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DL4 Delay Modeler Pilotenhandbuch

40-00-0209

Ausführliche Bedienungsanleitung unter www.line6.com/manuals

Version A

1. MODELLWAHLREGLER - Hiermit wählst du das benötigte Modell und geeignete Einstellungen, die dafür sorgen, dass sofort ein “amtlicher” Sound vorliegt. 2. DELAY TIME - Hiermit wählst du die Verzögerungszeit. Siehe die Beschreibungen der Delay-Modelle. 3. REPEATS - Hiermit wählst du meistens die Anzahl der Wiederholungen. Siehe die Beschreibungen der Delay-Modelle. 4. TWEAK - Das Verhalten dieses Reglers richtet sich nach dem gewählten Modell. Siehe die Beschreibungen der Delay-Modelle. 5 TWEEZ - Das Verhalten dieses Reglers richtet sich nach dem gewählten Modell. Siehe die Beschreibungen der Delay-Modelle. 6. MIX - Hiermit regelst du die Balance zwischen dem unbearbeiteten Eingangssignal und dem Effektsignal. Drehe ihn nach links, um die Lautstärke des Originalsignals zu

erhöhen.

7. FUSSTASTER - Für alle Modelle außer “LOOP SAMPLER” kannst du hiermit einen von 3 Speichern wählen. Bei Betätigen eines Fußtasters wird der dort gespeicherte

Sound aufgerufen. Um den Speicherinhalt durch die aktuellen Einstellungen zu ersetzen, musst du den gewünschten Taster 3 Sekunden gedrückt halten. Jener Sound kann dann durch ein kurzes Drücken jederzeit wieder aufgerufen werden.

8. TAP TEMPO - Hiermit kannst du das Tempo für die Verzögerungszeit “tappen”.

LOOP SAMPLER - hier haben die Fußtaster andere Funktionen RECORD/OVERDUB - Hiermit startest du die Aufnahme. Betätige ihn danach erneut, um die Aufnahme zu beenden, die Wiedergabe der Schleife zu starten und den Overdub-Modus zu aktivieren. Bei jedem Aufnahmedurchgang im Overdub-Modus werden die bereits aufgezeichneten Signale etwas leiser (und verschwinden irgendwann). PLAY/STOP - Nach der Aufnahme kannst du mit diesem Fußtaster die Schleifenwiedergabe starten und anhalten. Wenn die Schleife momentan nicht läuft, startest du sie hiermit ab dem Beginn. Im Wiedergabe- und Overdub-Betrieb hältst du die Schleife hiermit an. Außerdem kannst du hiermit die Aufnahme anhalten und sofort in den Wiedergabemodus wechseln. PLAY ONCE - Hiermit kann die einmalige Wiedergabe gestartet werden (die PLAY ONCE- und PLAY/STOP-Diode leuchten dann). Wenn die Wiedergabe angehalten ist, startest du hiermit die einmalige Wiedergabe. Wenn die Aufnahme läuft, deaktivierst du mit PLAY ONCE die Aufnahme. Gleich im Anschluss wird die einmalige Wiedergabe aktiviert. Bei laufender Wiedergabe wählst du mit diesem Fußtaster den ONCE-Modus. Dann wird die Schleife nur noch ein Mal (bis zum Ende) abgespielt. Wenn PLAY ONCE bereits aktiv ist, springst du mit diesem Fußtaster zurück zum Schleifenbeginn. (Mit diesem Verfahren könntest du folglich “stottern”.) Wenn der Overdub-Modus aktiv ist, läuft alles wie im Wiedergabebetrieb: Drücke den Fußtaster, um die Schleifenwiedergabe (und die Overdub-Aufnahme) am Ende der Schleife anzuhalten. 1/2 SPEED/REVERSE - Dieser Fußtaster hat zwei Funktionen. Wenn du ihn einmal betätigst, wird die Geschwindigkeit halbiert. Mit einer doppelten Betätigung kehrst du die Wiedergaberichtung um. Diese beiden Funktionen können auch simultan verwendet werden.

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9. INPUT/OUTPUT - Die Beschriftungen verklickern dir bereits, welche Buchse wie angeschlossen werden muss. Der linke Eingang fungiert gleichzeitig als An/Aus-

Schalter: Solange hier nichts angeschlossen wird, ist das Teil aus. Um die Lebensdauer der Batterien zu verlängern, musst du die Verbindung mit dem linken Eingang lösen, wenn du das Gerät nicht brauchst.

10. EXPRESSION PEDAL - Bei Verwendung eines optionalen Schwellpedals von Line 6 kannst du einen oder mehrere Parameter per Fuß beeinflussen und trotzdem weiter

spielen. Die Bedienung ist kinderleicht: Schalte den Stomp Box Modeler aus, indem du die Klinke aus der MONO/L INPUT-Buchse ziehst. Schließe dein ExpressionPedal an und klappe es ganz hoch. Schließe das Instrument wieder an die MONO/L INPUT-Buchse an (um das Gerät zu aktivieren) und stelle den gewünschten Sound ein. Drücke das Schwellpedal komplett hinunter (Vollgas) und ändere die Einstellung eines Reglers. Spiele auf der Gitarre, während du das Schwellpedal hin und her bewegst, um zwischen den beiden Einstellungen zu “morphen”. Sichere die Einstellungen in einem Speicher. Dabei werden beide “Einstellungsschnappschüsse” gespeichert. Übrigens kannst du auch mehrere Regler (bis auf den Modellregler) anders einstellen, was die Verwendung des Schwellpedals noch interessanter macht. Wenn du einen Speicher aufrufst, während kein Schwellpedal angeschlossen ist, wird automatisch die Ferseneinstellung (Pedal hoch) verwendet.

11. NETZTEIL - Für die Stromversorgung deines Stomp Box Modeler kannst du entweder 4 C-Batterien oder ein optionales Netzteil von Line 6 verwenden. Wir empfeh-

len die Verwendung von Alkalibatterien. Solange keine Klinke an den linken Eingang angeschlossen ist, ist das Pedal aus. Vergiss nach dem Spielen also nicht, diese Verbindung zu lösen, weil die Batterien dann länger halten. Sobald sich die Spannung der Batterien dem Ende zuneigt, beginnen die vier Dioden zu blinken.

Echte & alternative Bypass-Schaltung

Die Stomp Box Modeler enthalten mechanische Schaltrelais, die bei Umgehen des Pedals aktiviert werden (die Umgehung kann durch Ausschalten des momentan gewählten Speichers aktiviert werden). Diese Relais schleifen das Eingangssignal direkt zu den Ausgängen durch. Es wird also nicht von A/D-Wandlungen usw. “gefärbt”. Es gibt jedoch auch einen alternativen Bypass-Modus, in dem der DSP selbst aktiv bleibt, wenn man keinen Speicher verwendet. Vorteil dieses Systems ist, dass beim Umschalten keine Klickgeräusche entstehen. Um diesen alternativen Bypass-Modus zu aktivieren, musst du den 1. und 3. Fußtaster (von links) gedrückt halten, während du eine Klinke an den linken Eingang anschließt (um den Modeler einzuschalten). (Solange keine Klinke an den linken Eingang angeschlossen ist, ist der Modeler aus.) Der alternative Bypass-Modus wird so lange verwendet, bis du wieder den “echten” Bypass-Modus wählst.

Laden der Werkseinstellungen

Ab Werk enthält dein Stomp Box Modeler bereits vier tolle Einstellungen. Beim Speichern eigener Sounds werden die Werksvorgaben überschrieben. Wenn du diese später wieder laden –und deine eigenen Sounds überschreiben– möchtest, musst du Fußtaster 1 und 4 (ganz links/ganz rechts) gedrückt halten, während du eine Klinke an den linken Eingang anschließt. (Solange keine Klinke an den linken Eingang angeschlossen ist, ist der Modeler aus.)

Besuche uns im Internet: www.line6.com

Hole dir weitere Infos über den DL4 Delay Modeler. Besuche unsere Foren und/oder lade dir unter www.line6.com/manuals die aktuelle Version dieses Pilotenhandbuchs herunter. Außerdem solltest du deinen DL4 Delay Modeler online oder per Post (indem du uns die Karte schickst) registrieren lassen. Nur registrierte Anwender haben Anspruch auf Garantie, falls der DL4 Delay Modeler nicht mehr erwartungsgemäß funktioniert. Ferner werden sie bei Sonderaktionen, Preisausschreiben usw. automatisch verständigt.

Tube Echo – basiert auf* einem Maestro® EP-1

Der aus 1963 stammende Klassiker namens “Maestro® EP-1” war das erste Gerät, das von Echoplex entwickelt und von HarrisTeller in Chicago hergestellt wurde. In der Maestro-Anzeige stand damals zu lesen, dass “…die besonderen Effekte des Echoplex alles zwischen einem schnellen Hall und einem pochenden Echo abdecken”! Die wichtigste Eigenschaft des Echoplex-Designs war eine Kassette mit einer Endlosbandschleife (1/4”), die an einem System mit getrenntem Aufnahme- und Wiedergabekopf entlang lief. Das “Tube Echo”-Modell simuliert den klassischen Echoplex-Sound, bietet aber eine maximale Verzögerungszeit von 2,5 Sekunden. Mit TWEAK bestimmst du, wie stark das simulierte Band “eiert”. Mit TWEEZ können die Röhrenverzerrung und Bandsättigung eingestellt werden.

Tape Echo – basiert auf* einem Maestro® EP-3

Nach dem röhrenbasierten EP-1 und EP-2 stellte Maestro® das Transistor-Pendant namens EP-3 vor, welches die Röhren durch Transistoren ersetzte. Das EP-3 beruht auf demselben mechanischen Design der Original-Echoplexe und enthält also ebenfalls jenes 1/4”-Band. Die Röhrenverzerrung des EP-1 sucht man hier jedoch vergebens. Viele klassische Gitarrensoli der 1970er wurden mit einem EP-3 eingespielt. Eddie Van Halen und Jimmy Page benutzten das EP-3 jedenfalls oft und gerne. Im Gegensatz zum “Tube Echo”-Modell, bei dem man das Eiern und die Verzerrung einstellen kann, wartet unser EP-3-Modell mit weniger Verzerrung auf. Dafür bietet es aber eine Klangregelung. Mit TWEAK regelst du den Bassanteil. Mit TWEEZ stellst du die Höhen ein.

Multi-Head – basiert auf* einem Roland® RE-101 Space Echo

Das Space Echo war der erste –überaus gelungene– Effektversuch der Firma Roland®. Anstelle eines beweglichen Wieder­ gabekopfes (wie beim Echoplex) bot dieses Gerät mehrere stationäre Köpfe. Die Verzögerungszeit wird durch eine Umschaltung zwischen diesen Köpfen eingestellt. Die Feinabstimmung erfolgt dann durch Ändern der Motorgeschwindigkeit. Das Tolle an diesem Gerät ist, dass man auch mehrere Köpfe gleichzeitig verwenden und somit mehrere Echorhythmen (“Multi Tap”) erzielen kann. Mit dem TWEAK- und TWEEZ-Regler wählst du die Kombination der simulierten Köpfe. Mit TWEAK schaltest du die Köpfe 1 & 2 ein/aus. Mit TWEAK schaltest du die Köpfe 3 & 4 ein/aus.

Sweep Echo

Dies ist ein Line 6-Original, eine Simulation eines Bandechos (EP-1) mit einem dynamischen Filter. Daraus ergibt sich ein frischer Effekt, mit dem man ganz neue Dinge ausprobieren kann. Mit TWEAK regelst du die Geschwindigkeit der Filter­ bewegungen. Mit TWEEZ regelst du die Intensität der Filterbewegungen. Das funktioniert so flexibel, dass du dir völlig neue Klanglandschaften erstellen kannst. Mit einem optionalen Expression-Pedal von Line 6 kannst du bei geschickter Einstellung der Parameter von einem Effekt ohne Modulation (TWEEZ auf dem Mindestwert) in der hochgeklappten Position zu einer ellenlangen Modulation bei Vollgas gehen. Deswegen eignet sich “Sweep Echo” auch so gut für deine Soli.

* Alle in diesem Dokument erwähnten Produktnamen sind Warenzeichen der betreffenden Hersteller, die in keiner Weise mit Line 6 verbunden sind. Warenzeichen anderer Hersteller werden nur als Hinweise auf Produkte verwendet, deren Sounds und Klänge für die Line 6-Produkte analysiert und nachgebildet wurden. Maestro® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Gibson Guitar Corp. Roland® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Roland Corp.

Analog Echo – beruht auf* dem Boss® DM-2.

Analog-Echos wie das DM-2 waren als Verbesserungen der Bandecho-Vorgänger gedacht. Dank der Verwendung wahrer Elektronik-“Eimerketten” (Bucket Brigade) waren sie etwas stabiler und verlässlicher als ihre Bandvorfahren und boten außerdem den Vorteil, dass man sie dank Schwachstromschaltungen mit Batterien betreiben konnte. Außerdem erzeugt es einen warmen, leicht angezerrten Sound, der einen zu Experimenten geradezu herausfordert. Probiere z.B. einmal folgendes aus: Stelle DELAY TIME auf “12 Uhr” und REPEATS auf den Höchstwert und spiele ein paar Noten, um die Delay-Schaltung zu “überfüttern”. Drehe jetzt schnell am DELAY TIME-Regler, um den Sound eines in sich zusammenfallenden Rennwagens zu simulieren. Mit TWEAK regelst du den Bassanteil. Mit TWEEZ stellst du die Höhen ein.

Analog Echo w/Mod – beruht auf* einem Electro-Harmonix® Deluxe Memory Man.

Das hier simulierte Pedal verwendet die gleiche “Kaskadentechnik” wie andere Analog-Echos, bietet aber außerdem eine Chorus-Schaltung. Dieser einstellbare Chorus bearbeitet nur die Echos, nicht aber das Originalsignal. Das Original mit seinem warmen, verzerrten und richtig “schwimmenden” Echo-Sound entwickelte sich für viele Gitarristen zu einem wichtigen Werkzeug und wurde auf dem ersten U2-Album geradezu “gefeatured”. Teil des Luxus’ im Deluxe Memory Man war die damals unerhört lange Verzögerungszeit von 500 Millisekunden. Das “Analog Echo”-Modell bietet den klassischen Memory Man-Sound aber mit einer Verzögerungszeit bis 2,5 Sekunden. Mit TWEAK regelst du die Modulationsgeschwindigkeit. Mit TWEEZ wählst du die Modulationsintensität.

Lo Res Delay

Die ersten digitalen Delay-Geräte wurden Anfang der 1980er vorgestellt. Jene Pedale und Rackeffekte machten sich die Vorteile der Digital-Technologie zunutze, indem sie längere Verzögerungszeiten boten. Im Gegensatz zur 24-Bit-Bearbeitung deines Line 6-Teils verwendeten die ersten Geräte eine Auflösung von 8 Bit. Eine geringe Wortbreite erzeugt einen Grunge-Charakter und ein Rauschen, die bisweilen genau den Punkt treffen. Manche Leute verwenden für diesen Sound auch Sampler der ersten Generation oder teure Emulationsalgorithmen. TWEAK regelt die Klangfarbe. Mit TWEEZ wählst du die Auflösung (6~24 Bit).

Digital Delay

Dieses Modell liefert ein Digital-Delay mit BASS- und TREBLE-Regler. Dank der 24-Bit-Bearbeitung (mit Fließkomma) und einem echten Stereo-Signalweg der Stomp Box Modeler-Serie ist dies einer der hochwertigsten Delay-Effekte, die es je in Pedalform gegeben hat. Mit TWEAK regelst du den Bassanteil. Mit TWEEZ stellst du die Höhen ein.

* Alle in diesem Dokument erwähnten Produktnamen sind Warenzeichen der betreffenden Hersteller, die in keiner Weise mit Line 6 verbunden sind. Warenzeichen anderer Hersteller werden nur als Hinweise auf Produkte verwendet, deren Sounds und Klänge für die Line 6-Produkte analysiert und nachgebildet wurden. Boss® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Roland Corp. Electro-Harmonix® ist ein eingetragenes Warenzeichen der New Sensor Corp.

Digital Delay w/Mod

Dieses Modell versieht die Delay-Wiederholungen mit einem Chorus-Effekt. Wie bei “Analog Delay w/Mod” bearbeitet der Chorus nur die Echos, nicht aber das Originalsignal. Mit TWEAK regelst du die Modulationsgeschwindigkeit. Mit TWEEZ wählst du die Modulationsintensität.

Rhythmic Delay

Dieser Effekt versieht deine Musik mit einer rhythmischen Note. Das Ganze funktioniert so: Betätige den TAP TEMPO-Fußtaster im gewünschten Tempo. Stelle danach mit dem DELAY TIME-Regler den gewünschten Notenwert (Unterteilung) ein. Du brauchst nur Viertelnoten zu “tappen” – der Stomp Box Modeler erzeugt automatisch rhythmisch passende Achteltriolen oder einen der übrigen 5 Notenwerte. Was aber, wenn du zuerst Achtelnoten und später Achteltriolen benötigst? Dann musst du ein optionales Schwellpedal anschließen, den beiden Einstellungspositionen die betreffenden DELAY TIME-Werte zuordnen und das Pedal im richtigen Moment hinunterdrücken oder hochklappen. Mit TWEAK regelst du die Modulationsgeschwindigkeit. Mit TWEEZ wählst du die Modulationsintensität.

Stereo Delays

Hast du dich auch schon einmal gefragt, wie The Edge (U2) diesen tollen Sound von “Where the Streets Have No Name” hinbekommen hat? Ich sage nur: Stereo-Delay. Das ist das Geheimnis von so manchem U2-Song und des “Big LA”-Sounds der späten 1980er. Die über den linken und rechten Eingang empfangenen Signale werden separat bearbeitet und separat ausgegeben. (Bei einer Mono-Verbindung werden die Signale der beiden Delays über die LEFT/MONO-Buchse ausgegeben.) Mit DELAY TIME regelst du die Verzögerungszeit des linken Kanals. Mit REPEATS stellst du die Rückkopplung des linken Kanals ein. Mit TWEAK regelst du die Verzögerungszeit des rechten Kanals. Mit TWEEZ stellst du die Rückkopplung des rechten Kanals ein.

Ping Pong

Dieser “Ping Pong”-Effekt bietet zwei Verzögerungskanäle. Der Ausgang des einen Kanals ist außerdem mit dem Eingang des anderen verbunden. So kann das eingehende Signal munter hin und her springen. Mit dem DELAY TIME-Regler wählst du die Verzögerungszeit der linken Delay-Linie. Mit TWEAK versetzt du die Verzögerungszeit des rechten Kanals im Verhältnis zum Time-Wert des linken Kanals. Nicht kapiert? Mit dem DELAY TIME-Regler muss die längere Verzögerungszeit eingestellt werden. Mit TWEAK wird dann die kürzere gewählt. Wenn du TWEAK auf “12 Uhr” stellst, ist die Verzögerung zwischen dem linken und rechten Delay ausgewogen. Mit TWEEZ wählst du die Stereobreite (der Mindestwert erzeugt ein Mono-Signal).

Reverse

!seltaeB eid dnu xirdneH imiJ eiw uaneG – Hiermit drehst du die Effekt-Zeitmaschine dreißig Jahre zurück. Was immer du auch spielst, es wird rückwärts ausgegeben, und zwar mit einer Verzögerung von maximal 1,25 Sekunden (DELAY TIME-Regler). Um dieses kleine Wunder effizient einzusetzen, solltest du ein Legato-Lick spielen und dich –im Rahmen des Möglichen– nicht von der Rückwärts-Version ablenken lassen. Aus längeren Licks werden u.U. interessante Phrasen. Bei Verwendung des “Reverse”Effekts musst du den MIX-Regler mal auf den Höchstwert stellen (100% “nass”), um nur noch das umgekehrte Signal zu hören. Das wird erst spaßig… TWEAK regelt die Geschwindigkeit, mit der das Delay-Modell moduliert wird. TWEEZ regelt die Intensität, mit der das Delay-Modell moduliert wird.

Dynamic Delay – beruht auf* einem T.C. Electronic® 2290

Dieser Effekt wurde vom T.C. Electronic® 2290 Dynamic Digital Delay unsterblich gemacht. Er enthält einen “intelligenten” Lautstärkeregler, der den Pegel der Echos anhand deines Anschlags dosiert. Solange du spielst, reduziert “Dynamic Delay” den Pegel der Echos, damit du niemals in einem Brei versinkst. Wenn du aber kurz pausierst, schwellen die Echowiederholungen wieder an. Unterhalb des mit TWEAK gewählten Pegels wird die automatische Pegelregelung deaktiviert – die Echos haben dann die normale Lautstärke. TWEEZ regelt den Pegel der “abgeschwächten” Wiederholungen. Je größer der Wert, desto stärker werden die Wiederholungen abgeschwächt.

Auto-Volume Echo

Dieses Modell enthält zwei Effekte. Der erste (“Auto Volume”) erzeugt das Anschwellen der Gitarrennoten (wie der “Attack”Parameter eines Synthesizers). Das Ergebnis erinnert stark an das Aufdrehen des Volumenreglers einer Gitarre. Hinzu kommt ein Echo-Effekt mit den typischen Gleichlaufschwankungen eines Bandechos. Mit TWEAK wählst du die Modulationsintensität. TWEEZ bestimmt, wie schnell die Noten einschwingen.

LOOP SAMPLER

Bei Verwendung des “Loop Samplers” haben die Regler und Fußtaster andere Funktionen. Auch die echte Bypass-Funktion ist dann nicht mehr verfügbar. Der “Loop Sampler” merkt sich alle Einstellungen und ruft sie bei der nächsten Verwendung wieder auf. Deine Schleife kann bis zu 14 Sekunden lang sein (28 Sekunden bei halber Geschwindigkeit!). Vor dem Looper befindet sich ein Echo-Effekt, so dass auch die Echo-Signale aufgenommen werden. Mit DELAY TIME regelst du die Echogeschwindigkeit (vor der Schleife). Mit REPEATS stellst du die Anzahl der Echo-Wiederholungen ein. Mit TWEAK kann die Modulation des Echosignals eingestellt werden. TWEEZ ist der Lautstärkeregler des Echo-Effekts. MIX regelt die Lautstärke des “Loop Sampler”-Signals.

* Alle in diesem Dokument erwähnten Produktnamen sind Warenzeichen der betreffenden Hersteller, die in keiner Weise mit Line 6 verbunden sind. Warenzeichen anderer Hersteller werden nur als Hinweise auf Produkte verwendet, deren Sounds und Klänge für die Line 6-Produkte analysiert und nachgebildet wurden. T.C. Electronic® ist ein eingetragenes Warenzeichen der T.C. Electronic A/S Corp.

Verwendung des LOOP SAMPLERs

Drehe TWEEZ auf den Mindestwert, um den Echo-Effekt zu deaktivieren. Stelle MIX in die Mitte. Spiele einen rhythmischen Gitarrenpart. Tappe mit RECORD/ OVERDUB das Tempo dieses Rhythmus’, nimm noch zwei rhythmische Takte auf und betätige PLAY/STOP auf dem ersten Schlag des dritten Taktes.

Jetzt kannst du einen Solopart einspielen. Erhöhe den TWEEZ-Wert, um das Solo mit ein wenig Echo zu versehen. Mit DELAY TIME und REPEATS kannst du den Echo-Effekt einstellen, mit TWEAK wählst du die Modulation des Echos. Die Lautstärke der Schleife kann mit MIX eingestellt werden. Wenn die Schleife nicht mehr läuft, musst du sie mit dem PLAY/STOP-Fußtaster starten, um dich ein wenig einzugrooven. Wenn du bereit bist, betätigst du den RECORD/OVERDUB-Fußtaster und lässt mal richtig die Sau raus. Bei Bedarf kannst du die Aufnahme laufen lassen, um gleich die Zweitstimme deines Solos einzuspielen. Betätige am Ende des zweiten Taktes den RECORD/OVERDUB-Fußtaster, um den Overdub-Modus zu deaktivieren und dir das Gesamtkunstwerk (Rhythmus + Soli) anzuhören. Drücke 1/2 SPEED/REVERSE ein Mal, um dir die Schleife mit halber Geschwindigkeit anzuhören. Drücke den Fußtaster zwei Mal, um die Wiedergabe (mit halber Geschwindigkeit) umzukehren. Lass die Schleife weiterlaufen, betätige RECORD/OVERDUB und spiele noch etwas. Drücke RECORD/OVERDUB, um die OverdubAufnahme zu deaktivieren und die ganze Passage abzuspielen. Drücke den 1/2 SPEED/REVERSE-Fußtaster anschließend erneut. Jetzt wird die Schleife wieder richtig herum abgespielt. Der zuletzt aufgenommene Part erklingt jetzt rückwärts, während alle anderen Parts richtig herum wiedergegeben werden. Wenn du 1/2 SPEED/ REVERSE jetzt ein Mal betätigst, wird die Geschwindigkeit wieder normal eingestellt. Wahrscheinlich kannst du dir schon denken, was man in einer halben Stunde mit dieser Funktion anstellen kann.

Und wenn das noch nicht spannend genug ist…

Für das nächste Exempel dämpfst du am besten ein wenig das Licht. Jetzt wollen wir eine Schleife aufnehmen, welche die Möglichkeiten des “Loop Samplers” veranschaulichen:

Halte die Wiedergabe an, drücke den 1/2 SPEED/REVERSE-Taster ein Mal (er leuchtet), um die halbe Geschwindigkeit zu aktivieren. Stelle DELAY TIME, REPEATS und TWEEZ auf “12 Uhr”. Dämpfe die Saiten deiner Gitarre mit der linken Hand ab und hämmere mit dem rechten Zeigefinger auf den tiefen Saiten einen Rhythmus. Drücke RECORD/OVERDUB, um einen Teil davon aufzunehmen. Betätige anschließend PLAY/STOP, um die Aufnahme zu beenden und die Wiedergabe zu starten. Drücke 1/2 SPEED/REVERSE, um die halbe Geschwindigkeit zu deaktivieren – die Schleife wird jetzt doppelt so schnell abgespielt. Drücke den Fußtaster zwei Mal, um die Wiedergaberichtung umzukehren. Drücke bei laufender Wiedergabe RECORD/OVERDUB, um in den Overdub-Betrieb zu wechseln. Ziehe das Plektrum über die tiefe E-Saite und spiele gleich danach eine laute Note mit hartem Anschlag und ein bisschen Sustain. Drücke RECORD/OVERDUB (deaktivieren von Overdub) und drücke zwei Mal 1/2 SPEED/REVERSE. Und jetzt freu dich gehörigst.