung des Ökosystems des Bodens sind alle die Grundlagen der weiteren Entwicklung. Während die Weinbauer in der traditionellen Bewirtschaftung versuchen, mit Unkrautbekämpfung oder ständiger Bearbeitung der Zwischenreihen die Begrünung im Griff zu halten, setzen sich die Biobetriebe das Ziel, solche Pflanzen zu benutzen, die den Boden schützen, die Lebensgemeinschaften des Bodens anreichern, und dadurch die Vermehrung und Verbreitung nützlicher Organismen helfen. Es ist vorteilhaft, zum Beispiel Hülsenfrüchtler zu benutzen. Diese liefern dem Boden nämlich auf natürlicher Weise organisches Material und Stickstoff. Mit der Begrünung der Zwischenreihen und mit der Benutzung von blühenden Pflanzen kann die Situation ebenfalls verbessert werden, da mit dieser Methode manchen Insekten Pollen, also Nahrung, anderen Lebensraum gesichert werden können. In den Weingärten, die ökologische Methoden anwenden, sind aus Sicht des Pflanzenschutzes Planung und Prognose die wichtigsten Faktoren. Die Ergebnisse, hinsichtlich Erträge und Pflanzenschutz, werden sich positiv entwickeln, wenn die Arbeiten: Schnitt, Grünarbeit, Nahrstoffzufuhr fachgerecht ausgeführt werden, und dadurch auch die Rebstöcke in guter Kondition gehalten werden. Die Abwehrfähigkeit der Pflanzen kann mit der Anwendung von Konditionierungsmaterialien verstärkt werden, eine dickere Hautgewebe und Cuticula vergrößern nämlich die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzerkrankungen. Mit der Benutzung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln (beim traditionellen Weinbau) werden nicht nur die Schädlinge, sondern auch ihre natürlichen Feinde getötet. Mit der Eliminierung von schädlichen Spritzmitteln eröffnet sich die Möglichkeit wieder, dass nützliche Organismen wieder ansiedeln und sich vermehren. Die oben erwähnte fachgerechte Grünarbeit ergibt eine lockere Laubwand, und so kann die Verbreitung von Infektionen verlangsamt werden. Die richtige und maßgerechte Anwendung von Mitteln kann auch wohltuend sein, da die natürlichen Mittel frei von Überresten sind, im Gegensatz zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Als Resultat können wir feststellen, dass je näher die naturnahen Zustände angenähert werden, und je mehr die Kondition der Pflanze verbessert wird, desto besser und erfolgreicher wird die biologische Bewirtschaftung sein. Die Aufgabe ist, mit ausdauernder Arbeit, mit der Natur zusammen zu leben. Wir müssen uns danach streben, dass die Natur das Gebiet zurückerobern kann, und das alles so, dass die Produktion aus der Sichtpunkt der Qualität und Quantität keine Schäden erleidet.

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Ergebnisse: Anhand der Ergebnisse von 3 Jahren können wir feststellen, dass die Insertion einen sehr niedrigen Prozentanteil zeigt, denn die ungünstige Wetterlage hat die Entwicklung und die Wurzelbildung der Bäume gehindert. Die Laubkronen der verbleibenden Bäume sind fast kahl und nährstoffarm, so können solche Teilprojekte in der Zukunft nur mit entsprechend verstärkten Baumarten und in Gebieten mit günstigen Gegebenheiten verwirklicht werden. ORNITHOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN – Attiláné KOVÁCS Zielsetzungen: Das Ziel des Projektes ist es, eine solche umweltfreundliche Weinbautechnologie zu erarbeiten, die die biologische Diversität der Plantagen steigert. Im Zusammenhang mit den ornithologischen Beobachtungen kann als Ziel erklärt werden, die Basiszustände mit Hilfe der dafür erarbeiteten Untersuchungsmethoden zu vermessen. Wir erwarten, dass mit Verwendung der Zwischenreihen-Graskombinationen in den Plantagen zahlreiche Insekten (für die Vögel wichtige Nährungsquelle) erscheinen. Das fördert die permanente Präsenz verschiedener Vogelarten, gegebenfalls ihre Zurückniederlassung auf den Untersuchungsgebieten. Untersuchungsmethoden: Die einzelnen Beobachtungen müssen auf den im Programm im Voraus bestimmten Bereichen durchgeführt werden. Vor Beginn der Vogelzählung muss der Lebensraum kartiert werden. Im Rahmen dieser werden im Laufe der Feldbegehung die Beobachtungspunkte ausgewählt. Es ist ratsam, diese an gut erkennbare geländegegenstände zu „binden“, um sie bei den zukünftigen Beobachtungen leicht zu finden und keine falsche Daten zu bekommen. Die Beobachtungspunkte befinden sich in den zu untersuchenden Gebieten netzartig, von der Größe des Gebiets abhängig 300-500 Meter voneinander entfernt (siehe Anlage 1). Auf diesen Punkten müssen die Beobachtungen durchgeführt werden. Auf diesen Beobachtungspunkten müssen die Arten und Exemplarenanzahl der in einem Zeitintervall von 10 Minuten, vom Beobachtungspunkt höchstens 100 Meter entfernt gehörten oder gesehenen Vögeln aufgezeichnet werden. Vergleich des traditionellen und ökologischen Weinbaus aus ornithologischer Hinsicht: Primäres Ziel beim konventionellen Weinbau ist es, Wein in entsprechender Quantität und Qualität zu produzieren. Die zu diesem Ziel geordneten Werkzeuge berücksichtigen keine solchen Naturschutzziele, mit deren Hilfe in den Rebplantagen aus Sicht der Vögel vorteilhafte Umstände entstehen würden. Im Rahmen des ECOWIN Projektes erfolgt Weinbau auf Gebieten, auf denen es früher Wälder mit Nahrungsund Versteckstellen gaben, wo die Vögel optimale Lebensbedingungen fanden. In diesen Lebensgemeinschaften waren viel mehr Arten und Exemplare aufzufinden. Mit dem Wald verglichen können die heutigen „Grünflächen“ als öde bezeichnet werden. Beim traditionellen Weinbau ist die Präsenz anderer Pflanzenarten außer der Rebe nicht erwünscht, so finden die Vögel zwischen den Rebreihen fast keine Nahrung. Als Wirkung der im Rahmen des ECOWIN Projektes durchgeführten „Begrünungen“ „zogen“ zwischen die Rebreihen wieder zahlreiche solche Lebewesen zurück, die für die Vögel Beuteltiere sind. Im Laufe des Projektes wurde bewiesen, dass sich die Arten- und Exemplarenzahl der Vögel mit der Begrünung zwischen den Reihen an den Untersuchungsstellen erhöhte. Beim Nachweis der Präsenz der Vögel war es ein wichtiger Aspekt, welche Arten von Pflanzengesellschaften auf den naheliegenden Gebieten leben. In vielen Fällen erscheinen die Vögel auf den Plantagen aus umliegenden Wäldern und Agrarländern. Es gibt ein Probegebiet (Pannonhalma), wo ich während der letzen Geländebegehung 13 Arten und 34 Exemplare notierte. Dagegen habe ich 2010 5 Arten und 11 Exemplare gesehen. Es ist also ein sprungartiges Wachstum in Arten- und Exemplarenzahl zu beobachten, seitdem wir in den Zwischenreihen Aufwuchs verwenden. Auf diesen Aufwuchspflanzen siedeln sich unzählige Insektenarten an, die Beuteltiere der Vögel werden.

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Zum naturnahen Denken gehört auch, dass wir den Vögeln entsprechende Nistplätze sichern. Für die Nisthöhlenvögel (z.B. für Meisen, Fliegenschnäpper, Sperlinge, usw.) können wir Nisthöhlen aushängen, um ihnen Nistplätze zu sichern. Abhängig davon, welche Vogelarten wir niederlassen möchten, müssen wir zu den Bedürfnissen und der Körpergröße der Vögel passende Nisthöhlen verwenden. Die künstlichen Varianten der typischen, von Spechten gegrabenen Vogelnisthöhlen mit rundem Flugloch werden gemäß der Größe des Flugloches und der Grundfläche in Typen „A-B“ und „D“ geordnet. Der Nisthöhlentyp „C“ dient der Niederlassung kleiner Singvogelarten, die in Spalten von Uferwänden und Felsen brüten. Diese Vögel können im traditionellen Sinne nicht als Nisthöhlenvögel bezeichnet werden. Das wichtigste Kriterium der entsprechenden Brutstätte bei diesen Vögeln ist, dass die Brutstätte bedeckt ist, eine waagerechte Basis hat und mindestens eine Seite der Niste gelehnt ist. Deshalb haben diese Nisthöhlen kein enges, rundes Flugfloch, sondern eine ungefähr halb offene Vorderseite. In den Nisthöhlentyp „A“ „passen“ nur kleinere Meisen (Blaumeise, Sumpfmeise) „hinein“, während der Typ „B“ für mehrere Vogelarten (Kohlmeise, Wendehals, Haussperling, Feldsperling, Kleiber, usw.) als zu Hause dienen kann. Es lohnt sich, den Nisthöhlentyp „C“ (eckiges Flugloch, im oberen Drittel offen) in den Rebplantagen anzuwenden. In diesem Nisthöhlentyp nisten vor allem die folgenden Arten: Zaunkönig, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz, Bachstelz, Steinschmätzer, usw. Mit Anwendung dieser und ähnlicher Methoden kann ein naturnaher und langfristig nachhaltiger Weinbau verwirklicht werden, der außer der wirtschaftlichen Ziele auch die Naturschutzziele berücksichtigt. Ergebnisse: Die durchgeführte Vogelbeobachtung kann als faunistische Tätigkeit angesehen werden. Die Artenzusammensetzung und Exemplarenanzahl der beobachteten Vogelarten können als eine Art Indikator interpretiert werden. Falls nämlich die Wiederherstellung der Biodiversität beginnt, siedeln sich zahlreiche Insektenarten an, und das muss sich auch im Exemplarenanzahl-Wachstum der Vögel zeigen. Das Ergebnis des Projektes ist, dass eine solche umweltfreundliche Weinbautechnologie erarbeitet wurde, die die biologische Diversität der Plantagen steigert. Im Zusammenhang mit den ornithologischen Beobachtungen kann als Ziel erklärt werden, die Basiszustände mit Hilfe der dafür erarbeiteten Untersuchungsmethoden zu vermessen. Wir erwarten, dass mit Verwendung der Zwischenreihen-Graskombinationen in den Plantagen zahlreiche Insekten (für die Vögel wichtige Nahrungsquelle) erscheinen. Das fördert die permanente Präsenz verschiedener Vogelarten, gegebenfalls ihre Zurückniederlassung auf den Untersuchungsgebieten. Die ornithologischen Beobachtungen des Projektes ECOWIN dauerten 4 Jahre lang. Im Monat August des ersten Jahres erfolgte das Vogelmonitoring, das zu dem Ergebnis führte, dass die Beobachtung von verhältnismäßig wenigen Vogelarten registriert werden konnten. Das in Nagyrada liegende Prüfgelände gibt für zahlreiche Vogelarten ein Zuhause. Ich habe regelmäßig auch besonders geschützte Vogelarte (Bienenfresser) beobachtet, was begründet, dass die umliegenden Lösswände weiter untersucht werden müssen, um die weiteren potenziellen Niststellen aufnehmen zu können. Bei der letzten Beobachtung konnte ich schon 10 Stück Bienenfresser in das Terraintagebuch aufnehmen, ihre Anwesenheit kann als ständig genannt werden, auch in der direkten Nähe der Weinplantagen. In den ersten zwei Jahren des Projektzeitraums lag eine Akazienwaldzone mit Büschen an der nördlichen Seite des Geländes, diese wurde gefällt, obwohl sie für die Vögel eine gute Niststelle und Versteck bat. Fast bei jeder Beobachtung habe ich Distelfink (Stieglitz) gesehen und auch sein Nest in der Weinrebenreihe gefunden. Es kann festgestellt werden, dass sich die beobachtete Stückzahl der Arten und Exemplare der Vögel im Laufe der Forschungsjahre erhöhte. In Kőszeg wurde in einer Plantage von 15 Hektar das Prüfgelände markiert, dessen Flächenmaß 8 Hektar ist. Diese Plantage hat die präzise Vogelbeobachtung einigermaßen erschwert, ich habe doch jedes Mal einheitlich die auf dem ganzen Gelände beobachteten Vögel aufgezeichnet. Das Gelände ist nördlich durch einen Eichenwald begrenzt, die meisten beobachteten Vögel fliegen aus dieser Richtung auf die Plantage. Meiner Meinung nach könnte man durch das Auslegen von künstlichen Nisthöhlen geeigneter Stückzahl und Qualität die Anwesenheit neuer Arten nachweisen (Gartenrotschwanz, Fliegenschnäpper, Sumpfmeisen, usw.). 24

Das Gewann Babszökő der Kellerei der Erzabtei liegt aus ornithologischer Hinsicht auf einem optimalen Gebiet. Aus den herumliegenden Wäldern, landwirtschaftlichen Gebieten erscheinen die Vögel regelmäßig in der Plantage. Bei der letzten Ortsbegehung zeichnete ich 34 Exemplare aus 13 Arten auf, indem ich im Jahre 2010 nur 11 Exemplare aus 5 Arten gesehen hatte. Bezüglich des Prüfgeländes in Sopron kann man im Allgemeinen feststellen, dass sich die Stückzahl der Exemplare von Vögeln (nicht nur wegen der Stare) während des Projektzeitraums kontinuierlich erhöhte. Auch solche Vogelarten tauchten im letzten Projektjahr auf, die ich in den vorigen Jahren auf den Forschungsgeländen in Sopron nicht gesehen habe. Im Laufe meiner Forschungen gelangte ich zu dem Schluss, dass die Stückzahl der auf den Weingebieten angebrachten künstlichen Nisthöhlen mit den auf dem Gelände vorkommenden Vogelarten nicht im Zusammenhang steht. Oft lassen die Qualität der ausgelegten künstlichen Nisthöhlen und ihre Auslegungsstelle Wünsche übrig, auch das kann der mögliche Grund für die außerordentlich niedrige Bewohntheit dieser Nisthöhlen sein. Meine weitere Schlussfolgerung liegt darin, dass durch die Erhöhung der Biodiversität die Stückzahl der Exemplare und der Arten der Vögel auf den Geländen zunahm, das kann als ein Beweis für die Projekteffektivität sein. Meiner Auffassung nach könnte die weitere Forschung den Weinbauern weitere nützliche Informationen liefern, deshalb kann es vorgeschlagen werden, dass der Projektleiter für die Fortsetzung der Arbeit eine Möglichkeit sucht und findet.

DISSEMINATIONSTÄTIGKEIT Neben der Verwirklichung der erfolgreichen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben ist es ratsam, die Disseminationstätigkeit (Informationsmaterialien, Bildungen, Studienreisen, Veranstaltungen, Publikationen, Fachartikel erschienen in Medien, ECOWIN-Film, usw.), die die Projektergebnisse bekannt machen kann, hervorzuheben. Diese haben in hohem Masse dazu beigetragen, dass das Projekt erfolgreich abgewickelt und die Ergebnisse an die Zielgruppe übermittelt werden konnten. Im Rahmen des Projektes wurden unter anderem ein Lehrbuch für ökologischen Weinbau und eine Broschüre gefertigt, außerdem entstanden auch Konferenzausgaben und Fachartikel in diesem Thema.

VORSCHLÄGE FÜR DIE ZUKÜNFTIGEN TÄTIGKEITEN In den vergangenen fast 45 Monaten konnte in Zusammenarbeit (Projektpartner, Experte, Versuchspartner, Zielgruppen, usw.) ein sehr inhaltsreiches und spektakuläres Projekt verwirklicht werden. Die im Projekt geklärten Zielsetzungen und Erwartungen wurden vollkommen erfüllt, wodurch ernsthafte Fachergebnisse geboren sind. Der mit Hilfe des Projektes verwirklichte Wissenstransfer kann die Verwendung des nutzbringenden ökologischen Weinbaus auf einem größeren Anbaugebiet als heutzutage, wie erwartet grenzüberschreitend - sowohl in Österreich als auch in unserer Heimat, fördern. Die im Projekt erreichten Ergebnisse haben für die Partner die Basis einer weiteren erfolgreichen Zusammenarbeit geschaffen, diese Möglichkeit zu ergreifen ist für alle ein gemeinsames Interesse. Die während des Programmes erreichten Ergebnisse haben die Entstehung von langfristigen und anhaltenden Beziehungsstrukturen mitgebracht, wodurch die Möglichkeit der Nachhaltigkeit, Fortsetzung und Weiterentwicklung geschaffen wurde. Aus den Reporten der Experten kann auch festgestellt werden, dass die Projektzielsetzungen aus objektiven Gründen nicht vollständig verwirklicht werden konnten, deshalb ist es ratsam, die bisher erreichten Ergebnisse zu disseminieren (Fortsetzung/Aufbewahrung) und weiterzuentwickeln. Des Weiteren detaillieren wir unsere Vorschläge auf Fortsetzung und Nachhaltigkeit des Projektes.

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Gründe der Fortsetzung des Projektes Wegen des plantagenartigen Charakters der Weingüter – hoher Anteil der älteren Bäume – konnten die Wirkungen der im Interesse des Naturschutzes bestimmten technologischen Änderungen nur zum Teil bewertet werden. Die Monitoring-Untersuchungen (z.B. Falter-Monitoring, Milbenuntersuchungen, ornithologische Beobachtungen) haben die positiven Wirkungen der technologischen Änderungen, die im Interesse vom Umweltschutz gemacht wurden, erfolgreich bewiesen. Auf anderen Gebieten sind aber die Ergebnisse noch nicht spektakulär, dort ist dazu eine längere Zeit notwendig. Die Fortsetzung des Projektes ist begründet, weil diese Änderungen gründlich analysiert und bewertet werden müssen (z.B. Nährstoffwirtschaft, beziehungsweise Saat und Behandlung der artenreichen Aufwuchsvegetation). Dank der bisherigen Ergebnisse müssen weitere Fragen geklärt werden (z.B. die Wirkung der Konditionierungsmittel für Pflanzen auf die Nährelementenaufnahme und Proportionen, die Wirkung verschiedener Jahrgänge auf die Effizienz der biologischen Schutzmittel, Wachstum der biologischen Aktivität des Bodens, usw.). Aufgrund dieser wäre die weitere Anwendung des ursprünglichen Programmes wichtig, und außerdem könnten auch einige neuen Untersuchungselemente (Technologie und Monitoring) eingeführt werden. Von großer Bedeutung können die Folgenden sein: das Monitoring und die Virusinfektionsuntersuchung, die Verbreitung der Edaphonuntersuchungen, die Vogelnisthöhle-Untersuchungen, beziehungsweise die Untersuchung der Methoden und Mittel, die für die Ausgestaltung des Lebensraums der nützlichen lebenden Organismen sind. Des Weiteren könnten auch die Kosten-Ertrag Verhältnisse der neuen Technologie bewertet werden. Anhand der Ergebnisse können Vorschläge für die Ausbildung neuer Unterstützungsformen gemacht werden. Die weiteren Anhaltevorschläge des Ecowin Programmes: Im Institut für Fachberatung und Weiterbildung der Universität von Westungarn sollte ein ComputerBackground und -Interface geschaffen werden, wo die bisherigen Daten und Ergebnisse des Programmes präsentiert werden könnten. Diese Informationen könnten für die Weinbauer der Weingebiete eine allgemeine Auskunft geben.  Anhand der Sammlung und Verarbeitung der in den Partnerbetrieben gemessenen meteorologischen Daten kann für die interessierten Weinbauer an der Web-Fläche Zugang zu den Daten gesichert werden.  Mit Hilfe des Pflanzenschutzprognoseprogrammes GALATI-VITIS können die Weinbauer wöchentlich generell informiert werden, Pflanzenschutzprognosen können erstellt werden, die auf konkrete Bereiche angepasst werden können.  Mit Veröffentlichung der Boden- und Blattuntersuchungsdaten können allgemeine Informationen über die gegebenen Weingebietsbereiche erhalten werden, die Weinbauer können die technologischen Empfehlungen des erstellten Bildungsmaterials verwenden.  Mit Hilfe der Web-Fläche ist es möglich, dass der Weinbauer - wenn er die Ergebnisse konkreter Boden- und Blattuntersuchungen elektronisch einsendet - Nährstoff-Bilanzzahlungen und Düngervorschläge bekommen kann.  Als ähnliche Fachunterstützung können an der Web-Fläche das Milbenmonitoring, die Aufwuchsvegetationstechnologie, das auf neuen biologischen Pflanzenschutzmittel basierende Pflanzenschutzprogramm, usw. präsentiert werden.  Als ein neues grenzüberschreitendes R+D Programm kann die Jahrgang-Wirkungsanalyse im Interesse der qualitativen Weintraubenproduktion empfohlen werden. So können am Ende des Sommers solche Informationen, Prognosen gegeben werden, die für die Weinlesevorbereitungen relevant sind. Die voraussichtliche quantitative und qualitative Prognose hilft bei der Bestimmung, ob im Interesse der

26





besonderen Qualität eine spätere Weinlese oder nur eine durchschnittliche Qualität zu erwarten ist, was auch die Bestimmung der Weinbauzielsetzung ermöglicht. Wenn die Jahrgangcharakteristik des Wetters das Erreichen einer besonderen Qualität prognostiziert, lohnt es sich, die Weinlese zu verschieben, und durch Produktion eines Produktes von höherer Qualität können bessere Marktpreise erreicht werden. Wenn das Wetter nur das Erreichen einer durchschnittlichen Qualität prognostiziert, können mit einer früheren Weinlese Weine von anderem Charakter produziert werden, die sich auf dem Markt gut verkaufen lassen.

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PRÜFUNG VON PFLANZENNÄHRSTOFFEN EINLEITUNG Der Schlussbericht hat die Aufgabe, die im Rahmen des im grenzüberschreitenden ETZ-Programm 2007-1013 (Europäische Territoriale Zusammenarbeit) zwischen Österreich und Ungarn eingereichten Bewerbung „ECOWIN“ vorgeschriebenen Prüfungen der Pflanzennährstoffe zusammenzufassen, deren Ergebnisse nachzuweisen und daraus die Schlussfolgerungen zu ziehen. (Berichtszeitraum: 01.04.2010 - 31.12.2013). Die Studie wurde von Dr. Lajos SZŐKE zusammengestellt. In die Aufgaben des im Jahre 2010 gestarteten Programms wurden die Prüfungen der in den Partnerbetrieben genommenen Bodenproben sowie Blattproben, die Verarbeitung und Auswertung deren Ergebnisse, beziehungsweise die Erstattung eines zusammenfassenden Berichtes aufgenommen.

STOFF UND METHODE Nach den gemäß den Regeln des Berufs erfolgten Bodenprobenahmen hat das Boden- und Pflanzenprüflabor der Hochschule Kecskemét KFK die vorgeschriebenen Prüfungen durchgeführt. Die aus den Gebieten folgender Kellereien stammenden Proben wurden geprüft: Apátsági pincészet (Kellerei der Erzabtei, Pannonhalma), Weninger Bioborászat (Bioönologie in Sopron), Sop Vin Kft. (Sopron), Fényes Pince Kft. (Sopron), Láng Kellerei (Kőszeg) und Cezar Winery Kft. (Nagyrada). Das Sammeln der aus den oben erwähnten Rebplantagen stammenden Blattproben erfolgte im Frühjahr – in der Blütezeit – und vor der Traubenlese, die Prüfungen wurden durch das bereits erwähnte Labor durchgeführt.

VORSTELLUNG DER PRÜFUNGEN Merkmale der Nährstoffwirtschaft von Plantagen der Partnerbetriebe: 3.1. Apátsági Pincészet (Kellerei der Erzabtei), Pannonhalma Versuchsgelände: in der Gemeinde Écs, Parzellenzahl 0128/2. Geländegröße: 9,87 ha Höhe über dem Meeresspiegel: 262 m Bodencharakter: Tschernosjom - brauner Waldboden, Lehmboden, das Grundgestein besteht aus Sandlöß, schwach alkalisch (7,2-8,5 pH), der ständige Grundwasserspiegel liegt unter 250 cm. Praktische Bodenbearbeitung: nach der Traubenlese erfolgt eine tiefe Bodenlockerung, im Frühling wird Weinrebe eingearbeitet, von Mai bis zur Traubenlese erfolgt eine Bodenbedeckung. Rebbaujahr: Frühjahr 2003-2004 Weinbauarten: Guyot-System Rebsorten: Merlot, Klone 343 und 349 Cabernet Franc, Klon B68 Rheinischer Riesling, Klon B 68 Pinot Noir, Klone 115 und 667 Der Reihen- und Stockabstand der Reben : 2,40 x 0,80 m Die Kondition der Plantage ist gut, es sind keine sichtbaren Symptome (Mängel) der Nährstoffwirtschaft feststellbar. Im Jahre 2012 erfolgte kein Ersatz der Nährstoffe.

28

Die zur Blütezeit genommenen Blattproben haben einen hohen N-Wert, der P-Pegel liegt bei einem sehr hohen Wert, die K-Versorgung ist mittelmäßig, niedrig. Wegen des extremen Jahrganges 2013 liegt der Ca-Gehalt bei der Blattprüfung niedrig. Laut der Blattprüfergebnisse ist die K-Versorgung zur Zeit der Traubenlese kritisch niedrig, ein erhöhter K-Ersatz wird daher vorgeschlagen. 3.2. Weninger Bioborászat (Bioönologie Weninger), Sopron Versuchsgelände Gewann Frettner

Gewann Spern Steiner

Parzellenzahl

Balf 0138/1-3

0174/38-39

Geländegröße

7,98 ha

1,76 ha

Höhe über dem Meeresspiegel

200 m

150 m

Bodencharakter

brauner Waldboden auf Grundgestein Löß, gemischt mit Kalk und malmigem Ölschiefer

brauner Waldboden, Gneis, Grundgestein Glimmerschiefer, etwa neutraler pH-Wert

tep -:.… ,h tEin durch die Behandlung der natürlichen Unkrautflora gestalteter Zwischenreihen-Aufwuchs wird verwendet. Rebbaujahr 1999 1960 Weinbauarten Guyot - System Guyot - System Der Reihen- und 2,40 x 1,00 m 3,00 x 1,10 m Stockabstand der Reben Rebsorten Pinot Noir, P. Blanc, Cab. Sauv., Blaufränkisch C. Franc, Merlot, Blaufränkisch, Syrah Im Jahre 2012 erfolgte kein Nährstoffersatz. Wegen der kontrollierten ökologischen Produktion werden nur natürliche Stoffe (organischer Dünger, Mineralmahlgut) und Konditionierungsmittel für Pflanzen eingesetzt. Wegen der bewusst kleineren Produkterträge reicht im Allgemeinen die natürliche nährstoffliefernde Fähigkeit des Bodens für die Reben aus. Gemäß den Ergebnissen der Blattprüfung besteht eine Nährstoffharmonie, die die ungünstigen Auswirkungen des Jahrganges im Gleichgewicht halten kann. Während des Prüfzeitraums haben wir hier die günstigsten Werte gemessen. Kein ergänzender Nährstoffersatz ist erforderlich. 3. 3. Sop-Vin Kft., Sopron Versuchsgelände: Fertőrákos, Felső ültetvényes dűlő (oberes Plantagegewann) Parzellenzahl: 0212/10 hrsz Geländegröße: 6,48 ha Höhe über dem Meeresspiegel: 150 m Bodencharakter: Ramann’scher brauner Waldboden, stellenweise kalkig, etwa neutraler pH-Wert (7,1), Lehmboden auf lößhaltigem Grundgestein, der nördliche-nordöstliche Abhang blickt auf den Neusiedler See. Kennzeichnend ist die traditionelle gebrachte Bodenbearbeitung. Der ständige Grundwasserspiegel liegt unter 150 cm. Rebbaujahr: Frühjahr 2009-2010 Weinbauarten: Schirmbearbeitung (Blütenstand schirmartig) Der Reihen- und Stockabstand der Reben: 3,00 x 0,95 m Rebsorten: Blaufränkisch, Chardonnay Aufgrund der guten Bodengegebenheiten und nach dem Nährstoffersatz vor dem Anbau gab es in der jungen, nicht fruchtbringenden Plantage keinen Nährstoffersatz. 29

Die Plantage hat eine gute Kondition und einen ausgeglichenen Bestand. Aufgrund der Blattprüfergebnisse ist die P- und K-Versorgung zur Zeit der Traubenlese von niedrigem Niveau, im Laufe der erhaltenden Düngerbehandlung ist das Ersetzen dieser begründet. 3. 4. Fényes Pince Kft., Sopron Diese ist die statt der Firma Taschner Bor és Pezsgőház Kft. neu eingestellte Plantage, die seit 2011 an dem Programm teilnimmt. Versuchsgelände: Fertőrákos, Felső ültetvényes dűlő (oberes Plantagegewann) Parzellenzahl: KOTUT-8-05 Blockidentifikationsnummer Geländegröße 3,10 ha Höhe über dem Meeresspiegel: 150 m Bodencharakter: Ramann’scher brauner Waldboden, stellenweise kalkig, etwa neutraler pH-Wert (7,1), Lehmboden auf lößhaltigem Grundgestein, der nördliche-nordöstliche Abhang blickt auf den Neusiedler See. Der ständige Grundwasserspiegel liegt unter 150 cm. Gebrachte Bodenbearbeitung, periodisch wird die natürliche Unkrautflora bedeckt. Rebbaujahr: 2006 Weinbauarten: Schirmbearbeitung (Blütenstand schirmartig) Der Reihen- und Stockabstand der Reben: 3,00 x 0,95 m Rebsorten: Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon Aufgrund der guten Bodengegebenheiten und des jungen Anbaus nach dem Nährstoffersatz vor dem Anbau gab es keinen Nährstoffersatz. Die Plantage hat eine gute Kondition und einen ausgeglichenen Bestand. Aufgrund der Blattprüfergebnisse ist die P- und K-Versorgung günstig, wegen des eigenartigen Wetters im Frühling des Jahres 2013 lag der Ca-Wert niedrig. Ein ergänzender Nährstoffersatz ist nicht notwendig. 3. 5. Kellerei Láng, Kőszeg Versuchsgelände: Kövi szőlők (Weinplantagen Kövi) Parzellenzahl: W4C43-A-08 und W4J93-9-08 Blockidentifikationsnummer Geländegröße: 8,00 ha Höhe über dem Meeresspiegel: 300 m Bodencharakter: brauner Waldboden, neutraler - schwach/stark sauerer Boden (pH-Wert 7,1-5,3) Grundgestein aus gelber Tonerde, Lehm mit Tonerde - Tonboden. Auf der Hügelseite über der Stadt, Gelände mit südlich-südwestlicher Neigung. Darüber ist ein Wald, darunter Chaussee und Ackerland. Die Zwischenreihen sind mit dauerhafter natürlicher Rasendecke bewachsen. Ständiger Grundwasserspiegel: unter 200 cm Rebbaujahr: 1985 Weinbauarten: einzelne Vorhang- und Schirmbearbeitung (Blütenstand schirmartig) Der Reihen- und Stockabstand der Reben: 3,10 x 1,20 m Rebsorten: Blaufränkisch, Zweigelt. Wegen der guten Bodengegebenheiten und des Überdüngens in den früheren Jahren ist die Nährstoffversorgung hoch, sehr hoch. Die Rebenkonstruktion ist gut, stark, so erfolgte kein Nährstoffersatz.

30

Im Jahre 2013 lag der Ca-Wert zur Blütezeit niedrig. Der Mn-Wert liegt über dem optimalen Wert, das bedeutet den saueren Zustand des Bodens. 3. 6. Cezar Winery Kft., Nagyrada Versuchsgelände: das sich auf das Tal Garabonc öffnendes Gewann Parzellenzahl: 082/12-13 Geländegröße: 5,60 ha Höhe über dem Meeresspiegel: 100 m Bodencharakter: brauner Waldboden mit hineingewaschener Tonerde, ausgestaltet auf Grundgestein aus Löß, chemischer Charakter: schwach sauer- sauer (pH-Wert 6,1-6,5), das Grundgestein ist schwach alkalisch. LehmLehmboden mit Tonerde. Der ständige Grundwasserspiegel befindet sich: unter 200 cm. Dicke der Krumenschicht: 150 cm Die Zwischenreihen sind mit der sich aus der natürlichen Vegetation gebildeten Rasendecke bewachsen. Rebbaujahr: 2006 Weinbauarten: Guyot-System Der Reihen- und Stockabstand der Reben: 2,60 x 0,90 m Rebsorte: Cabernet Sauvignon Die Aufladung der Nährstoffe erfolgte vor der Anpflanzung. Der junge Anbau hat eine gute Kondition, die Zeichen des Mangels an Nährstoff sind nicht sichtbar, es erfolgte kein Nährstoffersatz. Im Frühling des Jahres 2013 in der Blütezeit lag der Ca-Wert niedrig. Der hohe Mn-Wert zeigt den saueren Zustand des Bodens an. Die Ergebnisse der Bodenprüfungen sind in den Tabellen Nr. 1-3., die Ergebnisse der Blattprüfungen sind in den Tabellen Nr. 4-5. enthalten (siehe hierzu die Anlage 5).

SCHLUSSFOLGERUNGEN, VORSCHLÄGE Charakteristisch sind die durch die voneinander abweichenden Bodentypen, die voneinander abweichenden Grundgesteine gestalteten Rebenböden und die unterschiedlichen pH-Werte. Wegen der guten Bodengegebenheiten ist kein Nährstoffmangel sichtbar. Auf einzelnen Geländen wurde die Nährstoffharmonie durch das Überdüngen aufgelöst. Die Winzerbetriebe verwenden sich voneinander abweichenden Methoden im Bereich der Bodenbearbeitung und des Bodenschutzes. Die Verwendung von Pflanzenkonditionierungsmitteln richtet sich nach dem Pflanzenschutzprogramm. Die Ergebnisse der Blattprüfung der Plantage in Pannonhalma zeigen eine niedrige K-Versorgung an, ein erhöhter K-Ersatz wird empfohlen. Laut den Prüfergebnissen ist die günstigste – harmonische – Versorgung mit Nährstoffen in der Weninger Weintraubenplantage feststellbar. Wegen der günstigen Versorgung mit Nährstoffen melden sich die ungünstigen Auswirkungen des Jahrganges nicht. In den Blattproben der Plantage der Firma Sop-Vin Kft. nimmt der K-Gehalt in den zur Reifezeit genommenen Proben allmählich ab, das kann mit dem größeren Fruchtertrag nach der Ertragswende erklärt werden. Im Laufe der erhaltenden Düngung ist der K-Ersatz begründet. Gemäß den Bodenprüfdaten der Kellerei Fényes liegen die P- und K-Gehalte hoch, das ergibt sich aus der früheren „großbetrieblichen“ Technologie. Gemäß den Ergebnissen der Blattprüfungen ist die Mg-Versorgung

31

zur Blütezeit niedriger, der Mn-Wert ist größer als der gewünschte Wert, das weist auf die BodenAgglomeration hin. Das Ersetzen von Mg und eine Tiefenlockerung des Bodens sind notwendig. Die Bodenprüfungsdaten der Kellerei Láng weisen auf einen niedrigen P-Pegel hin, auch der Ca-Gehalt ist niedrig. Die Blattprüfergebnisse zeigen den Mangel an P, und niedrigen Ca- und Mg-Werte an. Der Mn-Wert liegt höher als der optimale Wert. Im Laufe der erhaltenden Düngung ist der P-Ersatz begründet. Mit der Zugabe von Dolomit kann die Versorgung mit Ca und Mg verbessert werden. Durch die Bodenlockerung und das Kalken kann der Mn-Wert verringert werden. Gemäß den Daten der Bodenprüfung des Weinanbaugebiets in Nagyrada liegen der P-Wert niedrig und die MnMenge hoch. Aufgrund der Blattprüfergebnisse ist der P-Wert niedriger als der optimale Wert, zur Reifezeit ist die N- und K-Versorgung weniger als der optimale Wert. Der Ca-Wert liegt zur Blütezeit niedrig. Der Mg-Wert liegt hoch, das weist auf den saueren Zustand und die Agglomeration des Bodens hin. Im Laufe der erhaltenden Düngung sind der Ersatz der Nährelemente nach rechnerischer Bestimmung gemäß der Nährstoffbilanz und das Schaffen der Nährstoffharmonie von Wichtigkeit.

32

ANLAGEN Tabellen 1 a und 1 b: ECOWIN Projekt Daten der Bodenprobe mit der AL-Methode (2011) Betrieb

Sorte

Kellerei der Erzabtei Pannonhalma

Probe (cm)

Merlot

0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60

Rheinischer Riesling Cezar Winery, Nagyrada

Cabernet Sauvignon

Kellerei Fényes, Sopron

Cabernet Sauvignon

Sop-Vin, Sopron

Blaufränkisch

Kellerei Weninger, Sopron

Cabernet Sauvignon

Kellerei Láng, Kőszeg

Blaufränkisch

Betrieb

Sorte

Kellerei der Erzabtei Pannonhalma

Merlot

Cezar Winery, Nagyrada

Cabernet Sauvignon

Kellerei Fényes, Sopron

Cabernet Sauvignon

Sop-Vin, Sopron

Blaufränkisch

Kellerei Weninger, Sopron Kellerei Láng, Kőszeg

Cabernet sauvignon

Rheinischer Riesling

Blaufränkisch

P2O5

pH

pH

H2O

KCl

8 8,1 8,2 8 7,32 7,28 7,8 8 7,8 7,8 7,4 7,6 6,85 7,01

7,1 7,1 7,2 7,2 6,9 5,95 7,2 7,4 7,1 7,1 6,8 6,9 6,19 6,07

Probe (cm)

NaNO3

K2O

0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60

5,8 3,5 5,2 3,3 19,9 9,7 0,7 1,1 12,5 13,7 8,3 4,3

80 77 87 70 56 20 1400 135 285 137 774 592

147 151 148 119 175 121 293 166 349 284 501 336

0-30 30-60

20,1 8,4

199 17

475 265

Mg

Ak

Wasser-löslichkeit CaCO3

42 42 42 42 39 38 36 39 37 37 42 39 52 59 Na

Zn

Humus %

Salz %

%

mg/kg

0,04 0,04 0,04 0,04 0,04 0,03 0,03 0,03 0,04 0,05 0,04 0,04 0,07 0,06

3,1 3 5,8 4,6 0,45 0,1 12,1 37 17,6 18,9 1,51 0,5 0,3 0,17

1,65 1,45 1,56 1,57 1,74 1,31 2,04 0,71 1,69 1,28 2,21 1,27 1,88 0,89

Cu

Fe

Mn

S-SO4

191 167 180 158 165 185 101 78 92 94 197 157

mg/kg 5,8 1,2 31,7 1,3 26,2 1 26,2 0,9 5 1,3 5 1,1 19,6 2,5 16,4 0,4 13,8 1,7 14,5 1,4 11,1 7,1 13,1 4,4

2,5 2,8 1,8 1,7 6 2,2 18 2,8 10,8 15,4 55,6 39,1

14 16 10 13 142 142 3 1 4 4 25 138

43 32 16 14 204 227 27 6 38 29 56 163

3,9 3,9 4,1 3,1 9,5 5,6 1,3 2,9 5,7 4,7 2,8 4,1

341 456

11,8 20,9

10,3 3

185 122

298 126

5,7 14,8

4 0,7

Tabelle 2: ECOWIN Projekt Daten der Bodenprobe mit der AL-Methode (2013) Betrieb

Sorte

Probe (cm)

pH

pH

Kellerei der Erzabtei Pannonhalma Cezar Winery, Nagyrada

Merlot

0-30 30-60

7,6 7,7

Cabernet Sauvignon

Kellerei Fényes, Sopron

Cabernet Sauvignon

Sop-Vin, Sopron

Blaufränkisch

Kellerei Weninger,

Cabernet Sauvignon

0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60

7,21 7,28 7,88 7,87 7,89 7,96 7,22 7,53

Ak

Wasserlöslichkeit Salz %

CaCO3

H2O

KCl 6,9 7

40 41

0,05 0,04

6,44 7,1

1,7 1,17

6,57 6,5 7,05 7,21 7,06 7,17 6,54 6,65

40 39 39 41 32 33 40 37

0,03 0,02 0,04 0,06 0,03 0,03 0,02 0,03

0,1 0,1 8,23 11,6 7,7 7,4 0,64 0,66

1,38 1,27 2,29 1,51 1,17 1,48 2,35 1,49

33

Humus %

%

NaNO3

P2O5

K2O

16,2 8,9

80 79

168 165

6,6 6,3 13,7 7,1 12,3 11,1 6,7 7

137 125 2040 1790 344 429 1160 791

218 185 645 536 330 322 540 413

mg/kg.

Sopron Kellerei Láng, Kőszeg

Blaufränkisch

0-30 30-60

6,73 6,24

5,72 5,13

45 48

0,04 0,03

0,1 0,21

1,67 0,8

12,4 5

163 73

249 179

Tabellen 3 a und 3 b: ECOWIN Projekt Daten der Bodenprobe mit der AL-Methode (2013) Betrieb

Sorte

Kellerei der Erzabtei Pannonhalma

Merlot

Cezar Winery, Nagyrada Kellerei Fényes, Sopron

N

Probe (cm) 0-30

insge samt 7,2

30-60

P2O5

K2O

NO3

20Co

80Co

0,54

0,51

0,1

80/2 0 0,2

Ca

20Co

80Co

9

3,9

80/2 0 0,43

20Co

80Co

217,1

62

6,6

0,52

0,22

0,06

0,27

6

2,7

0,45

192,7

65,9

Rheinischer Riesling

0-30

5,4

0,35

0,26

0,06

0,23

7,4

2,8

0,38

184

66,2

30-60

6

0,33

0,11

0,01

0,09

6,8

2,7

0,4

195,1

58,8

Cabernet Sauvignon

0-30

8,4

2,29

0,89

0,23

0,26

14,8

3

0,2

114,6

24,7

30-60

7,2

1,05

0,17

0,06

0,35

9

2,8

0,31

55,8

34,8

0-30

6

0,2

4,83

1,64

0,34

20,6

6,6

0,32

252,6

72,6

30-60

6

0,11

0,05

0,01

0,2

18,4

3,7

0,2

294,5

63,6

0-30

8,4

1,32

0,7

0,12

0,17

28,2

9,3

0,33

217,3

79,8

30-60

8,4

1,38

0,1

0,02

0,2

22,2

6,5

0,29

281,2

67

Cabernet Sauvignon

Sop-Vin, Sopron

Blaufränkisch

Kellerei Weninger, Sopron

Cabernet Sauvignon

Kellerei Láng, Kőszeg

Blaufränkisch

Betrieb

Sorte

Kellerei der Erzabtei Pannonhalma

Merlot

Cezar Winery, Nagyrada

Cabernet Sauvignon

Kellerei Fényes, Sopron

Cabernet Sauvignon

Sop-Vin, Sopron

Blaufränkisc h

Kellerei Weninger, Sopron

Cabernet Sauvignon

Kellerei Láng, Kőszeg

Blaufränkisch

Rheinischer Riesling

0-30

6,6

0,93

6,52

1,61

0,25

36,1

14,2

0,39

152,1

48,8

30-60

7,8

0,48

12,34

1,97

0,16

30,9

11

0,36

171,9

53,6

0-30

10,2

1,66

2,28

0,3

0,13

32,7

13,1

0,4

242,6

49

8,4

1,06

0,09

0,02

0,22

11

4,5

0,41

49,6

38,4

30-60

Mg

Na

Mn

Zn

B

Probe (cm)

20Co

80Co

20Co

80Co

20Co

80Co

20Co

80Co

20Co

80Co

0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30 30-60 0-30

1,3 1,5 1,5 1,6 2,2 3,2 1,3 1 0,8

1,1 0,8 1,7 1,8 2,9 6,6 0,7 0,9 0,6

0,2 0,1 0,3 0,1 0,8 0,1 0,3 0,1 1,1

0,1 0,1 0,2 0,1 0,5 0,1 0,1 0,1 0,6

0,26 0,02 0,05 0,07 0,07 0,06 0,03 0,03 0,13

0,23 0,2 0,16 0,14 1,14 1,01 0,1 0,13 1,14

0,26 0,14 0,18 0,26 0,18 0,29 0,14 0,19 0,14

1,62 0,33 0,42 0,59 0,33 0,31 0,22 0,84 0,4

0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,06

0,07 0,08 0,05 0,02 0,41 0,05 0,98 0,06 0,09

30-60 0-30

1 1,6

0,5 3

0,1 0,2

0 0,1

0,03 0,04

0,43 0,12

0,21 0,15

0,52 0,41

0,07 0,09

0,16 0,17

30-60

2,6

3,5

2,7

1,8

0,27

1,18

0,31

1,13

0,19

0,33

4,8 7,9

0,3 0,9

0,2 0,3

0,08 0,06

0,2 0,52

0,28 0,23

0,35 0,75

0,05 0,01

0,13 0,31

0-30 30-60

2 3,1

Tabelle 4: ECOWIN Projekt Daten der Blattprobe (2011) Betrieb

Sorte

Kellerei der Erzabtei Pannonhalma

Merlot

Cezar Winery, Nagyrada

Cabernet Sauvignon

Kellerei Fényes, Sopron

Rheinischer Riesling

Cabernet Sauvignon Blaufränkisch

Probe B L B L B L B L B

N % 3,62 1,86 3,61 1,62 3,04 1,48 3,18 1,79 2,87

P % 0,44 0,23 0,44 0,23 0,22 0,19 0,27 0,81 0,35

K % 0,66 0,38 0,84 0,37 0,91 0,81 1,18 1,26 1,55

34

Ca % 2,26 3,91 1,94 5,13 2,49 5,2 1,86 5,08 2,11

Mg % 0,27 0,46 0,27 0,65 0,17 0,4 0,19 0,26 0,24

Na

Fe

Mn