Integriertes Klimaschutzkonzept Endbericht

STADT BECKUM DER BÜRGERMEISTER Integriertes Klimaschutzkonzept Endbericht STADT BECKUM Erstellt von der Stadt Beckum in Zusammenarbeit mit: Geförd...
Author: Arnim Solberg
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STADT BECKUM DER BÜRGERMEISTER

Integriertes Klimaschutzkonzept Endbericht

STADT BECKUM

Erstellt von der Stadt Beckum in Zusammenarbeit mit:

Gefördert durch:

Fachdienst Natur und Umwelt Stand: Mai 2010 www.beckum.de

-2-

Herausgeber: STADT BECKUM DER BÜRGERMEISTER Weststraße 46 59269 Beckum Telefon: 02521 29-0 Fax: 02521 2955-199 E-Mail: [email protected] www.beckum.de Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers.

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangssituation und Zielsetzung 2 Erstellung einer gesamtstädtischen CO2-Bilanz

9 12

2.1

CO2-Bilanz für den Teilbereich Energie

13

2.2

CO2-Bilanz im Bereich Verkehr

21

3 Ermittlung von CO2-Minderungspotenzialen 3.1

Sektorenspezifische CO2-Minderungen im Bereich Energie

25

3.1.1

Wärmeschutzentwicklungen

29

3.1.2

Heizungsanlagentechnik

30

3.1.3

Stromanwendungen Haushalte

30

3.1.4

Stromanwendungen im tertiären Wirtschaftssektor und den kommunalen Liegenschaften

31

Stromanwendungen im primären und sekundären Wirtschaftssektor

31

Berechnungsansätze für Einsparungen

32

3.1.5 3.1.6 3.2

3.3

Minderung von CO2-Emissionen durch Erneuerbare Energien und Energieversorgung

38

3.2.1

Ausbau landwirtschaftlicher Biogasnutzung

38

3.2.2

Ausbau dezentrale Klein-BHKW

39

3.2.3

Solarthermie

39

3.2.4

Photovoltaik

40

3.2.5

Windenergieausbau

40

CO2-Minderungspotenziale im Verkehrssektor

4 Partizipativer Prozess zur Identifikation potenzieller Maßnahmen 4.1

25

41

43

Rahmenbedingungen auf EU und Bundesebene

43

4.1.1

Umweltpolitische Leitlinien und Gesetze auf EU-Ebene

43

4.1.2

Das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung

44

4.2

Bisherige Klimaschutzaktivitäten der Stadt Beckum

45

4.3

Einzelgespräche mit Multiplikatoren und Telefoninterviews

46

5 Maßnahmenplan Klima 2020

49

5.1

Übersicht zum Maßnahmenplan Klima 2020

50

5.2

Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung

51

5.3

Energieeffizienz im Gebäudebestand

65

5.4

Erneuerbare Energien und Energieversorgung

77

3

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

5.5

Verkehr

Strukturen, übergreifende Maßnahmen 5.6

95

5.7

Zeit- und Kostenplan

6 CO2-Einsparziele und Einsparpotenziale in Beckum 6.1

85 95 103

104

Strom und Wärme

104

6.1.1

Ziele

104

6.1.2

Minderungspotenziale

104

6.1.3

Minderungen des Maßnahmenplans

105

6.1.4

Fazit

107

6.2

Einsparziele und –potenziale im Verkehrssektor

107

6.3

Einsparpotenziale durch Maßnahmenplan Klima 2020 gesamt

108

7 Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit

109

7.1

Hintergrund

109

7.2

Teilkonzept zur Netzwerkbildung

109

7.2.1

Aufgaben des Klimaschutzmanagements

109

7.2.2

Bilden von Klima-Clustern

111

7.3

Teilkonzept zur Öffentlichkeitsarbeit

113

7.3.1

Hintergrund

113

7.3.2

Zielgruppen

113

7.4

Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit

114

7.5

Logo & Kampagnen-Slogan

115

7.6

Zusammenstellen eines „Kampagnenkoffers“

117

8 Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung

122

8.1

Ziel der Erfolgskontrolle

122

8.2

Zentrale Parameter der Maßnahmenbewertung

123

8.3

Indikatoren

123

8.4

Indikatorenmodell für den Maßnahmenplan Klima 2020

124

9 Zusammenfassung

130

9.1

Zielsetzung

130

9.2

Ergebnisse der CO2-Bilanz

130

9.3

Wirtschaftliche CO2-Minderungspotenziale

132

9.4

Maßnahmenplan Klima 2020 für Beckum

134

9.5

CO2-Einsparungen Maßnahmenplan in Relation zu CO2-Zielen

136

9.6

Netzwerkbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Erfolgskontrolle

138

10 Literatur, Quellenangaben

140

4

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11 Anhang

I

11.1 Energiemanagement öffentlicher Gebäude

I

11.2 Maßnahmenübersicht (groß)

II

11.3 Zeit- und Kostenplan (groß)

II

11.4 Bisherige Maßnahmen

II

5

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Bilderverzeichnis

Bild 1: Projektablauf

11

Bild 2: Gesamtstädtischer Endenergieverbrauch in GWh pro Jahr

15

Bild 3: Gesamtstädtischer Endenergieverbrauch in GWh pro Jahr mit Anteil

16

Bild 4: Gesamtstädtischer CO2-Ausstoß

17

Bild 5: Endenergieverbrauch je Einwohner in MWh pro Jahr

18

Bild 6: CO2-Ausstoß je Einwohner

19

Bild 7: CO2-Emissionen des Verkehrssektors pro Einwohner *Werte für 2007 beruhen auf aktuellen Verkehrsdaten

23

Bild 8: Verteilung der CO2-Emissionen nach Verkehrsmitteln für das Jahr 2007

24

Bild 9: Gesamtenergieverbrauch nach den Verbrauchssektoren private Haushalte, Primär und Sekundärwirtschaftssektor, Tertiärer Wirtschaftssektor, kommunale Liegenschaften und Verkehr

25

Bild 10: Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren 2007 (ohne Verkehr)

26

Bild 11: Gesamtenergieverbrauch nach Energieträgern

27

Bild 12: Einsparpotenziale nach Sektoren und Energieträgern in GWh pro Jahr

34

Bild 13: Einsparpotenziale nach Sektoren und Energieträgern in Tonnen CO2 pro Jahr

35

Bild 14: CO2-Einsparpotenziale über Energieträger in Tsd.t CO2/a

36

Bild 15: CO2-Einspapotenziale über Verbrauchssektoren in Tsd.t CO2/a

36

Bild 16: Vergleich des Endenergieverbrauchs vor und nach Realisierung der Einsparpotenziale in GWh/a

37

Bild 17: Vergleich CO2 Emissionen vor und nach Realisierung der Einsparpotenziale

37

Bild 18: Emissionsminderungspotenziale für den Bereich Energieversorgung

38

Bild 19: Modal-Split der Stadt Beckum im Jahr 1991

42

Bild 20: CO2-Einsparungen in den Energie-Handlungsfeldern

107

Bild 21: CO2-Einsparungen in den Handlungsfeldern mit Verkehr

108

Bild 22: Beispielhaftes Wirkungsgefüge von Klimaschutzmanagement und Klima-Clustern

112

Bild 23: Maskottchen der „Klima.Schutz.Aktion!“

116

Bild 24: Gesamtenergieverbrauch nach den Verbrauchssektoren private Haushalte, Primär und Sekundärwirtschaftssektor, Tertiärer Wirtschaftssektor, kommunale Liegenschaften und Verkehr

131

Bild 25: CO2-Ausstoß je Einwohner

131

Bild 26: CO2-Einspapotenziale über Verbrauchssektoren in Tsd.t CO2/a

133

6

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Bild 27: Vergleich des Endenergieverbrauchs vor und nach Realisierung der Einsparpotenziale in GWh/a

133

Bild 28: Übersicht Maßnahmenplan Klima 2020 für Beckum

135

Bild 29: Übersicht Zeit- und Kostenplan zum Maßnahmenplan Klima 2020 für Beckum

136

Bild 30: Beitrag der einzelnen Maßnahmenempfehlungen zur gesamtstädtischen CO2-Einsparung

137

Bild 31: Beispielhaftes Wirkungsgefüge von Klimaschutzmanagement und Klima-Clustern

138

Bild 32: Klima.Schutz.Aktion!

139

7

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: CO2-Ausstoß je Einwohner in Tonnen pro Jahr und Anteil

20

Tabelle 2: Datengrundlage zur Erstellung einer CO2-Bilanz für den Verkehrssektor der Stadt Beckum

22

Tabelle 3: Prozentuale Aufteilung der Anwendungszwecke

28

Tabelle 4: Hochgerechneter Endenergieverbrauch nach Anwendungszwecken

28

Tabelle 5: Stromanwendungen Haushalte

30

Tabelle 6: Potenziale im tertiären Wirtschaftssektor

31

Tabelle 7: Stromeinsparungen im primären und sekundären Wirtschaftssektor

32

Tabelle 8: Einsparraten je Sektor und Energieträger nach Anwendungszwecken

33

Tabelle 9: Wirtschaftliche Einsparpotenziale bis 2020 in GWh/a

34

Tabelle 10: Schema zur Maßnahmenbewertung

49

Tabelle 11: Zeit- und Kostenplan

103

Tabelle 12: Zielerreichung der Einsparung

104

Tabelle 13: Wirtschaftliche Minderungspotenziale bis 2020

105

Tabelle 14: Detaildarstellung CO2-Minderung Maßnahmenplan

106

Tabelle 15: Zusammengefasste Darstellung

106

Tabelle 16: Maßnahmen- und Erfolgsindikatoren

129

Tabelle 17: Maßnahmenplan nach Handlungsfeldern

137

8

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1 Ausgangssituation und Zielsetzung Die Stadt Beckum verfolgt seit den Energiekrisen in den 1970er Jahren eine Politik zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Seit Anfang der neunziger Jahre engagiert sich Beckum auch verstärkt im Bereich des kommunalen Klimaschutzes. Für den kommunalen Gebäudebestand wurde das Energiemanagement für öffentliche Gebäude mit zugehörigem Energiesparkonzept entwickelt. Es wurden Nahwärmeinseln installiert, zwei Schulen wurden mit PV-Anlagen ausgestattet und durch die erfolgreiche Durchführung von Nutzerprojekten an dreizehn Schulen wurden seit 2007 über 30.000 Euro eingespart. Im Bereich des privaten Gebäudebestandes führt die Stadt Beckum zudem seit 2009, zusammen mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf und der Kreishandwerkerschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Energieberatungsaktionen (z. B. „Haus-zu-Haus-Beratungen“) für private Gebäudeeigentümer im Rahmen der kreisweiten Aktion „Energiesch Sparen!“ durch – ergänzend zu den Aktivitäten der Verbraucherzentrale und der Energieversorgung Beckum (evb) vor Ort. Im Teilbereich Verkehr hat die Stadt Beckum auf Basis des Verkehrsentwicklungsplans von 1993 zahlreiche Maßnahmen zur Minderung von CO 2-Emissionen im Verkehrssektor auf den Weg gebracht. Hierzu gehören u. a. vielfältige Fördermaßnahmen im Bereich Radverkehr (z. B. Bau neuer Radwege im Stadtgebiet, Markierung von Radfahrerschutzstreifen), Maßnahmen zur Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs (z. B. Einführung eines Nachtbusses von Beckum nach Münster, Einrichtung einer Bus-Schienen-Verknüpfung am Bahnhof Neubeckum) oder Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung (z. B. Ausweisung von Tempo 30-Zonen im gesamten Innenstadtgebiet, Verkehrsberuhigung im Stadtteil Neubeckum). Mit der Erstellung eines aktuellen integrierten Klimaschutzkonzeptes für Beckum soll dieses Engagement inhaltlich auf eine aktuelle Grundlage gestellt und ein neues – unter den konkreten Rahmenbedingungen in Beckum realistisches und umsetzbares – Maßnahmenprogramm mit Handlungsempfehlungen unter Einbindung weiterer Akteure in der Stadt entwickelt werden. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, ob und wie die Stadt Beckum ihre eigenen Zielsetzungen aus dem bisherigen Rahmenkonzept Klima und Energie erreichen kann, die sich an den Zielvorgaben der Bundesregierung u. a. mit

• Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40%, • Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrom 25 – 30% und • Anteil erneuerbarer Energien an Gesamtwärme 14% orientieren. Bei heutigen modernen Energie- und Klimaschutzkonzepten steht der Aspekt der Umsetzungsorientierung im Vordergrund, d. h. die Initiierung dauerhaft getragener Prozesse mit Beteiligung von Multiplikatoren und konkreten Einzelvorhaben mit Beispielcharakter. Der Erfolg dieser Beteiligungsprozesse wird nicht nur durch ihren quantitati9

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ven Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, sondern – im Sinne der Agenda 21 – vor allem durch die Verbindung

• ökologischer (z. B. Ressourcenschutz), • ökonomischer (z. B. lokale Wirtschaftsförderung bei KMU) und • sozialer Ansprüche (z. B. lokale Beschäftigungseffekte) bestimmt. Die Basis hierfür wird mit einem kurz- und mittelfristig orientierten Maßnahmenprogramm gelegt, in dem realitätsnah die möglichen Potenziale zum lokalen Klimaschutz ermittelt und mit Handlungsoptionen auf Grundlage vorhandener Planungen oder externer gutachterlicher Empfehlungen versehen werden. Der Erfolg von auf Langfristigkeit und praktischer Umsetzung ausgerichtet lokalen Klimaschutzstrategien hängt aber wesentlich davon ab, dass die Strategien in einzelne Prozesse vor Ort überführt und vor allem personifiziert werden. Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung des Maßnahmenprogramms wird es daher sein

• die lokal relevanten Akteure dauerhaft in die Prozesse zur Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes einzubinden und

• diese zur Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz (und damit auch zur lokalen Wirtschaftsförderung) zu motivieren.

Das integrierte Klimaschutzkonzept ist in sechs zentrale Teile aufgebaut: A) Erstellung einer gesamtstädtischen CO2-Bilanz B) Sektorspezifische Ermittlung von CO2-Minderungspotentialen C) Prozess für eine partizipative Maßnahmenentwicklung D) Erstellung eines Maßnahmenprogramms mit Prioritäten E) Konzept für Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung F) Umsetzungskonzept mit Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit

10

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Bild 1: Projektablauf

11

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2 Erstellung einer gesamtstädtischen CO2-Bilanz Das Klimabündnis europäischer Städte hat durch die europaweit agierende Firma Ecospeed ein Energie- und CO2-Bilanzierungstool für Kommunen entwickeln lassen (ECO2Region smart DE), welches die einfache Erarbeitung standardisierter Energiebilanzen ermöglicht. Das Tool erlaubt die Erstellung gesamtstädtischer primär-1 und endenergiebezogener 2 Energie- und CO2-Bilanzen, bereits ab einer geringen Eingabe von statistisch verfügbaren Daten. Die Aussagegenauigkeit hängt davon ab, in welchem Umfang spezifische Daten zur lokalen Energiesituation (Verbrauchsdaten von z. B. kommunalen Gebäuden, Haushalten, Wirtschaft, Verkehr, etc.) zur Verfügung stehen. Das Tool bietet den Vorteil, dass durch jährliche Ergänzungen eine umfangreiche kontinuierliche CO2-Bilanz erstellt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Nutzung eines einheitlichen Tools ein interkommunaler Vergleich einfach möglich ist. Im Bereich Energie wurde in der Berechnung der CO2-Bilanz nach Vorgabe des Klimabündnisses über lokal angepasste Life-Cycle-Assessment-Faktoren (LCA-Faktoren) aus dem Ländermodell der Firma Ecospeed bilanziert. Das heißt, dass die zur Produktion und Verteilung eines Energieträgers notwendige fossile Energie diesem Energieträger auf Basis des Endkonsums zugeschlagen wird. Den im Endenergieverbrauch emissionsfreien Energieträgern Strom und Fernwärme werden somit „graue“ Emissionen aus ihren Produktionsvorstufen zugeschlagen. Den fossilen Energieträgern werden die fossilen Aufwendungen der Vorkette (z. B. aus Transport und Raffineriebetrieb) ebenfalls dem Endenergieverbrauch zugerechnet. Die Emissionen von Großemittenten, die laut nationalem Allokationsplan am Emissionszertifikatehandel teilnehmen, werden – nach Vorgabe des Klimabündnisses – nicht mitbilanziert. Diese sind bereits über das Emissionszertifikathandelssystem erfasst und reglementiert. Zudem ist der kommunale Einfluss auf betriebsbedingte Emissionen bzw. Prozessenergie eher gering. Im Gegensatz zum Energiesektor wird die Energiebereitstellung aus den Produktionsvorstufen im Verkehrssektor nach Vorgabe des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) nicht bilanziert. Dies bedeutet, dass im Verkehrssektor keine LCAFaktoren verwendet werden, sondern lediglich die Emissionen des reinen Endenergieverbrauchs bilanziert werden. Die in den Produktionsvorstufen entstehenden CO2Emissionen (z. B. durch die Förderung von Mineralöl) sind gemäß IPCC-Systematik nicht Teil des nationalen Treibhausgasinventars und werden daher bei der Bilanzierung des Verkehrssektors nicht berücksichtigt.

1

Primärenergieträger sind Energieträger, die keiner vom Menschen verursachten Energieumwandlung unterworfen wurden. Dies sind z. B. Stein- und Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Holz, Stauseewasser etc.

2

Endenergieträger sind die Energieträger, die von den Verbrauchern vor der letzten Umwandlung eingesetzt werden. Dies können sowohl Primärenergieträger (z. B. Steinkohle, Erdgas) als auch Sekundärenergieträger (z. B. Heizöl, Koks) sein.

12

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Gertec und mobilité danken an dieser Stelle allen im Zuge der Datenerfassung vor Ort beteiligten Akteuren.

2.1 CO2-Bilanz für den Teilbereich Energie Die Daten der nachfolgenden Grafiken wurden mit den Gradtagszahlen 3 der Wetterstation Düsseldorf, Klimazone 7 nach DIN: 4108-6:2003, witterungsbereinigt. In die Werte geht ein lokaler Strom- und Fernwärmemix, bzw. gehen auch lokale Emissionsfaktoren, ein. Auf Grundlage der von der Energieversorgung Beckum GmbH & Co. KG (EVB) zur Verfügung gestellten Verbrauchsdaten der Jahre 1993 – 2008 konnten die leitungsgebundenen Energieträger in Beckum erfasst werden. Anteilig der nach EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) eingespeisten Mengen konnte so ein lokaler Strom-Mix errechnet werden. Mit diesen Daten wurde der Emissionsfaktor „LCA-Endenergie“ lokal an die Energieversorgungssituation Beckums angepasst. Erdgas wurde nach unterem Heizwert (Hi) 4 bilanziert. In der Bilanzierung sind die Zementwerke in Beckum nicht enthalten, da die Stadt keine Einflussmöglichkeiten auf diese Emissionen hat. Der lokale Fernwärme-Mix und der lokale LCA-Faktor Fernwärme konnte durch aktuelle Daten des Fachdienstes Gebäudemanagement über die Nahwärmeinseln Beckums errechnet werden. Hierzu wurde das Gutschriftverfahren verwendet, in welchem die Emissionen von in KWK-Prozessen produzierten Strommengen der Fernwärme über den LCA-Faktor Fernwärme positiv gutgeschrieben werden. Für die Erhebung der Verbräuche nicht-leitungsgebundener Energieträger wurde vom Fachdienst 67 Natur und Umwelt der Stadt Beckum eine Schornsteinfegerbefragung durchgeführt, in deren Rahmen Daten der Schornsteinfegerbezirke WAF 8, 9, 10 und 11 nach Anlagenleistungsklassen erhoben werden konnten. Vom Fachdienst Gebäudemanagement wurden Energieverbauchsdaten der städtischen Liegenschaften zu den Jahren 1996 bis 2006 bereitgestellt. Innerhalb der Erfassung von Daten regenerativer Energieträger standen zum einen die Strombezugsdaten der EVB zur Verfügung, zum anderen auch Förderdaten seitens des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und Informationen über 3

Um Aussagen über den Energieverbrauch von Gebäuden zu machen, die nicht von den zufälligen, von Jahr zu Jahr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen abhängig sind, ist eine Normierung auf einen im Durchschnitt zu erwartenden Verbrauch notwendig (Witterungsbereinigung). Zu diesem Zweck wird das lokale langjährige Mittel der JahresGradtagszahl herangezogen. Die Gradtagszahl eines Tages ist die Differenz zwischen der mittleren Außentemperatur und der angestrebten Innentemperatur von 20°C. Die Gradtagszahl eines Jahres ist die Summe der Gradtagszahlen aller Tage eines Jahres, an denen die mittlere Außentemperatur unter 15°C liegt.

4

Der Heizwert (Hi) ist diejenige Wärmemenge, die bei der Verbrennung eines Brennstoffes frei wird, reduziert um die Kondensationswärme des in den Rauchgasen enthaltenen Wassers. In üblichen Heizungsanlagen wird lediglich der Heizwert von Brennstoffen ausgenutzt. Früher wurde dieser Wert als "unterer Heizwert Hu" bezeichnet.

13

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Landesfördermittel im Rahmen der Programme „Rationale Energieverwendung und Nutzung unerschöpflicher Energiequellen“ (REN) bzw. Programm für Rationelle Energieverwendung, Regenerative Energien und Energiesparen“ (progres.NRW). Zunächst wurde in EcoRegion über ein Mengengerüst von jahresbezogenen Einwohnerzahlen und Beschäftigtenzahlen nach Wirtschaftsabteilungen mit Hilfe bundesdeutscher Verbrauchswerte der lokale Endenergiebedarf nach Energieträgern für Haushalte und Wirtschaftssektoren in Beckum berechnet. Im Ergebnis stand eine erste Grobbilanz, die sog. „Startbilanz“. Datengrundlage waren hier Zahlen, die von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) aus der Landesdatenbank in der in EcoRegion benötigten Form zur Verfügung gestellt wurden. Zusätzlich wurden auf Grundlage von bundesdeutschen Durchschnittswerten zur Selbstständigkeit nach Berechnungsjahren aus dem OECD Factbook 2009 Selbstständige und Freiberufler in Beckum abgeschätzt und mit den Werten aus der Landesdatenbank verschnitten. Die Startbilanz wurde dann mit den lokalen Verbauchsdaten zur „Endbilanz“ verfeinert. In Jahren, in denen keine lokal erhobenen Verbrauchsdaten vorlagen, wurde zwischen lokalen Daten prozentual interpoliert und - wenn nicht möglich - Daten aus der Startbilanz übernommen. Im Fall der Steinkohle-, Holz-, und Flüssiggasverbräuche lagen nur Daten aus der Schornsteinfegerbefragung vor. Diese lokalspezifischen Daten fielen wesentlich geringer aus, als in der Startbilanz über die bundesdeutschen Werte ausgewiesen. Aufgrund dessen wurden mangels konkreter Daten aus den Vorjahren die Verbräuche aus der Schornsteinfegerbefragung auf die gesamte Zeitreihe ab 1990 bezogen.

14

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Bild 2: Gesamtstädtischer Endenergieverbrauch in GWh pro Jahr Der gesamtstädtische Energieverbrauch lag im Jahr 2007 bei 938 GWh. Im Vergleich zu 1990 ist er damit bereits um 44 GWh (4,5%) gesunken. Der Vergleich zwischen 2006 und 2007 zeigt eine Reduktion um 23 GWh, dies ist im Wesentlichen auf einen Datensprung im Verkehrsbereich zurückzuführen. Hier konnten nur ortsbezogene Daten zum Jahr 2007 erhoben werden.

15

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Die Endenergieverbräuche in Beckum teilen sich im Jahr 2007 wie folgt auf: Energieträger

GWh

%

Strom

165,3

17,61

Heizöl EL

149,4

16,92

Benzin

208,9

22,26

Diesel

64,3

6,85

Kerosin

36,8

3,92

Erdgas

292

31,11

Fernwärme

7

0,75

Holz

3,7

0,39

Umweltwärme

0,9

0,1

Sonnenkollektoren

1,2

0,13

Biogase

0,3

0,03

Flüssiggas

8,3

0,88

Steinkohle

0,4

0,04

Summe

938,6

100

Bild 3: Gesamtstädtischer Endenergieverbrauch in GWh pro Jahr mit Anteil Hierbei machen die leitungsgebundenen Energieträger Strom, Erdgas und Fernwärme mit 464 GWh rund 49,5 % der Endenergieverbräuche aus. Bei den nicht leitungsgebundenen Energieträgern haben die erneuerbaren Energieträger Holz, Umweltwärme, Sonnenkollektoren und Biogase mit 6 GWh einen Anteil von 0,7 % an den gesamtstädtischen Endenergieverbräuchen. Strom aus erneuerbaren Energieträgern, wie zum Beispiel Windkraft, fließt in die Gesamtstrommenge mit ein. Zusätzlich kommen Heizöl, Flüssiggas und Steinkohle mit 158 GWh auf 16,8 %. Im Bereich Verkehr verbleiben für die Treibstoffe Benzin, Diesel und Kerosin 310 GWh (33 %).

16

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Bild 4: Gesamtstädtischer CO2-Ausstoß Der gesamtstädtische CO2-Ausstoß, bilanziert über lokale LCA-Faktoren, lag in Beckum im Jahr 2007 bei 306.011 Tonnen. Daraus ergibt sich unter Erwähnung des Datensprungs bei den Treibstoffen eine Reduktion der Emission um 20.302 Tonnen (6,6 %) seit 1990. Den größten Anteil eines Energieträgers am Beckumer CO2-Ausstoß hat dabei Strom mit 95.775 Tonnen (31,3 %). Über den LCA-Faktor Strom wird die zur Produktion und Verteilung dieses Endenergieträgers notwendige fossile Energie mit ihren Emissionen auf Basis des Endkonsums bilanziert. Den zweitgrößten Anteil bildet der Treibstoffmix mit 30,2 % bzw. 92.387 Tonnen.

17

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Zur besseren Verdeutlichung werden die Werte zusätzlich pro Einwohner angegeben.

Bild 5: Endenergieverbrauch je Einwohner in MWh pro Jahr Der Energieverbrauch pro Einwohner lag im Jahr 2007 bei 25,25 MWh. Im Vergleich zu 1990 ist er damit bereits um 1,48 MWh (5,5%) gesunken. Der Vergleich zwischen 2006 und 2007 zeigt eine leichte Reduktion um 0,55 MWh5. Pro Einwohner haben die leitungsgebundenen Energieträger mit 12,5 MWh bzw. 49,5 % den größten Verbrauchsanteil. Den zweitgrößten Anteil haben die Treibstoffe mit 8,3 MWh (33 %).

5

Verkehrsdatensprung beachten

18

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Bild 6: CO2-Ausstoß je Einwohner Der CO2-Ausstoß pro Einwohner, bilanziert über regionale LCA-Faktoren, lag im Jahr 2007 bei 8,23 Tonnen. Der Bundesdurchschnittswert lag im selben Jahr bei 10 Tonnen pro Einwohner und Jahr. In Beckum ergibt sich eine Reduktion der Emission um 0,68 Tonnen (7,6 %) seit 19906. Die CO2-Emissionen pro Einwohner in Beckum teilen sich im Jahr 2007 wie folgt auf:

6

Verkehrsdatensprung beachten

19

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Energieträger

Tonnen- CO2

%

Strom

2,58

31,3

Heizöl EL

1,29

15,7

Benzin

1,7

20,7

Diesel

0,5

6,1

Kerosin

0,28

3,4

Erdgas

1,79

21,8

Fernwärme

0,03

0,4

Holz

0

0

Umweltwärme

0

0

Sonnenkollektoren

0

0

Biogase

0

0

Flüssiggas

0,05

Steinkohle

0

Summe

8,23

0,6 0 100

Tabelle 1: CO2-Ausstoß je Einwohner in Tonnen pro Jahr und Anteil Hierbei machen die leitungsgebundenen Energieträger Strom, Erdgas und Fernwärme mit 4,4 Tonnen CO2 pro Einwohner im Jahr 2007 rund 53,5 % der Emissionen aus. Bei den nicht leitungsgebundenen Energieträgern sind den erneuerbaren Energieträgern Holz, Umweltwärme, Sonnenkollektoren und Biogase keine Emissionen zugerechnet. Strom aus erneuerbaren Energieträgern, wie zum Beispiel Windkraft, fließt in die Emissionen der Gesamtstrommenge mit über den lokalen Strom-Mix ein. Heizöl, Flüssiggas und Steinkohle kommen mit 1,3 Tonnen CO2 pro Einwohner auf 16,3 % der Emissionen. Im Bereich Verkehr verbleiben für die Treibstoffe Benzin, Diesel und Kerosin 2,48 Tonnen (24,2 %).7 Bei einer Verschneidung der LCA-Bilanzierungsmethode im Bereich Energie und der IPCC-Bilanzierungssystematik im Bereich Verkehr, wie sie im folgenden Kapitel angewandt wird, ergibt sich für Beckum im Jahr 2007 ein leicht geringerer Wert von 7,93 Tonnen pro Einwohner. Die gesamtstädtischen CO2-Emissionen würden hiernach 293.401 Tonnen betragen.

7

Der Wert 2,48 Tonnen für den Verkehrssektor ergibt sich durch die Anwendung der LCABilanzierungsmethode, welche an dieser Stelle gewählt wurde, um eine bessere Vergleichbarkeit der Sektoren untereinander herzustellen. Wird nach IPCC-Systematik bilanziert, ergibt sich für den Verkehrssektor ein Wert von 2,18 Tonnen pro Einwohner (vgl. Kapitel 2.2), dabei ist auch der Verkehrsdatensprung zu beachten.

20

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Die prozentualen Verhältnisse zwischen den Einzeljahren blieben dabei gleich. Durch die unterschiedlichen Bilanzierungsmethodiken, die im Bilanzierungstool nicht zusammen darstellbar sind, würde sich nur eine leichte Niveauverschiebung der CO2Emissionen ergeben. Zur besseren Vergleichbarkeit der Sektoren untereinander wurde somit in der Gesamtzusammenstellung über LCA-Faktoren bilanziert.

2.2 CO2-Bilanz im Bereich Verkehr Im Rahmen der Erstellung einer CO2-Bilanz für den Verkehrssektor der Stadt Beckum wurde das so genannte „territoriale Bilanzierungsprinzip“ angewendet. Dies bedeutet, dass alle auf dem Territorium der Stadt Beckum angefallenen CO2-Emissionen bei der Erstellung der CO2-Bilanz berücksichtigt wurden. Emissionen, die durch Einwohner und Beschäftigte der Stadt Beckum außerhalb des Stadtgebietes verursacht wurden, wurden bei der Bilanzierung nicht berücksichtigt. Die Erstellung einer städtischen CO2-Bilanz für den Verkehrssektor erfordert eine aktuelle Datengrundlage für die CO2-produzierenden Verkehrsbereiche „motorisierter Individualverkehr (MIV)“ und „öffentlicher Verkehr (ÖV)“. Zur Ermittlung der CO2Emissionen des gesamtstädtischen Verkehrs Beckums wurden die in Tabelle 2 dargestellten Datenquellen herangezogen. Eine Besonderheit ergibt sich bei der Bilanzierung der CO2-Emissionen des Personenfernverkehrs: Emissionen des Flug- und Schienenfernverkehrs werden, unter Rückgriff auf bundesweite Daten und geschlüsselt nach der Einwohnerzahl Beckums, bei der Erstellung der CO2-Bilanz ebenfalls berücksichtigt. Als Bilanzierungsinstrument wurde die Software „ECO2Region smart DE“ verwendet, um aus den zur Verfügung stehenden Verkehrsdaten eine CO2-Bilanz für die Stadt Beckum zu erstellen. Das Programm ermöglicht u. a. Vergleiche verschiedener Sektoren (z. B. Haushalte, Wirtschaft, Verkehr) sowie Vergleiche diverser Energieträger (z. B. Strom, Benzin, Erdgas) im Hinblick auf die jeweiligen Anteile an den Gesamtemissionen Beckums. Maßgeblich für die Ermittlung der im aktuellen Bilanzierungsjahr 2007 angefallenen CO2-Emission sind die in Tabelle 2 dargestellten Verkehrsdaten. Vorhandene Datenlücken wurden mit Werten aus der Startbilanz der Bilanzierungssoftware aufgefüllt.

21

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Bezeichnung

Datenquelle

Jahr

Ergebnisse der Bundesverkehrszählung 2005 für den Bereich der Außenstelle Münster

Stadt Beckum

2005

Fahrleistungsdaten des Buslinienverkehrs in Beckum

Regionalverkehr Münsterland GmbH

2009

Pendlerdaten mit Angabe zu Ein- und Auspendlern

Bundesagentur für Arbeit

2008

Verkehrsmittelnutzung von Berufspendlern

Verkehr in Zahlen

2009

Verkehrsleistungen nach Verkehrsarten

Verkehr in Zahlen

2009

RegioKompakt 2008/09 – Nahverkehr auf einen Blick

DB Regio AG

2009

Tabelle 2: Datengrundlage zur Erstellung einer CO2-Bilanz für den Verkehrssektor der Stadt Beckum Für das Jahr 2007 beziffern sich die Verkehrsemissionen der Stadt Beckum auf 80.986 Tonnen CO2. Dieser Wert entspricht 2,18 Tonnen CO2 pro Einwohner (Bild 7). Demnach liegt der verkehrsbezogene CO2-Ausstoß pro Einwohner Beckums über dem Durchschnittswert der Bundesrepublik Deutschland, der sich im Jahr 2006 auf 1,96 Tonnen CO2 pro Einwohner beziffert. Als mögliche Ursache für die überdurchschnittlich hohen CO2-Emissionen des Verkehrssektors kommt der hohe Anteil des motorisierten Individualverkehrs Beckums in Betracht, der 3% über dem Durchschnittswert der BRD liegt (vgl. Kap. 3.3). Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich für das aktuelle Bilanzierungsjahr 2007 ein Rückgang der CO2-Emissionen um 2,3%.

22

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Bild 7: CO2-Emissionen des Verkehrssektors pro Einwohner *Werte für 2007 beruhen auf aktuellen Verkehrsdaten Energieträger für die zu erbringenden Verkehrsleistungen sind rosin, wobei letzterer ausschließlich im Flugverkehr eingesetzt hat sich der durch Dieselkraftstoff verursachte CO2-Ausstoß 2007 wurden 66% der Emissionen durch Benzin, 21% durch Kerosin verursacht.

Benzin, Diesel und Kewird (Bild 7). Seit 1999 stetig erhöht. Im Jahr Diesel und 13% durch

Mit einem Anteil von 85% der insgesamt durch Verkehr verursachten CO2-Emissionen emittieren PKW in Summe deutlich mehr CO2 als die übrigen motorisierten Verkehrsmittel (Bild 8). Motorräder, als ein weiterer Bestandteil des motorisierten Individualverkehrs, verursachen 1% der gesamten CO2-Emissionen, so dass insgesamt 86% aller verursachten CO2-Emissionen auf den Bereich des motorisierten Individualverkehrs (MIV) entfallen.

23

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Bild 8: Verteilung der CO2-Emissionen nach Verkehrsmitteln für das Jahr 2007 Im Bereich öffentlicher Verkehr (ÖV) lässt sich eine Abgrenzung nach schienengebundenem und straßengebundenem Verkehr vornehmen. Öffentliche Verkehrsmittel verursachen insgesamt weniger als 1% aller CO2-Emissionen des Verkehrssektors, davon entfallen etwa 0,2% auf schienengebundene Verkehrsmittel. Neben motorisiertem Individualverkehr und öffentlichem Personenverkehr bildet der Flugverkehr die dritte motorbetriebene Verkehrssäule. Auf den Bereich Flugverkehr entfallen 13% der CO2Emissionen des Verkehrssektors.

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3 Ermittlung von CO2-Minderungspotenzialen In Beckum wurden im Jahr 2007 insgesamt 936 GWh Energie verbraucht. Den größten Verbrauchssektor bilden die privaten Haushalte mit 39% des gesamten Energieverbrauchs. Den zweitgrößten Anteil hat der Verkehrssektor mit 33% des Energieverbrauchs. Genau 25% des Energieverbrauchs entfallen auf die Wirtschaftssektoren der Stadt Beckum. Industrie, die am Emissionshandel teilnimmt, ist darin nicht enthalten. Den geringsten Teil des Energieverbrauchs haben die kommunalen Liegenschaften mit 3% des städtischen Energieverbrauchs (mit Verkehr).

Bild 9: Gesamtenergieverbrauch nach den Verbrauchssektoren private Haushalte, Primär und Sekundärwirtschaftssektor, Tertiärer Wirtschaftssektor, kommunale Liegenschaften und Verkehr CO2-Minderungspotenziale können auf der Verbrauchsseite und der Energieerzeugungsseite betrachtet werden. Die verbrauchsseitigen CO2-Minderungen werden im Kapitel 3.1 aufgeführt. Einsparmöglichkeiten auf Energieversorgungsseite unter Berücksichtigung der Erneuerbaren Energien werden in Kapitel 3.2 dargestellt. CO2Minderungspotenziale im Bereich Verkehr werden im Kapitel 3.3 aufgezeigt.

3.1 Sektorenspezifische CO2-Minderungen im Bereich Energie Im Folgenden werden die CO2-Minderungspotenziale dargestellt. Hierzu wird zuerst eine Übersicht über den Gesamtenergieverbrauch, gegliedert nach Sektoren und Energieträgern gegeben. Betrachtet werden im Bilanzierungstool ECO2Region die folgenden Energieträger: Strom, Heizöl, Erdgas, Fernwärme, Holz, Umweltwärme, Sonnenkollektoren, Biogase, Abfall, Flüssiggas, Braunkohle und Steinkohle sowie die Kraftstoffe Benzin, Diesel, Kerosin und Biodiesel. Für den Energiebereich werden die CO2-Minderungspotenziale der Energieträger Strom, Gas, Fernwärme und NLE betrachtet. Zusammengefasst unter dem Begriff der ‚nicht-leitungsgebundenen’ Energieträger (NLE) werden die Energieträger Heizöl, Holz, Umweltwärme, Sonnenkollektoren, Bio-

25

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

gase, Abfall, Flüssiggas, Braunkohle und Steinkohle verstanden. Hier werden zunächst die CO2-Minderungspotenziale im „Energiebereich“ betrachtet, die Minderungspotenziale im Verkehrsbereich werden in Kapitel 3.3. beschrieben. Die Minderungspotenziale werden auf der Basis der CO2-Bilanz und dem kommunalen Gesamtenergieverbrauch nach den einzelnen Verbrauchssektoren Wirtschaft, kommunale Liegenschaften und Haushalte ermittelt. Die wirtschaftlichen Einsparpotenziale werden nach den Energieeinsatzzwecken, also Raumwärme, Warmwasser, Prozesswärme, Kühlung, Beleuchtung etc., aufgegliedert und auf der Basis von nationalen Durchschnittsverbrauchswerten abgeschätzt. Die wirtschaftlichen Einsparpotenziale wurden überschlägig ermittelt, indem die auf der Grundlage bundesweiter Studien zur Stromeinsparung ermittelten Prozentsätze auf Beckum übertragen wurden. Wesentliche Basisparameter dieser Studien mit hohem Einfluss auf die Ergebnisse sind:

• Erneuerungszyklen der Bauteile und der Anlagentechnik/Geräte • Betrachtungszeitraum in Verbindung mit der angenommenen Länge dieser Erneuerungszyklen

• Ziel-Standards bei Durchführung von Sanierungen/Ersatzinvestitionen • Energiepreise und Energiepreisprognosen • Einbeziehung von Hemmnissen/Marktversagen In Bild 10 wird der städtische Gesamtenergieverbrauch nach den Verbrauchssektoren in Kategorien abgebildet. Berücksichtigt werden dabei die Kategorien private Haushalte (HH), die kommunalen Liegenschaften (Kom) sowie im Bereich Wirtschaft der primäre und sekundär Sektor (Wirt I + II) zusammengefasst und der tertiäre Sektor (Wirt III). In der Kategorie „Wirt I + II“ werden Landwirtschaft, Forstwirtschaft und das produzierende Gewerbe erfasst. Unter die Kategorie „Wirt III“ fallen Handel und Dienstleistungen.

Bild 10: Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren 2007 (ohne Verkehr)

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Der Gesamtenergieverbrauch ohne Verkehr lag im Jahr 2007 bei 623 GWh. Der größte Energieverbrauchssektor in Beckum sind die privaten Haushalte. Auf diesen Sektor entfallen im Jahr 2007 etwa 368 GWh (fast 60% des städtischen Gesamtverbrauchs). Mit 200 GWh ist Erdgas in diesem Verbrauchssektor der Hauptenergielieferant. Der Verbrauchssektor der kommunalen Liegenschaften machte im Jahr 2007 etwa 25 GWh aus. Dies sind knapp 4% des städtischen Gesamtverbrauchs (ohne Verkehr). Auf den primären und sekundären Sektor entfallen 157 GWh, der tertiäre Sektor schlägt mit 76 GWh zu Buche. Innerhalb des primären und sekundären Sektors ist Strom der Hauptenergielieferant (mit rund 85 GWh), während im tertiären Sektor die meiste Energie über Gas (40 GWh) zur Verfügung gestellt wird. Fernwärme wird in Beckum nur in geringem Maße verwendet. Der kommunale Sektor verwendet hierbei mit knapp 5 GWh den größten Teil. Die umgekehrte Betrachtung des vorangegangenen Bildes zeigt die Aufteilung des Gesamtenergieverbrauchs über die Energieträger (Bild 11).

Bild 11: Gesamtenergieverbrauch nach Energieträgern Erdgas macht mit 292 GWh im Jahr 2007 den höchsten Anteil (46,9%) an den Energieträgern aus. Die nicht-leitungsgebundenen Energieträger machen im Jahr 2007 164 GWh aus. Der Gesamtstromverbrauch liegt bei 163 GWh und damit knapp unter dem Verbrauch an nicht-leitungsgebundenen Energieträgern. Fernwärme ist mit 7 GWh ein nur wenig verbreiteter Energieträger. Anzumerken ist die Tatsache, dass einzelne Energieträger nicht für alle Anwendungen zutreffen. Während Strom für alle Anwendungen geeignet ist, können mit Fernwärme nur die Anwendungsbereiche Heizung und Warmwasser bedient werden, Kühlung mit Fernwärme ist eine seltene Anwendung.

27

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

HEIZ Sektor Energie HH Strom HH Gas HH FW HH NLE Wirt I + II Strom Wirt I + II Gas Wirt I + II FW Wirt I + II NLE Wirt III Strom Wirt III Gas Wirt III FW Wirt III NLE Kom Strom Kom Gas Kom FW Kom NLE StrBel Strom

WW 10% 86% 85% 85% 1% 14% 88% 14% 5% 71% 88% 71%

PROZ 17% 13% 15% 15% 1% 1% 13% 1% 3% 10% 13% 10% 16% 15% 15% 15%

85% 85% 85%

Anwendungszwecke KÜHL LICHT

MECH

IUK

10% 0,20%

18%

17%

4%

24%

25% 84%

4%

9%

59% 1%

1%

10%

29%

1% 31%

15%

21%

24%

9%

20%

84% 6% 19% 19% 10%

100%

Tabelle 3: Prozentuale Aufteilung der Anwendungszwecke Durch die Anwendung dieser Prozentsätze, die nach bundesdeutschen Durchschnittswerten festgesetzt wurden, ergeben sich für die Stadt Beckum auf das Jahr 2007 folgende Energieverbrauchswerte: HEIZ Sektor Energieträger HH Strom HH Gas HH FW HH NLE Wirt I + II Strom Wirt I + II Gas Wirt I + II FW Wirt I + II NLE Wirt III Strom Wirt III Gas Wirt III FW Wirt III NLE Kom Strom Kom Gas Kom FW Kom NLE StrBel Strom Summe Energieträger Strom Gas FW NLE Sektor HH Wirt I + II Wirt III Kom StrBel

WW

PROZ

Anwendungszwecke KÜHL LICHT

MECH

IUK

6 173 1 94 1 5 0 5 1 29 0,8 13,6 11,8 4 0,4 -

10 27 0 17 1 0 0 0 0 4 0,1 1,9 1 2,1 1 0,1 -

6 0,4 21 32 29 1 8 3,7 0 -

10 3 2 1 -

10 8 5 1,2 1,1

2,4 50 0 0 5 0 -

14 1 2 1 -

344

65

101

16

24

58

18

7 218 6 112

12 33 1 19

28 40 33

16 -

24 -

58 0 0

18 -

273 11 44 16 -

53 2 6,6 4 -

6 82 12 0 -

10 3 2 1 -

10 8 5 1 1,1

2,4 51 5 0 -

14 1 2 1 -

Tabelle 4: Hochgerechneter Endenergieverbrauch nach Anwendungszwecken

28

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In der Darstellung wird zwischen

• Heizung (HEIZ), • Warmwasser (WW), Prozesswärme (PROZ) (im Haushalt zum Beispiel das Kochen mit dem Elektroherd),

• Klimatisierung der Gebäude und technische Kälte (KÜHL), • Beleuchtung (LICHT), • Mechanische Anwendungen (MECH) (hierunter entfallen Anwendungen wie Garagentore, Aufzug-Bedienung oder auch die Bedienung von Waschmaschinen und Trocknern bzw. in Anwendungen in den Wirtschaftsbereichen auch Antriebe, mechanische Arbeit, Lüftung und Druckluft) und

• Information und Kommunikation (IUK) (also PCs, Fernseher, Radio) unterschieden.

3.1.1 Wärmeschutzentwicklungen Erneuerungsquoten für den Wärmeschutz von Gebäude liegen nach einer Potenzialstudie des IWU8 bei 0,75%/a, dies würde bedeuten, dass erst nach 133 Jahren alle Bestandsgebäude saniert sind. Diese Quote wäre die Ausgangsbasis für eine Trendprognose. Die Prognos-Studie9 verwendet z. B. diese Quote und gelangt so zu vergleichsweise niedrigen Einsparungen. Die Wirtschaftlichkeit von baulichen Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes ist in starkem Maße davon abhängig, dass ohnehin Instandsetzungen erforderlich sind und Instandsetzung und Modernisierung verbunden werden. Unterstellt man, dass dies immer erfolgt, kann die Quote nach Einschätzung der IWU-Potentialstudie auf 2,5%/a entsprechend 40 Jahren Erneuerungszyklus gesteigert werden. Dieser Wert der IWU-Potentialstudie wird in der weiteren Bilanzierung übernommen. Bei einem Betrachtungszeitraum von 13 Jahren, d. h. 2007 bis 2020 werden ein Drittel aller Bauteile der Gebäudehülle von einer Ersatzinvestition und damit der Möglichkeit zur wirtschaftlichen energetischen Sanierung betroffen sein. Der Qualitätsstandard der Sanierung ergibt sich aus den Anforderungswerten der EnEV 2009, sowohl dämmtechnisch als auch hinsichtlich der Heizungsanlagen. Die Einschätzung des Zielwertes der sanierten Bestandsgebäude orientiert sich an der IWU-Querschnittsstudie10 von 2007. Diese bezog sich noch auf die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007. Die EnEV 2009 verschärft die Anforderung an die U-Werte der Bauteile um ca. 25%.

8

IWU: Potentiale zur Reduzierung der CO 2-Emissionen bei der Wärmeversorgung von Gebäuden in Hessen bis 2012, Studie im Rahmen von INKLIM 2012 (Integriertes Klimaschutzprogramm Hessen 2012), Darmstadt 2007

9

Prognos: Potenziale für Energieeinsparung und Energieeffizienz im Lichte aktueller Preisentwicklungen. Endbericht 18/06.

10

IWU, im Auftrag des Verbandes der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V. (VdW südwest): Querschnittsbericht Energieeffizienz im Wohngebäudebestand - Techniken, Potenziale, Kosten und Wirtschaftlichkeit. 2007

29

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

3.1.2 Heizungsanlagentechnik Die Heizungsanlagentechnik unterliegt kürzeren Erneuerungszyklen und wird alle 20 Jahre (Bandbreite 15 bis 25 Jahre) zu erneuern sein. Zur Abschätzung der anlagentechnischen Einsparpotentiale wird die Prognos-Studie herangezogen. Als wirtschaftliches Potential wird dort für Kesselaustausch ein Potenzial von +5% und für Optimierung im Bestand ein Potenzial von +2% angegeben. Ein Energieträgerwechsel zwischen Fernwärme, Gas und Öl wird nicht berücksichtigt, es wird angenommen dass die Aufteilung des Marktes zwischen diesen drei Energieträgern weitgehend abgeschlossen ist und annähernd stabil bleibt. Wichtige Marktsegmente, deren neuer Energieträger noch offen ist, sind Heizstrom im Bestand und der Neubau. Die elektrische Direktheizung wird nach der EnEV 2009 nicht mehr zulässig sein. Nach EnEV 2009 § 10a „Außerbetriebnahme von elektrischen Speicherheizsystemen“ sind derartige Anlagen bis Ende 2019 außer Betrieb zu nehmen. Es sind einige Ausnahmen vorgesehen, u. a. müssen die Anlagen nur dann umgestellt werden, wenn dies unter Berücksichtigung der möglichen Förderung wirtschaftlich ist. Es wird angenommen, dass bis 2020 nur die Hälfte aller Stromheizungen wegfällt.

3.1.3 Stromanwendungen Haushalte Die möglichen Einsparungen bei Stromanwendungen im Sektor Haushalte ohne Heizung und Warmwasser werden in Anlehnung an die Prognos-Studie quantifiziert. Es wird Bezug genommen auf die Tabelle 4.7 in den Positionen 12-19.

Tabelle 5: Stromanwendungen Haushalte Abweichend von der Prognos-Studie wird das Einsparpotential der Heizungspumpen als wichtige Komponente innerhalb der Anwendungsgruppe MECH (mechanische Arbeit, Antriebe) höher angesetzt. Das Potential wird mit 25% Minderung abgeschätzt.

30

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

3.1.4 Stromanwendungen im tertiären Wirtschaftssektor und den kommunalen Liegenschaften Verwendet werden hier die Positionen 5-9 der folgenden Tabelle der Prognos-Studie. Zwischen Haushalten und Wirtschaftssektor ist insbesondere bei der Anwendung KÜHL zu unterscheiden, die bei den Haushalten fast ausschließlich Kühl- und Gefriergeräte umfasst und im Wirtschaftssektor auch in starkem Maße von Klima- und Raumlufttechnischen-Anlagen (RLT-Anlagen) bestimmt ist.

Tabelle 6: Potenziale im tertiären Wirtschaftssektor

3.1.5 Stromanwendungen im primären und sekundären Wirtschaftssektor In der Prognos-Studie werden die gewerblichen und industriellen Anwendungen sehr stark branchenbezogen untersucht, so dass diese Ergebnisse nicht auf die hier gewählte einheitliche Struktur anwendbar sind. Eine an dieser Stelle geeignetere Aufschlüsselung nach Anwendungszwecken liegt einer Untersuchung des WuppertalInstituts11 zugrunde.

11

Wuppertal-Institut (im Auftrag der E.ON AG): Optionen und Potentiale für Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen. Wuppertal 2006

31

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Tabelle 7: Stromeinsparungen im primären und sekundären Wirtschaftssektor

3.1.6 Berechnungsansätze für Einsparungen Die hier auf Basis der oben genannten bundesweiten Untersuchungen verwendeten Einsparraten für das bis 2020 wirtschaftlich umsetzbare Potenzial sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

32

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

HEIZ Sektor Energieträger HH Strom HH Gas HH FW HH NLE Wirt I + II Strom Wirt I + II Gas Wirt I + II FW Wirt I + II NLE Wirt III Strom Wirt III Gas Wirt III FW Wirt III NLE Kom Strom Kom Gas Kom FW Kom NLE StrBel Strom Summe Energieträger Strom Gas FW NLE Sektor HH Wirt I + II Wirt III Kom StrBel

WW 57% 21% 18% 19% 57% 21% 18% 19%

PROZ

Anwendungszwecke KÜHL LICHT

MECH

IUK

21% 18% 19%

50% 9% 5% 7% 50% 9% 5% 7% 50% 9% 5% 7% 50% 9% 5% 7%

58%

8%

13%

4%

33% 6%

8%

3%

9% 85% 95% 79%

14% 6% 5% 5%

17% 9% 0% 16%

12% 0% 0% 0%

16% 0% 0% 0%

25% 0% 0% 0%

8% 0% 0% 0%

75% 9% 62% 66% 0%

11% 2% 5% 12% 0%

1% 54% 2% 1% 0%

4% 3% 5% 9% 0%

5% 6% 8% 5% 100%

1% 26% 16% 4% 0%

4% 0% 2% 2% 0%

21% 18% 19%

13% 0%

31%

40%

21%

23%

30% 15%

24%

21%

15%

11%

15% 10% 3%

39%

23%

47%

11%

10%

45%

23%

47%

11%

Tabelle 8: Einsparraten je Sektor und Energieträger nach Anwendungszwecken Die Endenergieeinsparung nach Anwendungszwecken in der Stadt Beckum zeigen sich wie folgt:

33

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

HEIZ Sektor Energieträger HH Strom HH Gas HH FW HH NLE Wirt I + II Strom Wirt I + II Gas Wirt I + II FW Wirt I + II NLE Wirt III Strom Wirt III Gas Wirt III FW Wirt III NLE Kom Strom Kom Gas Kom FW Kom NLE StrBel Strom Summe Energieträger Strom Gas FW NLE Sektor HH Wirt I + II Wirt III Kom StrBel

WW

PROZ

3 36 0 18 0 1 0 1 6 0,1 2,6 2 1 0 73

5 2 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 10

4 46 1 22

6 3 0 1

58 3 9 3,27 -

8 0 0,8 0,61 -

Anwendungszwecke KÜHL LICHT 0,7 6 5 4 0 0 0 17 7 5 4 0,7 16 0,33 0,05 -

MECH

3 -

4 -

1 -

2 -

1 -

1 -

0 -

0 0 7

5 5

7

-

-

3 1 0,65 0,46 -

4 2 1,07 0,27 0,4

IUK 0,5 8 2 0 11 11 0,5 8 2,33 0,20 -

3 0 0 0 4 4 3 0 0,25 0,11 -

Tabelle 9: Wirtschaftliche Einsparpotenziale bis 2020 in GWh/a Die grafische Auswertung der Tabelle folgt im Anschluss. In der Darstellung der wirtschaftlich erzielbaren Einsparpotenziale – getrennt nach Sektoren und Energieträgern zeigen sich einige Einsparbereiche bereits deutlich.

Bild 12: Einsparpotenziale nach Sektoren und Energieträgern in GWh pro Jahr

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Im Sektor private Haushalte sind beim Energieträger Strom in unterschiedlichen Anwendungsbereichen Einsparpotenziale zu erkennen. Dazu zählen vor allem Warmwasser, Beleuchtung, Information und Kommunikation – also PCs, Fernseher, Radio, Klimatisierung der Gebäude und technische Kälte und Raumheizung. Weniger deutlich sind die Einsparmöglichkeiten im Bereich Prozesswärme – im Haushalt das Kochen mit dem Elektroherd. Beim Haushaltsgasverbrauch bestehen die Einsparpotenziale meist im Bereich der Heizwärme und zum Teil im Bereich Warmwasser. Für den tertiären Wirtschaftssektor bestehen Einsparpotenziale beim Energieträger Strom im Bereich der mechanischen Anwendungen. Bei den anderen Energieträgern ist Einsparpotenzial besonders im Bereich Heizwärme vorhanden. Im primären und sekundären Wirtschaftssektor sind die Einsparpotenziale für Strom besonders bei mechanischen Anwendungen und der Prozesswärme zu erkennen. Weitere Einsparmöglichkeiten für Prozesswärme zeigen sich beim Energieträger Erdgas und den nicht-leitungsgebundenen Energieträgern (in diesem Falle besonders Öl). Dieselbe Aufteilung nach Anwendungen sowie Sektoren und Energieträgern zeigt auch die möglichen Einsparpotenziale in tausend Tonnen CO2 pro Jahr.

Bild 13: Einsparpotenziale nach Sektoren und Energieträgern in Tonnen CO2 pro Jahr

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Zur besseren Veranschaulichung folgt die Aufstellung der Einsparpotenziale über die Energieträger in Tonnen CO2 pro Jahr:

Bild 14: CO2-Einsparpotenziale über Energieträger in Tsd.t CO2/a Zur Verdeutlichung der anzustrebenden Akteursschwerpunkte folgt die Aufstellung der Einsparpotenziale nach Verbrauchssektoren in tausend Tonnen CO2 pro Jahr:

Bild 15: CO2-Einspapotenziale über Verbrauchssektoren in Tsd.t CO2/a Bild 16 zeigt die relativen und absoluten Energieeinsparpotenziale bis zum Jahr 2020 sowohl in der Betrachtung über die Energieträger als auch über die Verbrauchssektoren. Es wird angenommen, dass in den aufgezeigten Bereichen, wie zum Beispiel Information und Kommunikation, in den privaten Haushalten in den kommenden zehn Jahren die wirtschaftlichen Einsparpotenziale ausgeschöpft werden.

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Bild 16: Vergleich des Endenergieverbrauchs vor und nach Realisierung der Einsparpotenziale in GWh/a Die dunkelgrünen Balken zeigen den jeweiligen Endenergieverbrauch (in GWh/a) im Jahr 2007 und im Vergleich dazu die hellgrünen Balken den möglichen erzielbaren Endenergieverbrauch nach der Umsetzung der wirtschaftlich möglichen Einsparungen. Man sieht eine mögliche Gesamteinsparung von 20%. Das höchste Einsparpotenzial auf der Seite der Energieträger findet man mit 27% bei den Stromanwendungen. Das mengenmäßig höchste Einsparpotenzial in den Verbrauchssektoren zeigt sich bei den privaten Haushalten in Beckum. Aus diesem Grund sollten hier Maßnahmen und Strategien ansetzen. Dieselbe Darstellung der möglichen Reduktionen von CO2-Emissionen zeigt ebenfalls einen Schwerpunkt im Bereich der privaten Haushalte mit 23% möglichen Einsparungen, auf der Seite der Stromanwendungen fällt die mögliche Reduktion mit 27% besonders hoch aus. Im Bereich Gas liegen die wirtschaftlich möglichen Einsparungen bei 19%.

Bild 17: Vergleich CO2 Emissionen vor und nach Realisierung der Einsparpotenziale

37

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3.2 Minderung von CO2-Emissionen durch Erneuerbare Energien und Energieversorgung Weitere Minderungen der CO2-Emissionen in Beckum können ebenfalls durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien wie auch Optimierungen im Bereich der Energieversorgung, hier dem verstärkten Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung in Klein-Blockheizkraftwerken, erzielt werden. Bild 18 zeigt das Gesamtergebnis der Potenzialbetrachtung für die Bereiche Erneuerbare Energien und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung bis zum Jahr 2020. Bei der Ausnutzung vorhandener Potenziale könnten insgesamt in etwa 41.000 Tonnen pro Jahr eingespart werden. Die größten Potenziale liegen im Bereich der Windenergie durch Repowering von Windenergieanlagen und zusätzliche Neuanlagen. Daneben haben der verstärkte Ausbau von Biogasanlagen und die Errichtung von Photovoltaikanlagen in den nächsten Jahren wesentliche Potenziale. Eine Steigerung der Flächen zur thermischen Sonnennutzung und die Nutzung von Klein-BHKW bieten ebenfalls noch hohes CO2Einsparpotenzial. Maßnahmen zur Grünschnittvergärung lassen sich hingegen aufgrund der geringen - nur in Beckum zur Verfügung stehenden - Mengen nicht sinnvoll darstellen.

Bild 18: Emissionsminderungspotenziale für den Bereich Energieversorgung

3.2.1 Ausbau landwirtschaftlicher Biogasnutzung Der Betrieb von landwirtschaftlichen Hofanlagen zur Biogasnutzung hat sich seit Änderung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) zum Vorteil entwickelt. So werden die entsprechenden Hofanlagen mit der Einführung des Güllebonus gegenüber früher begünstigt. Neben Gülle als verwendetes Substrat wird ein großer Teil des Biogases aus Pflanzen gewonnen, die zum Zweck der Biogaserzeugung angebaut werden.

38

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Die Flächenkonkurrenz zwischen Energiepflanzen und Nahrungsmitteln ist ein begrenzender Faktor beim Ausbau von Biogasanlagen. Zwischen 2007, dem aktuellen Bilanzjahr, und 2009 sind zum Anlagenbestand in Beckum (Anzahl 3) keine zusätzlichen Hofanlagen hinzugekommen, jedoch sind für die Zukunft weitere 3 Hofanlagen geplant. Es wird angenommen, dass die zusätzlichen Anlagen gemeinsam mit den Bestandsanlagen eine Leistung von insgesamt knapp 3 MWel besitzen. Im Bezugsjahr 2007 waren 3 Anlagen mit zusammen 1.450 kW installiert. Bis Ende 2009 ist die Zahl der Anlagen gleich geblieben. Die elektrische Leistung ist jedoch auf 1.700 kW angestiegen12. Bei Realisierung der ca. 3 MW und einer Steigerung der Wärmenutzung durch Satelliten-BHKW am Verbrauchsort ergäbe sich eine CO2Einsparung von 11.500 Tonnen.

3.2.2 Ausbau dezentrale Klein-BHKW Der Ausbau dezentraler Klein-BHKW-Anlagen ist prinzipiell in allen gasversorgten Gebäuden möglich, die aufgrund ihrer Größe und Nutzungscharakteristik einen ausreichenden Grundlastbedarf für Wärme aufweisen. Bei entsprechender Größe ist auch ein fehlender Warmwasserbedarf kein Hinderungsgrund, da auch bei fehlenden vier Sommermonaten deutlich über 5.000 Stunden Laufzeit erzielt werden könnten. Nach der Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetztes (KWKG) ist jetzt auch der Stromeigenverbrauch und nicht nur die Einspeisung zuschlagsberechtigt, so dass die Wirtschaftlichkeit besser geworden ist. Es wird angenommen, dass über einen Zeitraum von 10 Jahren jährlich 1 Anlage neu errichtet werden könnte. Als mittlere Leistungsgröße werden 50 kWel pro Anlage angesetzt, was mit einem CO2-Einsparpotenzial von 1.300 Tonnen pro Jahr bis 2020 verbunden wäre.

3.2.3 Solarthermie Das solarthermische Potenzial könnte theoretisch abgeleitet werden aus den in Beckum verfügbaren Dachflächen mit geeigneter Ausrichtung und weiteren Annahmen zur Eignung. Eine Orientierung über das wirtschaftliche Potenzial ist eher abzuleiten aus dem Vergleich mit anderen Mittelstädten, die bereits überdurchschnittlich hohe Kollektorflächen realisiert haben. Als Vergleichsmaßstab stehen die Zahlen der „Solarbundesliga“ zur Verfügung. Der spezifische Wert für die Kollektorfläche im Bilanzjahr 2007 liegt für Beckum bei 0,071 m2/ Einwohner. Der spezifische Wert für Ahlen als Vergleichsstadt liegt im Bilanzjahr 2007 bei 0,083 m2/ Einwohner. Damit liegt Ahlen bei den Mittelstädten in der Bewertung von Solarthermie und PV auf Platz 25 in Deutschland.

12

Zum Ende des Jahres 2007 wurde eine 250 kWel-Anlage auf 500 kWel erweitert. Für das gesamte Bilanzjahr 2007 wird diese Anlage jedoch mit 250 kWel angesetzt.

39

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Betrachtet man lediglich Nordrhein-Westfalen und nicht sonnenreiche Bundesländer wie Baden-Württemberg, so liegt Ahlen in der Kategorie Mittelstädte auf Platz 4. Der Ahlener Wert wird als technisch-wirtschaftliches Potenzial für 2007 zugrunde gelegt. Beckum hat 84% dieses Wertes im Jahr 2007 schon erreicht. Zur Fortschreibung dieses Wertes bis 2020 liegt keine Prognose des BMU vor. Der Zielwert für 2020 wird über eine Trendextrapolation errechnet. Die bundesweite jährliche Steigerungsrate des Zeitraums 2000 bis 200813 lag bei 18,5%/a. Bei Übertragung dieser Rate auf den 2007er Zielwert von 0,083 m2/ Einwohner würde sich in der Fortschreibung auf 2020 ein Wert von 0,749 m!/ Einwohner bzw. ein CO2-Einsparpotenzial von knapp 3.000 Tonnen pro Jahr ergeben.

3.2.4 Photovoltaik Im Bereich der Photovoltaik wird eine ähnliche Methodik zur Potenzialermittlung angewandt, indem auch hier die Bestwerte der Solarbundesliga herangezogen werden. Der spezifische Wert für die installierte PV-Anlagenleistung liegt im Bilanzjahr 2007 für Beckum bei 26,3 Watt/Einwohner. Der 2007 realisierte Wert der Vergleichsstadt Ahlen bezogen auf PV liegt bei 57,8 Watt/Einwohner. Dieser Wert wird als technisch-wirtschaftliches Potenzial für 2007 zugrunde gelegt. Beckum hat 45% dieses Wertes im Jahr 2007 schon erreicht. Die Fortschreibung des Zielwertes von 57,8 Watt/Einwohner bis 2020 erfolgt unter Bezugnahme auf die Prognose des BMU14. Der Zielwert für 2020 könnte demnach in der Fortschreibung bei 320 Watt/Einwohner liegen, was einer CO2-Einsparung von 5.500 Tonnen pro Jahr entspricht.

3.2.5 Windenergieausbau Die Windenergieanlagen in Beckum sind unter dem Aspekt von Baualter und Leistungsklasse zumindest teilweise für ein Repowering geeignet. Mehrere kleine Anlagen würden durch weniger Anlagen mit größerer Leistung und höherem Ertrag ersetzt werden. Dies betrifft insbesondere die Anlagen der 600 kW-Klasse. Der Ertrag dieses Anlagensegmentes könnte nach Repowering so von 32 GWh/a auf 45 GWh/a erhöht werden. Verbunden wäre damit eine zusätzliche CO2-Einsparung von 10.500 t/a. Zudem könnten durch die Errichtung von 5 weiteren Anlagen in den bestehenden Vorranggebieten weitere Einsparpotenziale erzielt werden. Diese Anlagen könnten nach erster Einschätzung zusätzlich bis zu 12 GWh/a Windstrom erzeugen. Das entsprechende CO2-Einsparpotenzial beträgt dann 9.700 t/a. Insgesamt ergäbe sich im Bereich der Windenergie ein Gesamteinsparpotenzial von über 20.000 t/a CO2-Einsparung.

13

Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (Mai 2009): Statistische Zahlen der deutschen Solarwärmebranche (Solarthermie), Faktenblatt_ST_Mai09.pdf (Zugriff 10.03.2010)

14

BMU: Leitstudie 2008

40

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

3.3 CO2-Minderungspotenziale im Verkehrssektor Potenzielle Maßnahmen zur Reduzierung von verkehrlich bedingten CO2-Emissionen lassen sich wie folgt kategorisieren: •

Vermeidung



Verlagerung



Verbesserung (effiziente Nutzung von Verkehrsmitteln)

In die erstgenannte Kategorie fallen Maßnahmen städtebaulicher Art. Hierzu zählen beispielsweise verkehrsoptimierte Stadtentwicklungskonzepte, durch die kürzere Wegstrecken für die Bevölkerung entstehen. Maßnahmen, die auf eine Mentalitätsveränderung der Bevölkerung abzielen, können ebenfalls der Kategorie „Verkehrsvermeidung“ zugeordnet werden. Hierzu zählt u. a. die stärkere Nutzung von Tele- bzw. Videokonferenzen, anstelle von CO2produzierenden Dienstreisen. Zur Kategorie „Verkehrsverlagerung“ können diejenigen Maßnahmen zugeordnet werden, die eine Mobilitätsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr (Motorrad-, PKW- und Güterverkehr), hin zu klimafreundlichen Verkehrsmitteln (öffentlicher Verkehr, Fahrradverkehr, „zu Fuß“) bewirken. Emissionsminderungsziele können auch durch eine effiziente Nutzung von Verkehrsmitteln erreicht werden. Hierzu gehören der Einsatz moderner Technologien (z. B. Nutzung von Hybridbussen im ÖPNV) oder der Einsatz von kraftstoffsparenden Dienstwagen im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Die Nutzung von CarSharing-Angeboten stellt ein weiteres Beispiel für eine effiziente Nutzung von Verkehrsmitteln dar. Verkehrsunternehmen können u. a. durch die angemessene Regulierung von Klimaanlagen in Bussen und Bahnen oder durch Mitarbeiterschulungen zu spritsparendem Fahrverhalten zum effizienten Betrieb ihrer Verkehrsmittel beitragen. Der so genannte „Modal-Split“ einer Stadt erfasst die Verkehrsmittelwahl der städtischen Bevölkerung im Hinblick auf die Gesamtheit der zurückgelegten Wege. Die letzte „Modal-Split“-Erhebung für die Stadt Beckum datiert aus dem Jahr 1991 (vgl. Bild 19). Demnach wurden 61% aller durch Einwohner der Stadt Beckum zurückgelegten Wege per MIV, 4% per ÖPNV, 15% per Fahrrad und 20% zu Fuß bestritten.

41

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Bild 19: Modal-Split der Stadt Beckum im Jahr 1991 Im Vergleich mit aktuellen Durchschnittswerten der Bundesrepublik Deutschland kann für die Stadt Beckum ein um 3% höher liegender MIV-Wert (BRD: 58%) sowie ein um 5% geringer ÖPNV-Wert (BRD: 9%) ausgewiesen werden. Auf Basis der in Kap. 2.2 ermittelten Ergebnisse hätte eine 1%-tige Verlagerung vom MIV hin zum ÖPNV für die Stadt Beckum eine Einsparung von 973 Tonnen CO2 bzw. 1,4% der Gesamtemissionen des Verkehrssektors zur Folge. Eine 1%-tige Verlagerung vom MIV hin zum Fahrradverkehr oder zu Fuß-Verkehr wäre, den Ergebnissen der CO2-Bilanzierung folgend, gleichbedeutend mit einer CO2-Einsparung von 1.148 Tonnen bzw. 1,6% der Gesamtemissionen des Verkehrssektors.

42

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

4 Partizipativer Prozess zur Identifikation potenzieller Maßnahmen Das Klimaschutzkonzept beinhaltet vor allen Dingen die Diskussion strategischer Fragestellungen sowie die Erarbeitung von Handlungsoptionen für Beckum unter den aktuellen Klimaschutzzielen. Für die Identifikation potenzieller Klimaschutzmaßnahmen in Beckum sind dabei einerseits die Konsequenzen für die Kommunen aus den Rahmenbedingungen von EU und Bund zu beachten, wie auch die Berücksichtigung der bisherigen Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Beckum. Zentrales Element ist aber die Beteiligung von lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern in die Entwicklung eines Maßnahmenplans für Beckum mit dem Zeithorizont 2020, insbesondere durch persönliche Einzelgespräche und telefonische Interviews.

4.1 Rahmenbedingungen auf EU und Bundesebene Umweltpolitische Leitlinien und Gesetze werden de facto auf kommunaler Ebene umgesetzt. Auf Ebene der EU und des Bundes werden aber auch neue Rahmenbedingungen gesetzt und Entwicklungen initiiert, die Konsequenzen und Chancen für kommunales Klimaschutzhandeln bieten. Als Beispiele können an dieser Stelle folgende Bereiche benannt werden:

4.1.1 Umweltpolitische Leitlinien und Gesetze auf EU-Ebene • die Liberalisierung des Gasmarktes • Vorrangstellungen einiger weniger Versorgungsunternehmen auf den nationa-

len Erdgasmärkten in den EU-Mitgliedstaaten erfordert eine Öffnung der Binnenmärkte zu einem EU-weiten Erdgasbinnenmarkt

• EU-Richtlinie 2003/55/EG schreibt wesentliche Inhalte zur Förderung eines

transparenten und diskriminierungsfreien Netzzugangs aller Nutzer und Verbraucher vor (z. B. freie Wahl des Versorgers für Industrie- und Haushaltskunden)

• die Entflechtung von Energieversorgungsunternehmen • Dominanz der Energieversorgungsunternehmen im europäischen Strom- und

Gasmarkt soll durch eine verstärkte Trennung von Produktion, Versorgung und Netzbetrieb unterbunden werden.



Initiativen und finanzielle Förderung der Nutzung von EE und rationelle Energieverwendung • Verbindliches Gesamtziel: Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf

20% am Endenergieverbrauch. Für jeden Mitgliedstaat wurden auf EU-Ebene nationale Schwellenwerte festgelegt, die durch Aktionspläne umzusetzen sind

• EU flankiert die einzelstaatlichen Aktivitäten mit eigenen Förderungs-, For-

schungs- und Umsetzungsprogrammen • EU-Projekte zielen auf einen „europäischen Mehrwert“ durch die Zusammen-

arbeit von Partnern unterschiedlicher EU-Mitgliedsländer

43

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

• Europäischer Emissionshandel • Bedeutendstes Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels ist auf europäi-

scher Ebene das EU-Emissionshandelssystem

• Teilnahme-Verpflichtung der Energieerzeuger und Unternehmen aus fünf ener-

gieintensiven Industriesektoren • Finanzielle Anreize für Unternehmen zur Reduzierung der Emissionen

• CO2-Grenzwerte für PKW • Vorgabe spezifischer CO2-Grenzwerte für PKW-Hersteller ab 2012 durch die Ver-

ordnung EG 443/2009

• Grenzwerte errechnen sich mittels eines Basiswertes und der Masse des jewei-

ligen Fahrzeuges. Bei Überschreitung der Grenzwerte drohen den PKWHerstellern Sanktionen in Form von finanziellen Abgaben

4.1.2 Das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung • Kraft-Wärme-Kopplung • Bis 2020 soll der Anteil der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen an

der Stromproduktion von derzeit ca. 12% auf 25% verdoppelt werden

• Förderung des Ausbaus von KWK-Anlagen durch die Novellierung des Kraft-

Wärme-Kopplungsgesetzes, die am 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist

• Erneuerbare-Energien-Gesetz • Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien im Strombereich von derzeit

14% auf 25-30% bis 2020 • Effektivstes Förderinstrument der Bundesregierung für den Ausbau erneuerba-

rer Energien im Strombereich

• Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz • Bis 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung

auf 14% ausgebaut werden • Neubauten müssen den Wärmebedarf durch die anteilige Nutzung von Erneu-

erbaren Energien bzw. den Einsatz hocheffizienter Heiztechnik decken oder durch hochwertige Dämmung Wärmeverluste vermeiden

• Biogaseinspeisung • Bis 2020 soll ein Biogaspotenzial erschlossen werden, das 6% des Erdgas-

verbrauchs entspricht

• Biogas soll verstärkt in der Kraft-Wärme-Kopplung und als Kraftstoff eingesetzt

werden • Gasnetzzugangsverordnung konkretisiert die Anschlusspflicht für Biogasanla-

gen an das Erdgasnetz und Vorrangregelungen für die Einspeisung von Biogas

• Energie-Einsparverordnung • Stufenweise Erhöhung der energetischen Anforderungen im Gebäudebereich • Ab 2020 soll die Wärmeversorgung von Neubauten unabhängig von fossilen

Energieträgern sein

• Förderinstrumente

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

• Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Maßnahmen zur

Nutzung Erneuerbarer Energien im Rahmen des Marktanreizprogramms des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ab 2009 stehen 500 Millionen Euro im Jahr bereit

• Kreditanstalt für Wiederaufbau gewährt zinsgünstige Kredite für zahlreiche

Maßnahmen im Bereich der Nutzung Erneuerbarer Energien, der Energieeffizienz und Energieeinsparung

• Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums fördert Investitionen in

Energieeffizienz und Erneuerbarer Energien in der Wirtschaft, den Kommunen sowie der Verbraucher und Verbraucherinnen

• Verordnungsweg: Stufenweise Anhebung der Anforderungen der TA-Luft und

des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSch)

• Liberalisierung des Messwesens: Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes im

Jahr 2005 liberalisiert die Strommessung und öffnet den Weg für innovative Verfahren der Messung und ermöglicht lastabhängige, zeitvariable Tarife

• Förderung der Länder: In NRW wird beispielsweise im Rahmen des Pro-

gramms Progres.NRW der Ausbau der Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung gefördert

• Umstellung der Kfz-Steuer auf Schadstoff- und CO2-Basis • Bemessungsgrundlage: Zukünftig gelten die CO2-Emissionen eines Fahrzeuges

und nicht mehr dessen Hubraum als Bemessungsgrundlage für die KfzBesteuerung

4.2 Bisherige Klimaschutzaktivitäten der Stadt Beckum In der Stadtverwaltung und bei weiteren Akteuren in der Stadt laufen bereits zahlreiche lokale Klimaschutzprojekte bzw. sind abgeschlossen. In der Tabelle im Anhang werden ausgewählte bisherige Klimaschutzaktivitäten der Stadt Beckum skizziert. Ziel ist es hierbei nicht, ein umfassendes und detailliertes Bild aller Aktivitäten vor Ort zu geben, sondern für die weitere Maßnahmenentwicklung geeignete Ausgangspunkte darzustellen. Die Spalte „Titel, Kurzbeschreibung“ skizziert den Rahmen der Maßnahme, der Bereich „Quelle, Ursprung“ legt offen, woher die Informationen über die Maßnahme stammen. Der Bereich „Aufwand, Akteure“ stellt die für die Maßnahme zuständigen Personengruppen dar. Laufzeit bzw. Realisierungsstand der Maßnahme werden im Bereich „Status, Zeitraum“ dargestellt. Unter dem Punkt „Optimierungspotenzial, Einsparung“ sind die Einsparmöglichkeiten und die Anwendungsintensität bei der Fortführung zu fassen. „Relevanz, Bewertung“ gibt eine Einschätzung, welche Funktion die Maßnahme im städtischen Gefüge hat und ob diese fortgeführt werden sollte. Auf diese Weise werden die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Beckum hinsichtlich ihres Optimierungspotenzials, den Einsparmöglichkeiten und der Relevanz ihrer Fortführung bewertet. Die daraus folgenden Handlungsmaßnahmen sind dann z. B. eine inhaltliche Erweiterung von laufenden Projekten oder auch neue Maßnahmenvorschläge als Erweiterung eines laufenden Projektes.

45

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Einige der bisherigen Klimaschutzmaßnahmen werden an dieser Stelle für den Bereich Energie kurz benannt:

• Bereits zwei bestehende Nahwärmeinseln in der Innenstadt, • Regelmäßige Hausmeisterschulungen (seit 1997), • PV-Anlagen auf Schuldächern (2004, 2005 und 2008), • Unabhängige Energieberatung im Rathaus (zusammen mit der Verbraucherzentrale), • Klimaschutz in der Flächenentwicklung - Solarsiedlung und Niedrigenergiehaussiedlung im Baugebiet 33 zwischen Ahlener und Vorhelmer Straße,

• Im Südwesten und Nordosten der Stadt Beckum Windvorranggebiete (aktuell werden in Beckum 32 Mio. kWh mit 18 Windenergieanlagen erzeugt),

• Seit 2009 nimmt Beckum an der kreisweiten Aktion „Energiesch Sparen!“ zur Information von Gebäudeeigentümern zur energetischen Gebäudemodernisierung teil.

Als übergeordnetes Ziel des Verkehrsentwicklungsplanes aus dem Jahr 1993 verfolgt die Stadt Beckum die Gestaltung von umweltverträglichem, stadtverträglichem und sozialverträglichem Verkehr. Bis dato wurden folgende aus dem Verkehrsentwicklungsplan abgeleitete Maßnahmen mit unmittelbarer Klimaschutzwirkung von der Stadt Beckum umgesetzt:

• Verkehrsberuhigung • Einrichtung einer Tempo 30-Zone in der Innenstadt • Einrichtung von Tempo 30-Zonen in Wohngebieten (Soestweg, Stauverweg,

Augustin-Wibbelt-Straße, Dresdner Straße/Enser Eck, Hammer Straße, Mühlenweg, Neubeckum Ost, Vellern)

• ÖPNV-Förderung • Nachtbus Beckum-Neubeckum-Ennigerloh-Münster • Verlagerung von Straßengüterverkehr auf die Schiene in Verbindung mit dem

Umbau von Bahnübergängen (Cemex, Phoenix)

• Verbesserung bzw. Attraktivierung der Bus-Schienen-Verknüpfung am Bahnhof

Neubeckum

• Radverkehrsförderung • Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr (Wilhemstraße, Rheinische

Straße und Brinkmannstraße)

• Ausbau von Radwegen (Dalmerweg/Hansaring, Lippborger Straße, Konrad-

Adenauer-Ring, Neubeckumer Straße, Hammer Straße)

• Fahrbahnstreifen für den Radverkehr (Stromberger Straße, Vorhelmer Straße,

Hammer Straße)

4.3 Einzelgespräche mit Multiplikatoren und Telefoninterviews Die Umsetzung eines breit angelegten Maßnahmenprogramms für kommunalen Klimaschutz bedarf der Einbindung weiterer Akteure, insbesondere mit Multiplikatorfunktion, um - neben dem Akteur Stadtverwaltung – auch in anderen Verbrauchssektoren „Motoren“ für Klimaschutz zu finden.

46

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

In Absprache mit der Stadt Beckum wurden Akteure ausgewählt und um ihre Beteiligung am integrierten Klimaschutzkonzept gebeten. Die jeweiligen Personen wurden durch die Gertec Ingenieurgesellschaft bzw. die mobilité Unternehmensberatung angesprochen. Mehr als zehn Interviews und persönliche Gespräche aus den Bereichen Stadtverwaltung, Unternehmen, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und IHK konnten im Jahr 2009 durchgeführt werden. Die wesentlichen Ergebnisse der Gespräche und Interviews im Bereich Energie sind in der folgenden Aufzählung zusammengefasst:

• Bürgersolaranlagen sind gewünscht, öffentliche Gebäude sollten zur Verfügung gestellt werden.

• Jeder in der Stadt muss sich bewusst sein, dass ein Beitrag zum Klimaschutz möglich ist, Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe und muss auch als gesamtstädtischer Prozess wahrgenommen werden.

• Durch den relativ alten Hausbestand in Beckum ist ein enormer Sanierungsbedarf

ersichtlich. Wärmedämmung und Fassadengestaltung (gegebenenfalls mit Einbindung von PV) sollten dringende Themen werden. Als Zielgruppe treten hier die privaten Gebäudeeigentümer hervor.

• Der Stadtteil Vellern (der sich selbst bereits 2,5 fach mit Energie versorgen kann)

sollte in der Stadt als Vorbild dienen. Hier können unter Umständen Organisationsstrukturen abgeleitet werden.

• Allen Akteuren ist klar, dass angesichts der Finanzkrise der Spielraum für aufwändige Aktivitäten gering ist.

• Vorschläge müssen sich daher auf realisierbare Maßnahmen, zum Beispiel Netzwerk-Arbeit konzentrieren und betriebswirtschaftlich Lohnendes forcieren.

• Für Privatleute sollten weitere Anreize und Informationsmöglichkeiten im Bereich energetischer Sanierung geschaffen werden.

• Präsenzmelder für die Beleuchtung von Fertigungshallen, Sporthallen, Schulen und Verwaltungsgebäuden.

• Das Engagement der EVB wird bereits öffentlich wahrgenommen, weitere Potenziale sind zu erkennen, diese zu nutzen sollte mit der Stadt abgestimmt werden.

• Folgende klimaschonende Technologien wurden bisher von den Akteuren als besonders förderungswürdig in Beckum eingestuft: • Photovoltaik und Solarthermie • Biomasse und Biogas • Windenergie

• Eine Kooperation mit lokalen Partnern wird angestrebt. Die Öffentlichkeit ist inten-

siv zu informieren. Um dies zu realisieren bieten sich Netzwerke z. B. im Bereich ‚Erneuerbare Energien’ an. Eine andere Möglichkeit sind auch so genannte „Klimaoder Energie-Stammtische“ oder Arbeitskreise zum Thema.

• Eine Internetpräsenz mit Forumsfunktion sollte eingerichtet werden. Zur Einbindung weiterer Akteure und zur Identifikation möglicher Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor wurden jeweils 30-minütige Telefoninterviews mit Angestellten der städtischen Verwaltung und den lokalen ÖPNV-Betreibern geführt. Die Kernergebnisse der Interviews werden nachfolgend dargestellt:

47

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Städtische Verwaltung

• Ein Schwerpunkt der aktuellen Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor liegt in der Förderung des städtischen Radverkehrs. Hierzu wurde in den vergangenen Jahren das bestehende Radverkehrsnetz kontinuierlich ausgebaut. Neue sowie bestehende Radwege wurden darüber hinaus mit Straßenbeleuchtungsanlagen ausgestattet.

• Überdies plant die Stadt die Errichtung einer Radstation am Bahnhof Neubeckum

und die Veröffentlichung des Beckumer Radverkehrsnetz unter der Adresse der städtischen Website im Internet. Ziel der Radverkehrsförderung ist u. a. die Erlangung des Prädikats „Fahrradfreundliche Stadt“.

• Im Bereich ÖPNV prüft die Stadt Beckum die Voraussetzungen und Möglichkeiten zur Etablierung eines Stadtbusses bzw. Bürgerbusses. Für die Strecke BeckumMünster wurde eine Schnellbuslinie (Betreiber ist die RVM GmbH) eingerichtet.

Lokale ÖPNV-Betreiber

• Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit werden die Vorzüge des ÖPNV durch Spritpreis-

kampagnen und die Kampagne „Klimaschützer unterwegs“ aktiv beworben. Sowohl im Rahmen der Fahrplankommunikation als auch in Pressemitteilungen der RVM GmbH wird die Klimarelevanz des ÖPNV unterstrichen. Bei Marktplatzveranstaltungen bieten Unternehmensmitarbeiter Mobilitätsberatung sowie Gewinnspiele mit Bezug zum Klimaschutz an.

• Neu beschaffte Kraftomnibusse gehören der niedrigsten Schadstoffklasse (nach

EEV-Standard) an. Aufgrund des noch geringen Wirkungsgrades ist der Betrieb von Hybridbussen im Überlandverkehr derzeit nicht wirtschaftlich. In Bürogebäuden wird weitgehend auf den Einsatz von Klimaanlagen verzichtet; in Fahrzeugen unterliegen Klimaanlagen strenger Wartung und werden moderat eingesetzt.

• Maßnahmen zur klimafreundlichen Gestaltung von Betriebsabläufen beinhalten Mit-

arbeiterschulungen zu kraftstoffsparender Fahrweise, flexible Außenreinigungsintervalle der Kraftomnibusse sowie den schonenden Umgang mit Ressourcen im Büroalltag.

• Zur allgemeinen Attraktivitätssteigerung des ÖPNV werden Anschlussgarantien an den Haltestellen Busbahnhof Beckum, Bahnhof Neubeckum sowie zwischen verschiedenen RegioBus- und TaxiBus-Linien gewährt. Schnellbusse verfügen zudem über diverse Komfortmerkmale (komfortable Sitze, Gepäckablagen, Lese- und Hörservice).

• Mit spezifischen Freizeitangeboten (Wanderprojekt „Stadt Land Fluss“) wird eine

Steigerung der Fahrzeugauslastung außerhalb der Spitzenzeiten des Berufsverkehrs angestrebt. Schnupperabo-Kampagnen und zielgruppenspezifische Tarifangebote (Fun Abo für Jugendliche, 60plus Abo für Senioren) zielen darauf ab, Kunden stärker und langfristig an den ÖPNV zu binden.

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

5 Maßnahmenplan Klima 2020 Auf Basis der bisherigen Aktivitäten in Beckum, den Ergebnissen aus den Interviews und den aus Sicht der Gutachter für Beckum sinnvollen Maßnahmen für kommunale Klimaschutzaktivitäten wird im folgenden ein Maßnahmenplan für Beckum bis zum Jahr 2020 vorgeschlagen, der zahlreiche Maßnahmenvorschläge zu den Handlungsfeldern

• „Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung“, • „Energieeffizienz im Gebäudebestand“, • „Erneuerbare Energien und Energieversorgung“, • „Verkehr“ • und „strukturen-übergreifende Maßnahmen“ umfasst.

1 2 3 4 5

sehr gering gering mittel hoch sehr hoch

1 2 3 4 5

sehr gering gering mittel hoch sehr hoch

1 2 3 4 5

sehr hoch hoch mittel niedrig sehr niedrig

1 2 3 4 5

sehr schlecht schlecht mittel gut sehr gut

1 hoch

1 gering

1 langfristig

3 mittel

3 mittel

3 mittelfristig

5 wenig

5 hoch

5 kurzfristig

Innovationsgrad

Umsetzbarkeit

Authentizität

Akteure/ Kooperationen

Kosten/Nutzen

Gesamtkosten

Wirkung (CO2)

lokale Wertschöpfung

Dabei werden die für die einzelnen Bereiche entwickelten Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkung (CO2-Einsparung, wie auch lokale Wertschöpfung), die durch den Konzern Stadt Beckum zu tragenden Gesamtkosten, dem Kosten-Nutzen-Verhältnis, des Bedarfs an Kooperation mit weiteren Akteuren außerhalb der Stadtverwaltung bei der Umsetzung, der Authentizität (wie gut passt die Maßnahme zu Beckum), der zeitlichen Umsetzbarkeit und dem Innovationsgrad systematisiert und bewertet:

1 2 3 4 5

sehr niedrig niedrig mittel hoch sehr hoch

Tabelle 10: Schema zur Maßnahmenbewertung Die abschließende Priorisierung bleibt dem politischen Entscheidungsprozess in Beckum überlassen, gutachterlicherseits werden lediglich einige Maßnahmen als besonders sinnvoll für den lokalen Klimaschutzprozess in Beckum hervorgehoben. Die Übersicht über die Maßnahmen für das Klimaschutzkonzept folgt auf der kommenden Seite, im größeren Format wird die Übersicht als Anhang beigefügt. Die Gutachterempfehlungen sind farbig hinterlegt:

49

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

5.1 Übersicht zum Maßnahmenplan Klima 2020

50

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

5.2 Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung KomStadt 1

Selbstverpflichtung CO2-Einsparung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Stadt Beckum verpflichtet sich öffentlich zu einem CO2Einsparziel von 40% CO2 bis zum Jahr 2020. Dazu werden zum einen Energieeffizienzstandards für Neubau und Bestandssanierung verbindlich definiert sowie die Sanierung aller kommunalen Gebäude bis 2030 und zum anderen ein prozentualer Anteil an erneuerbaren Energien in der Energieversorgung der kommunalen Gebäude und/oder des Bezugs von zertifiziertem Ökostrom. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Einsparung in den folgenden Maßnahmen für kommunale Gebäude quantifiziert). ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (Für Umbauarbeiten können lokale Handwerker eingesetzt werden und damit einen Effekt für die lokale Wertschöpfung bringen.) ! Gesamtkosten: gering (Die Standards für Neubau und Sanierung werden unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit entwickelt.) ! Kosten / Nutzen: mittel ! Akteure / Kooperation: gering (Stadt) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Sukzessive Umsetzung bis 2020) ! Innovationsgrad: gering (Kernmaßnahme kommunalen Klimaschutzhandelns mit der entsprechenden Vorbildfunktion der Stadt Beckum.)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 2

Selbstverpflichtungserklärung energiesparend Bauen

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Im Sinne der Vorbildfunktion der Stadt definiert die Stadt Beckum für die eigenen Gebäude Energieanforderungen für Neubau und Sanierung. Als Vorgriff auf die EnEV 2012, die eine erneute Primärenergieeinsparung von fast 30% im Vergleich zur EnEV 2009 fordern wird, soll der Beckumer Standard über die gesetzlichen Vorgaben der EnEV 2009 hinausgehen. Städte, die eine solche Selbstverpflichtung bereits umgesetzt haben sind Frankfurt, Bremen und Oldenburg. Möglich sind z. B. die Passivhausbauweise im Neubau und Niedrigenergiestandard bei Gesamtsanierungen. Dazu kommen verschärfte U-Werte bei einzelnen Bauteilen und Grenzwerte für den Stromverbrauch von Lüftungsanlagen und Beleuchtungsanlagen. In begründeten Einzelfällen, wie bei nachweislich mangelnder Wirtschaftlichkeit durch Denkmalschutzfragen, sind Ausnahmen möglich. Energiepreissteigerungen und Umweltboni sind in den Berechnungen zu berücksichtigen. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Einsparung in den folgenden Maßnahmen für kommunale Gebäude quantifiziert.) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (Maßnahmen können überwiegend mit lokalen Handwerkern umgesetzt werden.) ! Gesamtkosten: gering ! Kosten / Nutzen: hoch (Der Definition der Standards liegt eine langfristig über die Lebensdauer der Maßnahmen gegebene Wirtschaftlichkeit zugrunde.) ! Akteure / Kooperation: gering (Bauen + Gebäudemanagement) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: Beschluss kurzfristig 2010, Umsetzung 2011 - 2020, ! Innovationsgrad: hoch (Wird in Deutschland bisher nur von wenigen Kommunen umgesetzt.)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 3

Selbstverpflichtung Erneuerbare Energien

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Formulierung und Beschluss einer Selbstverpflichtung der Stadt zur Nutzung und Förderung der erneuerbaren Energien. Sukzessive Erhöhung des Anteils von Strom aus regenerativen Energien für die kommunalen Gebäude auf mindestens 25% und im Wärmebereich auf 14% bis 2020. Der Bezug von Ökostrom kann als Übergang bis zum Beginn einer Eigenerzeugung dienen. Ein Ziel sollte es sein, den Ökostrom aus Anlagen in der näheren Umgebung zu beziehen. Bei der Umstellung auf Strom aus regenerativen Energien sollten immer auch Energieeinsparungen mit betrachtet werden. Dies sind zum Beispiel die klimafreundliche Beschaffung, Maßnahmen im Bereich Green IT und Einsparungen in der Beleuchtung und Belüftung. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (quantitativ bezogen auf Gesamtstadt, Vorbildfunktion) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (i.d.R. erneuerbare Energieanlagen nicht aus der Region) ! Gesamtkosten: mittel (Strom: 15.000 Euro pro Jahr, Wärme: Einzelfallabhängig, keine Mehrkosten angenommen) ! Kosten / Nutzen: mittel (geringe Mehrkosten pro eingesparte Tonne CO2, hohe Vorbildwirkung) ! Akteure / Kooperation: gering (Eigenverantwortung Stadt, Zusammenarbeit mit der evb möglich) ! Authentizität: mittel (Auswahl des Lieferanten) ! Umsetzbarkeit: mittel- bis langfristig (Umsetzung der Maßnahme bis 2020) ! Innovationsgrad: gering (wird von zahlreichen Kommunen oder Ministerien in Deutschland bereits praktiziert)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 4

Optimierung des Energiemanagements

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Das Energiemanagement für die kommunalen Gebäude wird weiter optimiert. Mit einem gut funktionierenden Energiemanagement und Verbrauchscontrolling lassen sich dauerhaft Einsparungen zwischen 5% und 15% der Energieverbräuche durch nicht oder gering-investive Maßnahmen erzielen. Auf Basis der derzeitigen Energiekennzahlen für die kommunalen Gebäude (" Energiekennzahlen EEA) entspricht dies bei einer Einsparung von 7,5% 180 t CO2 sowie jährlichen Energie- und Wasserkosten von 64.000,- "/a. Dem gegenüber zu stellen ist der erforderliche Personalaufwand. Dieser wird mit 1 Stelle TVÖD 11 und jährlichen Kosten von 50.000,- " + 10.000 " Sachkosten angesetzt. Es ergibt sich somit ein akzeptables Kosten/NutzenVerhältnis. Weitere Erläuterungen Siehe Anhang. Zu dem Energiemanagement sollte gleichzeitig eine Belegungsoptimierung der Gebäude angestoßen werden. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (in der Gesamtstadt) 7,5% Einsparung bei Heizenergie 15% bei Wasser 180 t CO2) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Aufwendungen für Energiebeschaffung werden durch Personalkosten für Energiemanager ersetzt. Langfristig wird die Kommune wirtschaftlich entlastet) ! Gesamtkosten: 60.000 " pro Jahr ! Kosten / Nutzen: gut ! Akteure / Kooperation: gering (Bauen + Gebäudemanagement) ! Authentizität: hoch ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Umsetzung 2011 – 2020) ! Innovationsgrad: gering (Standardmaßnahme)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 5

Bis 2030 Sanierung aller öffentlichen Gebäude

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Stadt Beckum setzt sich zum Ziel, sukzessive alle kommunalen Gebäude bis 2030 ganzheitlich energetisch zu sanieren. Diesen Sanierungen sollen die festgelegten Zielwerte der kommunalen Selbstverpflichtung zu Grunde liegen und folgen einer bereits bestehenden Prioritätenliste. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (bezogen auf die Gesamtstadt, Einsparung für alle Gebäude liegt bei etwa 360 Tonnen/a CO2 bis zum Jahr 2030.) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Bei der Umsetzung der Sanierung können lokale Handwerker beteiligt werden.) ! Gesamtkosten: hoch (Summe über alle Gebäude, abhängig vom jeweiligen Ist-Zustand der Gebäude) ! Kosten / Nutzen: hoch (bei den zu erwartenden steigenden Energiepreisen) ! Akteure / Kooperation: gering (direkter Verantwortungsbereich Stadt) ! Authentizität: hoch ! Umsetzbarkeit: mittel (mittel- bis langfristig) ! Innovationsgrad: mittel (klare Zielsetzung ist außergewöhnlich)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 6

Optimierung Straßenbeleuchtung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Stadt Beckum zieht die Modernisierung der Straßenbeleuchtung gemäß EU-Richtlinie vor und ersetzt kurz- bis mittelfristig die verbliebenen Quecksilberdampflampen durch Natriumdampf– und Metallhalogendampflampen. Je nach Zustand der Systeme sind nur Lampen und Vorschaltgeräte oder auch Leuchten, Masten, Leitungen und Schalteinrichtungen zu ersetzten. Wegen der Kopplung von Energiespar- und Instandhaltungsmaßnahmen ist eine Wirtschaftlichkeit schwer zu quantifizieren. Eine Analyse der evb ergab unlängst Sanierungskosten von gut 650,Euro pro Leuchte. Bei 350 zu verbessernden Leuchten ergibt sich damit eine Investitionssumme von gut 200.000 Euro. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (Einsparung liegt bei etwa 100 Tonnen/a CO2 bis zum Jahr 2020.) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Bei der Umsetzung der Sanierung können lokale Handwerker beteiligt werden.) ! Gesamtkosten: mittel (Bei 350 zu verbessernden Leuchten ergibt sich damit eine Investitionssumme von gut 200.000 Euro.) ! Kosten / Nutzen: gut ! Akteure / Kooperation: gering ! Authentizität: hoch ! Umsetzbarkeit: kurzfristig ! Innovationsgrad: mittel

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 7

Modellprojekt CO2-freie Schule

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Für eine Beckumer Schule, die aktuell in der Prioritätenliste geführt wird, soll ein Konzept für die energetische Sanierung zu einer CO2-freien Schule erstellt werden. Exemplarisch wird hier das elektrisch beheizte Kopernikus Gymnasium verwendet. Zu den ersten Schritten zählt: die Entwicklung des Konzeptes einschließlich des Einsatzes von erneuerbaren Energien und die Diskussion von Kompensationsmaßnahmen, so zum Beispiel die Verwendung von Ökostrom und die Beteiligung an Anlagen erneuerbarer Energien. Die Schule hätte nach der Umsetzung der Sanierung Vorbildcharakter und ist ein für die Öffentlichkeit zugängliches Beispiel für eine energetische Sanierung sowie teilweise Lernobjekt für die beteiligten Planer und Handwerker und für den Unterricht nutzbar. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (für das Kopernikus Gymnasium mit Sporthalle: Einsparung von etwa 423 t CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (Aufträge können aber an lokale Handwerker vergeben werden) ! Gesamtkosten: mittel (Kostenschätzung für das Konzept für eine CO2-freie Schule: zwischen 8.000 und 10.000 Euro, Fördermittel des BMU nicht berücksichtigt.) ! Kosten / Nutzen: mittel (ggf. z. T. auch nach heutigen Maßstäben unwirtschaftliche Maßnahmen notwendig, indirekt aber hoher Nutzen als Lern- und Demonstrationsobjekt) ! Akteure / Kooperation: mittel (ggf. evb sowie Handwerker und Hersteller) ! Authentizität: hoch (je nach ausgewähltem Objekt) ! Umsetzbarkeit: mittelfristig ! Innovationsgrad: hoch

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 8

Klimafreundliche Beschaffung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Durch die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen mit einem geringeren Energie- oder Ressourcenverbrauch kann die öffentliche Hand einen konkreten Beitrag zur Durchsetzung eines wirkungsvollen Klimaschutzes leisten. Sie erfüllt damit auch eine Vorreiterrolle. Ein politischer Beschluss zur Einführung eines klimafreundlichen Beschaffungswesens sollte gefasst werden. Die Nutzung vorhandener Leitlinien sollte angestrebt werden. Empfehlungen dazu finden sich unter: http://www.buy-smart.info/german/beschaffung-und-klimaschutz. Klimakoeffizient: ! ! ! ! ! ! ! !

Wirkung (CO2): gering (kann nicht direkt quantifiziert werden) Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (Produktion der Produkte außerhalb) Gesamtkosten: gering (keine oder geringe Mehrkosten der Produkte) Kosten / Nutzen: hoch (keine oder geringe Mehrkosten der Produkte) Akteure / Kooperation: gering (alleiniger Verantwortungsbereich Stadt) Authentizität: hoch Umsetzbarkeit: kurzfristig Innovationsgrad: mittel (trotz sehr guter Leitfäden noch nicht verbreitet)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 9

CO2-neutrale Dienstreisen

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die von den Dienstreisen der Ämter verursachten Emissionen werden durch Einzahlungen in einen stadtinternen Klimafonds kompensiert. Die monetäre Bewertung der Emissionen könnte sich an den Regeln von „Atmosfair“ richten. Eingenommene Mittel werden zweckgebunden für Energieeffizienzmaßnahmen in der Verwaltung oder für die Unterstützung schulischer Projekte verwendet. Für das Jahr 2009 müsste eine Summe von 65.750 gefahrenen Dienstkilometern ausgeglichen werden. Erstellung einer Systematik und regelmäßige Kontrolle durch stadtinternes Klimaschutzmanagement Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (bezogen auf die kommunalen CO2-Emissionen. Gesamtemissionen der Dienstfahrzeuge von 16 t CO2 im Jahr 2009) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (je nach Verwendung der Mittel) ! Gesamtkosten: gering (Kompensationskosten etwa 640 Euro) ! Kosten / Nutzen: mittel (geringe monetäre Beträge, bei Verwendung in entsprechenden Projekten Multiplikatorwirkung) ! Akteure / Kooperation: gering ! Authentizität: hoch (stadtintern) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (Umsetzung von 2010 bis 2020) ! Innovationsgrad: hoch (wenige bisherige Beispiele, z.B. Stadt Gladbeck)

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KomStadt 10

Energieautarke Kläranlage

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Sukzessiver Umbau zur CO2-freien Kläranlage. Die Klärgasverwertung und die Nutzung von anderen erneuerbaren Energien sollen am Standort der Kläranlage umgesetzt werden. Die bisher Tonnen CO2-Emission der Kläranlage können durch den Einsatz verschiedener erneuerbaren Energien vermieden werden. Es müssen ca. 1000 MWh an Strom und 2400 MWh an Wärme erneuerbar erzeugt werden, davon kann ein Stromanteil von ca. 40% über das klärgas-betriebene BHKW gedeckt werden. Mit 830 kW Photovoltaik kann die verbleibende Strommenge erneuerbar rechnerisch gedeckt werden, jedoch sollte eine effiziente Nutzung der bestehenden Anlagen (z. B. vollständige Nutzung des Klärgases, Wirkungsgrad BHKW, Gasspeicher) vor der Verwendung von erneuerbaren Energien angedacht werden. Zu einem zu erstellenden Teilkonzept gehört auch eine Abschätzung der Einsparpotenziale am Standort, die Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes unter Berücksichtigung der erneuerbaren Energien und die Diskussion von Kompensationsmaßnahmen, so zum Beispiel die Verwendung von Ökostrom. Dieses Projekt ist als Gemeinschaftsprojekt der Stadt mit der evb denkbar (evb als Contractor für Energieversorgungsanlagen). Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering bis mittel (in Relation zur Gesamtstadt; mögliche Emissionsminderung am Standort: 348 Tonnen CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (teilweise Umsetzung durch lokales Handwerk) ! Gesamtkosten: gering (Die Erarbeitung des Konzeptes kostet etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Bei Förderung durch BMU Eigenanteil zwischen 2.500 und 3.000 Euro.) ! Kosten / Nutzen: mittel (in Abhängigkeit von Wirtschaftlichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen) ! Akteure / Kooperation: gering („konzernintern“) ! Authentizität: hoch (Interesse seitens Kläranlage) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (abhängig von möglicher Förderbewilligung) ! Innovationsgrad: hoch

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 11

Energieautarker Betriebshof

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Überlegungen der Stadt Beckum, den Betriebshof an einem Standort zusammenzulegen bzw. an einem neuen Standort einen zentralen Betriebshof zu errichten, bergen ein Einsparpotenzial von rund 200 MWh Gasersatz durch den Wegfall von zwei Standorten durch den Einsatz von Holzhackschnitzeln. Die Erstellung eines Konzeptes, das sowohl alle Potenziale von erneuerbaren Energiequellen ermittelt, als auch alle anderen Energieeinsparungsmöglichkeiten berücksichtigt, wird etwa 15.000 Euro kosten. Zu dem zu erstellenden Teilkonzept gehören die Abschätzung der Potenziale am Standort, die Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes unter Berücksichtigung der erneuerbaren Energien und die Diskussion von Kompensationsmaßnahmen, so zum Beispiel die Verwendung von Ökostrom. Dieses Projekt ist als Gemeinschaftsprojekt der Stadt mit der evb denkbar (evb als Contractor für Energieversorgungsanlagen). Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (in Relation zur Gesamtstadt, 58 Tonnen CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (teilweise Umsetzung durch lokales Handwerk) ! Gesamtkosten: gering (Die Erarbeitung des Konzeptes kostet etwa 15.000 Euro. Mögliche Förderung durch BMU im Falle einer Sanierung mit Eigenanteil von ca. 5.000 Euro.) ! Kosten / Nutzen: mittel (in Abhängigkeit von Wirtschaftlichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen) ! Akteure / Kooperation: gering (Stadt, SBB) ! Authentizität: hoch (Interesse seitens Betriebshof vorhanden) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (abhängig von möglicher Förderbewilligung) ! Innovationsgrad: hoch (ähnliche Überlegungen in der Stadt Ahlen)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 12

Baukasten zur Durchführung von Nutzerprojekten

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Maßnahme richtet sich im Bereich der kommunalen Gebäude an Mitglieder von Sportvereinen, Verwaltungsmitarbeiter, Lehrer und Schüler und andere Nutzer von kommunalen Gebäuden sowie Betreiber von weiteren Gebäuden mit einer großen Anzahl an Gebäudenutzern. Auf Basis der bisherigen langjährigen Erfahrungen im schulischen Bereich ist es Ziel, die Durchführung von Nutzerprojekten in den genannten Einrichtungen zu vereinfachen und den Gebäudebetreibern eine entsprechende Unterstützung bei der Entwicklung und Durchführung von Nutzerprojekten in ihren Liegenschaften zu geben. Hierzu wird ein Baukasten „Wege zur erfolgreichen Erschließung nutzerbedingter Energieeinsparpotenziale“ erstellt, der u. a. Erfolgsbilanzen bisheriger Projekte, methodische Hinweise zur Durchführung, Materialien für die Durchführung und Nutzeransprache, Ausschreibungstexte für die Angebotsabfrage bei externen Dienstleistern etc. Inhaltlich wird dabei ein breites Spektrum an Gebäudenutzungen wie Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Bürogebäuden, Altenpflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern abgedeckt. Zahlreiche Unterlagen zur Durchführung liegen aus anderen Projekten in Deutschland bereits vor und können genutzt werden. Förderung durch das BMU ist bei kommunalen und sozialen Einrichtungen möglich. Die Maßnahme kann in kommunalen Gebäuden Anwendung finden und gleichermaßen ein Angebot für Externe (Betreiber eines Altenheimes) sein. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Energieeinsparungen durch Veränderungen im Nutzerverhalten liegen im Schnitt zwischen 5-15%) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering ! Gesamtkosten: gering (Kosten sind 10.000 Euro jährlich als Basishonorar für den Dienstleister in Schulen und Kitas über drei Jahre (bei Förderung durch BMU Eigenanteil Stadt Beckum über drei Jahre gesamt knapp 10.000")) ! Kosten / Nutzen: sehr hoch (Die Maßnahme kann durch die Energiekosteneinsparung kostenneutral sein) ! Akteure / Kooperation: mittel (Verwaltung, Firmen, Kreditinstitute, Kirchen, Verbände) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: sofort (Für 3 Jahre ab Herbst 2010 (mit Schuljahrsbeginn)) ! Innovationsgrad: mittel (bei Schulen und Kindergärten gering, bei anderen Gebäudetypen hoch)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 13

Teilnahme: 100 Klimaschutzsiedlungen NRW

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Es soll geprüft werden an welchem Standort die Teilnahme am Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen NRW“ sinnvoll ist. Dieses Projekt bietet sich sowohl im Neubau, als auch in der Sanierung an. Zu dem Konzept gehört: Die Auswahl eines geeigneten Gebietes (so zum Beispiel Vellern, ein bestehendes B-Plan Gebiet oder eine Bestandssiedlung) und die Abstimmungsgespräche mit den Bauherren und Investoren. Die Einbindung der evb als Contractor ist denkbar. Mit einer Klimaschutzsiedlung würde ein auch in der Region bedeutsames Demonstrationsprojekt entstehen. Maßnahme ergänzt die „Faktor 5“- Förderung. Geförderte Beispiele gehen in den Energielehrpfad Beckum ein. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering bis mittel (abhängig von Gebietsgröße. Die Einsparungen sind davon abhängig in welchem Bereich (Neubau oder Sanierung) die Maßnahme umgesetzt wird) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Aufträge werden überwiegend an lokale Planer und Handwerker vergeben werden) ! Gesamtkosten: gering (Gebietsvorauswahl kann durch Klimaschutzmanagement erfolgen) ! Kosten / Nutzen: hoch (geringer eigener Aufwand durch Nutzung Landesprojekt) ! Akteure / Kooperation: mittel (Stadt, Bauherren/Investoren, Planer, ggf. evb) ! Authentizität: mittel (in Abhängigkeit von ausgewähltem Gebiet, z.B. in Vellern hoch) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (2010-2011) ! Innovationsgrad: hoch (bisher nur wenige Klimaschutzsiedlungen in NRW in Planung)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

KomStadt 14

Energieeffizienter Gewerbepark

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Vorgesehen ist die Konzeptentwicklung für eine angebotsorientierte energieeffiziente Weiterentwicklung des Gewerbegebietes „Obere Brede / Tuttenbrock“mit dem Profil eines energieeffizienten Gewerbestandortes. Hierzu steht ein breites Spektrum an Instrumenten unterschiedlichen Verbindlichkeitsgrades zur Verfügung, z. B. Festlegung von energetischen Kriterien, die über die EnEV 2009 hinausgehen in den Kaufverträgen oder Schaffung eines freiwilligen Energieberatungsangebotes für die Investoren oder Angebot einer baubegleitenden Qualitätssicherung. Fragen der Chancen und Restriktionen in der Vermarktbarkeit werden ebenfalls thematisiert. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (in Relation zu Gesamtstadt) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Aufträge werden überwiegend an lokale Planer und Handwerker vergeben werden, dauerhafte Senkung der Energiekosten der Betriebe)) ! Gesamtkosten: mittel (20.000 – 25.000 " Gutachten mit energetischen Qualitätskriterien, möglichen Umsetzungsinstrumenten und Profil mit Vermarktungsstrategie) ! Kosten / Nutzen: mittel (Multiplikatoreffekt) ! Akteure / Kooperation: mittel (Akteure sind Wirtschaftsförderung, Planungsamt, Fachdienst Natur und Umwelt und evb) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (2010 – 2011) ! Innovationsgrad: hoch (bisher nur wenige Beispiele für energieeffiziente Gewerbegebiete in Deutschland)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

5.3 Energieeffizienz im Gebäudebestand EffGeb 1

Netzwerk „Energetische Gebäudesanierung“

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Aufbau eines Netzwerkes „Energetische Gebäudesanierung“ unter Einbindung von Handwerk, Energieberatern, Kreishandwerkerschaft und Kreditinstituten. Die Zielsetzung des Netzwerkes ist die Ansprache von Eigentümern, die Qualität der Bauausführung und die interne Weiterbildung. Die Netzwerkarbeit sollte vom Klimamanager gesteuert werden, wichtig ist dabei die Integration der bestehenden Netzwerke. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (indirekt, kann nicht exakt quantifiziert werden 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr geschätzt als Summe der folgenden EffGeb Maßnahmen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (Initiierung weiterer energetischer Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand) ! Gesamtkosten: gering (Die jährlichen Kosten betragen 2.000 Euro für Sachkosten (z.B. Referenten, Bewirtung)) ! Kosten / Nutzen: hoch (durch Einbindung zentraler Multiplikatoren) ! Akteure / Kooperation: hoch (Akteure sind Innungsobermeister, Handwerksbetriebe, Kreishandwerkerschaft, evb, Wirtschaftsförderung und Stadt) ! Authentizität: hoch (Kooperations- und Kommunikationsstrukturen sind vorhanden) ! Umsetzbarkeit: kurz- mittelfristig (2011 bis 2020) ! Innovationsgrad: mittel (Beispiele für erfolgreiche Netzwerkarbeit finden sich z. B. im Kreis Steinfurt („Haus im Glück“) oder in Aachen („altbauplus“))

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 2

Verstärkte lokale Nutzung von „Energiesch sparen!“

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Das Handlungsfeld „energetische Gebäudemodernisierung im privaten und gewerblichen Gebäudebestand“ ist ein zentrales Handlungsfeld für eine erfolgreiche Klimaschutzstrategie in Beckum. Aufgabe der Stadt ist es hier, durch eine begleitende und beratende Funktion Gebäudeeigentümer zu motivieren und zu unterstützen, energetische Sanierungsmaßnahmen in ihren Gebäuden umzusetzen. Ein hierfür bereits vorhandenes (und in der Vergangenheit in Beckum z. B. mit der Hauszu-Haus-Beratung auch schon mehrfach genutztes) Instrument ist die kreisweite Kampagne „Energiesch sparen!“. Die dort zur Verfügung stehenden Bausteine (Kampagne zum hydraulischen Abgleich, Eisblockwettenhäuser, Haus-zu-Haus-Beratung etc.) sollten stärker in Beckum genutzt werden und ergänzende Aktivitäten in der Stadt angeregt werden. Die Verknüpfung mit weiteren Netzwerken („Energetische Gebäudesanierung“, ÖKOPROFIT) ist anzustreben. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (indirekt über die Initiierung von Sanierungsmaßnahmen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel bis hoch (je nach Umfang der initiierten Sanierungsmaßnahmen) ! Gesamtkosten: mittel (Ein jährlicher Etat von 10.000 Euro für Umsetzung von z.B. Kampagnenbausteinen ist vorzusehen) ! Kosten / Nutzen: hoch (keine direkten Entwicklungs- sondern nur Umsetzungskosten für die Stadt) ! Akteure / Kooperation: hoch (alle im Gebäudebereich relevanten Akteure) ! Authentizität: hoch (bereits mehrfach in der Vergangenheit genutzt) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (2010 bis 2020) ! Innovationsgrad: mittel (z. T. innovative Bausteine im Rahmen von „Energiesch sparen“)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 3

Ausbau des lokalen Energieberatungsangebotes

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Zentrales Handlungsinstrument in der Ansprache und Motivation der sonstigen Verbrauchergruppen in Beckum (private Haushalte als Mieter oder Gebäudeeigentümer, Gewerbeunternehmen) ist das persönliche Beratungsgespräch. Über die Verbraucherzentrale und die evb existiert bereits ein – im Vergleich zu anderen Kommunen auch hochwertiges - Beratungsangebot, dies sollte aber in seinem quantitativen Umfang (mehr telefonische Beratungszeiten, direkte Ansprache ausgewählter Verbrauchergruppen) weiter ausgebaut werden. Vorgeschlagen wird der Ausbau des lokalen Energieberatungsangebotes in einem Kooperationsmodell (Stadt, evb, VZ), auch Kooperation mit anderen benachbarten Kommunen (und deren Stadtwerken), wie es z. B. durch die Serviceagentur Altbausanierung (SAGA) in der Stadt Düsseldorf praktiziert wird. Die genauen Zielsetzungen, Inhalte und Kosten sollten in einem ersten Schritt konzeptionell skizziert und dabei mit den möglicherweise beteiligten Akteuren abgestimmt werden, die Umsetzung würde dann durch das Klimaschutzmanagement bei der Stadt gesteuert werden. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (indirekt durch Initiierung von Maßnahmen bei den Verbrauchergruppen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel bis hoch (je nach initiierter Maßnahme Aufträge für lokales Handwerk, freies Budget bei Verbrauchern durch geringere Energiekosten) ! Gesamtkosten: mittel (einmalig für Konzeptentwicklung 6.000 ", Personalund Sachkosten bei 4 beteiligten Kommunen jährlich etwa 30.000 – 40.000 Euro) ! Kosten / Nutzen: mittel bis hoch (je nach initiierten Maßnahmen) ! Akteure / Kooperation: sehr hoch (VZ, evb, Stadt, benachbarte Kommunen) ! Authentizität: hoch (bereits jetzt Beratungsangebot vorhanden) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (Dauerhaftes Vor-Ort-Angebot 20102020) ! Innovationsgrad: mittel (einzelne Beispiele in NRW und Deutschland )

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 4

Förderprogramm „Faktor 5“

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Der direkte Zuschuss (auch in Ergänzung zu Kreditförderprogrammen der KfW) hat eine hohe Anreiz- und Öffentlichkeitswirkung bei privaten Gebäudeeigentümern, energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Erfahrungsgemäß werden dabei durch einen Euro Förderung sechs bis acht Euro weitere Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen ausgelöst, die in weiten Teilen dem lokalen Handwerk zugute kommen. Es handelt sich also um eine sehr effiziente Maßnahme der lokalen Wirtschaftsförderung. Mit dem lokalen Förderprogramm „Faktor 5“soll über 5 Jahre hinweg in 50 Gebäuden (10 pro Jahr) in Beckum mit jeweils 5.000 Euro die Planung und Ausführung von energetischen Sanierungsmaßnahmen unterstützt werden. Eine Mindestinvestitionshöhe (z. B. 25.000 Euro) sollte als Förderbedingung festgelegt werden. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch (Einsparung bei 50 Gebäuden 418 Tonnen CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (Investitionen werden überwiegend durch das lokale Handwerk umgesetzt) ! Gesamtkosten: hoch (Kosten sind 50.000 Euro pro Jahr, die auf mehrere Akteure verteilen werden könnten, z. B. je 10.000 Euro pro Jahr evb, Volksbank, Sparkasse, außerdem Baugewerke-Innungen, Gewerbeverein, Wirtschaftsförderung der Stadt. Gegebenenfalls könnten auch Hersteller in die Finanzierung eingebunden werden.) ! Kosten / Nutzen: sehr hoch ! Akteure / Kooperation: hoch (bei der Finanzierung des Förderprogramms) ! Authentizität: hoch ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (2011 bis 2015) ! Innovationsgrad: mittel (Erfahrungen liegen aus der Vergangenheit aus zahlreichen Kommunen vor, z. Zt. existieren z. B. entsprechende Förderprogramme in Bocholt oder Münster)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 5

Flächendeckende Haus-zu-Haus-Beratung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Das Instrument der im Rahmen der Kampagnen „Energiesch sparen“ des Kreises vorbereiteten Haus-zu-Haus-Beratung hat sich in Beckum als ein sehr wirkungsvolles Instrument zur Ansprache privater Gebäudeeigentümer herausgestellt Vorgeschlagen wird eine sukzessive Umsetzung der Haus-zu-Haus-Beratung in allen relevanten Stadtgebieten (bei homogenen Siedlungsstrukturen) auf Basis der bisherigen Erfahrungen der GfW und der Stadt Beckum. Ergänzend zu den eigentlichen Hauszu-Haus-Beratungen könnte auch das Element einer Nachbarschaftsveranstaltung im Sinne einer „Tupper-Party“ zur Anwendung kommen (Beispiel „DÄMMerstunde“ im Kreis Gütersloh, „EnergieGenuss@home“ im Kreis Steinfurt). Als Ergänzung zu dieser Maßnahme werden Nachbarschaftsabende (Bauherrenerfahrungsaustausch) gesehen. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch (bei flächendeckender Umsetzung) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (Umsetzung energetischer Gebäudesanierungsmaßnahmen durch das lokale Handwerk) ! Gesamtkosten: gering bis mittel (bis 2020 jeden Winter eine Aktion (etwa 5.000 Euro pro Jahr) ! Kosten / Nutzen: hoch (hohe initiierende Wirkung) ! Akteure / Kooperation: gering (ggf. GfW, Abstimmung mit Energieberatern) ! Authentizität: hoch (bereits Haus-zu-Haus-Beratungsaktionen erfolgreich durchgeführt) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig bis langfristig (alle konzeptionellen Grundlagen sowie geschulte Berater vorhanden, bis 2020 jeden Winter eine Aktion) ! Innovationsgrad: hoch (flächendeckender Einsatz in kleineren Kommunen bisher in NRW nur aus Rheinberg bekannt)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 6

Einheitliche Präsentation guter Sanierungsbeispiele IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Erfolg erzeugt Erfolg - Gute Sanierungsbeispiele im Bereich Wohnen und Gewerbe sollten als Vorbilder innerhalb der Stadt hervorgehoben werden und bekannt werden. Dazu dient eine einheitliche Präsentation der Sanierungen z. B. über Internet, Flyer, Presse, Messe und ggf. Exkursionen. Zur Darstellung der Beispiele sollte ein einheitliches Erscheinungsbild vorhanden sein, Corporate Design für Klimaschutz in Beckum. Diese Maßnahme ist weitestgehend Öffentlichkeitsarbeit. Für die Erlebbarkeit und Besichtigungen der gebauten Beispiele bietet sich der Beckumer Klimapfad als Dachmarke an. Die über „Faktor 5“ geförderten Projekte könnten auf diese Weise vorgestellt werden. Diese Maßnahme könnte auch der Kampagne „Energiesch sparen!“ zugeordnet werden und kreisweit Anwendung finden. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (Einsparungen können durch die Maßnahme an sich nicht beziffert werden, jedoch ist ein Multiplikatoreffekt zu erwarten) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (indirekt über Multiplikationswirkung) ! Gesamtkosten: mittel (einmalig 5.000 " für Konzept und Grundlayout und erste Erhebung guter Beispiele, jährliche Sachkosten von 5.000 " (für Öffentlichkeitsarbeit, Beschilderung etc.)) ! Kosten / Nutzen: mittel (Multiplikatorwirkung) ! Akteure / Kooperation: hoch (Kooperation mit Architekten, Handwerkern und Bauherren unabdingbar) ! Authentizität: hoch (Maßnahme passt gut in Klein- und Mittelstädte mit kurzen Kommunikationswegen) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (2010 bis 2020) ! Innovationsgrad: gering

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 7

Plattform für Bauherrenerfahrungsaustausch

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Neben dem direktem Beratungsgespräch stellt der persönliche Erfahrungsaustausch ein weiteres zentrales Element in der Motivation und Überzeugung von Gebäudeeigentümern dar. Vorgeschlagen wird, über das Klimaschutzmanagement der Stadt eine Plattform für den Erfahrungsaustausch von Bauherren zu organisieren, z. B. als Nachbarschaftsabende („Tupper-Partys“, Beispiel „DÄMMerstunde“ im Kreis Gütersloh, „EnergieGenuss@home“ im Kreis Steinfurt)) oder Energieberatungsstammtisch. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (voraussichtlich quantitativ Beteiligung einer geringeren Anzahl von Gebäudeeigentümern) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (voraussichtlich quantitativ Beteiligung einer geringeren Anzahl von Gebäudeeigentümern) ! Gesamtkosten: gering (Personaleinsatz Klimaschutzmanagement sowie Budget von 2.000 "/a für Bewerbung, Referentenhonorar, Catering) ! Kosten / Nutzen: hoch ! Akteure / Kooperation: hoch (Energieberater, Planer, Handwerk, Einzeleigentümer) ! Authentizität: hoch (passt gut zu Kommunikationsstrukturen in kleinen und mittleren Städten) ! Umsetzbarkeit: mittelfristig Ein Netzwerk für Erfahrungsaustausch muss langfristig angelegt sein, externe Steuerung ist mindestens 5 Jahre (2011-2015) notwendig ! Innovationsgrad: mittel

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 8

Energie-Coaching für kleinere Unternehmen

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Trotz immer weiter steigender Energiekosten ist gerade in kleinen und mittleren Betrieben das entsprechende Wissen über die Möglichkeiten zur Senkung des Energieverbrauchs nicht vorhanden ist und die Frage der Energieversorgung in den Betrieben nicht „personifiziert“. Durch die Bereitstellung externen Fachwissens als standardisiertes Beratungspaket soll hier ein an die Betriebsstruktur von KMU angepasster Wissenstransfer stattfinden und Energiesparmaßnahmen initiiert werden. Entwickelt wird für den einzelnen Betrieb ein niederschwelliges Energieberatungsangebot im Sinne einer Initialberatung mit begleitendem Coaching während der Maßnahmenumsetzung, bei dem ein entsprechender Fachberater eine Initialberatung mit Vor-Ort-Besuch durchführt (z. B. im Rahmen des KfW-Förderprogramms "Energieeffizienzberatung") und später die Maßnahmenumsetzung qualitätssichernd begleitet. Dabei werden qualifizierte Berater aus der Region vorausgewählt, mit denen eine Rahmenvereinbarung zu Leistungsumfang und Kosten für ein begleitendes Coaching getroffen wurde. Die Organisation erfolgt über das Klimaschutzmanagement der Stadt Beckum. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering bis mittel (in Abhängigkeit von Nutzung des Angebotes durch KMU, zusätzliche Einsparungen durch Coaching bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in den Bereichen Wärme ca 5%, Kälte und Strom ca. 10%, ergibt etwa 735 Tonnen CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering bis mittel (in Abhängigkeit von Nutzung des Angebotes durch KMU) ! Gesamtkosten: mittel (Kosten sind etwa 10.000 Euro als Anschubkosten (Konzeption, Poolbildung, Definition einer standardisierten Beratungsleistung, Vermarktung bei Zielgruppen).) ! Kosten / Nutzen: mittel bis hoch (hohe Multiziplierbarkeit durch Standardisierung bei einmaligen Entwicklungskosten) ! Akteure / Kooperation: mittel (Mögliche Kooperationspartner der Stadt: evb, IHK, Handwerkskammer, GfW.) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurz- mittelfristig (2011 bis 2015) ! Innovationsgrad: hoch (in dieser Form keine vergleichbaren Beispiele bekannt)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 9

Themenspezifische Kampagnen

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Entwicklung und Durchführung von themenspezifischen Kampagnen zu Energieeffizienzthemen in KMU mit evb, GfW Kreis Warendorf, Stadtmarketing, Industrieverein und Gewerbevereinen. Vorgeschlagen wird, zu einzelnen technischen Energieeffizienzthemen, die eine gute Wirtschaftlichkeit aufweisen und in mehreren Branchen anwendbar sind, entsprechende Informationskampagnen zu entwickeln und zielgerichtet einzelne Branchen anzusprechen. Gewählt wird dabei der Ansatz, jährlich eine Kampagne zu einem Thema zu entwickeln und durchzuführen, um somit durch die zeitliche wie thematische Fokussierung eine entsprechende Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu erzielen, einzelne Branchen ansprechen zu können und nicht die gesamte Facette der betrieblichen Energiekosteneinsparung auf einmal und unspezifisch zu behandeln. Vorbereitung und Durchführung durch Klimamanager. Mögliche Themen z. B.: Beleuchtungsoptimierung, Green IT, Kraftwärmekopplung (KWK), Heizungspumpe und hydraulischer Abgleich. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Einsparung bei Strom angenommene 16% und bei Wärme 8% bei den teilnehmenden Betrieben, Einsparung etwa 2.350 Tonnen CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering bis mittel (je nach Art der umgesetzten Maßnahme) ! Gesamtkosten: hoch (15.000 Euro für die Konzeption und Umsetzung der ersten Kampagne, in den nachfolgenden Jahren 20.000 Euro für weitere Kampagnen.) ! Kosten / Nutzen: mittel (geringerer Aufwand für Wahrnehmung als in Großstädten erforderlich). ! Akteure / Kooperation: hoch (evb, GfW Kreis Warendorf, Stadtmarketing, Industrieverein und Gewerbevereinen) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (Umsetzung innerhalb von 10 Jahren (von 2011 bis 2020) ! Innovationsgrad: hoch (in kleinen und mittleren Städten keine Beispiele bekannt)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 10

„Firma-zu-Firma“ - Beratungsprogramm

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Durchführung einer Vor-Ort-Kurzberatung von Gewerbebetrieben. In einem Gewerbegebiet mit z. B. 20 Betrieben werden diese in einem Aktionszeitraum von 2 Wochen nach Vorankündigung durch die Stadt („Bürgermeisterbrief“) von einem unabhängigen Energieberater kostenlos besucht. In einem max. dreistündigen Gespräch werden den Gewerbebetrieben erste Handlungsmöglichkeiten zur Energieeinsparung und die möglichen nächsten Schritte sowie das in Beckum und im Kreis Warendorf vorhandene Unterstützungsangebot aufgezeigt. Maßnahme soll auf den Erfahrungen der GfW und der Stadt Beckum mit den Haus-zu-Haus-Beratungen aufbauen. Wichtig ist zielgerichtete vorbereitende Öffentlichkeitsarbeit bei dieser Maßnahme. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (kann nicht exakt quantifiziert werden). ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (kann nicht direkt quantifiziert werden, in der Folge werden Effizienzmaßnahmen angestoßen, die auch vom lokalen Handwerk umgesetzt werden). ! Gesamtkosten: mittel (Einmalig 5.000 Euro für die Konzeptentwicklung im Jahr 2010, für jede jährliche Beratungsaktion etwa 5.000 Euro) ! Kosten / Nutzen: hoch ! Akteure / Kooperation: mittel (GfW, Energieberater) ! Authentizität: hoch (passt gut in Kommunikationsstrukturen von Klein- und Mittelstädten) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (Von 2011 bis 2015 jeden Winter eine Beratungsaktion für 20 Firmen) ! Innovationsgrad: sehr hoch (bisher in dieser Form einmalig)

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

EffGeb 11

Einführung von ÖKOPROFIT (über Kreis)

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Der Kreis Warendorf führt gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung das Projekt ÖKOPROFIT kreisweit durch. In Beckum sollte eine stärkere Verbreitung von ÖKOPROFIT durch mehr Teilnahme von Beckumer Betrieben forciert werden. Hierfür ist eine intensivere Ansprache einzelner Unternehmen durch das Klimaschutzmanagement der Stadt Beckum erforderlich. Der Erfahrungsaustausch über Einsparmöglichkeiten in Wirtschaftsbranchen wird über das Projekt ÖKOPROFIT ebenfalls vereinfacht. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (einzelbetrieblich z. T. erhebliche Einsparungen, jedoch eng verknüpft mit den teilnehmenden Unternehmen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (begrenzte Anzahl teilnehmender Betriebe ! Gesamtkosten: gering (Personalkosten, sonst keine zusätzlichen Kosten für die Stadt Beckum) ! Kosten / Nutzen: hoch ! Akteure / Kooperation: mittel (GfW, Betriebe) ! Authentizität: hoch ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Projekt auf Kreisebene bereits gestartet) ! Innovationsgrad: gering (Standardprodukt mit mehreren hundert Betrieben deutschlandweit)

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EffGeb 12

Baubegleitende Qualitätssicherung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Durch die EnEV 2009 und deren weiterer Verschärfung in 2012 wird die Bedeutung der Qualitätssicherung in der Bauplanung und Bauausführung für die energetische Qualität immer höher. Viele Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung werden dabei von den Gebäudeeigentümern ohne die begleitende Steuerung und Kontrolle durch qualifizierte Berater (z. B. Architekten) durchgeführt. Für diese Fälle entwickelt die Stadt Beckum ein Angebot für eine die energetische Sanierung baubegleitende Beratung, welches von den Gebäudeeigentümern genutzt werden kann. Das Angebot umfasst die Erstellung eines Standardleistungsverzeichnisses für die externe baubegleitende Qualitätssicherung, den Aufbau eines qualifizierten Energieberaterpools, die Vermarktung des Angebots gegenüber Gebäudeeigentümern und gegebenenfalls ein Förderprogramm in der Markteinführungsphase. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (kann nicht exakt quantifiziert werden, geschätzt Verbesserung der Energieeinsparung um 5% im Wärmebereich pro Vorhaben) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (senkt die „Hemmschwelle“ bei privaten Eigentümern zur Durchführung von Sanierungsmaßnahmen) ! Gesamtkosten: mittel (Entwicklung und Einführung einmalig 10.000 Euro (inkl. Materialien für die Vermarktung) in 2011, ggf. 5.000 " pro Jahr für die Bezuschussung 2011 – 2013) ! Kosten / Nutzen: hoch ! Akteure / Kooperation: mittel (neben der Stadt als Akteur sollten evb und Energieberater als Kooperationspartner eingebunden werden) ! Authentizität: hoch (hoher Anteil selbstgenutzter Einfamilienhäuser) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (Umsetzung ab 2011 (Entwicklung Sanierungsbegleitungsangebot), 2011 – 2013 ggf. begleitendes Förderprogramm) ! Innovationsgrad: hoch (ähnliche Angebote gibt es bisher in NRW nur wenige, z. B. Münster, Bielefeld, SAGA Stadt Düsseldorf, Haus im Glück Kreis Steinfurt)

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5.4 Erneuerbare Energien und Energieversorgung

RegEn/EV 1

Kampagne zu Solarenergienutzung ‚SolarBeckum’

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Planung und Durchführung einer zielgruppenspezifischen Kampagne zu Solarnutzung ‚SolarBeckum’. Aufbereitung typischer Modellfälle (z. B. Gewerbebetrieb mit Hallen- oder Bürodach, Einfamilienhaus mit 4 Personen) und Darstellung der technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, grundsätzliche Einbindung in die allgemeine Energieberatung sowie in Haus-zu-Haus- und Firma-zuFirma-Beratungsaktionen, Darstellung guter Beispiele über den Beckumer Klimapfad. Nutzung der Kampagne SolarLokal. Ein Kampagnenschwerpunkt könnte auf Solarthermie gesetzt werden. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Einsparung geschätzt rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering bis mittel (Solaranlagen werden i. d. R. durch das lokale Handwerk installiert) ! Gesamtkosten: mittel (Kosten sind etwa 10.000 ", einmalig für die Entwicklung der Kampagne sowie Material für Beratung und jährlich 10.000 " für die Durchführung) ! Kosten / Nutzen: mittel ! Akteure / Kooperation: hoch (Kreditinstitute, VZ, evb, GfW, Handwerker) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (2011 bis 2020) ! Innovationsgrad: gering

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RegEn/EV 2

Wirtschaftlichkeit Erneuerbare komm. Gebäude

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Vorgeschlagen wird ein politischer Grundsatzbeschluss mit der Entwicklung einer Methode zur Wirtschaftlichkeitsberechnung für Investitionen in erneuerbare Energieanlagen. Innerhalb der Berechnung werden Energiepreissteigerungen, Lebensdauern, Verzinsungsansprüche und volkswirtschaftliche Umweltboni für Erneuerbare Energien vorgegeben (s. Beispiel Bremen Energiestandards für kommunale Gebäude). Anzuwenden wäre diese Berechnungsmethodik zum Beispiel bei den Planungen bei der Kläranlage und den Neubau Bauhof. Positive Bewertung im Rahmen des European Energy Awards ®. Klimakoeffizient: Wirkung (CO2): gering (in Verbindung mit KomStadt 3 zu sehen) Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering Gesamtkosten: gering Kosten / Nutzen: mittel Akteure / Kooperation: gering (stadtintern, Kooperation Gebäudemanagement und Klimaschutzmanagement) ! Authentizität: gering (bisher wenig Erfahrungen mit volkswirtschaftlich orientierten Wirtschaftlichkeitsberechnungen) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Beschluss in 2010 fassen) ! Innovationsgrad: hoch (bisher nur wenige Beispiele aus Großstädten wie Bremen) ! ! ! ! !

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RegEn/EV 3

Einsatz von Holz in öffentlichen Gebäuden

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: In zahlreichen Kommunen in Deutschland wird bereits Holz als regionaler Brennstoff in den kommunalen Gebäuden eingesetzt. Zu den möglichen Potenzialen für Holzverfeuerung in kommunalen Gebäuden sollen 3 - 5 Detailkonzepte erstellt werden z. B. für die Kettlerschulen, das Kopernikus-Gymnasium und den Bauhof. Die langfristige Wirtschaftlichkeit steht bei der Betrachtung im Vordergrund. Eine Zusammenarbeit mit der evb für Contracting ist möglich. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (vorab nicht quantifizierbar, aber Vorbildfunktion) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (in Abhängigkeit von Projekt und Herkunft Brennstoff) ! Gesamtkosten: gering (Jedes Konzept kostet etwa 3.500 Euro, ggf. Fördermöglichkeit durch BMU) ! Kosten / Nutzen: mittel (in Abhängigkeit von Wirtschaftlichkeit einzelner Projekte) ! Akteure / Kooperation: gering (Fachbereich Bauen und Gebäudemanagement in Kooperation mit Klimaschutzmanagement, Contracting über evb) ! Authentizität: mittel (Interesse am Thema z.B. am Bauhof vorhanden) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Konzepterstellung in 2011-2015) ! Innovationsgrad: gering (es existieren in zahlreichen kommunalen Gebäuden in Deutschland Holzfeuerungsanlagen)

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RegEn/EV 4

Konzept für Windkraftpotenziale

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die technischen und wirtschaftlichen, aber auch die genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Windkraftnutzung, haben sich in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. So wird zur Zeit auf Landesebene z. B. die von vielen Kommunen angewendete Höhenbegrenzung von Windkraftanlagen diskutiert und ein Arbeitskreis „Windfreundliche Kommunen in NRW“ gebildet. Gleichzeitig stellt die Windkraft unter den erneuerbaren Energien auch für Beckum eine wichtige Quelle dar, um auch im quantitativ bedeutsamen Umfang erneuerbare Energien zu nutzen und einen nennenswerten Anteil der Stromverbrauchs (rechnerisch) erneuerbar zu gestalten. Vorgeschlagen wird daher die Erstellung eines Konzeptes zum möglichen weiteren Ausbau der Windkraft insbesondere mit einer Neubewertung von Windvorrangflächen und bisher noch nicht genutzten Potenzialen durch Repowering. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch (In Abhängigkeit von ggf. später neu errichteten Anlagen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering bis mittel (ggf. bei lokalen Betreibern bzw. Verpachtung von Flächen) ) ! Gesamtkosten: mittel (einmalig Konzeptentwicklung, ca. 25.000 bis 30.000 ") ! Kosten / Nutzen: hoch (initiierende Wirkung) ! Akteure / Kooperation: gering (stadtintern, ggf. Betreiber derzeitiger Anlagen) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Umsetzung im Jahr 2010/2011) ! Innovationsgrad: mittel (wird zur Zeit in vielen Kommunen diskutiert)

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RegEn/EV 5

Konzept Ausbau Nahwärmenetz und dezentrale KWK

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung sowohl in Nahwärmenetzen, als auch als dezentrale Einzelanlagen, ist ein sehr wirksames Instrument zur Erhöhung der Energieeffizienz und Reduktion der CO2-Emissionen. Vorgesehen ist eine vertiefende Potenzialuntersuchung mit den Schwerpunkten -

Ausbau der bestehenden Nahwärmenetze bzw. dem Neuaufbau von Nahwärmeinseln Innenstadt/Altstadt, Krankenhaus, Amtsgericht, Schulzentrum, Polizei sowie

-

Einsatzmöglichkeiten weiterer dezentraler KWK-Anlagen in Beckum.

Thematisiert werden soll in diesem Zusammenhang auch, in wie weit sich der Bereich Kraft-Wärme-Kopplung als ein weiteres Geschäftsfeld für die evb eignet. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (noch nicht ermittelbar, abhängig von später umgesetzten Anlagen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Mehrverkauf von Erdgas durch evb, Erweiterung Budgets durch Reduzierung von Energiekosten z.B. bei KMU) ! Gesamtkosten: mittel (Kosten Untersuchung 25.000 – 35.000 " (Eigenanteil 7.500 – 10.500 " mit BMU-Förderung)) ! Kosten / Nutzen: hoch (vorbereitender Schritt zur Initiierung effizienter Projekte) ! Akteure / Kooperation: mittel (evb, einzelne Gebäudeeigentümer, KMU) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Konzepterstellung 2010 – 2011) ! Innovationsgrad: gering

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RegEn/EV 6

Stärkung der evb als lokaler Akteur

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Klimaschutz als kommunale Aufgabe bedarf der entsprechenden Institution vor Ort, die diese Aufgabe wahrnehmen. Neben eines neuen Klimaschutzmanagementes bei der Stadt ist ein weiterer potenzieller zentraler Akteur die Energieversorgung Beckum, die dieses Thema auch mit wirtschaftlichen Eigeninteressen (Kundenbindung, neue Dienstleistungen) verbinden kann. Hierzu bedarf es aber einer klaren Orientierung der evb auf die kommunalen Handlungserfordernisse Stärkung der evb als lokaler Akteur für Umsetzung der Klimaschutzziele und Projekte der Stadt Beckum mit entsprechender politischer Steuerung in Beckum angesehen. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (in Abhängigkeit von neuen Aktivitäten der evb) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (vollständiger Verbleib von monetärem Nutzen der Aktivitäten der evb in Beckum) ! Gesamtkosten: hoch (nicht bekannt) ! Kosten / Nutzen: hoch (in mittel- bis langfristiger Perspektive) ! Akteure / Kooperation: gering (Stadt Beckum und evb) ! Authentizität: hoch ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (2011/2012) ! Innovationsgrad: mittel (die Neugründung von Stadtwerken oder der Zusammenschluss von Stadtwerken auch auf regionaler Ebene wird mit dem Auslaufen von Konzessionsverträgen an zahlreichen Stellen diskutiert)

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RegEn/EV 7

Initiierung dezentraler KWK-Anlagen im Gewerbe

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Darstellung von drei bis vier übertragbaren Modellfällen u. a. für den Einsatz von Micro- und Klein-BHKW, Potenzialanalyse auf Basis der derzeitigen Verbrauchsstruktur einzelner Betriebe in Kooperation mit evb (ggf. mit Förderung durch BMU), Entwicklung eines Contracting-Modells durch evb, Einzelansprache der Betriebe, Darstellung eines guten Beispiels in Beckum (ggf. initiiert durch Förderung als Modellfall). Eine Erarbeitung eines grundsätzlichen Konzeptes ist durch die Bearbeitung der ARGE der Stadtwerke sinnvoll. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (abhängig von der initiierten Anlagenzahl) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (ggf. Umsetzung durch lokale Handwerker, freie Budgets bei Verbrauchern durch Reduzierung der Energiekosten) ! Gesamtkosten: mittel (Kosten für die Potenzialanalyse und Vermarktungsmaterialien: etwa 30.000 " (davon Eigenanteil etwa 9.000 " bei Förderung durch BMU) sowie jährlich 3.000 " für Umsetzung) ! Kosten / Nutzen: hoch (KWK effizientes Instrument zur Reduzierung CO2Emissionen) ! Akteure / Kooperation: gering (Klimaschutzmanagement und evb) ! Authentizität: mittel (in Klein- und Mittelstädten einfachere Kommunikationsstrukturen) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (Umsetzung von 2011 bis 2014) ! Innovationsgrad: hoch

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RegEn/EV 8

Optimierung der Hecken- und Waldpflege / Örtliche Gewinnung von Holzhackschnitzeln

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Pflege der städtischen Hecken an Straßen, Wegen und in Grünanlagen sollte sowohl hinsichtlich des Natur- und Klimaschutzes, als auch hinsichtlich der Potenziale zur Gewinnung von Holzhackschnitzeln optimiert werden. Die Teilnahme am kreisweiten Kooperationsprojekt „Energiequelle (Wall)Hecke“ bietet sich dabei an. Die Pflege der Hecken soll über ein im Projekt verankertes Heckenkataster effizienter organisiert werden. Über den regionalen Agrarservice bestehen Vermarktungsmöglichkeiten. Ergänzend sollte der Eigenbetrieb (SBB) die Möglichkeiten zur Errichtung und zum Betrieb einer Holzhackschnitzelwärmeversorgungsanlage zur Verwendung des Materials in öffentlichen Gebäuden (RegEn/EV 3) oder im Betriebshof (KomStadt 11) überprüfen. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (vorab nicht quantifizierbar, Vorbildfunktion) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Gewinnung lokaler regenerativer Energieträger) ! Gesamtkosten: gering (Ermittlung der Potenziale, im Rahmen der laufenden Unterhaltung) ! Kosten / Nutzen: mittel (in Abhängigkeit von der Wirtschaftlichkeit der Pflege bzw. Verwendbarkeit der Hackschnitzel) ! Akteure / Kooperation: gering (Eigenbetrieb Städtische Betriebe, Fachdienst Tiefbau, Fachdienst Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, Fachdienst Natur und Umwelt) ! Authentizität: hoch (Interesse an der Umsetzung bei den Akteuren gegeben) ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (Umsetzung Stufe 1 in 2010) ! Innovationsgrad: mittel (Bestandteil eines regionalen Kooperationsprojektes mit der Euregio)

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5.5 Verkehr Verk 1

Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Eine umweltfreundliche Verlagerung des sog. Modal-Splits (Verkehrsmittelwahl) kann u. a. durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden. Hierzu ist es erforderlich, die hohe Umweltverträglichkeit des ÖPNV stärker in das Bewusstsein der Beckumer Bevölkerung zu rücken. Dies kann beispielsweise unter Mitwirkung des Beckumer Einzelhandels durch die Bestückung von Einkaufstaschen mit ÖPNV-Informationsbroschüren geleistet werden. Klimaschutzkampagnen der lokalen ÖPNV-Anbieter stellen ebenfalls ein öffentlichkeitswirksames Instrument zur Erzielung von Verlagerungseffekten dar. Die Kampagne „Klimaschützer unterwegs“ der RVM kann als Beispiel für wirksame regionale Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV angeführt werden. Bestandteile der Maßnahme: 1) Ausweitung der ÖPNV-Angebotskommunikation, 2) ÖPNV-Marketing-kampagne, 3) Gründung des Arbeitskreises „ÖPNV“ Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch. CO2-Einsparung durch Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr zum ÖPNV von etwa 1000-3000 Tonnen ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel. Wertschöpfung entfällt zu ca. 50% auf Beckumer Unternehmen und Beschäftigte ! Gesamtkosten: niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Gesamtkosten und erzielbare CO2-Einsparung stehen in gutem Verhältnis zueinander ! Akteure / Kooperation: hoch. FB Sicherheit und Ordnung, FB Stadtplanung, FD Presse, RVM, Westfalen Bus, Einzelhandel ! Authentizität: mittel. Bisher tendenziell geringer Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV ! Umsetzbarkeit: mittelfristig. Konzepterstellung erfordert einige Vorlaufzeit ! Innovationsgrad: mittel. Starke Abhängigkeit von den gewählten Kommunikationskanälen

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Verk 2

Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: In Beckum werden 15% aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Damit liegt der Beckumer Radverkehrsanteil ca. 5%-Punkte über dem Durchschnittswert der BRD und bildet eine bedeutende umweltverträgliche Verkehrssäule. Zur weiteren Erhöhung des Radverkehrsanteils gilt es u. a. Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr zu ergreifen. Neben der Teilnahme am Wettbewerb „fahrradfreundlichster Arbeitgeber“ kann die Veröffentlichung des Beckumer Radverkehrsnetzes, inklusive ausgewählter touristischer Radtouren unter www.beckum.de, zur stärkeren Freizeitnutzung des Fahrrades beitragen. Bestandteile der Maßnahme: 1) Teilnahme am Wettbewerb „fahrradfreundlichster Arbeitgeber“, 2) Veröffentlichung des Radwegenetzes unter www.beckum.de, 3) Gründung des Arbeitskreises „fahrradfreundliche Stadt Beckum“ Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch. CO2-Einsparung durch prozentuale Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr zum Radverkehr von etwa 1500-4500 Tonnen ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel. Wertschöpfung entfällt zu ca. 50% auf Beckumer Unternehmen und Beschäftigte ! Gesamtkosten: niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Gesamtkosten und erzielbare CO2-Einsparung stehen in gutem Verhältnis zueinander ! Akteure / Kooperation: mittel. FB Stadtplanung, Fachdienst Presse, ggf. lokale Radverkehrsinstitutionen ! Authentizität: hoch. Maßnahme passt gut zum fahrradfreundlichen Image der Stadt Beckum ! Umsetzbarkeit: mittelfristig. Kurzfristige Einrichtung des Arbeitskreises möglich, sonst mittelfristiger Umsetzungshorizont ! Innovationsgrad: mittel. Starke Abhängigkeit von den gewählten Kommunikationskanälen

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 3

Verkehrs- und Mobilitätserziehung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Ziel einer Verkehrs- und Mobilitätserziehung für Schüler ist die selbständige, sichere und umweltverträgliche Nutzung des Straßenverkehrs. Hierzu bilden Unterrichtsstunden zur Veranschaulichung von umweltverträglichem Verkehr, mit den Schwerpunkten richtige Nutzung des ÖPNV und Radverkehr, eine solide Grundlage, um ein frühes und nachhaltiges Verständnis für klimafreundliche Mobilität zu entwickeln. Darüber hinaus sollten für Fahranfänger der Beckumer Oberstufen Kurse zu spritsparendem Fahrverhalten, in Kombination mit Fahrsicherheitstrainings, angeboten werden. Bestandteile der Maßnahme: 1) Unterrichtsstunden zu klimafreundlichem Verkehrsverhalten an Beckumer Schulen, 2) EcoDrive-Schulungen in Kombination mit Fahrsicherheitstrainings für Oberstufenschüler Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. CO2-Minderungspotenzial entfaltet sich überwiegend langfristig. Kurzfristiges CO2-Einsparpotenzial beträgt etwa 250-1000 Tonnen pro Jahr ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): niedrig. Wertschöpfung der Maßnahme ggf. im Rahmen der EcoDrive-Schulungen ! Gesamtkosten: niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Niedrige Gesamtkosten bei mittlerem Einsparpotenzial ergeben gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis ! Akteure / Kooperation: hoch. FB Stadtplanung, FB Sicherheit und Ordnung, Polizei Beckum, Beckumer Schulen ! Authentizität: mittel. Beckum unterstützt und fördert nachhaltiges Mobilitätsverhalten der Bevölkerung ! Umsetzbarkeit: kurzfristig. Maßnahme kann nach kurzer Koordinations- und Planungszeit umgesetzt werden ! Innovationsgrad: hoch. Klassische Verkehrserziehung bisher i. d. R. auf sicherheitsrelevante Aspekte beschränkt

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 4

Stetiger Ausbau des Radwegenetzes

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Stadt Beckum möchte das Prädikat „fahrradfreundliche Stadt“ erreichen. Im Zuge der Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans von 1993 wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Radwege in Beckum gebaut. Vor diesem Hintergrund soll durch die stetige Ausdehnung des Radwegenetzes der Stadt Beckum der Radverkehrsanteil weiter erhöht werden. Dabei sollen sukzessive sowohl innerstädtische Radwege, als auch touristische Radwegerouten ausgebaut werden. Die Markierung von Radfahrerschutzstreifen am Fahrbandrand trägt zudem zur Beschleunigung des Radverkehrs und zur Vermeidung von Unfällen bei. Bestandteile der Maßnahme: 1) Beseitigung von Lücken im Radwegenetz, 2) Ausbau des touristischen Radwegenetzes, 3) Markierung von Radfahrerschutzstreifen Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch. CO2-Einsparung durch prozentuale Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr zum Radverkehr von etwa 1500-4500 Tonnen ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch. Stark abhängig von Auftragsvergabe an lokale oder nicht-lokale Baufirmen ! Gesamtkosten: hoch. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: mittel. Hohem CO2-Einsparpotenzial durch neue Radwege stehen hohe Baukosten gegenüber ! Akteure / Kooperation: wenig. FB Stadtplanung, FB Sicherheit und Ordnung, FB Tiefbau ! Authentizität: hoch. Maßnahme passt gut zum fahrradfreundlichen Image der Stadt Beckum ! Umsetzbarkeit: mittelfristig. Radwegenetz sollte sukzessive erweitert werden ! Innovationsgrad: sehr niedrig. Vielfach umgesetzte und bewährte Maßnahme

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 5

Prüfung des Aufbaus einer Radstation

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Erfolgreiche Modelle aus zahlreichen NRW-Städten (z. B. Bad Oeynhausen, Gladbeck West, Aachen, Münster) belegen die hohe Akzeptanz und Beliebtheit von Radstationen. Das Leistungsspektrum von Radstationen beinhaltet i. d. R. das witterungsgeschützte Abstellen von Fahrrädern gegen Gebühr, Fahrradverleih gegen Entgelt sowie kostenpflichtige Reparaturservices für defekte Fahrräder. Aufgrund der erheblichen Investitionskosten, die mit dem Aufbau einer Radstation verbunden sind, sollte zunächst das Nachfragepotenzial für die Stadt Beckum ermittelt werden, um auf Basis der geeigneten Stellplatzanzahl kurz-, mittel- und langfristige Kosten und Erlöse kalkulieren zu können. Anschließend kann auf dieser Grundlage eine abgesicherte Entscheidung zugunsten bzw. gegen den Aufbau einer Radstation in Beckum gefällt werden. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. Abhängig von Stellplatzanzahl und Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel. Stark abhängig von Auftragsvergabe an lokale oder nicht-lokale Baufirmen ! Gesamtkosten: keine Angabe möglich. Kalkulation von Kosten und Erlösen zur Entscheidungsunterstützung sinnvoll ! Kosten / Nutzen: keine Angabe möglich. Siehe Gesamtkosten ! Akteure / Kooperation: mittel. FB Stadtplanung, FB Tiefbau, FB Sicherheit und Ordnung, ggf. lokale Radverkehrsinstitutionen ! Authentizität: mittel. Passt zum fahrradfreundlichen Image der Stadt, ggf. aufgrund der geringen Einwohnerzahl Beckums ungeeignet ! Umsetzbarkeit: langfristig. Umfangreiche Planung und Finanzmittelbereitstellung notwendig ! Innovationsgrad: hoch. Aufgrund geringer Einwohnerzahl Beckums als innovativ einzustufen

Gesamtkosten derzeit nicht bezifferbar. Ohne Bewertungsgrafik.

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 6

Einführung eines BürgerBusses

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Einführung eines BürgerBusses wird derzeit vom FB Sicherheit und Ordnung der Stadt Beckum geprüft. In der Regel entspringt die Initiative zur Einführung eines BürgerBusses aus der Bevölkerung. Auch wenn dies in Beckum bisher nicht der Fall ist, könnte der Einsatz von ehrenamtlich geführten BürgerBussen dennoch auf hohe Akzeptanz und Nachfrage, insbesondere bei innerstädtischen Berufspendlern, stoßen. Kleinbusse mit etwa acht Sitzplätzen sind bezogen auf die Einwohnerzahl Beckums angemessen, um die Nachfrage pro Fahrt bedienen zu können. Modelle aus anderen Städten (Willich, Legden, Ahaus) belegen zudem die hohe Zuverlässigkeit der ehrenamtlichen Fahrer. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. CO2-Einsparung durch Reduzierung von Individualverkehr in Höhe von 500-1500 Tonnen ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel. Abhängig von Fahrzeugbeschaffung und Höhe des Fahrpreises ! Gesamtkosten: hoch. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: mittel. Hohe Kosten für Fahrzeugbeschaffung und Wartung, abhängig von Nachfrage und Fahrpreis ! Akteure / Kooperation: hoch. Aktionswille und ehrenamtliches Engagement der Einwohner Beckums ist Grundvoraussetzung für die Umsetzung der Maßnahme ! Authentizität: hoch. Maßnahme passt gut zur Einwohnerstruktur der Stadt Beckum ! Umsetzbarkeit: mittelfristig. Ehrenamtliche Fahrer und geeignete Fahrzeuge müssen im Vorfeld gefunden werden ! Innovationsgrad: hoch. Bürgerbusse sind in NRW bislang nicht weit verbreitet

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 7

Einsatz von Autogas- /Erdgasfahrzeugen

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Ein Vergleich von Benzin- und Erdgasfahrzeugen in Bezug auf verursachte CO2-Emissionen zeigt, dass Erdgasfahrzeuge bei gleicher Fahrleistung bis zu 25% weniger CO2 emittieren. Vor diesem Hintergrund gilt es, die wirtschaftliche Einsetzbarkeit von Erdgasfahrzeugen im Rahmen des kommunalen Fuhrparks zu prüfen. Es können sowohl vorhandene Benzin- und Dieselfahrzeuge auf Erdgas umgerüstet als auch im Zuge von Neuanschaffungen Erdgasfahrzeuge bevorzugt werden. Mittels geeigneter Öffentlichkeitsarbeit kann die Stadt Beckum eine Vorreiterrolle im Bereich Erdgasmobilität einnehmen. In diesem Zusammenhang ist es von großem Vorteil, dass in Beckum bereits eine Erdgastankstelle vorhanden ist. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. CO2-Einsparung durch umweltverträglichen Kraftstoff in Höhe von 500-1500 Tonnen ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): niedrig. Wertschöpfung entsteht überwiegend bei externen Unternehmen ! Gesamtkosten: sehr niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Gesamtkosten und erzielbare CO2-Einsparung stehen in gutem Verhältnis zueinander ! Akteure / Kooperation: wenig. FB Innere Verwaltung, Fachdienst Zentrale Dienste und Controlling ! Authentizität: mittel. Erdgasfahrzeug war in der Vergangenheit Bestandteil des kommunalen Fuhrparks ! Umsetzbarkeit: mittelfristig. Neuanschaffungen bzw. Umrüstungen sollten sukzessive umgesetzt werden ! Innovationsgrad: hoch. Einsatz von Erdgasfahrzeugen innerhalb der kommunalen Verwaltung noch nicht weit verbreitet

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 8

Einsatz von Elektromobilität

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die Anschaffung eines Elektronutzfahrzeuges für die Verwaltung der Stadt Beckum wird derzeit vom Eigenbetrieb „Städtische Betriebe Beckum“ hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Beitrag zum Klimaschutz geprüft. Mittels des Einsatzes von Elektromobilität könnte die Stadt Beckum ein Leuchtturmprojekt initiieren und somit ihrer Vorbildfunktion gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern Beckums gerecht werden. Zur Sicherstellung der Energieversorgung der E-Fahrzeuge könnten Solartankstellen im Stadtgebiet zur freien bzw. entgeltlichen Nutzung errichtet werden. Bestandteile der Maßnahme: 1) Anschaffung eines Elektronutzfahrzeuges zur Erweiterung des kommunalen Fuhrparks, 2) Errichtung von Solartankstellen innerhalb des Beckumer Stadtgebietes Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. CO2-Minderungspotenzial entfaltet sich langfristig durch Nachzügler-Effekt ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): niedrig. Wertschöpfung entsteht überwiegend bei externen Unternehmen ! Gesamtkosten: niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Abhängig von Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung Beckums ! Akteure / Kooperation: wenig. FB Innere Verwaltung, FB Stadtplanung, FB Tiefbau, FB Sicherheit und Ordnung ! Authentizität: mittel. Förderung der Wahrnehmung Beckums als Vorreiter im Bereich E-Mobilität ! Umsetzbarkeit: mittelfristig. Umsetzung der Maßnahme bedarf mittelfristigen Planungs- und Beschaffungshorizont ! Innovationsgrad: sehr hoch. E-Mobilität wird bislang kaum genutzt, bietet jedoch hohes Wachstumspotenzial

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 9

Einsatz von Leichtlaufreifen und -ölen

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Durch den systematischen Einsatz von Reifen mit geringem Rollwiderstand kann der Kraftstoffverbrauch im Stadtverkehr um 4-6%, außerorts um 35% pro Fahrzeug, reduziert werden. Der Einsatz von Leichtlaufölen führt in Kombination mit einer entsprechend abgestimmten Motorentechnologie innerorts zu Kraftstoffeinsparungen von etwa 5% pro Fahrzeug. In einem ersten Schritt sollten die Fahrzeuge des kommunalen Fuhrparks ermittelt werden, deren Motoren die Nutzung von Leichtlaufölen zulassen. Anschließend können die kommunalen Fahrzeuge sukzessive umgerüstet werden, um die eingangs beschriebenen Einsparpotenziale zu realisieren. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. CO2-Minderungspotenzial von 8-11% pro Fahrzeug ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): niedrig. Wertschöpfung entsteht überwiegend bei externen Unternehmen ! Gesamtkosten: sehr niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Gesamtkosten und erzielbare CO2-Einsparung stehen in gutem Verhältnis zueinander ! Akteure / Kooperation: wenig. FB Innere Verwaltung, Eigenbetrieb „Städtische Betriebe Beckum“ ! Authentizität: mittel. Maßnahme kann durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert werden ! Umsetzbarkeit: kurzfristig. Maßnahme kann mit geringer Vorlaufzeit umgesetzt werden ! Innovationsgrad: niedrig. Vielfach umgesetzte und bewährte Maßnahme

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

Verk 10

Betriebliches Mobilitätsmanagement

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die in Beckum ansässigen Unternehmen steuern durch die Hinund Rückfahrt ihrer Mitarbeiter zur Arbeitsstelle einen erheblichen Anteil des täglichen Verkehrsaufkommens der Stadt bei. Mittels eines durch die Stadtverwaltung koordinierten betrieblichen Mobilitätsmanagements sollen die Mitarbeiter der ortsansässigen Unternehmen zu einem umweltverträglichen Mobilitätsverhalten motiviert werden. Die Maßnahme beinhaltet u. a. Eco-Drive-Schulungen und ein klimafreundliches Geschäftsreisemanagement mit Bevorzugung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Bestandteile der Maßnahme: 1) Schulungen zu energiesparendem Fahren (EcoDrive), 2) Förderung der Fahrradnutzung im Beschäftigtenverkehr, 3) Geschäftsreisemanagement Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel. Stark abhängig vom Aktionswillen der ansässigen Unternehmen ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): niedrig. Wertschöpfung entsteht überwiegend bei externen Unternehmen ! Gesamtkosten: sehr niedrig. Siehe Zeit- und Kostenplan ! Kosten / Nutzen: gut. Gesamtkosten und erzielbare CO2-Einsparung stehen in gutem Verhältnis zueinander ! Akteure / Kooperation: sehr hoch. Aktionswille der Unternehmen ist Grundvoraussetzung zur Umsetzung der Maßnahme ! Authentizität: mittel. Betriebliches Mobilitätsmanagement wird bislang nach Gutachterkenntnis kaum durchgeführt ! Umsetzbarkeit: kurzfristig. Maßnahmen können von Beckumer Unternehmen mit geringer Vorlaufzeit umgesetzt werden ! Innovationsgrad: hoch. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist bisher noch nicht weit verbreitet

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Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

5.6 Strukturen, übergreifende Maßnahmen Strukt 1

Einrichtung einer Klimaschutzmanagement-Stelle

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Die erfolgreiche Umsetzung der Aufgabe „kommunaler Klimaschutz“ erfordert eine übergeordnete gesamtstädtische unabhängige Koordination, durch die die gesamtstädtischen Ziele verfolgt, Strategien und Schwerpunkte formuliert und – im Sinne einer „Spinne im Netz“ – in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren Projekte angestoßen und koordinierend begleitet werden. Das Klimaschutzmanagement fungiert dabei als Moderator und Projektinitiiator zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes und Kontrolle der erzielten Erfolge. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch (nicht direkt quantifizierbar aber zentrales Instrument für Klimaschutz in Beckum, 2.100 Tonnen CO2 pro Jahr geschätzt als Summe der folgenden Strukturmaßnahmen) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (viele der geplanten Projekte sorgen für Investitionen in Beckum) ! Gesamtkosten: hoch (Die Personal- und Sachkosten für einen Klimaschutzmanager werden seit dem 01.01.2010 mit einem Zuschuss von bis zu 70 % gefördert.) ! Kosten / Nutzen: hoch (auch aufgrund der Förderung) ! Akteure / Kooperation: gering (Stadt Beckum) ! Authentizität: hoch (Thema ist bisher in dieser Form in der Verwaltung noch nicht personifiziert) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (Umsetzung zwischen 2011 und 2020) ! Innovationsgrad: hoch (bisher verfügen nur wenige Kommune über integriertes Klimaschutzmanagement)

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 2

Gründung Arbeitskreis „Klimaschutz“

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Kommunaler Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe, die nur in der Kooperation und engen Abstimmung mehrerer Fachbereiche innerhalb der Verwaltung und der „Töchter“ im „Konzern“ Stadt Beckum erfolgreich bearbeitet werden kann. Vorgeschlagen wird daher die Gründung eines stadtinternen Arbeitskreises „Klimaschutz“, dessen Aufgabe das Umsetzungsmonitoring des Klimaschutzkonzeptes, die Initiierung und Entwicklung neuer Projekte sowie die Vorbereitung strategischer Schwerpunkte in Beckum (z.B. Biomasse) und Einbindung der politischen Entscheidungsträger ist. Vorgesehen ist dabei die Verknüpfung mit dem Prozess des European Energy Award ® und dem dortigen Energieteam in Form einer Erweiterung der dortigen Aufgaben und Schwerpunkte in den Teamsitzungen. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering (nicht direkt quantifizierbar, siehe Strukt 1) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): gering (nicht quantifizierbar) ! Gesamtkosten: gering (neben den bestehenden Personalkosten sind keine weiteren Kosten zu erwarten) ! Kosten / Nutzen: hoch (Schaffung einer Struktur, welcher der Querschnittsaufgabe Klimaschutz gerecht wird) ! Akteure / Kooperation: mittel (FB Natur und Umwelt Klimaschutzmanagement, Hochbau, Planung und Wirtschaftsförderung, evb und SBB) ! Authentizität: hoch (Energieteam European Energy Award ® existiert) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (2010 bis 2020) ! Innovationsgrad: gering („klassisches“ Steuerungsinstrument)

96

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 3

Kampagne „Klima für Klimaschutz“

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: In der breiten Öffentlichkeit wird häufig nach wie vor das Thema Klimaschutz mit Verzicht und erheblichen persönlichen Einschränkungen verbunden. Mit der Entwicklung und Umsetzung einer stadtweiten Kampagne „Klima für Klimaschutz“ soll in Beckum eine positive Grundstimmung in der Stadt Beckum in der Öffentlichkeit für das Thema geschaffen werden, die sich indirekt auch förderlich auf die Umsetzung von neuen Klimaschutzprojekten auswirken wird. Hierzu soll in einem ersten Schritt unter Nutzung vorhandener Ressourcen öffentlichkeitswirksam dargestellt werden, wo und durch welche Akteure bereits in Beckum Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden („Normalität verdeutlichen“). Gleichzeitig sollen den Bürgern einfache individuelle Handlungsmöglichkeiten für die eigene Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen aufgezeigt werden („persönliche Machbarkeit anbieten“). Angestrebt wird ein Kooperationsmodell mit verschiedenen Akteuren in der Stadt (genutzt werden könnten z. B.: Kundenzeitschriften von Sparkasse, Volksbank oder evb oder die Aktivitäten im Stadtmarketing). Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (nicht direkt quantifizierbar, siehe Strukt 1) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (mehr indirekte Wirkung, ggf. Einbindung lokaler Marketingagenturen) ! Gesamtkosten: hoch (Entwicklungskosten einmalig: 30.000 " (Grobentwurf bereits Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes), jährliches Budget 20.000 – 30.000 ", Finanzierung auch unter Beteiligung der Akteure.) ! Kosten / Nutzen: mittel (kann nicht direkt quantifiziert werden) ! Akteure / Kooperation: hoch (Akteur ist die Stadt (Klimaschutzmanager) mit weiteren Kooperationspartnern, darunter Sparkasse, Volksbank, evb, Vereine, Kirche, Sparkasse und „Klimaschutzbotschafter“ (z.B. BM, Geschäftsführer lokaler Unternehmen, sonstige Personen des öffentlichen Lebens).) ! Authentizität: hoch (höhere Wirkung in kleinen und mittleren Kommunen) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (Umsetzung von 2010 bis 2020) ! Innovationsgrad: hoch (bisher nur einzelne Beispiele aus Essen oder Bad Oeynhausen)

97

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 4

Auflage eines Bürgerfonds

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Klimaschutz bedarf eines breiten Engagements aller Verbrauchergruppen in der Stadt Beckum. Die entsprechende Bereitschaft und die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten sind dabei in hohem Maße vorhanden, wenn dem einzelnen Verbraucher konkrete Handlungsmöglichkeiten geboten sind, die für ihn mit einem durch ihn individuell unterschiedlich definiertem Nutzen verbunden sind. Dies kann in Form konkreter „Projekte“ wie die energetische Sanierung eines Gebäudes oder den Bau einer Solaranlage sein, aber auch in Form des Angebotes finanzieller Beteiligungsmöglichkeiten. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass sich mit finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger in lokale Klimaschutzprojekte, die sich durch eine geringe Einstiegshürde und eine adäquaten Verzinsung auszeichnen, erhebliche private Finanzmittel mobilisieren lassen. Vorgeschlagen wird daher die Auflage eines Bürgerfonds (z.B. in Form eines „Klimaschutzbriefes“) bei der Stadtsparkasse und/oder der Volksbank als private Geldanlagemöglichkeit zur Kreditfinanzierung von z.B. jährlich drei rentierlichen Klimaschutzprojekten in Beckum, entwickelt und umgesetzt z. B. durch die evb, Anteile je 500 ", Anlage über vier Jahre, Verzinsung z. B. 2,5 – 3%/a. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): hoch (Wirkung in Abhängigkeit von realisierten Projekten, aber Mobilisierung erheblicher Investitionsmittel möglich, nicht direkt quantifizierbar, siehe Strukt 1) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (Investition ausschließlich in lokale Projekte) ! Gesamtkosten: mittel (Nutzung der Erfahrungen aus anderen Kommunen (z. B. Dortmund möglich, aber Aufwand für Projektidentifikation und Vermarktung dennoch gegeben, ggf. 30.000 " für externe Begleitung sowie interne Entwicklungskosten bei Banken und evb) ! Kosten / Nutzen: hoch (wirkungsvolles Instrument zur Finanzierung auch „großer“ Klimaschutzprojekte) ! Akteure / Kooperation: mittel (Klimaschutzmanagement Stadt, Sparkasse/Volksbank und evb) ! Authentizität: hoch (Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt umgekehrt proportional zur Größe der Stadt) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (2011 bis 2020 jährlich neue Projekte) ! Innovationsgrad: hoch (bisher nur wenige Beispiele in Deutschland)

98

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 5

Energieberatungsbaustein „Energiesparen zu Hause“

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Das Bewusstsein in den privaten Haushalten und die Bereitschaft, selber Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen, ist bei einem Großteil der Haushalte hoch. Häufig fehlt aber nach wie vor das Wissen über eigene konkrete Handlungsmöglichkeiten, die einfach und sofort und mit einem individuellen Nutzen umgesetzt werden können. Vorgeschlagen wird daher eine breitere Ansprache und Informationsvermittlung für die privaten Haushalte durch die Einbindung von Multiplikatoren mit der entsprechenden Akzeptanz bei der Zielgruppe. Entwickelt werden soll ein Energieberatungsbaustein „Energiesparen zu Hause“ und dessen Verbreitung über vorhandene Organisationsstrukturen, wie kirchliche Organisationen und Vereine. Es handelt sich dabei um einen Baukasten zur Information privater Haushalte zum Thema Energiesparen im Haushalt. Durch geschulte Multiplikatoren in vorhandenen Organisationen kann mit Infomaterial, Kurzpräsentationen und Anschauungsmaterial (z. B. Energiesparlampen, Strommessgerät, Wassersparperlator) Wissen direkt vermittelt werden. Die Multiplikatoren sollten dabei begleitend betreut werden (Anreize zum Engagement z. B. durch Prämierungen oder gemeinsame Ausflüge). Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): gering bis mittel (je nach Anzahl der erreichten Haushalte, nicht direkt quantifizierbar, siehe Strukt 1) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Investitionen werden in den Haushalten vor Ort getroffen, freie Budgets durch Reduzierung der Energiekosten) ! Gesamtkosten: gering (Die Kosten für Konzeptentwicklung und Materialien liegen zwischen 5.000 und 8.000 " (je nach Anzahl der Baukästen) sowie jährlich 2.000 " für die Betreuung der Multiplikatoren). ! Kosten / Nutzen: hoch (durch Einsatz von Multiplikatoren und direkte Zielgruppenansprache) ! Akteure / Kooperation: hoch (FB Natur und Umwelt Klimaschutzmanagement, interessierte Multiplikatoren aus Kirche, Vereinen etc. mit Kontakt zu privaten Haushalten) ! Authentizität: hoch (förderliche gute Kommunikationsstrukturen in Klein- und Mittelstädten) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis mittelfristig (2011 – 2013) ! Innovationsgrad: hoch (bisher kein vergleichbares Beispiel bekannt)

99

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 6

Qualifizierung für Handwerker und Architekten

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Viele Maßnahmen in der Wohngebäudemodernisierung werden zur Zeit, wie auch zukünftig, durch den Wunsch nach „barrierefreiem Wohnen“ ausgelöst. Dies bietet auch die Chance, diese gleich mit Maßnahmen der energetischen Modernisierung im Sinne „Mein Haus rundum fit für die Zukunft machen“ zu kombinieren. Vorgeschlagen wird die Entwicklung und Umsetzung eines entsprechenden Qualifizierungsprogramm für Handwerker und Architekten in Zusammenarbeit mit Kreishandwerkerschaft und GfW im Themenfeld „Barrierefreier Umbau und energetische Sanierung im Bestand“. Bedingt durch den demographischen Wandel werden viele Umbaumaßnahmen hin zur Barrierefreiheit durchgeführt. Damit bietet sich immer auch eine Chance für energetische Maßnahmen am Gebäude. Vermittlung der besonderen Ansprüche an barrierefreies Bauen und an energetische Sanierung durch neue EnEV 2009 in Qualifizierungsveranstaltungen an relevante Baugewerke, Zielgruppe Handwerker aus gesamten Kreisgebiet. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Multiplikatorwirkung durch entsprechend geschulte Handwerker, nicht direkt quantifizierbar, siehe Strukt 1). ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (Maßnahmen werden fast ausschließlich durch lokale Handwerker durchgeführt). ! Gesamtkosten: gering (Kosten für z. B. 4 Veranstaltungen bei je 2.500 " für konzeptionelle Entwicklung und Referentenhonorar. Kooperation mit Kreishandwerkerschaft und Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Warendorf) ! Kosten / Nutzen: hoch (Multiplikatorwirkung durch entsprechend geschulte Handwerker) ! Akteure / Kooperation: mittel (FB Natur und Umwelt Klimaschutzmanagement, KH, GfW) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurzfristig (2011) ! Innovationsgrad: hoch (als Element kommunaler Klimaschutzstrategie)

100

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 7

Allianz für Klimaschutz in Beckum

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Kommunaler Klimaschutz bedarf der Einbindung eines breiten Spektrums an Akteuren vor Ort. Vorgeschlagen wird die Gründung einer „Allianz für Klimaschutz in Beckum“, die das Dach und die Plattform für die wichtiger Akteure auf der Entscheidungsträgerebene und ein Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen darstellt. Die Allianz bietet z. B. themenspezifische Arbeitsgruppen oder Netzwerke zur Projektentwicklung und zum Erfahrungsaustausch, aber auch die Möglichkeit, Klimaschutzaktivitäten der Mitglieder der Allianz in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein Instrument kann dabei die Entwicklung einer freiwilligen öffentlichen Selbstverpflichtung zur Energieeinsparung und zum Einsatz erneuerbarer Energiequellen mit Controllinginstrument, z. B. für evb, große Unternehmen und andere Akteure (auch Privatleute) sein. Die Allianz sollte sich aus Personen des öffentlichen Lebens, Unternehmensvertretern, Politik und Verbänden zusammensetzen. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel (Effekte der Koordinationstätigkeiten und Öffentlichkeitsarbeit nicht direkt bezifferbar, siehe Strukt 1) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): mittel (Initiierung von Projekten lokal in Beckum) ! Gesamtkosten: mittel (jährlich Etat für Sachmittel und ggf. externe Moderation der Arbeitskreise ca. 15.000 ") ! Kosten / Nutzen: mittel (Motivation der Mitglieder) ! Akteure / Kooperation: hoch (Personen des öffentlichen Lebens, Unternehmensvertretern, Politik und Verbände) ! Authentizität: mittel ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (2011 – 2020) ! Innovationsgrad: hoch

101

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 8

Öffentliche Selbstverpflichtung Energieeinsparung

IKSK Beckum

Kurzbeschreibung: Auch unabhängig von der Entwicklung eines Daches „Allianz für Klimaschutz in Beckum“ ist die Nutzung des Instrumentes einer individuellen Selbstverpflichtung im Sinne eines öffentlichen „Bekenntnisses“ (z. B. 5% CO2-Einsparung pro Jahr bis 2020) pro Institution (z. B. für evb, große Unternehmen und andere Akteure (auch Privatleute)) sinnvoll. Erforderlich ist hierfür die Entwicklung eines Controllinginstrumentes für jährliche Berichterstattung und eine offensive und transparente Darstellung der Klimaschutzmaßnahmen der beteiligten Institutionen zur Erreichung der Selbstverpflichtungsziele in der Öffentlichkeit. Klimakoeffizient: ! Wirkung (CO2): mittel bis hoch (je nach Anzahl der beteiligten Unternehmen und Höhe der Selbstverpflichtung, nicht direkt quantifizierbar, siehe Strukt 1) ! Wirkung (lokale Wertschöpfung): hoch (Klimaschutzprojekte werden überwiegend in den Institutionen vor Ort umgesetzt) ! Gesamtkosten: mittel (Konzeptentwicklung mit Controllinginstrument 10.000 " einmalig, Sachetat für Öffentlichkeitsarbeit (z. B. jährlicher Bericht) 5.000 " pro Jahr) ! Kosten / Nutzen: hoch ! Akteure / Kooperation: hoch (Begleitung der Umsetzung durch Klimaschutzmanagement, evb, große Unternehmen und andere Akteure (auch Privatleute)) ! Authentizität: mittel (bisher noch selten praktiziertes Instrument) ! Umsetzbarkeit: kurz- bis langfristig (2010 bis 2020) ! Innovationsgrad: hoch

102

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

5.7 Zeit- und Kostenplan Dieser Plan wird in größerem Format als Anhang beigefügt. Zeit und Finanzierungsplan Klimaschutzkonzept Beckum

Beraterempfehlungen

Maßnahmen Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung

Summe

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Selbstverpflichtung zur CO2 Einsparung Selbstverpflichtung en.sp Bauen Selbstverpflichtung Erneuerbare Energien Optimierung des Energiemanagements Bis 2030 Sanierung aller öffentlichen Gebäude Optimierung Straßenbeleuchtung Modellprojekt CO2-freie Schule Klimafreundliche Beschaffung CO2-neutrale Dienstreisen Energieautarke Kläranlage Energieautarker Betriebshof

Kosten in ! pro Jahr

KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt

2010 0! 0! 0! 0!

Teilnahme: 100 Klimaschutzsiedlungen NRW Energieeffizienter Gewerbepark

n.b.

2011 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 4.000

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2012 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 9.000 0 640 0 0 3.000

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2013 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 3.000 5.000 3.000

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2014 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2015 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2016 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2017 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2018 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2019 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2020 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

10.000 !

15.000 !

0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

14.640 !

142.640 !

126.640 !

115.640 !

115.640 !

115.640 !

75.640 !

75.640 !

75.640 !

75.640 !

75.640 !

Baubegleitende Qualitätssicherung

2010 0! 10.000 ! 6.000 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 0! 5.000 ! 0! 0!

2011 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 10.000 ! 15.000 ! 5.000 ! 0! 15.000 !

2012 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 5.000 !

2013 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 5.000 !

2014 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2015 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2016 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2017 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2018 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2019 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2020 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

Gesamt etwa 0,7Mio. !

31.000 !

87.750 !

72.750 !

72.750 !

67.750 !

67.750 !

55.750 !

55.750 !

55.750 !

55.750 !

55.750 !

2010 0! 0! 0! 15.000 ! 2.500 !

2011 10.000 ! 0! 3.500 ! 12.000 ! 5.500 ! n.b. n.b. 9.000 ! 2.000 !

2012 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2013 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2014 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2015 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2016 10.000 ! 0! 0! 0!

2017 10.000 ! 0! 0! 0!

2018 10.000 ! 0! 0! 0!

2019 10.000 ! 0! 0! 0!

2020 10.000 ! 0! 0! 0!

3.000 ! 0!

3.000 ! 0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

20.500 !

42.000 !

16.500 !

16.500 !

16.500 !

13.500 !

10.000 !

10.000 !

10.000 !

10.000 !

10.000 !

2010 10.000 ! 10.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 1.000 ! 0! 2.500 ! 0! 1.100 ! 1.800 !

2011 12.000 ! 8.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 2.500 ! 0! 1.100 ! 300 !

2012 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 2.500 ! 24.000 ! 1.100 ! 300 !

2013 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 24.000 ! 1.100 ! 300 !

2014 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 1.100 ! 300 !

2015 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2016 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2017 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2018 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2019 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2020 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

43.600 !

61.100 !

77.100 !

74.600 !

50.600 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

2010 0! 0! 30.000 ! 0! 0! 0! 0! 10.000 !

2011 9.900 ! 0! 25.000 ! 0! 6.500 ! 10.000 ! 15.000 ! 5.000 !

2012 9.900 ! 0! 25.000 ! 0! 6.500 ! 0! 15.000 ! 5.000 !

2013 9.900 ! 0! 25.000 ! 0! 6.500 ! 0! 15.000 ! 5.000 !

2014 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2015 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2016 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2017 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2018 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2019 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2020 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

40.000 !

71.400 !

61.400 !

61.400 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

149.740 !

404.890 !

354.390 !

340.890 !

328.490 !

324.390 !

268.890 !

268.890 !

268.890 !

268.890 !

268.890 !

Gesamt etwa 1Mio. !

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Summe

Netzwerk „Energetische Gebäudesanierung“ Verstärkte lokale Nutzung von „Energiesch sparen!“ Ausbau des lokalen Energieberatungsangebotes Förderprogramm „Faktor 5“ Flächendeckende Haus-zu-Haus-Beratung Einheitliche Präsentation guter Sanierungsbeispiele

Themenspezifische Kampagnen „Firma-zu-Firma“ - Beratungsprogramm

Kosten in ! pro Jahr

Maßnahmen Energieeffizienz im Gebäudebestand EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb

RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn

1 2 3 4 5 6 7 8

Summe

Kampagne zu Solarenergienutzung ‚SolarBeckum’ Wirtschaftlichkeit Erneuerbare komm. Gebäude Einsatz von Holz in öffentlichen Gebäuden Konzept Ausbau Nahwärmenetz und dezentrale KWK Stärkung der evb als lokaler Akteur Initiierung dezentraler KWK-Anlagen im Gewerbe Gewinnung von Holzhackschnitzeln

Kosten in ! pro Jahr

Maßnahmen Erneuerbare Energien / Energieversorgung

Gesamt etwa 0,2Mio. !

n.b.

n.b. 0! 3.000 !

n.b. n.b.

n.b. n.b.

n.b. n.b. 3.000 ! n.b. 0!

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Summe

Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr Verkehrs- und Mobilitätserziehung Stetiger Ausbau des Radwegenetzes Prüfung des Aufbaus einer Radstation Einführung eines BürgerBusses Einsatz von Autogas-/Erdgasfahrzeugen Einsatz von Elektromobilität Einsatz von Leichtlaufreifen und -ölen Betriebliches Mobilitätsmanagement

Kosten in ! pro Jahr

Maßnahmen Verkehr Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk

Gesamt etwa 0,6Mio. !

Maßnahmen Strukturen, Übergreifende Maßnahmen 1 2 3 4 5 6 7 8

Summe

Einrichtung einer Klimaschutzmanagement-Stelle

Energieberatungsbaustein „Energiesparen zu Hause“

Öffentliche Selbstverpflichtung Energieeinsparung Gesamt etwa 0,8Mio. !

Kosten in ! pro Jahr

Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt

Gesamtsumme Gesamt etwa 3,2Mio. !

Tabelle 11: Zeit- und Kostenplan

103

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

6 CO2-Einsparziele und Einsparpotenziale in Beckum 6.1 Strom und Wärme 6.1.1 Ziele Die zentrale Zielsetzung der Stadt besteht in einer Minderung der gesamtstädtischen CO2-Emissionen um 40% bis zum Jahr 2020. Diese Zielsetzung ist übernommen aus dem Nationalen Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Das Basisjahr aller prozentualen Minderungsziele ist jeweils 1990.

Ist-Zustand und Zielsetzung Wärme

Strom

Tsd. t CO2/a

Tsd. t CO2/a

Basis 1990 Minderungsziel 40% Ist 2007 schon erreicht bis 2007 relativ zu 1990 noch zu mindern bis 2020 relativ zu 1990 Zielwert 2020

140 56 118 22 16% 34 24% 84

91 37 96 -4 -5% 41 45% 55

Wärme und Strom Tsd. t CO2/a 231 93 214 18 8% 75 32% 139

Tabelle 12: Zielerreichung der Einsparung Ausgehend von den 231 Tsd. t/a CO2, die im Jahr 1990 verursacht wurden, sind somit zur Zielerreichung 93 Tsd.t/a einzusparen. Ausgehend von den 214 Tsd. t/a CO2, die im Jahr 2007 verursacht wurden, sind zur Zielerreichung abzüglich der schon erreichten 18 Tsd. t/a noch weitere 75 Tsd.t/a einzusparen. Die negative Minderung beim Strom ist eine Steigerung im Zeitraum 1990 bis 2007, so dass sich der Minderungsbedarf im Zeitraum 2007 bis 2020 erhöht. Im folgenden sind die errechneten Minderungspotentiale und CO2-Minderungen des Maßnahmenplans diesen Zielmengen gegenüber zu stellen, um die Chancen der Zielerfüllung oder zusätzlichen Handlungsbedarf zu erkennen.

6.1.2 Minderungspotenziale Aus Abschnitt 3.1 und 3.2 werden die dort ermittelten Ergebnisse wie folgt übernommen und bilanziert:

104

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

wirtschaftliche Minderungspotentiale bis 2020

Abnehmer, Endenergieverbrauch HH Wirt I + II Wirt III Kom StrBel Summe

Wärme

Strom

Tsd. t CO2/a

Tsd. t CO2/a

15 3 2 1

11 10 3 1 0 26

26 13 5 2 0 46

12

4

6 20 37

12 1 3 6 20 42

25 22 47 34%

63 -4 59 64%

88 18 106 46%

21

Energieerzeugungsstruktur Biogas dezentrale Klein-BHKW Solarthermie Fotovoltaik Windenergie Summe Summe Verbrauch und Erzeugung schon erreicht bis 2007 gesamte mögliche Minderung relativ zu 1990 (=100%)

Wärme und Strom Tsd. t CO2/a

1 3

Tabelle 13: Wirtschaftliche Minderungspotenziale bis 2020 Die Gegenüberstellung mit den Zielmengen zeigt, dass auf der Wärmeseite das 40%Ziel nicht erreicht werden kann, auf der Stromseite dagegen eine starke Übererfüllung möglich ist. In der Summe von Strom und Wärme kann das Ziel sogar leicht überschritten werden, statt angestrebten 93 Tsd.t/a sind 106 Tsd.t/a realisierbar. Ausschlaggebend dafür sind die Biogas- und Windenergieanlagen.

6.1.3 Minderungen des Maßnahmenplans Der Maßnahmenplan mit seinen Einzelkomponenten ist zunächst in der folgenden Tabelle zur Darstellung der CO2-Kalkulationen wiedergegeben. Die Gegenüberstellung mit dem 40%-Ziel und den Minderungspotentialen erfolgt dann anschließend auf einer aggregierten Ebene mit Bezug zu den Handlungsfeldern. Die Trennung nach Strom und Wärme ist hier aufgrund übergreifender Maßnahmenansätze nicht mehr weiter aufrecht zu erhalten.

105

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Tabelle 14: Detaildarstellung CO2-Minderung Maßnahmenplan

Maßnahmenplan nach Handlungsfeldern Wärme und Strom Tsd. t CO2/a KommStadt EffGeb RegEn/EV Strukt Summe relativ zu 75 Tsd. t/a (Ziel 2007 - 2020) zusammen mit 18 Tsd. t/a (1990 - 2007) relativ zu 1990 (=100%)

4,9 6,5 22,9 2,1 36 39% 54 23%

Tabelle 15: Zusammengefasste Darstellung

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6.1.4 Fazit Der kommunale Maßnahmenplan reicht allein nicht aus, um die angestrebte Minderung zu realisieren. Allgemeine Trendentwicklungen können hier grob quantifiziert werden. Die Größenordnung für diese zusätzliche Minderung kann wie folgt angegeben werden. Die Trendentwicklung als einfache Fortschreibung der Entwicklung von 1990 bis 2007 würde auf eine Steigerung des Stromverbrauchs um jährlich 1,0 % und eine Senkung des Wärmeverbrauchs um 0,8 %/a hinauslaufen. In der Summe ergäbe sich eine Verbrauchsminderung um - 0,4 %/a. Dies wäre in 13 Jahren eine Minderung um 5 %. Umgerechnet auf die Emissionen von 2007 wären dies in 13 Jahren ca. -13 Tsd.t/a auf der Wärmeseite und +13 Tsd.t/a auf der Stromseite, so dass sich beide Aspekte neuttralisieren. Von der Trendentwicklung des Endenergieverbrauchs ist somit keine zusätzliche Minderung zu erwarten. Die Struktur der Minderungen des Maßnahmenplans stellt sich wie folgt dar, wobei die Windenergie aufgrund der hohen Bedeutung nochmals von den übrigen Maßnahme der Energieversorgung abgetrennt worden ist: EV ohne Wind 7%

Strukt 6%

KommStadt 13% EffGeb 18%

Wind 56% Summe 36.434 t/a

Bild 20: CO2-Einsparungen in den Energie-Handlungsfeldern

6.2 Einsparziele und –potenziale im Verkehrssektor Das „Stadtentwicklungskonzept Beckum 2020“ greift die Themen des Verkehrsentwicklungsplanes von 1993 auf und legt den Handlungsrahmen sowie die Ziele für die Verkehrsentwicklung Beckums bis zum Jahr 2020 fest. Im Rahmen der Entwicklung eines nachhaltigen, umweltverträglichen Verkehrssystems für die Stadt Beckum werden folgende klimaschutzbezogenen Ziele formuliert:

• Minderung der Emissionsmengen im innerstädtischen Verkehr • Reduzierung des Energieverbrauchs • Durchführung von Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen 107

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

• Schaffung eines Umweltverbundes durch besondere Förderung der Fußgänger, des Fahrradverkehrs und des ÖPNV

• Lückenschluss des Radwegenetzes in der Innenstadt Auf Basis des partizipativ entwickelten Maßnahmenplans für den Verkehrssektor (vgl. Kapitel 5.4) lassen sich für die Verkehrsbereiche ÖPNV, Fahrradverkehr und motorisierter Individualverkehr folgende CO2-Minderungspotenziale beziffern:

• Erhöhung des ÖPNV-Verkehrsanteils in Höhe von 2-4%-Punkten bis 2020 durch die Umsetzung der Maßnahmen Verk 1, Verk 3, Verk 6 und Verk 10

• Erhöhung des Radverkehrsanteils in Höhe von 3-5%-Punkten bis 2020 durch die Umsetzung der Maßnahmen Verk 2, Verk 3, Verk 4, Verk 5 und Verk 10

• Reduzierung der Emissionen des motorisierten Individualverkehrs in Höhe von 24%-Punkten durch die Umsetzung der Maßnahmen Verk 7, Verk 8, Verk 9 und Verk 10

Somit ergibt sich für das Jahr 2020 durch die Umsetzung des Maßnahmenplans im Verkehrssektor insgesamt ein jährliches CO2-Einsparpotenzial von ca. 15% bzw. 9.345 Tonnen gegenüber dem aktuellen Bilanzierungsjahr 2007. Grundlage für die Ermittlung des Einsparpotenzials sind die Ergebnisse der CO2-Bilanzierung für das Jahr 2007 (vgl. Kapitel 2.2). Ob das ermittelte Einsparpotenzial tatsächlich realisiert werden kann, bzw. unterschritten oder übertroffen wird, ist von der Entwicklung zahlreicher externer Rahmenbedingungen abhängig. Schwankende Kraftstoffpreise, regulatorische Eingriffe der Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene sowie nicht absehbare technologische Errungenschaften seien an dieser Stelle als starke Einflussfaktoren auf die erzielbare Minderung von CO2-Emissionen im Verkehr genannt.

6.3 Einsparpotenziale durch Maßnahmenplan Klima 2020 gesamt Bezieht man die Verkehrsemissionen mit ein, steigt die Minderung um 9.345 t/a. Damit ergibt sich für vollständigen Maßnahmenplan die folgende Zusammensetzung nach Handlungsfeldern:

Verkehr Strukt 20% 5% EV ohne Wind 6%

KommStadt 11% EffGeb 14% Wind 44% Summe 45.779 t/a

Bild 21: CO2-Einsparungen in den Handlungsfeldern mit Verkehr

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Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

7 Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit 7.1 Hintergrund Die Umsetzung eines Großteils der im Rahmen der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes für Beckum entwickelten Maßnahmen wird außerhalb des direkten Einflussbereiches der Stadtverwaltung selbst liegen und gemeinsam mit anderen Akteuren sowie bestehenden Akteursgruppen erfolgen. Neben der direkten Ansprache zentraler Personen oder Institutionen mit Multiplikatorwirkung, haben sich der Aufbau und die Pflege themen- oder branchenspezifischer Netzwerke mit der Einbindung wieterer wesentlicher Akteure als wirkungsvoll erwiesen. Diese Netzwerke (z. B. zum Thema energetische Sanierung des Gebäudebestandes, Energieeffizienz in neuen Wohn- oder Gewerbegebieten, Strom- und Kälteeffizienz in Bürogebäuden oder Verkehrsverlagerungs- und –reduzierungskonzepte) dienen dabei dem Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und der Motivation der Mitglieder und sind mittel- bis langfristig angelegt. In diesem Kapitel wird ein Konzept zur systematischen Netzwerkarbeit und Partizipation wichtiger Akteure sowie einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet. Die Cluster oder das Netzwerk sowie die diese begleitende Öffentlichkeitsarbeit sind dann wesentliche Bausteine für die Umsetzung des Maßnahmenplans Klima 2020 im Anschluss des ersten Förderzeitraumes.

7.2 Teilkonzept zur Netzwerkbildung Für die intensive Netzwerkarbeit in der Anschlussphase des Klimaschutzkonzeptes wird an dieser Stelle die Einrichtung eines Klimaschutzmanagements z. B. unter Einbindung eines durch das BMU geförderten Klimaschutzmanagers sowie das Bilden eines Klima-Clusters empfohlen. Mit der Einrichtung eines Klimaschutzmanagements wird das Ziel verfolgt, die Prozesse zum kommunalen Klimaschutz zu beschleunigen, die Handlungskompetenz zu erhöhen, Synergieeffekte unterschiedlicher Akteure zu erzielen und eine eigenständige und unabhängige strategische Plattform für Klimaschutz vor Ort zu institutionalisieren.

7.2.1 Aufgaben des Klimaschutzmanagements Das Klimaschutzmanagement unterstützt die Akteure in der Stadt Beckum bei der Wiege, wie Klimaschutz vor Ort angestoßen, beschleunigt und konkret umgesetzt werden kann. Das Klimaschutzmanagement kann z. B. mit der Person eines Klimaschutzmanagers (neu) eingerichtet, basierend auf bereits vorhandenen Strukturen mit dem Klimaschutzmanager verstärkt werden oder je nach Bedarf und Möglichkeiten der Stadt Beckum im Zeitverlauf aufgestockt werden. Die zentralen Aufgaben des Klimaschutzmanagements liegen dabei in den im Folgenden näher beschriebenen Bereichen.

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Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

7.2.1.1 Strategischer Klimaschutz in der Stadt Beckum Das Klimaschutzmanagement begleitet die Umsetzung und Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes bzw. der enthaltenen Klimaschutzaktivitäten vor Ort. Dies beinhaltet z. B. die Fortschreibung der CO2-Bilanz, die Offenlegung von CO2-Minderungspotentialen und die Rolle als politischer Berater in Fragen des Klimaschutzes. Das Klimaschutzmanagement fungiert als zentraler Ansprechpartner und Berater vor Ort. Die unterschiedlichen Akteure in der Stadt Beckum selbst sowie von Nachbarkommunen oder übergreifende Institutionen können sich bei der Umsetzung von Klimaschutzaktivitäten gezielt an das Klimaschutzmanagement wenden. Es behält den Überblick über relevante Aktivitäten der unterschiedlichen Akteure und sorgt zudem für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch unter den Akteuren, wodurch diese von den unterschiedlichen Erfahrungen wechselseitig profitieren können. Zudem können Hemmnisse frühzeitig erkannt und gegebenenfalls gemeinsame Lösungsvorschläge und Strategien im Bereich des Klimaschutzes erarbeitet werden. Das Klimaschutzmanagement kann diesen Prozess begleiten und regelmäßige Treffen bzw. Veranstaltungen für einen Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren der Stadt organisieren und koordinieren.

7.2.1.2 Entwicklung von themenspezifischen Kampagnen und Strategien Die Aufgabe des Klimaschutzmanagements liegt zum einen in der konzeptionellen Vorbereitung und Aufbereitung themenspezifischer Kampagnen und öffentlichkeitswirksamer Strategien sowie in ihrer eingebetteten praktischen Umsetzung. Hierzu wurde das Teilkonzept zur Öffentlichkeitsarbeit und insbesondere zur Nutzung eines „Kampagnenkoffers“ erstellt (s. u.).

7.2.1.3 Aufbau und Aufrechterhaltung von regionalen Netzwerken Netzwerke gezielt zu fokussieren ist eine wesentliche Aufgabe, um Klimaschutzaktivitäten zu bündeln und Synergieeffekte zu nutzen. Von daher ist es wichtig, eine intensive Partnerschaft unter den vor Ort relevanten Akteuren zu erreichen. Diese Aufgabe erfordert zunächst eine Übersicht der vorhandenen Netzwerkstrukturen und –aktivitäten einzelner Akteursgruppen und eine Gliederung nach Themenschwerpunkten. Der Aufbau von Netzwerken könnte sich z. B. thematisch an entsprechenden Kampagnenbausteinen orientieren, d. h. zu einer Informationskampagne „Energetische Gebäudesanierung und barrierefreies Bauen“ wird ein entsprechendes Akteursnetzwerk von Herstellern, Architekten, Beratern, Interessensvertretern etc. gebildet. Ein gegenseitiger Austausch und Kooperation zwischen bestehenden Akteursnetzwerken und dem Klimaschutzmanagement wäre vorteilhaft für die strategische Klimaschutzausrichtung der Stadt Beckum. Bestehende Netzwerke können so besser genutzt, ausgebaut und intensiviert werden.

7.2.1.4 Rahmenbedingungen eines Klimaschutzmanagements In Bezug auf seine Organisationsform könnte das Klimaschutzmanagement thematisch sinnvoll dem Fachdienst Natur und Umwelt zugeordnet werden.

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Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Zu den wesentlichen Sachkosten zählen die Faktoren Bereitstellung von Räumlichkeiten, Anlagen und Ausrüstung sowie die Personalqualifizierung. Zu den wesentlichen laufenden Kosten zählen Personalkosten, Fortbildung, Miete, technischer Betrieb (z. B. Datenpflege) und Öffentlichkeitsarbeit. Die Personalkosten und die Öffentlichkeitsarbeit werden die hauptsächlichen laufenden Kosten des Klimaschutzmanagements darstellen. In Bezug auf die Personalkosten können aktuell bis zu 70 Prozent der Kosten eines hauptamtlich eingestellten Klimaschutzmanagers im Rahmen der Anschlussförderung durch das Bundes ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert werden. Das Förderprogram m sieht die Bezuschussung für einen Zeitraum von drei Jahren vor.

7.2.2 Bilden von Klima-Clustern Klima-Cluster dienen ebenfalls der Institutionalisierung und Ausweitung bestehender Netzwerkarbeit zum lokalen Klimaschutz. Ihr zentrales Ziel ist es, die Verantwortung für lokalen Klimaschutz in Beckum zu dezentralisieren und weitere Akteure in die aktive Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einzubinden. Gemeinsam mit dem Klimaschutzmanagement als zentrale vernetzende Kraft (bildlich gesprochen als „Spinne im Netz“) kann es so gelingen, eine systematische Struktur von Netzwerken unter breiter Beteiligung der lokalen Akteure aufzubauen und zu institutionalisieren, die alle relevanten Themenfelder des Klimaschutzes abdecken sowie vor allem die standortspezifischen Aspekte abdecken. Im Sinne der Dezentralisierung von Verantwortung für den kommunalen Klimaschutz können lokale „Themenpaten“ in Verbindung mit dem Klimaschutzmanagement die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in ihren individuellen Themenfeldern übernehmen und darüber hinaus die Umsetzung der Maßnahmenempfehlungen aus dem Klimaschutzkonzept sicherstellen bzw. auch fortlaufend neue Maßnahmen (mit)entwickeln, wodurch Synergieeffekte erzielt bzw. Widerstände bestimmter Akteursgruppen gemindert werden können.

7.2.2.1 Organisations- und Teilnehmerstruktur Zum gesamten Klima-Cluster gehört das Klimaschutzmanagement als zentrales Element ebenso wie bereits bestehende oder auch im Zuge des Klimaschutzkonzepts neu gegründete Themen- oder Akteursnetzwerke auf den unterschiedlichen Wirkungsebenen. Aus Sicht der Stadt Beckum findet das gesamte Klima-Cluster so in seiner über die Zeit durchaus dynamischen Zusammensetzung als beständigen Akteur das Klimaschutzmanagement vor Ort, bei dem für den konkreten lokalen Klimaschutz die entsprechenden Fäden zusammenlaufen. Darüber hinaus können inhaltliche Anregungen und strategische Ausrichtungen ausgetauscht werden, indem Akteure der unterschiedlichen Netzwerke in stadtspezifischen Koordinationskreisen zusammengeführt werden. Über das Klimaschutzmanagement erfolgt parallel eine regelmäßige Berichterstattung in den zuständigen politischen Gremien vor Ort.

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Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Bild 22: Beispielhaftes Wirkungsgefüge von Klimaschutzmanagement und KlimaClustern Bei Bedarf können durch eine weitere externe Begleitung der Arbeitskreise bzw. Thementeams professionelle Moderation, fachliche Inputs bzw. deren Organisation erbracht werden.

7.2.2.2 Thementeams und Handlungsfelder Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes wurden bestimmte stadtspezifische Handlungsfelder definiert, in denen zukünftig verstärkt Maßnahmen zum lokalen Klimaschutz umgesetzt werden sollen. Für jedes Handlungsfeld können über das KlimaCluster Thementeams gebildet werden. Über die Benennung von Themenpaten (Stellvertretern der Teams) kann die Verantwortung für das Voranbringen eines Thementeams bzw. Handlungsfeldes gesichert werden. Die Themenpaten können während des Bestehens des Netzwerkes z. B. in regelmäßigen Treffen das eigene Vorgehen mit den Interessen der Stadt Beckum koordinieren. So können beispielsweise in speziell gebildeten Arbeitskreisen im Rahmen der Themennetzwerke einzelne (fachliche) Fragestellungen der Umsetzung des lokalen Klimaschutzes bearbeitet werden. Lösungsvorschläge können sich hierbei auf den Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes beziehen, von dem Klimaschutzmanagement angestoßen oder durch die Interessen der Teammitglieder selbst bestimmt werden.

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7.3 Teilkonzept zur Öffentlichkeitsarbeit Wer im Klimaschutz aktiv ist, sollte auch gemäß dem Leitsatz „Tue Gutes und rede darüber“ sein Handeln transparent darstellen, um zu informieren, zu aktivieren oder gar zu faszinieren. Ein zweiter wesentlicher Bestandteil der Umsetzungsphase des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Beckum ist der Bereich der Kommunikation von bereits durchgeführten sowie geplanten Aktivitäten zum Klimaschutz im Rahmen gezielter und gleichzeitig aufeinander abgestimmter Öffentlichkeitsarbeit.

7.3.1 Hintergrund Eine professionelle und effiziente Öffentlichkeitsarbeit bedeutet vor allem für Kommunen personelle und zeitliche Ressourcen geschickt miteinander zu verknüpfen, da diese Reserven häufig Mangelware sind. Um diese Ressourcen noch effektiver einsetzen zu können, benötigt man das Wissen darüber, welche Medien und Informationskanäle bisher genutzt wurden, welche darüber hinaus existieren und welche Formen der Öffentlichkeitsarbeit für die eigenen Zwecke gezielt angewendet werden können. Im Idealfall ergibt sich für die Stadt Beckum ein Pool von Informationskanälen sowie Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit, der durch seine zentralen Bestandteile des Kontaktaufbaus und der Kontaktpflege zudem eng abgestimmt ist mit dem KlimaCluster. Die durch den Austausch und bzw. mögliche Kooperationen erzielten Synergieeffekte können so wiederum bei dem Klimaschutzmanagement bzw. bei dem Klimaschutzmanager zusammenlaufen.

7.3.2 Zielgruppen Mit einer übergreifenden Konzeption der kommunalen Öffentlichkeitsarbeit wird die Gestaltung bzw. Optimierung der Kommunikation sowohl für Akteure außerhalb der Verwaltung (Unternehmen, Institutionen, Privatpersonen, etc.) als auch der Kommunikation unter den Verwaltungsakteuren selbst verfolgt, um den Klimaschutz in der Stadt Beckum bekannt zu machen, ihn weiter voranzutreiben und dabei die begleitende Öffentlichkeitsarbeit möglichst effizient zu halten. „Wenn die Stadt Beckum wüsste, was die Stadt alles weiß“ – im Falle der verwaltungsinternen Akteure kann es zentrale Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit sein, über die laufenden und geplanten Aktivitäten zu informieren, um eine parallele Bearbeitung ein und desselben oder ähnlichen Themengebietes zu vermeiden. In diesem Rahmen ist es zudem wichtig, die Vorbildfunktion der Stadt Beckum weiter auszubauen. Die Öffentlichkeitsarbeit kann so z. B. Entscheidungsfindungen oder Klimaschutzziele transparent darstellen, Erwartungshaltungen an die kommunalen Aktivitäten relativieren oder Vorwurfshaltungen auffangen. Klimaschutz ist jedoch eine gesamtstädtische Gemeinschaftsaufgabe, bei der es wichtig ist, innerhalb der Stadt Beckum eine ideelle Gemeinschaft bzw. ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen. Dieses trifft vor allem auf die einzelnen Bürger aber auch auf (kleinere und mittlere) Unternehmen zu. Hierbei gilt es vor allem, eine positive Grundstimmung für das Thema zu schaffen aber auch konkrete Anreize aufzuzeigen, selbst aktiv zu werden. Um jedoch breitenwirksam ein solches „Klima für den Klimaschutz“ herstellen zu können, bedarf es auch der Öffentlichkeitsarbeit für verwaltungsexterne Akteure sowie in 113

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

einem nächsten Schritt auch der gemeinsamen Gestaltung von Öffentlichkeitsarbeit. Anzustreben ist hierbei eine kontinuierliche Berichterstattung sowie die Förderung weiterer Aktivitäten durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit für die verschiedenen Zielgruppen im Rahmen der spezifischen Einflussmöglichkeiten. Wirtschaftsunternehmen: die meisten größeren Unternehmen betreiben bereits selbst professionelle Öffentlichkeitsarbeit in erheblichem Umfang. Ein Erfahrungsaustausch mit größeren Wirtschaftseinheiten kann daher zumindest sehr informativ sein. Für die Steigerung der Breitenwirksamkeit der eigenen Öffentlichkeitsarbeit kann es jedoch spannender sein, mit den kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs) zusammen zu arbeiten, da auf dieser Ebene größere Win-Win-Situationen für KMU und Kommune zu erwarten sind. Privatpersonen: Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist, die Menschen in Beckum nicht nur über den Klimaschutz zu informieren, sondern sie auch individuell zum Handeln zu veranlassen. Hierfür kann es z. B. nützlich sein, die Klimaschutzziele transparent zu kommunizieren und mit dem persönlichen Lebensumfeld der Anwohner in Verbindung zu bringen, wodurch eine stärkere Identifikation gefördert wird. Unterstützt werden kann dies durch die gemeinsame Entwicklung der Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit (Außendarstellung mit Logo oder Claim), zumindest jedoch durch die Förderung des Wiedererkennungswertes durch den gemeinsamen Außenauftritt im Rahmen von Aktionen, Materialien, etc. unterschiedlicher Akteursgruppen.

7.4 Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit 7.4.1.1 Logo & Kampagnen-Slogan Um den Wiedererkennungswert der verschiedenen Aktionen im Rahmen des Klimaschutzes in Beckum zu steigern, sollte die Stadt ein einheitliches Logo für den Klimaschutz in Beckum auswählen. Zusätzlich gilt es, einen zu der Stadt Beckum passenden Kampagnen-Slogan auszusuchen. Mit diesen beiden Instrumenten wird jede Aktion im Bereich Klimaschutz versehen

7.4.1.2 Akteure gewinnen: Um Aktionen mit großer Unterstützung, gleichzeitig aber mit minimalem Kostenaufwand durchführen zu können, sollten verschiedene Akteure wie ehrenamtliche Helfer, Kooperationspartner oder Sponsoren innerhalb der Stadt Beckum gefunden werden. Wichtig ist, das Engagement aller teilnehmenden Akteure im Rahmen der Kampagne als besonders positiv und die Teilnahme als gesellschaftlich bedeutsames Privileg herauszustellen („XYZ. Wir sind dabei!“). Ebenso wichtig ist auch zu kommunizieren, dass die jeweiligen Akteure über spezifische Fähigkeiten, Fertigkeiten, Möglichkeiten oder Ressourcen verfügen, die sich zum Wohl der ganzen Stadt und des gemeinsamen Klimaschutzes wirklich gewinnbringend einsetzen lassen.

7.4.1.3 Chancen ausmachen: Zusammen erarbeiten das Klimaschutzmanagement und die Vertreter der Akteure, wo sich im öffentlichen Raum passende Gelegenheiten oder Orte für Klimaschutz114

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Aktionen finden lassen. Angestrebt werden sollten Aktionen mit hoher Breitenwirkung und entsprechender Akzeptanz, z.B. bei Festivitäten/Märkten etc. Weiter kann darüber nachgedacht werden, ob sich durch die geplanten Aktionen sogar finanzielle Mittel für den Klimaschutz in Beckum generieren lassen. Das Klimaschutzmanagement und die Akteursvertreter der Stadt planen natürlich auch gemeinsam, welche Kooperationsgemeinschaften sich für bestimmte Anlässe sinnvoll zusammenschließen können, um effektivere Öffentlichkeitsarbeit zu machen, Kosten zu senken oder größere Aktionen durchzuführen.

7.4.1.4 Prozesse planen: Klimaschutz ist ein Weg der vielen Schritte. Um diese zu unterstützen, sollten Aktionen und Entwicklungsprozesse geplant werden, die zum einen als ganzheitliches Jahresprogramm, zum anderen aber auch in kleinen unabhängigen Einzelmodulen funktionieren. Unbedingt sinnvoll ist die Verbindung beider Vorgaben zu einem Klimaschutzprozess mit mehreren saisonalen Veranstaltungen und einem gemeinsamen Abschluss – in Form einer „Jahresbilanz“, die die Ergebnisse aller Beteiligten präsentiert: Dies bietet Ansporn, um im nächsten Jahr weiterzumachen und sich vielleicht noch zu verbessern.

7.4.1.5 Module wählen: Je nach geplanten Einsatzgebieten und –möglichkeiten können durch das Klimaschutzmanagement und Akteursvertreter passende Module zur Umsetzung aus dem so genannten Kampagnenkoffer ausgewählt werden. Sinnvoll ist hier die Abstimmung der richtigen Abfolge und der Gewichtung.

7.5 Logo & Kampagnen-Slogan Als Logo für die Klimaschutz-Aktionen in Beckum wird ein Pinguin in verschiedenen Varianten vorgeschlagen. Der Pinguin symbolisiert die Wichtigkeit von Klimaschutz und steht stellvertretend für die Zerstörung von Lebensräumen aufgrund des Klimawandels. Zudem ähnelt er in seinen Bewegungen dem Menschen, was es leicht macht, sich mit ihm zu identifizieren. Als Kampagnen-Slogans kommen beispielsweise folgende Leitsätze in Frage: • „Klima. Schutz. Aktion!“ • „Zusammen gutes Klima schaffen“ • „Mission Klimaschutz“ • „Unsere Energie für unser Klima“

Hier wird als Beispiel der Pinguin mit dem Slogan „Klima.Schutz.Aktion!“ kombiniert:

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Bild 23: Maskottchen der „Klima.Schutz.Aktion!“

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7.6 Zusammenstellen eines „Kampagnenkoffers“ Ob sich die Stadt Beckum nun dafür entscheidet mit „Netz“ oder „Nektar“ auf Akteursfang zu gehen („Netz“ bedeutet hierbei die übliche Art, d. h. Plakate, Flyer, etc. – eine aufwändige Jagd, wobei das Netz ggf. sogar ein Loch aufweisen kann; „Nektar“ bedeutet hingegen, die Akteure mit Angeboten anzulocken, die ihnen schmecken, d. h. das Produkt/die Dienstleistung muss attraktiv sein bzw. attraktiv kommuniziert werden) bleibt ihr überlassen. An dieser Stelle sollen einige Vorschläge gemacht werden, mit welchen Instrumenten die Stadt Beckum ihre Öffentlichkeitsarbeit im Klimaschutz gestalten kann. Idee hierbei ist es, den Grundstein eines „Kampagnenkoffers“ für den Klimaschutz zu legen. Dieser soll der Stadt nach Art von Bausteinen einen „Basispool“ von Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit darbieten, die auch mit begrenzten Ressourcen umsetzbar sind, darüber hinaus jedoch auch „gewagte“ Ideen beinhalten, wobei die Instrumente eigenständig anwendbar sind, jedoch auch frei miteinander kombiniert werden und aufeinander aufbauen können. Der „Kampagnen-Koffer“: Klimaschutz-Tipp: In Zusammenarbeit mit der örtlichen Tageszeitung wird jede Woche an einem bestimmten Tag in der Zeitung ein Klimaschutz-Tipp veröffentlicht. Es können alle Leser dazu aufgerufen werden, ihre persönlichen Klimaschutz-Tipps bei dem Klimaschutzmanager einzureichen. Diese werden dann z. B. mit Namen der Tipp-Geber veröffentlicht. Variation: der Klimaschutz-Tipp wird sowohl verwaltungsintern als auch in Abstimmung mit ortsansässigen KMUs im Intranet veröffentlicht. Zentrales Element bleibt die kommunizierte konkrete Handlungsempfehlung.

Kurzinterview: Jede Woche veröffentlicht die Tageszeitung ein Interview mit einer Person des öffentlichen Lebens (Bürgermeister, Schuldirektor, Firmeninhaber, etc.) die stets dieselben drei Fragen beantwortet, z. B.: - Was sind die 3 wichtigsten Themen in Bezug auf Klimaschutz in Beckum in den nächsten 5 Jahren? - Was sind die Dinge, die SIE für den Klimaschutz tun werden bis Ende nächsten Jahres? - Die Stadt Beckum wird 2050 Klimahauptstadt in Deutschland werden. Was sind die 3 wichtigsten Gründe, warum die Jury sich für Beckum entschlossen hat?

Klimaschutz-Konto: Mit einem Klimaschutzkonto macht die Stadt öffentlich, was im Bereich Klimaschutz in Beckum passiert. Hier kann man z. B. sehen, wie viele finanzielle Mittel durch die verschiedenen Programme oder Aktionen für den Klimaschutz eingenommen wurden und wofür das Geld verwendet wurde. Zudem gibt es eine Übersicht, welche Projekte

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schon verwirklicht wurden und welche als nächstes umgesetzt werden sollen bzw. wie viel Geld für eine Umsetzung noch fehlt. Mögliche Erweiterung: Analog zum Prinzip von „Better Place“ wäre es auch möglich, dass Sponsoren konkrete Maßnahmen fördern.

Radiospot / „NO FUNK SPOT“: Hierbei sollte der lokale Radiosender als Sponsor einbezogen werden. Der NO FUNK-SPOT fällt dadurch auf, dass bis auf einen kurzen Abspanntext nichts zu hören ist – eine Art mediale Schweigeminute für das Klima. Im Abspann wird dann knapp erwähnt, dass „die Stimme“ von Promi X NICHT engagiert wurde und stattdessen von den Sponsoren x, y, und z der entsprechende Betrag direkt und ohne Abzüge für Klimaschutzmaßnahmen gespendet werden konnte.

Klimasäule: Es wird eine Litfasssäule für eine bestimmte Zeit (z. B. zwei Wochen) an einer zentralen Stelle in Beckum (z. B. Marktplatz) aufgestellt. An dieser Säule finden alle Interessierten Informationen zum Klimaschutz in Beckum sowie Klimaschutz- und Energiespar-Tipps. Weiter gibt es die Möglichkeit, dass jeder selbst etwas zum Thema Klimaschutz verfasst und auf die Säule schreibt.

Sponsorenlauf: Bei einem Sponsorenlauf werden von den Bürgern Spenden für Klimaschutzprojekte gesammelt. Hierbei wird ein Lauf initiiert, bei dem jeder Teilnehmer persönliche Sponsoren sucht. Die Sponsoren zahlen für eine bestimmte Strecke eine von ihnen vorher festgelegte Spende (z. B. 5 Euro pro km oder Runde). Am Ende wandern alle Spenden in einen Förderfonds, mit dessen Hilfe Klimaschutz-Projekte umgesetzt werden können.

Leuchttürme: Bei dieser Aktion werden nachts zu einer bestimmten Zeit energetisch sanierte Gebäude in Beckum farblich angestrahlt. Hiermit soll gezeigt werden, welche und wie viele Gebäude schon saniert sind, um Anreize für die übrigen Gebäude zu schaffen.

Swing-Cards: Guter Aufhänger Die Swing-Cards hängen z. B. an den Haltestangen in Bussen, Gepäckträgern in der Bahn oder an Türgriffen von Hotels, Pension oder Behörden. Diese Aufhänger können ganz unterschiedliche Inhalte transportieren: Wissenswertes über CO2, Tipps über staatliche Fördermittel, Kurioses aus dem Bereich Energieverbrauch, etc. Genauso gut denkbar sind auch Veranstaltungs-Hinweise oder Informationen der Energieversorger oder Entsorgungsbetriebe. 118

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Wichtig: Die einzelnen Motive sollten weniger belehren als vielmehr neugierig machen und interessieren. Es wird empfohlen, die Motive regelmäßig zu erneuern, um das Interesse an ihrer Präsenz zu verstärken. Durch die Einbindung von Druckereien und Papierherstellern, Recyclern o. ä. können die Materialkosten minimiert werden.

PINGUIN-Post: Herausragende Argumente Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative + Energieversorger, KSI + Tageszeitung, Anzeigenblatt, KSI + Post, KSI + Druckereien, Kartonagenhersteller, Altpapierverwerter Die PINGUIN-Post zeichnet sich durch einzelne oder mehrere Pinguin-Köpfe, schnäbel, -füße aus, die aus diversen Medien herausschauen. Das können Hausbriefkästen, Unternehmenspostfächer, Zeitungen o. ä. sein. Das Außergewöhnliche dieser Post ist das Formatsprengende. Denkbar ist, daraus auch dreidimensionale PappBoxen zu bauen, die die eigentlichen Aktionen oder Informationen beinhalten. Wichtig: Regelmäßige „Updates“ und interessante oder außergewöhnliche Inhalte sorgen für dauerhaftes Interesse. Beispielsweise durch Kooperationspartner im Bereich Druck, Papier, Recycling können Kosten klein gehalten werden.

NO AD-Anzeigen: „Klein“anzeigen mit großem Effekt Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative + verschiedene Finanzierungspartner aus Stadt, Geschäftsleben und Industrie, KSI + Tageszeitung Anzeigenblatt Ähnlich wie bei den NO FUNK-Spots wird hier darauf verwiesen, was nicht gemacht wurde: Statt einer doppelseitigen Vierfarb-Anzeige werden ein paar sehr kleine Anzeigen an prominenten Stellen geschaltet. Diese listen die teilnehmenden Partner auf und den Preis, der nun für den Klimaschutz zur Verfügung steht. Wichtig: Durch Kooperationen mit eingebundenen Zeitungsverlagen können die Kosten gesenkt, mehr Anzeigen (Kampagne) geschaltet oder auf die Aktion im redaktionellen Teil hingewiesen werden. Der Text sollte kurz, knackig und spannend sein, damit die Kleinanzeige auch erinnert wird.

Aktion FÜNF VOR ZWÖLF: Zeit fürs Klima Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative + Energieversorger, Wasserversorger, KSI + Medien (Funk, TV, TZ), KSI + Event-Agenturen, KMUs, Caterer, KSI + Prominente Die Aktion FÜNF VOR ZWÖLF ist zeitlich doppelt terminiert: Es handelt sich zum einen zwangsläufig um die beiden Tage 12.5. und 5.12. an denen die Aktion stattfinden kann, zum anderen ist sie an diesen Tagen grob an den Zeitrahmen Mittag gebunden. Das Ganze wird als Spar-Aktion der Haushalte, Ämter und KMUs konzipiert, die um 5 vor 12 für genau fünf Minuten ihren Strom ausknipsen oder kein Wasser verbrauchen. Gleichzeitig findet ein Event mit Markt-Charakter, Fest oder Stadtteilfest statt, bei dem auch Quiz oder Show mit Prominenten zu sehen sind („Klimaschutz. Wetten, dass…?“) und die Teilnehmer über die Dringlichkeit informiert werden, etwas zu tun. Um 5 vor 12 kann dann für fünf Minuten per Live-Schaltung gesehen werden, ob Wasser- oder Energieverbrauch gemeinsam gesenkt werden können, wenn man will.

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Wichtig: Gerade durch große PR und gute Planung der beteiligten Akteure im Vorfeld können die zweimal im Jahr stattfindenden Klimaschutz-Tage zu einem gelungenen Happening mit Breitenwirkung werden.

INTERNET INFO-SEITEN: Das Klima im Netz Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative + Internet Stadt-Portal, Finanzierungspartner Die INTERNET INFO-SEITEN bilden ein Forum für alle anstehenden Wettbewerbe, Aktionen und Klimabilanzverbesserungen, das über täglich aktualisierte Webpages informiert. Hier kann man Interessantes, Wissenswertes oder Skurriles entdecken oder sich einfach praktische Energie- oder Wasserspartipps holen. Außerdem bieten die INTERNET INFO-SEITEN die Möglichkeit für jeden Interessierten, sich selbst per Blogs an Klimadiskussionen zu beteiligen, mit anderen auszutauschen bzw. Verbesserungsvorschläge zu machen oder auf Missstände hinzuweisen. Die INTERNET INFOSEITEN sind ein zentraler Punkt mit vielen Möglichkeiten und vernetzbaren Bereichen. Wichtig: Dieses Modul sollte immer in Verbindung mit real stattfindenden Aktionen und öffentlichen Veranstaltungen verknüpft werden, um das gemeinsame Handeln aller Beteiligten zu fördern.

GREEN HOUSE: Hausbaufähige Ideen Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative + Architekten, Bauherren, Konstrukteuren, Photovoltaik- u. Dämmmaterial- Produzenten etc. Geplant wird eine Klima-Messe mit Ausstellung. Zum einen werden hier neueste Strom- oder Umwelttechnologie am Haus durch die Hersteller selbst präsentiert, zum anderen können auch private oder öffentliche Bauherren/Architekten diejenigen Entwürfe oder realisierten Architektur-Objekte zeigen, die sie für außerordentlich umweltorientiert oder ressourcensparend halten. Spannend wäre hierbei auch eine bewusste Trennung zwischen wirklich umgesetzten Gebäuden und Skizzen von klimaarchitektonischen Visionen. Weiterhin ist denkbar, die Erlöse der Eintrittsgelder durch den Verkauf von Plakaten, Ausstellungskatalogen oder DVD-Dokumentationen aufzustocken, um sie beispielsweise einem Klimaschutzkonto zuzuschreiben.

PINGUIN WALKING ACTS: Watscheln mit Wirkung Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative + Eventagenturen, Theater, Kinos, Schulen, Kindergärten, KSI + Finanzierungspartner, KSI + Medien. Durch seinen „menschlichen“ Gang lassen sich mit dem PINGUIN als Logofigur auffällige Aktionen durchführen: Vorstellbar sind PINGUIN WALKING ACTS, bei den Dreier-Teams in Pinguin-Verkleidung auftreten. Gelegenheiten gibt es genug, sie reichen von „normalen“ Auftritten bei Umzügen, Sportveranstaltungen; auf Messen, Stadtfesten oder in Fußgängerzonen bis zu „ungewöhnlichen“, beispielsweise in Kinos, Varietés, Theatern oder anderen kulturellen Veranstaltungen. Das PINGUIN-Trio kann dabei alles tun, was dem Klimaschutz nutzt: Mit Plakaten „demonstrieren“, pantomimisch Stromverschwendung aufdecken, bei Beispielen besonders guter Lösungen goldene Eier legen und die Öffentlichkeit mit Tipps, Energiesparbroschüren und 120

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Flugblättern informieren. Wichtig: Die PINGUIN WALKING ACTS können gegen eine freiwillige Spende auf das KLIMASCHUTZKONTO auch von Finanzierungspartnern wie Sparkassen, Unternehmen etc. gemietet werden. Außerdem reicht die Bandbreite ihrer Auftritte von schnell und kurz bis zu groß und spektakulär, z. B. bei großen PINGUIN-Paraden.

BE PINGUIN! Prima Schutzmarke für den Klimaschutz-Markt Akteure und Kooperationspartner: Klimaschutz-Initiative solo, KSI + produzierende Unternehmen, KSI + Kleingewerbetreibende, KSI + Medien. Die Logo-Figur PIGUIN und auffällige Slogans als Verkaufsartikel und FranchiseKonzept. Wahlweise kann die KSI Produkte wie Karten, Poster, Taschen, Tassen, T-Shirts, Caps, Badetücher etc. selbst produzieren und verkaufen oder aber produzierenden Partnern das Logo/die Slogans gegen eine Klimaschutzgebühr zu deren Verwertung überlassen. Durch diese Produkte werden nicht finanzielle Mittel für den Klimaschutz selbst generiert, sondern in gleichem Maße auch eine Bekanntheitssteigerung und ein positiver Multiplikationseffekt erzielt. Mit den sympathischen Klimaschutzmanagern vom Polarkreis kann man seine eigene Haltung zu zeigen und gleichzeitig auch etwas tun. Wichtig: Im Merchandising für eine gute Sache liegt großes Potenzial mit breiter Akzeptanz bei den Käufern, sofern die Produkte gut gemacht sind.

121

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

8 Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung 8.1 Ziel der Erfolgskontrolle Die Erfolgskontrolle bei der Umsetzung des Maßnahmenplans Klima 2020 in Beckum wird zukünftig eine Aufgabe darstellen, welche vornehmlich durch die Position des Klimaschutzmanagements wahrgenommen werden wird. Als zentrale Stelle ist sie sowohl Schnittstelle zwischen den Verantwortlichen der einzelnen Teilbereiche und der politischen Entscheidungsträger, als auch Koordinatorin von zeitlichem Ablauf einzelner Maßnahmen, und Hauptverantwortliche bei der Initiierung und Umsetzung vieler der einzelnen Maßnahmen. Den Überblick über den aktuellen Sachstand hinsichtlich umgesetzter und geplanter Maßnahmen innerhalb der Kommune zu behalten, stellt aufgrund des oftmals großen Zeithorizonts von Klimaschutzmaßnahmen dabei eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Eine Hauptaufgabe wird es sein, den Erfolg bzw. die Wirkung der initiierten Maßnahmen zu evaluieren. Dies ist nicht nur für die kontinuierliche Fortführung des Klimaschutzprozesses als solchem wichtig, sondern hat auch große Bedeutung für die Akzeptanz in der Politik und der breiten Öffentlichkeit. Auch die fortlaufende Begleitung der Umsetzung sowie die Kommunikation von Klimaschutzmaßnahmen wird hierbei eine Kernaufgabe darstellen. Exkurs Evaluation: Evaluation (wörtlich: Bewertung) bezeichnet die Beschreibung, Analyse und Bewertung von Objekten, Funktionen und Systemen. Ihr Ziel ist die Gewinnung von Informationen über den Nutzen, die Effektivität und Effizienz von Produkten, Projekten oder Abläufen im Allgemeinen. Aus der Evaluation lassen sich Ergebnisse zur Entwicklung von Leitbildern ableiten oder auch Handlungsfelder identifizieren. Sie dient des Weiteren der Sensibilisierung sowie dem Monitoring und Controlling. Die Evaluation ist somit ein wichtiges Werkzeug zur Optimierung von Normen, Regeln und Prozessen. Zu beachten gilt es hierbei auch den Unterschied zwischen „mittelbaren“ und „unmittelbaren“ Klimaschutzmaßnahmen. So können einerseits direkt initiierte Maßnahmen gemeint sein, als auch solche, durch deren Hilfe unterschiedlichste Zielgruppen angesprochen werden, um selbstständig Klimaschutzmaßnahmen einzuführen. Eine Bewertung der Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen sollte diesen Umstand berücksichtigen können. Eine genaue Evaluierung der Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen ist jedoch nicht nur notwendig, um eine starke Position gegenüber der Politik vertreten zu können, darüber hinaus ist es auch ein Mittel, die Motivation aller Beteiligten aufrecht zu halten. Auch ist eine mögliche Vergleichbarkeit und Ablesbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen auf diesem Wege zu bewerkstelligen. Nicht zuletzt dient ein solches Vorgehen auch der „Rechtfertigung“ der eigenen Position (Klimaschutzmanager).

122

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

8.2 Zentrale Parameter der Maßnahmenbewertung Um über die Wirkung bzw. Erfolg oder Nichterfolg von Klimaschutzmaßnahmen sprechen zu können, ist es im Vorfeld unbedingt notwendig, das angestrebte Ziel der jeweiligen Maßnahme exakt zu definieren. Dies kann z. B. die Reduktion von CO2Emissionen sein, oder auch die Optimierung des nicht-motorisierten Verkehrs. Auch ist es notwendig, die hierfür eingeplanten Mittel zu dokumentieren, da bei einer Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen natürlich auch – soweit möglich - der erzielte Nutzen ins Verhältnis zu den eingesetzten Kosten gesetzt werden kann. Eine individuelle Zielformulierung für jede einzelne Maßnahme ist auch deshalb notwendig, da es aufgrund der großen Unterschiedlichkeit der Maßnahmen keinen einheitlichen Maßstab geben kann, den man an jede Maßnahme in gleichem Maße legen könnte. Ein Beispiel ist die Umrechnung in monetäre Werte, die sich für die Einsparung von CO2-Emissionen noch bewerkstelligen ließe, für die Sensibilisierung bzw. für eine Bewusstseinsentwicklung der Öffentlichkeit jedoch kaum einen Ansatz bietet. Es wird zu quantitativ erfassbaren, aber auch zu nur qualitativ beschreibbaren Wirkungen kommen. Zudem benötigt eine Wirkungsüberprüfung eine genau formulierte zeitliche Zielsetzung, d. h. um einen Erfolg oder Nichterfolg einer Maßnahme bewerten zu können, ist es notwendig, den genauen zeitlichen Horizont zu kennen, in welchem die Maßnahme „greifen“ soll. Zur allgemeinen Bewertung stehen eine Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen zur Verfügung. Neben den „weichen“ Instrumenten wie

• genaue Beobachtung, • Dokumentenanalyse, • schriftliche Befragung oder • strukturierte Gespräche / Interviews gibt es auch „harte“, wissenschaftliche Methoden, um Erfolg oder Misserfolg von Maßnahmen bewerten zu können. Ein Instrument, welches sich hinsichtlich der Wirkungsüberprüfung von Klimaschutzmaßnahmen etabliert hat, sind Indikatorensysteme.

8.3 Indikatoren Indikatoren dienen dazu, Entwicklungen abzubilden, Tendenzen zu erfassen sowie Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen. Im Wesentlichen helfen sie dabei, komplexe Systeme verständlich und anschaulich zu erklären und abzubilden. Oft finden Indikatoren im Zusammenhang mit Zielsystemen wie Leitbildern oder Masterplänen Verwendung. Mit ihrer Hilfe lassen sich Zielerfüllungsgrade formulieren oder auch konkrete Handlungsfelder aufzeigen. Für den Bereich der Nachhaltigkeit haben sich speziell nach der Aufstellung des KyotoProtokolls unterschiedliche Indikatorensysteme sowohl auf regionaler, nationaler als auch auf internationaler Ebene entwickelt. Nachhaltigkeitsindikatoren sind ein „definierbarer, messbarer Kennwert, dessen absolute Werte bzw. dessen Veränderungsgeschwindigkeit und –richtung aufzeigen sollen, ob sich ein Land, eine Region, eine Kommune oder ein Projekt im Zeitverlauf in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung

123

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

bewegt. Nachhaltigkeitsindikatoren beschreiben sinngemäß den Zustand und die Wieterentwicklung in Bezug auf die Nachhaltigkeit“ 15. Auf regionaler Ebene sind hier beispielsweise „NRW – Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen“ oder „Ginko – Gemeinsam empfohlene Indikatoren zur kommunalen Nachhaltigkeit 2003“ zu erwähnen. Auf staatlicher Ebene existiert u. a. die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, deren Indikatorensystem im April 2002 veröffentlicht wurde und dazu dient, die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung zu evaluieren. So soll das System zum Monitoring und als Erfolgskontrolle der Ziele dienen und die nachhaltige Entwicklung in Deutschland abbilden. Daneben existieren auch auf internationaler Ebene eine Reihe von Indikatorensystemen, die in der Lage sind, nachhaltige Entwicklung zu messen und abzubilden. „Nachhaltigkeitsindikatoren bilden die Grundlage für einen Vergleich unterschiedlicher Zeiträume und geographischer Räume. Die speziellen regionalen Rahmenbedingungen sind dabei allerdings zu berücksichtigen“ 16. Für Beckum wird ein eigenes Indikatorensystem vorgeschlagen, welches für die spezifischen Maßnahmenempfehlungen des Maßnahmenplans Klima 2020 entwickelt wird.

8.4 Indikatorenmodell für den Maßnahmenplan Klima 2020 Zuerst wird für jede einzelne Maßnahme des Handlungsprogramms der jeweilige Erfolgsmaßstab formuliert. Anschließend werden die Indikatoren ausgewählt, die in der Lage sind, den Erfolg der Maßnahme zu bestimmen. Kürzel

Titel Maßnahme Selbstverpflichtung CO2Einsparung kommunale Gebäude

Erfolg Selbstverpflichtung zur CO2-Einsparung bis 2020 eingehalten

Erfolgsindikator Eingesparte Tonnen CO2 bis zum Jahr 2020

KomStadt 2

Selbstverpflichtungserklärung energiesparend Neubauen und Sanieren

Unterschreitung der Anforderungen EnEV 2009, Vorgriff auf EnEV 2012

KomStadt 3

Selbstverpflichtung Erneuerbare Energien

Beschluss und Umsetzung mit entsprechendem prozentualen Anteil in 2020

Reduzierte Verbräuche im Vergleich zu EnEV 2009 und entsprechend eingesparte Energiekosten in " Prozentualer Anteil des Stroms und der Wärme aus regenerativen Energiequellen in 2020

KomStadt 4

Ausbau / Optimierung des Energiemanagements

Dauerhafte Einsparungen zw. 5 und 15% der Energieverbräuche

KomStadt 1

15

vgl.: Born, Manfred; de Haan, Gerhard, 2003: 2

16

vgl.: Born, Manfred; de Haan, Gerhard, 2003:.5f

Eingesparte Energieverbräuche und Energiekosten in "

Überprüfung Jährliche Überwachung und Auswertung der Energieverbräuche in kommunalen Gebäuden Stichprobenartige Prüfung bei einzelnen Bauvorhaben

Jährliche Bilanzierung des Anteils Erneuerbarer in den Energieverbräuchen der kommunalen Gebäude Fortlaufende Energiebilanzierung

124

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

KomStadt 5 KomStadt 6

Bis 2030 Sanierung aller öffentlichen Gebäude Optimierung Straßenbeleuchtung

Umsetzung Erneuerung aller relevanten Leuchten bis 2020

KomStadt 7

Modellprojekt CO2-freie Schule

Auswahl und tasächliche Umsetzung des Projektes

KomStadt 8

Klimafreundliche Beschaffung

Beschluss und Umsetzung

KomStadt 9

CO2-neutrale Dienstreisen

KomStadt 10

Energieautarke Kläranlage

alle Dienstreisen geschehen CO2neutral (Ausgleich nach atmosfair) Umsetzung

KomStadt 11

Energieautarker Betriebshof

Umsetzung

KomStadt 12

Baukasten zur Durchführung von Nutzerprojekten

Initiierung eines Projektes pro Jahr

KomStadt 13

Teilnahme: 100 Klimaschutzsiedlungen NRW

Realisierte Siedlung anerkannt als Klimaschutzsiedlung NRW

KomStadt 14

Energieeffizienter Gewerbepark

EffGeb 1

EffGeb 2

EffGeb 3

Eingesparte Energiekosten in " bzw. Energieverbräuche Anzahl erneuerter Leuchten, Eingesparte Energiekosten in " bzw. Energieverbräuche Rechnerischer Nachweis der CO2Freiheit z.B. Anteil Ökopapier am Gesamtpapiervolumen, Energielabel der Bürogeräte Gefahrene Kilometer und „ausgeglichene“ Kilometer

regelmäßige Dokumentation des Sanierungsstandes jährliche Abfrage der sanierten Leuchten bei evb

Konzeptionelle eines Begleitung entsprechenden Modellprojektes Stichprobenartige Prüfung

Prüfung der quantitativen Relationen

Rechnerischer Nachweis der CO2Freiheit, Eingesparte Energiekosten in " Rechnerischer Nachweis der CO2Freiheit, Eingesparte Energiekosten in " Anzahl nach Baukasten durchgeführter Nutzerprojekte Realisierte Siedlung anerkannt als Klimaschutzsiedlung NRW

Konzeptionelle Begleitung eines entsprechenden Modellprojektes

Verringerung des Energieverbrauchs um 10 – 15 % unter EnEV 2009

Tatsächlicher Energieverbrauch in Betrieben

Zielüberprüfung stichprobenartig der EnEVNachweise

Netzwerk „Energetische Gebäudesanierung“

Aufbau eines entsprechenden Netzwerks mit breiter Akteursbeteiligung

Teilnahme an den Netzwerktreffen

Verstärkte lokale Nutzung von „Energiesch sparen!“ Ausbau des lokalen Energiebera-

Verknüpfung von kreisweiten und städtischen Maßnahmen Mehr als 3 Beratungssprechstun-

Teilnahme thematisch relevanter Akteure, Anzahl der Treffen, vereinbarte Kooperationen Wahrnehmung / Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit Anzahl der Beratungen pro

Regelmäßige Dokumentation der

Konzeptionelle Begleitung eines entsprechenden Modellprojektes Kontrolle der Inanspruchnahme Konzeptionelle Begleitung eines entsprechenden Modellprojektes

Befragungen der Öffentlichkeit

125

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

tungsangebotes EffGeb 4

Förderprogramm „Faktor 5“

EffGeb 5

Flächendeckende Haus-zu-HausBeratung

EffGeb 6

Einheitliche Präsentation guter Sanierungsbeispiele

EffGeb 7

Plattform für Bauherrenerfahrungsaustausch Energie-Coaching für Unternehmen

EffGeb 8

EffGeb 9

Themenspezifische Kampagnen KMU

EffGeb 10

„Firma-zu-Firma“ – Beratungsprogramm

EffGeb 11

Einführung von ÖKOPROFIT (über Kreis)

EffGeb 12

Baubegleitende Qualitätssicherung

den pro 1.000 Einwohner 10 energetisch sanierte Gebäude pro Jahr

Jahr/1.000 Einwohner Anzahl der Gebäude, energetischer Sanierungsstandard

70% der Haushalte werden erreicht, Initiierung von Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung bei den beratenen Haushalten Einheitliche Darstellung unter Dachmarke, Aufbereitung von 5 Sanierungsbeispielen pro Jahr, motivatorische Wirkung Akzeptanz / Wahrnehmung unter den Bauherren 10 Beratungen pro Jahr, Initiierung von Energiesparmaßnahmen Entwicklung und Durchführung von je 1 Informationskampagne pro Jahr, Initiierung von Maßnahmen 80% der Unternehmen werden erreicht, Initiierung von Energieeffizienzmaßnahmen bei den beratenen Unternehmen Teilnahme von jährlich 5 Betrieben aus Beckum

Anzahl beratene Haushalte, Initiierte Investitionssummen

Durchführung von jährlich 10 energetischen Qualitätssicherungen

Inanspruchnahme Dokumentation des Sanierungsstandes, Auslastung des Förderprogramms Auswertung der Beratungszahlen, Fragebogenaktion ein Jahr nach Durchführung der Beratungsaktion

Anzahl der Sanierungsbeispiele

Befragung: Wiedererkennungswert und motivierende Wirkungder Präsentationsform

Große (wachsende) Teilnehmerzahl

Dokumentation der Akzeptanz

Anzahl beratene Unternehmen, initiierte Energiesparmaßnahmen Anzahl Kampagnen, erreichte Unternehmen, umgesetzte Maßnahmen in KMU

Dokumentation der Beratungsaktionen

Anzahl beratene Unternehmen, Initiierte Investitionssummen

Auswertung der Beratungszahlen, Fragebogenaktion ein Jahr nach Durchführung der Beratungsaktion

Anzahl beteiligte Unternehmen aus Beckum, Eingesparte Energiekosten in " oder eingesparte Tonnen CO2 in den Unternehmen Anzahl der Qualitätssicherungen, begleitete Maßnahmen

Dokumentation der teilnehmenden Unternehmen

Befragungen KMU

Befragung der Berater, Kontrolle der Akzeptanz durch Befragung Bauherren

126

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

RegEn 1

Kampagne zu Solarenergienutzung ‚SolarBeckum’ Wirtschaftlichkeit Erneuerbare komm. Gebäude Einsatz von Holz in öffentlichen Gebäuden

Erhöhung der m2Zahl an Kollektorfläche auf Topwerte Solarbundesliga Erhöhung der m2Zahl an Kollektorfläche Umsetzung aller sinnvollen Projekte bis 2020

m2 Kollektorfläche

Monitoring

Anzahl kWh aus regenerativen Energiequellen Anzahl der Projekte

Monitoring

RegEn 4

Konzept für Windkraftpotenziale

Erzeugte Energiemenge aus Windenergie

RegEn 5

Konzept Ausbau Nahwärmenetz und dezentrale KWK Stärkung der evb als lokaler Akteur

Konzept und Neubewertung Vorranggebiete, Initiierung neuer Anlagen bzw. Repowering Erstellung eines entsprechenden Konzeptes, Initiierung neuer Anlagen Erhöhung des Entscheidungseinflusses von Stadt bei evb Realisierung von 1 Anlage pro Jahr

RegEn 2 RegEn 3

RegEn 6

RegEn 7

RegEn 8

Initiierung dezentraler KWKAnlagen im Gewerbe Gewinnung Hackschnitzel

Verk 1

Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV

Verk 2

Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr

Verk 3

Verkehrs- und Mobilitätserziehung

Verk 4

Stetiger Ausbau des Radwegenetzes

Verk 5

Prüfung des Aufbaus einer Radstation

Anzahl neuer KWKAnlagen und Absatz Nahwärme

Konzeptionelle Begleitung eines entsprechenden Modellprojektes Regelmäßige Bilanzierung des Windenergieanteils Abfrage Absatzmengen Nahwärme sowie installierter BHKW-Anlagen

Mehrheitsverhältnisse Anzahl Anlagen, reduzierte CO2 – Emissionen

Jährliche Abfrage installierter BHKW bei evb

Erhöhung der regional gewonnenen regenerativen Energieträger

Anteil der regional gewonnenen regenerativen Energieträger

Regelmäßige Überprüfung durch SBB

Erhöhung des ÖPNVVerkehrsanteils um ca. 1%-2%-Punkte bis 2020 Erhöhung des Radverkehrsanteils um ca. 1%-2%-Punkte bis 2020

am ÖPNV-Anteil Modal-Split, CO2Einsparung in Tonnen

Langfristige und Nachhaltige Förderung von umweltverträglicher Mobilität Erhöhung des Radverkehrsanteils um ca. 1%-2%-Punkte bis 2020

Veränderung des Modal-Splits, CO2Einsparung in Tonnen

Umsetzung Maßnahme 2020

Radverkehrsanteil am Modal-Split, CO2-Einsparung in

Verkehrserhebung zum Modal-Split Beckums (z. B. alle 5 Jahre), jährliche CO2-Bilanzierung Verkehrserhebung zum Modal-Split Beckums (z. B. alle 5 Jahre), jährliche CO2-Bilanzierung Verkehrserhebung zum Modal-Split Beckums (z. B. alle 5 Jahre), jährliche CO2-Bilanzierung Jährliche Bilanzierung der neu gebauten Radwege, jährliche CO2Bilanzierung Verkehrserhebung zum Modal-Split Beckums (z. B. alle

der bis

Radverkehrsanteil am Modal-Split, CO2-Einsparung in Tonnen

Bau neuer Radwege in Kilometern, CO2-Einsparung in Tonnen

127

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Tonnen Verk 6

Einführung eines BürgerBusses Einsatz von Autogas/Erdgasfahrzeuge n

Mind. 1 BürgerBus bis 2011 im Einsatz Einsatz von ca. 5-10 Erdgasfahrzeugen bis 2020

Verk 8

Einsatz von Elektromobilität

Einsatz von ca. 3 Elektrofahrzeugen bis 2020

Verk 9

Einsatz von Leichtlaufreifen und –ölen

Verk 10

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Strukt 1

Einrichtung eines Klimaschutzmanagements

Strukt 2

Gründung Arbeitskreis „Klimaschutz“

Strukt 3

Kampagne „Klima für Klimaschutz“

Umrüstung der kommunalen Fahrzeuge bis 2020 (ca. 50%) Erhöhung des ÖPNV- und Radverkehrsanteils um je ca. 1%-2%-Punkte im Beschäftigtenverkehr bis 2020 Schaffung einer Koordinierungsstelle mit entsprechender personeller und finanzieller Ausstattung Einbindung der wichtigsten Akteure im Konzern Stadt Beckum, Initiierung von Projekten Entwicklung und Umsetzung einer Kampagne mit entsprechender Breitenwirkung

Strukt 4

Auflage eines Bürgerfonds

Strukt 5

Energieberatungsbaustein „Energiesparen zu Hause“

Strukt 6

Qualifizierung für Handwerker und Architekten

Verk 7

Mobilisierung privater Gelder für lokalen Klimaschutz (Zielgröße 100.000 " pro Jahr) Sensibilisierung und Information der privaten Haushalte Jährliche Schulung von 15 Handwerkern aus Beckum in energierelevanten

CO2-Einsparung in Tonnen Anzahl der in Beckum zugelassenen Erdgasfahrzeuge, CO2-Einsparung in Tonnen Anzahl der in Beckum zugelassenen Elektrofahrzeuge, CO2-Einsparung in Tonnen CO2-Einsparung in Tonnen

5 Jahre), jährliche CO2-Bilanzierung Jährliche CO2Bilanzierung Jährliche Auswertung der PKWZulassungsstatistik, Jährliche CO2-Bilanzierung Jährliche Auswertung der PKWZulassungsstatistik, Jährliche CO2-Bilanzierung Jährliche CO2Bilanzierung

am ÖPNV-Anteil Modal-Split, CO2Einsparung in Tonnen

Verkehrserhebung zum Modal-Split Beckums (z. B. alle 5 Jahre), jährliche CO2-Bilanzierung

Personalkapazität, jährliche Finanzmittel

Eigener jährlicher „Rechenschaftsbericht“

Teilnehmer, Entwicklung neuer Projekte

Teilnahme am Arbeitskreis

Wiedererkennung von Logo und Claim bei Zielgruppen, Verbindung mit Thema Klimaschutz in Beckum Summe in "

Befragung: Wahrnehmung in der Öffentlichkeit Evtl.: Zugriffe Homepage

Anzahl gewonnene Multiplikatoren und Vorträge, Anzahl der erreichten Haushalte Anteil teilnehmender Handwerker

Abfrage bei Multiplikatoren

Bilanzierung des mobilisierten Kapitals

Abfrage bei Weiterbildungsträger

128

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Strukt 7

Allianz für Klimaschutz in Beckum

Strukt 8

Öffentliche Selbstverpflichtung Energieeinsparung

Fragestellungen Beteiligung eines möglichst breiten Spektrums an Personen des öffentlichen Lebens, Unternehmensvertretern, Politik und Verbänden Beteiligung eines möglichst breiten Spektrums an Institutionen und Personen, Reduktion der CO2Emissionen

Anzahl der Personen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit

Teinahme an der Allianz, Befragung der Bevölkerung

Anzahl der Selbstverpflichtungen, eingesparte Tonnen CO2 /a

Bilanzierung der Einhaltung der Selbstverpflichtung

Tabelle 16: Maßnahmen- und Erfolgsindikatoren

Die begleitende Erfolgskontrolle der Umsetzung des Maßnahmenplans Klima 2020 für Beckum ist eine Aufgabe, die durch das Klimaschutzmanagement weitestgehend intern geleistet werden sollte. Dafür ist ein Zeitbudget von ca. 10% der verfügbaren Arbeitszeit erforderlich, ggf. auch ein Sachmitteletat von 2.000 – 5.000 "/a für die Durchführung einfacher Befragungen ggf. mit Kooperationspartnern (z. B. Schulen, evb) Ein begleitendes Berichtswesen gegenüber der Politik gibt dabei Einblick über den Entwicklungsstand hinsichtlich der geplanten und der tatsächlichen zeitlichen Umsetzung. Gleichzeitig dient eine schriftliche Dokumentation des Umsetzungsstandes nicht nur dem Gesamtüberblick, sondern lässt gleichermaßen Rückschlüsse hinsichtlich des jeweils nächsten notwendigen Arbeitsschrittes zu.

129

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

9 Zusammenfassung 9.1 Zielsetzung Die Stadt Beckum verfolgt seit den Energiekrisen in den 1970er Jahren eine Politik zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Dies verdeutlichen zahlreiche Aktivitäten wie der Aufbau eines Energiemanagementes in den kommunalen Gebäuden, der Betrieb eines KWK-gestützen Nahwärmenetzes, die erfolgreiche Durchführung von Nutzerprojekten an dreizehn Schulen, die Beratung privater Gebäudeeigentümer im Rahmen der kreisweiten Aktion „Energiesch Sparen!“ oder . vielfältige Fördermaßnahmen im Bereich Radverkehr, ÖPNV und der Verkehrsberuhigung. Mit der Erstellung eines aktuellen integrierten Klimaschutzkonzeptes für Beckum soll das bisherige Engagement inhaltlich auf eine aktuelle Grundlage gestellt und ein neues – unter den konkreten Rahmenbedingungen in Beckum realistisches und umsetzbares – Maßnahmenprogramm mit Handlungsempfehlungen unter Einbindung weiterer Akteure in der Stadt entwickelt werden. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, ob und wie die Stadt Beckum ihre eigenen Zielsetzungen aus dem bisherigen Rahmenkonzept Klima und Energie erreichen kann, die sich an den Zielvorgaben der Bundesregierung u.a. mit

• Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40%, • Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrom 25 – 30% und • Anteil erneuerbarer Energien an Gesamtwärme 14% orientieren.

9.2 Ergebnisse der CO2-Bilanz In Beckum wurden im Jahr 2007 insgesamt 936 GWh Energie verbraucht. Den größten Verbrauchssektor bilden die privaten Haushalte mit 39% des gesamten Energieverbrauchs. Den zweitgrößten Anteil hat der Verkehrssektor mit 33% des Energieverbrauchs. Genau 25% des Energieverbrauchs entfallen auf die Wirtschaftssektoren der Stadt Beckum, Industrie, die am Emissionshandel teilnimmt ist darin nicht enthalten. Den geringsten Teil des Energieverbrauchs haben die kommunalen Liegenschaften mit 3% des städtischen Energieverbrauchs.

130

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Bild 24: Gesamtenergieverbrauch nach den Verbrauchssektoren private Haushalte, Primär und Sekundärwirtschaftssektor, Tertiärer Wirtschaftssektor, kommunale Liegenschaften und Verkehr

Bild 25: CO2-Ausstoß je Einwohner 131

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Der CO2-Ausstoß pro Einwohner (unter Berücksichtigung der in der gesamten Prozesskette eines Energieträgers entstehenden Emissionen) lag in Beckum im Jahr 2007 bei 8,23 Tonnen. Der Bundesdurchschnittswert lag im selben Jahr bei 10 Tonnen pro Einwohner und Jahr, beinhaltet aber auch die Industrie, die dem Emissionshandel unterliegt und die in Beckum nicht mit bilanziert wurde. In Beckum ergibt sich eine Reduktion der Emission um 0,68 Tonnen (7,6 %) seit 1990. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ortspezifische Daten für den Verkehrsbereich nur für 2007 zur Verfügung gestanden haben. Hierbei machen die leitungsgebundenen Energieträger Strom, Erdgas und Fernwärme mit 4,4 Tonnen CO2 pro Einwohner im Jahr 2007 rund 53,5 % der Emissionen aus. Bei den nicht leitungsgebundenen Energieträgern sind den erneuerbaren Energieträgern Holz, Umweltwärme, Sonnenkollektoren und Biogase keine Emissionen zugerechnet. Strom aus erneuerbaren Energieträgern, wie zum Beispiel Windkraft, fließt in die Emissionen der Gesamtstrommenge mit über den lokalen Strom-Mix ein. Heizöl, Flüssiggas und Steinkohle kommen mit 1,3 Tonnen CO2 pro Einwohner auf 16,3 % der Emissionen. Im Bereich Verkehr verbleiben für die Treibstoffe Benzin, Diesel und Kerosin 2,48 Tonnen (24,2 %). Im Bereich Verkehr bestätigen die Ergebnisse der CO2-Bilanzierung die starke Dominanz des motorisierten Individualverkehrs innerhalb des Beckumer Stadtgebietes. Die Reduzierung diese Verkehrszweigs wurde bereits im Verkehrsentwicklungsplan von 1993 als ein wichtiges Handlungsfeld für die zukünftige Verkehrsentwicklung Beckums identifiziert. Im bundesweiten Vergleich liegen die durch Verkehr verursachten CO2Emissionen pro Einwohner rund 11% über dem Durchschnittswert.

9.3 Wirtschaftliche CO2-Minderungspotenziale Auf Basis der in bundesweiten Studien ermittelten Einsparpotenziale wurden für die Energiesituation in Beckum die in den einzelnen Verbrauchssektoren sowie Anwendungszwecken für Energie wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale bis 2020 errechnet. Dabei ergibt sich folgendes Bild:

132

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Bild 26: CO2-Einspapotenziale über Verbrauchssektoren in Tsd.t CO2/a Das Bild 27 zeigt die relativen und absoluten Energieeinsparpotenziale bis zum Jahr 2020 sowohl in der Betrachtung über die Energieträger als auch über die Verbrauchssektoren. Es wird angenommen, dass in den aufgezeigten Bereichen wie zum Beispiel Information und Kommunikation in den privaten Haushalten in den kommenden zehn Jahren die wirtschaftlichen Einsparpotenziale ausgeschöpft werden.

Bild 27: Vergleich des Endenergieverbrauchs vor und nach Realisierung der Einsparpotenziale in GWh/a Die dunkelgrünen Balken zeigen den jeweiligen Endenergieverbrauch (in GWh/a) im Jahr 2007 und im Vergleich dazu die hellgrünen Balken den möglichen erzielbaren Endenergieverbrauch nach der Umsetzung der wirtschaftlich möglichen Einsparungen. Man sieht eine mögliche Gesamteinsparung von 20%. Das höchste Einsparpotenzial auf der Seite der Energieträger findet man mit 27% bei den Stromanwendungen. Das mengenmäßig höchste Einsparpotenzial in den Verbrauchssektoren zeigt sich bei den

133

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

privaten Haushalten in Beckum. Aus diesem Grund sollten hier Maßnahmen und Strategien ansetzen. Die CO2-Minderungspotenziale können im Verkehrssektor insbesondere durch eine umweltverträglichere Gestaltung des Modal-Splits gehoben werden, indem durch geeignete Maßnahmen die Verkehrsanteile von Fußgängern, des Fahrradverkehrs und des ÖPNV erhöht werden. Eine Verlagerung des Modal-Splits vom motorisierten Individualverkehr zum ÖPNV um 1%-Punkt führt zu einer jährlichen Einsparung von etwa 1000 Tonnen, bei sonst gleichen Rahmenbedingungen.

9.4 Maßnahmenplan Klima 2020 für Beckum Auf Basis der bisherigen Aktivitäten in Beckum, den Ergebnissen aus den Interviews und den aus Sicht der Gutachter für Beckum sinnvollen Maßnahmen für kommunale Klimaschutzaktivitäten wurde ein Maßnahmenplan für Beckum bis zum Jahr 2020 vorgeschlagen, der zahlreiche Maßnahmenvorschläge zu den Handlungsfeldern

• „Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung“, • „Energieeffizienz im Gebäudebestand“, • „Erneuerbare Energien und Energieversorgung“, • „Verkehr“ • und „Strukturen, übergreifende Maßnahmen“ umfasst. Die Gutachterempfehlungen sind dabei farbig hinterlegt (der Maßnahmenplan sowie der Zeit- und Kostenplan finden sich vergrößert auch im Anhang):

134

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Bild 28: Übersicht Maßnahmenplan Klima 2020 für Beckum

135

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Zeit und Finanzierungsplan Klimaschutzkonzept Beckum

Beraterempfehlungen

Maßnahmen Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung

Summe

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Selbstverpflichtung zur CO2 Einsparung Selbstverpflichtung en.sp Bauen Selbstverpflichtung Erneuerbare Energien Optimierung des Energiemanagements Bis 2030 Sanierung aller öffentlichen Gebäude Optimierung Straßenbeleuchtung Modellprojekt CO2-freie Schule Klimafreundliche Beschaffung CO2-neutrale Dienstreisen Energieautarke Kläranlage Energieautarker Betriebshof

Kosten in ! pro Jahr

KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt

2010 0! 0! 0! 0!

Teilnahme: 100 Klimaschutzsiedlungen NRW Energieeffizienter Gewerbepark

n.b.

2011 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 4.000

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2012 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 9.000 0 640 0 0 3.000

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2013 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 3.000 5.000 3.000

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2014 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2015 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2016 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2017 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2018 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2019 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

2020 0! 0! 15.000 ! 60.000 ! n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

0 0 0 640 0 0 0

! ! ! ! ! ! !

n.b.

10.000 !

15.000 !

0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

0!

14.640 !

142.640 !

126.640 !

115.640 !

115.640 !

115.640 !

75.640 !

75.640 !

75.640 !

75.640 !

75.640 !

Baubegleitende Qualitätssicherung

2010 0! 10.000 ! 6.000 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 0! 5.000 ! 0! 0!

2011 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 10.000 ! 15.000 ! 5.000 ! 0! 15.000 !

2012 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 5.000 !

2013 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 5.000 !

2014 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2015 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 10.000 ! 5.000 ! 5.000 ! 2.000 ! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2016 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2017 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2018 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2019 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

2020 2.000 ! 10.000 ! 8.750 ! 0! 5.000 ! 5.000 ! 0! 0! 20.000 ! 5.000 ! 0! 0!

Gesamt etwa 0,7Mio. !

31.000 !

87.750 !

72.750 !

72.750 !

67.750 !

67.750 !

55.750 !

55.750 !

55.750 !

55.750 !

55.750 !

2010 0! 0! 0! 15.000 ! 2.500 !

2011 10.000 ! 0! 3.500 ! 12.000 ! 5.500 ! n.b. n.b. 9.000 ! 2.000 !

2012 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2013 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2014 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2015 10.000 ! 0! 3.500 ! 0!

2016 10.000 ! 0! 0! 0!

2017 10.000 ! 0! 0! 0!

2018 10.000 ! 0! 0! 0!

2019 10.000 ! 0! 0! 0!

2020 10.000 ! 0! 0! 0!

3.000 ! 0!

3.000 ! 0!

20.500 !

42.000 !

16.500 !

16.500 !

2010 10.000 ! 10.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 1.000 ! 0! 2.500 ! 0! 1.100 ! 1.800 !

2011 12.000 ! 8.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 2.500 ! 0! 1.100 ! 300 !

2012 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 2.500 ! 24.000 ! 1.100 ! 300 !

43.600 !

61.100 !

2010 0! 0! 30.000 ! 0! 0! 0! 0! 10.000 !

Gesamt etwa 1Mio. !

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Summe

Netzwerk „Energetische Gebäudesanierung“ Verstärkte lokale Nutzung von „Energiesch sparen!“ Ausbau des lokalen Energieberatungsangebotes Förderprogramm „Faktor 5“ Flächendeckende Haus-zu-Haus-Beratung Einheitliche Präsentation guter Sanierungsbeispiele

Themenspezifische Kampagnen „Firma-zu-Firma“ - Beratungsprogramm

Kosten in ! pro Jahr

Maßnahmen Energieeffizienz im Gebäudebestand EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb

RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn

1 2 3 4 5 6 7 8

Summe

Kampagne zu Solarenergienutzung ‚SolarBeckum’ Wirtschaftlichkeit Erneuerbare komm. Gebäude Einsatz von Holz in öffentlichen Gebäuden Konzept Ausbau Nahwärmenetz und dezentrale KWK Stärkung der evb als lokaler Akteur Initiierung dezentraler KWK-Anlagen im Gewerbe Gewinnung von Holzhackschnitzeln

Kosten in ! pro Jahr

Maßnahmen Erneuerbare Energien / Energieversorgung

Gesamt etwa 0,2Mio. !

n.b.

n.b. 0! 3.000 !

n.b. n.b.

n.b. n.b.

n.b. n.b. 3.000 ! n.b. 0!

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

0!

0!

0!

0!

0!

0!

16.500 !

13.500 !

10.000 !

10.000 !

10.000 !

10.000 !

10.000 !

2013 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 24.000 ! 1.100 ! 300 !

2014 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 1.100 ! 300 !

2015 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2016 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2017 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2018 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2019 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

2020 6.000 ! 6.000 ! 4.000 ! 13.200 ! 0! 20.000 ! 0! 0! 0! 300 !

77.100 !

74.600 !

50.600 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

49.500 !

2011 9.900 ! 0! 25.000 ! 0! 6.500 ! 10.000 ! 15.000 ! 5.000 !

2012 9.900 ! 0! 25.000 ! 0! 6.500 ! 0! 15.000 ! 5.000 !

2013 9.900 ! 0! 25.000 ! 0! 6.500 ! 0! 15.000 ! 5.000 !

2014 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2015 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2016 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2017 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2018 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2019 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

2020 33.000 ! 0! 25.000 ! 0! 0! 0! 15.000 ! 5.000 !

40.000 !

71.400 !

61.400 !

61.400 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

78.000 !

149.740 !

404.890 !

354.390 !

340.890 !

328.490 !

324.390 !

268.890 !

268.890 !

268.890 !

268.890 !

268.890 !

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Summe

Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr Verkehrs- und Mobilitätserziehung Stetiger Ausbau des Radwegenetzes Prüfung des Aufbaus einer Radstation Einführung eines BürgerBusses Einsatz von Autogas-/Erdgasfahrzeugen Einsatz von Elektromobilität Einsatz von Leichtlaufreifen und -ölen Betriebliches Mobilitätsmanagement

Kosten in ! pro Jahr

Maßnahmen Verkehr Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk

Gesamt etwa 0,6Mio. !

Maßnahmen Strukturen, Übergreifende Maßnahmen 1 2 3 4 5 6 7 8

Summe

Einrichtung einer Klimaschutzmanagement-Stelle

Energieberatungsbaustein „Energiesparen zu Hause“

Öffentliche Selbstverpflichtung Energieeinsparung Gesamt etwa 0,8Mio. !

Kosten in ! pro Jahr

Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt

Gesamtsumme Gesamt etwa 3,2Mio. !

Bild 29: Übersicht Zeit- und Kostenplan zum Maßnahmenplan Klima 2020 für Beckum

9.5 CO2-Einsparungen Maßnahmenplan in Relation zu CO2-Zielen Soweit dies möglich war, wurden die aus den vorgeschlagenen Maßnahmen resultierenden CO2-Einsparungen quantifiziert und in Relation zu den Zielsetzungen der Stadt Beckum gesetzt. Das Ergebnis stellt sich wie folgt dar:

136

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Maßnahmenplan nach Handlungsfeldern Wärme und Strom Tsd. t CO2/a KommStadt EffGeb RegEn/EV Strukt Summe relativ zum 40%-Ziel relativ zu 2007 (=100%)

3,5 4,6 23,7 2,1 34,0 40% 16%

Tabelle 17: Maßnahmenplan nach Handlungsfeldern

Bezieht man die Verkehrsemissionen mit ein, steigt die Minderung um 9.345 t/a. Damit ergibt sich für den vollständigen Maßnahmenplan die folgende Zusammensetzung nach Handlungsfeldern:

Verkehr Strukt 20% 5% EV ohne Wind 6%

KommStadt 11% EffGeb 14% Wind 44% Summe 45.779 t/a

Bild 30: Beitrag der einzelnen Maßnahmenempfehlungen zur gesamtstädtischen CO2Einsparung

Der kommunale Maßnahmenplan reicht somit allein nicht aus, um die angestrebte Minderung zu realisieren. Hier sind weitere flankierende Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene sowie der EU erforderlich.

137

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

9.6 Netzwerkbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Erfolgskontrolle Zahlreiche der vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich nur in einer breiten Kooperation mit weiteren Akteuren in Beckum realisieren. Zur dauerhaften Festigung dieser Kooperationen wird die Bildung entsprechender Netzwerke empfohlen:

Bild 31: Beispielhaftes Wirkungsgefüge von Klimaschutzmanagement und KlimaClustern

Parallel sollte über eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit mit hohem Wiedererkennungs- und Identifikationspotenzial auch ein entsprechendes „Klima für Klimaschutz“ in Beckum geschaffen werden:

138

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

Bild 32: Klima.Schutz.Aktion! Im Rahmen der Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung gilt es fortan, das vorliegende Klimaschutzkonzept auf einem aktuellen Stand zu halten sowie die noch umzusetzenden Maßnahmen in festgelegten Intervallen hinsichtlich ihrer Klimaschutzwirkung zu prüfen.

139

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

10 Literatur, Quellenangaben BMU 2008: "Leitstudie 2008" - Weiterentwicklung der "Ausbaustrategie Erneuerbare Energien" vor dem Hintergrund der aktuellen Klimaschutzziele Deutschlands und Europas, Berlin BAFA – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle 2009: Förderdaten erneuerbare Energieträger in Beckum im Förderzeitraum 2000 bis 31.08.2009 Born, Manfred; de Haan, Gerhard, 2003, Methodik, Entwicklung und Anwendung von Nachhaltigkeitsindikatoren. o. O. Bundesagentur für Arbeit, 2008: Pendlerdaten mit Angabe zu Ein- und Auspendlern CEMEX WestZement 2008: Aktualisierte Umwelterklärung November 2008 Werk Kollenbach Ecospeed 2010: EcoRegion - Daten Ländermodell Deutschland Evb – Energieversorgung Beckum 2009: Verbrauchsdaten 1993 – 2008 IT.NRW – Information und Technik Nordrhein-Westfalen 2009: Bevölkerungsstand – Gemeinden – Stichtag 31.12. IT.NRW – Information und Technik Nordrhein-Westfalen 2009: Datenblatt 1 - Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Arbeitsort) nach WZ 73, Stichtag 30.06. + Beschäftigte der Gemeinden / GV (am Dienstort) nach Voll- und Teilzeit, Dienstverhältnis und Geschlecht - Gemeinden - Stichtag 30.06. ab 1995 + Berechnungen Gertec (Selbstständige / Freiberufler) IT.NRW – Information und Technik Nordrhein-Westfalen 2009: Datenblatt 2 Landesdatenbank NRW - Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Arbeitsort), Stichtag 30.06. nach WZ 93 + Beschäftigte der Gemeinden / GV (am Dienstort) nach Voll- und Teilzeit, Dienstverhältnis und Geschlecht - Gemeinden - Stichtag 30.06. ab 1995 + Berechnungen Gertec (Selbstständige / Freiberufler) IT.NRW – Information und Technik Nordrhein-Westfalen 2009: Datenblatt 3 Landesdatenbank NRW - Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Arbeitsort) nach WZ 2003, Stichtag 30.06. + Beschäftigte der Gemeinden / GV (am Dienstort) nach Voll- und Teilzeit, Dienstverhältnis und Geschlecht - Gemeinden - Stichtag 30.06. ab 1995 + Berechnungen Gertec (Selbstständige / Freiberufler) IT.NRW – Information und Technik Nordrhein-Westfalen 2009: REN / progres.NRW – Förderdaten Stadt Beckum 1994 – 2009 IWU - Institut Wohnen und Umwelt 2009: Klimadaten deutscher Stationen – Deutscher Wetterdienst IWU, im Auftrag des Verbandes der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V. (VdW südwest): Querschnittsbericht Energieeffizienz im Wohngebäudebestand Techniken, Potenziale, Kosten und Wirtschaftlichkeit. 2007

140

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

IWU: Potentiale zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei der Wärmeversorgung von Gebäuden in Hessen bis 2012, Studie im Rahmen von INKLIM 2012 (Integriertes Klimaschutzprogramm Hessen 2012) Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2009: Emissionen aller Emittentengruppen Stadt Beckum OECD Factbook 2009: Economic, Environmental and Social Statistics - Labour - Employment - Self-employment Prognos: Potenziale für Energieeinsparung und Energieeffizienz im Lichte aktueller Preisentwicklungen. Endbericht 18/06 Regionalverkehr Münsterland GmbH, 2009: Fahrleistungsdaten des Buslinienverkehrs in Beckum Stadt Beckum, 2005: Ergebnisse der Bundesverkehrszählung 2005 für den Bereich der Außenstelle Münster Stadt Beckum, 2008: Wettbewerb „Aktion Klima plus – NRW-Klimakommune der Zukunft“ Ideenskizze Stadt Beckum Stadt Beckum, 2009: Stadtentwicklungskonzept „Beckum 2020“ (Entwurf) Stadt Beckum, Fachdienst 67 Natur und Umwelt 2010: Feuerstätten Beckum – Daten der Schornsteinfeger Bezirk WAF 8,9,10,11 gesamt 2009 Stadt Beckum, Fachdienst Gebäudemanagement 2009: Nahwärmeinseln Stadt Beckum Stadt Beckum, Fachdienst Gebäudemanagement 2009: Verbrauchsdaten städtische Liegenschaften 1996 bis 2006 UBA – Umweltbundesamt 2008: NAP (Nationaler Allokationsplan) Tabelle Deutschland 2008 – 2012 Verkehr in Zahlen, 2009: Verkehrsleistungen nach Verkehrsarten Verkehr in Zahlen, 2009: Verkehrsmittelnutzung von Berufspendlern Wuppertal-Institut (im Auftrag der E.ON AG): Optionen und Potentiale für Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen. DB Regio AG, 2009: RegioKompakt 2008/09 – Nahverkehr auf einen Blick Beschluss des Rates der Stadt Beckum vom 20.11.2008: Klimaschutzrahmenkonzept Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (Mai 2009): Statistische Zahlen der deutschen Solarwärmebranche (Solarthermie), Faktenblatt_ST_Mai09.pdf (Zugriff 10.03.2010) (so wie es in der Fußnote steht)

141

Integriertes Klimaschutzkonzept Beckum Endbericht

11 Anhang 11.1 Energiemanagement öffentlicher Gebäude Der Gebäudebestand in der Stadt Beckum umfasst im Wesentlichen 3 Verwaltungsgebäude, 9 Grundschulen und 7 weiterführende Schulen mit Sportanlagen und einige kleinere Gebäude zu kulturellen, sozialen und sportlichen Zwecken. Der Gesamtverbrauch der 19 großen Gebäude beträgt mehr als 10.000 MWh Wärme und 1000 MWh Strom. Hinzu kommen mehr als 1000 MWh Strom für die Straßenbeleuchtung. Diese Energienutzung bedeutet Kohlendioxid-Emissionen von mehr als 3700 t/a. Die Gebäude werden von der Zentralen Gebäudewirtschaft (Fachdienst – Gründung im Jahr 2000) betreut und instand gehalten. Von dort aus wird auch das Energiemanagement betrieben. Die Energiebewirtschaftung wird im Rahmen des Prozesses für den European Energy Award (EEA) betrachtet. Die Energieverbrauchsangaben der öffentlichen Gebäude werden monatlich von den Hausmeistern erfasst, weitergegeben und vom Energiemanagement ausgewertet. Bei Verbrauchsabweichungen wird steuernd eingegriffen. Daneben wird ein Projekt zur Energieeinsparung an Schulen durchgeführt, eine langfristige ganzheitliche Sanierung der öffentlichen Gebäude betrieben und - wo möglich - Anlagen zur Nutzung von KraftWärme-Kopplung und erneuerbarer Energien betrieben. Ein Vergleich der Energiekennwerte der Beckumer Gebäude zeigt, dass wesentliche Einsparpotenziale in Beckum bereits ausgeschöpft sind. Ein Vergleich mit „Best Practice“ zeigt jedoch, dass zusätzliche Potenziale zum Beispiel durch die Sanierung von Gebäuden mit hohen spezifischen Heizenergieverbräuchen oder durch den Heizenergieträgerwechsel von Strom auf Gas ausgeschöpft werden können. Die auch von der Gemeindeprüfungsanstalt NRW angeregten Optimierungen durch • Schärfung der Energiekennwertbildung • Sanierung schlechter Gebäude • Anschaffung eines EDV-gestützten Instrumentes zum ganzheitlichen Gebäu-

demanagements

• Verbesserung des Flächenmanagements und • Intensivierung des interkommunalen Austausches

sollten in jedem Fall intensiv verfolgt werden! Insbesondere die Verbesserung des Flächenmanagements ist von der Verwaltungsspitze zu steuern und zu unterstützen. Eine Moderation des „Konzentrationsprozesses“ durch einen externen Moderator sollte erwogen werden. Die Konzentration der Nutzung wird Anpassungen an den Gebäuden und der Gebäudetechnik erfordern. Das von der Gemeindeprüfungsanstalt ausgewiesene Einsparpotenzial wird nach der Erfahrung von GERTEC als ambitioniert bewertet. Das mittelfristig erreichbare Energieund Wasser-Einsparpotenzial wird angesichts des bisher erreichten vorsichtig mit gut 60.000 Euro abgeschätzt. Hierfür wäre eine zusätzliche Stelle in der Gebäudewirt-

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum Endbericht

schaft einzurichten. Es sind 60.000 Euro Personal- und Sachkosten gegenüber zu stellen. Mit der zusätzlichen Stelle kann auch die Erschließung des „FlächenmanagementEinsparpotenzials“ von 1,2 Mio. pro Jahr angegangen werden.

11.2 Maßnahmenübersicht (groß)

11.3 Zeit- und Kostenplan (groß)

als Folgeseiten hinter 11.4 beigefügt –

11.4 Bisherige Maßnahmen

ab S. III

II

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

11.4 Bisherige Maßnahmen In dieser Liste befinden sich die zusammengetragenen bisherigen Aktivitäten mit Klimabezug der Stadt Beckum. Die Aktivitäten sind geordnet nach dem jeweiligen Handlungs- bzw. Wirkungsfeld. Die Kategorien sind: Bauen & Wohnen (BW), Strom Sparen (StSp), Energie umwandeln, Energieversorgung und erneuerbare Energien (EEE) sowie übergreifende Maßnahmen (ÜM). Dazu kommt eine Unterscheidung von bereits realisierten Projekten und Maßnahmen und geplanten und angekündigten Maßnahmen. „Titel, Kurzbeschreibung“ zeigt den Rahmen der Maßnahme, die „Quelle“ legt offen, wo die Maßnahme veröffentlicht wurde, in dem Feld „Aufwand, Akteure“ werden die zuständigen Personengruppen benannt. In der Spalte „Status, Zeitraum“ ist der Realisierungsstand einer Maßnahme zu erkennen, sowie wenn bekannt, der Bearbeitungszeitraum. Unter dem Punkt „Optimierungspotenzial, Einsparung“ werden erste Hinweise gegeben, wie eine Maßnahme eventuell effektiver werden kann. Unter dem Punkt „Relevanz, Bewertung“ wird eingeordnet, welche Bedeutung die Weiterführung und Veränderung einer Maßnahme im Gesamtkonzept zur Umsetzung von Klimaschutzaktivitäten hat. Kat.

Titel, Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

1

Bauen und Wohnen

BW

Realisiert

BW

Weiterentwicklung und Abarbeitung KSRK; der Prioritätenliste ganzheitliche StEK Gebäudesanierung unter Berücksichtung von Effizienz und Umweltentlastung

BW / Realisierung Niedrigenergiehaus- IdeenskizEEE siedlung und Solarsiedlung (Bau- ze Beckum stein der 50 Solarsiedlungen in Aktion

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, Einsparung

Relevanz, Bewertung

Gebäudemanagement

Liste in 2007 aufgestellt und weitergeführt

Ziel: Ganzheitliche Sanierung aller städtischen Einrichtungen bis 2030: energetische Sanierung, Optimierung der Beleuchtungsanlagen (inkl. Helligkeitsregelung, Präsenzmelder etc.)

Ein wichtiger Schritt, der die Vorbildfunktion der Stadt hervorhebt

Seit 1999

Festhalten an den Anforderungen für weitere Planungen, bzw. eine freiwillige Selbstverpflich-

III

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel, Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

NRW) im Baugebiet 33

Klima plus

BW

Geplant

BW/ ÜM

Intensivierung der Energieberatung Ideenskizze Beckum Aktion Klima plus

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, Einsparung

Relevanz, Bewertung

tung anregen

Kann mit Teilbereichen der Öf- Schwerpunkte setzen: Altbausafentlichkeitsarbeit verknüpft wer- nierung den, sollte auf bestimmte Zielgruppen konkretisiert werden

IV

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, sparung

Ein- Relevanz/Bewertung

Stromsparen StSp Realisiert StSp Hausmeisterschulungen

Seit 1997 Fortführung sinnvoll, Verknüpfortlaufend fung mit Nutzerprojekten, kann Ergebnisse vervielfältigen

KSRK; Ideenskizze Beckum Aktion Klima plus

Viel Aufwand und spürbare Ergebnisse

StSp Geplant StSp Fortführung Energiesparaktion in KSRK; den Schulen; nachfolgende Aus- StEK weitung auf die Verwaltung und Sportanlagen

Schulen, Verwaltung, Vereine

Geplant

Einbindung von Vereinen und Um Klimaschutz in den Köpfen der sonstigen Nutzergruppen denk- Bewohner zu verankern sollten viele Aktivitäten in den Lebensbebar reichen stattfinden

V

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, Einsparung

Relevanz/Bewertung

Weiterführung geplant

Intensivierung in Form einer Kampagne zu ernergetischer Gebäudesanierung wünschenswert

Energieversorgung und Erneuerbare Energien EEE

Realisiert

EEE

Aktion „Energi(e)sch sparen“ mit KSRK; Haus zu Haus Beratung StEK; Presse 2009

KHS GfW

und Seit 2007

EEE Energieberatung im Rathaus / BW

Seit 2008 Homepage Verbraucherzentrale und Fachdienst Natur und Umwelt

Ziel: Intensivierung der Energie- Unabhängige Beratung ist sehr beratung, auch als Vor-Ort- wichtig Beratung in HH

EEE

PV Anlagen auf Schuldächern: Käthe Kollwitz Schule (ab 2004) Kardinal von Galen Schule (vermietet seit 2005)

KSRK, Ideenskizze Beckum Aktion Klima plus

Seit 2004

Ausbau des Einsatzes von Solar- Bürgersolaranlagen und Dachund Photovoltaikanlagen auf Dä- Tausch-Gruppen sind hiermit zu chern öffentlicher Gebäude (beverbinden reits im StEK vorgesehen)

EEE

Nahwärmeinseln: Technische Sa- Ideenskiznierung des Komplexes Hallenbad, ze Beckum Freibad, Albertus- Magnus- Gym- Aktion nasium, BHKW, 1990; Nahwärme-

Fachdienst Seit 1990 Gebäudemanagement, Fach-

Ausbau des Einsatzes regenera- Zu Kooperation mit EVB ausbauen tiver Energieträger und von KraftWärme-Kopplung bei öffentlichen Gebäuden (bereits im StEK vor-

VI

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, Einsparung

Relevanz/Bewertung

gesehen)

netz Rathaus Beckum (mit THS- Klima plus Gebäuden und Feuerwehr) 1994 / 1995

dienst Natur und Umwelt

EEE

EE: Windpotentialstudie 1990; Ausweisung von zwei Windvorranggebieten 1997; aktuell erzeugen 18 zumeist von Landwirten betriebene Windenergieanlagen

Stand: 07/08 Weitere Potenziale vorhanden? Fachdienst Stadtplanung, Fachdienst Natur und Umwelt

Überprüfung sinnvoll

EEE

EE: 3 Biogasanlagen, ca. 11 Mio. Ideenskiz- Privat / Ge- Stand: 07/08 Weitere Potenziale vorhanden? kWh/a ze Beckum werbe Aktion Klima plus

Überprüfung sinnvoll

EEE

EE: 107 Photovoltaikanlagen, ca. Ideenskiz- Privat 730.000 kWh/a ze Beckum Aktion Klima plus

Stand: 07/08 Ausbau z.B. auf öffentlichen Dächern

Überprüfung sinnvoll

EEE

EE: insgesamt machen regenerati- Ideenskizve Energien ca. 23% des Strom- ze Beckum verkaufs der Stadtwerke aus Aktion Klima plus

Stand: 07/08 Den im Stadtgebiet regenera-

Zielsetzung ursprünglich 30%

EEE

Energiesparen macht Schule, Presse 50:50 Projekte: z.B. AG Energiede- 2009,

Ideenskizze Beckum Aktion Klima plus

tive erzeugte Strom in Bezug zum Gesamtverkauf der EVB setzen

13 Schulen, Seit 2007 e&u Ener-

Bisherige Einsparung 30.000 Eu- Weiterführung sinnvoll, Das neu ro. Maßnahme im Bereich Nutgelernte Nutzerverhalten wird auch

VII

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

tektive, Theaterstücke, Klimaexpe- Verwaldition tung

EEE

Informationsveranstaltungen Energiethemen

zu Verwaltung

EEE

Klärgas-BHKWs Kläranlage Beckum 1990 / 1996; Konzept Cofermentierung / Biogasanlage Kläranlage Neubeckum

EEE

Geplant

EEE

Einrichtung eines Runden Tisches Klima und Energie: Erfahrungen und Wissen kommunizieren, Schwerpunkte festlegen, Aktivitäten bündeln

Ideenskizze Beckum Aktion Klima plus

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

giebüro, Fachdienst Gebäudemanagement

Optimierungspotenzial, Einsparung

Relevanz/Bewertung

zerverhalten. Weiterführung ist sinnvoll. Beteiligt sind Lehrer, Schüler und Hausmeister.

in die privaten Haushalte transportiert

Erfolgreiche Projekte werden von den Schulen zur Außendarstellung genutzt.

VHS, Fach- Seit einigen Fortführung dieser Veranstaldienst Natur Jahren tungsreihen und Umwelt Seit 1990, Fachdienst Kläranlage Tiefbau, Beckum Fachdienst Natur und Umwelt

Geplant KSRK; Fachdienst und StEK, I- Natur deenskiz- Umwelt u.a. ze Beckum Aktion Klima plus

Ergänzung durch Themen für bestimmte Zielgruppen oder Altersklassen

Erneuerungsbedarf, Optimie- Überprüfung sinnvoll rungsbedarf Eine Überarbeitung ist erforderlich

Struktur und Teilnehmerkreis de- Netzwerkgedanken stärken, langfinieren fristige Struktur fördern

VIII

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

EEE

Aufbau eines Netzwerkes Klima KSRK; und Energie in Beckum StEK

EEE

Regelmäßige Energieberichte

EEE

Einsatz regenerativer Energien (ein Ideenskiz- Stadt und Geplant Schwerpunkt Biomasse) ze Aktion Landwirte Klima plus

Die Landwirte müssen über ihre Das Potenzial des Schwerpunkts Möglichkeiten informiert werden sollte ermittelt werden

EEE

Weitere lokale Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekte initiieren, weitere Projekte intern: vermehrte Eigenstromproduktion, KWK, Einsatz regenerative Energien, Energiedienstleistungen

Idee

Rolle der EVB definieren

Enge Verbindung zwischen Stadt und EVB fördern

EEE

Langfristige Erhöhung der städti- Ideenskiz- Stadt, EVB schen Anteile an den Stadtwerken ze Beckum EVB von 51% auf 100% Aktion Klima plus

Geplant

Mehr Einfluss der Stadt auf die zukunftsfähige Entwicklung zu haben

Rolle der EVB im Klimaschutz definieren

Fachdienst Geplant Natur und Umwelt u.a.

Bericht 2006 Ideenskiz- Fachdienst in Arbeit ze Aktion GebäudeKlima plus management, Fachdienst Natur und Umwelt

Ideenskiz- Stadtwerke, ze Beckum evb Aktion Klima plus

Optimierungspotenzial, Einsparung

Relevanz/Bewertung

Struktur und Teilnehmerkreis de- Netzwerkgedanken stärken, langfinieren fristige Struktur fördern In die Öffentlichkeitsarbeit einbe- Klimaaktivitäten bekannt machen ziehen weiterentwickeln zu Energie- und Klimaberichten

IX

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, sparung

Ein- Relevanz/Bewertung

Seit 1990 Optimierung des Energiekonrol- Unablässlich für fortlaufend lings z.B. über EEA. Aktuellen Einsparungen Stand jährlich veröffentlichen, so werden die Aktivitäten der Kommune bekannt

Übergreifende Maßnahmen ÜM

Realisiert

ÜM

Energiemanagement in öffentlichen Stadt Gebäuden

Gebäudemanagement

ÜM

Teilnahme am European Energy KSRK; Award (EEA) zur externern Beglei- StEK tung und Unterstützung des Maßnahmenund Sanierungsprogramms

Verwaltung Seit Herbst Unterstützt das Controlling der und Politik, 2009 Energieeinsparungen Fachdienst Gebäudemanagement, Fachdienst Natur und Umwelt u.a.

Alle Verwaltungsbereiche mit einbeziehen um möglichst viele Ergebnisse zu erzielen

ÜM

Geplant

ÜM

Diskussion und Festlegung realis- KSRK; tisch erreichbarer spezifischer Kli- StEK maschutzziele und Energiestan-

Politik, Fachdienst Gebäudemanage-

Um konkrete Ma0nahmen planen und umsetzen zu können, sind konkrete Ziele notwendig

Geplant

kontinuierliche

X

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

dards

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, sparung

Ein- Relevanz/Bewertung

ment, Fachdienst Tiefbau, Fachdienst Natur und Umwelt

ÜM

Fixierung des Klimaschutzes als KSRK; kommunale Gemeinschaftsaufgabe StEK

Geplant

Vorbildfunktion der Stadt, wird mit der städtischen Gemeinschaft verknüpft (‚gemeinsam sind wir stark – für den Klimaschutz’)

ÜM

Entwicklung einer stadtweiten Kli- KSRK; maschutzkampagne: z.B. „Prima StEK Klima für Beckum – ich mache mit!“

Fachdienst Geplant Natur und Umwelt u.a.

Sehr wichtig um in der Öffentlichkeit eine Einheitlichkeit zu zeigen. Ein Dach für alle Klimaschutzaktivitäten

ÜM

Entwicklung Modellprojekt Klima- Ideenskiz- Fachdienst Idee schutzschule/ CO2-freie Schule ze Beckum Schule und Sport, Fachdienst Gebäudemanagement, Fachdienst Natur und Umwelt

Verknüpfung baulicher Maßnahmen und Nutzeraktivitäten

Zeitrahmen nicht deutlich, nicht bald realisierbar

XI

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

ÜM

Aktive Mitwirkung bei Klima- Ideenskizschutzmaßnahmen in der Industrie ze Beckum Aktion Klima plus

ÜM

Stadt als Vorreiter und Vorbild

KSRK; I- Stadtverwal- Geplant deenskiz- tung ze Beckum Aktion Klima plus

ÜM

Lokale Strategie zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung: Handlungsprogramm verabschieden und umsetzen

KSRK; Ideenskizze Beckum Aktion Klima plus

ÜM

Geplant Monitorng, Ergebnisse + Fortschrit- Ideenskiz- Fachdienst te kommunizieren ze Beckum Natur und Umwelt u.a. Aktion Klima plus

Geplant Fachdienst Wirtschaftsförderung und Flächenmanagement, Fachdienst Natur und Umwelt

Optimierungspotenzial, sparung

Ein- Relevanz/Bewertung

Austausch notwendig, z.B.Runde Kann über Firma-zu-FirmaTische Beratungen, ÖKOPROFIT oder andere Netzwerke geschehen

Selbst erkanntes Potenzial: Motor in der Umsetzung von Klimaschutz

Langfristig Politische geplant Gremien, Fachdienst Natur und Umwelt

Öffentlichkeitsarbeit stärken

Ziele in realistischen Teilschritten angehen, kleine Maßnahmen und große Projekte

Sinnvoll: mit der sonstigen Öffentlichkeitsarbeit verknüpfen

XII

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Kat.

Titel / Kurzbeschreibung

ÜM

Quelle, Ursprung

Aufwand, Akteure

Status, Zeitraum

Optimierungspotenzial, sparung

Innenentwicklung vor Außenent- Verwalwicklung im Sinne der Flächenein- tung sparung, Verkehrsvermeidung durch Zentralisierung

Fachdienst Stadtplanung

Fortlaufend

Als Grundsatz verankern, verabschieden lassen

Mit Vorgaben oder Empfehlungen zu energiesparendem Bauen verknüpfen

ÜM

Brachflächennutzung, Revitalisie- Verwalrung vor allem von innerstädtischen tung Flächen

Fortlaufend Fachdienst Stadtplanung Fachdienst Natur und Umwelt

Als Grundsatz verankern, verabschieden lassen

Im Sinne der klimafreundlichen Stadt der kurzen Wege Projekte initiieren

ÜM

Teilnahme am Wettbewerb Bun- Prioritäten- Fachdienst 2010 und deshauptstadt Klimaschutz 2010 liste Ener- Natur gieeinspa- Umwelt u.a. rung

Bewertung der aktuellen Zustände, interkommunaler Vergleich

Laufend fortschreiben

ÜM

Nahwärmeinsel KKH, Amtsgericht, VerwalPolizei, Finanzamt mit eigenem tung BHKW o.ä.

Idee

Potenzial betrachten

Mit EVB als Kooperationspartner umsetzen

ÜM

Austausch über Technologien in SBB der Fahrzeugtechnik und bei Kleingeräten mit anderen Städten und auf Fachmessen

Fortlaufend

Erfahrungen werden kommuniziert, hier sind bereits Netzwerkstrukturen vorhanden

Netzwerkstrukturen vertiefen

SBB

Ein- Relevanz/Bewertung

XIII

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Umgesetzte und geplante Aktivitäten der Stadt Beckum im Verkehrssektor In dieser Liste werden umgesetzte und geplante, klimaschutzbezogenen Aktivitäten der Stadt Beckum im Verkehrssektor zusammengetragen. „Titel und Kurzbeschreibung“ zeigen den Rahmen der Maßnahme, im Feld „Akteure“ wird die zuständige Personengruppe benannt. In der Spalte „Status / Zeitraum“ werden Realisierungsstand und Bearbeitungszeitraum einer Maßnahme festgehalten. Unter dem Punkt „Optimierungspotenzial / Einsparung“ kommt zusammen, wie die Maßnahme effizienter werden kann und wie hoch das emissionsbezogene Einsparpotenzial der Maßnahme zu bewerten ist.

Nr

Titel / Kurzbeschreibung

Akteure

Status / Zeitraum

Optimierungspotenzial / Einsparung

1

Nachtbus / Einführung eines Nachtbusses auf der Strecke Beckum-Neubeckum-Ennigerloh-Münster

Verwaltung Stadt Beckum, RVM

abgeschlossen /

Prüfung des Einsatzes weiterer Nachtbuslinien / mittel

Tempo 30-Zonen / Einrichtung von Tempo-30 Zonen Verwaltung Stadt Bein den Wohngebieten Soestweg, Stauverweg, Auckum gustin-Wibbelt-Straße, Dresdner Straße/Enser Eck

abgeschlossen /

4

Radwege / Neue Radwege für den Bereich Dalmerweg/Hansaring

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen

Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

5

Verkehrsberuhigung / flächenhafte Verkehrsberuhigung Neubeckum, westlich der Hauptstraße

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen

Ausweisung von zusätzlichen »Spielstraßen« / hoch

6

Radwege / Freigabe der Gehwege KonradAdenauer-Ring zwischen Vorhelmer Straße und Ahlener Straße für den Radverkehr

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

P + R / Einrichtung von P + R-Plätzen am Innen-

Verwaltung Stadt Be-

abgeschlossen

3

7

1993-1994

1994

1993 – 1994

Einrichtung weiterer Tempo 30-Zonen im Stadtgebiet / hoch

Weitere P + R-Plätze entlang der Peri-

XIV

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Nr

Titel / Kurzbeschreibung

Akteure

stadtrand gem. Parkraumkonzept

ckum

8

Tempo 30-Zonen / Einrichtung zwischen Hammer Straße und Mühlenweg sowie in Neubeckum-Ost und im Ortsteil Vellern

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen

Einrichtung weiterer Tempo 30-Zonen im Stadtgebiet / hoch

9

Verkehrsberuhigung / Flächenhafte Verkehrsberuhigung Neubeckum

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen

Ausweisung von zusätzlichen »Spielstraßen« / hoch

11

Verkehrsberuhigung / „Geschwindigkeitsdämpfung“ an Ortseingängen (Bau von Mittelinseln, Einrichtung stationärer Überwachungsanlagen)

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

Zusätzliche Bereiche für Geschwindigkeitsdämpfung identifizieren / hoch

Verkehrsmittelverknüpfung / Verbesserung, Attraktivierung der Verknüpfung Bus-Schiene Bahnhof Neubeckum

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

Tempo 30-Zone / Einrichtung einer Tempo 30-Zone in der Beckumer Innenstadt

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

Radwege / Ausbau Lippborger Straße (Fahrbahn, Gehwege, Radwege)

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

Fahrradstreifen / Einrichtung von Fahrradseitenstrei- Verwaltung Stadt Befen gem. Radverkehrskonzept (Stromberger Straße, ckum Vorhelmer Straße, Hammer Straße)

abgeschlossen /

Radwege / Neugestaltung Vorhelmer Straße zwi-

abgeschlossen /

12

13

14

15

16

Verwaltung Stadt Be-

Status / Zeitraum

Optimierungspotenzial / Einsparung pherie des Stadtgebietes / mittel

1994 – 1995

1994

1995

1995 – 1996

1995

Einrichtung weiterer Tempo 30-Zonen im Stadtgebiet / hoch Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch Stetige Erweiterung des Beckumer

XV

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Nr

Titel / Kurzbeschreibung

Akteure

Status / Zeitraum

Optimierungspotenzial / Einsparung

schen Nordstraße und Zementstraße

ckum

1995

Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

Radwege / Einrichtung von Radwegen am KonradAdenauer-Ring

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

Radwege / Neugestaltung Neubeckumer Straße zwischen Zementstraße und OD

Verwaltung Stadt Beckum

abgeschlossen /

19

Radverkehrsförderung / Aktion »Mit dem Fahrrad zur Arbeit« der Beckumer Krankenkassen

Beckumer Krankenkas- abgeschlossen sen

Ausweitung der betrieblichen Radverkehrsförderung / hoch

20

ÖPNV-Attraktivierung / Verbesserung der Fahrzeugausstattungen (Sitze, Gepäckablagen etc.)

RVM

abgeschlossen

Siehe Maßnahmenkatalog / mittel

21

ÖPNV-Attraktivierung / Schnupper-Abo Aktionen zur RVM Erhöhung der Kundenbindung

abgeschlossen

Einsparung: mittel bis hoch

22

ÖPNV-Attraktivierung / Wanderprojekt StadtLandFluss BUS, FahrradBus F1

RVM

aktiv

Einsparung: hoch

23

Zementroute / Erweiterung des touristischen Radwegenetzes der Stadt Beckum

FB Bauverwaltung, Tiefbau und Umwelt

in Planung

Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

24

Radwege / Neue Radwege für die Bereiche Mühlenweg, Nordstraße (Busbahnhof) und Sternstraße

FB Bauverwaltung, Tiefbau und Umwelt

in Planung

Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

25

Fuhrparkmanagement / Anschaffung von ElektroNutzfahrzeugen

Eigenbetrieb »Städtiin Planung sche Betriebe Beckum«

17

18

1995

1997

Stetige Erweiterung des Beckumer Radwegenetzes / hoch bis sehr hoch

Einsparpotenzial: mittel bis hoch (Vorbildeffekt der Stadt Beckum)

XVI

Klimaschutzkonzept Stadt Beckum

Nr

Titel / Kurzbeschreibung

Akteure

Status / Zeitraum

Optimierungspotenzial / Einsparung

26

BürgerBus / Prüfung der Einführung eines BürgerBusses für Beckum

FB Stadtplanung und Wirtschaftsförderung

in Planung

Einsparpotenzial: mittel bis hoch

27

Radverkehrsförderung / Veröffentlichung des Beckumer Radverkehrsnetzes unter www.beckum.de

FB Bauverwaltung, Tiefbau und Umwelt

in Planung

Einsparpotenzial: mittel bis hoch

XVII

Selbstverpflichtung zur CO2-Einsparung Selbstverpflichtung energiesparendes Bauen Selbstverpflichtung Erneuerbare Energien Ausbau / Optimierung des Energiemanagements Bis 2030 Sanierung aller öffentlichen Gebäude Netzwerk "Energetische Gebäudesanierung"

Optimierung Straßenbeleuchtung Modellprojekt CO2-freie Schule Klimafreundliche Beschaffung

Verstärkte lokale Nutzung von "Energiesch sparen"

Kommunale Gebäude/ Stadtentwicklung (KomStadt)

Ausbau des lokalen Energieberatungsangebotes Förderprogramm "Faktor 5"

CO2-neutrale Dienstreisen

Flächendeckende Haus-zu-Haus-Beratung

Energieautarke Kläranlage Energieautarker Betriebshof Baukasten zur Durchführung von Nutzerprojekten

Energieeffizienz im Gebäudebestand (EffGeb)

Einheitliche Präsentation guter Sanierungsbeispiele Plattform für Bauherrenaustausch Energie-Coaching für Unternehmen

Teilnahme: 100 Klimaschutzsiedlungen NRW

Themenspezifische Kampagnen

Energieeffizienter Gewerbepark

"Firma-zu-Firma"-Beratungsprogramm EInführung von Ökoprofit (über Kreis) Baubegleitende Qualitätssicherung

Kampagne zu Solarenergienutzung "SolarBeckum" Einsatz erneuerbare Energien auf kommunalen Gebäuden Einrichtung einer "Klimaschutzmanager"-Stelle Gründung Arbeitskreis "Klimaschutz"

Klimaschutzkonzept Beckum

Kampagne "Klima für Klimaschutz" Auflage eines Bürgerfonds Energieberatungsbaustein "Energiesparen zu Hause"

Erneuerbare Energien / Energieversorgung (RegEn)

Strukturen, Übergreifende Maßnahmen (Strukt)

Einsatz von Holz in öffentlichen Gebäuden Konzept für Windkraftpotenziale Konzept Ausbau Nahwärmenetz und dezentrale KWK Stärkung der evb als lokaler Akteur Initiierung dezentraler KWK-Anlagen im Gewerbe

Qualifizierung für Handwerker und Architekten Allianz für Klimaschutz in Beckum Öffentliche Selbstverpflichtung zur Energieeinsparung

Öffentlichkeitsarbeit im Verkehrssektor Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr Verkehrs- und Mobilitätserziehung Stetiger Ausbau des Radwegenetzes

Verkehr (Verk)

Prüfung des Aufbaus einer Radstation Einführung eines Bürgerbusses Einsatz von Autogas/Erdgasfahrzeugen Einsatz von Elektromobilität Einsatz von Leichtlaufreifen und -ölen Betriebliches Mobilitätsmanagement

Zeit und Finanzierungsplan Klimaschutzkonzept Beckum

Beraterempfehlungen

Maßnahmen Kommunale Gebäude und Stadtentwicklung

Summe

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Selbstverpflichtung zur CO2 Einsparung Selbstverpflichtung en.sp Bauen Selbstverpflichtung Erneuerbare Energien Optimierung des Energiemanagements Bis 2030 Sanierung aller öffentlichen Gebäude Optimierung Straßenbeleuchtung Modellprojekt CO2-freie Schule Klimafreundliche Beschaffung CO2-neutrale Dienstreisen Energieautarke Kläranlage Energieautarker Betriebshof Baukasten zur Durchführung von Nutzerprojekten Teilnahme: 100 Klimaschutzsiedlungen NRW Energieeffizienter Gewerbepark

2010 0€ 0€ 0€ 0€ Kosten in € pro Jahr

KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt KomStadt

n.b.

n.b. 0 0 0 640 0 0 4.000

€ € € € € € €

n.b.

Gesamt etwa 1Mio. €

2011 0€ 0€ 15.000 € 60.000 €

2012 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

40.000 9.000 0 640 0 0 3.000

€ € € € € € €

n.b.

2013 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

40.000 0 0 640 3.000 5.000 3.000

€ € € € € € €

n.b.

2014 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

2015 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

2016 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

40.000 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

2017 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

0 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

2018 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

0 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

2019 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

0 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

2020 0€ 0€ 15.000 € 60.000 € n.b.

0 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

0 0 0 640 0 0 0

€ € € € € € €

n.b.

10.000 €

15.000 €

0€

0€

0€

0€

0€

0€

0€

0€

0€

14.640 €

142.640 €

126.640 €

115.640 €

115.640 €

115.640 €

75.640 €

75.640 €

75.640 €

75.640 €

75.640 €

2010 0€ 10.000 € 6.000 € 0€ 5.000 € 5.000 € 0€ 0€ 0€ 5.000 € 0€ 0€

2011 2.000 € 10.000 € 8.750 € 10.000 € 5.000 € 5.000 € 2.000 € 10.000 € 15.000 € 5.000 € 0€ 15.000 €

2012 2.000 € 10.000 € 8.750 € 10.000 € 5.000 € 5.000 € 2.000 € 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 5.000 €

2013 2.000 € 10.000 € 8.750 € 10.000 € 5.000 € 5.000 € 2.000 € 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 5.000 €

2014 2.000 € 10.000 € 8.750 € 10.000 € 5.000 € 5.000 € 2.000 € 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

2015 2.000 € 10.000 € 8.750 € 10.000 € 5.000 € 5.000 € 2.000 € 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

2016 2.000 € 10.000 € 8.750 € 0€ 5.000 € 5.000 € 0€ 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

2017 2.000 € 10.000 € 8.750 € 0€ 5.000 € 5.000 € 0€ 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

2018 2.000 € 10.000 € 8.750 € 0€ 5.000 € 5.000 € 0€ 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

2019 2.000 € 10.000 € 8.750 € 0€ 5.000 € 5.000 € 0€ 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

2020 2.000 € 10.000 € 8.750 € 0€ 5.000 € 5.000 € 0€ 0€ 20.000 € 5.000 € 0€ 0€

31.000 €

87.750 €

72.750 €

72.750 €

67.750 €

67.750 €

55.750 €

55.750 €

55.750 €

55.750 €

55.750 €

2010 0€ 0€ 0€ 15.000 € 2.500 €

2011 10.000 € 0€ 3.500 € 12.000 € 5.500 € n.b. n.b. 9.000 € 2.000 €

2012 10.000 € 0€ 3.500 € 0€

2013 10.000 € 0€ 3.500 € 0€

2014 10.000 € 0€ 3.500 € 0€

2015 10.000 € 0€ 3.500 € 0€

2016 10.000 € 0€ 0€ 0€

2017 10.000 € 0€ 0€ 0€

2018 10.000 € 0€ 0€ 0€

2019 10.000 € 0€ 0€ 0€

2020 10.000 € 0€ 0€ 0€

3.000 € 0€

3.000 € 0€

42.000 €

16.500 €

16.500 €

EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb EffGeb

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Summe

Netzwerk „Energetische Gebäudesanierung“ Verstärkte lokale Nutzung von „Energiesch sparen!“ Ausbau des lokalen Energieberatungsangebotes Förderprogramm „Faktor 5“ Flächendeckende Haus-zu-Haus-Beratung Einheitliche Präsentation guter Sanierungsbeispiele Plattform für Bauherrenerfahrungsaustausch Energie-Coaching für Unternehmen Themenspezifische Kampagnen „Firma-zu-Firma“ - Beratungsprogramm Einführung von ÖKOPROFIT (über Kreis) Baubegleitende Qualitätssicherung

Kosten in € pro Jahr

Maßnahmen Energieeffizienz im Gebäudebestand

Gesamt etwa 0,7Mio. €

RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn RegEn

1 2 3 4 5 6 7 8

Summe

Kampagne zu Solarenergienutzung ‚SolarBeckum’ Wirtschaftlichkeit Erneuerbare komm. Gebäude Einsatz von Holz in öffentlichen Gebäuden Konzept für Windkraftpotenziale Konzept Ausbau Nahwärmenetz und dezentrale KWK Stärkung der evb als lokaler Akteur Initiierung dezentraler KWK-Anlagen im Gewerbe Gewinnung von Holzhackschnitzeln Gesamt etwa 0,2Mio. €

Kosten in € pro Jahr

Maßnahmen Erneuerbare Energien / Energieversorgung

n.b.

n.b. 0€ 3.000 € 20.500 €

n.b. n.b.

n.b. n.b.

n.b. n.b. 3.000 € n.b. 0€ 16.500 €

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

n.b. n.b. n.b.

0€

0€

0€

0€

0€

0€

13.500 €

10.000 €

10.000 €

10.000 €

10.000 €

10.000 €

Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk Verk

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Summe

Öffentlichkeitsarbeit für den ÖPNV Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr Verkehrs- und Mobilitätserziehung Stetiger Ausbau des Radwegenetzes Prüfung des Aufbaus einer Radstation Einführung eines BürgerBusses Einsatz von Autogas-/Erdgasfahrzeugen Einsatz von Elektromobilität Einsatz von Leichtlaufreifen und -ölen Betriebliches Mobilitätsmanagement

Kosten in € pro Jahr

Maßnahmen Verkehr

Gesamt etwa 0,6Mio. €

2010 10.000 € 10.000 € 4.000 € 13.200 € 1.000 € 0€ 2.500 € 0€ 1.100 € 1.800 €

2011 12.000 € 8.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 2.500 € 0€ 1.100 € 300 €

2012 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 2.500 € 24.000 € 1.100 € 300 €

2013 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 24.000 € 1.100 € 300 €

2014 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 1.100 € 300 €

2015 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 0€ 300 €

2016 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 0€ 300 €

2017 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 0€ 300 €

2018 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 0€ 300 €

2019 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 0€ 300 €

2020 6.000 € 6.000 € 4.000 € 13.200 € 0€ 20.000 € 0€ 0€ 0€ 300 €

43.600 €

61.100 €

77.100 €

74.600 €

50.600 €

49.500 €

49.500 €

49.500 €

49.500 €

49.500 €

49.500 €

2010 0€ 0€ 30.000 € 0€ 0€ 0€ 0€ 10.000 €

2011 9.900 € 0€ 25.000 € 0€ 6.500 € 10.000 € 15.000 € 5.000 €

2012 9.900 € 0€ 25.000 € 0€ 6.500 € 0€ 15.000 € 5.000 €

2013 9.900 € 0€ 25.000 € 0€ 6.500 € 0€ 15.000 € 5.000 €

2014 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

2015 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

2016 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

2017 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

2018 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

2019 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

2020 33.000 € 0€ 25.000 € 0€ 0€ 0€ 15.000 € 5.000 €

40.000 €

71.400 €

61.400 €

61.400 €

78.000 €

78.000 €

78.000 €

78.000 €

78.000 €

78.000 €

78.000 €

149.740 €

404.890 €

354.390 €

340.890 €

328.490 €

324.390 €

268.890 €

268.890 €

268.890 €

268.890 €

268.890 €

Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt Strukt

1 2 3 4 5 6 7 8

Summe

Einrichtung einer Klimaschutzmanagement-Stelle Gründung Arbeitskreis „Klimaschutz“ Kampagne „Klima für Klimaschutz“ Auflage eines Bürgerfonds Energieberatungsbaustein „Energiesparen zu Hause“ Qualifizierung für Handwerker und Architekten Allianz für Klimaschutz in Beckum Öffentliche Selbstverpflichtung Energieeinsparung Gesamt etwa 0,8Mio. €

Kosten in € pro Jahr

Maßnahmen Strukturen, Übergreifende Maßnahmen

Gesamtsumme Gesamt etwa 3,2Mio. €

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