Guido Barthels im Interview: „Europäische Aktien werden heuer überraschen!”

DAS MAGAZIN FÜR WIRTSCHAFT, POLITIK & INVESTMENTPRODUKTE

4profit Verlag GmbH, 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 ° Nr. 03Z035262 M ° Ausgabe 03 | 2017 ° 3,90 Euro

° Protektionismus: Wie er unsere Wirtschaft gefährdet ° Aktienboom: Wie lange die Börsen noch steigen werden ° Niedrige Zinsen: So sichern Sie Ihren Kredit langfristig ab

Lipper Fund Awards 2017

Die weltweit besten Fondsmanager Finanzpolitik + Volkswirtschaft + Länder- und Branchenanalysen + Banking + Investmentfonds + Aktien + Immobilien + Rohstoffe + Zertifikate + Alternative Investments + Versicherungen

C-QUADRAT ARTS Total Return Bond Der C-QUADRAT ARTS Total Return Bond überzeugt als chancenreicher, verlässlicher Portfoliobaustein in jeder Marktphase. Die Flexibilität seiner Anlagerichtlinien ermöglicht ihm, bis zu 100 % sowohl in Anleihen- als auch in Geldmarktfonds bzw. geldmarktnahe Fonds und in Bankguthaben zu investieren. Bei der Umsetzung der Anlagepolitik wird verstärkt einem Total Return-Ansatz gefolgt. Das Fondsmanagement nutzt ein von ARTS Asset Management entwickeltes technisches Handelsprogramm mit einer kurz- bis mittelfristig trendfolgenden Ausrichtung. Die Anlagestrategie orientiert sich nicht an einer Benchmark, angestrebt wird vielmehr längerfristig in allen Marktphasen einen absoluten Wertzuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds verfügt über Top Ratings und ist vielfach ausgezeichnet. * 5 Jahre | 32,01 % * 5 Jahre p.a. |

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Wertentwicklung 10 Jahre 28.02.07 – 28.02.17

+75,71 % (5,79 % p.a.) 160

Performanceergebnisse der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Die Per formance wurde unter Anwendung der OeKB/BVI-Methode berechnet. Ausgabe- und Rücknahmespesen sind in der Berechnung der Performanceergebnisse nicht berücksichtigt. Bei einem Anlagebetrag von EUR 1.000,– ist vom Anleger ein Ausgabeaufschlag iHv max. EUR 50,– zu bezahlen, welcher die Wertentwicklung seiner Anlage entsprechend mindert. Eventuell anfallende Depotkosten mindern den Ertrag des Anlegers zusätzlich. *Berechnungsquelle: Cyberfinancials Datenkommunikation GmbH.

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Vielfache Auszeichnungen Lipper Leader Stand: 31.01.2017 2007 • 2008 • 2009 • 2010

9 X IN FOLGE BESTER DACHFONDSMANAGER ÖSTERREICHS 2011 • 2012 • 2013 • 2014 • 2015

1. Platz: 3 Jahre 2. Platz: 1, 5 Jahre

Morningstar Rating Gesamt Stand: 31.01.2017 TM

Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich unverbindlichen Informationszwecken und stellt kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist sie als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Dieses Dokument kann eine Beratung durch Ihren persönlichen Anlageberater nicht ersetzen. Grundlage für den Kauf von Investmentanteilen ist der jeweils gültige Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anlegerinformationen (»KID«, »KIID«) sowie der Jahresbericht und, falls älter als acht Monate, der Halbjahresbericht. Diese Unterlagen stehen dem Interessenten bei der Kapitalanlagegesellschaft Ampega Investment GmbH, Charles-de-Gaulle-Platz 1, D-50679 Köln und bei der C-QUADRAT Kapitalanlage AG, Schottenfeldgasse 20, A-1070 Wien, sowie am Sitz der Zahl- und Informationsstelle in Deutschland, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA, Kaiserstraße 24, D-60311 Frankfurt am Main, sowie im Internet unter www.ampega.de und www.c-quadrat.com kostenlos in deutscher Sprache zur Verfügung. Alle dargestellten Wertentwicklungen entsprechen der Bruttoperformance, welche alle anfallenden Kosten auf Fondsebene beinhaltet und von einer Wiederanlage ev. Ausschüttungen ausgeht. Performanceergebnisse der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Eine Kapitalanlage in Investmentfonds unterliegt allgemeinen Konjunkturrisiken und Wertschwankungen, die zu Verlusten – bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals – führen können. Es wird ausdrücklich auf die ausführlichen Risikohinweise des Verkaufsprospektes verwiesen. Trends können sich ändern und negative Renditeentwicklungen nach sich ziehen. Ein trendfolgendes Handelssystem kann Trends über- oder untergewichten. ©2017 Morningstar. Alle Rechte vorbehalten. Details zum Morningstar Rating unter www.morningstar.de. Stand März 2017

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Nähere Infos zum C-QUADRAT ARTS Total Return Bond erhalten Sie bei Ihrem persönlichen Anlageberater oder bei Ihrer Hausbank. ISIN: AT0000634720 (T) . Deutsche WKN: A0B6WZ (T) . C�QUADRAT Kapitalanlage AG . Schottenfeldgasse 20 . A-1070 Wien . Fax +43 1 51566-159 C�QUADRAT Info-Hotline: +43 1 515 66-0 . www.c-quadrat.com . blog.c-quadrat.com

° editorial  03/2017 Null Wissen = null Zinsen

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in Dauerbrenner ist das Thema „Niedrige Zinsen bei den Spareinlagen“. Das verwundert insofern nicht, als in Österreich bei den Banken rund 230 Milliarden Euro auf den Konten gehortet werden – bei praktisch null Zinsen. Das Schlagwort Financial ­Repression – also Kaufkraftverlust durch Zinssätze, die unter der Inflationsrate liegen – erhält insofern eine Neuauflage, indem die Inflation stetig steigt. Lag sie für den Mikrowarenkorb (täglicher Einkauf) im Gesamtjahr 2016 bei 2,1 Prozent, so kletterte sie im Jänner weiter auf 2,3 Prozent. Der Kaufkraftverlust der gesamten Spareinlagen errechnet sich damit österreichweit für die letzten zwölf Monate auf rund 4,5 Milliarden Euro! Das pulverisiert im Handumdrehen den positiven Einkommenseffekt der letzten ­Steuerreform. Der Vollständigkeit halber sei hier auch erwähnt, dass sich der Staat Österreich durch die niedrigen Zinsen jedes Jahr rund 1,5 Milliarden Euro an Finanzierungskosten spart.

Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin

Aber Kaufkraftverlust muss ja nicht sein. Wer mit den niedrigen Zinsen nicht einverstanden ist, dem stehen zahlreiche Anlageprodukte zur Verfügung, die einen Mehrwert bringen. Der Fondsdatenanbieter Lipper bewertet jedes Jahr alle in Österreich zugelassenen Investmentfonds (rund 6500 an der Zahl) und zeichnet die jeweils besten in ihren Kategorien in Kooperation mit dem GELD-Magazin und e-fundresearch aus. Und die Auswertung kann sich sehen lassen: Den höchsten Wertzuwachs über die vergangenen zehn Jahre erzielte der Stewart Investors Indian Subcontinent mit plus 233 Prozent, über fünf Jahre der HBM Global Biotechnology Fund mit plus 75 Prozent und über drei Jahre der Bakersteel Global Precious Metals Fund mit plus 161 Prozent. Aber selbst ausgewogene Mischfonds, die man durchaus im Portfolio haben konnte, erzielten über die vergangenen fünf Jahre Renditen von bis zu 11,6 Prozent p.a. (Kepler Vorsorge Mixfonds), das flexibel verwaltete Portfolio Wachstum Alternativ ZKB Oe z.B. 11,8 Prozent p.a. oder der WSS-Europa 16,8 Prozent p.a. Die vollständige Auflistung der Siegerfonds finden Sie ab Seite 76. Sie werden staunen, was alles möglich war – und lässt uns die „Financial Repression“ vergessen.

º Medieneigentümer 4profit Verlag GmbH º Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12, T: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, E: [email protected] º Herausgeber 4profit Verlag GmbH º GeschäftsführUNG Mario Franzin, Snezzana Jovic  º Chefredakteur Mario Franzin º Redaktion Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus, Wolfgang Regner, Michael Kordovsky º grafik Noura El-Kordy º Bilder shutterstock.com, º CoverFOTO shutterstock.com º Datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct º Verlagsleitung Snezana Jovic º eventmarketing Ivana Jovic º Projektleitung Dr. Anatol Eschelmüller º IT-management Oliver Uhlir º Druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 º Vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien www.geld-magazin.at Abo-Hotline: +43/1/997 17 97-12 • [email protected] * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performance­werte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.



36 Russland im Aufschwung

Brennpunkt

geldanlage

06 ° PANORAMA. Bitcoins: ETF abgelehnt + DAX

28 ° Panorama. ETFs I: Smart in Indien investieren

über 12.000 + Spekulationsverbot von Bundesländer.

08 ° Protektionismus. Hohe Schutzzölle und die

+ ETFs II: Rekordzuflüsse in Europa + Standard Life/ Aberdeen: 700 Milliarden Dollar-Fusion.

Einschränkung des Freihandels bedrohen das globale Wirtschaftswachstum.

29 ° interview Daniel Mumzhiu. Der MEAG-Ex-

12 ° Krieg der währungen. Wenn Donald

30 ° disruption. Der technologische Wandel gefähr-

Trump den Dollar künstlich nach unten drückt, könnte ein gefährlicher Abwertungswettlauf der Leitwährungen beginnen.

14 ° interview guide barthels. „2017 wird das Jahr der zwei Hälften“, meint der Portfolio Manager bei der Fondsgesellschaft Ethenea. 16 ° finance watch. CIA: Den Hackern auf der

Spur + Türkei: Rasante Inflationsspirale + EU-Betrugsbehörde: Milliardenstrafe gefordert + Italien: Rettungsplan für Pleitebank Monte dei Paschi.

wirtschaft 18 ° PANORAMA. Nicht jammern: Heimische

­ onjunktur hellt auf + Frauen-Power: Weibliche UnterK nehmensgründungen nehmen zu + Intelligente Gesetzgebung: „Vorfahrt für KMU.“

20 ° wachstumskaiser. Wie innovative österreichische Unternehmen ihren Umsatz mehr als verdoppeln und für hunderttausende Arbeitsplätze sorgen.

banking 24 ° PANORAMA. Neuer Chef bei BAWAG + Einfa­

chere Regeln für kleine Banken + Strafzinsen bei Flatex.

25 ° interview Gerald Pistracher. Aktive Stra-

perte setzt auf nachhaltige Bonds aus Schwellenländern.

det althergebrachte Geschäftsmodelle – clevere Investo­ ren können aber von Robotik & Co. profitieren.

34 ° interview Stephane Lago/Tom riley.

Die beiden AXA-Experten versichern: „Robotik-Investments sind keine Science Fiction.“

36 ° russland. Krise war gestern: Der Turnaround im Reiche Putins hält weiter an.

40 ° goldminen. Bergbaugesellschaften sind für Anleger wortwörtlich Gold wert.

44 ° high yields. Hochzinsanleihen sorgen nach wie vor für satte Renditen.

aktien 48 ° PANORAMA. Novomatic: „Glücksritter“ den-

ken an IPO + Porr: Millionenschwere Übernahme in Deutschland + S Immo: Beteiligung an Konkurrenten.

49 ° wissen: Nudges. Wie „kleine Stupser“ unser Leben fast unbemerkt lenken.

50 ° weltbörsen. USA: Starke Daten + Europa:

Ausbruch nach oben + China: Reformen statt Schulden + Indien: Vor und zurück.

52 ° anLAgetipps. dorma+kaba: Sicher ist sicher +

tegien stehen für den GAM-Experten im Vordergrund.

ASML: Rekordhoch für Chipzulieferer + Priceline.com: Geld auf Reisen + Reckitt Benckiser: Übernahmeofferte.

26 ° zinsabsicherung. Immobilienkredite schüt-

54 ° börse wien. Steigende Unternehmensgewinne

zen vor Inflation.

4 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

treiben die Aktienkurse weiter nach oben.

CrediTS: Shutterstock

54 Aktienmarkt in Hochstimmung

° INHALT 03 / 2017

66 Grundeinkommen

56 ° Börse deutschlAnd. DAX bleibt seit der Trump-Rally hinter Wall Street zurück. AlternAtive investMents 58 ° pAnOrAMA. Neues Indexzertifikat: „Dividen-

den-Adel“ für das Portfolio + Zertifikateprofis: Die besten Tipps.

59 ° zertifikAte-listing. Attraktive Produkte auf

thOMsOn reuters lipper fund AwArds 2017

einen Blick.

69 ° Ausgezeichnet. Die besten Fonds der Welt.

60 ° rOhstOff-rAdAr. Erdöl: Misstrauen gegen-

72 ° gruppensieger. Die erfolgreichsten KAGs der Lipper-Gesamtwertung geben sich die Ehre.

über OPEC + Gold: Politische Unsicherheiten unterstützen Edelmetall + Kupfer: Angebotsdefizit + Aluminium: Kräftig aufpoliert.

76 ° ABsOlute return-fOnds. Selbst in „Börsegewittern“: Positive

iMMOBilien

77 ° rentenfOnds. Breite Palette: Aus dem Vollen des endlosen

62 ° pAnOrAMA. Pflegeimmobilien: Steigende Nach-

frage + dagobertinvest: Crowdfunding für Immobilien + Bundesländervergleich: Teure Häuser in Wien.

versicherungen 64 ° pAnOrAMA. Kränklich: Reformbedarf für heimisches Gesundheitssystem + Pensionskassen: Steigendes Vermögen + Lebensversicherungen: 2016 beschert Prämienrückgang. 65 ° flv-listing. Fondsgebundene Lebensversicherungen im Überblick.

66 ° grundeinkOMMen. Visionäre Konzepte

fordern Geld vom Staat für alle Bürger – und zwar ohne an Bedingungen geknüpft zu sein.

Renditen in allen Marktphasen erzielen.

Bonds-Universums schöpfen.

86 ° wAndelAnleihen-fOnds. Eine manchmal unterschätzte Produktkategorie mit Mehrwert.

88 ° AktienfOnds. Große Auswahl: Für jede Region und Branche die besten Anlageprodukte.

102 ° geMischte fOnds. Auf den richtigen Mix kommt es an. 105 ° speziAllösungen. Alternative Strategien, Währungen, Zinsen, Managed Futures und Rohstoffe.

87 ° interview christiAn scherrer. „Healthcare ist überaus interessant“, weiß der LGT-Fondsmanager.

103 ° interview Jörg MOshuBer. Der Pioneer-Experte über die vielen Vorteile nachhaltiger Investments.

MärZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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BRENNPUNKTPanorama „Wenn ich will, komme ich nach Deutschland.“ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte bei einer Rede in Istanbul, trotz Ablehnung durch Deutschland dort für das geplante Präsidialsystem in der Türkei zu werben. „Wenn ihr mich an der Tür stoppt und mich nicht sprechen lasst, werde ich die Welt aufmischen“, fügt er unverhohlen hinzu.

„Wohnbaustadtrat Ludwig ist nach diesem vernichtenden Bericht rücktrittsreif.“ Scharf kritisiert NEOS Wien Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger, dass die Stadt Wien laut Rechnungshof keine transparenten Vergaben hat. Von 3400 Liegenschaftsverkäufen von 2005 bis 2014 wurden lediglich 67 in öffentlichen Bieterverfahren durchgeführt.

„Die Werksschließung ist unverantwortlich und Menschen verachtend.“ Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer kritisiert die Methode, wie Nestlé das Werk in Linz schließt und die 127 Angestellten entlässt. 2015 habe die Nestlé Österreich GmbH noch einen Gewinn von 4,76 Millionen Euro erwirtschaftet, die an das Mutterunternehmen ausgeschüttet wurden und damit nicht mehr zur Arbeitsplatzsicherung zur Verfügung stehen.

6 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

GESETZLICHES SPEKULATIONSVERBOT IN ÖSTERREICH BUND UND LÄNDER. Um nach mehreren

Finanzskandalen das Vertrauen in das öffentliche Finanzmanagement wieder zu stärken, hat die Regierung dem Nationalrat einen Gesetzentwurf für ein gesetzliches Spekulationsverbot für Bund, dessen Rechtsträger und die Sozialversicherungsträger vorgelegt. Es soll bis Ende 2017 auch auf Landesebene umgesetzt werden. Konkret handelt es sich dabei um die Verankerung des Grundsatzes der risikoaversen Finanzgebarung für das Finanzmanagement des Bundes sowie um die Möglichkeit zur Bündelung des Finanzmanagements bei der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA). Das Spekulationsverbot soll zur Einhaltung der maximalen Defizitquoten laut Stabilitätspakt beitragen und Risiken auf ein Mindestmaß beschränken. Risiken in der Finanzgebarung, die mit vertretbaren Kosten vollkommen vermieden werden können, sollen zur Gänze ausgeschaltet werden. Die Grundsätze einer risikoaversen Finanzgebarung sind auch im Bereich der Sozialversicherung sinngemäß anzuwenden, heißt es im Gesetzentwurf (1514 d.B.). Unzulässig sind laut Gesetzentwurf mitteloder langfristige Veranlagungen auf Kredit und der Abschluss von Derivaten ohne entsprechendes Grundgeschäft. Weiterhin zulässig soll die Aufnahme von Fremdwährungskrediten sein, sofern gleichzeitig das Wechselkursrisiko abgesichert wird, heißt es im Entwurf des Fi-

nanzministeriums. Auch die Veranlagung von Kassenmitteln bei Kontrahenten mit hoher Bonität sowie das Eingehen von Zinskostenrisiken sollen erlaubt bleiben. Der Gesetzentwurf sieht neben dem Grundsatz der risikoaversen Finanzgebarung auch Grundsätze betreffend die strategische Planung beim Schulden- und Liquiditätsmanagement sowie die Einrichtung einer Aufbau- und Ablauforganisation nach dem Vier-Augen-Prinzip vor. Zudem wird ein Transparenzgrundsatz eingeführt, wonach Transaktionen gegenüber den zuständigen Organen offen gelegt werden müssen.

ZAHLENSPIEL

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Das ist die magische Zahl, auf die Börsianer beim DAX zwei Jahre vergeblich hofften. Obgleich von vielen als Hype angesehen, hat die Zahl nichts von ihrem Reiz verloren. Als es dann Anfang März soweit war, wurden gleich Stimmen laut, die einen Rückschlag auf dem Aktienmarkt fürchten. Denn ein derart starker Anstieg sei ungewöhnlich. „Die Kursrally am Aktienmarkt ist nicht mehr gesund“, warnte Christian Kahler von der DZ Bank. Dennoch gehe er davon aus, dass die Kurse mittelfristig weiter steigen. Er traut dem DAX bis zum

Jahresende 12.500 Punkte zu. Die Wirtschaft bewegt sich durch ein Niedrigzinsumfeld, das angesichts der steigenden Inflation nicht zum wirtschaftlichen Umfeld passen will. Ein Umstand, der die Wirtschaft in Deutschland jedoch nicht daran hindert, rund zu laufen und es den Unternehmen ermöglicht, Gewinne zu erzielen.

CREDITS: beigestellt, DIW/B.Dietl, SPD/Susie Knoll,Shutterstock

STARKE WORTE ´´

BITCOIN: MEHR WERT ALS EINE UNZE GOLD WAHNSINNS-RALLY. Anfang Jänner jubelten

die Krypto-Spekulanten. Der Kurs der virtuellen Währung Bitcoin schoss – nach einem Anstieg um 126 Prozent im Jahr 2016 – über die 1000 Dollar-Marke und markierte ein Hoch bei 1100 Dollar. Dann folgte ein Absturz um 30 Prozent auf 775 Dollar. In den folgenden eineinhalb Monaten erholte sich die KryptoWährung aber wieder um 54 Prozent auf ein neues Allzeit-Hoch bei 1200 Dollar. Die rasche Erholung der Bitcoin macht nun Hoffnung, dass die Krypto-Währung mehr und mehr als echtes Investment wahrgenommen wird. Bislang ließen sich die digitalen Münzen nur auf unregulierten und komplexen Internetbörsen handeln oder über indirekte Zertifikate – z.B. via Bitcoin-Tracking-Zertifikat von Vontobel, WKN: VN5MJG, oder Bitcoin-XBT-ETN (ISIN: SE0007525332). Nun bestand die Chance, dass die Bitcoin über einen ETF gehandelt wird

und ein Emittentenrisiko ausschließt. Die Firma Winklevoss Capital erwartete, dass die SEC, nun anders als 2013, am 11. März 2017 ihren „Winklevoss Bitcoin Trust ETF“ endlich zulassen werde. Die Preisbewegung bei Bitcoin verriet, dass durchaus damit gerechnet wurde, dass die SEC den Fonds abnicken würde. Damit hätte es dann für Privatanleger einen Weg,

gegeben, sicher und bequem direkt in Bitcoin zu investieren, andererseits wäre dann auch institutionellen Investoren, die oft nur SECzugelassene Assets kaufen dürfen, der Weg zu den Bitcoin offen gestanden. Wider Erwarten machte die SEC jedoch den WinklevossBrüdern einen Strich durch die Rechnung. Die US-Börsenaufsicht hat dem ersten Indexfonds eine Absage erteilt. Das Finanzprodukt sei wegen der mangelnden Regulierung des BitcoinHandels zu anfällig für Manipulationen und Betrügereien, begründete die Behörde. Tyler Winklevoss kündigte an, sich weiter um eine Zulassung bemühen zu wollen. „Wir haben diese Reise vor fast vier Jahren begonnen“, erklärte er. „Und wir sind entschlossen, sie zu Ende zu bringen.“ Die Winklevoss-Zwillinge sind nicht die Einzigen, die eine Zulassung beantragt haben. Der SEC liegen Anfragen von drei weiteren Gruppen vor.

29. und 30. März 2017 | Austria Trend Hotel Savoyen Vienna, Wien

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ƐƉƌćƐĞŶƟĞƌĞŶƐŝĐŚ͗ MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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Brennpunkt ° Wirtschaftspolitik

Globales Dorf vor dem Abriss Protektionismus wird nicht nur von Donald Trump als ökonomische Wunderwaffe propagiert. Auch in Europa werden in immer mehr Ländern die Rufe nach Abkapselung hörbar lauter. Als Vorbote haben ja schon die Briten „angeklopft“. Setzen sich die Befürworter von strengen Handelsschranken und hohen Schutzzöllen durch, könnte das die Weltwirtschaft endgültig gegen die Wand fahren. Harald Kolerus n einem harten Wahlkampf fallen harte Worte. Donald Trump hatte bekanntlich vor allem gegen China sowie Mexiko verbal scharf geschossen und mit der Einführung von Zöllen gedroht. Aktuell ist es extrem schwierig abzuschätzen, welche Ankündigungen der neue Präsident tatsächlich umsetzen wird. Bis jetzt sind konkrete Maßnahmen ausgeblieben, aber das könnte sich ja noch ändern. Der mahnende Zeigefinger sollte dabei nicht nur gegenüber den USA erhoben werden, immerhin hat Großbritannien mit seinem Brexit bereits den AntiGlobalisierungskurs eingeschlagen. Auch in anderen europäischen Ländern steigt die Skepsis gegenüber freiem Welthandel, wobei Ceta nur ein Beispiel bietet.

„GroSSe EffizienzeinbuSSen“ Wohin die wirtschaftspolitische Reise geht, dafür werden bereits heuer in wichtigen Wahlgängen – in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden reiben sich populistische Globalisierungsgegner die Hände – die Weichen gestellt. Vermehrter Protektionismus würde laut der Wifo-Ökonomin Elisabeth Christen jedenfalls zu „gro­ ßen Effizienzeinbußen im internationalen Handel führen. Dessen eigentlicher Sinn, nämlich Produktionsvorteile zu nutzen, würde verloren gehen oder zumindest stark eingeschränkt werden. Ein US-amerikanischer Protektionismus würde dem Land durch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze vielleicht nützen. Langfristig wäre

weltweites wachstum der realen einkommen 1988-2008 Globale Einkommensverteilung (Perzentil)

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Die obersten Einkommensschichten haben seit den späten 1980er Jahren stark von der Globalisierung profitiert. Viele Menschen gingen aber leer aus oder mussten Verluste hinnehmen. Quelle: Lakner/Milanovic 2015

8 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

­ iese Strategie aber schlecht für die Vereinig­ d ten Staaten, weil die Konsumgüterpreise steigen würden.“ Nur ein Beispiel von vielen bietet hier das I-Phone von Apple: Viele Einzelteile des Smartphones werden bisher günstig in China produziert, kämen aber Schutzzölle, müsste zu höheren Preisen importiert werden und der US-Konsument tiefer in die Tasche greifen. Den gleichen ­Effekt hätte eine Verlagerung der Fertigungsstätten in die USA über alle Branchen hinweg. „Auch die komplette Herstellung von Autos in den Vereinigten Staaten würde das Endprodukt erheblich teurer machen, was die US-Bürger spüren würden“, gibt Christen zu bedenken. Dramatische folgen Die Expertin führt weiter aus: „Würden die USA Zölle ,nur‘ gegen China und Mexiko einführen, sollte das einen leicht positiven Effekt für den europäischen und auch österreichischen Export haben. Kommen protektionistische Maßnahmen, die alle Handelspartner betreffen, wäre wohl ein umfassender Handelskrieg die Folge.“ Die Konsequenzen wären laut der Ökonomin dramatisch: „Der Welthandel würde einbrechen und das Wachstum spürbar zurückgehen, wohl in ähnlichem Ausmaß wie bei der Finanzkrise im Jahr 2009. Die Wirtschaftsleistung jedes Landes wäre betroffen, nicht zuletzt Österreich sehe sich mit massiven Auswirkungen konfrontiert, immerhin sind die USA unser zweitwichtigster Handelspartner.“ Als Beispiel für negative wirtschaftliche Auswirkungen von Handelsbeschränkungen der jüngeren Vergangenheit sieht Christen die Sanktionen gegen Russland im Zuge der Krim-Krise: „Es handelt

creditS: beigestellt, Archiv

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Wirtschaftspolitik   Brennpunkt

„Bei einem ­umfassenden Handelskrieg würde das Wachstum spürbar zurückgehen.“ Elisabeth Christen, Wifo

sich letztlich um ein Wechselspiel. Nicht nur Russland selbst, sondern auch die Länder, von denen die Sanktionen ausgehen, leiden darunter. So hat Österreich versucht, die Ausfälle durch das Erschließen anderer Märkte zu kompensieren. Ganz ist das allerdings nicht gelungen.“ Trump wäre laut Christen jedenfalls schlecht beraten, würde er auf Protektionismus setzen: „Im Sinne der USA und der ganzen Welt.“ Feindbild globalisierung Warum wachsen nun der Widerstand gegen Globalisierung und der Zulauf zu protektionistischen Bewegungen so auffällig? Und das, obwohl „die überwiegende Mehrzahl der Ökonomen die Meinung vertritt, dass der freie Welthandel für Wachstum und Wohlstandsgewinn förderlich ist“, wie Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria, ausführt. Auch er schließt sich dieser Sichtweise an, fügt aber hinzu: „Unter den Wirtschaftswissenschaftern gibt es keine unumstrittene Mehrheit, die den Wegfall aller Barrieren als optimal bezeichnet. Vielmehr lautet der Konsens, dass in gewissen Konstellationen und Phasen bestimmte Beschränkungen, also eine Art von Protektionismus, zielführend sind.“ Zum Beispiel wenn es darum geht, in aufstrebenden Schwellenländern ausgewählte Branchen zu schützen. Auch sollten keine Verstöße gegen Handelsregeln erfolgen. „Ein weiteres Beispiel sind Sektoren, die als besonders sensibel eingestuft werden, hier ist vor allem der Gesundheitsbereich zu nennen. Man setzt also die betreffenden Branchen nicht schrankenlos den freien Kräften des globalen Wettbewerbs aus und nimmt bewusst einen Effizienzverlust in

Kauf, um den Konsumenten bzw. die Bevölkerung zu schützen. Dabei handelt es sich um politische Entscheidungen“, so der Experte. Dabei handelt es sich sozusagen um Feinabstimmungen, ansonsten lobt auch Bruckbauer die Vorteile der Globalisierung. Warum hat sie dann aber so viele Gegner, deren Zahl offensichtlich wächst? „Zum ­einen, weil es sich um ein sehr komplexes Thema handelt, wobei der Zusammenhang zwischen globalem Wohlstand und globaler Arbeitsteilung schwer darstellbar ist. Tatsächlich wäre es aber extrem teuer, wenn ein Produkt in nur einem Land erzeugt werden würde. Das ist dem Konsumenten oft nicht bewusst, wobei die Politik nicht gerade viel zur Aufklärung beiträgt. Im Gegenteil. Populisten streben nach einfachen Lösungen nach dem Motto: Arbeitsplätze nur für Inländer. Solche simplen Konzepte greifen

aber nicht.“ Hierbei handelt es sich also um Defizite auf der Informations­ebene, die emotional von dem einen oder anderen Demagogen ausgeschlachtet werden. Auf der Verliererseite Aber die Globalisierungsskepsis hat auch einen sehr realen Boden. Bruckbauer erklärt: „Die Gewinne der Globalisierung sind schlechter verteilt als ihre Kosten. Offene Märkte führen auch zu Problemen, wobei Globalisierung nicht mit der rasanten Technologisierung gleichgesetzt werden darf. Ich schätze, dass rund 80 Prozent der Menschen, die sich als Globalisierungsverlierer sehen, in Wirklichkeit unter Automatisierung, Digitalisierung etc. leiden. Es gehen dadurch viele Jobs im niedrig qualifizierten Umfeld verloren, die aber später im Servicebereich wieder gefunden werden

° „Trump-Effekt“: Auswirkungen auf Österreich Falls Trump seine Ankündigung, Zollsätze von 35 bis 45 Prozent einzuheben, wahr macht, kann voraussichtlich zwischen zwei Szenarien unterschieden werden: 1. Trump spricht die Zölle nur gegen Mexiko und China aus. In diesem Fall könnte die ­österreichische Wirtschaft sogar leicht im Umfang von plus 0,02 bis 0,03 Prozent des realen BIP profitieren. Vor allem weil die Verringerung der chinesischen und ­mexikanischen Exporte in die USA die österreichischen Exporte ansteigen lässt. 2. Trump verhängt die Zölle gegen alle Handelspartner – und diese reagieren (im schlimms­ten Fall) mit denselben Zöllen gegenüber den USA. Der umfassendere Handelskrieg der USA mit allen Wirtschaftspartnern würde auch der österreichischen Wirtschaft schaden, mit Verlusten zwischen 0,25 und 0,4 Prozent des BIP (Quelle: Wifo, ifo). Bei alldem handelt es sich um Schätzungen und es wird nicht berücksichtigt, dass Trump eventuell politische Schritte setzt, die indirekt negative Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit in Öster­reich haben kann. Dazu zählen etwa politische Turbulenzen in bzw. an den Rändern Europas.

märz 2017 – GELD-MAGAZIN ° 9

Brennpunkt ° Wirtschaftspolitik

Kompensation verlangt Auch von Wifo-Ökonomin Christen wollte das GELD-Magazin wissen, warum der Protektionismus-Kurs auf dem Vormarsch ist? Der Schluss ist naheliegend, dass die positiven Aspekte der Globalisierung bei vielen Bürgern (sprich Wählern) nicht ankommen. Christen dazu: „Es gibt auch Verlierer im zunehmenden Wettbewerb, das sind dann zumeist Menschen mit niedrigerer Ausbildung. Teilweise gibt es hier schon Kompensationen, wie etwa die EU-Förderungen in der Landwirtschaft. Es müsste aber erforscht werden, welche Branchen noch Hilfe benötigen und die Kompensationen wahrscheinlich ausgeweitet werden. Primär geht es um finanzielle Ausgleichszahlungen, wie zum Beispiel durch den Globalisierungsfonds.“ Auch Markus Marterbauer, Leiter Wirtschaftswissenschaften der AK Wien, weist auf die Globa-

10 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

„Globalisierung ist ein komplexes Thema, oft fehlen den Bürgern die Informationen“ Stefan Bruckbauer, Bank Austria

lisierungsverlierer hin: „In der Ökonomie gibt es zwei zentrale Ausgangspunkte zum freien Welthandel. Erstens: Er würde zu Spezialisierung und Wohlstandsgewinn in allen Ländern führen. Alle Marktteilnehmer würden somit unter Regulierung leiden. Zweitens: Selbstverstärkungseffekte können dazu führen, dass die Armen ärmer und die Starken stärker werden. Deshalb kann der Freihandel nur unter bestimmten Regeln Wohlstand schaffen.“ Sind diese Standards heute ausreichend vorhanden? Marterbauer glaubt das nicht: „Vieles zielt auf technische Regulierungen und den Abbau von Zöllen. Was aber etwa den arbeitsrechtlichen und sozialen Bereich betrifft, herrschen Defizite.“ Ungerechte welt Deshalb hält der Experte die gegenwärtige Verteilung der Wohlstandsgewinne für problematisch: „Studien haben bewiesen, dass die Mittelschicht in China und anderen Emerging Markets von der Globalisierung profitiert hat. Das ist erfreulich. In den hoch industrialisierten Staaten haben aber nur die ,obersten‘ ein Prozent der Gesellschaft gewonnen. Die breite Mehrheit ist hingegen leer ausgegangen oder hat sogar gelitten, etwa durch Jobverlust.“ Marterbauer fordert daher die Forcierung sozialer und arbeitsrechtlicher Standards sowie eine aktive Beschäftigungs- und solide Bildungspolitik. Das Schließen von Steueroasen und vermögensbezogene Steuern sollten dabei zur Finanzierung auf der Agenda stehen: „Auf Basis der Hochschätzung der Daten des Household Finance and Consumption Survey der EZB verfügen alleine in Österreich die wohlhabendsten ein Prozent der Haushalte über ein Gesamtvermögen von etwa

„Die gegenwärtige Wohlstandsverteilung ist durchaus problematisch“ Markus Marterbauer, AK

500 Milliarden Euro. Es handelt sich hier also um keine ,Peanuts‘“. Möglicherweise könnte also eine gerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen den Globalisierungskritikern etwas den Wind aus den Segeln nehmen. Hierbei handelt es sich aber um gewichtige politische Maßnahmen, deren Umsetzung natürlich nicht im Handumdrehen zu erwarten sind – noch dazu, weil die nötigen Umstukturierungen ja auf keinem breiten Konsens beruhen. Hier gilt es die langfristige Entwicklung zu beobachten, wie könnte es aber in absehbarer Zukunft mit der Protektionismusgefahr weitergehen? Chancen nützen Was die USA betrifft, so befürchtet Bruckbauer, dass Trump tatsächlich einen stärker protektionistischen Weg einschlagen wird: „Ich glaube aber nicht an einen großen Bruch, wie den Ausstieg aus der WTO oder an das Hochziehen von massiven Zöllen. Bis jetzt hat Trump scheinbar noch nicht verstanden, dass Unternehmen wie Apple ohne günstige Vorleistungen einfach nicht überlebensfähig sind. Ich bin guter Hoffnung, dass ihm das jemand erklären kann.“ Die Globalisierung wird also laut dem Experten nicht gestoppt werden: „Ich meine, wir werden hier in den Trump-Jahren keine wirklich großen Rückschritte sehen, aber auch keine Fortschritte.“ Christen plädiert wiederum dafür, die Präsidentschaft Trumps auch als Chance für Europa zu sehen: „Trump hat das transpazifische Handelsabkommen TTP ja bereits aufgekündigt, für Europa ergibt sich jetzt der richtige Zeitpunkt, die Handelsbeziehungen zum pazifischen Raum zu stärken. Das gilt natürlich auch für Österreich.“

creditS: beigestellt, Archiv

können. In Europa sind die Sozialsysteme viel stärker ausgebaut als in den USA, deshalb kann die Zeit bis zum Wiedereintritt in die Arbeitswelt besser überbrückt werden. Ein solcher Ausgleich ist in den USA nicht in diesem Ausmaß vorhanden.“ Die Aufgabe für die Politik sei es also, dort zu helfen, wo durch die Globalisierung Probleme auftreten und gleichzeitig rational zu argumentieren. „Das kann durchaus auf nationalistischer Ebene erfolgen: ,Austria first‘ heißt in Wirklichkeit offene Märkte anzustreben. Für Österreich ist es ein riesiges Glück, in der EU zu sein, denn wir verfügen über keine Großkonzerne und würden ohne EU praktisch keine Verhandlungsmacht besitzen“, so Bruckbauer. Aufgrund der Zugehörigkeit zum großen europäischen Binnenmarkt würden sich die Auswirkungen eines Protektionismus made in USA für Öster­ reich auch in Grenzen halten, das Land sei außerdem gar nicht schlecht aufgestellt: „Wir sind bei der Globalisierung weit vorne, das Sozialsystem ist stark ausgebaut und im internationalen Vergleich ist die Einkommensverteilung überdurchschnittlich gerecht. So können negative Effekte der Globalisierung abgefangen werden“, meint der Bank Austria-Experte.

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Brennpunkt ° Abwertungsspirale

Krieg der Währungen „Der Dollar ist zu stark!“, donnert kein Geringerer als Donald Trump. Die hohe Bewertung des Greenback sei laut dem umtriebigen Präsidenten dabei, die US-Wirtschaft zu „killen“. Manche Experten sprechen jetzt sogar von einem eskalierenden Abwertungswettkampf führender Leitwährungen. Weitere schwere Turbulenzen an den Finanzmärkten wären dann vorprogrammiert. Harald Kolerus ine Sache wird in diesen Tagen immer klarer: Die neue US-Administration ist nicht an einem starken Dollar interessiert“, so Joachim Fels, Managing Director der Investmentgesellschaft Pimco, in einem in Fachkreisen viel beachteten Kommentar. Was beonders aufhorchen lässt, ist Fels’ Theorie, dass sich die Welt bereits seit Ende 2015 in einem „kalten Währungskrieg“ befinde. „Kalte Kriege werden nicht in einer offenen Schlacht, sondern mit verdeckten Aktionen und Worten geführt“, so der Experte. Er vertritt die Meinung, dass sowohl die EZB, als auch die Bank of Japan (BoJ) bereits gesteuerte Maßnahmen gesetzt hätten, um die eigene Währung gegenüber dem US-Dollar abzuwerten. Er spricht hier das Null-Prozent-Ziel der BoJ für die Verzinsung zehnjähriger Anleihen sowie die Fortsetzung des Anleihenkaufprogramms durch die EZB an. Im vergangenen Dezember hatte Mario Draghi ja eine Verlängerung der „Einkaufstour“ um mindestens neun Monate angekündigt. Zwar in verringertem

Umfang, dafür wurden aber die Regeln für den Erwerb von Anleihen aufgeweicht. Erlaubt sind jetzt auch Käufe von Bonds mit Renditen unter dem Einlagenzins von minus 0,4 Prozent. Fels bezeichnet solche Aktionen als „heimliche Zinskürzung“ (im englischen Original: „stealth rate cut“), die zur Abschwächung von Yen und Euro führen würden. Trump könnte wiederum als Gegenreaktion in den kalten Währungskrieg einschwenken.

US-Dollar in EUro

Japanischer Yen in Euro

Die starke Wirtschaft der USA und höhere Zinsen unterstützen den Greenback.

Trotz lockerer Geldpolitik Japans sind beim Yen Erholungstendenzen zu erkennen.

12 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

Spezialisten beruhigen Ein düsteres Szenario, das heimische Experten im Gespräch mit dem GELD-Magazin allerdings für wenig wahrscheinlich halten. Bei Peter Brezinschek, Head of Research der Raiffeisen Bank International (RBI), löst das Rumoren rund um einen Währungskrieg nicht gerade existenzielle Ängste aus: „Dieser Begriff wird bereits seit rund 30 Jahren oft gebraucht und immer wieder gerne einmal ausgepackt. Hier gilt aber die alte Weisheit: Es wird nicht so heiß

„Aufgrund der Rahmenbedingungen ist der Euro relativ schwach aufgestellt“ Peter Brezinschek, RBI

gegessen wie gekocht.“ Der Experte weist nicht zuletzt darauf hin, dass es angesichts des immensen Volumens und der Fragmentierung des Währungsmarktes für einzelne Player, aber auch in konzertierten Aktionen gar nicht so einfach ist, spürbare Effekte zu erzielen: „Vielen Menschen sind noch die Attacken von Sorros auf das britische Pfund in Erinnerung, das war allerdings bereits in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In jüngerer Vergangenheit gibt es aber keine Belege für Währungsmanipulationen in großem Stil.“ Gerhard Winzer, Chefvolkswirt Erste Asset Management, argumentiert ebenfalls abseits der martialischen Rhetorik von Joachim Fels: „Es ist klar, dass jeder Staat eine billige Währung haben will, einen Währungskrieg kann ich allerdings nicht sehen. Es wäre aktuell schon viel, von einem Abwertungswettlauf zu sprechen.“ Der Experte beschreibt die Ausgangsposi­ tion wie folgt: „Die globale Wirtschaft befindet sich seit der Großen Rezession von 2009 noch immer in der Phase der Regeneration. Dieser Erholungspfad fällt schwächer aus als zuvor erwartet. Prognosen für das Wirtschaftswachstum, ob von Weltbank, Internationalem Währungsfonds etc. mussten immer wieder nach unten revidiert werden. Die Lage hat sich in der Zwischen-

credits: beigestellt, Archiv, Manfred Burger, Shutterstock

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Abwertungsspirale   Brennpunkt

„Einen globalen Währungskrieg kann ich gegenwärtig nicht erkennen“ Gerhard Winzer, Erste AM

zeit verbessert, was sich an mehreren Indikatoren ablesen lässt. So haben etwa Großbritannien, die USA, Deutschland und Japan bereits den Status der Vollbeschäftigung erreicht. Dennoch sehnt man sich nach wachstumssteigernden Impulsen.“ Die Mittel der Geldpolitik scheinen dabei bereits ausgereizt, fiskalpolitisch würden noch Möglichkeiten bestehen, allerdings stand bis 2015 die Reduktion der Staatsdefizite im Vordergrund. Somit war der Spielraum für steuerliche Anreize begrenzt. Als Impulsgeber könnte jetzt also vielleicht die Währungspolitik ins Spiel kommen, wobei Trump den US-Dollar ja als „to strong“ bezeichnet hat. Winzer dazu: „Der Greenback ist tatsächlich stark, aber nicht überbewertet. Die Stärke ist aber nicht die Folge von Währungsinterventionen, sondern der besseren Erholung der US-Wirtschaft im Vergleich zu anderen Ländern. Die Entwicklung spiegelt sozusagen die Situation der Weltökonomie wider.“ Wenn die USA aber tatsächlich protektionistische Maßnahmen (siehe Artikel Seite 8) durchsetzen, könnten die schwächeren Importe und höheren Exporte den Greenback zumindest kurzfristig weiter stärken – problematisch wäre es, wenn Trump versuchen würde, den Dollar dann nach unten zu drücken, um Wettbewerbsvorteile zu generieren. Winzer: „Unsere Prognosen gehen davon aus, dass der Dollar heuer im Vergleich zu einem internationalen Währungskorb um bis zu fünf Prozent steigen könnte. Alles darüber hinaus ließe die Wahrscheinlichkeit für Aktionen zur Schwächung des Dollar steigen.“ Das könnte in einer ersten Stufe in verbaler Agitation erfolgen, wobei Trump andere Währungen ja auch schon mal als zu

schwach bezeichnet hat. Indirekt ist eine Beeinflussung des Dollar-Kurses auch über die Geldpolitik durch eine gedämpfte Anhebung der Leitzinsen möglich. Die „schärfste Waffe“ wären direkte Interven­ tionen, also Dollar-Verkäufe und der Erwerb anderer Währungen. „Spätestens dann würden auch andere Staaten mit einer Abschwächung der eigenen Währung reagieren. Die Folgen wären ,grauslich‘ – über Schutzzölle bis hin zum Handelskrieg“, warnt Winzer. Der Experte hält ein solches Eskalationsszenario direkter Währungsinterventionen allerdings für sehr unwahrscheinlich: „Wenn die USA diesen Abwertungswettlauf vom Zaum brechen, würden sie den Abstieg des Dollar als Reservewährung sowie den Aufstieg des Renminbi beschleunigen. Außerdem würde es einen gewaltigen Stilbruch mit der traditionellen ,Strong-Dollar-Politik‘ bedeuten. Letztlich würde ein offener Währungskrieg zu gro­ ßen Schwankungen führen – und niemanden etwas bringen.“ Zukunftswährung Yuan Hoffen wir, dass diese Einschätzung stimmt und werfen noch einen Blick auf wichtige Währungen. Brezinschek sieht den Euro aufgrund der Rahmenbedingungen schwach aufgestellt: „Solange sich die Eurozone weiterhin an Quantitative Easing ausrichtet, ist eine Stärkung der Währung unwahrscheinlich. Es besteht auch immer die Gefahr, dass etwas ,ausbricht‘, zum Beispiel wenn wir nach Griechenland blicken. Das Land hat sich in die Eurozone geschwindelt und hier eigentlich nichts zu suchen, es wirkt wie ein Fremdkörper. Es hält sich nicht an Vereinbarungen und wird sozusa-

gen durchgefüttert“, so die harte Kritik des Experten. Den US-Dollar bezeichnet Brezinschek als relativ stark, wobei die Wirtschaft gut läuft und wiederum die Geldpolitik ins Spiel kommt: Immerhin werfen zehnjährige-US-Treasuries eine Verzinsung von 2,5 Prozent ab, in Europa sind es bei gleicher Laufzeit und ähnlichen Inflationsraten nur magere 0,3 Prozent. Klar, dass somit vermehrt Geld in die Vereinigten Staaten fließt, woran sich so schnell nichts ändern wird. Brezinschek: „Die unterschiedliche Geldpolitik der USA und Europas wird sich erst 2018 aufzulösen beginnen.“ Den Yuan bezeichnet er als Zukunftswährung, solange von den Inflationszielen nicht abgewichen wird. Bei den Realzinsen steht die chinesische Währung recht gut da, das Problem für ausländische Investoren bilden vielmehr die Beschränkungen am Aktien- und Zinsmarkt. Wie es mit dem Yuan weitergeht, wird vor allem von der Bereitschaft Chinas abhängen, Kapitalzuflüsse zu erleichtern.“ Und das ganz ohne Währungskrieg.

Yuan in Euro

Der Yuan sollte durch die Öffnung des chinesischen Kapitalmarktes langfristig profitieren.

märz 2017 – GELD-MAGAZIN ° 13

geldanlage ° Im Gespräch mit Guido Barthels, Ethenea Independent Investors

„Das Jahr der zwei Hälften“ Guido Barthels ist Portfolio Manager bei der Fondsgesellschaft Ethenea. Er sieht die Entwicklungen an

den internationalen Märkten auch mit einem zwinkernden Auge und bringt für das GELD-Magazin seine Erwartungen hinsichtlich der wichtigsten (finanz-)politischen Entwicklungen auf den Punkt. Mario Franzin Der US-Aktienmarkt gilt als über­

bewertet, Europa hingegen als günstig. Wie ­sehen Sie die Entwicklung im Jahresverlauf?

Guido Barthels: Unsere Anlagestrategie ist ganz einfach: Wir glauben an ein Jahr der zwei Hälften. Das hört sich erst mal trivial an. Aber in den USA werden wir in der ersten Jahreshälfte noch unter dem Eindruck von Donald Trump stehen, der Trumpflation. Ich habe zum Beispiel nie verstanden, wie bei der Wahl Donald Trumps die Märkte innerhalb von Stunden umdachten. Das war wirklich faszinierend. Da hat man die negativen Aspekte innerhalb von Stunden komplett ausgeblendet. Und jeder sagte vorher, um Gottes willen, nicht Trump. Die durch die hohen Erwartungen hervorgerufene Überbewertung an den amerikanischen Aktienmärkten wird sich aber etwa ab dem Frühjahr wieder korrigieren. Trump wird ein bisschen entzaubert werden. Der US-Aktienmarkt wird meiner Meinung nach im zweiten Halbjahr langsam und stetig rückläufig sein. Bei US-Anleihen werden wir in diesem Zeitraum tendenziell wieder steigende Kurse sehen und die zehnjährige Rendite wird sich von derzeit etwa 2,4 auf rund zwei Prozent reduzieren. Von diesem Szenario gehen wir deshalb aus, weil wir bei der US-Inflation spätestens im März den Peak sehen werden. Das wird auch zeitverzögert den Rentenmarkt stützen. Für eine rückläufige Inflation in den USA spricht auch, dass die Prognose der Atlanta-Fed für das BIP-Wachstum der USA im ersten Quartal von 2,5 auf mittlerweile 1,2 Prozent reduziert worden ist. Und was erwarten Sie nun für Europa?

In Europa sehen wir eine gegenteilige Entwicklung: Im ersten Halbjahr haben wir politische Unsicherheiten. Da sollte man nicht groß dagegen wetten. Aber wir glauben, dass europäische Aktien unterbewertet sind. Das Wachstum in

14 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

Europa ist robust, während es in Amerika eher abnimmt. Außerdem wurden europäische Aktien von nichteuropäischen Investoren ein bisschen links liegen gelassen – eben aufgrund der politischen Risiken oder auch dem Brexit. Deshalb glaube ich, dass in Europa in der zweiten Jahreshälfte die großen Gelegenheiten kommen werden. Bei den europäischen Wachstumszahlen sind wir noch bei 0,3 oder 0,4 Prozent – das ist noch nicht so üppig. In Deutschland ist das Wachstum aber nicht so schlecht und zuletzt hat auch die Einwohner­zahl zugenommen. Da kommt eine Dynamik rein, die interessant ist. Deshalb haben wir angefangen, tenden­ ziell amerikanische Aktien unterzugewichten und europäische Aktien überzugewichten. Bei europäischen Renten sind wir nicht ganz so optimistisch, vor allem wegen der offensichtlichen politischen Risiken, die wir vor uns herschieben. Wenn die EZB bis Ende des Jahres nicht von ihrer jetzigen Zinspolitik abweichen wird, sehen wir wenig Potenzial, hier irgendetwas großartig zu machen. Da kann man bestenfalls nach den Wahlen kosmetisch das jeweilige Landesrisiko kaufen. Also Frankreich ist jetzt doch wieder relativ billig geworden – aber das sind wie gesagt nur Feinheiten. Wie schätzen Sie die tatsächlichen Risiken durch die bevorstehenden Wahlen ein?

Über die Wahlen wissen die meisten ­Leute zu wenig: Zum Beispiel bezüglich Le Pen: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Nationalratsversammlung nur ansatzweise eine Mehrheit bekommen wird, ist bei null – sie ist nicht klein, sie ist null. Weil es in Frankreich ein Proporz­ wahlsystem gibt und dann Direktmandate. In Frankreich hat die Nationalversammlung 577 Sitze und für jeden Sitz einen Kandidaten, dem jeweiligen Wahlsieger in seinem Bezirk. Eine Front Nationale schafft das eben nicht. Die ha-

ben das letzte Mal, obwohl sie 18 Prozent der Stimmen insgesamt erhalten haben, nur zwei Sitze von 577 geholt. Was wir Direktmandate nennen, haben die in ganz Frankreich. Also werden tendenziell immer die großen Parteien dominieren. Und selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass Le Pen im zweiten Wahlgang gewinnen sollte, würde sie gegen die Nationalversammlung regieren müssen. Und das ist in Frankreich nicht so einfach wie in Amerika, wo mit Dekreten herumhantiert werden kann. Also insofern muss man den Ball hier flach halten. Glauben Sie, dass der Brexit Europa negativ beeinflussen wird?

Der Brexit kaum, das ist mehr ein englisches Problem. Die Schotten haben gerade wieder eine Umfrage gemacht: Ein Referendum zum jetzigen Zeitpunkt würde zugunsten des Verlassens Großbritanniens führen. Da hat England sowieso ein Problem, weil die ganzen Gasvorkommen in der schottischen Nordsee und nicht in der englischen liegen. Da wird aus Großbritannien sehr schnell Kleinbritannien werden. Was Irland dann machen wird, bin ich mir nicht so sicher, weil dann Nordirland eine EUAußengrenze haben würde. Der Grenzverkehr würde an der irisch/nord­irischen Grenze stattfinden – mit Sicherung, Passkontrollen etc. Das wird nicht ganz im Sinne der Nordiren sein, das ist ja der schwächere Teil Irlands. Also England und Wales wird zum Schluss noch übrig sein – und dann viel Spaß dabei. Die Finanzindustrie schmiedet ja schon ­umfangreiche Pläne zur Verlagerung...

Goldman Sachs hat ja schon angekündigt, ihr Headquarter nach Frankfurt zu verlegen. Einige andere gehen in Richtung Paris, da wird so einiges passieren. Ich finde das von England völlig verrückt. Aber ich finde es auch traurig, da ich

credit: beigestellt, Archiv

GELD °

selber zwei Jahre in London gelebt habe und der Brexit ist jetzt für mich als überzeugter Euro­ päer ein Event, das komplett verkehrt zu meiner Überzeugung ist. Ich denke, die Zukunft Europas liegt nicht im Nationalbewusstsein, sondern in dem: Ja, wir sind stolz, Deutscher, Engländer, Österreicher oder sonst was zu sein. Aber trotzdem sollten wir in allererster Linie wieder Europäer sein und uns auf die Vielfalt in Europa besinnen. Meine Kinder können sich gar nicht mehr vorstellen, wie das war, nach Öster­reich mit einem Pass zu reisen und zu überlegen, wieviel Geld man wechseln muss. In Italien, wo man Bonbons als Wechselgeld zurückbekam, weil die Lira so wenig wert war. Da wollen wir ja ernsthaft nicht mehr hin. Also ich möchte das nicht. Wir brauchen den freien Austausch von Waren, Gütern und Personen. Davon lebt ja Europa – wir sind ja sonst zu klein. Österreich alleine hätte z.B. kaum eine Chance, Deutschland auch nicht. Hätten wir die DM, wäre sie aller Wahrscheinlichkeit nach wesentlich höher bewertet. Das würde der deutschen Wirtschaft nicht gerade gut tun. Auch die Finanzierung der Staaten würde nicht funktionieren: Italien oder Spanien ohne EZB im Rücken, die Zinsen wären irgendwo bei acht oder neun Prozent.

Was halten Sie von Eurobonds als Ausweg?

Die kann man nur machen, wenn man auch eine europäische Zentralregierung hätte, die Verfügungsgewalt in die Fiskaleinheiten der Nationalstaaten hätte. Und da sehe ich im Moment nicht den Willen der euro­päi­schen Bevölkerung. Wenn das wäre, könnten wir auch Eurobonds haben. Da wäre auch noch die Verteidigungspolitik, die auf europäischer Ebene mehr Sinn machen würde. Da wird dann auch ein Krieg zwischen den Mitgliedsstaaten immer unwahrscheinlicher. Die gibt es mit der NATO ja schon...

Wenn man bedenkt, dass die Türkei auch ­NATO-Mitglied ist, habe ich da meine Bedenken. Was Erdogan in der Türkei macht, ist besorgniserregend, auch weil es Tendenzen gibt, die wir hier in Europa teilweise aus den düsteren Kapiteln des letzten Jahrhunderts kennen. Durch die Verfassungsänderung wäre er in der Lage, das Parlament aufzulösen, und das läuft ganz klar auf eine Entdemokratisierung hinaus. Damit macht er sich potenziell – potenziell wohlgemerkt – zum Diktator. Auch Donald Trump zeigt Ambitionen von Alleinherrschaft. Er wird hingegen laufend

Das wäre in diesem Fall auch für Griechenland

durch Gerichte und den Kongress eingebremst.

ein Drama...

Ja, aber das ist ja das Gute, dass er eben nicht machen kann, was er will. Er kann nicht gegen den Kongress regieren. Und ein Richter von irgend einem County ist in der Lage, dem großen amerikanischen Präsidenten zu sagen, „Nein, das geht nicht.“ Das zeigt, dass das System in Amerika sehr robust ist. Gut, der US-Präsident ist ein mächtiger Mann. Er kann z.B. irgendwo zwei Wochen Krieg führen, ohne, dass er die Zustimmung des Parlaments braucht. Und in zwei Wochen kann man mit dem Waffenarsenal, das er zur Verfügung hat, schon ziemlich viel Mist machen. Aber neben dem Kongress und der Justiz ist auch die Presse in den USA sehr stark. Dass da eine Diktatur oder nur annähernd so was rauskommt, kann ich mir nicht vorstellen. Ich

Griechenland ist so und so pleite. Das Problem muss durch einen Schuldenverzicht gelöst werden. Wenn die deutschen Wahlen vorbei sind, dann werden eine Frau Merkel oder ein Herr Schulz ihre Blockadehaltung endlich aufgeben und einer Entschuldung Griechenlands zustimmen. Letztendlich ist Griechenland zu klein, um den Euro als Experiment aufzugeben. Die Wähler werden dann ein bisschen an der Nase herumgeführt und es wird eine Umschuldung geben, damit wir keinen Schuldenverzicht machen müssen. Die griechischen Anleihen werden auf null oder 0,2 Prozent Zinsen gestellt und in 50 Jahren buchen wir die irgendwie aus – dann merkt es keiner mehr. So wird es passieren, kann ja auch gar nicht anders passieren.

Guido Barthels, Portfolio Manager bei Ethenea Independent Investors

vermute sogar, dass Trump seine Legislaturperiode nicht komplett beenden wird. Ich glaube, er schafft nicht mal Ende des Jahres. Er hat sich ja auch mittlerweile mächtige Feinde gemacht. Mit der Presse kann man sich zwar anlegen, muss man aber nicht – und schon gar nicht mit CNN oder Washington Post. Die sind ja nicht gerade dafür bekannt, dass sie Boulevard-Journalisten beschäftigen. Die haben entsprechende Mittel und Kapazitäten, sehr ausgiebige Recherchen anzustellen. Und da scheint sich auch mit der Russland-Connection Trumps was rauszukristallisieren. Wenn man ihm da etwas nachweisen kann, wird das für ihn zum Problem. Trump wird wahrscheinlich irgendwann den Hut nehmen und sagen: „Das ist mir alles zu kompliziert…“ Er hat ja auch gesagt, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass eine Gesundheitsreform so derart komplex ist. Ich glaube, der hat das alles wirklich falsch eingeschätzt. Geht ja die US-Steuerreform auch nicht so ganz einfach...

Nein, natürlich nicht! „The greatest tax reform ever – god created.“ Da hat er seine Superlati­ ven rasch bei der Hand – aber andererseits hat Trump einen gigantischen Unterhaltungswert. Wir werden ihn vermissen irgendwann mal – hinterher. März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 15



brennpunkt ° Kurzmeldungen aus der Finanzpolitik

Türkei in der Klemme

EU-Betrugsbehörde Olaf fordert Milliardenstrafe

In der Türkei stieg die Inflation zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder über zehn Prozent. Die Notenbank will mit Zinsanhebungen gegensteuern. Doch Erdogan will niedrige Zinsen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Großbritannien wird vorgeworfen, es bei Textilimporten aus China mit den Zöllen nicht so genau genommen zu haben. Zudem landete ein guter Teil der Textilien auf den Schwarzmärkten in anderen EU-Ländern.

Ende Jänner senkte die Ratingagentur Fitch die Bonität der Türkei auf Ramsch-Niveau. Der Tourismus ist bereits 2016 stark zurückgegangen. Für kommenden Sommer zeichnet sich anhand der Frühbuchungen erneut ein Rückgang um rund 60 Prozent ab. Die Lira verlor in Jahresfrist zum Euro bereits rund ein Viertel ihres Wertes. Die türkische Zentralbank will nun gegen den Währungsverfall die Zinsen bei ihrer nächs­ ten Sitzung am 16. März anheben. Im Jänner beließ man sie noch bei acht Prozent. Erdogan will trotz allem die Zinsen „niedrig“ halten und sieht die Geldpolitik als Instrument seiner „Wachstumspolitik“. (mf)

Nach Einschätzung der europäischen Betrugsbehörde Olaf schuldet Großbritannien der EU rund zwei Milliarden Euro. Diesen Betrag solle nun die EU-Kommission von der britischen Regierung zurückfordern. Verursacht wurde der Schaden laut Olaf, indem der britische Zoll über Jahre nichts dagegen unternommen habe, dass chinesische Textilien und Schuhe massiv unter Wert – mit fiktiven und falschen Rechnungen – in die EU importiert wurden. Der entstandene Schaden durch Zollausfälle belaufe sich für den EU-Haushalt auf 1,99 Milliarden Euro. Den Angaben zufolge sind die Produkte für den Schwarzmarkthandel in anderen

Importe aus China: Großbritannien ließ angeblich Zollbetrug in Milliardenhöhe zu.

Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestimmt gewesen. Dadurch sei zusätzlich ein großer Verlust von Mehrwertsteuereinnahmen in den Mitgliedstaaten entstanden, wo die Waren verkauft wurden. Olaf geht hier von zusätzlich verlorenen Einnahmen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro im Zeitraum von 2013 bis 2016 aus. (mf)

Chinas Devisenreserven sind im Februar erneut auf über drei Billionen Dollar gestiegen. Mit einem Plus von 6,92 Milliarden Dollar war das der ers­ te Anstieg seit Juli vergangenen Jahres.

Die angeschlagene italienische Bank stimmte am 9. März einem vorläufigen Rettungsplan zu, womit die EU-Kommission die geplante Staatshilfe nun genehmigen dürfte.

Bereits seit Frühjahr 2016 befand sich die chinesische Währung in einem deutlichen Abwärtstrend, der erst Mitte Jänner durch Interventionen der chinesischen Zentralbank gestoppt wurde. Marktteilnehmer gehen aufgrund der im Februar gestiege­ nen Währungsreserven nun davon aus, dass sich die Konjunktur Chinas stabilisiert habe, doch die zuletzt positive Entwicklung der Währung dürfte auch auf striktere Kapitalverkehrsbeschränkungen und die damit sinkenden Kapitalabflüsse zurückgehen. Der streng genommen noch marginale Anstieg der Währungsreserven im ­Februar nimmt sich im Vergleich zu den seit Juni

Die Europäische Zentralbank (EZB) be­zifferte nach ihrer Prüfung den Kapitalbedarf der „ältesten Bank der Welt“ mit 8,8 Milliarden Euro. Vergangenes Jahr versuchte diese, sich noch mit einer Kapitalerhöhung über die Runden zu retten, scheiterte aber im Dezember damit. Für 2016 liegt der Nettoverlust der Banca Monte dei Paschi di Siena bei 3,24 Milliarden Euro. Nach der Billigung des Rettungsplans durch die Eigentümer wird nun die italienische Regierung nach Zustimmung der EU-Kommission 6,6 Milliarden Euro in die Bank pumpen und dafür 70 Prozent an ihr übernehmen. (mf)

16 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

Der US-Dollar legte zum chinesischen Yuan in den vergangenen Jahren kräftig zu.

2014 um rund eine Billion Dollar gefallenen Devisenreserven Chinas mit dem bislang temporären Anstieg von sieben Milliarden US-Dollar gering aus – zumal sie im Dezember um rund 40 Milliarden Dollar und im Jänner um rund 12 Milliarden Dollar noch zurückgingen.

creditS: Shutterstock; Archiv

China: Währungsreserven wieder über drei Billionen Banca Monte dei Paschi

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Kurzmeldungen aus der Finanzpolitik   brennpunkt

CIA: Gemeine Hacker hacken geheime Hacker Nicht nur in Panama oder der Schweiz gibt es Datenlecks, auch in den USA sickern via Wikileaks brisante Nachrichten an die Öffentlichkeit. Zuletzt sorgten Nachrichten über die HackerMethoden des Geheimdienstes CIA und dessen „geheimen“ Hauptsitz in Frankfurt für Aufregung. Wikileaks veröffentlichte am 7. März mehr als 8700 Dokumente, die aus dem CIAZentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington stammen sollen. Diesen zufolge diene der Hackertruppe des US-Geheimdienstes als Spähbasis für Europa, dem Nahen Osten und Afrika, das US-Konsulat in Frankfurt/Main als Basis. Um Personen auszuspionieren, greifen die Regierungs-

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gen bzw. das Datenleck bei der CIA freilich „extrem besorgt“ und kündigte über seinen Präsidialamtssprecher Sean Spicer bereits ein hartes Vorgehen gegen die Informanten an. Damit erhält das Thema um Ex-NSAMitarbeiter und Wikileaks-Gründer Edward Snowden ein neues Kapitel. (mf)

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wirtschaftPanorama Nur nicht „raunzen“: Konjunktur hellt auf

FleiSSige Frauen. Die

typische österreichische „Raunzen“ besteht immer weniger Anlass: Laut dem Wifo ist die heimische Wirtschaft 2016 mit real 1,5 Prozent nämlich deutlich stärker gewachsen als in den beiden Jahren zuvor. 2015 und 2014 legte das BIP lediglich um 1 bzw. 0,6 Prozent zu. Das positive Bild bestätigt der aktuelle Bank Austria EinkaufsManagerIndex, der im Februar 57,2 Punkte erreichte. Damit liegt der Indikator fast wieder auf dem Sechs-Jahres-Höchstwert. „Auch wenn gegenüber Jänner das Tempo des Aufschwungs etwas nachgelassen hat, die In-

2010

2011

2012

dustriekonjunktur läuft ausgezeichnet“, so die Analyse der Bank Austria. Demnach verzeichnet die österreichische Industrie seit dem Frühjahr 2015 einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, der sich lange Zeit nur sehr moderat entwickelte. Die gute Entwicklung der Konjunktur schafft nicht zuletzt Arbeitsplätze in der Industrie: 2016 hat sich erstmals seit drei Jahren der Beschäftigtenstand in der Sachgütererzeugung in Österreich wieder erhöht. Der Anstieg war mit durchschnittlich 0,4 Prozent zwar sehr moderat, im Jahresverlauf hat sich das Beschäftigungswachstum jedoch klar beschleunigt.

2013

Zahlenspiel

1217

2014

2015

Forderung: „Vorfahrt für KMU“ benachteiligungen abbauen. KMUs

48 Ländern – darunter auch

bilden das Rückgrat der europäischen und erst recht der österreichischen Wirtschaft. Leider stehen Bürokratie und verworrene Regelungen der Unternehmensentwicklung oft im Weg. „Ein hoher Verwaltungsaufwand, uneinheitliche Anforderungen und sich überschneidende oder widersprüchliche Regeln kommen KMU im Vergleich zu größeren Unternehmen sehr viel teurer zu stehen. Auch durch Vorschriften in Bereichen wie Steuern, Berichts- und Informationspflichten und Umweltschutz sind die KMU unverhältnismäßig stark betroffen“, so Christian Buchmann, Vorsitzender der Fachkommis­ sion für Wirtschaftspolitik (ECON). Buchmann drängt daher nachdrücklich auf die Anwendung

Wandel befragt. International gesehen werden neue Technologien aus dem Digitalbereich einen immer größeren Einfluss auf das Geschäft nehmen, gefolgt vom Thema Analytics. In der Alpenrepublik spielen diese beiden Themen hingegen noch eine untergeordnete Rolle. Die österreichischen IT-Leiter sehen für die nächsten zwei Jahre Cyber Security als wichtigsten Technologiebereich, gleich dahinter kommt die Modernisierung der bestehenden Systeme. International ist diese Modernisierung kein großes Thema mehr. Wichtigstes Investitionsziel bei neuen Technologien ist hierzulande mit 88 Prozent das Internet.

18 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

frauen – vs. – männer

2016

IT-Verantwortliche aus

Österreich – hat Deloitte zum Thema digitaler

Experten von CRIF Österreich haben einen Blick hinter die Kulissen der österreichischen Gründerszene geworfen und erhoben, wie viele Firmen im Jahr 2016 von Frauen gegründet wurden. Wie bereits 2015 hatte das „schöne Geschlecht“ bei der Schaffung von Einzelunternehmen gegenüber den Herren der Schöpfung wieder die Nase vorne: Im vergangenen Jahr wurden in Österreich insgesamt rund 98.500 Einzelunternehmen und 18.500 Gesellschaften mit beschränkter Haftung gegründet. Mehr als die Hälfte (55,6 Prozent) der Einzelunternehmen wurden dabei von Frauen ins Leben gerufen – bei den GmbH lag der Anteil der neuen Unternehmen mit Frauen in der Geschäftsführung bei 18,5 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2015 stieg die Anzahl der von Frauen gegründeten Einzelunternehmen um 0,09 Prozent leicht. Vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen sind Frauen als Gründerinnen überdurchschnittlich stark vertreten.

des Grundsatzes „Vorfahrt für KMU“ in allen EU-Politikbereichen und im gesamten Entscheidungsfindungsprozess. Hier sei intelligente Rechtsetzung gefragt, also dass politische Maßnahmen und Rechtsvorschriften der EU für die Unternehmen, Bürger und öffentlichen Einrichtungen auf dem wirksamsten Weg den größtmöglichen Nutzen bringen.

CrediT: Shutterstock

Wieder aufwärts. Für das angeblich so

Ich habe alles im Griff. Aber bei der Veranlagung vertraue ich Siegern.

3 x Gold für Allianz Invest bei den Lipper Fund Awards 2017 Allianz Invest Eurorent Allianz Invest Rentenfonds Investieren Sie mit unseren Gewinnern.

Allianz Investmentbank

Die vorliegende Marketingmitteilung der Allianz Investmentbank AG stellt keine Anlageanalyse, Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Insbesondere ist sie kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Investmentfondsanteilen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Ein Ranking, Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und unterliegt Veränderungen im Laufe der Zeit. Allianz Invest Eurorent: Ausgabeaufschlag bis zu 2,00 %, Verwaltungsgebühr zzt. 0,40 % (max. 0,50 %), Laufende Kosten 0,45 %. Allianz Invest Rentenfonds: Ausgabeaufschlag bis zu 2,50 %, Verwaltungsgebühr zzt. 0,53 % (max.0,60 %), Laufende Kosten 0,57 %. Die Prospekte und die Wesentlichen Anlegerinformationen (Kundeninformationsdokumente) der Fonds der Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien, sind kostenlos ebendort sowie bei der Allianz Investmentbank AG, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien und im Internet unter www.allianzinvest.at in deutscher Sprache erhältlich. Alle Allianz Invest Fonds können gemäß den von der Finanzmarktaufsicht genehmigten Fondsbestimmungen mehr als 35 vH des Fondsvermögens in Wertpapiere und/oder Geldmarktinstrumente von öffentlichen Emittenten anlegen. Eine Auflistung dieser Emittenten findet sich im Prospekt, Abschnitt II, Punkt 14.

wirtschaft ° Wachstumskaiser

Erfolgsgeschichten in rot-weiß-rot Überbürokratisiert, unflexibel, verstaubt – wenig charmant wird so der heimische Wirtschaftsstandort manchmal von bösen Zungen beschrieben. Auch wenn es Reformbedarf gibt, ist dieses Bild überzeichnet: Innovative Unternehmen konnten in den vergangenen zehn Jahren ihren Umsatz verdoppeln und sorgten für zahlreiche Harald Kolerus Arbeitsplätze. Nischenstrategien erwiesen sich dabei als gutes Rezept. sterreich ist erfreulicherweise noch immer ein sehr wohlhabendes Land: Gemessen am Netto-Geldvermögen zählt es zu den 20 reichsten Staaten der Welt. Dieses hat sich von rund 70 Milliarden im Jahr 1980 auf rund 510 Milliarden Euro versiebenfacht (die letzte Erhebung dazu erfolgte 2011). Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war jedoch zuletzt weniger ermutigend: So sind wir beim Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren sowohl hinter hinter den Durchschnitt der OECDLänder als auch der EU gefallen. Laut Berechnungen von Eurostat soll die heimische Wirtschaft im Vorjahr um 1,5 Prozent angestiegen sein. Für heuer wird die gleiche Rate prognostiziert, für 2018 nur 1,4 Prozent. Die OECD soll im kommenden Jahr um 2,1, die EU-28 um 1,7 und die Eurozone um 1,5 Prozent wachsen. Auch in Zukunft gilt also in Österreich: „Es dürfte gerne ein bisschen mehr sein.“

stArt-ups, sAcle-ups... Es stellt sich nun also die Frage, wie das Wachstum in Österreich nachhaltig gesteigert werden könnte? „Neben vorteilhaften Standortfaktoren und günstigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind dafür wachstumsstarke Unternehmen von herausragender Bedeutung“, so die Spezialisten der Boston Consulting Group (BCG) in einer neuen Studie. Diese Firmen zu identifizieren, ihre Charakteristika und Strategien zu verstehen und daraus Entwicklungsperspektiven für die Unternehmenslandschaft in Österreich abzuleiten, war das Ziel der BCG-Analyse. Entsprechend ihrer wirtschaftlichen Bedeutung sowie ihrer Wachstumsdynamik wurden dazu die Unternehmen jeweils einer von drei Gruppen zugeordnet. Erstens Start-ups: Damit sind gemeint junge, innovative Unternehmen, die mit neuen Geschäftsmodellen schnell und

ÖStErrEICh: ArM AN GLoBALEN SPIELErN

Nur acht der 2000 größten Unternehmen weltweit haben ihren Hauptsitz in Österreich. Quelle: Forbes 2016 Global 2000

20 ° GELD-MAGAZIN – MärZ 2017

dynamisch wachsen und dem Wettbewerb neue Impulse geben. Zweitens Scale-ups: Mittelständische Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz, die ihre Geschäftsmodelle industrialisieren, skalieren sowie globalisieren und so unter anderem regionale Versorgung und Beschäftigung sichern. Drittens Step-ups: Global agierende Großunternehmen mit mindestens fünf Milliarden Euro Umsatz, die Zugpferde für Investitionen und Arbeitsplätze sind. „Alle drei Gruppen tragen auf unterschiedliche Art und Weise zur Innovationsund Wachstumsstärke einer Volkswirtschaft bei. Der richtige Mix und die Weiterentwicklung von Start-ups zu Scale-ups sowie von Scale-ups zu Step-ups sind entscheidend für eine nachhaltige Wachstumsdynamik“, schreiben die Studienautoren Ewald Kreid, Antonella Mei-Pochtler und Hannes Pichler. Dabei sind in Österreich die drei Unternehmenstypen unterschiedlich stark vertreten: Start-ups wurden in den letzten Jahren durch zahlreiche Initiativen auf mehreren Ebenen aktiv gefördert. Auch wenn die Zahl der Unternehmensgründungen seit Jahren steigt: Im Hinblick auf das gesamtwirtschaftliche Wachstum spielen Start-ups aufgrund ihrer Anzahl und Größe in der österreichischen Unternehmenslandschaft nur eine begrenzte Rolle. WeNige „rieseN“ Step-ups wiederum könnten aufgrund ihrer Größe und „Zugkraft“ wesentliche Wachstumsimpulse setzen – sie fehlen in Österreich jedoch fast gänzlich: Ende 2015 gab es lediglich zwölf österreichische Unternehmen mit mehr als fünf Milliarden Euro

creditS: beigestellt, Shutterstock

Ö

Wachstumskaiser

° wirtschaft

„Das Erobern von interessanten Nischen ist für den Erfolg immanent“

Hannes Pichler, Boston Consulting Group

Umsatz; nur acht österreichische Firmen wurden 2016 in das Ranking der Forbes Global 2000 aufgenommen (siehe Grafik auf der linken Seite). Zum Vergleich: Aus der Schweiz schafften es 45 Unternehmen in die Rangliste, aus Schweden 23, aus den Niederlanden 22 Konzerne. Warum ist dieser Unternehmenstyp eigentlich so schwach in der Alpenrepublik vertreten? „Eine interessante Frage, die nicht einfach zu beantworten ist, es gibt hier eine Fülle von Ursachen“, so Hannes Pichler, Österreich-Chef von BCG und Co-Autor der Studie, im Gespräch mit dem GELD-Magazin. „Historisch gesehen hat Österreich mit Deutschland einen starken Partner und einen großen Markt, der auch einfach zu erschließen ist. Die gemeinsame Sprache und das Rechtssystem bieten hier Vorteile. Finnland und Schweden beispielsweise, die über mehr Großkonzerne verfügen, befinden sich nicht in einer so komfortablen Konstellation. Es gibt keinen großen Heimmarkt und Skandinavien wird schnell zu klein. Deshalb mussten sich die nordischen Länder immer sehr anstengen, um zu reüssieren. Das kommt zum Beispiel in dem sehr guten Ausbildungssystem zum Ausdruck und hat sich auf die Unternehmenskultur positiv ausgewirkt“, führt Pichler aus. Zurückkommend auf Österreich fehlen diese Voraussetzungen, und es bleibt unter dem Strich übrig, dass Global Player hier zu Lande dünn gesät sind. bAsis Der WirtschAft Deshalb stellen auch mittelständische Unternehmen, die sogenannten Scale-ups, das Rückgrat der heimischen Wirtschaft dar. Über 800 Unternehmen (ausgenom-

men Finanzinstitute und reine Finanzholdings), die im Jahr 2014 einen Umsatz von mindestens 100 Millionen Euro erzielten, haben ihren Sitz in Österreich und beschäftigen weltweit mehr als 1,7 Millionen Arbeitnehmer. Scale-ups stehen deshalb auch im Mittelpunkt der BCG-Untersuchung. „groWth DYNAmos“ Insgesamt wurden 802 österreichische Unternehmen im Rahmen der Studie als Scale-ups klassifiziert. Wer von ihnen als „Wachstums-Champion“ bzw. „Growth Dynamo“ eingruppiert wurde, musste drei Bedingungen erfüllen: Das Unternehmen verfügt über eine Umsatzhistorie von mindestens sieben Jahren; es ist im Zeitraum von 2006 bis 2014 hinweg um mindestens 50 Prozent schneller gewachsen sein als der internationale Branchendurchschnitt und es musste dieses starke Wachstum in mindes-

tens drei von vier Zwei-Jahres-Zyklen geschafft haben. Diese Kriterien erfüllten 84 der 802 Scale-ups. Ihnen war es trotz Finanzkrise und wirtschaftlicher Volatilität gelungen, nachhaltig und stark zu wachsen. Bei der Analyse wurden nun drei wesentliche Fragestellungen untersucht: Wer sind die wahren Wachstums-Champions, die „Growth Dynamos“? Wie lässt sich ihr Erfolg strategisch erklären? Welche Implikationen können zum einen für andere Unternehmen und zum anderen mittelbar für eine Steigerung des Wachstums in Österreich abgeleitet werden? poteNziAl VorhANDeN Die Studie kam zu interessanten Ergebnissen, unter anderem, dass nur zehn Prozent der österreichischen Scale-ups Growth Dynamos sind: „Es gibt also noch viel Potenzial für Wachstum in Österreich“, heißt

BESoNDErS wAChStUMSStArKE SEKtorEN IN DEr ALPENrEPUBLIK

mehr als 50 prozent der „Dynamos“ kommen aus vier traditionellen Branchen der österreichischen Industrie. Quelle: BCG

MärZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

21

wirtschaft ° Wachstumskaiser

es in der Untersuchung. Eine weitere Erkenntnis der Studie: „Die meisten Dynamos kommen aus Österreichs Vorzeigebranchen Automobil, Maschinenbau, Wald/Papier und Tourismus – eine breitere Anwendung von erfolgreichen Wachstumsstrategien (sowohl in den Vorzeigebranchen als auch in schnell wachsenden Zukunftsindustrien) kann dazu beitragen, das ungenutzte Potenzial zu heben.“ 100.000 Arbeitsplätze mehr Jedenfalls kann sich die Bilanz der Wachstumskaiser sehen lassen: Während die Vergleichsgruppe (Scale-ups, die mindestens sieben Jahre Umsatzhistorie haben, aber die beiden Wachstumskriterien nicht erfüllen) im Durchschnitt um 16 Prozent wuchs, zeigten die Growth Dynamos mit 112 Prozent eine eindrucksvolle Wachstumsstärke und konnten somit ihren Umsatz seit dem Jahr 2006 mehr als verdoppeln. Wie sehr Wachstum sich auf den Arbeitsmarkt auswirkt, lässt sich ebenfalls deutlich ablesen: Jeder Dynamo schuf über den gesamten Betrachtungszeitraum fünf-

mal so viele zusätzliche Arbeitsplätze wie ein Unternehmen der Vergleichsgruppe. Mehr als 100.000 Arbeitsplätze sind somit durch die Growth Dynamos entstanden; pro Unternehmen sind das durchschnittlich 865 Arbeitsplätze gegenüber 164 in der Vergleichsgruppe. Nischen nutzen Entscheidend sind nun laut BCG nicht Strukturen, sondern Strategien – denn Growth Champions unterscheiden sich strukturell kaum von den weniger dynamischen Unternehmen. „Aber sie haben erfolgreichere Strategien oder setzen diese besser um. Die dominierende Erfolgsstrategie der Dynamos gründet auf stetigem organischen Wachstum durch Innovation in der Nische und Expansion in Europa. Wenn Österreichs Wirtschaft – wieder – zum Wachstums-Champion werden will, kommt es darauf an, sowohl die Erfolgsstrategien der Dynamos als auch bisher vernachläs­ sigte Hebel – wie etwa Wachstum durch M&A-Aktivitäten – in der österreichischen Unternehmenslandschaft aktiv zu fördern

und breiter umzusetzen“, so Pichler. Den heimischen Unternehmen rät der Experte außerdem verstärkt global zu denken und sich nicht in Österreich oder Europa zu verstecken: „Die heimischen Firmen haben das Zeug dazu, am Weltmarkt zu sein.“ Erfolgreiche Unternehmen Unter den von BCG „geadelten“ Growth Dynamos finden sich jetzt sowohl allseits bekannte Unternehmen wie Andritz, Palfinger, Rosenbauer, Schoeller Bleckmann (SBO), Miba oder Novomatic, als auch nicht so ganz geläufige Namen. Zum Beispiel: Knill Energy Holding, Zizala Lichtsysteme, Roth Heizöle oder die Wilfried Heinzel AG. Überdurchschnittliches Wachstum kann also branchenunabhängig stattfinden, wobei das GELD-Magazin bei SBO-Chef Ge­ rald Grohmann nachgefragt hat, was er denn als sein Erfolgsrezept bezeichnet (siehe Interview unten): „Innovation ist ein wesentlicher Pfeiler unserer Wachstumsstrategie. Entscheidend ist die Konzentration auf profitable Wachstumsnischen.“ Also das Gegenteil von verstaubt und unflexibel.

interview ° Gerald Grohmann,  Vorsitzender des Vorstandes von Schoeller Bleckmann Wie schafft man es als öster­

reichisches Unternehmen, weit über dem Durchschnitt zu wachsen?

Gerald Grohmann: Das Wachstum der SBO als zyklisches Unternehmen muss natürlich immer über einen gesamten Zyklus hinweg betrachtet werden. Auch wenn wir momentan aufgrund des niedrigen Ölpreises im Zyklustief sind, ist SBO in den letzten eineinhalb Jahrzehnten eindeutig überproportional gewachsen. Der Umsatz im Jahr 2000 betrug 170 Millionen Euro, 2014 – vor Einsetzen der Krise (im Ölsektor, Anm.) – waren es 489 Millionen Euro. Grundlagen für den Erfolg waren die Konzentration auf profitable Wachstumsnischen mit anspruchsvollem und somit verteidigbarem Know-how und das damit verbundene In-

22 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

tellectual Property unserer Produkte. Auch die in den letzten 15 Jahren weitergeführte Internationalisierung hat zum Wachstum beigetragen. Innovation ist ein wesentlicher Pfeiler unserer Wachstumsstrategie. Auch im Downturn der letzten beiden Jahre haben wir zwar viele Kosteneinsparungen treffen müssen, aber kein einziges F&E-Projekt gestoppt.

Bewilligungsverfahren ohne teilweise haarsträubenden bzw. widersprüchlichen Auflagen sind hier nur zwei markante Beispiele angeführt.

Wie könnte in Österreich die Ausgangs­ situation für heimische Unternehmen

Wie gefährlich ist Protektionismus, wie er

­generell verbessert werden?

etwa von Donald Trump propagiert wird, für

Bezüglich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann ich nur das wiederholen, was laufend gefordert, aber leider noch nicht einmal ansatzweise umgesetzt ist. Mit flexibleren Arbeitszeiten und rascheren

die Wirtschaft?

In unserer global vernetzten Welt ist Protektionismus eine Sackgasse. Prosperierendes Wirtschaftswachstum ist nur durch faire globale Handelsbeziehungen möglich.

credit: beigestellt

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bankingPanorama Neue Chef bei der BAWAG P.S.K. Anas Abuzaakouk (39), bislang CFO der BAWAG P.S.K., wurde mit Wir­ kung vom 8. März 2017 vom Aufsichtsrat zum Co-CEO neben Byron Haynes ernannt, der das Unternehmen zu Jahresende verlas­ sen wird. Der Entschluss, Abuzaakouk zum Nachfolger zu ernennen, wird damit be­ gründet, dass er seit 2012 im Unterneh­ men an entscheidenden Schaltstellen tä­ tig war. So zunächst als Chief Restructuring Officer und ab 2014 als CFO der Bank. In dieser Zeit habe er, wie Byron Haynes sagt, wesentlich dazu beigetragen, dass die BAWAG P.S.K. den Turnaround geschafft hat. Im Hinblick auf die kommenden Jah­ re meint Abuzaakouk: „Die Jahre ab 2018 werden für die Weiterentwicklung der Bank sehr spannend sein, wobei ich überzeugt bin, dass die besten Jahre noch vor uns liegen.“ Der vakante Posten des CFO wird von Enver Sirucic bekleidet werden, der zurzeit als stellvertretender CFO fungiert. Enver Sirucic ist Absolvent der Wirtschafts­ universität Wien und war nach seinem Ein­ tritt in die BAWAG P.S.K. im Jahr 2006 in unterschiedlichen Führungspositionen im Finanzressort an der Neuausrichtung der BAWAG P.S.K. beteiligt. Derzeit ist er Be­ reichsleiter für Controlling und Asset & Liability Management.

Einfachere Regeln für kleine Banken Forderung an Basel IV. Der Österreichi­

sche Raiffeisenverband (ÖRV) zeigt sich über die Aussagen von Andreas Dombret, Vorstand der Deutschen Bundesbank, erfreut, der eine Entlastung regionaler Institute mit geringen Risiken vorschlug. „Seit Jahren fordern wir in Brüssel Erleichterungen für kleinere Banken. Wir wissen, dass die österreichischen Vertreter in Brüssel Bestrebungen für verhältnismäßige Regeln befürworten. Erfreulich ist, dass es nun auch prominente Unterstützung von der Deut­ schen Bundesbank gibt“, sagt Andreas Pangl, Generalsekretär des Österreichischen Raiff­ eisenverbandes. In Deutschland und Österreich ist die Ban­ kenbranche klein strukturiert – mit rund 700 zugelassenen Kreditinstituten in Österreich. Aktuell werden auf EU-Ebene Erleichterungen für kleinere Banken diskutiert und neue Kapi­ talregeln für alle Banken verhandelt (Basel IV). Pangl betont in diesem Zusammenhang, dass

es aber nicht nur um eine Entlastung kleinerer Banken, sondern auch um den Beschluss an­ gemessener Regelungen gehe. „Die von Basel geplante Verteuerung von Unternehmensbe­ teiligungen würde nicht nur kleinere Institute treffen. Sie wäre eine Schwächung des gesam­ ten Wirtschaftsstandortes Österreich“, ergänzt Johannes Rehulka, Geschäftsführer des Fach­ verbandes der Raiffeisenbanken.

Negativzinsen für Sparguthaben FLATEX. Die mehr als 160.000 Kunden des On­

linebrokers Flatex in Deutschland und Österreich wurden Anfang März darüber informiert, dass ­ihnen ab Monatsmitte ein Negativzins in Höhe von 0,4 Prozent p.a. auf ihre Guthaben verrech­ net wird – entsprechend der Einlagenzinsen für Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Zugleich kündigte der Finanzdienstleis­ ter mit Sitz in Kulmbach, Deutschland, an, auch eventuelle weitere Anpassungen des Negativ­

zinssatzes durch die EZB direkt an die Kunden weiterreichen zu wollen. Flatex-Chef Frank Niehage meint, dass da­ mit eine Zusatzbelastung von im Durchschnitt maximal 40 Euro pro Jahr auf die Kunden zu­ komme, je nachdem, welche Beträge auf dem Cashkonto bei Flatex lagern. Mitbewerber wie Hellobank, Onvista oder Comdirect jedenfalls werben aktuell für sich mit dem Argument, keine Negativzinsen zu berechnen.

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CrediTS: beigestellt, Shutterstock

KARRIERE

Im Gespräch mit Gerald Pistracher, GAM (Luxembourg) S.A. – Austria Branch

° BANKING

GAM mit Heimvorteil Seit Anfang dieses Jahres ist die Vermögensverwaltungsgruppe GAM mit einer eigenen Niederlassung in Wien präsent. Damit bekräftigt das Unternehmen sein Commitment zur DACH-Region und speziell zum österreichischen Markt, der nun vor Ort von Gerald Pistracher, einem langjährigen Mitarbeiter des Hauses, betreut wird. Aktive Strategien, zum Beispiel im Fixed Income-Bereich, stehen im Vordergrund. GELD °

Herr Pistracher, Sie sind Österreicher

und haben GAM jahrelang von der Schweiz aus vertriebsseitig repräsentiert. Was hat das

auch mit innovativen Absolute Return-Konzepten, die auch bei steigenden Zinsen positive und beständige Renditen abwerfen können.

Unternehmen veranlasst, nun in Wien eine Niederlassung zu gründen.

Das sind absolut effektive, gleichzeitig jedoch

GERALD PISTRACHER: Unser Head of Institutional und Fund Distribution Continental Europe, Daniel Durrer, hat es auf den Punkt gebracht, als er sagte, dass die Präsenz in Österreich ein nachhaltiges Bekenntnis zur Region ist. Die Geschäftsentwicklung in Österreich war in den letzten beiden Jahren eine sehr erfreuliche für GAM. Mit einer eigenen Niederlassung ist es uns in weiterer Folge möglich, noch effektiver und näher mit unseren Kunden Kontakt zu halten. Diese Marktnähe bietet viele Vorteile für unsere Investoren als auch für uns als Gesellschaft. Ich bin der persönlichen Überzeugung, dass man einen Markt viel besser verstehen und betreuen kann, wenn man vor Ort ist. Durch den regelmäßigen Austausch mit Kunden kann man viel schneller auf neue Anforderungen reagieren. Sei es von Kunden oder aber auch aus regulatorischer Sicht.

auch bereits etablierte Themen. Welche ande-

GAM steht für aktive Management-Strategien. Welche Themen stehen nun aktuell im Vordergrund? Worin liegen für Finanzunternehmen

CREDIT: beigestellt

aktuell die größten Herausforderungen?

Das aktuelle Investmentszenario wird ungebrochen von der Notwendigkeit bestimmt, alternative Lösungen zum Niedrigzinsumfeld zu finden. Die Zinsen steigen zwar jetzt wieder, jedoch nur langsam. Die Investoren finden bei vielen Investments zu wenig Ertrag und wenn, dann bei hohem Risiko, da die Spreads teilweise sehr niedrig sind. Das ist für die Investoren natürlich nicht erfreulich. Wir von GAM begegnen dieser Herausforderung nicht nur mit attraktiven Emerging Market-Strategien, sondern

ren Strategien sind aktuell in der Pipeline?

Da gibt es eine Reihe von spannenden Nischenprodukten, die verständlicherweise nicht für jeden Investor geeignet sind, aber gerade für institutionelle Kunden einen sehr guten Diversifikationsfaktor darstellen. Ich denke da an Themen wie Mortgage-backed Securities, Merger Arbitrage-Konzepte und Cat Bonds. Als Beimengung zu ausgewogen allokierten Portfolios sind einige davon hoch attraktive Portfoliobausteine. Mortgage-backed Securities, also mit Hypotheken besicherte Wertpapiere, liefern stabile Erträge und weisen gleichzeitig nur eine geringe Korrelation mit klassischen Anleihen- und Aktienmärkten auf. Die Attraktivität von Cat Bonds auf der anderen Seite liegt ganz einfach in der Tatsache, dass sie sich vollkommen unabhängig von der Zinsentwicklung oder den Entscheidungen der Notenbanken entwickeln. Das schafft natürlich in Szenarien, wie wir sie aktuell erleben, attraktiven Ertrag. Generell ist es unser Ziel, innovative Produkte zu entwickeln, die unseren Investoren Mehrwert schaffen und mittel- bis langfristig ertragsstark sind und bleiben. GAM hat ja als Unternehmen eine interessante Geschichte erlebt. Welche weiteren Entwicklungen sind aus heutiger Sicht zu erwarten?

In den vergangenen zwei Jahren haben wir unsere Markenarchitektur vereinfacht und unsere Hauptmarke GAM neu ausgerichtet und gestärkt. Die Kündigung der Vereinbarung mit Julius Bär markiert den letzten Schritt un-

Gerald Pistracher, Director International Clients Austria

serer strategischen Initiative zur Reduktion der Markenkomplexität. Mit der bereits erfolgten Gründung von GAM Systematic starten wir eine neue Anlageplattform, die sich auf systematische Produkte über das gesamte Universum – von liquiden alternativen Strategien sowie traditionellen long-only Aktien-, Anleihen- und Multi Asset-Produkten – fokussiert. Systematische Strategien fällen Anlageentscheidungen mittels komplexer Computer-Algorithmen und stützen sich für das Risikomanagement auf eine breite Palette von Informationen, die technische und handelsbasierte Analysen oder auch Fundamental- und makroökonomische Daten einschließen. Mit diesem Schritt erweitern wir unser aktives Investmentangebot um ein Segment, das auch bei den Investoren zunehmend in den Fokus rückt. www.gam.com

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

25

BANKING ° Kredite

Effektive Absicherung gegen steigende Zinsen A

ngenommen, die Zinsen eines Pauschalratenkredites in Höhe von 200.000 Euro, Laufzeit 25 Jahre, steigen von 1,5 auf 4,0 Prozent p.a. Dann erhöhen sich die monatlichen Raten von 800 auf 1056 Euro. Und genau diesbezüglich wird es langsam ernst: Denn seit vergangenem Herbst sind im Euroraum die Zinssätze am langen Ende im Aufwind. Der für Immobilienkredite mit 15-jähriger Fixzinsbindung relevante 15-Jahres-EUR-Swapzinssatz stieg von Ende September 2016 bis 20. Februar 2017 um 54 Basispunkte auf 1,14 Prozent. Die Angst vor einer Zinswende steigt und die Nullzinsen sind kein Dauerzustand. Die Experten des Erste Group Research erwarten um die Jahresmitte 2018 den Beginn einer Aufwärtsbewegung bei den Geldmarktsätzen der Eurozone, die ab dann langsam ansteigen sollten. Bei den längerfristigen Zinsen am Kapitalmarkt wurde das Tief bereits letztes Jahr erreicht. Man befinde sich in einer langsamen Aufwärtsentwicklung, die die wirtschaftliche Erholung der Eurozone widerspiegelt, so die Analysten. Die Experten der Raiffeisen in Wien

° FIXZINSKONDITIONEN FÜR GUTE BONITÄTEN BANK Bank Austria BAWAG P.S.K. Erste Bank Hypo Steiermark PSD NiederbayernOberpfalz* Raiffeisen in Wien

10 JAHRE in Prozent ab 1,500 ab 1,875 2,150 ab 1,875

15 JAHRE in Prozent ab 1,875 ab 2,125 2,375 ab 2,000

ab 1,600 2,000

ab 1,900 2,375

20 JAHRE in Prozent

ab 2,375

2,875**

*u.a. erhältlich über INFINA, **gleiche Kondition bei 25 Jahren Fixzinsbindung Quelle: Angaben der Banken

26 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

quantifizieren in ihrer Zinsmeinung vom 16. Februar ihr Hauptszenario zur möglichen Zinsentwicklung wie folgt: Obwohl die EZB-Leitzinsen heuer noch unverändert sein sollten, gehen sie bereits für das vierte Quartal beim Drei-Monats-Euribor von einer Bandbreite zwischen -0,30 und -0,25 Prozent aus (16.02.: -0,328 Prozent), während sich der Zehn-Jahres-EUR-Swapzinssatz* zwischen 0,80 und 1,20 Prozent (16.02.: 0,69 Prozent) bewegen sollte. WIE KANN MAN SICH NUN GEGEN ZINSANSTIEGE ABSICHERN? Das Spektrum an Möglichkeiten ist breit. Dabei gilt die Grundregel, je enger und sicherer die Absicherung, desto höher die „Sicherheitsprämie“ in Form von Zusatzkosten gegenüber einer vergleichbaren variabel verzinsten Kreditalternative (meist Drei-Monats-Euribor plus 1,25 bis 2,00 Prozentpunkte Aufschlag). Am „engsten“ ist die Absicherung via Fixzinsbindung, während z.B. Zinscaps oder Bandbreiten-Darlehen gewisse Risikospielräume geben. ZINSCAPS: DIE „VERSICHERUNG“ GEGEN STEIGENDE ZINSEN Wer zwar eine gewisse Obergrenze wünscht, aber noch immer an niedrigen oder (möglicherweise) fallenden Zinsen profitieren möchte, ist mit Zinscaps gut aufgehoben, deren Funktionsweise Erste BankVorstand Schaufler wie folgt beschreibt: „Beim Zinscap kauft man mittels Einmalprämie einen Zinscap-Optionsschein für einen gewünschten Betrag. Damit erwirbt man einen Höchstzinssatz für die gewählte

Laufzeit. Sobald der Höchstzinssatz erreicht ist, erhält man eine Ausgleichszahlung. Die Einmalprämie ist abhängig vom gewählten Höchstzinssatz und der Laufzeit.“ Je niedriger die eingezogene Grenze (Strike) und je länger die Laufzeit ist, desto höher ist die Prämie. So kostete beispielsweise laut Website der Erste Group am 23. Februar der tilgende Zinscap mit Fälligkeit 31.12.36, Strike Drei-Monats-Euribor: 1,75 Prozent und ISIN: AT0000A1HEE7 zwar nur 7,7 Prozent der abgesicherten Kreditsumme, aber der Drei-Monats-Euribor liegt derzeit bei ca. -0,33 Prozent. Es ist zu berücksichtigen, dass die Kreditmarge des Kunden niemals mitversichert ist. Steigt der Drei-MonatsEuribor über 1,75 Prozent (Zinssatzobergrenze) an, erhält der Kunde von dem im Zinscap abgesicherten Volumen eine Ausgleichszahlung. Eine Kundenkreditmarge von z.B. 1,50 Prozent ist vom Kreditvolumen zu bezahlen. Die jährliche Prämie beläuft sich auf fast 0,73 Prozent p.a.**). Der Zinscap hat „Versicherungscharakter“, prinzipiell hoffen Kreditnehmer, dass die Zinsen noch lange Zeit niedrig bleiben. Treten die steigenden Zinsen aber ein, erhält der Kunde eine Ausgleichszahlung. Blickt man die vergangenen elf Jahre zurück, lag der Drei-Monats-Euribor im Mittel bei 1,456 Prozent, weshalb diese Absicherung im Falle langer Laufzeiten und einer erkennbaren nachhaltigen Zinswende ein Thema ist. Aber Achtung! Manfred Aschauer, Vertriebschef Raiffeisen in Wien, zeigt noch ein kritisches Detail: „Der Kauf eines Zinscaps (Derivat) ist aufgrund der KESt-Pflicht bei geleisteten Auszahlungen für Verbraucher

CREDIT: Shutterstock

Die Inflation bahnt sich ihren Weg und die Sorgen über eine nachhaltige Zinswende mehren sich. Immobilienkredite können aber sehr gut gegen dieses Szenario abgesichert werden. Dazu gibt es mehrere Michael Kordovsky Alternativen.

Zinsabsicherung

BANDBREITENDARLEHEN UND ZINSOBERGRENZEN Wer zwar die Zinskosten begrenzen will, dennoch an relativ günstigen Zinsen profitieren möchte, kann Bandbreitendarlehen wählen. Gratis eine Obergrenze bietet die BAWAG P.S.K. Dazu Bauer: „Kunden, die sich für eine etwas niedrigere variable Verzinsung entscheiden, erhalten bei uns automatisch und kostenlos eine zehnjährige Absicherung auf den Drei-Monats-Euribor

in der Höhe von vier Prozent. Das bedeutet, dass der Zinssatz vier Prozent zuzüglich individuellem Aufschlag nicht übersteigen kann“. Als Bandbreitenkredit interessant ist der „minMAX-Kredit“ der Hypo Steiermark ab 1,25 Prozent p.a. als Untergrenze und 5,375 Prozent p.a. als Obergrenze fix für 20 Jahre bei Kreditlaufzeiten bis maximal 35 Jahre. Doch auch die Bausparkassen haben ihre Vorteile. Wohnbau-Finanz-Experte Draxl sieht darin u.a. eine Alternative für ältere Kreditnehmer: „Es gibt kein klassisches Endalter. Das bedeutet, dass bei guten Besicherungsquoten Darlehen bis zu einem Endalter von über 90 Jahren angeboten werden können.“ Zudem sind bei manchen Bausparkassen auch fixe Zinssätze ab 2,4 Prozent p.a. auf 20 Jahre möglich – und dies für ein breiteres Publikum. *) quotiert gegenüber 3-Monats-Euribor **) Es wird die durchschnittliche Laufzeit herangezogen, da der Zinscap tilgend ist: (20+1)/2= 10,5 Jahre 7,7 Prozent/10,5 = 0,73 Prozent p.a.(ohne Zinseszins)

BEI DER ENTWICKLUNG DER ZINSEN DROHT EIN TRENDWECHSEL 10 J-Euro-Swap 15 J-Euro-Swap Euribor 3 Monate

Euro EZB Leitzins

01-2017

05-2016

05-2015

05-2014

05-2013

05-2012

05-2011

05-2010

05-2009

05-2008

05-2007

05-2006

Euribor 12 Monate

05-2005

5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1,5 1.0 0.5 0.0 -0.5

05-2004

MIT FIXZINSBINDUNGEN AUF NUMMER SICHER „Acht von zehn neuen Wohnbaukrediten werden aktuell bei der Erste Bank schon mit fixen Zinsen abgeschlossen“, so Erste Bank Privatkundenvorstand Thomas Schaufler. „Im derzeit historisch niedrigen Zinsniveau ist eine Fixzinsvereinbarung für eine Laufzeit von zehn bis 15 Jahren empfehlenswert“, bringt es Michael Bauer, Leiter Produktmanagement Aktiv der BAWAG P.S.K., auf den Punkt. In die gleiche Kerbe schlägt Christian Noisternig, Leiter Privatkunden, Geschäftskunden und Freie Berufe in der Bank Austria: „Für Privatfinanzierungen empfehlen wir immer die Absicherung durch Fixzinskredite“. Und die Bank Austria zeigte Top-Konditionen ab 1,125 Prozent p.a. variabel verglichen mit 1,50 Prozent p.a. fix auf zehn und 1,875 Prozent p.a. auf 15 Jahre. Fast ähnlich günstige Fixzinskonditionen bietet die PSD-Bank Niederbayern-Oberpfalz eG, mit Zusatzvorteilen. Dazu Harald Draxl, Geschäftsführer des unabhängigen Marktplatzes für Kreditkunden, Kreditinstitute und Kreditberater, Infina: „Die Vorteile bei der PSD-Bank sind bei Fixzinskrediten Laufzeiten bis zu 35 Jahre und bei variablen Krediten Laufzeiten bis zu 41 Jahre. Dabei ist ein Endalter von bis zu 85 Jahre möglich.“ Auch wenn derzeit eher Fixzinsbindungen zu bevorzugen sind, stellt sich langfristig generell die Frage, wann dann variabel verzinste Kredite die bessere Alterna-

tive sind. „Die Entscheidung, ob variable oder fixe Verzinsung gewählt wird, hängt von der Risikobereitschaft und den individuellen Rahmenbedingungen des Kreditnehmers ab“, erläutert Hypo Steiermark Vorstandsdirektor Bernhard Türk. Eine weitere Orientierungshilfe gibt Draxl: „Sofern ein fixer Zinssatz – mindestens auf zehn Jahre – im Vergleich zu einem variablen Zinssatz nur um maximal ein Prozentpunkte teurer ist, spricht sehr viel für den Fixzinssatz.“

05-2003

nicht allzu attraktiv, deshalb werden individuelle Zinscaps derzeit bei uns für Verbraucher nicht angeboten.“ Hinzu kommen noch Kontrahentenrisiken.

° BANKING

Die Zinsentwicklung der vergangenen 14 Jahre mahnt zur Vorsicht bei Neukreditaufnahme. Quelle: PROFIN von INFINA

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

27

geldanlagePanorama Megafusion im Fondsbereich

rekordzuflüsse in etfs

700 Milliarden Dollar. Der britische Ver-

Aktien & High Yields gefragt. Im Fe-

sicherer Standard Life und der schottische Asset Manager Aberdeen einigten sich auf einen Zusammenschluss. Beide Unternehmen werden in Zukunft als „Standard Aberdeen“ auftreten und mit einem verwalteten Vermögen von fast 700 Milliarden Euro zum größten britischen und zweitgrößten europäischen Asset Manager werden. Die Fusion soll per Aktientausch stattfinden, wonach ehemalige Aktionäre von Standard Life mit 66,7 Prozent die Mehrheit an dem ­neuen Unternehmen halten. Ehemalige AberdeenAktio­näre erhalten die restlichen Anteile. „Wir haben immer kommuniziert, dass es die Ambition von Standard Life ist, eine weltweit führende Investmentfirma zu werden und dies durch kontinuierliche Wachstums- und Diversifikations-Investments sowie einen scharfen Fokus auf unsere Finanzen erreichen wollen“, sagt Keith Skeoch, Chief Executive Officer von Standard Life. Aberdeen-CEO Martin Gilbert schätzt die Synergieeffekte auf rund 200 Millionen Pfund pro Jahr und befürchtet einen Abbau von rund 1000 von den derzeit 2700 Mitarbeitern bei Aberdeen Asset Management.

bruar verzeichnete der europäische ETF-Markt erneut hohe Nettomittelzuflüsse. Nach 10,8 Milliarden im Jänner erreichten die Nettozuflüsse im vergangenen Monat rund 9,4 Milliarden Euro. Das verwaltete Vermögen stieg um sieben Prozent auf 551 Milliarden Euro. Sowohl die entwickelten Industriestaaten als auch die Schwellenländer konnten von dieser Entwicklung profitieren. Insgesamt 6,1 Milliarden Euro investierten die Anleger in Aktien-ETFs. Der Großteil in Höhe von 4,6 Milliarden floss in Werte aus den entwickelten Industriestaaten. Bei Schwellenländer-Aktien-ETFs kam es zu einer Trendumkehr. Während es in den beiden Monaten zuvor aufgrund der wirtschafts- und handelspolitischen Vorstellung von US-Präsident Trump noch zu erheblichen Abflüssen gekommen war, konnten die Schwellenländer im Februar fast 800 Millionen Euro an Zufluss generieren. Drei Viertel dieser Zuflüsse entfielen auf breite Schwellenländer-Indices, während auf Einzelländerebene fast ausschließlich Indien profitieren konnte. Noch deutlicher fielen die Nettomittelzuflüsse bei Anleihen aus den Schwellenländern aus. Hier erzielten ETFs auf Staatsanleihen der Schwellenländer ein Plus von 1,2 Milliarden Euro. Mit 948 Millionen Euro zeigten inflationsgeschützte Anleihe-ETFs die zweitstärksten Mittelzuflüsse im Rentensegment. Die Sorgen vor einem Anstieg der Inflation machen diese Anlageklasse zunehmend interessant für In­ vestoren. Gefragt waren auch ETFs auf Hochzinsanleihen. Diese sammelten insgesamt 427 Millionen Euro an frischem Geld ein.

Starke Worte ´´

„Nachhaltiges Investieren ist eine Erfolgsgeschichte.“ Neben dem allgemein starken Trend zu nachhaltigen Investments – von ESG bis zu Impact In­vesting – ortet Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto Asset Management in Frankfurt, gleichzeitig den steigenden Wunsch von Anlegern, in diesem Bereich zum Zweck des Vermögensaufbaus und der Altersvorsorge in nachhaltig orientierte Mischfonds zu investieren.

„VIX und Steuersenkungen wiegen die Aktienanleger in trügerischer Sicherheit.“ Head of Research bei ETF Securities, James Butterfill, warnt Anleger vor überraschenden Zinsanstiegen oder einer Enttäuschung durch die US-Regierung. In beiden Fällen droht aufgrund der dann nicht erfüllten hohen Erwartungen ein Abverkauf an den Aktienmärkten. Denn andere Indikatoren bestätigen die freundliche Sicht der Dinge nicht.

Wisdom Tree. Der Anbieter von börsenge-

handelten Fonds (ETFs) bietet seit Kurzem mit dem WisdomTree India Quality UCITS ETF eine Smart-Beta-Strategie, die Anlegern Investitio­ nen in indische Aktien ermöglicht, wobei der Fokus auf Qualitätstiteln liegt. Diese werden an deren überdurchschnittlichen Vermögensund Eigenkapitalrendite der vergangenen drei

28 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

Jahre gemessen. Über den ETF, der physisch repliziert, wird in das nach diesen Kriterien ­beste Drittel der Unternehmen investiert. Indien ist die weltweit siebentgrößte Volkswirtschaft und der viertgrößte Aktienmarkt unter den Schwellenländern. Angesichts eines Wachstums von jährlich 7,5 Prozent in der jüngsten Vergangenheit dürfte das Land IWF-Schätzungen zufolge in

den kommenden fünf Jahren mit durchschnittlich 8,1 Prozent das schnellste Wachstum unter den großen Volkswirtschaften aufweisen. Diese positiven Fundamentaldaten werden durch günstige demografische Bedingungen, eine deutliche Erhöhung der Regierungsausgaben, Steuersenkungen und ein stabiles politisches und reformfreudiges Klima gestützt.

CrediTS: beigestellt, Archiv, Shutterstock

Indien: Verpackt in einem Smart-Beta-ETF

Im Gespräch mit Daniel Mumzhiu, MEAG

° GELDANLAGE

Bonds mit vielen Vorteilen Nachhaltigkeit und Schwellenländer: Diese beiden Wörter passen auf den ersten Blick für viele Menschen nicht recht zusammen. MEAG-Spezialist Daniel Mumzhiu sieht aber gerade in diesem Bereich erhebliches WachsHarald Kolerus tumspotenzial und gute Investmentchancen. GELD °

Emerging Markets werden oft mit

schlechten Umweltbedingungen sowie mangelhaften Menschen- und Arbeitsrechtsstandards in Verbindung gebracht. Sie wollen aber mit nachhaltigen Schwellenländer-Bonds reüssieren, wie passt das zusammen?

DANIEL MUMZHIU: Es handelt sich dabei um kein einfaches Unterfangen, aber der Trend geht auch in den Schwellenländern eindeutig in Richtung einer nachhaltigen Ausrichtung. Denn nicht nur Anleger verlangen zunehmend nach Assets, die SRI-Kriterien (Socially Responsible Investment, Anm.) entsprechen. Auch viele Emittenten aus Emerging Markets haben verstanden, dass sie nachhaltiger werden müssen. Last, but not least verlangen das auch die Bürger in den Schwellenländern, immerhin sind sie den Problemen am nächsten. Welche Titel landen jetzt unter welchen

CREDIT: beigestellt

Kriterien im Portfolio?

Bisher behandeln wir das Thema in Form von individuellen Mandaten, wir planen aber noch in diesem Jahr einen Publikumsfonds für diesen Bereich. Die MEAG verwaltet als Tochter von Munich Re rund 268 Milliarden Euro, davon gut 200 Milliarden in Anleihen. Wir verfügen also über sehr viel Know-how und ein breites, globales Netzwerk von Experten. Bei der Konzeption des Fonds greifen wir auch auf das Fachwissen der auf Nachhaltigkeitsresearch spezialisierten rfu (Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung) aus Wien zurück. Bei der Auswahl verwenden wir sowohl klassische finanztechnische Kriterien, als auch SRI-Standards. Dabei schließen wir bei Staatsanleihen zum Beispiel Diktaturen und Staaten mit Atomwaffen aus. Somit fallen etwa Vietnam, China oder Indien weg. Bisher scheitern noch alle Staatsanleihen aus asiatischen Ländern an unseren Ausschlusskriterien.

Ist somit die Auswahl nicht etwas beschränkt?

Nein, wir finden mittlerweile ein breites Universum vor, das außerdem ständig wächst. Es kommen immer mehr Emittenten und die Emerging Markets verbessern sich aus den eingangs genannten Gründen ständig in ihrer Nachhaltigkeitsperformance. Auch greifen wir ja nicht nur auf Staatsanleihen, sondern auch auf Corporate Bonds und Anleihen von supranationalen Organisationen zurück. Hier könnte man als Beispiel die Asian Development Bank nennen, als eine Möglichkeit, Asien weiter abzudecken. Green Bonds, also Anleihen mit Zweckwidmung für ökologische Projekte, spielen eine wichtige Rolle. Wir dringen bei unseren Anlagen immer tief in die Anleihenstruktur ein, dabei ist auch die Analyse der Governance-Praxis extrem wichtig. Die Nachhaltigkeitskriterien fungieren dabei nicht zuletzt als Risikofilter. Denn die Investoren haben kein Interesse daran, dass ihr Investment mit negativen Schlagzeilen in Verbindung gebracht wird.

Daniel Mumzhiu, Senior Portfolio Manager bei MEAG, sucht nachhaltige Renditen.

Nachhaltige Investments in Aktien sind heute

Stimmte das Vorurteil, dass nachhaltiges

nicht mehr ungewöhnlich, in Bonds allerdings

Investieren und eine gute Performance nicht

schon. Warum betreten Sie hier sozusagen

zusammenpassen?

„Neuland“?

Nein, denn viele empirische Forschungen haben ergeben, dass sich Nachhaltigkeit auch in puncto Performance auszahlt. Eine groß angelegte Metastudie, die bis in die 1970er Jahre zurückreicht, kam zu dem Resultat, dass sich SRI-Filter in den Emerging Markets sogar noch positiver auf die Performance auswirken als in den Developed Markets. Halten wir also fest: Nachhaltige Investments sind gut fürs Geld und gerade in Schwellenländern extrem wichtig, eben weil Menschenrechts- und Umweltstandards etc. noch nicht das Niveau von hoch entwickelten Industriestaaten erreichen.

Es stimmt, dass zunächst nur Aktien im Fokus standen, höchstens kamen noch Corporate Bonds hinzu. Aber warum eigentlich keine Staatsanleihen? Immerhin sollte es die genuine Aufgabe eines Staates sein, für seine Bürger zu sorgen! Unter Gesichtspunkten der Performance würde ich wiederum sagen: In Anleihen aus Developed Markets kann man investieren, in Emerging Markets Bonds muss man investieren, um das Renditebedürfnis in Zeiten niedriger Zinsen zu erfüllen.

Im letzten Jahr haben wir eine schöne Rendite von mehr als sieben Prozent erzielt – und das bei einer geringen Volatilität von nur 4,3 Prozent, die somit niedriger ausfällt als der Gesamtmarkt. Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass für uns das Risikomanagement, wie auch hier, immer eine große Rolle spielt.

Welche Rendite ist nun mit Anleihen aus Schwellenländern zu erzielen?

www.meag.com / [email protected]

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

29

geldanlage ° Disruption

Zerstörung schafft Mehrwert Digitalisierung, intelligente Roboter und Industrie 4.0 sind auf dem Vormarsch: Die neuen Technologien und Geschäftsmodelle wirbeln die Wirtschaftswelt kräftig durcheinander. Aber auch politisch befindet sich die Gesellschaft im Umbruch. Was bleibt Anlegern in Zeiten wie diesen zu tun? Nicht den Sand in den Kopf stecken, sondern auf die Modernisierungsgewinner setzen. Mit aktiven Fonds, ETFs und Zertifikaten.  Harald Kolerus ie Plattform Uber besitzt kein einziges Auto, gleichzeitig bringt sie alteingesessene Taxi-Unternehmer ins Schwitzen. Airbnb muss wiederum kein einziges Zimmer selbst vermieten, geschweige denn in Stand halten, um großen Hotelketten das Fürchten zu lehren. Die Liste ließe sich noch beliebig erweitern: So wurde das Geschäftsmodell von Unternehmen, die „gelbe Seiten“ betrieben, in den vergangenen fünf Jahren durch die Suchmaschine von Google praktisch obsolet gemacht. Oder der 3-DDruck, er stellt die Existenz von Herstellern und Verteilern von Grundbedarfsgütern in Frage, darunter zum Beispiel Ersatzteile und Modeartikel. In diesem Zusammenhang sprechen Fachleute von Disruption, was man mit „Störung“ oder gar „Zerstörung“ übersetzen kann. Es ist vor allem der rasante technische Fortschritt, der Unternehmen und ganze Branchen auf die Probe stellt. Ein gutes Exempel bietet etwa der

Vormarsch der digitalen Fotografie, der einen Titanen wie Kodak in die Pleite schlittern ließ. Dieses Beispiel lehrt, dass natürlich auch Investoren vor neue Herausforderungen gestellt werden. Könnten die durch technologischen Wandel hervorgerufenen Disruptionen Anlegern vielleicht sogar nahelegen, dass einige Branchen der „old economy“ besser gemieden werden sollten? Hans-Jörg Naumer, Global Head of Capital Markets & Thematic Research von Allianz Global Investors, hält von dieser verengten Sichtweise nichts: „Disruption wird oft völlig falsch verstanden. Sie bedeutet nämlich nicht, dass Sektoren in Gewinner und Verlierer aufgeteilt werden. Entscheidend ist, wer sich innerhalb der Branchen durchsetzen wird. Es stellt sich die Frage, welches Unternehmen sein Geschäftsmodell schnell genug sinnvoll ändern und Kapazitäten besser nutzen kann. Es wird also Gewinnerund Verlierer-Unternehmen geben, weshalb

So lange brauchte es, um 100 Millionen Menschen zu erreichen Telefon Handy Internet iTunes Facebook Apple App Store WhatsApp Instagram Candy Crush

Start 1878 1979 1990 2003 2004 2008 2009 2010 2012 0

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20

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Bis 100 Millionen Menschen ein Telefon benützten, dauerte es über 70 Jahre. Bei modernen Medien und Apps gelingt diese Durchdringung in einem Bruchteil der Zeit. Quelle: Allianz Global Investors

30 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

„Künstliche Intelligenz kann bei der Prognose von Aktienkursen unterstützen“ Jürgen Schmidhuber, IDSIA

aktives Management für den Investmenterfolg wichtiger ist als je zuvor. Passivität bildet lediglich die Welt von gestern ab.“ Zur Untermauerung hat der Experte auch gleich empirische Daten zur Hand: „Die durchschnittliche Lebensdauer von Unternehmen im wichtigen US-Aktienindex S&P 500 betrug in den 1960er Jahren noch komfortable 60 Jahre (siehe auch Grafik Seite 30, Anm.). In den 90ern waren es schon nur mehr 20 Jahre – und heute halten wir bei zwölf Jahren. Die aktive, richtige Aktienauswahl ist also entscheidend.“ Naumer warnt deshalb davor, jetzt blindwütig in neue Technologiesektoren zu investieren, seien sie auch noch so hoffnungsvoll: „Gerade Privatanleger könnten dabei den Fehler begehen, nur in die großen Namen zu investieren. Wenn das Unternehmen dabei nicht selbst gründlich analysiert und etwa auf die Bewertung geachtet wird, ist das gefährlich!“ Aktives Management Dieser Meinung kann sich Mikko Ripatti, Anlagespezialist bei DNB Asset Management, anschließen: „Innerhalb unserer Stock Picking-Strategie setzen wir nicht auf Sektoren, sondern auf die speziellen Charakteristika einzelner Unternehmen. Einer unserer Langzeitfavoriten ist Google/

creditS: beigestellt, Archiv, FAZ/Bieber

D

°

Disruption   geldanlage

„Der Cyber Security-Sektor soll bis 2021 jährlich um 15 bis 20 Prozent wachsen“ Howie Li, ETF Securities

Alphabet. Das Unternehmen ist innerhalb der meisten technologischen Megatrends sehr gut positioniert und klar einer der größten Gewinner des Übergangs von ,offline‘ zu ,online‘. Außerdem verfügt man über ein starkes und visionäres Managementteam und proftiert von massiven Skaleneffekten.“ Aktive Aktienauswahl durch Fondsprofis wie im DNB Technology Fund erschließt also die Creme de la Creme der Unternehmen und bietet außerdem den Vorteil breiter Streuung. Aber natürlich schlägt sich die aktive Komponente in höheren Gebühren nieder. Passiv, aber günstig Zertifikate und ETFs fallen wiederum spesenfreundlicher aus. Einen eigenen „Disruption-ETF“ gibt es zwar nicht, aber dafür eine Vielzahl von Produkten, die sich auf Robotik und Automatisierung, also weitgehend „disruptive Themen“, spezialisiert haben. Auch IT/Cyber-Security spielt

„Alphabet ist innerhalb der technologischen Mega­ trends top positioniert“ Mikko Ripatti, DNB

eine interessante Rolle, die vom zunehmenden Digitalisierungsgrad profitieren sollte (eine Auswahl verschiedener Produkte finden sich in der Tabelle unten). Experte Howie Li von ETF Securities führt gegenüber dem GELD-Magazin weiter aus: „Heute steht Cyber Security überall ganz oben auf der Agenda. Es wird erwartet, dass der Sektor jährlich um 15 bis 20 Prozent bis 2021 wachsen wird. Die Ausgaben dafür sollen zwischen 2017 und 2021 eine Billion Dollar erreichen.“ Sicherheitsaspekte werden also die technische Disruption begleiten, aber wie schnell werden wir uns im täglichen Leben tatsächlich mit ihr konfrontiert sehen? Werfen wir dazu einen Blick auf ein sehr populäres Beispiel, selbstfahrende Autos. Naumer führt aus: „Wenn man sich mit Experten unterhält, scheint die Marktreife eher 2030 als 2020 zu kommen. Das bedeutet auch nicht, dass alle herkömmlichen Automobile dann plötzlich ersetzt werden. Es wird nur keiner mehr da-

„Beim Thema Disruption wird es Gewinnerund Verlierer­ unternehmen geben“ Hans Naumer, Allianz GI

ran denken, solche Wägen zu bauen. Das Fazit lautet also: selbstfahrende Autos werden kommen, aber unsere Kinder sollten schon noch den Führerschein machen.“ Disruption im Finanzsektor Aber nicht nur Transportwesen und Industrieproduktion, auch die Investmentbranche selbst ist von Umbrüchen betroffen: Immer mehr Verbraucher nützen sogenannte Robo-Advisor, um ihr Geld in Eigenregie anzulegen. Bei dieser neuen Technologie handelt es sich um internetgestützte Angebote im Selbstentscheider-Segment. Das Prinzip: Der Nutzer kann mithilfe eines einfachen Online-Tools seine Anlageziele und Risikoneigung ermitteln. Darauf basierend wird ihm individuell die zu seinen Vorgaben am besten passende standardisierte Anlagestrategien vorgeschlagen. In diese Strategien kann er dann direkt – ohne Einbindung eines Beraters – und ohne gro­ ßen Aufwand sofort online investieren. Die

° Investmentlösungen für moderne Zeiten ISIN Produktname Volumen Startdatum Ausgabe- Laufende Performance aufschlag Kosten (p.a.) 1 Jahr

Robotic & Automatisierung IE00BYZK4552 iShares Automation & Robotics UCITS ETF 166 Mio.€ 08.09.16 – 0,40 % IE00BMW3QX54 ROBO Global Robotics and Automation GO UCITS ETF 335 Mio.€ 23.10.14 – 0,40 % LU1330433571 Credit Suisse (Lux) Global Robotics Equity 182 Mio.€ 30.06.16 0,05 % 1,82 % DE000UBS0RD9 Open End Zertifikat auf Solactive Robotics and Drones TR Index k.A. 27.01.14 – 0,75 % LU1279334210 Pictet - Robotics 2.891 Mio.€ 07.02.15 5,00 % 2,00 % LU1536921650 AXA World Funds Framlington Robotech 47 Mio.€ 19.12.16 5,50 % k.A. Sicherheitslösungen DE000A14ZT85 ETFS ISE Cyber Security GO UCITS ETF 119 Mio.€ 12.10.15 – 0,75 % DE000VS5ZCS6 Vontobel Zertifikat auf Cyber Security Perf. Index k.A. 13.11.15 0,75 % 1,20 % LU0270904781 Pictet-Security 1.944 Mio.€ 31.10.06 5,00 % 2,02 %

– 40,1 % – 50,5 % 35,5 % – 30,3 % 20,7 % 14,6 %

Produkte die sich alleine auf Disruption spezialisiert haben, sucht man vergeblich. Immer mehr aktive gemanagte Fonds, ETFs und Zertifikate beschäftigen sich aber mit Themen, die vom technologischen Umbruch profitieren könnten. Eine große Rolle spielen hier natürlich Robotik und Automatisierung; indirekt sollte auch der Bedarf an Sicherheitslösungen steigen. Eine Auswahl von Investmentprodukten finden Sie hier, wobei viele davon noch nicht lange am Markt sind und ein Performancevergleich somit schwierig ist. Die Produkte wurden deshalb anhand ihrer laufenden Kosten gereiht. Wer breiter streuen will, kann auch auf solide Technologiefonds setzen, sie sind schon länger am Markt und wurden gemäß Ihrer Performance in der Tabelle auf Seite 30 gerankt. Quellen: morningstar.at, finanzen.at

März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 31

geldanlage ° Disruption

Beliebtheit dieser Methode steigt: Das von Robo-Advisor verwaltete Vermögen stieg laut der Unternehmensberatung Oliver Wyman von 13 Milliarden Dollar 2014 auf 60 Milliarden im Jahr 2016. Das Interesse an den neuen Tools ist also groß, doch viele Anleger haben noch Berührungsängste. „Die meisten Robo-Advisor werden bisher ohne belastbare Anlagehistorie betrieben“, so Dirk Fischer, Geschäftsführer der Patriarch Multi-Manager GmbH. „Die angebotenen Finanzprodukte haben noch keinen längerfristigen Track-Record und Anleger somit keine Anhaltspunkte, ob sich die Strategien auch in schwierigen Marktphasen bewähren.“ Bei Patriarch löst man dieses Problem laut Fischer wie folgt: „Anders als bei den Wettbewerbern bekommen truevest-Nutzer keine Neukonzeptionen angeboten, sondern haben Zugriff auf vier bewährte Anlagestrategien des Hauses Patriarch. Die Qualität der von truevest angebotenen Produkte und der Konzepte, die über den bisherigen Vertriebsweg vermittelt werden, ist dabei absolut identisch. Für

preisbewusste Kunden ist die Abwicklung über den Robo-Advisor jedoch günstiger, da die Kosten für die Beratungsleistung entfallen.“ Auch Prof. Jürgen Schmidhuber, wissenschaftlicher Direktor des Schweizer Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz IDSIA, sieht deutliche Schnittpunkte zu den Finanzmärkten. Zum Beispiel bei der Prognose von zukünftigen Aktienkursentwicklungen: „Zurückblickend folgten manche Kurse einfachen und deutlichen Trends. Viele Aktienkursdaten scheinen für uns kein erkennbares Muster zu haben. Oft haben sie dieses aber eben doch. Nur für das nackte menschliche Auge ist dieses Muster hinter zu vielen sonstigen Informationen versteckt und nicht offensichtlich. Unsere künstlichen neuronalen Netzwerke erkennen zumindest manche dieser Systematiken und machen daher bessere Vorhersagen. Seit den 1990ern versuchen Menschen mit Hilfe von selbstlernenden Maschinen Finanzdaten besser zu analysieren. In den letzten Jahren wurden neuronale Netzwerke allerdings wesentlich besser. Unsere eigene

DurchSchNIttLIchE LEbENSDAuEr voN uS-uNtErNEhMEN 60

(S&P 500) in Jahren

50 40 30

Projektion

20 10 0

1960

1970

1980

1990

2000

2010

2020 2025

immer schneller verschwinden auch große Konzerne vom Kurszettel. Quelle: Innosight/Richard N Foster/Standard & Poor‘s

° DIE bEStEN tEchNoLoGIE-foNDS iSiN LU0099574567 LU0302296495 AT0000688858 AT0000753504 DE0005152623

foNdSName fidelity funds - global technology dNb fund technology raiffeisen-technologie-aktien eSPa Stock techno deka-technologie

VolumeN 1.805 Mio. € 420 Mio. € 39 Mio. € 36 Mio. € 165 Mio. €

Perf. 1 J. 3 Jahre 38,4 % 103,5 % 32,3 % 82,3 % 38,4 % 95,0 % 31,3 % 77,2 % 29,9 % 71,8 %

5 Jahre 165,8 % 157,6 % 142,2 % 135,0 % 125,4 %

ter 1,92 % 2,42 % 2,22 % 2,09 % 1,46 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 09. März 2017

32 ° GELD-MAGAZIN – MärZ 2017

Firma NNAISENSE identifiziert damit zum Beispiel unterbewertete Firmen.“ Was wird das für die Zukunft des Finanzsektors bedeuten? Schmidhuber: „Alle verfügbaren Daten werden in selbstlernende neuronale Netzwerke verfüttert werden. Nicht nur Aktienkurse, auch Zeitungsartikel und vielleicht sogar Videos aus den Handelsräumen, um über Gesichtserkennungs-Software Stimmungsindikatoren aus Gesichtern von Händlern abzulesen. Viele Asset Manager haben bereits kleine Teams im Zusammenspiel mit lernenden Maschinen im Einsatz. Allerdings sind die genauen Daten schwer zu beziffern, da insbesondere Hedgefonds Manager nur ungern über ihre Erfolgsmodelle Auskunft geben. Ich vermute, dass bereits weit mehr Programme in der beschriebenen Richtung genutzt werden, als viele annehmen.“ Schmidhuber könnte sich vorstellen, dass wir auf diesem Feld vielleicht eine Explosion sehen werden: „Besonders gute Mustererkenner für Finanzdaten werden sich irgendwann durch ihren Erfolg zu erkennen geben. Am Ende mag der klassische Fondsmanager ein Auslaufmodell sein, wenn er nicht lernt, mit derartigen Verfahren umzugehen.“ DisruPtive PoLitik Technische Disruption macht sich also in allen Facetten des Lebens breit, Experten sprechen aber auch von politischer Disruption. Dazu kommentiert Naumer: „Die Welt befindet sich im Aufbruch, wobei noch keiner weiß, wohin die Reise gehen wird. Auffällig sind jedenfalls globale Protest- und Dezentralisierungsbewegungen von den USA bis nach Europa, das hat nicht zuletzt der Brexit gezeigt. Betroffen sind Organisationen wie die EU, aber auch die NATO. Wir sehen also sozusagen einen Prozess der globalen Deglobalisierung.“ Umbrüche sind auch in China zu spüren, wo ja der Versuch gestartet wurde, die Wirtschaft vom Export auf nachhaltigen Binnenkonsum und eine Dienstleistungsgesellschaft umzustellen. Das knabbert derzeit an den Wachstumszahlen. Disruption also, wohin man blickt – ob wohl „Robo-Fondsmanager“ gut damit umgehen könnten?

Menschen für Menschen dankt für die Schaltung dieses Gratisinserats sowie PARTLHEWSON und der Werbeakademie für die Gestaltung.

Jeder Einzelne von uns kann die Welt zum Besseren verändern. Helfen wir den Menschen in Äthiopien sich selbst zu helfen und die Armut zu besiegen!

MEHR AUF MFM.AT Bankinstitut Raiffeisen IBAN AT28 3200 0000 0022 2000

GEMEINSAM SIND WIR MENSCHEN FÜR MENSCHEN!

„Keine Science-Fiction“ Roboter regen schon lange die Fantasie der Menschen an, seit kürzerer Zeit beschäftigen sie auch Investment­

spezialisten. Die beiden AXA-Experten Stephane Lago und Tom Riley erklären, wo die besten Anlagechancen zu finden sind und warum man keine Angst vor dem „Robo-Doktor“ haben sollte. Harald Kolerus Vor wenigen Jahren hätte ein Fonds,

der in Robotik investiert, noch für Verwunderung gesorgt. Noch immer verbindet man ­Roboter ja schnell mit „Star Wars“, wie sieht die Realität aus?

Tom riley: An erster Stelle muss man ganz klar sagen: Wir investieren nicht in Science-Fiction und unausgegorene Zukunftsvisionen, sondern in handfeste Lösungen. Die enormen Fortschritte der Robotik zeigen sich ja bereits heute in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen. So werden robotergesteuerte Radiochirurgie-Sys­ teme zur Behandlung von Tumoren eingesetzt und unbemannte Luftfahrzeuge unterstützen die Feuerwehr. Auch im Haushalt falten und glätten Roboter vielleicht schon bald unsere Wäsche. Beobachter erwarten für den Robotik-Markt bis 2025 ein jährliches Wachstum von zehn bis 15 Prozent. Gerade durch die zahlreichen neu gelisteten kleinen und mittelgroßen Unternehmen ergeben sich konstant neue Investmentchancen. Können Sie kurz Ihr Anlageuniversum näher beschreiben?

riley: Innerhalb unserer Strategie finden sich drei Kernthemen. Erstens: Industrielle Automatisierung, die rund 35 Prozent des Portfolios ausmacht. In der Produktion sind Robotertechnologien eng mit der Automobil- und Luftfahrtindustrie verbunden. Die neuen Technologien bieten aber auch in anderen Bereichen hohes Wachstumspotenzial, etwa im Lebensmittelsektor, beim Prüfen von Halbleitern etc. Zweitens: Transportwesen mit einem Anteil von ca. 15 Prozent. Hier finden wir immer mehr Software in den Fahrzeugen, wobei selbstfahrende Autos ja in aller Munde sind. Einsatzmöglichkeiten von automatisierten Vehikeln finden sich aber auch in der Landwirtschaft oder im Bergbau. Drittens: Gesundheitswesen mit rund 15

34 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

Prozent Portfoliogewichtung. Zwei Hauptfelder sind dabei bestimmend: robotic surgery, also chirurgische Eingriffe, und verbesserte Datenerfassung zum Wohle der Patienten. Investments in die Rüstungsindustrie sind im AXA World Funds Framlington Robotech Fonds übrigens ausgeschlossen.

Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund sieben Milliarden Dollar und auf Softwarelösungen in der Land- und Bauwirtschaft spezialisiert. Man sieht also: Sowohl die geografische als auch die sektorale Differenzierung ist im Robotik-Bereich groß. Weltweit würde ich derzeit von einem Anlageuniversum von rund 300 Aktien ausgehen, diese Zahl steigt aber.

Wie kommt in Ihrem Fonds die konkrete ­Titelauswahl zu Stande?

Amazon, Apple und Alphabet stellen jetzt aber

riley: Als Technologieinvestoren liegt unser Fokus immer auf der Qualität der einzelnen Unternehmen, dann erst erfolgt die Analyse der Bewertung. Es ist wichtig, nicht den umgekehrten Weg zu gehen, denn eine günstige Bewertung alleine ist noch lange kein Qualitätsmerkmal.

keine Roboter her...

Wie teuer oder günstig sind Aktien aus dem Robotik-Sektor? Können Sie auch Beispiele für interessante Unternehmen geben?

riley: Technologieaktien mögen auf den ers­ ten Blick nicht unbedingt billig erscheinen, aber wenn man sich das Wachstumspotenzial vor Augen führt, sind sie fair bewertet. Zu den größten Positionen im Fondsportfolio zählen sowohl in unseren Breiten eher unbekanntere Unternehmen wie Keyence Corporation aus Japan oder die US-Firma Cognex, als auch große Blue Chips. Zum Beispiel: Alphabet (vormals Google Inc., Anm.), Amazon, Siemens, Apple oder Cisco Systems. Im vergangenen Jahr war das Informationstechnologie-Unternehmen Cognex, das gute Geschäfte mit Apple macht, die am ­besten performende Position in unserem Fonds. Weitere Beispiele für innovative Unternehmen sind etwa Mobileye aus Israel, dessen Fokus auf Sensortechnologien für den Automobilbereich liegt, oder die deutsche Dürr mit ihrer marktführenden Stellung für Robotersysteme in der Autolackierung. Trimble ist wiederum ein US-

riley: Bei Amazon handelt es sich natürlich um ein E-Commerce-Unternehmen, das Geschäftsmodell wäre aber ohne Automatisierung nicht möglich, um die schnelle Lieferung zu bewerkstelligen. Deshalb hat Amazon auch den Roboterhersteller Kiva Systems übernommen. Alphabet zeigt sich wiederum sehr innovativ bei der Forschung zu fahrerlosen Automobilen und profitiert von seiner Führerschaft bei Kartografie-Systemen. Apple kommt seine Positio­ nierung bei Smartphones zugute, die sich zur Schnittstelle des Konsumenten mit dem „Internet der Dinge“ entwickelt. Auch steigt die Bedeutung von Analyse und Monitoring im Gesundheitsbereich via Smartphone und Smartwatch. Was sind nun die Treiber für den RobotikMarkt?

Stephane lago: Hier gibt es mehrere wichtige Faktoren: Die Kosten der Roboter sind gefallen, wobei aber gleichzeitig Effizienz und Flexibilität der Einsatzweise zunehmen. Früher musste man die Maschinen in eigenen Sicherheitsarealen sozusagen wegsperren und aus Sicherheitsgründen von den Angestellten trennen. Heute arbeiten Roboter, genauer gesagt sogenannte Co-Bots, und Menschen praktisch Hand in Hand. Noch vor fünf Jahren war das nicht möglich. Die sinkenden Kosten machen

creditS: beigestellt

GELD °

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Im Gespräch mit Stephane Lago und Tom Riley, AXA   geldanlage

Stephane Lago Equity Product Specialist bei AXA Investment Managers

Robotertechnologien jedenfalls auch in Ländern mit niedrigem ­Lohnniveau wie zum Beispiel China rentabel. Der Vormarsch der Roboter ist also nicht alleine auf hoch entwickelte Industrienationen beschränkt. Menschen wollen nicht mehr in eintönigen und vielleicht gefährlichen Jobs ­arbeiten, Roboter können das für sie erledigen. Letztlich fungiert der demografische Wandel als Treiber: Menschen werden erfreulicherweise immer älter, dadurch steigt aber der medizinische sowie der Betreuungs- und Pflegebedarf. Auch hier kommen Roboter vermehrt zum Einsatz. Können Sie uns vielleicht einige Beispiele aus dem medizinischen Bereich geben? ­Immerhin handelt es sich hier um einen überaus ­sensiblen Sektor...

riley: Robotic surgery bietet viele Vorteile für die Patienten. So verringert sich die Infektionsgefahr durch das hygienischere Umfeld, auch ist die robotergestützte Chirurgie präziser als die menschliche, und durch behutsame Eingriffe wird zum Beispiel die Narbenbildung reduziert. Für manche mag der „Roboter-Chirurg“ noch nach Zukunftsmusik klingen, in Wirklichkeit ist er in Nischenbereichen aber bereits weit verbreitet. Intuitive Surgical, das weltweit führende Unternehmen im Bereich der robotic surgery, hat alleine 2016 über 750.000 Eingriffe durchgeführt. lago: Robotertechnologien innerhalb des Me-

Tom Riley Manager des AXA World Funds Framlington Robotech

dizin- und Gesundheitswesens helfen Kosten zu sparen und erleichtern gleichzeitig das Leben der Patienten. Wichtig ist hier der Bereich für Monitoring und Vorsorge, nur ein Beispiel: Der Fingertest bei Diabetikern zur Messung des Blutzuckerspiegels kann schmerzhaft ausfallen und kann auch nicht von jedem alleine durchgeführt werden, etwa bei Kindern oder behinderten Menschen. Es gibt heute aber auch die Möglichkeit, einen Mini-Chip im Magen einzusetzen, der die Messung exakt alle zehn Minuten durchführt. Somit erhalten die Patien­ ten eine genauere, konstante Überwachung, außerdem besteht die Möglichkeit einer automatischen Verständigung, wenn Probleme drohen. So könnten die Eltern oder Lehrer von Kindern, die unter Diabetes leiden, schnell benachrichtigt werden. Sie haben zuvor schon selbstfahrende Autos erwähnt, was bringen solche Boliden tatsächlich?

riley: Die zunehmende „Intelligenz“ der Fahrzeuge hat sehr direkte Auswirkung auf die Reduktion von Unfällen, die heute noch immer jährlich an die 1,3 Millionen Menschenleben kosten. Abgesehen von den immensen menschlichen Verlusten können durch verringerte Unfallraten natürlich auch die Kosten für Reparaturen gedrückt werden. Und wenn wir tatsächlich ein autonom fahrendes Auto serienmäßig auf den Straßen haben werden, ergeben

sich noch andere Effekte: Menschen, die ­heute nicht die Möglichkeit haben, selbst ein Auto zu lenken – so etwa ältere und behinderte Personen –, können wieder mobiler werden. Die interessantesten Investmentbereiche finden sich derzeit in der Zulieferkette und nicht bei den Automobilproduzenten selbst. Kann man nun Robotik als eine klassische ­disruptive Technologie bezeichnen, die alte ­Geschäftsmodelle vielleicht sogar zerstört?

lago: Ich würde das nicht so negativ definieren und Robotik als Chance sehen. Natürlich verändert sie unsere Welt, historisch gesehen mussten Unternehmen aber immer lernen, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten. Die größten Herausforderungen bestehen vielleicht für die Automobilindustrie, die Frage ist, welches Unternehmen wie schnell mit den neuen Herausforderungen umgehen kann. In dem Sektor werden jetzt schon viele Investments in Forschung und Entwicklung getätigt, was auch notwendig ist. riley: Robotik macht etwas Neues, Anderes. In diesem Sinne ist sie als disruptiv zu be­ zeichnen, sie stört und verändert den Status quo. Profitieren werden jene Unternehmen, die aufgeschlossen sind und Robotik erfolgreich in ihr Geschäftsmodell einbeziehen können. www.axa-im.at

märz 2017 – GELD-MAGAZIN ° 35

geldanlage ° Russland

Turnaround geht weiter Nach einem Anstieg des MSCI Russia in US-Dollar von fast 60 Prozent im Jahr 2016, stellen sich viele Anleger nun die Frage, ob es nicht schon zu spät für einen Einstieg in russische Aktien ist. Wir haben einige Top-Fondsmanager dazu befragt und Interessantes zutage gefördert.  Wolfgang Regner ussland wächst wieder – 2017 um rund 1,5 Prozent. „Doch um das Wachstumspotenzial nachhaltig zu stärken, sehen wir die Notwendigkeit für Strukturreformen“, meint Alexandra Richter, Fondsmanagerin des Allianz Eastern Europe Equity A €. „2016 hat sich die hohe Inflation aufgrund der Erholung des Ölpreises, des erstarkten Rubels und der effektiven Politik der Zentralbank wieder normalisiert und für 2017 wird ein Inflationsniveau von unter fünf Prozent erwartet. Der schwache Rubel hatte sich zunächst positiv auf die Ergebnisse der exportorientierten Sektoren ausgewirkt, jedoch die Preisspirale nach oben getrieben. Inzwischen ist die russische Wirtschaft effizienter geworden, das Importniveau gesunken; somit hat sich Russland an einen niedrigeren Ölpreis und damit schwächeren Rubel angepasst. Negativ bleibt der schwache Konsum. Die russischen Exporte (vor allem Energie) sind nicht von den Sanktionen betroffen. Jedoch können

Investitionen in zukunftsträchtige Bereiche, insbesondere im Energiesektor, nicht getätigt werden, da der Zugang zu bestimmten Technologien eingeschränkt ist“, erklärt Richter. Sehr umstritten ist wegen der mangelhaften Corporate Governance und der ineffizienten und wenig aktionärsfreundlichen Kapitalverwendung der weltgrößte Gasproduzent Gazprom. Im Gegensatz zu Gazprom gibt es auch gut gemanagte Energieunternehmen, etwa die ebenfalls teilstaatliche Rosneft. Viele Energiefirmen sind jedoch teils recht undurchsichtig. So zischte etwa Tatneft um 200 Prozent in die Höhe, ohne dass außenstehende Investoren eine Ahnung hatten, welche Entwicklung innerhalb des Unternehmens eine solche Kurssteigerung gerechtfertigt hätte. Fallende Inflation & Zinsen Positiv ist das Potenzial für deutliche Zinssenkungen der russischen Zentralbank CBR – der Leitzins könnte von zehn auf fünf

auslandsverschuldung stabil Mrd. USD 800 700 600 500 400 300 200

Banken

and. Sektoren exkl. FDI

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Total

Trotz der Sanktionen bleiben die FDI (direkte Investitionen aus dem Ausland) robust. Quelle: Goldman Sachs Global Investment Research

36 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

bis sechs Prozent fallen – vorausgesetzt, die Inflation sinkt weiterhin. Dann könnte der Rubel auf mindestens 50 Rubel je Dollar steigen und das würde die Exporteure be­ lasten. Auch die Finanzlage des russischen Staates sowie der Unternehmen hat sich stark verbessert. Zwar sind die Devisenreserven seit 2010 deutlich gesunken, befinden sich aber immer noch auf hohem Niveau von 400 Milliarden Dollar. Der Anteil der Gesamtverschuldung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei nur 38 Prozent – in der EU liegt diese Kennziffer bei über 100 Prozent (im Durchschnitt). Doch auch die Unternehmen sind nicht hoch verschuldet – die Dollar-Kredite im Corporate-Sektor haben zwar angezogen, doch die Dollar-Schulden sind fast zu 100 Prozent durch Export­ erlöse in Dollar abgedeckt. Das Risiko, vom Interbanken-Geldmarkt abgeschnitten zu werden, etwa durch neue Sanktionen, ist jedoch gering, denn russische Banken haben Zugang zu Nicht-EU- bzw. US-Geldquellen, wie z.B. zu türkischen, arabischen und asiatischen Banken. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Bilanzen verbessert. Damit sind sie unabhängiger von den Folgen einer volatilen Ölpreis- und Währungsentwicklung geworden. Russischer Energiesektor Der russische Energiesektor steht grundsätzlich für westliche Investoren offen – wie ein etwas seltsamer Deal zeigt, mit dem Glencore und der Staatsfonds von Katar fast 20 Prozent an Rosneft erwarben. Trotz des OPEC-Abkommens produzieren russische Öl- und Gasförderer mehr Öl bzw. Gas, sind aber nun auch breiter diversifiziert, etwa durch Investitionen nicht nur in

credit: Shutterstock

R

Russland

kRedItZYklus ZeIgt stäRke Der Kreditzyklus und der Wohnimmobilienmarkt befinden sich im Turnaround. Die russischen Konsumenten sind deutlich weniger verschuldet, die Staatsfinanzen und die Unternehmensbilanzen befinden sich in solidem Zustand. Zudem hat der schwache Rubel die Wettbewerbsfähigkeit Russlands gestärkt und das innenpolitische Risiko ist nur sehr gedämpft. „Unternehmen mit Kosten in Rubel und Umsätzen in Dollar profi-

tieren von der gefallenen russischen Devise. Auch für 2018 erwarte ich ein Wachstum von über zwei Prozent. Die Inflation ist 2016 auf 5,4 Prozent gefallen und hat das Ziel der Notenbank von vier Prozent schon fast erreicht. Der billige Rubel ist aber auch positiv für die Staatsfinanzen, denn er hilft das Defizit zu finanzieren und die Handelsbilanz im Plus zu halten“, weiß Odeniyaz Dzhaparov, Fondsmanagers des DWS Russia. Allerdings kontrolliert der Staat rund 70 Prozent der Wirtschaft, strukturelle Reformen sind bisher nicht vom Fleck gekommen und die Ölabhängigkeit ist nach wie vor hoch. Immerhin wurde die Höhe der Besteuerung des Energiesektors reduziert, sodass russische Energieunternehmen gute Profite machen können. Die russische Ölförderung ist fast die profitabelste der Welt, da die Produktionskosten sehr tief sind. „Die Ölkonzerne generieren erhebliche Cashflows, die sie auch den Aktionären zukommen lassen. Die russische Börse hat weltweit die dritthöchsten Dividendenrenditen, vor allem dank der Ölförderer.“ Am grundsätzlich attraktiven Energiesektor kommt also kein Fondsmanager vorbei. Beliebt sind auch russische Internetunternehmen wie die Social Media Site Mail.Ru und der Suchmaschinenbetreiber Yandex. Hugo Bain, Senior Investment Manager Emerging Europe and Russia und mitverantwortlich für den Pictet Russian Equities, ist nicht ganz so optimistisch. „Die CBR ist sehr konservativ und fürchtet nichts mehr als einen Kreditboom. Deshalb ist der Schlüsselzins der CBR nach wie vor bei hohen zehn Prozent und sollte Richtung sechs Prozent fallen – allerdings nicht so rasch, wie viele Investoren sich das erhoffen. Weiters ist der

Arbeitsmarkt ziemlich eng, die Arbeitslosenrate liegt bei 5,2 Prozent.“ Derzeit deuten wieder einige Indikatoren aus dem Kreditbereich darauf hin, dass ein neuerlicher Lending Boom bevorstehen dürfte. So liegen die aushaftenden Bankkredite des privaten Sektors bei nur 60 Prozent des BIP, in Korea oder China bei 150 bis 170 Prozent. Noch eindeutiger sind die Daten aus dem Hypothekensektor: So befinden sich die Hypothekarkredite in Russland bei nur fünf Prozent des BIP, im Westen, also etwa in den Niederlanden, bei fast 100 Prozent (in den USA bei 65 Prozent, in Hongkong bei 45 Prozent, in China bei 20 Prozent und in Indien bei fast zehn Prozent). Das KreditEinlagen-Ratio, das angibt, wie hoch die aushaftenden Kredite, gemessen an den Spareinlagen (auf Konten oder Sparbüchern), sind, liegt in Russland bei gut 80 Prozent, in den meisten übrigen EM, wie Mexiko, Thailand, Indien oder Brasilien dagegen bei bis zu 130 Prozent. Last, but not

DIE rIchTIGE PErsPEkTIvE 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0

MSCI Russland (in USD) über 10 Jahre

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

die Ölförderung, sondern auch in den Vertrieb und teilweise in die Petrochemie. Damit sind sie weniger verwundbar, sollte der Ölpreis wieder auf Talfahrt gehen. Daher gilt der russische Energiesektor nach wie vor grundsätzlich als sehr attraktiv. Dennoch setzen die meisten Fondsmanager darauf, dass sich der Binnenmarkt nun stärker erholt. „Binnenmarktorientierte Werte sollten von einer anziehenden Wirtschaft, einem stärkeren Rubel und wieder steigenden Realeinkommen profitieren. Allerdings gehen wir davon aus, dass in naher Zukunft das Wirtschaftswachstum eher von Investitionen und weniger stark vom Konsum getrieben wird“, meint Allianz-Fondsmanagerin Richter. Und zum Energiesektor: „Unabhängig vom Ölpreis haben russische Energieunternehmen die Möglichkeit, die Effizienz zu erhöhen sowie den Fokus der Produktion auf steuerlich begünstigte Greenfield-Projekte zu legen. Dies sollte sich in besseren Gewinnaussichten niederschlagen.“ Attraktive Investitionsmöglichkeiten sieht sie auch in anderen Bereichen der russischen Wirtschaft, wie z.B. im Finanz-, IT- und Konsumsektor, die ein strukturelles Wachstumspotenzial aufweisen.

° geldanlage

trotz des anstiegs 2016 verheißt der MSCI Russia weiterhin erhebliches Kurspotenzial. Quelle: Bloomberg

MärZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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geldanlage ° Russland

least sinken die Hypothekenzinsen in Rubel (von 15 auf 12 Prozent), auch die Zinsen für Konsumentenkredite befinden sich auf Talfahrt. „Damit haben wir den richtigen Mix für einen Aufwärtszyklus im Finanzbereich.“ Seitdem die CBR den Rubel ins freie Floating entlassen und den Dollar-Peg aufgegeben hat, ist dieser zu einer Rohstoffwährung geworden – genauer gesagt, einer Ölwährung. „Unser Basisszenario ist ein Ölpreis von durchschnittlich 55 Dollar, was einen Rubel-Kurs von 60 Rubel pro Dollar implizieren würde“, meint Bain. Diese Szenarioanalyse zeigt, dass bei diesen Preisen für Öl und Rubel das KGV (2018) bei 6,1 (!), die Dividendenrendite bei 6,3 (!) Prozent und das Gewinnwachstum bei rund 20 Pro-

zent liegen würde (alle Daten für den Gesamtmarkt). Das KGV sollte dann auf rund acht steigen, was einem Kurssteigerungspotenzial von 37 Prozent entspricht. Das Bullenszenario (Ölpreis bei 70 Dollar, Rubel bei 50) ergibt gar ein Kurspotenzial von 58 Prozent. Im Bärenszenario dagegen (Öl bei 30 Dollar, Rubel bei 80 pro Dollar) läge das KGV zwar immer noch bei nur rund sieben, aber wegen eines kaum noch vorhandenen Gewinnwachstums käme die Kursprognose auf einen Indexverlust von 27 Prozent. „Doch wie abhängig ist die russische Wirtschaft vom Öl- bzw. Gaspreis? Bei 80 Dollar je Barrel würde das Wachstum des BIP bei 3,5 Prozent liegen, bei 20 Dollar käme ein negatives Wachstum (Rezession) von bis zu

minus zwei Prozent heraus. Bei einem Preis ab 35 Dollar liegt die Wasserscheide, was den BIP-Beitrag der privaten Konsumenten anbelangt – darüber wird dieser positiv, darunter dreht er in den negativen Bereich.“ Ölabhängigkeit gesunken Die Hauptlast tiefer Ölpreise hat das Staatsbudget zu tragen – bei 70 Dollar liegt das Defizit bei rund einem Prozent, bei 20 Dollar aber bei schwer tragbaren sieben Prozent. Auch die Dividenden der Staatsbetriebe, vor allem im Energiesektor, schwanken mit dem Ölpreis. 2010 sanken diese auf eine Rendite von rund ein Prozent, 2016 lagen sie bei fünf Prozent. Bis 2018 wird ein Anstieg auf über sechs (!) Prozent erwartet.

interview ° Angelika Millendorfer,  Fondsmanagerin des Raiffeisen-Russland-Aktien Kann Russland dieses Jahr den

Turnaround schaffen?

Angelika Millendorfer: Wir glauben, dass Russland sich nach der schweren Krise der letzten zwei Jahre auf einem Erholungspfad befindet. Der nächste Treiber könnte eine Lockerung der Sanktionen sein, da der neue US-Präsident Russland wesentlich positiver gegenübersteht. Wir erwarten für 2017 ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent. Das Ziel der Zentralbank (CBR), die Inflation heuer auf vier Prozent zu drücken, ist sehr ambitioniert, wir rechnen eher mit fünf Prozent. Dennoch ist positiv, dass die CBR die Zinsen weiter senken wird. Welche Rolle spielt der immer noch relativ schwache Rubel?

Die starke Rubel-Abwertung fungierte als Schockabsorber und hat die Kostenbasis der exportorientierten Unternehmen deutlich gesenkt und so geholfen, die Profitabilität zu erhalten. Nun sollten die binnenmarkt­ orientierten Unternehmen vor allem von der konjunkturellen Erholung profitieren, auch wenn das Konsumklima momentan noch schwach ist. Dennoch haben wir Kon-

38 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

sumgüter relativ stark gewichtet, etwa X5 Retail Group (Lebensmittelhändler). Belasten die Sanktionen weiterhin?

Die Sanktionen haben vor allem die Konsumenten durch die hohe Inflation belastet; die russische Industrie – vor allem der dominante Energiesektor – konnte weiterhin ungehindert exportieren. Durch die Finanzierungssanktionen sind die Fremdwährungsschulden der Unternehmen bereits erheblich gesunken und sollten im Gro­ ßen und Ganzen kein Problem darstellen. Somit haben die Sanktionen auch positive Auswirkungen gehabt. Auch wir beim Raiffeisen-Russland-Aktien haben uns nicht automatisch zurückgezogen. Bei den meis­ ten Unternehmen sind die Auswirkungen nicht so gravierend, dass sie die Anlageentscheidung dominieren würden. Investieren Sie auch in staatliche Unternehmen, die an der Börse notieren?

Die staatseigenen Unternehmen muss man sehr differenziert sehen. Zum Teil sind sie gut gemanagt (z.B. Sberbank) oder profitieren von ihrer Eigentümerstruktur, wie etwa

Rosneft, dem von der Regierung die besten Lizenzen zugeteilt wurden. Aber natürlich gibt es auch Negativbeispiele, vor allem die völlig ineffiziente Firma Gazprom. Dagegen gefallen uns Gazpromneft und Novatek. Für seine Firmen strebt der Staat Erhöhungen der Dividendenausschüttungen an. Davon profitieren auch die Anleger. Welche Rolle spielt der Ölpreis?

Die russische Ölindustrie kann mit dem gegenwärtigen Preis gut leben. Ein Problempunkt sind allerdings die ständigen Änderungen der Besteuerung, die Prognosen schwierig machen. Die russischen Ölfirmen sind weiterhin sehr profitabel und zahlen teilweise auch attraktive Dividenden. Kommt der Ölpreis unter Druck, hilft den Energieunternehmen die dann parallele Rubel-Abwertung, da ihre Kosten in Rubel anfallen, die Erlöse aber in Fremdwährung.

credit: beigestellt

GELD °

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MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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geldanlage ° Goldminen

Die Inflationsgewinner Wenn das Gold stärker schwankt, dann gebärden sich die Goldminen noch um einiges wilder. Schon 2016 war dies deutlich zu sehen – nach einer kräftigen Erholung kam der Absturz. Für 2017, noch mehr aber 2018 sind die Goldexperten jedoch recht optimistisch. Wir haben einige der besten befragt.  Wolfgang Regner elches sind die wichtigsten Faktoren, die den Goldpreis aktuell bzw. mittelfristig bestimmen? Erich Meier, Portfoliomanager des JB MP Konwave Gold Equ. $ B (ISIN LU0175576296), der 2016 die mit Abstand beste Performance aller Goldminenfonds erzielte, sieht vor allem politische Risiken. „Kurzfristig stehen Ereignisse an, die zu einer erhöhten Unsicherheit an Märkten führen können. Der neue US-Präsident Trump wird weiterhin ein Unsicherheitsfaktor bleiben. In Europa gibt es viele Brandherde, die in 2017 aufbrechen können. Angela Merkel als Stabilitätsanker in Europa verliert nahezu erdrutschartig an Zustimmung und Italien könnte durch eine aufkommende Bankenkrise und einen Aufstieg der 5-Sterne-Bewegung aus dem Euro austreten. Insgesamt erwarten wir, dass die Vertrauenskrise, die sich 2016 z.B. durch den Brexit und die Trump-Wahl zeigte, weiter andauert, was kurzfristig sicherlich für Gold spricht. Auf der anderen Seite könnte der Goldmarkt durch eine von Trump be-

Gold in US-Dollar/Unze

Der Goldpreis erholt sich nur langsam von der Korrektur seiner Aufwärtsbewegung 2016.

40 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

fürwortete Zinsanhebung der Fed kurzfris­ tig negativ beeinflusst werden. Allerdings sollte dies nicht mehr lange anhalten, da Trump sowie die US-Wirtschaft auf einen schwächeren US-Dollar abzielen und höhere Zinsen durch die hohe Verschuldung schlicht nicht tragbar wären. Ferner sehen wir eine Rückkehr der Inflation sowohl in den USA als auch Europa, was die Realzinsen sinken lässt. Die sinkenden Realzinsen sowie die sich ausbreitende Vertrauenskrise sind unserer Meinung nach die Haupttreiber eines Goldbullenmarkts für 2017 und darüber hinaus.“ Krisenwährung Gold gilt als Krisenwährung, ist 2016 aber diesem Ruf nicht wirklich gerecht geworden. „Vor allem in der westlichen Welt scheinen sich die Leute an politische Krisen und Terror gewöhnt zu haben. Ich glaube, dass Gold weniger bei politischen Krisen nachgefragt wird, als bei Finanz- (Bankenkrisen) und Währungskrisen“, meint Stefan Breintner, Portfoliomanager beim DJE Gold & Ressourcen (ISIN LU0159550077). Allerdings: Gold war eine gute Absicherung in der Finanzkrise und performte auch während der Euro-Schuldenkrise sehr gut. Sein Status als „Krisenwährung“ wurde also bestätigt. Und nicht zuletzt: Goldminen hatten ihre eigene Finanzkrise von 2011 bis 2015. „Die stark steigenden Goldpreise aufgrund der Finanzkrise von 2008/09 hatten zu erhöhten Investitionen und Ausgaben geführt, die nicht nachhaltig waren. Dies bekamen die Goldminenfirmen im Goldbärenmarkt, der von 2011 bis 2016 andauerte, umso mehr zu spüren. Kosten und Investi­ tionen wurden massiv reduziert. Die Fir-

men generieren nun trotz nicht besonders hohem Goldpreis freien Cashflow und die Schulden der Industrie wurden seit dem Höchststand nahezu halbiert. Die Industrie zeigt ein hohes Maß an Disziplin (Kapital­ allokation) und investiert viel vorsichtiger und in Projekte, die bei aktuellen Goldpreisen eine vernünftige Kapitalrendite abwerfen“, analysiert Konwave-Manager Meier. Minen mit hohen Gold-Hebeln Eine weitere Besonderheit ist der meist hohe Hebel (Faktor 5–15x) gegenüber dem Goldpreis, durch den sich Goldminen auszeichnen. So erzielte die Benchmark für Goldminenaktien, der „FTSE Gold Index“, 2016 eine Performance von 60 Prozent – obwohl der physische Goldpreis nur um acht Prozent stieg (in USD). Und da gibt es noch einige Fachausdrücke, über die sich Goldminenanleger genau informieren sollten. Da wäre zB. der Break-even-Preis. „Das ist derjenige Goldpreis, bei dem ein Goldproduzent genügend Ertrag generiert, um die gesamten Förderkosten, alle Explorationskosten und sämtliche administrativen Kos­ ten sowie sämtliche Zins- und Steuerzahlungen und auch alle Ausgaben für Investitionen aus eigener Kraft bezahlen kann“, erklärt DJE-Manager Breintner. Alle tatsächlich anfallenden Kosten werden bei einem Goldproduzenten meist unter dem Begriff AISC (all in sustaining costs) erfasst. Vereinfacht gesagt stellen die AISC die tatsächlichen Gesamtkosten eines Goldproduzenten dar, unter zusätzlicher Berücksichtigung der Investitionen. Erst bei Goldpreisen über den AISC erzielt ein Produzent freie Cashflows. Nicht zu vergessen: Produzenten mit höheren Kosten haben quasi

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°

Goldminen   geldanlage

Goldcorp: Ertragskraft stark gestiegen

Randgold Resources: Starke Zahlen

Eldorado Gold: Günstiger Produzent

Das kanadische Unternehmen betreibt zehn operativ tätige Minen, die in Mexiko, Kanada, Guatemala, Dominikanische Republik, Argentinien und den USA gelegen sind. Goldcorp konnte den klaren Verlust aus dem vergangenen Jahr jetzt in einen Nettogewinn von 101 Millionen Dollar allein für das vierte Quartal 2016 verwandeln. Hier sorgten vor allen Dingen niedrigere Produktionskosten bei den Minen für eine Steigerung der Ertragskraft. Gleichzeitig profitierte Goldcorp natürlich auch vom höheren durchschnittlichen Goldpreis im abgelaufenen Geschäftsjahr. So lag im vierten Quartal 2016 der durchschnittliche Goldpreis zehn Prozent höher als ein Jahr vorher und erreichte wieder 1216 Dollar pro Unze. So verringerten sich die Gesamtkosten der Produktion extrem stark, und zwar von 787 Dollar auf nur noch knapp 750 Dollar pro Unze (im Gesamtjahr 856 Dollar pro Unze) und bieten auf dem aktuellen Preis­ niveau von rund 1200 Dollar eine gesunde Gewinnmarge. Die Bilanz ist sehr solide (Verhältnis von Verschuldung zum Ebitda liegt beim 1,5-Fachen).

Randgold ist ein in Jersey firmierendes Unternehmen, das sich auf die Exploration und Entwicklung von Goldvorkommen in Afrika südlich der Sahara fokussiert hat. Regional ist die Gesellschaft vor allem in Mali, der Elfenbeinküste, dem Senegal und im Kongo tätig. 2015 wurden 1,211 Millionen Unzen Gold produziert, ein Wert, der bis 2017/18 auf mehr als 1,3 Millionen Unzen steigen soll. Der Goldminen-Betreiber steigerte seinen Nettogewinn im vierten Quartal um 76 Prozent auf 94 Millionen Dollar. Der durchschnittliche Verkaufspreis je Feinunze legte von 1091 Dollar auf 1206 Dollar zu. Gleichzeitig steigerte der Konzern die Produktion um 16 Prozent auf 378.000 Feinunzen Gold. Vor diesem Hintergrund will Randgold die Dividende um über die Hälfte auf einen Dollar je Aktie anheben. Dazu kommt eine solide Bilanz mit einer starken Netto-Cash-Position von mehr als 500 Millionen Dollar, ein überzeugendes Cashflow-Profil sowie die niedrigen Kosten. 2016 beliefen sich die Gesamtkosten auf 678 Dollar je Feinunze. Drei neue Projekte sollen für Wachstum sorgen.

Der kanadische Goldproduzent ist ebenfalls als Niedrigkosten-Produzent einzustufen. Vorwärts gehen dürfte es mit den Projekten insbesondere in den Ländern Griechenland, Türkei und Brasilien. Neben diesen politi­ schen Risiken hängt der Aktienkurs natürlich vom Goldpreis ab sowie von einer erfolgreichen Umsetzung der Explorationsprojekte und einer guten Kostenkontrolle. Insgesamt verkaufte Eldorado in den zwölf Monaten des Vorjahres 483.460 Unzen Gold zu einem Durchschnittspreis von 1254 Dollar. Die Cashkosten bewegten sich 2016 mit durchschnittlich 578 Dollar je Feinunze deutlich unter den Erwartungen. Die Gesamt­kosten werden sich voraussichtlich auf rund 915 Dollar je Feinunze belaufen und würden damit ebenso unter dem angestrebten Bereich von 940 bis 980 Dollar je Feinunze liegen. Eldorado verfügt über Barmittel von 880 Millionen Dollar. 2017 plant Eldorado die Produktion von 365.000 bis 400.000 Unzen Gold. Die Gesamtkosten sollen mit ge­schätzten 845 bis 875 Dollar je Fein­unze weiter fallen (bis 2020 auf 650 Dollar je Feinunze).

ISIN CA3809564097  

ISIN US7523443098  Börse Frankfurt

ISIN CA2849021035  Börse Frankfurt

Börse NYSE (Kauf bei 14,50 USD, Stopp Loss bei 12,48 USD)

(Kauf bei 78 Euro, Stopp Loss bei 64,24 Euro)

(Kauf bei 2,64 Euro, Stopp Loss bei 1,82 Euro)

e­ inen „Hebel“ für den Fall steigender Goldpreise. Generell sind Produzenten mit höheren Kosten risikoreicher und damit nur für sehr risikofreudige Investoren geeignet. Auch Konwave-Experte Meier bemängelt, dass es keine einheitliche Definition gibt. „Allgemein unterscheidet man zwischen ‚Cash Kosten‘, ‚All-in Kosten‘ und ‚All-In

Sustaining Cash Kosten‘. Oft werden nur die Cash Kosten angegeben, die die Kapital­ kosten, Verwaltungskosten, Steuern etc. nicht berücksichtigen. In den letzten Jahren hat vor allem der Break-even Goldpreis für den freien Cashflow („All-in Kosten“ = Gesamtkosten) an Bedeutung zugenommen. Wir rechnen, dass dieser 2017 bei rund 1050

Dollar pro Unze liegen wird. Der Breakeven Goldpreis zur Erzielung eines Reingewinnes liegt aktuell bei rund 1150 Dollar (im Durchschnitt über alle wichtigen Minen).“ Gewinnprognosen sind kaum möglich. „Fest steht, dass der Rückenwind auf der Kostenseite in 2017 nachlassen wird, bedingt durch steigende Kosten für Energie



März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 41



geldanlage ° Goldminen

(höherer Ölpreis, oft höhere Strompreise), Material (Sprengstoff, Reifen für Trucks, etc.) und durch im Jahresvergleich oft ungünstigere Wechselkursverhältnisse. Da die Produktionskosten wahrscheinlich nicht mehr fallen, benötigen Goldproduzenten, die kein Produktionswachstum aufweisen, damit 2017 einen höheren durchschnittlichen Goldpreis als 2016“, erwartet DJEManager Breintner. Gegen Ende eines ­Bullenmarktzyklus sowie im Bärenmarkt macht es durchaus Sinn, vermehrt auf defensivere Titel mit niedriger Kostenstruktur zu setzen. „Gemäß unseren Analysen befinden wir uns aktuell am Anfang eines neuen mehrjährigen Bullenmarktes, womit die Kostenstruktur nicht zu den wichtigsten Faktoren in der Titelselektion zählt“, erklärt Konwave-Goldbug Meier. Beim DJE Gold & Ressourcen gibt es eine Checklist für

die Auswahl der attraktivsten Goldminen. Geprüft werden vor allem folgende Punkte: Die Fähigkeit freie Cashflows zu erzielen bei Goldpreisen unter Marktpreisen, d.h. der Manager schaut sich die AISC des jeweiligen Produzenten genau an und prüft, ob dieser Goldproduzent auch bei Preisen unter 1000 Dollar pro Unze noch einen positiven freien Cashflow erzielen kann Gute Kostenkontrolle und nicht allzu hohe AISC Qualität der Reserven und Goldgehalt der Reserven; gut ist z.B. wenn der Goldgehalt der Reserven größer ist als der Goldgehalt des abgebauten Gesteins Lokalisierung der Minen – Vermeidung zu großer politischer bzw. Länderrisiken

CAPEX-Pläne (Investitionen) Qualität des Managements „Wir investieren praktisch nicht in Explorer (Minen, die ihre erste Goldader entwickeln). Zudem ist der DJE – Gold & Ressourcen breit aufgestellt – 55 bis 65 Prozent entfallen auf Gold- und Edelmetalle, zehn bis 20 Prozent auf Basismetalle, z.B. Kupfer, zehn bis 20 Prozent auf Öl und Gas und fünf bis zehn Prozent auf den Agrarbereich“, sagt Breintner. Beim Konwave Gold Equity versucht Erich Meier auf verhaltensökonomischer Stufe, den sogenannten Darlings, aus dem Weg zu gehen und im Gegenzug günstig bewertete Aktien höher zu gewichten. Er ist für die nächsten Jahre bullish eingestellt und investiert demgemäß auch in Explorerfirmen sowie Developer, die ihr ers­tes Projekt realisieren. Aktuell liegt deren Gewichtung bei 35 Prozent. „Bei Explorern

interview ° Stefan Breintner,  Portfoliomanager beim DJE Gold & Ressourcen Welche Faktoren beeinflussen den

Goldpreis kurzfristig bzw. mittelfristig?

Stefan Breintner: Nach der USWahl im November wurde der Goldpreis vor allem von dem aufwertenden US-Dollar, den steigenden Anleiherenditen und den anhaltenden Abflüssen von Beständen aus den mit Gold hinterlegten Indexfonds (ETFs) belastet. Negativ wirkte sich auch das über Nacht eingeführte Verbot großer Geldnoten in Indien – Indien ist neben China der zweitgrößte Goldmarkt der Welt – aus. Gold wird auch 2017 sicher stärker von der Dollar-Entwicklung beeinflusst werden; ein schwächerer USD würde Gold dabei unterstützen; wichtig wird auch die Entwicklung der Realzinsen in den USA sein; sollten in den USA die Inflationserwartungen stärker ansteigen und sich damit die Realzinsen rückläufig entwickeln, würde dies wohl wieder zu steigender Gold-Nachfrage der ETFs führen, was den Preis dann positiv beeinflussen sollte. Schwierig zu beurteilen ist aktuell, wie sich 2017 die Nachfrage der bei-

42 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

den größten Goldkonsumenten Indien und China entwickeln wird. Längerfristig ist es aber realistisch, dass die Gold-Nachfrage in beiden Ländern weiter wachsen wird. Und auf Sicht mehrerer Jahre?

Eine Euro-Krise bzw. vor allem eine Krise im europäischen Bankensystem würde Gold wohl positiv beeinflussen; Gold ist generell bei Krisen im Finanzsystem stärker gefragt als bei politischen Krisen. Längerfristig wird der Goldpreis sicherlich auch stärker (positiv) von dem erwarteten rückläufigen Angebot aus der laufenden Minenproduktion beeinflusst; 2015 kamen ca. 75 Prozent des weltweiten gesamten Goldangebots in Höhe von ca. 4260 Tonnen aus der laufenden Minenproduktion. Es ist nicht unrealistisch, dass die Minenproduktion 2016 (Daten für 2016 liegen noch nicht vor) ihren Hochpunkt erreichen und danach in den kommenden Jahren strukturell fallen wird. Dies ist neben den strukturell abnehmenden Goldgehalten im Gestein auch auf die in den letzten

Jahren deutlich gesunkenen Investitionen in neue Goldpro­jekte zurückzuführen. Sind die meis­ ten Goldminen­ firmen gestärkt durch die Krise 2011/12-15 hervorgegangen?

Eindeutig ja; die meisten Goldproduzenten haben das Portfolio fokussiert und die Gesamtkosten massiv gesenkt; ferner wurden Schulden deutlich abgebaut, viele der börsennotierten Goldminen werden bereits Ende 2016 ein moderates Verhältnis von Nettoschulden zum EBITDA aufweisen (d.h. net debt / EBITDA < 1). Da auch deutlich weniger investiert wird, erzielen Goldproduzenten bei Goldpreisen im Bereich von 1100 bis 1200 Dollar pro Unze hohe freie Cashflows. Wir setzen vor allem auf nennenswert dividendenfähige Goldminen.

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Goldminen   geldanlage

steht die Minenqualität im Zentrum, wofür wir Geologen zur Beurteilung einsetzen.“ In physisches Gold investiert Meier, sobald der Zyklus die mittlere Phase erreicht – gegen Ende des Industriezyklus wird dieser Anteil kontinuierlich erhöht. „Gut gemanagte Goldminen sind z.B. Agnico Eagle, Randgold, Fresnillo und Newmont. Ferner haben diese Firmen eine güns­tige Kostenstruktur. Auf der Kehrseite haben sie deshalb eine relativ hohe Bewertung und sind

weniger auf Wachstum fokussiert, weshalb sie in einem Goldbullenmarkt mit dem Konwave Gold Equity Fonds kaum mithalten dürften“, sagt Meier. Beim Invesco Gold & Precious metals A (ISIN LU0505655562) legt Norman MacDonald den Fokus auf den freien Cashflow (abzüglich der Kapitalerfordernisse, um den Betrieb der Minen bzw. neue Projekte zu finanzieren). Dies deshalb, da Goldminenbetreiber relativ wenig Nettogewinne generieren. Bei einem Goldpreis

von rund 1200 Dollar wird das Wachstum sehr gering sein. Daher könnte 2017 der Beginn eines größeren M&A-Zyklus werden. „Wir tendieren dazu, Goldminen mit einem Abschlag zum NAV zu kaufen und zu niedrigen Preis/Cash­flow-Multiples. Zudem favorisieren wir Goldminen mit einem geringen Hedge Ratio oder gar keinen forward Hedging (Absicherung des künftigen Goldpreises), schließlich wollen wir ja von steigenden Goldpreisen profitieren.“

° goldminenporträts Perseus Mining: Spekulativer Explorer (ISIN AU000000PRU3) Der australische Goldförderer lieferte zuletzt einige schlechte Nachrichten. Die Sechs-Monats-Produktionsprognose musste wegen einem länger als geplanten Minenstillstand um 10.000-20.000 Unzen Gold auf 70.000-80.000 Unzen Gold gekürzt werden. Mit der Prognose für die Gesamtkosten ging es dagegen nach oben. Perseus hängt stark am Goldpreis. Die Abbaustätten befinden sich in Ghana, Elfenbein­küste und Burkina Faso. Ziel ist es, innerhalb der kommenden fünf Jahre zu einem Produzenten von 500.000 Unzen Gold p.a. zu werden. Franco-Nevada: Solider Lizenzhändler (ISIN CA3518581051) Franco-Nevada ist eine sogenannte Royalty-Firma. Bei diesem Geschäftsmodell sind die direkten Produktionsrisiken geringer. Franco ­Nevada produziert nicht selbst, sondern erhält von den Produzenten für Dienstleistungen Lizenzabgaben oder die Kaufrechte an einem ­bestimmten Anteil an der Produktion zu einem vorab festgelegten Preis. Auch die Chancen auf organisches Wachstum werden als gut bezeichnet. Selbst mit fallenden Rohstoffpreisen kann das Unternehmen leben, weil dann die Konkurrenz mit den Lizenzpreisen nachlässt. Sibanye Gold: Aufstieg zum global Player (ISIN ZAE000173951) Durch die Übernahme von Stillwater Mining will der südafrikanische Minenkonzern Sibanye Gold zum globalen Player aufsteigen. ­Siban­ye erweitert so seine Produktion vor allem im Bereich Platin und Palladium. Stillwater Mining gehört hier zu den großen Produzenten mit ­aktuell einer Jahresproduktion von rund 1,5 Mio. Unzen. Sibanye bleibt aber einer der Top Zehn der größten Goldproduzenten der Welt. Selten auch ist der Umstand, dass Sibanye ein aktiver Dividendenzahler ist und eine Rendite von rund vier Prozent pro Jahr bringt. Barrick Gold: Glänzende Bilanz (ISIN CA0679011084) Barrick Gold ist die weltweite Nummer eins unter den Goldproduzenten. Diese Position hat das kanadische Unternehmen auch 2016 wieder verteidigt mit einem Jahresvolumen der Produktion von 5,5 Millionen Unzen. Dabei lagen die kompletten Produktionskosten

nur noch bei 730 Dollar pro Unze. Das ist ein extrem niedriger Wert und sichert auf jeden Fall eine hohe Ertragskraft. Im Gesamtjahr erreichte das Unternehmen bei einem Umsatz von 8,56 Milliarden Dollar einen Nettogewinn von 655 Millionen Dollar. Das ist definitiv eine klare Trendwende. Newmont Mining: Operativ zuverlässig (US6516391066) Für Newmont spricht die Zuverlässigkeit auf operativer Basis sowie die gute Explorations-Bilanz. So ist es seit 2009 gelungen, 57 Prozent des abgebauten Goldes auf organische Weise zu ersetzen. Die Gesamtkosten sind seit 2012 um 22 Prozent auf 910 Dollar je Feinunze gesunken, wobei zwei Drittel davon auf operative Verbesserungen zurückzuführen sind. Das Unternehmen zählt zu den weltgrößten Produzenten (Nummer zwei) und das erklärte Ziel lautet, zur Nummer eins zu werden. Das Unternehmen hat Goldreserven von über 73,7 Millionen Unzen. AngloGold Ashanti: Politische Risiken (ISIN US0351282068) AngloGold Ashanti können Anleger als Beispiel für die typischen Risiken eines Goldminenunternehmens heranziehen. In Ghana begannen im Jänner illegale Goldschürfer damit, die im Besitz von Anglogold befindliche Obuasi-Mine widerrechtlich zu übernehmen. Der Staat war bisher nicht in der Lage, die Ansprüche des Unternehmens wiederherzustellen. Dennoch machte AngloGold einen satten Gewinn. Der weltweit drittgrößte Goldproduzent verfügt über eine gut bestückte Pipeline und dürfte als der günstigste Produzent einzustufen sein. Newcrest Mining: Australischer Favorit (ISIN AU000000NCM7) 2016 sank der Umsatz um neun Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar. Produziert wurden 2,439 Millionen Unzen Gold, 2,3 Millionen Unzen Silber und 83.000 Tonnen Kupfer. Die Gesamtkosten beliefen sich dabei auf 762 Dollar je Feinunze Gold. Der operative Cashflow verringerte sich gleichzeitig um drei Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Reserven-Basis weist eine längere Lebensdauer (28 Jahre), als das im Schnitt bei vergleichbaren Konkurrenten der Fall ist, die Kosten sind niedrig. Der Cashflow soll 2017 mehr als zwei Milliarden Dollar erreichen.



März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 43

geldanlage ° High Yields

Hochzins-Investments statt Nullzinsen Trotz Nullzinsen in unseren Breiten können mit Hochzinswährungs-Anleihen, EM-Bonds und High Yield ­Corporate Bonds noch immer satte Renditen erzielt werden, sofern man Zinstrends beachtet und über einschlägige Fonds die richtigen Segmente des Bondmarktes abdeckt.  Michael Kordovsky

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aut Gabriele Nopp-Rau, Fondsmanagerin der Kepler-Fonds KAG, werfen ­Lokalwährungsanleihen aus den Emerging Markets aktuell eine Rendite von ca. 7,4 Prozent ab, jene in Hartwährung ca. 5,5 Prozent. Zwischen vier und sechs Prozent können noch immer bei High Yield-Unternehmensanleihen erwartet werden, während die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen derzeit bei 0,2 Prozent herumdümpelt. Sofern sich das aktuelle Umfeld nicht eintrübt, winken in den richtigen Segmenten des spekulativen Anleihenspektrums auch heuer noch satte Renditen. Vorsichtiger Optimismus für EMBonds und High Yield Corporates Befragt man diverse Fondsmanager und Analysten, so skizzieren diese im Großen und Ganzen folgende globale Rahmenbedingungen: anhaltend niedrige Zinsen im Euroraum und weitere Zinsanstiege in den USA. Wolfgang Zemanek, Leiter Anleihenfondsmanagement bei der Erste Sparinvest, zeigt zudem Optimismus für die Emerging Markets: „Wir rechnen für 2017 mit einem Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums. Erstmals seit Jahren werden die Schwellenländer wieder die Rolle als Wachstumslokomotive übernehmen. Gestützt wird diese Prognose durch den Ausblick auf weitere Zinssenkungen, die Erholung an den Rohstoffmärkten sowie günstigere Währungen vieler Schwellenländer.“ Aber es gibt auch kritischere Stimmen infolge der Gefahr, ausgehend von weiteren Leitzinsanhebungen der Fed, wie von Hagen-Holger Apel, Senior Portfolio Manager bei DNB Asset Management in Luxemburg: „Zinsanhebungen in den USA bedeuten

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auch immer Rückflüsse von Kapital in die USA. Damit einhergehen wird eine Stärkung des Dollars gegenüber Währun­gen der Schwellenländer und eine Schwächung der jeweiligen Währung induziert. Kursverluste bei Anleihen sowie erschwerter Zugang zu neuem Kapital sind kein guter Mix für die Kapitalmärkte in Schwellenländern.“ Kepler Fondsmanagerin Gabriele NoppRau differenziert: „Länder mit hohen Leis­ tungsbilanz- und Budgetdefiziten beurteilen wir kritisch. In einem Umfeld mit möglichen Zinserhöhungen in den USA steigen auch in den Emerging Markets die Zinsen und führen zu höheren Budgetbelastungen. Den höchsten Finanzierungsbedarf heuer dürften Indonesien, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien und die

° Das ist zu beachten: EM Bonds: Wohin gehen die Zinsen in den USA? Wohin gehen Weltkonjunktur und Rohstoffpreise? Geldpolitik der betreffenden Notenbanken Entwicklung der Risikofreude der Marktteilnehmer HY Bonds: Konjunkturentwicklung in betreffender Region (relevant für Ausfallsraten) Entwicklung der Risikofreude der Marktteilnehmer Geldpolitik der betreffenden Notenbanken Zinstrends

Türkei haben. Chancen bietet Lateinamerika mit Ländern wie Brasilien, Kolumbien und die Dominikanische Republik, die die ökonomische Talsohle wieder verlassen haben“. Auch warnt Nopp-Rau vor vereinzelten Währungsrisiken in Lokalwährungsanleihen, die jedoch stark von der weiteren US-Politik abhängen. Im High Yield-Segment sind nach den Anstiegen 2016 die Kursgewinnpotenziale laut Stefan Isaacs, stellvertretender Leiter des Retail Fixed Interest Teams von M&G, bereits weitgehend ausgereizt. Zwar ist die Anlageklasse im aktuellen Niedrigzinsumfeld noch relativ interessant, da die Zinsspreads die Ausfallsrisiken noch adäquat kompensieren. Infolge verbesserter konjunktureller Rahmenbedingungen und eines nachlassenden Drucks auf den Rohstoffsektor sollten heuer die Default Rates moderat bleiben. „Trotzdem bleiben wir im Hinblick auf mögliche Turbulenzen infolge neuer politischer Rahmenbedingungen relativ vorsichtig und fokussieren uns auf defensive, nicht zyklische Firmen, wie Kabelnetzbetreiber und internationale Verpackungsmaterial-Hersteller“, erläutert Isaacs die aktuelle strategische Stoßrichtung. Kepler Fondsmanager Herbert Matzinger illustriert die aktuelle Bewertungssituation wie folgt: „Über einen längeren Anlagehorizont lassen sich mit High Yield Corporates attraktive Mehrerträge erzielen. Allerdings sind historisch betrachtet die Aufschläge für das Kreditrisiko niedrig. Die Renditen liegen in diesem Segment zwischen 5,8 Prozent (USA) und vier Prozent (Europa). In den vergangenen zwölf Monaten ist der sogenannte Credit-Spread deutlich gesunken.“ Die Gründe dafür: Neben

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High Yields  geldanlage

solider Konjunktur gestiegene Rohstoffpreise und lockere EZB-Zinspolitik. Wo derzeit die Chancen liegen Die aktuell lukrativsten Segmente bringt Wolfgang Habermayer, CEO der Merito Financial Solutions GmbH, wie folgt auf den Punkt: „Hochzinsanleihen europäischer Emittenten sowie Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährung erachten wir derzeit am attraktivsten. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern, die wir nach einem Peer GroupVergleich auswählen. Wir bevorzugen in diesen beiden Marktsegmenten aktiv verwaltete Fonds.“ Wolfgang Zemanek von der Erste Sparinvest deutet positive Impulse, ausgehend von High Yield Bonds aus dem Euroraum oder den USA, an: „Verbesserte Fundamentaldaten der Unternehmen

könnten der Assetklasse weiterhin Auftrieb verleihen“. Positiv erwähnte Zemanek Finanz- und Versicherungswerte (nachlassender regulatorischer Druck) und im Zusammenhang mit EM-Bonds die Länder Polen (gute Bewertung), Brasilien (Turnaround) und Indonesien (positive Wirtschaftspolitik). Phil Milburn, Co-Manager des Kames High Yield Global Bond Fund, sieht den attraktiven Bereich bei High Yield Bonds mit B-Rating und einer (Rest-)Laufzeit von fünf bis sieben Jahren. Begründung: Lange genug, um gute Renditen zu kassieren, und kurz genug, um natürlich abzureifen. Etwas spezifischer die Präferenzen von HagenHolger Apel (DNB Asset Management): „In dem von uns beobachteten Universum, also im skandinavischen High Yield-Markt, sind

vor allem Oilservice- und Offshore-Anleihen als besonders attraktiv anzusehen. Zurückkehrendes Vertrauen und stabilere Cashflows sorgen für eine weitere Einengung der Spreads.“ Darüber hinaus deutet er auf Währungschancen hin: „In einem Szenario, in dem Anleger bei einem möglichen Aufflammen der Euro-Krise Sicherheit suchen, ist eine Anlage in norwegischen Kronen oder einer anderen skandinavischen Währung durchaus attraktiv.“ Interessante High YieldAnleihenfonds Der skandinavische High Yield-Markt hat laut Apel gegenüber dem amerikanischen oder europäischen noch Nachholpotenzial, da die Einengung der Spreads über alle Sektoren hinweg nicht so weit fort-

° Aussichtsreiche Fonds im Überblick (alphabetisch gereiht): ISIN

Performance Max. Verlust Wäh- Anmerkung 1 Jahr 3 Jahre verg. 3 Jahre rung

High Yield Bonds ESPA Bond Europe High Yield AT0000805684 11, 8 % 11,8 % – 6,2 % EUR Goldman Sachs Global High Yield Portfolio LU0133266659 24,6 % 38,9 % – 19,1 % EUR Kames High Yield Global Bond IE00B296X584 11,1 % 8,7 % – 9,0 % EUR KEPLER High Yield Corporate Rentenfonds AT0000737085 17,8 % 14,4 % – 10,0 % EUR M&G Global Floating Rate High Yield Fund GB00BMP3SF82 9,8 % k.A. k.A. EUR Emerging Markets Bonds BlackRock Global Funds Emerging Markets Local LU0478974834 19,6 % 24,5 % – 19,1 % EUR Currency Bond Fund Edmond de Rothschild Fund Emerging Bonds LU1160351208 32,9 % 46,3 % – 24,8 % EUR ERSTE Bond Local Emerging AT0000A0AUF7 16,0 % 18,9 % – 20,6 % EUR Pioneer Funds Emerging Markets Bond LU0132208249 13,5 % 14,5 % – 7,1 % USD Pioneer Funds Em. Markets Bonds Bond Short-Term LU1199021772 9,3 % k.A. k.A. EUR Spängler IQAM Bond LC Emerging Markets AT0000A189P1 20,0 % K/A k.A. EUR 

High Yield Bonds Europa, EUR-Schwerpunkt Schwerpunkt High Yield Bonds Nordamerika u. Europa High Yield Corporate Bonds, global, bis zu 20% Investment Grade, Hartwährung High Yield Corporate Bonds global, Hartwährung High Yield-Floater u. ABS, faktisch zinsrisikoneutral EM-Lokalwährungen, u.a. Polen, Mexiko, Südafrika u. Brasilien übergewichtet Sovereigns u. Corporates, Hart- u. Lokalwähr., 22,5 % Venezuela, 15,2 % Türkei, 8,5 % Brasilien Lokalwährungen EM, Brasilien, Polen, Mexiko u. Indonesien am stärksten gewichtet Primär EM-Corporate Bonds in USD, breite Diversifikation Banken u. Unternehmensanleihen Schwellenländer, kurze Laufzeiten, meist 1 - 3 Jahre EM-Bonds Lokalwährung, Portfolio-Rendite: 5,97 % per 31.1. Quellen: Software-Systems, Teletrader, Fondsgesellschaften – Datenerhebung 1. März 2017

März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 45

geldanlage ° High Yields

geschritten ist. Profitieren können Anleger davon mit dem DNB High Yield Fonds, „der auch Retailinvestoren in gehedgten Anteilsklassen in EUR oder norwegischen Kronen offen steht“. Der Fonds ist rein fundamental ausgerichtet und nützt Fehlbewertungen des Marktes aus. So hat das Management bereits frühzeitig das Öl- und Offshore-Exposure heruntergefahren und somit einen Teil der Abwärtsbewegung seit Juli 2014 nicht mitgemacht, ehe im Herbst 2015 wieder der Einstieg erfolgte. Am 17. Jänner 2017 neu aufgelegt wurde der DNB SICAV High Yield (ISIN LU1303785361), der die erwähnte Strategie auch umsetzt. Immunität gegen Zinsanstiege bietet hingegen der M&G Global Floating Rate High Yield Fund, der mindestens 70 Prozent in Asset Backed Securities oder in Floating Rate Notes (FRNs) investiert, die von Regierungen und High Yield-Unternehmen begeben werden. Mit einer Duration von nahezu null stellen Floater eine Absicherung gegen einen weiteren Ausverkauf bei Staatsanleihen dar und ermöglichen Anlegern gleichzeitig von zukünftigen Zinsanstiegen zu profitieren. Außerdem weisen sie im HY-Spektrum ein geringeres Bonitätsrisiko als herkömmliche HY-Bonds auf, da die Mehrzahl der Anleihen in diesem Marktsegment vorrangig besicherte Papiere sind, die im Ernstfall der Insolvenz wesentlich höhere Verwertungsraten (Recovery

° Gefahrensignale der Experten Chart breiter EM u. HY Bond-Indizes unterschreitet einen gleitenden Durchschnitt von 180 bis 260 Tagen Ausweitung der HY Spreads, v.a., wenn gleichzeitig Aktienmarkt nach mehrjähriger Hausse nach unten dreht Laut Phil Milburn (Kames Capital) stärkstes Signal, wenn die US-Zinskurve zu invertieren beginnt, was überzogene Zinserhöhungen der Fed und wahrscheinlichen Wirtschaftsabschwung implizieren würde.

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Rates) aufweisen. Das Management versucht, zum passenden Zeitpunkt die richtigen Branchen überzugewichten. In den vergangenen zwölf Monaten erzielte der Fonds bei einer niedrigen Volatilität von nur 3,5 Prozent eine Performance von 9,8 Prozent und mit einer Portfolio-Rendite von 5,4 Prozent p.a. besteht noch weiteres Potenzial. Unter den „konventionellen“ HY-Produkten mit einem Plus von über 73 Prozent in den vergangenen zehn Jahren gut im Rennen liegt man mit dem international ausgerichteten Kepler High Yield Corporate Rentenfonds. Eine mögliche Alternative bzw. Ergänzung dazu wäre der Espa Bond Europe-High Yield, der schwerpunktmäßig in auf Euro lautende Unternehmensanleihen investiert. Der Fokus liegt auf Europa und der Wertzuwachs der vergangenen zehn Jahre bei knapp 64 Prozent. Mit fast 31 Prozent plus bei ca. 3,6 Prozent Vola in den vergangenen fünf Jahren über ein günstiges Chancen-Risiko-Verhältnis verfügt der Kames High Yield Global Bond Fund (Tranche mit ISIN: IE00B2496081). Chancen mit Emerging Markets Bond-Funds Hohe Zinsen bei entsprechenden Währungsschwankungen lukrieren EM-BondFunds mit Lokalwährungsfokus. In dieser Gruppe mit einer 12-Monats-Performance von fast 20 Prozent fällt der Spängler IQAM Bond LC Emerging Markets auf. „Basierend auf der Arbeit von Brandt, Santa-Clara und Valkanov optimieren wir unser Portfolio prognosefrei mit dem Ziel einer maximalen Sharpe Ratio anhand der drei Ertragsfaktoren Zinsdifferenz, Abweichung vom langfristigen Durchschnitt des realen Wechselkurses und dem CDS Spread“, erläutert Fondsmanger Franz Schardax dessen quantitative Strategie. Als Währungen sind per 31.1. der russische Rubel, der kolumbianische Peso und der ungarische Forint (zusammen ca. 38 Prozent) am stärksten gewichtet. Dazu Schardax: „Ungarn zeichnet sich durch eine starke Verbesserung des Kreditausfallsrisikos und durch eine güns­ tige Währungsbewertung aus. Für Kolum-

bien sprechen eher die günstige Währungsbewertung und die relativ hohen Zinsen. Für Russland sprechen die real sehr hohen, attraktiven Zinsen, wodurch die Währung inzwischen viel von ihrer Unterbewertung der Jahre 2015 und 2016 aufgeholt hat.“ Der Pioneer Funds Emerging Markets Bond hingegen brachte es in den vergan­ genen zehn Jahren auf eine Performance von 110,1 Prozent bzw. von 7,8 Prozent p.a. (ISIN: LU0119402005). Der Fokus liegt auf in US-Dollar denominierten Anleihen von in Emerging Markets ansässigen Unternehmen. Die gute Performance begründet Giles Bedford, Client Portfolio Manager Emerging Markets, Pioneer Investments, mit der Kombination eines marktführenden Credit Research mit makroökonomischem Knowhow. Sowohl Unternehmens- als auch Staatsanleihen trugen zur erfreulichen Performance bei. „Gegenwärtig gewichten wir Brasilien, Argentinien und Russland über. In Brasilien gefällt uns die Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung. Die Währung wird wahrscheinlich stabil bleiben und der Kreditmarkt des Landes bietet ein breites Spektrum an Chancen“, erläutert Bedford. In Argentinien beobachten die Fondsmanager von Pioneer die weitere politische Entwicklung, sehen jedoch vereinzelte Chancen am Bondmarkt. In Russland hingegen bestehen Chancen auf ein Ende der Sanktionen und dies in einem Umfeld steigender Ölpreise. Bedford weist auf starke nachhaltige Wettbewerbsvorteile des russischen Energie- und Rohstoff-Sektors hin. Ähnliches gilt für russische Konsumgüterhersteller und Banken. Per 15. Februar 2017 lag die durchschnittliche Portfolio-Rendite des Fonds bei 6,8 Prozent und das durchschnittliche Credit-Rating bei BB. Um die Risiken von Zinsanstiegen in den Schwellenländern zu beschränken, gibt es alternativ den Pioneer Funds Emerging Markets Bonds Short-Term mit einer aktuellen Duration von 2,1 Jahren und einer Portfolio-Rendite von 4,7 Prozent (Hartwährungs-Fokus). Laut Bedford ist der Fonds gegenwärtig in über 60 Ländern investiert, wobei Brasilien, Mexiko, Südafrika, Argentinien, Russland und die Türkei übergewichtet sind.

KOLUMNE

LIPPER RESEARCH

Anleihe-ETFs – Wachstumssegment oder Problembereich?

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entenfonds erfreuen sich in Europa trotz des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes großer Beliebtheit. Seit einiger Zeit versuchen auch die Anbieter von börsengehandelten Indexfonds (ETFs) von diesem Trend zu profitieren, indem sie vermehrt Produkte, die sich auf Anleihenindizes beziehen, auflegen. An dieser Strategie ist grundsätzlich nichts auszusetzen, denn warum sollte ein Produktanbieter nicht vom einem Markttrend profitieren dürfen? Dementsprechend fallen auch die Antworten aus, wenn man mit den Produktanbietern über das Thema Rentenfonds spricht. Alle verweisen auf eine entsprechende Kundennachfrage und würden daher die entsprechenden Produkte auf den Markt bringen. Dass es diese Nachfrage wirklich gibt, lässt sich nicht bestreiten, zum Einen wird dies belegt durch die Mittelzuflüsse in die einzelnen Produkte, zum Anderen hört man in Gesprächen mit Fondsmanagern und Vermögensverwaltern, dass diese im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere gerne ETFs einsetzen und sich eine Ausweitung der Produktpaletten wünschen. Somit scheint die Welt hier in Ordnung zu sein. KRITIKPUNKT: LIQUIDITÄT Dass aber gerade im Bereich der ETFs auf Anleihenindizes etwas im Argen zu liegen scheint, zeigen die Diskussionen der Marktbeobachter, bei denen häufig das Thema der Liquidität der in den Indizes enthaltenen Anleihen als Kritikpunkt genannt wird. Diesem Kritikpunkt entgegneten die Anbieter früher mit der Aussage, dass ein ETF niemals liquider sein kann als der unterliegende Markt und dass ETFs helfen, die Liquidität in den einzelnen Marktsegmenten zu erhöhen. Beide Argumente der Produktanbieter sind grundsätzlich richtig, aber leider nicht in Gänze, denn wenn eine der Anleihen aus dem

DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEA

Index auf dem Markt nicht oder nicht nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar ist, kann auch ein noch so großes Bestreben, diese handeln zu wollen, nicht die Liquidität in der einzelnen Anleihe erhöhen. Die Tatsache, dass nicht alle in den Indizes enthaltenen Anleihen auch tatsächlich in ausreichender Stückzahl investierbar sind, stellt die Anbieter, gerade bei Indizes auf kleinere Marktsegmente, vor Herausforderungen bei der Indexnachbildung. So müssen sie das Fehlen einzelner Anleihen durch Optimierungstechniken wie das sogenannte „Sampling“ ausgleichen, damit der ETF die Wertentwicklung seines Index möglichst genau nachvollziehen kann. AUF TRENDS ACHTEN Auch auf Seiten der Anleger gibt es bedenkliche Tendenzen, denn fragt man diese, wofür sie ETFs auf Anleihen nutzen, hört man immer öfter, dass sie diese als Ersatz für einzelne Anleihen nutzen, da sie diese entweder nicht oder nur mit einem hohen Aufwand erwerben kön-

nen oder ihnen die Suche nach einer einzelnen Anleihe, die alle ihre Anforderungen erfüllt, zu komplex ist. Während es einleuchtend erscheint, dass diese Strategie im Bereich der Unternehmensanleihen und bei Staatsanleihen aus den Emerging Markets eingesetzt wird, ist dies aber auch für Staatsanleihen aus den USA oder der Eurozone der Fall. Während es die Produktanbieter freut, dass die Anleger ihre Produkte zu diesem Zweck einsetzen, könnte dies, insbesondere im Bereich der Unternehmensanleihen, wie aber auch bei den Emerging Markets-Anleihen zu einem Problem werden, wenn große Anleger ihre Positionen zeitgleich abbauen wollen. Aus diesem Grund sollten Anleger und Marktbeobachter sehr genau auf die Trends in diesem Segment achten, um nicht von möglichen Fondsschließungen oder anderen Maßnahmen der Produktanbieter überrascht zu werden. www.lipperleaders.com Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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aktienPanorama Starke Worte ´´

„Trotz guter Aussichten für 2017 kann man jetzt taktisch Gewinne mitnehmen.“ Der Leiter Asset Allocation bei Rothschild, Benjamin Melman, erwartet eine temporäre Korrekur. Die Kurssteigerungen an den Aktienmärkten hätten die Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes kurzfristig zu stark vorweggenommen.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber sieht noch eine Möglichkeit des Kompromisses, die deutsch-

Novomatic IPO. Die Eigentümer der niederösterreichi­schen

Glücksspieltechnik-Firma Novomatic denken laut Reuters über einen Börsengang nach. Die Bewertung des Unternehmens wird mit mehr als sechs Milliarden Euro angegeben. Wenn, dann werde die Börsennotiz wahrscheinlich in Lon­ don oder Frankfurt erfolgen. Mit der Notierung eines 25 Prozent-Anteils wäre das mit einem Wert von 1,5 Milliarden Euro der größte Bör­ sengang eines österreichischen Unternehmens seit der Finanzkrise 2007 sein. Als Alternative zu einem Börsengang würde der Verkauf eines Minderheitsanteils an eine Beteiligungsgesell­ schaft erwogen. Novomatic produziert unter anderem Glücksspielautomaten und beschäf­ tigt rund 28.000 Menschen in 50 Ländern. Der Umsatz belief sich 2015 auf knapp vier Milliar­ den Euro, der Betriebsgewinn im ersten Halbjahr 2016 auf 287 Millionen Euro. Das Unternehmen ist im Besitz von Gründer Johann Graf, der nach Red Bull-Eigner Dietrich Mateschitz als zweit­ reichster Österreicher gilt.

österreichische Strom­ zone zu erhalten. Sollte es zu einer Limitierung des Stromflusses zwischen den beiden Ländern kommen, wie von der deutschen Bundesnetz­ agentur gefordert, wird in Österreich ein kräftiger Anstieg der Strompreise befürchtet.

KARRIERE

Neuer AR-Chef beim Verbund Der Mitte 2015 vorzeitig als damaliger OMV-Chef abgelöste Gerhard Roiss soll bei der Verbund-Hauptversammlung am 5. April zum Aufsichtsratspräsidenten bestellt werden. Das bestätigte Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner gegenüber der Presse.

Porr kauft zu Millionen-Übernahme. Der österrei­

chische Baukonzern Porr vereinbarte jüngst die Übernahme des auf Verkehrswegebau spezia­ lisierten deutschen Unternehmens Heijmans Oevermann. Porr wird dafür rund 60 Millionen Euro bezahlen. Heijmans Oevermann beschäf­ tigt 700 Mitarbeiter und machte 2016 einen Umsatz von rund 215 Millionen Euro. Sie soll als 100-prozentige Tochter der Porr Deutschland GmbH in den Konzern eingegliedert werden. Mit sieben Niederlassungen vor allem im Raum Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Berlin und Sachsen ist Heijmans Oevermann im Verkehrswege- und Hochbau tätig und verfügt über sechs Asphaltmischwerke.

Friedrich Wachernig und Ernst Vejdovszky (v.l.n.r.): Die beiden Vorstände der S IMMO passen ihre Investitionen den Marktverhältnissen an.

48 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

S Immo hat vergangenes Jahr einige Immobilien verkauft und beim Bestand gab es Aufwertungen – letztendlich blieb damit die Bewertung des Im­ mobilienportfolios mit knapp zwei Milliarden Euro unverändert. Das EBIT stieg im abgelaufe­ nen Jahr von 166 auf 278 Millionen Euro, der Jahresgewinn kletterte von 77,2 auf 200 Millio­ nen Euro. Vorstand Ernst Vejdovszky wird jedoch angesichts der hohen Immobilienpreise vorsich­ tig und will auch im laufenden Jahr das Portfolio tendenziell – zu Höchstpreisen – reduzieren. Das frei werdende Kapital soll z.T. in Entwick­ lungsprojekte fließen und zum anderen auch in Beteiligungen an unterbewerteten Konkurrenten

– in diesem Fall Immofinanz und CA Immo. Denn Vejdovszky hält es derzeit für wesentlich sinnvoller, Beteiligungen an Immobiliengesell­ schaften einzugehen, die um 30 bis 40 Prozent unter ihrem Net Asset Value gehandelt werden, als zu den derzeit hohen Preisen direkt Immobi­ lien zu kaufen. Nur in wenigen Märkten, wie zum Beispiel bei vereinzelten Wohn­immobilien in BStädten Deutschlands, sehe er noch Chancen. Das bedeutet, dass S Immo aller Voraussicht nach das Portfolio in den kommenden Jahren auf rund 1,5 Milliarden Euro reduzieren und einen Teil der Rendite aus Beteiligungen erwirt­ schaften wird.

CrediTS: S IMMO/Jakob Polaxsek, OMV, Archiv

S Immo kauft sich bei Immofinanz und CA Immo ein

NUDGES

WISSEN

Kleine Stupser mit großer Wirkung Wovon hängen Entscheidungen im Privat- und Wirtschaftsleben ab? Die Psychologie ist dabei nicht zu unterschätzen, wobei wiederum sogenanntes Nudges eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Auch wenn sie uns im Alltag oft gar nicht bewusst auffallen. Harald Kolerus

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CREDIT: beigestellt

us dem Englischen übersetzt steht „Nudge“ für einen mehr oder weniger sanften Stups, manchmal auch gerne als Rippenstoß übersetzt. In der Disziplin der Behavioral Finance geht die Bedeutung von Nudges allerdings viel weiter: Sie sollen das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise beeinflussen, ohne dabei auf Verbote und Gebote zurückgreifen oder ökonomische Anreize verändern zu müssen. „Nudges helfen zum Beispiel, die Steuermoral zu verbessern, sie reduzieren achtlos weggeworfenen Müll auf den Straßen, setzen Anreize, den Energieverbrauch zu reduzieren oder regen zu einer Entscheidung für gesünderes Essen an“, heißt es dazu seitens des Vienna Behavioral Economics Network (VBEN). OBAMA SETZTE AUF NUDGES Die Plattform verweist auch auf Richard Thalers und Cass Sunsteins Buch „Nudge“ aus dem Jahr 2008; seit diesem Klassiker der Fachliteratur sind die kleinen Stupser, die das Verhalten von Menschen in gewünschte Richtungen lenken können, ein großes Thema für viele politische Entscheidungsträger: Sunstein beriet Barack Obama, Thaler arbeitete für öffentliche Auftraggeber in Dänemark, Frankreich und Großbritannien, wo der ehemalige Premier David Cameron 2010 ein „Behavioral Insights Team“ eingerichtet hat. Aber wie können Nudges nun in der Praxis funktionieren? Mannigfaltige Informationen dazu findet man etwa auf der Homepage des Beratungsunternehmens fehradvice.com. Hier erfahren wir, dass mitunter zu unkonventionellen, um nicht zu sagen drastischen Maßnahmen gegriffen wird. In Großbritannien wird unter ande-

rem säumigen Steuerzahlern mit dem Mahnschreiben das Foto ihres Autos zugestellt und gleichzeitig gewarnt, dass das Gefährt eingezogen werden würde, sollte das Steuergeld weiterhin ausbleiben. Die Tilgungsraten verdreifachten sich daraufhin. Weniger spektakulär mutet die unter der Obama-Administration durchgeführte Umgestaltung der Lebensmittelpyramide zum Tortendiagramm. Sie soll zu gesünderer Ernährung hinführen, weil sie nun intuitiv verständlicher ist. Oder fueleconomy.gov, ein Programm, das Autokäufern klar und verständlich die Treibstoffkosten der diversen Marken und Modelle aufzeigt und dabei auf abstrakte und nicht nachvollziehbare Messgrößen wie Meilen pro Gallone verzichtet. Projekte wie diese haben der USRegierung viele Milliarden Dollar eingespart, so zumindest Berater Sunstein. Es ist allerdings schwierig, hier an wirklich belastbare Zahlen zu kommen. Ansichtssache ist auch, wie geschmackvoll oder geschmacklos Nudges ausfallen können: Stark kritisiert wurden etwa die Nudge-Ansätze von Helen Zille, Premierministerin der südafrikanischen Provinz Westkap: Ihre Kampagne „Get Tested and Win“ versucht HIVUntersuchungen zu popularisieren, indem Geldpreise von bis zu 6000 Dollar in Aussicht gestellt werden. Kritiker, darunter auch die South African Medical Association, geißeln das Programm als unangemessen und medizinisch unethisch. HILFE ODER BEVORMUNDUNG? Man sieht nicht nur an diesem Beispiel, dass Nudges nicht unumstritten sind. So gibt es etwa Modelle, Menschen zu einer privaten Pensionsversicherung anzustoßen,

indem diese als fixer Bestandteil des Gehalts intergriert werden. Will man so eine Art der Vorsorge nicht, muss man sich bewusst dagegen entscheiden und sie abmelden. Einig ist man sich unter Verhaltensökonomen jedenfalls, dass Nudges in den meisten Fällen eine spürbare Wirkung zeigen. Auch wenn es natürlich Gegenbeispiele gibt: Bei einem Experiment in Kopenhagen sollten in einem Bahnhof grüne Pfeile am Boden direkt zu den Treppen neben den Aufzügen führen, um die Menschen zu mehr Bewegung anzuregen und nicht immer den Lift zu benutzen – ohne messbaren Erfolg. Auch sollen Experimente mit langsamen Aufzügen in Mehrfamilienhäusern dazu führen, dass öfters Stufen gestiegen werden. Ob das im Sinne der Mieter ist, bleibt fraglich. Mündige Konsumenten sollten sich jedenfalls überlegen: Wie sehr und wie oft möchte ich eigentlich „herumgestoßen“ werden? Auch wenn dem Nudge durchaus hehre Ziele zugrunde liegen sollten. An erster Stelle steht hier das Erkennen der Stupser. Haben Sie sich vielleicht schon überlegt, welche Voreinstellungen, Apps oder Programme auf Ihrem Sm ar tph on e u n d Computer zu finden sind, die Sie gar nicht aktiv bestellt haben? Nudges begleiten uns täglich. „NUDGE“ WIE MAN KLUGE ENTSCHEIDUNGEN ANSTÖSST Richard Thaler / Cass Sunstein. Ullstein Verlag. 400 Seiten

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

49

aktien ° Börsen International

USA ° Starke Daten, steigende Zinsen Zinserhöhung ante Portas. Auch in den USA kletterte die Inflation im Jänner ge­ mäß dem PCE (Personal Consumption Expenditures = private Konsumausgaben)-Index auf den höchsten Stand seit vier Jahren, und zwar im Jahresabstand um 1,9 Prozent. Dennoch sind die Konsumausgaben zuletzt nur um 0,2 Prozent gestiegen, die Reallöhne jedoch um 0,4 Prozent. Allerdings betrug der Anstieg in seiner Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmit­ tel) nur 1,7 Prozent. Sollte die Zwei-Prozent-Marke deutlich übersprungen werden, könnte es noch stärkere Zinserhöhungen der Notenbank Fed geben. Derzeit wird mit drei Zinsschritten gerechnet, der nächste wohl schon im März. Sollten die Ölpreise weiterhin seitwärts tendie­ ren, dann wird ein solcher Sprung zunehmend unwahrscheinlich. Gute Daten kamen auch aus der Industrie. Der ISM Einkaufsmanager­ index für das verarbeitende Gewerbe kletterte S&P 500 um stolze 1,5 Prozentpunkte von 56 auf 57,5 2400 Prozent – der höchste Stand seit August 2014. Von insgesamt 18 Industriebranchen stiegen 2200 17. Sowohl der Index der Auftragseingänge als auch der Produktionsindex stiegen. Auch die 2000 Stimmung unter den Konsumenten hielt sich 1800 auf hohem Niveau. Zuletzt stiegen die Konsum­ ausgaben um starke drei Prozent. Alles weitere 1600 hängt nun davon ab, wie lange sich Präsident Trump mit der Verwirklichung seiner Wahlver­ 1400 2013 2014 2015 2016 sprechen Zeit lässt.  (wr)

Allzeithochs in Folge ° Nach dem raschen Ausbruch nach oben erreichte der S&P 500 neue Rekordhochs nahezu im Tagestakt. Die Widerstandsmarke bei 2300 Punkten wurde locker übersprungen und die 2400er-Marke fast erreicht. Die Gefahr einer Korrektur wächst.

China ° Kongress will Schuldenbombe entschärfen Reformen statt Schulden. In

50 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

Ausbruch geglückt ° Nachdem sich der HSCEI deutlich erholt hatte, konnte er auch den Widerstand bei 10.000 Punkten überwinden und bis auf 10.500 Punkte klettern. Seither allerdings befindet er sich im Rückwärtsgang – die Marke von 10.000 Punkten ist aber eine gute Unterstützung.

creditS: Lipper

Hang SenG China Enterprises China deuten sowohl die offiziellen Einkaufs­ managerindizes für das Verarbeitende und 14.000 Dienstleistungsgewerbe als auch das vom Fi­ nanznachrichtendienst Caixin veröffentlichte 12.000 Pendant auf eine stabile konjunkturelle Lage hin. Zudem deutet der starke Anstieg der Im­ porte darauf hin, dass die Binnennachfrage 10.000 zunimmt. Dafür fielen die Devisenreserven im Jänner unter die Marke von 3000 Millionen 8.000 Dollar, im Februar kletterten sie jedoch wieder 2013 2014 2015 2016 knapp darüber. Denn der starke Abwertungs­ trend des Yuan gegenüber dem Dollar stoppte Ende Dezember und seit Jahresbeginn legte die chinesische Währung wieder zu. Gegen­ wärtig muss sich Chinas Zentralbank nicht mehr via Devisenmarktinterventionen gegen eine Yuan-Abwertung zum Dollar stemmen. Derzeit tagt der Volkskongress unter dem Motto „Re­ formen statt Schulden“. Laut UBS stieg die Staatsverschuldung 2016 auf 68 Prozent von 62 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Unternehmensverschuldung ist auf 164 Prozent von 153 Prozent des BIP gewachsen. Nun soll der Hebel umgelegt werden. Man will die Pro­ duktionskapazitäten der Fabriken senken, Privatunternehmen leichter in Infrastrukturprojekte investieren lassen. Weiters ist vorgesehen, den Dienstleistungssektor für ausländische Inve­ storen zu öffnen. Kein frisches Geld soll es für ineffiziente Zombie-Firmen geben. (wr)

°

Börsen International   AKTIEN

europa ° Neuer Inflationsgipfel Inflationsziel erreicht. Die höheren Inflationsraten sind jedoch auf die höheren

Ausbruch nach oben ° Nachdem einige Länderindizes, wie etwa der deutsche DAX, neue Jahreshochs erklimmen konnten, gelang dies dem EuroAktienindex mit Verspätung. Die Marke von 3400 Punkten wurde im Februar übersprungen. Eine starke Unterstützung gibt es bei 3120 Punkten.

Ölpreise zurückzuführen. Rechnet man die Energie- und Nahrungsmittelpreise heraus, steht im Jahresvergleich eine magere Steigerung von 0,9 Prozent zu Buche. Da die inflationstrei­ benden Energiepreiseffekte nun auslaufen, geht es in den kommenden Monaten mit den Teuerungsraten bereits wieder bergab. Letztlich handelte es sich beim Inflationsanstieg also um ein kurzes Intermezzo. Für EZB-Chef Mario Draghi ist deshalb die höhere Teuerungsrate kein Grund, von seinem eingeschlagenen Pfad abzuweichen. Erst wenn sich die Kerninfla­ tionsraten bewegen, gibt die EZB grünes Licht für ein Auslaufen der Nullzinspolitik. Dennoch hat die EZB ihre Staatsanleihen-Käufe leicht heruntergefahren, dafür kauft sie mehr Cor­ porate Bonds. Von wichtigen deutschen Konjunkturfrühindikatoren kamen zuletzt Euro Stoxx 50 gemischte Signale. Während die ZEW-Konjunk­ turerwartungen einen deutlichen Rückschlag 3800 hinnehmen mussten, legte der Einkaufsmana­ 3600 gerindex im Februar um 1,6 Punkte auf 56,0 3400 Punkte zu, während Volkswirte eine Abschwä­ 3200 chung auf 54,3 Punkte erwartet hatten. Der 3000 ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Februar uner­ 2800 wartet von 109,9 auf 111 Punkte. Sowohl die aktuelle Lage als auch die weiteren Geschäfts­ 2600 aussichten werden besser als im Vormonat 2400 2013 2014 2015 2016 eingeschätzt.  (wr)

indien ° Reformen kommen nur langsam voran Sensex 30

vorwärts und zurück. Ein Schritt

wirkt noch nach: Die Demonetarisierung, wo­ nach 86 Prozent des sich in Indien im Umlauf befindlichen Bargeldes eingestampft wurden. 28.000 Laut der indischen Notenbank (RBI) entfielen 26.000 vor dem Erlass 13 Prozent des BIP auf das zir­ 24.000 kulierende Bargeld, was darauf hindeutet, dass 22.000 der abrupte Rückzug der Banknoten – und das darauf folgende Chaos – Auswirkungen auf die 20.000 Wirtschaftstätigkeit haben würde. So hat die 18.000 Ratingagentur Fitch ihre Prognose für das BIP 2013 2014 2015 2016 Wachstum Indiens für das Geschäftsjahr bis März 2017 von 7,4 Prozent auf 6,9 Prozent ge­ senkt. Konsumorientierte Unternehmen, die in bar handeln, dürften kurzfristig einen starken Rückschlag erlitten haben, sowie auch der Immobiliensektor. Dafür geht es bei anderen Re­ formen voran. Ab 1. April 2017 wird eine nationale Waren- und Dienstleistungssteuer (GST) eingeführt – ein großer Schritt vorwärts, denn das Land hat derzeit ein föderales Steuer­system. Es gibt eine Vielzahl von staatlichen Steuern, die sukzessive durch die GST ersetzt werden sol­ len. Die Vorteile für Indien in Form von Effizienzgewinnen und niedrigeren Verbraucherpreisen dürften enorm sein. HSBC schätzt, dass die GST mittelfristig 0,8 Prozent zum indischen BIP beisteuern könnte. Dazu kommt ein neues Insolvenzrecht, das die Rückgewinnungsrate für In­ vestoren von 26 Prozent auf rund 40 Prozent (China) anheben soll.  (wr) 30.000

Neuer Anlauf ° Nach dem Währungsschock hat sich der Sensex 30 der Börse Bombay schnell erholt. Nun nimmt er sogar Anlauf auf das Jahreshoch bei 29.000 Punkten. Bis zum Allzeithoch bei 29.600 Punkten ist es nicht mehr weit. Eine starke Unterstützung liegt bei 26.000 Punkten.

März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 51

aktien ° Anlagetipps

Comeback der Inflation Im Jänner hat sich die Verbraucher-Inflation sowohl in den USA, als auch in Europa der magischen Zwei-­ Prozent-Marke genähert bzw. diese überschritten. Was bedeutet dies für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, aber auch jene der Europäischen Zentralbank (EZB)? Wolfgang Regner

I

nflation ist eine Art Schmierstoff für die Volkswirtschaften. Wenn Unternehmen steigende Preise erwarten, sind sie weit eher gewillt, Investitionsvorhaben zu realisieren. Denn steigende Preise bieten die Aussicht auf anziehende Gewinnmargen oder, weil steigende Preise den Preisüberwälzungsspielraum der Unternehmen vergrößern. Auch Konsumenten sind eher geneigt, ihr Geld auszugeben, wenn sie von einem steten Anstieg der Preise ausgehen. Bisher waren zwei Faktoren für die niedrige Inflation in Europa verantwortlich. Zum einen hat der EZB der Verfall des Ölpreises einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Entwicklung der Energiepreise hat stets einen großen Einfluss auf die Inflationsraten. Zum anderen ist die geringe Dynamik bei der Inflation das Ergebnis einer geringen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Einer der beiden preisdämpfenden Faktoren scheint Geschichte zu sein. Mit der Erholung des Ölpreises im Jahresvergleich

hat sich die Inflationsrate in der Eurozone über die Ein-Prozent-Marke bewegt. Vordergründig lässt der Anstieg der Inflation die ultralockere Geldpolitik der EZB immer weniger zeitgemäß erscheinen. Dennoch hat die Notenbank weiterhin einige Argumente auf ihrer Seite, um mit dem Fuß auf dem geldpolitischen Gaspedal zu bleiben. Dies liegt vor allem daran, dass der durch den Verlauf des Ölpreises verursachte Preisanstieg nicht aufgrund einer steigen­ den gesamtwirtschaftlichen Nachfrage zustande kommt, sondern lediglich aufgrund höherer Kosten für einen Energieträger. Auch die Fed kann bei der aktuellen Inflationsbeschleunigung auf nachlassende Preiseffekte aufgrund auslaufender Rohstoffpreisverteuerungen verweisen. Insofern wird die Fed ihre Zinswende erst ab Juni fortsetzen. In der Eurozone wird gleichermaßen der auch im Februar vor allem rohstoffseitig zunehmende Inflationsdruck von der EZB ignoriert. Somit wird die EZB

aller Voraussicht nach auch über diesen bevorstehenden Anstieg der Inflationsrate hinwegschauen und ihre Strategie bis auf Weiteres nicht anpassen, sondern an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Zudem könnte der Ölpreisanstieg bald auslaufen. Erstens ist der OPEC-Deal zunächst auf sechs Monate begrenzt. Werden die Maßnahmen darüber hinaus nicht verlängert, droht ein Kursabsturz. Das aktuelle Preisniveau liegt nicht in einer steigenden Nachfrage begründet, sondern allein in der künstlichen Verknappung des Angebots. Dadurch besteht die Gefahr heftiger Kurs­ ausschläge, wenn der Hahn wieder weiter aufgedreht wird. Dies insbesondere durch die US-Frackingindustrie, die ihre Produktion wieder auf Touren bringt. Zudem wurde bekannt, dass sehr viele Hedgefonds auf einen weiter steigenden Ölpreis setzen. Wird offenkundig, dass sie sich damit verzocken, könnte der Abwärtsdruck auf das Öl noch verstärkt werden.

Wir werden künftig unser Haus oder unsere Wohnung ohne einen Schlüssel betreten. Erst kürzlich hat dorma+kaba eine entsprechende Lösung vorgestellt. In der Tat werden flexible Zugangslösungen immer wichtiger. Die dorma+kaba Holding AG ist ein in der Schweiz ansässiger, aber global tätiger Sicherheitskonzern und bietet Gesamtlösungen für Sicherheit und Organisation beim Zutritt zu Gebäuden sowie beim Zugriff zu Informationen an. Durch die Fusion mit der Dorma-Gruppe ist kaba zum drittgrößten Anbieter der Branche aufgestiegen und hat die Ziele für organisches Wachstum und

52 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

EBITDA-Marge im Geschäftsjahr 2015/16 erreicht. Der Umsatz wurde um 2,6 Prozent auf 2,3 Milliarden Schweizer Franken gesteigert, das organische Wachstum lag bei 2,3 Prozent. Das EBITDA erhöhte sich währungsbereinigt um 29,1 auf 332,7 Millionen Franken, die EBITDA-Marge verbesserte sich von 13,5 auf 14,4 Prozent. Der Ausblick ist positiv. Voll im Trend liegen die vernetzten elektronischen Zutrittslösungen, automatische Türsysteme, Schlüsselcodiersysteme, Sicherheits- und Automatiktüren sowie Hochsicherheitsschlösser. Überzeugen kann auch das Top-Markenportfolio.

Die dorma+kaba-Aktie befindet sich in einem langfristigen ­Aufwärtstrend. Erst vor Kurzem wurde ein neues Rekordhoch markiert. Kauf daher bei Rücksetzer in den Bereich von 750 CHF, Stopp Loss bei 560 CHF platzieren. ISIN CH0011795959  Börse Zürich

charts: onvista.de

dorma+kaba ° Sicherheit ist Trumpf

°

Anlagetipps   aktien

ASML Holding ° Rekordhoch Bei Europas größtem Chipzulieferer geht es weiter bergauf. ASML Holding N.V. ist in der Herstellung von Hightech-Systemen für die Halbleiterindustrie tätig. Angeboten werden Lithographie-Systeme, die vor allem für die Fertigung von integrierten Schaltkreisen (ICs oder Chips) eingesetzt werden. Dank höherer Verkaufspreise steigerte das Unternehmen Umsatz und Gewinn 2016 stärker als von Experten erwartet war. Die Ziele für das laufende erste Quartal 2017 und die angepeilte Dividende überraschten ebenfalls positiv. 2016 legten die Konzernerlöse um acht Prozent auf

6,8 Milliarden Euro und der Gewinn um sechs Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro zu. Die durchschnittliche Preiserhöhung von 16 Prozent machte die gesunkene Zahl der verkauften Anlagen mehr als wett. Auch bei den Auftragseingängen sieht es gut aus: Im vierten Quartal gab es Orders für sechs Maschinen für die neue EUV-Beschichtungstechnologie. Der Auftragsbestand liegt nun bei zwei Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2017 soll der Umsatz mit rund 1,8 Milliarden Euro um ein Drittel höher sein. Die angepeilte Bruttomarge soll auf 47 Prozent steigen.

Die ASML-Aktie konnte den langfristigen Aufwärtstrend nicht nur halten, sondern auch zuletzt ein neues Rekordhoch erzielen. ­Allerdings ist sie nun etwas ausgereizt. Kauf daher bei rund 98 bis 100 Euro. Stopp Loss bei 88 Euro setzen. ISIN NL0010273215  Börse Frankfurt

Übernahmeofferte ° Reckitt Benckiser

Reckitt profitiert bei der Währungsumrechnung zur Bilanz­ erstellung vom schwachen Pfund. Die Rekitt-Aktie befindet sich in einem mittelfristigen Seitwärtstrend. Daher eher tiefes Kauf­ limit bei 80 Euro platzieren. ISIN GB00B24CGK77  Börse Frankfurt (Xetra)

Reckitt Benckiser ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe mit Sitz in London, die Produkte für die Bereiche Gesundheit, ­Hygiene und Haushalt herstellt. Traditionsmarken sind Cilit Bang, Vanish und Calgon. Vor allem in den Schwellenländern kann Reckitt mit seinem starken Markenimage punkten. Auf Jahressicht machten sich in der Bilanz vor allem die Währungseffekte bemerkbar. Wegen des schwachen Pfund legte der Umsatz um elf Prozent zu, der Nettogewinn um 15 Prozent. Denn Reckitt macht einen erheblichen Anteil seines Umsatzes im Ausland. Vor Kurzem wurde be-

kannt, dass Reckitt das US-Unternehmen Mead Johnson Nutrition übernehmen will, das auf Babynahrung spezialisiert ist. Die Offerte liegt bei rund 16,7 Milliarden Dollar und wäre somit der bislang größte Deal von Reckitt Benckiser. Babynahrung würde das Portfolio ergänzen, in diesem Bereich ist Reckitt noch nicht aktiv. Wie lukrativ ein Einstieg sein könnte, zeigt sich am Umsatz von Mead Johnson, der sich 2016 auf rund 3,7 Milliarden US-Dollar summierte. Dazu kommt, dass Mead Johnson in Asien stark aufgestellt ist. Dieser Babynahrungsdeal könnte nun für neuen Schwung sorgen.

Priceline.com ° Die Online-Reise-Aktie Das US-Online-Reisebüro Priceline bleibt in der Erfolgsspur und hat mit den Zahlen für das dritte Quartal die Stärke seines Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Der positive Netzwerkeffekt scheint sich zu verstärken und die Attraktivität von Pricelines Marken, insbesondere Booking.com, zu erhöhen. Im Sommer hat Booking seiner Plattform die einmillionste Übernachtungsmöglichkeit hinzugefügt. Diese wurden innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Der Konzern ist in 224 Ländern präsent, bietet 23 Millionen Zimmer an und Reisen zu 93.000 Reisezielen. Pricelines Expansion spiegelt sich

in den Zahlen wider. Die Zahl der Übernachtungen legte im letzten Quartal um 29 Prozent auf 150 Millionen zu. Der Umsatz stieg um 25,2 Prozent. Der Gewinn reduzierte sich um 57 Prozent, weil Priceline eine hohe Abschreibung auf den Goodwill von OpenTable vorgenommen hat. Der bereinigte Gewinn stieg hingegen um 20 Prozent. Das Management prognostiziert für 2017 ein Umsatzwachstum von 16 bis 21 Prozent und einen Gewinnsprung von 14 bis 20 Prozent. Das belegt, dass die Ertragskraft trotz des Wachstumstempos intakt ist.

Priceline investiert kräftig ins Online-Marketing und ist ­Googles größter Einzelkunde. Angesichts des starken Wachstums ist ein KGV von 20 angemessen. Aktuell will Priceline die Momondo übernehmen. Kauf bei 1400 Euro, Stopp Loss bei 1178 Euro. ISIN US7415034039  Börse Frankfurt (Xetra)

märz 2017 – GELD-MAGAZIN ° 53



aktien ° Österreich

Steigende Erwartungen Mario Draghi sorgt für niedrige Zinsen, die Konjunktur kommt langsam in die Gänge und die Inflation ist ­moderat. Einstmals akute Sorgen wie der Brexit oder eine harte Landung der Wirtschaft Chinas haben sich in Luft aufgelöst. Die Unternehmensgewinne steigen und die Aktienmärkte feiern ihr Comeback. Mario Franzin ährend zuletzt gute Arbeitsmarktdaten in den USA die Fed dazu bewegen wird, die Zinsen im März weiter anzuheben, bestätigte die Europäische Zentralbank (EZB) am 9. März ihre Nullzins­ politik. Die derzeit steigende Inflation wird von EZB-Chef Mario Draghi als noch nicht Besorgnis erregend eingestuft. Doch bei ­Anleihen in Europa – vor allem gegenüber langen Laufzeiten – sind die Marktakteure zunehmend skeptisch, was zu Umschichtungen in die Aktienmärkte führt. Denn hier ist das Umfeld für Unternehmen beinahe ideal: niedrige Zinsen und damit geringe Finanzierungskosten, moderate Inflation und einigermaßen gute Wirtschaftsaussichten. Das führte bereits seit Mitte 2016 zu höheren Rohstoffpreisen und steigenden Zinsen am langen Ende – im Zehn-Jahres-Bereich kletterte die Umlaufrendite in Österreich seit Mitte 2016 von 0,05 auf 0,6 Prozent. Das war, neben der wirtschaftlichen Erholung in Osteuropa und damit verbunden der gesunkenen Risikokosten, der Hauptgrund für die Kursrally bei Bankenund Versicherungs­titel. Besonders der Ak­

tienkurs der als ursprünglich kapitalschwach eingestuften Raiffeisen Bank International (RBI) legte seit Mitte 2016 um 110 Prozent zu – von 10,50 Euro kletterte der Kurs bis dato auf knapp 23 Euro. Und das wird wahrscheinlich nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn für heuer wird nach den 463 Millionen Euro im vergangenem Jahr ein Gewinn von rund 650 Millionen Euro erwartet. Das entspräche einer Rendite auf das Ak­ tienkapital von knapp zehn Prozent. In den folgenden Jahren sollte der Gewinn um etwa 15 Prozent p.a. steigen und – das wird von den Aktionären sehnlich erwartet – endlich wieder eine Dividende möglich sein. Denn auch für 2016 kündigte Neo-Vorstand Johann Strobl bereits an, keine zu bezahlen. Erste Group Bank mit Rekordgewinn Hinsichtlich einer Dividende sind Anleger bei der Erste Bank wesentlich besser aufgehoben. Nach den bitteren Jahren 2011 bis 2014 zahlte die Erste Bank vergangenes Jahr 0,50 Euro je Aktie für 2015 (Rendite rund zwei Prozent) und heuer nach dem Rekord-

Austrian Traded index (ATX) Die Hausse treibt die Hausse. Der ATX wurde neuerlich über die 2800 Punkte getrieben und damit der Aufwärtstrend bestätigt. Auch wenn der Aktiemarkt technisch stark überkauft ist, sorgen konstant steigende Kurse dafür, dass Anleger weitere prospektierte Anstiege nicht verpassen wollen. Vor allem institutionelle Anleger stehen unter dem Zwang, steigende Kurse nicht verpassen zu dürfen. Bei 2760 und bei 2700 ist der Trend gut unterstützt – diese Marken gilt es zu beobachten.

54 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

gewinn von 1,26 Milliarden Euro einen Euro, was einer Rendite von satten 3,25 Prozent entspricht. Zuletzt wurden die Kursziele für die Erste Bank auf rund 28 Euro bis 34 Euro angehoben und der Aktienkurs übersprang die 30 Euro-Marke. Analysten-Lieblinge wurden mit Preisen bedacht Im Vorfeld der Verleihung des Österreischischen Aktien-Awards durch das Finanzjournalisten-Forum ließ Initiator Martin Kwauka ein Dutzend Aktienanalysten alle ATX-Prime-Werte nach ihrem Kurspotenzial beurteilen. Die drei ersten Plätze gingen an Agrana, Palfinger und Strabag. Alle drei zeichnen sich durch ihre internationale Ausrichtung aus. Agrana ist mit den Sparten ­Zucker, Fruchtzubereitung und Stärke breit aufgestellt und wächst kontinuierlich durch Akquisitionen. Im Dezember kaufte der Konzern den Fruchtzubereiter Main in Argentinien und schloss zuletzt in Serbien die Übernahme des Zuckerherstellers Sunoko ab, der an drei Standorten 490 Mitarbeiter beschäftigt. Die Ertragskraft von Agrana zeigt sich in einem Cashflow von gut 200 Millionen Euro pro Jahr und einem Gewinn von rund 140 Millionen Euro. Die Dividendenrendite liegt bei gut vier Prozent. Palfinger als Internationalisierungs-Gewinner Palfinger gilt als eines der best geführten Unternehmen in Österreich. Der Kranhersteller mit Stammsitz in Bergheim bei Salzburg ist mittlerweile ein international führender Hersteller hydraulischer Hebe-, Lade- und Handlingsysteme und expandierte in den vergangenen Jahren durch Ak-

Charts: Tai Pan/software-sysstems, BILD: Wiener Börse

W

°

Österreich   AKTIEN

Immofinanz ° Eine der günstigsten Aktien an der Börse Wien

ISIN

AT0000809058

Kurs (10.03.2017)

quisitionen in den Marinebereich. Der Umsatz konnte in den vergangenen sieben Jahren von 650 Millionen auf 1,36 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden. Der Gewinn stieg von 24,2 auf 61,2 Millionen Euro. Entsprechend dazu verdoppelte sich der Aktienkurs von etwa 17 auf 34 Euro und jedes Jahr wurden zwischen zwei und 2,5 Prozent an Dividende ausbezahlt. Auf dem derzeitigen Kursniveau von 34 Euro – vor einem Jahr notierte Palfinger noch bei etwa 25 Euro – ist sie mit einem für 2017 erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,5 fair bewertet. Das entspricht einer Rendite auf das Aktienkapital von 6,5 Prozent. Mitte März zahlt Palfinger übrigens die Dividende von 0,57 Euro pro Aktie aus – eine willkommene Rendite von 2,02 Prozent. Neubewertung der Strabag durch höhere Margen Die Strabag ist ein Sonderfall. Sie generiert seit Langem hohe Umsätze jenseits der 12 Milliarden Euro, der Jahresgewinn war mit durchschnittlich 150 Millionen Euro jedoch mager. Das führte beim Aktienkurs von 2009 bis Ende 2015 zu einer langweiligen Seitwärtsbewegung zwischen etwa 18 und 22 Euro. Seit 2015 wird bei Strabag mehr auf die Marge geachtet, der Gewinn kletterte 2016 auf 250 Millionen Euro, was bei der Aktie zu einer Neubewertung führte und der Kurs auf mittlerweile 36 Euro geklettert ist. Und das KGV liegt aufgrund des Gewinnanstieges noch immer bei akzeptablen 14,3 mit einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent. Gute Chancen rechnet sich der Baukonzern derzeit in Deutschland aus, wo bis 2030 alleine 133 Milliarden Euro in die Sanierung des Straßennetzes fließen sollen.

Bei der Immofinanz gibt es zwei potenzielle Kurstreiber: Das ist einerseits der geplante Verkauf des Russland-Portfolios, bei dem zunächst ein Buchverlust von rund 200 Millionen Euro erwartet wird, und zweitens der avisierte Zusammenschluss mit der CA Immo. Beide als Unsicherheitsfaktoren geltende Vorgänge führten zu einem Aktienkurs, der um rund 45 Prozent unter dem NAV (3,14 Euro je Aktie am 31.10.2016) liegt. Analysten (Erste Bank, Barclays...) haben ein Kurziel von 2,30 Euro angegeben, was einem Kurspotenzial von 35 Prozent entspricht. Die Basisdividende von sechs Cent je Aktie ist das Sahnehäubchen.

1,71 € KGV II-IV 2016 e

Marktkap.

21,4

1.669 Mio. € KGV 2017 e

19,0

351 Mio. € KGV 2018 e

15,5

Umsatz II-IV 2016 e Buchwert/Aktie 2016 e

2,88 € Divid. II-IV 2016 e 3,51 %

OMV ° Ausstieg aus der Türkei, Einstieg in Sibirien Beim Konzernumbau ist die OMV einen großen Schritt weitergekommen. Das größte Tankstellennetz in der Türkei, OMV Petrol Ofisi, wurde um 1,4 Milliarden Euro an die Schweizer VitolGruppe verkauft – weitere 190 Millionen Euro wurden wertberichtigt. Dafür kaufte sich die OMV einen 25,1 Prozent-Anteil am westsibirischen Gasfeld Yuzhno, eines der größten in Russland. Damit soll die Jahresproduktion der OMV um gut ein Drittel auf über 400.000 boe/ Tag steigen – zudem bei günstigen Produk­ tionskosten. Das erhöht zwar die Gewinnaussichten, macht die OMV jedoch anfälliger für Preisschwankungen bei Öl und Gas.

ISIN AT0000743059 Kurs (10.03.2017)

36,76 € KGV 2016

12,1

Marktkap.

12.031 Mio. € KGV 2017 e

13,0

Umsatz 2016

19.261 Mio. € KGV 2018 e

12,1

Buchwert/Aktie 2016

34,01 € Dividende 2016 e 3,26 %

Semperit ° Jahresverlust und Kürzung der Dividende

ISIN Kurs (10.03.2017)

AT0000785555 27,30 € KGV 2016

neg.

Marktkap.

562 Mio. € KGV 2017 e

14,3

Umsatz 2016

852 Mio. € KGV 2018 e

Buchwert/Aktie 2016

Semperit verzeichnete 2016 einen Umsatzrückgang von 6,8 Prozent auf 852 Millionen Euro. Das EBITDA fiel um knapp 20 Prozent auf 77,9 Millionen Euro. Negative Sondereffekte infolge des geplanten Ausstiegs aus dem Joint Venture mit dem thailändischen Partner Sri Trang führten letztendlich zu einem Jahresverlust von 8,8 Millionen Euro. Vorstand Fahnemann will die Dividende von 1,20 auf 0,70 Euro kürzen (Rendite: 2,56%). Heuer sollen Semperit rund 187 Millionen Euro aus dem Verkauf des Joint Ventures zufließen und ein positiver Effekt in der Bilanz von knapp 100 Millionen Euro entstehen.

2,88 € Dividende 2016

11,1 2,56 %



März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 5

aktien ° Deutschland

Kräftiger Jahresauftakt der deutschen Wirtschaft Weit getragen hat die Trump-Rally die deutschen Börsen nicht. Beim DAX steht bisher ein mageres Plus von vier Prozent zu Buche. Sicherlich tragen die politischen Risiken in der Eurozone einen erheblichen Anteil an dieser Underperformance im Vergleich zur Wall Street.  Wolfgang Regner laufenden Quartals- bzw. Gesamt­jahresBerichtssaison der Unternehmen. VW mit Rekordgewinn Überraschend war, dass Volkswagen trotz Dieselaffäre wieder einen MilliardenNettogewinn von 5,1 Milliarden Euro verbuchen konnte. Und das, obwohl die Rückstellungen für den Dieselabgas-Skandal höher als im Markt erwartet ausgefallen waren. Auf Jahressicht kostete das Desaster noch einmal 6,4 Milliarden Euro. Insgesamt hat VW für den Skandal bisher mehr als 22 Milliarden Euro zurückgestellt. Weiters wurde von Analysten bemängelt, dass das operative Ergebnis die Prognosen verfehlte. Allerdings war es den Wolfsburgern gelungen, den Umsatz unerwartet deutlich zu steigern. Der Konzernumsatz stieg 2016 um knapp zwei Prozent auf 217,3 Milliarden Euro. Um Sonderkosten, vor allem für die Rechtsstreitigkeiten, bereinigt konnte VW einen Rekord beim operativen Ergebnis von 14,6 Milliarden Euro verzeichnen, 14 Pro-

dax Korrektur nach Ausbruch. Nach dem Durchbruch durch den Widerstand bei 11.800 Punkten stieg der DAX relativ rasch auf bis zu 12.100 Punkte. Dort war jedoch Endstation – ein Angriff auf das Rekordhoch bei 12.400 Punkten verlief im Sande. Nun sollten kurzfristig agierende Anleger die Unterstützungen bei 11.800 bzw. 11.400 Punkten beachten. Bei 11.600 könnte das beim Ausbruch entstandene Gap geschlossen werden. Für mittelfristig orientierte Investoren besteht oberhalb von 10.800 Punkten kein Handlungsbedarf.

56  ° GELD-MAGAZIN – März 2017

zent mehr als vergangenes Jahr. Grundlage dafür ist ein Absatzplus vor allem wegen der Stärke von VW in China und das erfolgreiche Abschneiden profitabler Tochtermarken wie Audi. Ohne Informationen zur operativen Entwicklung auf Marken-Ebene lässt sich die Ergebnisqualität jedoch nicht abschließend einschätzen. Immerhin: Die eigene Zielvorgabe für die bereinigte Rendite schaffte VW mit 6,7 Prozent locker. Fusion gescheitert Das Aus kam früher als erwartet: Die Fusion der Londoner und der Frankfurter Börse ist aller Voraussicht nach auch beim fünften Anlauf gescheitert. Die London Stock Exchange (LSE), der auch die Mailänder Börse gehört, weigerte sich, die italienische Bond-Handelsplattform MTS an Konkurrenten zu verkaufen. Daher werden die Brüsseler Wettbewerbshüter den gut 25 Milliarden Euro schweren Deal untersagen. Die Fusionspläne standen wegen des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der EU unter einem schlechten Stern. Doch hatten Experten erwartet, dass die Fusion erst am Widerstand der hessischen Börsenaufsicht scheitern könnte. Diese hatte – wie die Bonner Finanzaufsicht BaFin – darauf gepocht, dass der Sitz der fusionierten Börse in Frankfurt sein müsste und nicht wie geplant in London, also künftig außerhalb der EU. Die LSE hatte bereits als Zugeständnis angeboten, ihr Abwicklungshaus Clearnet SA für 510 Millionen Euro an die Pariser Euronext abzugeben. Doch hätte sich die Euronext mit ziemlicher Sicherheit bei einem Verkauf auch MTS gesichert. So oder

creditS: Shutterstock

I

mmerhin läuft es in der deutschen Wirtschaft weiterhin rund. Neben den Unternehmen (siehe ifo-Geschäftsklimaindex) sind auch Deutschlands Einzelhändler mit Schwung ins Jahr 2017 gestartet. Der Umsatz stieg im Jänner preisbereinigt (real) um 2,3 Prozent und nominal um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Branche rechnet damit, dass die Verbraucher auch in diesem Jahr mehr Geld im Handel lassen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sagte zuletzt ein Umsatzplus von nominal zwei Prozent auf rund 492 Milliarden Euro voraus. Die Branche hatte 2016 das siebente Jahr in Folge Zuwächse verzeichnet. Am kräftigsten stieg der Umsatz im Jänner im Internet- und Versandhandel mit einem preisbereinigten Plus von 10,2 Prozent. Auch die Inflation zog kräftig an: im Jänner kletterte sie auf 2,2 Prozent, inklusive Energie und Nahrungsmittel. Letztere sind allerdings besonders stark gestiegen. Das Hauptinteresse der Börsianer lag neben den volkswirtschaftlichen Daten auf der

°

Deutschland   AKTIEN

Deutsche Bank ° Mit einem blauen Auge davongekommen so: Platzt der Deal, wird die Deutsche Börse jetzt erst einmal allein weitermachen müssen. Und so schlecht sehen die Perspektiven dabei nicht aus. Der Börsenbetreiber ist international gut aufgestellt hat ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Wirecard: Neue Ermittlungen Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen dubioser Handelsaktivitäten mit Aktien des Technologieunternehmens Wirecard. Wirecard sei nicht darunter. Das Verfahren dauere an. Die Wirecard-Aktie war im Februar vorigen Jahres zeitweise um ein Viertel eingebrochen, nachdem im Internet Betrugs- und Geldwäschevorwürfe gegen das Unternehmen erhoben worden waren. Als Autor der Publikationen trat die bis dahin unbekannte Firma Zatarra Research & Investigations auf. Deren Webseite war seinerzeit nur wenige Tage vor der Attacke eingerichtet worden. Zatarra hat sich seither mit keinem anderen Thema außer Wirecard befasst, seit März 2016 ist die Webseite nicht mehr aktualisiert worden. Wirecard hat die von Zatarra erhobenen Betrugsvorwürfe mehrfach zurückgewiesen. Erst vor Kurzem waren die Titel zeitweise um acht Prozent abgesackt, nachdem das „Manager Magazin“ über eine „ominöse Forderungsposition“ in der vor knapp einem Jahr veröffentlichten Bilanz für 2015 berichtet hatte. Eine als Forderungen verbuchte Summe von rund 250 Millionen Euro habe weder vom Unternehmen noch von Analysten erklärt werden können, hieß es. Die Forderungen seien „unecht“. Das Unternehmen wies den Bericht als unbegründet zurück, die durchlaufenden Posten in der Bilanz seien altbekannt. Die Anschuldigungen, die wiederholt mit Abstürzen der Aktie verbunden waren, verliefen bisher stets im Sande. Das Unternehmen wies die Vorwürfe regelmäßig zurück und sprach sogar von möglicher Kursmanipulation durch Short-Seller. Wirecard wickelt weltweit für Internethändler, klassische Läden und Telekomfirmen den bargeldlosen Zahlungsverkehr ab. Dabei arbeitet Wirecard unter anderem mit Visa und Mastercard zusammen.

ISIN Kurs (10.03.2017)

DE0005140008 18,26 € KGV 2016

14,3

Marktkap.

24,65 Mrd. € KGV 2017 e

12,5

Umsatz 2016

30,01 Mrd. € KGV 2018 e

8,5

Buchwert/Aktie 2016

43,27 € Divid.-rend. 2016 0,0 %

Der Kurs hat zwar nach Ankündigung einer Kapitalerhöhung um acht Milliarden Euro fast acht Prozent verloren, was am Markt immer noch als moderat angesehen wurde. Denn der Bezugspreis der neuen Aktien liegt bei 11,65 Euro, also rund 40 Prozent unter dem letzten Kurs vor der Ankündigung. Gleichzeitig wird die Deutsche Bank die Tochter Postbank anders als bislang geplant behalten, das Investmentbanking unter einem Dach vereinen und einen Minderheitsanteil an der Vermögensverwaltung Deutsche Asset Management an die Börse bringen. Ziel ist es, mit einer stabileren Kapitalbasis verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und am Ende wieder zu wachsen.

Henkel ° Nach Rekordjahr weiteres Wachstum

ISIN Kurs (10.03.2017)

DE0006048432 119,40 € KGV 2016

21,2

Marktkap.

47,83 Mrd. € KGV 2017 e

20,3

Umsatz 2016

18,71 Mrd. € KGV 2018 e

18,9

Buchwert/Aktie 2016

34,64 € Divid.-rend. 2016 1,47 %

Der neue Henkel-Chef Hans Van Bylen will Kurs auf weitere Rekorde nehmen, nach Höchstwerten bei Umsatz und Gewinn 2016. Gute Geschäfte mit Waschmitteln und mehrere Zukäufe ließen den Umsatz von Henkel 2016 um 3,5 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 18,7 Milliarden Euro steigen. Der bereinigte operative Gewinn kletterte im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, was ebenfalls eine historische Bestmarke war. Den Umsatz will Henkel 2017 auch ohne Zukäufe um zwei bis vier Prozent nach oben schrauben. Bei der bereinigten Ebit-Marge legt Van Bylen die Latte noch deutlich höher: Sie soll von 16,9 Prozent 2016 auf „mehr als 17,0 Prozent“ steigen.

Münchener Rück ° Zahlen schwach, Dividende stark

ISIN Kurs (10.03.2017)

DE0008430026 179,50 € KGV 2016

10,9

Marktkap.

29,10 Mrd. € KGV 2017 e

11,8

Umsatz 2016

30,01 Mrd. € KGV 2018 e

11,1

Buchwert/Aktie 2016

199,12 € Divid.-rend. 2016 4,73 %

Der DAX-Konzern hat 2016 weniger verdient. Trotzdem wollen die Münchner die Dividende anheben. Der Rückversicherer Münchener Rück hat 2016 einen Gewinn von 2,6 Milliar­ den Euro eingefahren und sein Gewinnziel von „deutlich über 2,3 Mrd. €“ übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr war der Gewinn allerdings um eine halbe Milliarde Euro rückläufig. Der DAX-Konzern verwies auf den Umbau der Erstversicherungstochter Ergo, was zu einem Verlust in der Sparte führte. Trotz des Gewinnrückgangs will die Münchener Rück 8,60 Euro je Aktie ausschütten. Das sind 35 Cent mehr als vor einem Jahr. Die Aktie der Münchener Rück bleibt ein attraktiver Dividendentitel.

März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 57

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DividendenAdel Eurozone Index: Als

Europa Dividendenaktien Winner 3:

„Dividend Aristocrats“ werden in den USA Unternehmen genannt, die ihre Ausschüttung 25 Jahre in Folge erhöht haben, die deutsche Übersetzung hierfür: „Dividenden-Adel.“ Auch im Euroraum gibt es Unternehmen mit hoher Ausschüttungsqualität. Das X-markets Team der Deutschen Bank hat nun diese Unternehmen in einem DividendenAdel Eurozone Index-Zertifikat zusammengefasst. Maßgeblich für die Zusammensetzung des Index ist eine jährlich vom Research-Haus DividendenAdel veröffentlichte Analyse, die auf der Methodik des „Magischen Vierecks“ basiert und auf die vier Kriterien Kontinuität, Payout, Rendite und Wachstum abzielt. Zum DividendenAdel zählt ein Unternehmen, das seine Dividende zehn Jahre lang wenigs­ tens stabil gehalten hat, zwischen 25 und 75 Prozent seiner Gewinne ausschüttet, historisch wie aktuell eine Dividendenrendite von über ein

Noch bis 24. März ist der Europa Dividenden­ aktien Winner 3 (AT0000A1TXD4) von der Raiffeisen Centrobank in der Zeichnung. Dem Papier liegt der Euro Stoxx Select Dividend 30 zugrunde – ein Index, der insgesamt 30 dividendenstarke Aktien aller wesentlichen Industriesektoren der Eurozone beinhaltet. Zum Laufzeitende partizipieren Anleger an der positiven Kursentwicklung des Auswahlbarometers: Die Partizipationsrate beträgt 100 Prozent. Bei 135 Prozent des Startwerts ist eine Obergrenze (Cap) eingezogen. Daraus errechnet sich unter Berücksichtigung des Agios eine maximal mögliche Rendite von 3,44 Prozent p.a. Am Laufzeitende ist das eingesetzte Kapital vollständig geschützt: Ist die Wertentwicklung des Euro Stoxx Select Dividend 30 am Laufzeitende unverändert oder negativ, erhält der Anleger am Fälligkeitstag den Nennwert zurück.

Prozent abwirft und für die letzten fünf Jahre ein überdurchschnittliches Dividendenwachstum aufweist. Aktuell umfasst der Index 25 Aktien aus derzeit sechs Ländern. Über das DividendenAdel Eurozone Index-Zertifikat (WKN: DM1DVA) erhalten Anleger Zugang zu dieser Dividendenstrategie und partizipieren eins zu eins an der Wertentwicklung des DividendenAdel Eurozone Index unter Berücksichtigung der Gebühren von 1,20 Prozent p.a. Die Netto-Dividenden werden reinvestiert. Das Zertifikat hat keine Laufzeitbegrenzung.

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58 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

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Das Open End Zertifikat auf den GEX® (ISIN: DE000TB97852) aus dem Hause HSBC Trinkaus ermöglicht dem Anleger am Erfolg mittelständischer Unternehmen zu partizipieren, die einen großen Teil der deutschen Volkswirtschaft ausmachen. Der Mittelstands­ index GEX® enthält an der Börse Frankfurt im Prime Standard notierte deutsche mittelständische Unternehmen in der Wachstums­ phase. Diese sogenannten Entrepreneurial Firms werden von ihren Eigentümern geleitet. Bei den GEX-Unternehmen müssen Vorstände, Aufsichtsratsmitglieder oder deren Familien zwischen 25 und 75 Prozent der Stimmrechte besitzen und ihr Börsengang darf nicht länger als zehn Jahre zurückliegen. Mittelständische Unternehmen erwirtschaften etwa die Hälfte des Bruttosozialprodukts und leisten knapp die Hälfte aller Investitionen. Sie benötigen zur Finanzierung ihrer unternehmerischen Ideen Eigenkapital. Eine wichtige Quelle dafür sind die Anteilskäufe von Anlegern über die Börse.

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INSPIRIERT VON WARREN BUFFETT Die Deutsche Bank hat auf die StrategieIndizes von TraderFox die ersten Zertifikate emittiert. Eines davon ist das TraderFox High-Quality Stocks USA Index Zertifikat (ISIN: DE000XM8TF22). Im zugrunde liegenden Index sind 20 Unternehmen aus dem Russel 3000 enthalten. Die Indexkonzepte sind auf durchschnittliche Jahresrenditen von zehn bis 15 Prozent ausgelegt und folgen klaren Regelwerken. Die enthaltenen Aktien werden in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt. Zunächst wird auf Basis der Marktkapitali­sierung sowie von technischen und fundamentalen Kennzahlen nach einer Methode der TraderFox GmbH (= Indexsponsor) eine Vorauswahl von Aktien getroffen. Im Anschluss daran bestimmt ein Index-Komitee jene 20 Aktien, die aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit und Marktkapitalisierung bei der nächsten regulären vierteljährlichen Anpassung im Index gleichgewichtet enthalten sind. Die Berechnung des Index erfolgt durch die Solactive AG.

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Kurs Basis 31,14 € 90,23 € 64,51 € 13,94 € 114,80 € 20,42 € 32,66 € 67,68 € 176,40 € 14,33 €

Exchange Traded Commodities (ETC) WKN Name PB6R1B RICI® Enhanced BRENT ÖL (TR) ETC PB6R1G RICI® Enhanced ERDGAS (TR) ETC PB6R1H RICI® Enhanced HEIZÖL (TR) ETC PB6R1W RICI® Enhanced WTI ÖL (TR) ETC PB8R1A RICI® Enhanced ALUMINUM (TR) ETC PB8R1C RICI® Enhanced KUPFER (TR) ETC PB8R1N RICI® Enhanced NICKEL (TR) ETC PB8R1Z RICI® Enhanced ZINK (TR) ETC PB8R1E RICI® Enhanced ENERGIE (TR) ETC PB8R1M RICI® Enhanced INDUSTRIEMETALLE (TR) ETC PS7GOL GOLD ETC PB8PAL PALLADIUM ETC

Strike 34,00 € 94,00 € 65,00 € 13,00 € 110,00 € 20,00 € 32,00 € 58,00 € 165,00 € 12,00 €

Koupon p.a. 11,00 % 15,00 % 13,00 % 10,00 % 10,00 % 12,00 % 6,50 % 4,50 % 5,50 % 9,00 %

Bewertungstag Max. Rendite p.a. 16.03.2017 14,10 % 15.12.2017 14,07 % 15.12.2017 13,21 % 16.03.2018 9,16 % 17.11.2017 7,52 % 15.09.2017 7,41 % 15.12.2017 6,50 % 15.06.2017 6,33 % 16.03.2018 5,11 % 16.03.2017 4,05 %

Basiswert RICI® Enhanced Brent Crude Oil TR Index RICI® Enhanced Natural Gas TR Index RICI® Enhanced Heating Oil TR Index RICI® Enhanced WTI Crude Oil TR Index RICI® Enhanced Aluminum TR Index RICI® Enhanced Copper TR Index RICI® Enhanced Nickel TR Index RICI® Enhanced Zinc TR Index RICI® Enhanced Energy TR Index RICI® Enhanced Industrial Metals TR Index Gold Palladium

Kurs 58,54 € 18,07 € 47,09 € 53,17 € 14,06 € 73,39 € 60,62 € 27,97 € 45,00 € 42,14 € 113,52 € 71,07 €

Index-Zertifikate WKN Name VS8Y40 Vontobel OPEN INDUSTRY 4.0 Performance-Index VZ45HC Solactive HEALTHCARE FACILITIES Performance-Index VS9K17 Solactive US QUALITY DIVIDEND LOW VOLATILITY Perf.-Index VN6SG0 Vontobel OIL-STRATEGY Index

Basiswerte (unter anderem) Alphabet, Dürr, Infineon Technologies, SAP, ... Amsung, Healthscope, Universal Health, ... Alliant, Energy, Philip Morris, Ventas, ... Exxon Mobil, Chevron, Phillips, Baker Hughes, ...

Aktienanleihen WKN Basiswert VN4ZTH ZALANDO VN7T4T E.ON VN73JX BMW VN7T39 DEUTSCHE TELEKOM VN4G1B ADIDAS VN4PPA ALLIANZ

Koupon p.a. 10,00 % 10,00 % 9,50 % 10,00 % 10,00 % 8,50 %

Express-Zertifikate WKN Name RC0GRE BANKEN EXPRESS-ZERTIFIKAT

Kurs Basis 35,80 € 7,05 € 84,43 € 16,07 € 178,05 € 170,00 €

Strike 40,00 € 7,50 € 85,00 € 16,50 € 160,00 € 135,00 €

Bsp. Indexkomponenten EURO STOXX Banks Index

Bewertungstag 15.09.2017 15.06.2018 15.06.2018 15.06.2018 15.09.2017 15.09.2017

Aktueller Kurs 105,28 %

Briefkurs 97,33 % 100,96 % 100,13 % 100,88 % 101,80 % 102,51 % 99,29 % 97,85 % 100,41 % 104,94 %

Emission Laufzeit 02.09.2016 endlos 14.09.2016 endlos 14.09.2016 endlos 14.09.2016 endlos 10.11.2016 endlos 13.10.2016 endlos 13.10.2016 endlos 13.10.2016 endlos 10.11.2016 endlos 10.11.2016 endlos 07.12.2016 endlos 07.12.2016 endlos

Briefkurs seit Start 141,70 € 39,81 % 116,10 € 14,75 % 115,30 € 12,29 % 124,00 € – 7,23 %

Max. Rendite p.a. Briefkurs 22,72 % 94,17 % 13,10 % 96,57 % 11,44 % 97,83 % 10,02 % 100,00 % 5,63 % 102,44 % 2,34 % 103,36 %

Perf. seit Start 5,08 %

Protect Aktienanleihen WKN Basiswert Basispreis Kupon p.a. Sicherheitspuffer Beobachtung Letzte Bewertung Max. Rendite Briefkurs RC0HGZ BAYER & BMW 100 % 6,00 % 43,7 % täglicher Schlusskurs 13.02.2019 5,12 % 101,91 % RC0GYK SIEMENS & TOTAL 100 % 5,30 % 45,8 % täglicher Schlusskurs 05.02.2019 4,25 % 102,33 % Klassische Aktienanleihen WKN Basiswert RC0GQL ANDRITZ RC0KWK STRABAG

Kurs Basis 48,76 € 36,07 €

Strike 12,81 % 7,85 %

Koupon p.a. keiner keiner

Bewertungstag 15.09.2017 16.03.2018

Max. Rendite p.a. Briefkurs 13,85 % 102,94 % 7,56 % 101,14 % Stichzeitpunkt: 09. März 2017, alle Angaben ohne Gewähr

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

59



rohstoffe ° Aktuelle Trends

Rohöl ° Bisher kein Durchbruch Misstrauen der märkte und gewinnmitnahmen. So richtig durchstarten will der Ölpreis auch im Jahr 2017 bisher nicht, stattdessen bewegt man sich in einem Seitwärtstrend eher schlecht als recht weiter. Und das trotz der OPEC-Förderkürzungen, die im November letzten Jahres beschlossen worden sind und auch zu einer kleinen Initialzündung führten. Jetzt stockt der Preis für das schwarze Gold wieder. Das hat wohl damit zu tun, dass viele Marktbeobachter nicht an die Disziplin der Kartell-Mitglieder glauben. Nicht ganz zu Unrecht, denn in der Vergangenheit gab es schon viele Beispiele dafür, dass Förderabkommen verletzt worden sind. Wird diesmal alles anders? So scheint es zumindest: Die aktuelle OPECVorgabe, die Förderung um insgesamt 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren, soll nach Berechnungen von Bloomberg und Reuters bereits zu rund 90 Prozent erfüllt sein. Zumindest Rohöl (Sorte Brent) OPEC-Generalsekretär Barkindo zeigt sich zuversichtlich, dass das Kartell die Einhaltung der vereinbarten Förderkürzung noch verbessern und dauerhaft über 90 Prozent halten könne. Die Anleger sind davon allerdings weniger überzeugt. „Unseres Erachtens wird der Druck auf die Rohölpreise kurzfristig nicht nachlassen, da die Förderung und die Lagerbestände in den USA weiter zunehmen“, so ein Marktteilnehmer, der auch auf Gewinnmitnahmen bei ETPs ­(Exchange Traded Products) hinweist.  (hk)

Kupfer ° Gute Stimmung Kupferpreis

Securities Research stellen Kupfer gute Karten aus: „Das Sentiment auf dem Kupfermarkt profitiert von Minenausfällen, die beinahe zwölf Prozent der globalen Förderleistung betreffen“, so Experte Nitesh Shah. Mittlerweile befindet sich Kupfer bereits das achte Jahr in einem Angebotsdefizit, wobei der Spezialist davon ausgeht, dass diese Situation wahrscheinlich noch ein weiteres Jahr anhalten wird. Hohe Lagerbestände könnten zwar Preiszuwächse begrenzen und auch die Investitionen wurden gekürzt, doch würde es noch einige Zeit dauern, bis das Angebot sinkt. Shah: „Die Nachfrage dürfte hoch bleiben, da das globale Wachstum und die Infrastrukturausgaben steigen. Auf längere Sicht stellt die Umstellung auf Elektromotoren eine weitere Nachfragequelle dar.“ Elektroautos machen zwar heute weniger als ein Prozent des globalen Absatzes aus, doch wird ihr Marktanteil laut Schätzungen bis 2025 auf vier Prozent steigen. Hier kommt wieder einmal China ins Spiel. Das Reich der Mitte verlagert seinen wirtschaftlichen Schwerpunkt bekanntlich von der Produktion zum Konsum, was für Kupfer nicht unbedingt von Nachteil sein muss. So wird zum Beispiel die Kupferintensität von Personenfahrzeugen mit der Zunahme von Elektroautos steigen. Normale Pkw enthalten ungefähr 20 kg Kupfer, während Elektrofahrzeuge rund 80 kg Kupfer benötigen. (hk)

60 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

Marine Le Pen und andere populistische Politiker streben zur Macht – das sorgt für Unruhe und könnte Gold als Krisenwährung stützen.

Im trend ° Der Kupfer-Chart zeigt bereits seit Jänner 2016 nach oben. Die Fundamentaldaten sprechen dafür, dass dieser Trend weiter anhalten wird, denn die Nachfrage ist aufgrund des recht ­robusten Wirtschaftswachstums nach wie vor intakt. Elektroautos dienen als langfristiger Treiber.

kupferreserven

Chile  Peru  USA  Indonesien  China 

160 Mio. Tonnen 63 Mio. Tonnen 35 Mio. Tonnen 31 Mio. Tonnen 30 Mio. Tonnen

CHARTS: Tai-Pan / software-systems CREDIT: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock

angebotsdefizit. Die Experten von ETF

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Aktuelle Trends   rohstoffe

Gold ° Unsicherheit nimmt zu Angstpotenzial. Der Satz „Wir leben in aufregenden Zeiten“ bedeutet in Wirklichkeit: „In der Welt geht es drunter und drüber.“ Zumindest besteht das Potenzial dazu – werfen wir einen Blick auf Europa: Nach dem Brexit stehen in der Eurozone die nächsten brisanten Wahlen in Frankreich und den Niederlanden bevor. Die Urnengänge sind mit einer hohen politischen Unsicherheit behaftet, denn in beiden Ländern wollen Populisten und EU-Kritiker nach der Macht greifen. In Deutschland lässt man sich mit den Bundestagswahlen noch Zeit, außerdem stehen die wichtigsten Parteien hier fest hinter der EU (auch wenn die AfD immer stärker wird, ist eine Regierungsbeteiligung praktisch auszuschließen). Wiederum könnte die EZB als Gold-Treiber fungieren: „Wahrscheinlich wird die Ausweitung der quantitativen Lockerung den Euro noch mehr unter Druck setzen und Gold als Versicherung gegen die geldpolitische Abwertung ins Goldpreis Zentrum des Anlegerinteresses rücken“, heißt es bei ETF Securities. Evie Lamprou, Spezialist beim Investmentmanager China Post Global zeigt sich ebenfalls bullish: „Gold und Goldminenaktien sind aktuell besonders interessant. Und zwar aufgrund der Unsicherheiten rund um den Einfluss der neuen US-Administration auf die Weltwirtschaft. Außerdem könnten erhöhte Infrastrukturausgaben in den Vereinigten Staaten die Inflation erhöhen und die Goldnachfrage als Hedge verstärken.“  (hk)

Aluminium ° Aufpoliert Aluminiumpreis

Erholung ° Seit Dezember 2015 klettert der Aluminiumpreis wieder deutlich nach oben. Experten geben sich überzeugt, dass es sich dabei um einen nachhaltigen Trend für die nächsten Jahre handelt, weil die Nachfrage nach dem Leichtmetall strukturell weiter steigt.

Aluminiumproduktion

China Russland Kanada Australien USA

13 Mio. Tonnen 3,3 Mio. Tonnen 3 Mio. Tonnen 1,9 Mio. Tonnen 1,7 Mio. Tonnen

Steigende Nachfrage. Im Durch-

schnitt lag der Aluminiumpreis 2015 (1680 Dollar pro Tonne) höher als 2016 (1610 Dollar), allerdings konnte Ende des Vorjahres und auch 2017 ein deutliches Widererstarken diagnostiziert werden. 2016 wurden 60 Millionen Tonnen (plus fünf Prozent zu 2015) nachgefragt, in dieser Tonart sollte es weitergehen, denn immer mehr Experten sprechen von einem „strukturellen Nachfragetrend“ nach dem Leichtmetall. Für heuer wird etwa im „CRU Aluminium Rolled Produts Material Outlook“ von einem Wachstum in Höhe von rund vier Prozent ausgegangen. Sowohl in der Luftfahrt- als auch Verpackungsindustrie soll in den kommenden fünf Jahren eine konstante Nachfragesteigerung von vier bzw. drei Prozent per annum erfolgen. Als mit Abstand wichtigster Wachstumstreiber fungiert allerdings die Automobilproduktion; hier soll der Bedarf im genannten Prognosezeitraum um 17 Prozent jährlich kletteren.Mit einem Blick über den Großen Teich könnten die versprochenen, groß angelegten Infrastukturinvestitionen von Donald Trump für zusätzliche Fantasie sorgen (vorausgesetzt, der US-Präsident macht mit seinen Ankündigungen auch wirklich Ernst). Jedenfalls gelten die Vereinigten Staaten schon heute als Nettoimporteure von Aluminium, die Zukunft wird zeigen, ob hier ein „Trump-Effekt“ die Nachfrage zusätzlich anfeuern kann. (hk)



märz 2017 – GELD-MAGAZIN ° 61

IMMOBILIENPanorama DAGOBERTINVEST.AT

PFLEGEIMMOBILIEN IMMER STÄRKER NACHGEFRAGT DEMOGRAFIE. Pflegeimmobilien spielten bis

arbeitete bei der Creditanstalt im Finanzierungsbereich, bevor er sich vor vielen Jahren als Unternehmensberater selbstständig machte. Er war bei vielen guten Projekten mit Eigenkapitalschwächen konfrontiert, was die Verhandlungen mit Banken mühsam machte. Mit Inkrafttreten des Alternativfinanzierungsgesetzes (AltFG) im September 2015 startete er die CrowdFinanzierungsplattform dagobertinvest, die auf die Mitfinanzierung von Immobilienprojekten spezialisiert ist. Mindestens zehn Prozent des Eigenkapitals muss vom Immobilienentwickler selbst kommen, der Rest auf die von den Banken geforderten rund 30 Prozent Eigenmittel wird von der Crowd eingeworben. Das Konzept ist einfach: Es werden der Crowd nur von Bank und Unternehmensberater geprüfte Entwicklungsprojekte angeboten. „Wir arbeiten auch ausschließlich mit etablierten Bauherren, die langjährige Track Records haben, zusammen. Glücksritter brauchen wir in unserem Business nicht“, meint Zederbauer. Und er ist stolz, dass er seit dem Start vor eineinhalb Jahren gerade die dritte Million für Projekte eingenommen hat, die ersten Darlehen werden bereits wieder zurückbezahlt. Und die Kurve zeigt steil nach oben, denn das Angebot ist sehr verlockend: Nur betriebswirtschaftlich und geprüfte Objekte, die von etablierten Firmen durchgeführt werden – also keine Start-up-Risiken, kurze Darlehenslaufzeiten von zwei bis drei Jahren und Renditen zwischen fünf und acht Prozent. „Bei uns werden gerade die ersten Darlehen zurückbezahlt und es freut mich, dass die Wiederveranlagungsrate extrem hoch ist. Natürlich will jeder sein Geld wieder in die von uns angebotenen Projekte stecken, wenn er gute Erfahrung damit gemacht hat.“

62 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

zugten Modell der alternativen Wohnformen mit angeschlossenen Pflegeleistungen stieg im selben Zeitraum um etwa neun Prozent (Quelle: Statistik Austria).

SO VIEL HAUS BEKOMMT MAN PRO BUNDESLAND IMMODEX. Nach der von ImmobilienScout24 veröffentlichten Analyse ImmoDEX 2017 geht die Immobilienpreisschere weiter auf. Seit 2010 gab es bei neuen Häusern einen Preisanstieg um 45 Prozent, bei neuen Wohnungen um 39 Prozent. Ein gebrauchtes Haus ist in Wien dreimal so teuer wie im Burgenland, gebrauchte Wohnungen in Tirol etwa doppelt so teuer wie in Kärnten oder der Steiermark (s. Grafik). Neu-Mieten sind seit 2010 um 21 Prozent gestiegen. Im kurzfristigen Vergleich erweist sich Österreichs Immobilienmarkt derzeit als relativ stabil. Die einzige nennenswerte Preissteigerung mit 4,2 Prozent verzeichneten gebrauchte Wohnungen. Nur um 2,4 Prozent stiegen jedoch die Preise für Grundstücke und neue Häuser sowie Mieten für neue Wohnungen, alle anderen Kategorien entwickelten sich flach. Eine längerfristige Betrachtung zeigt jedoch ein ganz anderes Bild, die enormen Preisanstiege der vergangenen Jahre

lassen den Eigentumserwerb für so manchen in die Ferne rücken. „Seit 2010 sind die Preise für neue Häuser in Österreich durchschnittlich um 45 Prozent, für gebrauchte Häuser um 35 Prozent gestiegen. Neue Wohnungen haben sich in diesem Zeitraum um 39 Prozent verteuert, gebrauchte um 38 Prozent. Wer im Vergleichsjahr 2010 Eigentum erworben hat, kann sich aus heutiger Sicht mehr als glücklich schätzen“, so Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich.

CREDITS: beigestellt, Archiv, ses-european.com, gwi-bau.de

CROWDFUNDING. Andreas Zederbauer

2014 auf dem Investmentmarkt in Österreich keine Rolle. In den vergangenen beiden Jahren zeichnete sich hier jedoch verstärktes Interesse ab.So erreichte das Investmentvolumen in österreichische Pflegeimmobilien 2016 rund 75,1 Millionen Euro oder 2,7 Prozent des gesamten Investitionsvolumens – dies vor allem durch den Verkauf von sieben Pflegeimmobilien in der Steiermark und zweier Seniorenresidenzen im südlichen Wiener Umland. Aufgrund der demografischen Entwicklung sowie der steigenden Ausgaben im Bereich der Pflegedienstleistungen kann von einem weiteren Anstieg des Investoreninteresses an Pflegeimmobilen in den kommenden Jahren ausgegangen werden. Die Bruttoausgaben für stationäre Pflege in Österreich sind von 2011 bis 2015 um ca. 17,1 Prozent auf ca. 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Die Anzahl der betreuten Personen in dem von vielen Betroffenen bevor-

Leistbares Wohnen – zu Lasten der Rendite?

D

as Thema „leistbares Wohnen“ ist in der Tat ein Problem unserer Zeit. Lösungen von linken Politikern, die die Mieten beschränken wollen, um den „bösen und kapitalistischen Miethaien“ die übermäßige Rendite wegzunehmen, sind, denke ich, kontraproduktiv. Erstens sind die bösen Miethaie Bürger der Mittelschicht, die ihre Vorsorgewohnungen zu ohnehin geringen Renditen vermieten, und zweitens würde die Beschränkung der Miethöhe zu geringeren Investitionen in Immobilien führen und damit automatisch die „Schattenmieten“ anheben. Somit würde Wohnen noch teurer werden. Das Problem liegt eher in der Definition von „leistbarem Wohnen“. In vielen Fällen geht es nicht um den Preis pro m², sondern um die vorhandenen Wohnmöglichkeiten und Strukturen. Flexibilität und neue Wohnformen können Abhilfe schaffen. Das bestehende Mietrecht und auch die bestehenden Bauvor-

schriften schränken in Städten mit hohem Altbaubestand sowohl die Vermieter als auch die Mieter ein. Diese neuen Wohnformen bieten aber für Investoren gute Chancen. Flexibles Zusammenleben von Menschen, die nicht unbedingt großen privaten Wohnraum benötigen (Gemeinschaftsküchen und Freizeiträume), kleine Wohnungen, die auf „Hotelbasis“ täglich gemietet und gekündigt werden können und die noch dazu möbliert sind und keinen so hohen Anfangsinvestitionsbedarf haben, Containerwohnungen, die billig zu produzieren sind und klassische Wohngemeinschaften sind moderne Lösungen. Diese bieten Mietern Wohnmöglichkeiten, die leistbar sind und gleichzeitig Vermietern eine gute Möglichkeit, Geld mit ihren Immobilieninvestments zu verdienen. Die klassische Vorsorgewohnung, wenn sie klein ist und „leistbar“, ist noch immer ein solides Investment. In den nächsten Jahren wer-

den in den Ballungszentren aber Anlagemöglichkeiten entstehen, die flexibel, leistbar und ertragreich sind. Investitionen in solche Immobilien machen Sinn und MARIO KMENTA, können Renditen bis Geschäftsführer, zu 6 Prozent p.a. ertrivium gmbh wirtschaften. Die ersten Angebote sind am Markt und ich denke, Sie sollten sich überlegen, ein Hotelapartment zu kaufen, das über einen Mietenpool versorgt wird, oder in Gemeinschaftswohnungen zu investieren. Sollte die Politik auch dazu lernen und die Basis vereinfachen, könnten aktuelle Probleme sowohl für Investoren und Mieter gelöst werden. [email protected]

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Fonds mit Nachhaltigkeitsansatz verzeichnen immer mehr Mittelzuflüsse. Das zeigt das steigende Interesse der Anleger. Morningstar hat deshalb den Industriestandard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Fonds gesetzt: Das Morningstar Sustainability Rating™. Es hilft Anlegern, ihr Portfolio nach Umweltund sozialen Aspekten sowie Grundsätzen der ordentlichen Unternehmensführung (ESG) zu analysieren und entsprechend ihrer Vorstellungen anzupassen.

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KOLUMNE

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versicherungPanorama „Das ist schon Besorgnis erregend.“ Der internationale Pen­ sionsexperte Bernd Marin findet die Aussparung des Themas Pensionsreform im aktuellen Arbeits­ programm der Regierung für die kommenden zwei Jahre mehr als seltsam. Lediglich eine Arbeits­ gruppe für dieses brisante Thema einzusetzen, halte er für zu wenig.

Karriere Andrea Stürmer. Wie

im November 2016 angekündigt, übernahm Andrea Stürmer mit 1. März die Führung von Zurich Öster­ reich und folgt damit auf Gerhard Matschnig. Stürmer ist ab sofort für rund 1200 Mitarbeiter verantwortlich. „Zurich ist in Österreich sehr gut aufgestellt. Als Teil einer weltweit tätigen Versicherungsgruppe verfügen wir über modernstes Know-how, mit dem wir unsere Vorreiterposi­ tion bei Innovationen weiter ausbauen wollen“, meint Stürmer, die bereits seit 2007 bei der Zurich Gruppe tätig ist. Nach verschiedenen Führungspositionen im Finanzbereich und der Rückversicherung in der Zentrale der Zurich Insurance Group war sie als strategische Beraterin des Group-CEO tätig. Bevor sie zu Zurich Österreich wechselte, zeichnete sie von Anfang 2014 bis Dezember 2016 als Chief Operations Officer für den KMU-Bereich bei Farmers in Kalifornien verantwortlich. Vor ihrem Wechsel zur Zurich Gruppe war Andrea Stürmer im Investment Banking einer amerikanischen Großbank und danach in der Konzernzentrale eines globalen Versicherungsunternehmens tätig. Frau Stürmer hat Master-Studien an der London School of Economics und der Harvard University abgeschlossen.

64 ° GELD-MAGAZIN – märz 2017

Krank. Im

Gesundheitssystem läuft in Österreich vieles nicht optimal. So ist nicht einzusehen, warum es 18 verschiedene Krankenversicherungsträger mit unterschiedlichen Leistungsspektren gibt – plus Unfallversicherung AUVA, die Pensionsversicherungsanstalt PVA und Versicherungsanstalt des Notariats. Der Verwaltungsaufwand für Spitäler und Ärzte ist bei der Abrechnung ihrer Leistungen ­enorm. Bundeskanzler Christian Kern möchte nun an diesem Verwaltungssumpf, der zum Teil noch auf Systeme der Monarchie zurückgeht, etwas ändern. Sozialminister Alois Stöger gab eine Effizienzstudie an die London School of Economics in Auftrag (laut Presse-Recherche um 630.000 Euro ohne Ausschreibung), um die Auswirkung einer Zusammenlegung der Kassen überprüfen zu lassen. Die AUVA läuft dagegen bereits Sturm.

Pensionskassen Mehr Vermögen. Nach einem FMA-Bericht

konnten die österreichischen Pensionskassen 2016 mit ihren Portfolios eine durchschnittliche Rendite von 4,2 Prozent erwirtschaften. Das insgesamt verwaltete Vermögen stieg bis Ende 2016 auf 20,8 Milliarden Euro. Für die letzten drei, fünf und zehn Jahre betrug die durchschnittliche Performance der Pensionskassen 4,8, 5,5 sowie 2,7 Prozent p.a. Mit 40,2 Prozent hatten Schuldverschreibungen im vierten Quartal 2016 den größten Anteil am Gesamtvermögen, Aktien machten immerhin einen Anteil von 32,7 aus. Dahinter rangierten Guthaben bei Kreditinstituten (13,9%), der Rest entfiel auf Immobilien, Darlehen und Kredite. Das Vermögen der Pensionskassen wurde zu 96,0 Prozent über Investmentfonds gehalten.

Kern – vs. – SV

Prämienrückgänge bei Lebensversicherungen „Erste Berechnungen zeigen für das Geschäftsjahr 2016 sowohl in der Krankenversicherung wie auch in der Schaden-Unfallversicherung ein Prämienwachstum, in der Lebensversicherung hingegen einen Rückgang der Prämienentwicklung. Insgesamt vermerkt die österreichische Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr einen Rückgang der Prämieneinnahmen um 2,1 Prozent auf 17,0 Milliarden Euro. Die gesamten Versicherungsleistungen des Jahres 2016 beliefen sich auf 14,8 Milliarden Euro – das ist ein Minus von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO. Nach ersten Prognosen soll das Gesamtprämienaufkommen 2017 wieder um etwa 0,3 Prozent auf rund 17,1 Milliarden Euro ansteigen. Der insgesamt starke Rückgang im

Lebensversicherungsbereich von 9,1 Prozent war besonders auf das Minus von 33,3 Prozent (auf 1,1 Mrd. Euro) bei den Einmalerlägen zurückzuführen. Die laufenden Prämien sanken mit einem Aufkommen von 5,0 Milliarden Euro nur um 1,5 Prozent. Rund 1,3 Millionen Verträge der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge bestehen bei den heimischen Versicherungs­ unternehmen derzeit, das Prämienvolumen daraus beläuft sich auf 0,9 Milliarden Euro. Insgesamt belief sich das Prämienvolumen der Lebensversicherung 2016 auf rund 6,1 Milliarden Euro. Ausgezahlt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 7,8 Milliarden Euro (-7,3%) an die Kunden der Lebensversicherung. Im Jahr 2017 dürfte die Lebensversicherung nach ers­ ten Prognosen Prämieneinnahmen von rund 5,9 Milliarden Euro – das ist ein Minus von rund 3,2 Prozent – verzeichnen.

CrediTS: beigestellt, Archiv, shutterstock.com

Starke Worte ´´

FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ° LISTING SERVICE

PORTFOLIOS AM PRÜFSTAND PERFORMANCE FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ANBIETER

PORTFOLIO

Allianz Elementar Lebensversicherung AG

Dachfonds: Allianz Invest Defensiv Allianz Invest Konservativ Allianz Invest Klassisch Allianz Invest Dynamisch Allianz Invest Progressiv Allianz Invest Portfolio Blue Einzelfonds: Allianz Invest Vorsorgefonds Allianz Invest Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Fonds Allianz Invest Aktienfonds Allianz PIMCO Corporate Allianz PIMCO Mortgage Allianz Invest Austria Plus

1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105 Tel.: +43 1/878 07-0 Fax: +43 1/878 07-2830 www.allianz.at

UNIQA Österreich Versicherungen AG

1029 Wien, Untere Donaustraße 21 Service-Telefon: 0810/200 541 Fax: +43 1/214 54 01/3780 E-Mail: [email protected] www.uniqa.at

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2014

2015

100 % Renten 75 % Renten / 25 % Aktien 50 % Renten / 50 % Aktien 25 % Renten / 75 % Aktien 100 % Aktien vermögensverwaltend

8,2 % 10,3 % 9,9 % 13,8 % 15,1 % 9,8 %

0,7 % 2,8 % 2,5 % 8,0 % 9,9 % 5,8 %

5,0 % 5,0 % 4,4 % 7,6 % 7,8 % 4,4 %

100 % Renten 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien 100 % Aktien 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien (Erstauflage 05.10.04)

6,3 % 11,8 % 5,4 % -17,8 % 4,0 % 19,3 % 6,1 % -9,7 %

-1,0 % -1,3 % 4,1 % -3,3 % 2,8 % 9,8 % 0,6 % 9,0 %

3,0 % 7,3 % 1,9 % 21,5 % -3,8 % 11,0 % -0,1 % 12,7 %

-0,5 % 4,4 % 0,2 % 5,4 % 1,0 % 5,6 % 3,2 % 4,6 % 1,1 % -1,3 % 0,4 % 4,2 % 0,3 % 4,2 % 4,7 % 5,2 %

4,8 % 7,7 % 9,0 % 9,8 %

-0,3 % 3,0 % 2,3 % 3,5 %

3,4 % 4,6 % 7,3 % 10,2 %

0,7 % 0,8 % 2,5 % 3,3 %

4,4 % 5,3 % 5,9 % 6,5 %

(02.01.96) (02.01.96) (02.01.96) (02.01.96)

4,5 % 8,4 % 10,7 % 12,5 %

0,0 % 2,5 % 4,1 % 5,4 %

0,8 % 1,7 % 3,2 % 4,2 %

-0,4 % 0,4 % 1,4 % 2,5 %

2,9 % 3,2 % 2,8 % 1,8 %

(01.04.99) (31.10.97) (31.10.97) (01.04.99)

6,6 % 7,6 % 10,9 % 14,3 %

0,5 % 2,0 % 4,8 % 7,4 %

2,2 % 6,1 % 7,2 % 8,4 %

0,1 % 1,2 % 2,3 % 3,5 %

4,2 % 3,6 % 2,3 % 1,0 %

(01.01.00) (01.01.00) (01.01.00) (01.01.00)

5,3 % 10,2 % 9,8 % 10,2 %

-0,1 % 2,4 % 3,4 % 4,6 %

3,2 % 4,8 % 6,7 % 7,8 %

0,7 % 0,9 % 2,6 % 3,3 %

3,9 % 4,6 % 4,5 % 4,5 %

(01.09.95) (01.09.95) (01.09.95) (01.09.95)

Raiffeisen Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien Salzburg-Invest KAG Fondspolizzen I Sicherheit 100 % Renten II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien KEPLER-FONDS Fondspolizzen I Sicherheit Plus 100 % Renten II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien UNIQA Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien

2016 1.1.-28.02. 0,7 % 1,3 % 2,5 % 3,5 % 4,5 % 3,0 %

Ø SEIT START (P.A.) 4,7 % 4,8 % 4,1 % 3,8 % 0,5 % 3,7 %

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler, vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten Kapitalanlagegesellschaften

Generali Versicherung AG

1011 Wien, Landskrongasse 1–3 Tel.: +43 1/534 01-0 Fax: +43 1/534 01-4113 www.generali.at

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group

1010 Wien, Schottenring 30 Hotline: 050 350 351 www.ufos.at

Aktienanteil

Kurs 31.12.13 Kurs 31.12.14 Kurs 31.12.15 Kurs 31.12.16 Kurs 28.02.17

Sicherheitsklasse Balanceklasse Dynamikklasse Aktivklasse

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

15,75 € 14,62 € 13,25 € 9,05 €

16,70 € 15,92 € 14,81 € 10,34 €

17,19 € 16,79 € 15,98 € 11,33 €

17,71 € 17,51 € 16,84 € 12,03 €

17,82 € 17,74 € 17,15 € 12,32 €

A 25 A 50 A 75 A 100

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

10,74 € 9,27 € 8,25 € 6,80 €

11,39 € 10,09 € 9,22 € 7,77 €

11,73 € 10,63 € 9,95 € 8,51 €

12,07 € 11,08 € 10,46 € 9,03 €

12,15 € 11,22 € 10,66 € 9,25 €

PORTFOLIO

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2014

2015

2016

1.1.-28.2.

Ø SEIT START (P.A.)

8,1 % 8,5 % 13,1 % 8,6 % 9,8 %

0,5 % 0,9 % 6,8 % -2,4 % 0,6 %

3,1 % 3,3 % 7,1 % -3,8 % 1,3 %

2,3 % 4,1 % 3,7 % 3,9 % 2,4 %

UNITED FUNDS OF SUCCESS

WSTV ESPA Traditionell WSTV ESPA Dynamisch WSTV ESPA Progressiv RT Active Global Trend RT Panorama Fonds

2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 100 % Aktienfonds 0-100 % Akien-, 0-100 % Rentenfonds Dachfonds, 45% RT Active Global Trend

3,9 % 3,7 % 5,1 % 1,0 % 5,2 %

(15.07.03) (15.07.03) (15.07.03) (17.01.00) (02.04.12)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–400

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

65

Versicherung ° Grundeinkommen

Kohle für alle! Der Arbeitsmarkt ist strapaziert und die Sozialsysteme stehen vor einer gewaltigen Belastungsprobe. Als Lösung und vor allem Beitrag für eine gerechtere Welt wird das sogenannte Bedingungslose Grundeinkommen ins Spiel gebracht. Lockt hier das Schlaraffenland, droht ein gewaltiger „Schlendrian“ oder handelt es sich doch um ein realistisches Zukunftsmodell? Harald Kolerus ür Kritiker ist es ganz einfach ein un­ realisierbarer Traum weltfremder Uto­ pisten. Für Anhänger führt langfristig gar kein Weg daran vorbei: Die Rede ist vom Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE). „Jeder soll es bedingungslos sowie individuell bekommen und es soll nicht nur existenz-, sondern auch teilhabesichernd sein. Es soll also so hoch sein, dass es mehr als das Überleben ermöglicht. Von der EU werden 1000 Euro als Armutsgrenze defi­ niert“, erklärt Robert Reischer, Arbeits­ marktbetreuer unter Bundesminister Alfred Dallinger und seit rund 30 Jahren in di­ versen Tätigkeiten in der Wohnungslosen­ hilfe und Delogierungsprävention tätig. Er kann somit ohne weiteres als „Realo“ be­ zeichnet werden, dennoch – oder gerade deshalb – ist er Mitglied im Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusam­ menhalt B.I.E.N – Austria, das bereits im Jahre 2002 gegründet worden ist (für Inte­ ressierte: www.grundeinkommen.at). Rei­ scher erklärt im Gespräch mit dem GeldMagazin die Prinzipien eines BGE und geht auf Befürchtung von Kritikern ein, dass ein BGE die Arbeitsmoral schmälern und sich viele Menschen überhaupt nicht mehr um einen Job bemühen würden. „Flapsig könnte man antworten: Den Menschen würde lang­ weilig werden, sie würden nicht zu Hause herumsitzen, sondern auch weiter arbeiten. Tatsächlich werden sie sich mit 1000 Euro nicht zufrieden geben, wobei sie vielleicht weniger arbeiten würden, also weniger als 40 Sunden pro Woche. Das käme einer Ar­ beitszeitverkürzung mit positiven Effekten für den Arbeitsmarkt gleich“, so Reischer. Aber wie sieht es mit der Finanzierung aus? „Wenn wir uns Mitteleuropa ansehen, so

6  ° GELD-MAGAZIN – März 2017

wäre mehr als genug Geld für alle da, nur die Verteilung ist miserabel, wobei Milliar­ däre immer reicher werden. Mit oder ohne BGE sollte die Politik wieder verstärkt in Richtung sozialer Gerechtigkeit gehen. An der Einkommens- und Vermögensbesteue­ rung sind dringende Reparaturen notwen­ dig. Würden diese durchgeführt, ginge sich auch die Finanzierung für ein BGE aus.“ Um die Auswirkung eines BGE zu erfor­ schen, könnte sich Reischer Versuchsreihen mit Menschen, die dem Arbeitsmarkt der­ zeit nicht zur Verfügung stehen (zum Bei­ spiel Ältere, Studierende, Mütter in Baby­ karenz etc.), in strukturschwachen Regio­ nen, wie in Bezirken des Burgenlandes oder im Mühl- und Waldviertel, vorstellen. Was als positiven Effekt auch zusätzliche Kauf­ kraft in diese Regionen bringen würde. Vorbild Finnland? In der Vergangenheit wurde bereits der eine oder andere „Testballon“ gestartet, zu­ letzt sorgte ein Großversuch zum BGE in Finnland für Schlagzeilen. Beim diesem Ex­ periment, es wurden Arbeitslose per Zu­ fallsgenerator als BGE-Empfänger ermit­ telt, sieht Reischer aber einige Kritikpunkte: „Der Betrag von 560 Euro (als BGE, Anm.) monatlich ist zu gering, auch müssen die betroffenen Personen auf Arbeitslosengeld verzichten. Somit sind sie zum Zuverdienst gezwungen und geraten erst recht wieder unter Druck. Weiters ist das Experiment mit 2000 Personen zu klein, ursprünglich waren 20.000 geplant. Letztlich wäre eine gezielte soziologische Durchmischung der Grundeinkommens-Empfänger besser ge­ wesen als die Auswahl durch das Zufalls­ prinzip.“ Auch Neos-Sozialsprecher Gerald

„Wir sehen beim System der ­sozialen Ab­ sicherung ge­ nerell massiven Reformbedarf“ Gerald Loacker, Neos

Loacker sieht das finnische Modell in mehr­ facher Hinsicht kritisch: „Die Zusammen­ fassung mehrerer geldwerter Leistungen be­ grüßen wir zwar, eine völlige Zusammenle­ gung aller Sozialleistungen sehen wir aller­ dings als problematisch, weil in den ver­ schiedenen Sozialversicherungsleistungen auch entsprechende Steuerungsfunktionen enthalten sind, die gesamtgesellschaftlich gewünscht sind. Diese Steuerungsfunktio­ nen, die die gesamtgesellschaftliche Wohl­ fahrt steigern, würden durch das Grundein­ kommen verloren gehen. Wir glauben des­ halb nicht daran, dass ein solches Modell ein erstrebenswertes Ziel einer Gesellschaft sein kann.“ Welche Alternativen wären für Österreich denkbar? Loacker: „Beim Mo­ dell der Mindestsicherung bzw. der sozialen Absicherung generell sehen wir massiven Reformbedarf. Wir glauben, dass Menschen in verschiedenen Lebenssituationen unter­ schiedliche Bedürfnisse haben und der Staat manchen unter die Arme greifen muss, da­ mit sie wieder handlungsfähig werden und sich selbst versorgen können. Deshalb for­ dern wir, dass die Mindestsicherung und eine Vielzahl anderer Leistungen durch das Bürgerinnen-Geld ersetzt wird.“ Dieses wird von den Neos Bürger_innen-Geld ge­ nannt und besteht aus mehreren Kompo­

creditS: beigestellt/Archiv, Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS, Shutterstock

F

Grundeinkommen

nenten: Wird die Bedürftigkeit in einem be­ stimmten Bereich festgestellt, wird für diese eine entsprechende leistung ausbezahlt. Solche Komponenten sind beispielsweise: Allgemeine Mittel, Wohnen, Kinder, Mobi­ lität, Ausbildung etc. „Wir wünschen uns zusätzlich flexiblere Zuverdienstmöglich­ keiten, denn diese sind bisher nicht gege­ ben. Die Mindestsicherung wird nach Über­ schreiten eines kleinen Freibetrages 1:1 ge­ kürzt. Viele Versicherungsleistungen – etwa das Arbeitslosengeld – entfallen beispiels­ weise sofort mit Überschreiten der Gering­ fügigkeitsgrenze. Das wollen wir ändern. “ Auch gäbe es derzeit keine adäquate Mög­ lichkeit, unter Aufrechterhaltung der öko­ nomischen Existenz eine Ausbildung zu

„Menschen in der Mindest­ sicherung muss zu Ausbil­ dung verholfen werden“

Judith Schwentner, Grüne

machen, um das Berufsfeld zu wechseln. Schwentner: „Genau an diesem Punkt schei­ tern viele Menschen, oftmals mit erheb­ lichen Folgen für sie und ihre Familien. Die Mindestsicherung, wie sie heute existiert, ist genau genommen ein Geldbetrag, der ohne wesentliche weitere Unterstützung Menschen in die Hand gedrückt wird. Da­ bei wird ausgeblendet, dass es Ursachen gibt, die Menschen in den Mindestsiche­ rungs­Bezug bringen.“ Es müsse deshalb ei­ nen Rechtsanspruch auf die notwendige Be­

ratung, Betreuung und Unterstützung ge­ ben. „Es muss unser Ziel sein, Menschen in der Mindestsicherung zu einer Ausbildung zu verhelfen, die es ihnen ermöglicht, der dauernden Schleife des Rückfalls in die Ar­ beitslosigkeit und die Mindestsicherung zu entkommen und den Teufelskreis der ge­ sellschaftlichen Ausgrenzung zu durchbre­ chen“, so Schwentner. laut der Politikerin versteht es sich von selbst, dass Österreich als das viertreichste land der EU und neunt­ reichster Staat der Welt ökonomisch in der lage sei, so etwas wie ein Grundeinkom­ men zu finanzieren: „Die Frage, die es viel­ mehr zu beantworten gilt: um welchen sozialen, gesellschaftlichen und demokra­ tiepolitischen Preis?“ KEinE FrEUdE MiT bGE Gernot Blümel, landesparteiobmann der ÖVP Wien, zeigt sich gegenüber dem BGE ebenfalls skeptisch: „Die Auswir­ kungen eines bedingungslosen BGE liegen für mich auf der Hand. Es gäbe keine An­ reize mehr, arbeiten zu gehen und niemand würde sich mehr anstrengen. Und letztend­ lich müssten die leistungswilligen wieder einmal zur Kassa gebeten werden, die das ganze System finanzieren.“ Wie ist der Poli­ tiker nun mit dem aktuellen System der Mindestsicherung in Österreich zufrieden? Er spricht von offensichtlichen Mängeln: „Vor allem in Wien herrschen untragbare Zustände. Das hat bekanntlich auch der Rechnungshof bestätigt. Explodierende Ko­ sten, unkoordinierte Auszahlungen von Geldern oder unvollständige bzw. ver­ schwundene Akten. Wir brauchen daher eine völlige Systemumstellung in Wien. Es braucht vor allem eine Obergrenze von 1500

° Versicherung

Euro für Mehrpersonenhaushalte, Umstel­ lung von Geld­ auf Sachleistungen, einen Wiedereinsteigerbonus, sowie eine ver­ pflichtende Zusammenarbeitserklärung. Und die Mindestsicherung soll erst dann bezogen werden können , wenn zuvor zu­ mindest drei Jahre ins System eingezahlt worden ist.“ PoliTiSCHEr WidErSTand Bei ÖVP, Grünen und Neos stößt ein BGE also auf wenige Gegenliebe. Eine An­ frage des GElD­Magazins bei SPÖ und

„Bei einem be­ dingungslosen Grundeinkom­ men gäbe es keine Anreize, zu arbeiten“ Gernot Blümel, ÖVP

FPÖ zum Thema blieb bis zum Redaktions­ schluss unbeantwortet. Heinz Christian Strache hat die FPÖ aber „keineswegs“ als Befürworter eines BGE bezeichnet. Kärn­ tens SPÖ­Vorsitzender landeshauptmann Peter Kaiser meinte hingegen, es müsse ernsthaft über ein bedingungsloses Grund­ einkommen für alle Bürgerinnen und über einen Automatisierungs­ und Digitalise­ rungsbeitra diskutiert werden. Trotz solcher vereinzelt positiver Stimmen erscheint die ablehnende Haltung gegenüber dem BGE in der heimischen Politik – sowohl bei Re­ gierung als auch Opposition – aber über­ mächtig. Somit wird die Realisierung wohl bis auf weiteres eine Utopie bleiben. MärZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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Alle Sieger im Überblick Preisträger. In Österreich sind rund 6500 Fonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen – eine regelrechte Qual der Wahl für Investoren. Einen hervorragenden Anhaltspunkt für überdurchschnittlich gut gemanagte Fonds bilden hier, wie jedes Jahr, die Lipper Fund Awards Austria.

D

ie Ermittlung der Sieger im Rahmen der Lipper Fund Awards wird von der Financial Community jedes Jahr mit Spannung erwartet. Denn die Veröffentlichung der Preisträger stellt für die Gewinner einen Höhepunkt ihrer Karrieren dar. Die Information ist aber nicht nur für institutionelle, sondern besonders auch für Privatinvestoren interessant, da sie einen guten Anhaltspunkt für die eigenen Anlageentscheidungen darstellt. Überprüft man die heutige Rangfolge der Sieger der Lipper Awards aus den vergangenen Jahren, ist festzustellen, dass ehemals ausgezeichnete Fonds oftmals auch in den folgenden Jahren wieder überproportionale Erträge erwirtschafteten.

AUSZEICHNUNG LIPPER-LEADER Bei der Ermittlung der sogenannten Leader-Auszeichnungen hat Lipper ein Rating-System nach den vier folgenden Kriterien entwickelt: Absoluter Ertrag, Konsistenz des Ertrags, Kapitalerhalt und Fondsgebühren. Damit werden dem Investor bei der Fondsauswahl Werkzeuge in die Hand

° BEWERTUNG NACH KONSISTENTER RENDITE Sattes Plus. Auf Basis der Kriterien, die zur Auszeichnung der sogenannten Lipper-Leader führen, wird jedes Jahr die „konsistente Rendite“ der Fonds neu errechnet, die der Ermittlung der Award-Preisträger dient. Die Fonds müssen in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sein und die erstmalige Zulassung muss mindestens drei Jahre zurückliegen – Stichzeitpunkt ist der 31. Dezember 2016. Für die Berechnungen werden jeweils die Kurse in Euro herangezogen. Die Berechnungen erfolgen auf Basis monatlicher Daten für die Zeiträume von drei, fünf und zehn Jahren. Als Sieger ausgezeichnete Fonds erhalten ein Gewinner-Zertifikat. Disclaimer. Trotz umfangreicher Bemühungen um die Richtigkeit und Verlässlichkeit der Daten kann Lipper diese nicht garantieren. Jede Verwendung der Daten für Analysen oder für den Handel von Finanzinstrumenten geschieht im eigenen Risiko des Benützers. Die Daten stellen auch weder eine Empfehlung noch ein Angebot zum Kauf dar.

gegeben, mit denen er eine persönliche Gewichtung der einzelnen Aspekte auch selbst vornehmen kann. Die besten 20 Prozent der Fonds innerhalb ihrer Peer Group erhalten die Auszeichnung Lipper-Leader. Die Berechnungen erfolgen auf monatlicher Basis und jeweils für die Zeiträume drei, fünf und zehn Jahre. EINZEL-AWARDS FÜR FONDS Auf Basis des konsistenten Ertrags werden die besten Fonds je Anlagekategorie für die Award-Verleihung ausgewählt. „Es werden diejenigen Fonds ausgezeichnet, die im

° INTERNATIONAL FÜHREND BESSER ALS AKTIEN UND ANLEIHEN. Lipper Analytical Services wurde 1973 in den USA von Michael Lipper gegründet. Seine Intention war es, präzise Daten von Investmentfonds und deren unabhängige analytische Aufbereitung anzubieten. Nachdem sich das Unternehmen zum führenden Anbieter in den USA entwickelt hatte, wurde es 1998 von Reuters übernommen und mit einigen anderen namhaften Fondsanalysehäusern (zum Beispiel Fitzrovia, TASS, Hedgeworld, Feri-FMI) zu einem international führenden Anbieter fusioniert. Tausende internationale Fondsunternehmen, institutionelle Investoren, Medien und Privatanleger vertrauen mittlerweile auf die zuverlässige Lieferung der täglichen Fondsdaten und Marktkommentare. Seit mehreren Jahren kürt Lipper die besten Fondsgesellschaften und die besten Investmentfonds zu Siegern. In Österreich sind das GELD-Magazin und e-fundresearch die Exklusiv-Partner dieses Awards.

70 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

Vergleich zu anderen Fonds mit demselben Anlageschwerpunkt kontinuierlich überdurchschnittliche risikoadjustierte Erträge erwirtschaftet haben“, beschreibt Detlef Glow, Head of Lipper Research EMEA, in aller Kürze das Ergebnis des Researchprozesses. Bei den Lipper Fund Awards Austria 2017 wurden heuer in 82 Kategorien 211 Fonds zu Siegern gekürt. Ab Seite 80 finden Sie alle Gewinner mit einer Kurzbeschreibung. GRUPPEN-AWARDS FÜR ASSETKLASSEN Zusätzlich zu den Einzelwertungen gibt es sogenannte Gruppen-Awards. Mit ihnen werden Fondsgesellschaften für ein überdurchschnittlich erfolgreiches Management ihrer Fonds ausgezeichnet. Die Gewinner der einzelnen Anlageklassen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über alle von ihnen verwalteten und zum Vertrieb in Österreich zugelassenen Fonds hinweg das beste durchschnittliche perzentile Ergebnis beim „consistent return“ erreichen konnten. Als Assetklassen gelten Aktien, Anleihen und gemischte Fonds. Über alle Assetklassen hinweg gerechnet gibt es wieder einen GesamtAward („overall“). Wir gratulieren allen Gewinnern!

DIE GRUPPEN-AWARDS GROSSE FONDSGESELLSCHAFTEN GESAMT GEMISCHTE FONDS AKTIEN ANLEIHEN

SEITE 72 SEITE 72 SEITE 74 SEITE 74

KLEINE FONDSGESELLSCHAFTEN GESAMT GEMISCHTE FONDS AKTIEN ANLEIHEN

SEITE 72 SEITE 72 SEITE 74 SEITE 74

AKTIEN DEUTSCHLAND AKTIEN ÖSTERREICH AKTIEN SCHWEIZ AKTIEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL AKTIEN SCHWELLENLÄNDER EUROPA AKTIEN RUSSLAND AKTIEN LATEINAMERIKA AKTIEN ASIEN-PAZIFIK AKTIEN ASIEN-PAZIFIK – KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN AKTIEN ASIEN-PAZIFIK OHNE JAPAN AKTIEN CHINA AKTIEN GROSSRAUM CHINA (CHINA, TAIWAN & SINGAPUR) AKTIEN INDIEN AKTIEN JAPAN AKTIEN JAPAN – KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN AKTIEN USA AKTIEN USA – KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN

SEITE 90 SEITE 90 SEITE 92 SEITE 92 SEITE 92 SEITE 92 SEITE 93 SEITE 93 SEITE 93 SEITE 93 SEITE 96 SEITE 96 SEITE 97 SEITE 97 SEITE 97 SEITE 97 SEITE 98

DIE EINZEL-AWARDS ABSOLUTE RETURN-FONDS ABSOLUTE RETURN IN EURO – LOW ABSOLUTE RETURN IN EUR0 – MEDIUM ABSOLUTE RETURN IN EUR0 – HIGH

ANLEIHENFONDS

ANLEIHEN IN EURO – GEMISCHT ANLEIHEN IN EURO – KURZE LAUFZEITEN ANLEIHEN IN EURO – INFLATIONSGEBUNDEN ANLEIHEN IN EURO – UNTERNEHMEN ANLEIHEN IN EURO – HOCHZINS ANLEIHEN EUROPA ANLEIHEN EUROPA – HOCHZINS ANLEIHEN EUROZONE – STAATSANLEIHEN ANLEIHEN GLOBAL ANLEIHEN GLOBAL – EURO GEHEDGED ANLEIHEN GLOBAL – UNTERNEHMEN ANLEIHEN GLOBAL – HOCHZINS ANLEIHEN GLOBAL – INFLATIONSGEBUNDEN ANLEIHEN GLOBAL – US-DOLLAR GEHEDGED ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL – IN HARTWÄHRUNG ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL – IN LOKALEN WÄHRUNGEN ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL – UNTERNEHMEN ANLEIHEN ASIEN/PAZIFIK – IN HARTWÄHRUNG ANLEIHEN ASIEN/PAZIFIK – IN LOKALEN WÄHRUNGEN ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER EUROPA ANLEIHEN IN BRITISCHEN PFUND ANLEIHEN IN SCHWEIZER FRANKEN ANLEIHEN IN US-DOLLAR ANLEIHEN IN US-DOLLAR – KURZE LAUFZEITEN ANLEIHEN IN US-DOLLAR – HOCHZINS ANLEIHEN IN US-DOLLAR – UNTERNEHMEN WANDELANLEIHEN GLOBAL WANDELANLEIHEN EUROPA ANLEIHEN ZIELSPARFONDS 2020+

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AKTIENFONDS LÄNDER & REGIONEN AKTIEN GLOBAL AKTIEN GLOBAL – SCHWERPUNKT DIVIDENDEN AKTIEN GLOBAL – KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN AKTIEN EUROPA AKTIEN EUROPA – SCHWERPUNKT DIVIDENDEN AKTIEN EUROPA – KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN AKTIEN EUROPA OHNE GROSSBRITANNIEN AKTIEN EUROZONE AKTIEN GROSSBRITANNIEN

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AKTIENFONDS BRANCHEN AKTIEN GLOBAL – BANKEN UND ANDERE FINANZWERTE AKTIEN GLOBAL – PHARMA & GESUNDHEIT AKTIEN GLOBAL – BIOTECHNOLOGIE AKTIEN GLOBAL – LUXUSGÜTER AKTIEN GLOBAL – INFORMATIONSTECHNOLOGIE AKTIEN GLOBAL – WERKSTOFFE AKTIEN GLOBAL – ENERGIE AKTIEN GLOBAL – GOLD & EDELMETALLE AKTIEN GLOBAL – IMMOBILIEN AKTIEN EUROPA – IMMOBILIEN

GEMISCHTE FONDS

GEMISCHTE FONDS KONSERVATIV (EUR) – GLOBAL GEMISCHTE FONDS KONSERVATIV (EUR) – EUROPA GEMISCHTE FONDS AUSGEWOGEN (EUR) – GLOBAL GEMISCHTE FONDS AGGRESSIV (EUR) – GLOBAL GEMISCHTE FONDS FLEXIBEL (EUR) – GLOBAL GEMISCHTE FONDS FLEXIBEL (EUR) – EUROPA GEMISCHTE FONDS AUSGEWOGEN (CHF) GEMISCHTE FONDS AUSGEWOGEN (USD) – GLOBAL GEMISCHTE FONDS FLEXIBEL (USD) – GLOBAL

ALTERNATIVE FONDS ALTERNATIVE MULTI-STRATEGIEN ALTERNATIVE ZINSSTRATEGIEN ALTERNATIVE WÄHRUNGSSTRATEGIEN MANAGED FUTURES ROHSTOFFE GEMISCHT

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MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

71

DIE GRUPPEN-SIEGER

FIDELITY INTERNATIONAL ° KATEGORIE GROSSE KAG „INSGESAMT“ GLOBAL PLAYER . Fidelity International ist eine inhaber-

ke Fidelity werden in CEE 135 Publikumsfonds vertrieben, die

geführte und unabhängige Fondsgesellschaft, die aktiv

den Kunden innovative Lösungen für eine bessere Zukunft bie-

gemanagte Investmentfonds und Altersvorsorgelösungen an-

ten. Fidelity International orientiert sich ausschließlich an den

bietet. Das Unternehmen besitzt heute Niederlassungen in 24

Bedürfnissen der Anleger statt an Aktionärsinteressen.

Ländern und deckt mit seinen Anlagelösungen alle Regionen, Branchen und großen Anlageklassen ab. Für österreichische, Adam Lessing, Head

tschechische, slowakische, polnische und ungarische Kunden

of Central and Eastern

verwaltet Fidelity International ein Fondsvermögen von 3,32

Europe, Fidelity Int.

Milliarden Euro (weltweit: 258 Milliarden Euro). Unter der Mar-

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: A-1070 Wien, Mariahilfer Straße 36 Verwaltetes Fondsvolumen weltweit (31.12.2016): 258 Mrd. € Gründung: 1969 www.fidelity.at

KATHREIN PRIVATBANK ° KATEGORIE KLEINE KAG „INSGESAMT“ „VERMÖGEN SORGSAM VERMEHREN.“ Die 1923 ge-

Sicherheit einer großen internationalen Bankengruppe. Kun-

gründete Kathrein Privatbank ist eine der führenden

den profitieren von der Flexibilität, Erfahrung und Tradition

österreichischen Privatbanken. Ihre Kernkompetenz liegt in

einer exklusiven Privatbank, die ihr Handeln an Kernwerten wie

der Verwaltung von Stiftungs- und Privatvermögen. In der Ver-

Transparenz, Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit ausrichtet.

mögensstrukturierung und -verwaltung hat sich Kathrein als Spezialist des Quantitativen Investmentstils unter dem LeitHarald Holzer, stellv.

satz „Vermögen sorgsam vermehren“ etabliert.

Vorstandsvorsitzender,

Als Tochter der Raiffeisen Bank International AG verbinden sich

Kathrein Privatbank AG

dabei die Vorteile einer serviceorientierten Privatbank mit der

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: A-1010 Wien, Wipplingerstraße 25 Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2016): 3,5 Mrd. € Gründung: 1923 www.kathrein.at

FLOSSBACH VON STORCH ° KATEGORIE GROSSE KAG „GEMISCHTE FONDS“ KONSEQUENT UNABHÄNGIG. Flossbach von Storch ist ei-

unabhängig und frei von der Einflussnahme Dritter, bildet das

ner der größten bankenunabhängigen Vermögensverwalter in

Fundament der Anlagestrategie; eine Strategie, die aktiv ist

Deutschland – und nach wie vor im Eigentum seiner Gründer

und kaufmännisch geprägt. Die Chancen einer Anlage müs-

und leitenden Angestellten. Mehr als 150 Mitarbeiter küm-

sen stets deutlich größer sein als die Risiken.

mern sich um ein Vermögen von über 30 Milliarden Euro. Flossbach von Storch steht für Multi-Asset. Vermögen erhalten Bert Flossbach,

und mehren, indem man es auf verschiedene Anlageklassen

Gründer und Vorstand,

aufteilt – ein Teil der Firmen-DNA. Die Anlagephilosophie fin-

Flossbach von Storch AG

det sich in allen Fonds und Mandaten wieder. Das Weltbild,

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: D-50679 Köln, Ottoplatz 1 Verwaltetes Vermögen (per 31.12.2016): 30 Mrd. € Gründung: 1998 www.flossbachvonstorch.de

KATHREIN PRIVATBANK ° KATEGORIE KLEINE KAG „GEMISCHTE FONDS“ QUANTITATIVER INVESTMENTSTIL. Die Kathrein Privatbank

statistischen Methoden, wobei Kathrein mit internationalen Re-

hat sich In der Vermögensstrukturierung und -verwaltung als

search-Instituten kooperiert. Die daraus abgeleiteten Modelle

Spezialist des Quantitativen Investmentstils etabliert. Kathrein

spiegeln sich seit Jahren erfolgreich in den Asset Allocation

folgt bei Veranlagungsentscheidungen einem klar definierten

Fonds der „Mandatum-Reihe“ wider.

methodischen Ansatz. Ziel ist es, Möglichkeiten für eine Performance-Verbesserung zu identifizieren und objektive Florian Mayer,

ökonomische Kriterien für Investitionsentscheidungen zu ent-

Portfoliomanager,

wickeln. Grundlage des Quantitativen Investmentstils bildet die

Kathrein Privatbank AG

systematische Analyse von kapitalmarktrelevanten Daten mit

72 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: A-1010 Wien, Wipplingerstraße 25 Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2016): 3,5 Mrd. € Gründung: 1923 www.kathrein.at

ADVERTORIAL

BRUNO WALTER FINANCE SA

Proaktives Investment-Management

S

eit ihrer Gründung 2005 ist die Bruno Walter Finance SA auf langfristige Anlagestrategien ausgerichtet, die im Rahmen ihrer Portfolio-Analyse sowie ihres Portfolio-Managements zum Einsatz kommen. Vermögenserhalt und -zuwachs stehen im Fokus. Postulate, die im Management der beiden Fonds des Hauses erfolgreich umgesetzt werden. Einer davon, der Allround QUADInvest Growth, wird beim diesjährigen Lipper Fund Award wieder, diesmal sogar mit zwei Preisen ausgezeichnet.

Die Bruno Walter Finance SA ist ein schweizerischer Vermögensverwalter, der in Montreux am Genfer See beheimatet ist. Das Unternehmen, eine Aktiengesellschaft, ist Bewilligungsträger der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA), Mitglied im Schweizerischen Verband der Vermögensverwalter und ist auf die Bereiche Vermögensverwaltung, Finanzberatung und Fonds-Management spezialisiert.

Beim Verwaltungsauftrag entwerfen die Vermögensmanager eine individuelle, auf das jeweilige Risikoprofil des Klienten abgestimmte Allokation. Die Beratungsleistung „Family Office“ inkludiert neben dem umfassenden Vermögensmanagement die administrative Unterstützung, die Vermögenskonsolidierung sowie den Zugang zum Netzwerk der Finanzspezialisten der Bruno Walter SA. FONDS-STRATEGIEN

BERATUNGSANSÄTZE Alle Beratungsmodelle basieren auf einer Topdown-Anlagestrategie, das gilt für das klassische Beratungsmandat, den Verwaltungsauftrag sowie die High End-Beratungslösung des Family Office. Beim Beratungsmandat werden die Investment-Ausrichtung vom Anleger vorgegeben. Das Beratungsteam von Bruno Walter entwickelt danach entsprechende Empfehlungen, mit denen diese Zeile auch erreicht werden können.

BRUNO WALTER WIRTSCHAFTSSZENARIEN: Weiterhin schwache Konjunktur Beschleunigung des Wachstums und verhaltene Inflation Beschleunigung des Wachstums und der Inflation Rezession Exogener Schock

OLIVIER WALTER, CEO Bruno Walter Finance SA

Die von der Bruno Walter SA gelebte Strategie wird in zwei Aktienfonds, die in Blue ChipWerte unterschiedlicher Sektoren investieren, umgesetzt. Die beiden Fonds unterscheiden sich durch die regionale Streuung. Der Multirange Allround QUADInvest USD Growth ist global orientiert (USA, Asia ex Japan, Japan e.a.) und investiert primär u.a. in die Sektoren Informationstechnologie, Healthcare, Consumer Discretionary, Energy e.a. Der Multipartner Allround QUADInvest EUR Fund investiert primär

ENTWICKLUNG DER FONDS 2016:

30%

Multirange Allround QUADInvest USD Growth bei 4,05 Prozent. Multipartner Allround QUADInvest

30%

EUR 1,9 Prozent.

20% 5% 15%

Für die gute Performance trugen vor allem die Bereiche E-Commerce, soziale Netze und die Hightech bei. Diese kompensierten weitestgehend die schwächere Performance des Gesundheitssektors.

in schweizerische und europäische Titel vergleichbarer Sektoren wie der Multirange-Fonds. Im Fokus stehen also Wachstumswerte, die nach fundamentalen Bewertungskriterien ausgewählt werden und die über ein überdurchschnittliches Gewinn- und Renditewachstumspotenzial verfügen. Der Multirange Fonds hat in diesem Jahr neben dem Lipper Award auch den Deutsche Fondspreis sowie den FERI EuroRating Award erhalten. Darüber hinaus wird der Fonds seit dem ersten Jahr seiner Auflage alljährlich mit dem Fünf Sterne Morningstar Rating ausgezeichnet. INVESTMENTUNIVERSUM Neben den erwähnten und beschriebenen Aktien sind in Investments in Wertrechte von Unternehmen aus anerkannten Ländern weiters in fest- und variabel verzinste Wertpapiere, Wandel- und Optionsanleihen und GeldmarktInstrumente möglich. Das Engagement in Zielfonds liegt bei rund zehn Prozent des Anlagevolumens. Der Cash-Anteil kann – so es der Markt erfordert – auf bis zu 49 Prozent angehoben werden. INVESTMENTAUSBLICK Das Börsenklima war von Volatilität geprägt, was auf die Wahlen in den USA, den Brexit, den Einbruch der Rohölpreise und deflationistische Befürchtungen (negative Zinssätze) für 2016 zurückzuführen war. Die Wachstumsprognosen liegen für 2017 in Europa bei 1,3 Prozent, in den USA über zwei Prozent. Die protektionistischen Tendenzen von Trumps Wahlprogramm sind zur Zeit noch schwer abzuschätzen. Gleichzeitig sorgen Konjunktur- und Steuerstimulierungsprogramme für positive Signale. Darüber hinaus sollten sich die geplanten Investitionen in eine überalterte Infrastruktur positiv auf das Wachstum auswirken. Die weniger expansive, von der Fed angekündigte Geldpolitik dürfte die Wirtschaft in einer ersten Phase nicht negativ beeinflussen. Europa steht vor einer großen politischen Herausforderung mit den Wahlen in Holland, Frankreich und Deutschland. www.walterfinance.ch

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

73

DIE GRUPPEN-SIEGER

FIRST STATE INVESTMENTS ° KATEGORIE GROSSE KAG „AKTIENFONDS“ UNABHÄNGIGE TEAMS . First State Investments ist eine

Anleihen, branchenübergreifende Wertpapiere und direkte In-

expandierende internationale Vermögensverwaltungsgesell-

frastrukturinvestments). Allen Teams gemeinsam ist ihr starkes

schaft mit Erfahrung in den verschiedensten Anlageklassen

Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Kundenvermö-

und -sektoren. First State zeichnet sich besonders durch die

gen und ihr langfristiger Anlagehorizont.

Unabhängigkeit ihrer Anlageteams aus. Jedes dieser Teams setzt sich aus erfahrenen Experten und Analysten zusamChris Turpin, Regional

men, die auf bestimmte Anlagebereiche spezialisiert sind

Managing Director EMEA,

und ihre eigene Anlagephilosophie verfolgen. Dabei decken

First State Investments

sie ein breites Spektrum an Anlageklassen ab (Aktien,

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: D-60327 Frankfurt, Westhafenplatz 1 Verwaltetes Fondsvolumen weltweit (per 31.12.2016): 138,8 Mrd. € Gründung: 1988 www.firststateinvestments.com

LUPUS ALPHA ° KATEGORIE KLEINE KAG „AKTIENFONDS“ INNOVATIVE ALPHA-STRATEGIEN . Als eigentümerge-

ren abgestimmt ist. Das Ziel von Lupus alpha ist, durch aktive,

führter, unabhängiger Asset Manager steht Lupus alpha seit

innovative Anlagestrategien einen nachhaltigen Mehrwert

mehr als 15 Jahren für spezialisierte Investmentlösungen.

für eine intelligente Portfoliodiversifikation institutioneller An-

Lupus alpha ist ein Pionier für europäische Nebenwerte und

leger zu liefern.

heute gleichzeitig einer der führenden Anbieter von liquiden alternativen Investmentkonzepten. Mehr als 60 Mitarbeiter, Ralf Lachmüller,

davon 30 Spezialisten im Portfolio-Management, engagieren

Managing Partner,

sich für eine überdurchschnittliche Performance und einen

Lupus alpha Asset Mgmt.

Service, der auf die individuellen Anforderungen der Investo-

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: D-60327 Frankfurt, Speicherstraße 49-51 Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2016): 8,7 Mrd. € Gründung: 2000 www.lupusalpha.de

BLACKROCK ° KATEGORIE GROSSE KAG „ANLEIHENFONDS“ GLOBAL PLAYER. BlackRock ist ein weltweit führender An-

an. Das Unternehmen beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter in

bieter von Investmentmanagement, Risikomanagement

mehr als 30 Ländern in Nord- und Südamerika, Europa,Asien,

und Beratung für institutionelle und private Anleger. Dazu

Australien, dem Mittleren Osten und Afrika. In Österreich ist

bietet man ein breites Spektrum an Produkten an, das Ver-

BlackRock seit 2007 mit einem eigenen Standort vertreten.

mögensverwaltungsmandate, Publikumsfonds, iShares® (börsengehandelte Indexfonds) und andere gepoolte InThomas Loszach,

vestmentvehikel umfasst. Zudem bietet BlackRock über

Director,

BlackRock Solutions® institutionellen Kunden Risikomanage-

BlackRock

ment, strategische Beratung und Investmentsystemlösungen

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse: A-1010 Wien, Graben 19/9 Verwaltetes Fondsvolumen weltweit (31.12.2016): 5.147 Mrd. USD Gründung: 1988 www.blackrock.com

T. ROWE PRICE ° KATEGORIE KLEINE KAG „ANLEIHENFONDS“ ANLEIHEN-SPEZIALIST. T. Rowe Price, 1937 von Thomas

der Höhe von über 768 Milliarden Euro in einer Vielzahl un-

Rowe Price Jr. gegründet, ist eine unabhängige Investment-

terschiedlicher Aktien und Rentenstrategien. Die Gesamtheit

gesellschaft, mit dem primären Ziel, Kunden zu helfen, ihre

der Vermögenswerte wird von der T. Rowe Price Unterneh-

langfristigen Anlageziele zu erreichen. Eigene umfassende

mensgruppe verwaltet.

Analysen, eine kollaborative Kultur und ein konsequenter, langfristiger Ansatz kennzeichnen die Anlagestrategie. Per Carsten Kutschera,

31. Dezember 2016 ist das Unternehmen in 45 Ländern

Head of Relationship

vertreten – in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Austra-

Mgmt.,T. Rowe Price

lien und im Nahen Osten. Es verwaltet Vermögenswerte in

74 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

STECKBRIEF DER FONDSGESELLSCHAFT Adresse D-60325 Frankfurt, Bockenheimer Landstr. 17/19 Verwaltetes Vermögen in der Gruppe (31.12.2016): 768 Mrd. € Gründung: 1937 www.trowprice.at

Im Gespräch mit Mike Della Vedova, T. Rowe Price

° LIPPER FUND AWARDS

Excellence in High Yield Bonds Das traditionelle US-Investmenthaus wurde von Lipper im Bereich „Best Group – Bond Small Company“ über drei Jahre in Deutschland und Österreich ausgezeichnet. Zudem wurde der European High Yield Bond Fund EUR A zum besten Fonds über drei und fünf Jahre in der Kategorie europäische Hochzinsanleihen gekürt. GELD °

Auf welche Themen sollten Anleger in

diesem Jahr bei europäischen Hochzinsanleihen ein Auge haben?

MIKE DELLA VEDOVA: Die technischen Faktoren bleiben günstig. Wir sehen für 2017 eine im Großen und Ganzen positive technische Konstellation. Voraussichtlich wird die Ausfallquote in Europa niedriger sein als im langfristigen Durchschnitt. Das Volumen der Neuemissionen lag in diesem Jahr bislang auf solidem Niveau. Der Zustrom von Anlagekapital war vergleichsweise stark, er lässt sich für die Zukunft allerdings schwerer vorhersagen und wird von vielen Faktoren beeinflusst werden (unter anderem vom Tempo des Zinsanstiegs in den USA).

setzt werden. Wie es in der Hinsicht weitergeht, könnte mit darüber entscheiden, welche Region 2017 am besten abschneidet. Wie sehen Sie die Rolle der EZB?

Von der Politik der EZB erwarten wir in diesem Jahr, dass sie den Markt für Hochzinsanleihen erneut maßgeblich stützen wird. Die Zusicherung der EZB vom Dezember, sie werde so lange Anleihen kaufen wie eben nötig, war aus Sicht der Anleger eine beruhigende Botschaft, die die Zweifel an der geldpolitischen Haltung der EZB in diesem Jahr verringert hat. Dennoch wird sich immer wieder die Frage stellen, was die EZB im Falle eines Inflationsanstieges tun wird.

CREDIT: beigestellt

Welche politischen Unsicherheiten könnten Wird Europa besser abschneiden als die USA?

sich auf die Wirtschaft nachteilig auswirken?

In den letzten Jahren hatte der Ölpreis maßgeblichen Anteil daran, welche Regionen die Nase vorn hatten. In diesem Jahr könnte die Politik eine wichtige Rolle spielen. Die Märkte wetten zurzeit darauf, dass Trump Konjunkturprogramme, Steuersenkungen und Deregulierung wie angekündigt in die Tat umsetzen wird. Ein Resultat davon ist die Erwartung, dass der Kreditzyklus in den USA in eine Verlängerungsphase treten wird. Die Wertentwicklung von US- gegenüber europäischen Hochzinsanleihen wurde hierdurch in letzter Zeit gestärkt. Noch herrscht allerdings keine Klarheit, ob und wie die geplanten Maßnahmen am Ende umge-

In Europa stehen 2017 viele Wahlen an, unter anderem in Frankreich und Deutschland. Auch die Brexit-Pläne werden weiter für Schlagzeilen sorgen. Ein weiteres bedeutendes Risiko sind die Aussichten für die chinesische Wirtschaft. Jedes dieser Themen hat das Potenzial, Phasen der Volatilität und Risikoscheu an den Finanzmärkten auszulösen. Europäische Hochzinsanleihen wären davon auf Grund ihrer Sensibilität für Risikowahrnehmungen der Marktteilnehmer besonders betroffen. Alles in allem hält das Team die fundamentalen Rahmenbedingungen und die technischen Faktoren, die das Hochzinssegment in Europa stützen, für robust.

Wie schon 2016 dürfte Volatilität jedoch ein beherrschendes Thema bleiben. Für uns hat die Titelauswahl oberste Priorität. Sie wird mehr als jeder andere Faktor über die absoluten und relativen Renditen entscheiden.

www.troweprice.com

DAS UNTERNEHMEN IN KÜRZE T. Rowe Price wurde 1937 gegründet. Die weltweit tätige Investmentgesellschaft verwaltet ein breites Spektrum von Aktien-, Anleihe- und Multi-Asset-Strategien. Ende 2016 betrug das betreute Kundenvermögen 768,7 Mrd. EUR, und die Zahl der Mitarbeiter lag bei über 6.000.* Die 1971 gegründete Anleihesparte hatte Ende 2016 einen Anteil am verwalteten Vermögen von 178,9 Mrd. EUR. Kennzeichnend für den Ansatz von T. Rowe Price ist die gezielte Wertpapierauswahl auf der Basis rigoroser Analysen – sie bildet auch bei der 2011 aufgelegten European High Yield Strategy den Dreh- und Angelpunkt. Mike Della Vedova, leitender Fondsmanager der Strategie, besitzt langjährige Erfahrung mit europäischen Hochzinsanleihen und kennt den Markt von Beginn an.

*Die Gesamtheit der Vermögenswerte wird von der T. Rowe Price Unternehmensgruppe verwaltet. Zur T. Rowe Price Unternehmensgruppe gehören T. Rowe Price Associates, Inc., T. Rowe Price International Ltd, T. Rowe Price Hong Kong Limited, T. Rowe Price Singapore Private Ltd. und T. Rowe Price (Canada), Inc.

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MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

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DIE BESTEN ABSOLUTE RETURN-FONDS

Unabhängig von Anleihen- und Aktienmärkten Vermeidung von Verlusten. Das Ziel der Absolute Return-Fonds ist es, Renditen über dem Geldmarkt zu erzielen bei gleichzeitig niedrigen Schwankungsbreiten und der weitgehenden Vermeidung von Verlusten. Dies ist vor allem mit breit angelegten, flexibel gemanagten Anleihenportfolios zu erzielen unter Bedachtnahme von Zins- und Währungsveränderungen. Als Alternative bieten sich aber auch konservative trendfolgende Mischfonds an.

ABSOLUTE RETURN EUR LOW ANLEIHEN PLUS. In dieser Kategorie tummeln sich 51 Fonds,

reich wird der Ascensio-Fonds vom KCM Kathrein Pfandbrief+

deren Anlagestrategien hauptsächlich dem Kapitalerhalt

von der Kathrein Capital Management überflügelt.

dienen, gleichzeitig aber eine über dem Geldmarkt liegende Rendite anstreben. Zu diesem Zweck kommen vor allem

SIEGER 5 JAHRE

Anleihenstrategien in Betracht. Auch heuer gewann im FünfJahres-Zeitraum der Ascensio II Absolute Return Bond Fund. Er

Management Fondsvolumen

Karl Stöbich,

wurde 1999 aufgelegt, verfügt derzeit über ein Vermögen von

Geschäftsführer,

SIEGER 3 JAHRE

4,6 Millionen Euro und wird von der in Linz ansässigen WSS

WSS Vermögensmgmt.

Vermögensmanagement GmbH verwaltet. Im Drei-Jahres-Be-

Management Fondsvolumen

ASCENSIO II ABSOLUTE RETURN BOND FUND

WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 5 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 6,19 % + 2,57 %

KCM KATHREIN PFANDBRIEF +

Kathrein Capital Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 11 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– + 3,47 %

ABSOLUTE RETURN EUR MEDIUM KONSERVATIV. Der von Peter Ladreiter verwaltete Value In-

anleihen entspricht, langfristig ein durchschnittlicher Ertrag

vestment Fonds Klassik ist neben dem Value Investmentfonds

von rund drei bis fünf Prozent p.a. erzielt werden.

Basis nicht nur der konservativste der Dreier-Fonds-Serie (Klassik, Basis und Chance), sondern mit einem Fondsvolumen von

SIEGER 5 JAHRE

728 Millionen Euro auch der mit Abstand schwergewichtigste. Aufgelegt wurde der Fonds bereits im Oktober 1996. Zu dem

Management Fondsvolumen

Peter Ladreiter,

gemischten Anleihenportfolio fügt Ladreiter rund 30 Prozent

Geschäftsleiter,

SIEGER 3 JAHRE

Aktien hinzu, die aber in schlechten Martkphasen abgesichert

Security KAG

werden. Damit soll bei einem Risiko, das etwa dem von Staats-

Management Fondsvolumen

VALUE INVESTMENT FONDS KLASSIK

Security KAG Ertrag 5 Jahre p.a. 728 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 7,81 % + 4,27 %

PIONEER FUNDS - MULTI-STRATEGY GROWTH Pioneer Investments Ertrag 5 Jahre p.a. 354 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 5,48 % + 5,27 %

ABSOLUTE RETURN EUR HIGH UNTERSCHIEDLICHE STRATEGIEN. Die Kategorie umfasst

gemanagte DJE - Zins & Dividende, dessen Fondsvolumen im

insgesamt 60 Fonds – vor allem flexibel gemanagte gemischte

Jahr 2016 von 167 auf 403 Millionen Euro zunahm.

Fonds, die das Aktienrisiko in schlechten Börsenphasen reduzieren. Sehr gute Arbeit leistet hier Frank Zinnecker, der auch

SIEGER 10 JAHRE

heuer wieder mit dem rund 50 Millionen Euro schweren HAIG Return Global im Zehn-Jahres-Bereich den ersten Platz er-

Management Fondsvolumen

Frank Th. Zinnecker

ringen konnte. Zinnecker ist seit 1974 Fondsmanager und

Geschäftsführer,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

verwaltet den im Jahr 2003 aufgelegten Siegerfonds als Sub-

HollyHedge Consult

berater. Sieger über fünf und drei Jahre ist der von Jan Ehrhardt

Management Fondsvolumen

76 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

HAIG RETURN GLOBAL

Hauck & Aufhäuser Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,94 % 50 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,95 %

DJE - ZINS & DIVIDENDE

DJE Kapital AG Ertrag 5 Jahre p.a. 403 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 8,96 % + 9,21 %

Gewinne aus Anleihen und zum Teil auch aus Währungen Die Verschuldung von Staaten ist noch immer ein brisantes Thema. Das führt zu Verwerfungen an den Anleihenmärkten. Hohe Gewinne konnten vergangenes Jahr wieder mit Anleihen schlechter Bonität erzielt werden. Anleihen mit anhaltend guter Bonität dienen hingegen als sicherer Hafen. Gute Fondsmanager schlagen aus diesen Zinsänderungen Profite. Mit Anleihen in lokalen Währungen kann ein zusätzliches Körberlgeld verdient werden.

ANLEIHEN EUR HEIMVORTEIL. Die Kategorie „Anleihen in Euro“ umfasst 166

vestment Grade Euro Aggregate Bond wird von London aus

Fonds und ist besonders für risikoaverse Anleger interessant.

von Mark Dowding und Russel Matthews gemanagt.

Im Durchschnitt konnte mit diesen Fonds in den vergangenen zehn Jahren ein kumulierter Ertrag von 36,4 Prozent erzielt

SIEGER 10 JAHRE

werden. Der Allianz Invest Rentenfonds legte in diesem Zeit-

ALLIANZ INVEST RENTENFONDS

Allianz Invest KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,59 % 153 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,98 %

raum kumuliert um 71,5 Prozent zu. Das bescherte ihm heuer

Management Fondsvolumen

Anton Kuzmanoski,

den ersten Platz im Zehn-Jahres-Zeitraum. Verwaltet wird der

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE BLUEBAY INV. GRADE EURO AGGR. BOND

Fonds seit April 2006 von Anton Kuzmanoski, der im Portfolio

Allianz Invest KAG

rund 80 Positionen hält. Der wesentlich größere Bluebay In-

Management Fondsvolumen

BlueBay Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 1.693 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 9,07 % + 6,18 %

ANLEIHEN EUR KURZE LAUFZEITEN GERINGES ZINSÄNDERUNGSRISIKO. Carlos Galvis ma-

ten Rang ablaufen, der von Anton Kuzmanoski und Sebastian

nagte den Carmignac Sécurité von April 2011 bis April 2014.

Klimonczyk, beide Allianz Invest KAG, gemanagt wird.

Dann löste ihn Keith Ney ab, der auch langjährige Erfahrungen im Long/Short-Bereich mitbrachte. Er verwaltet im Fonds 12,3

SIEGER 10 JAHRE

Milliarden Euro (Anfang 2016 waren es „erst“ sieben Milliarden

CARMIGNAC SÉCURITÉ

Carmignac Gestion Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,22 % 12.266 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,52 %

Euro).Rund drei Viertel des Fondsvermögens sind in kurzlaufen-

Management Fondsvolumen

Keith Ney,

de, in Euro denominierte Staats- und Unternehmensanleihen

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

veranlagt. Über den Zeitraum von fünf und drei Jahren konnte

Carmignac Gestion

ihm aber der wesentlich kleinere Allianz Invest Eurorent den ers-

Management Fondsvolumen

ALLIANZ INVEST EURORENT

Allianz Invest KAG Ertrag 5 Jahre p.a. 107 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 3,60 % + 2,49 %

ANLEIHEN EUR INFLATIONSINDEXIERT SCHUTZ VOR GELDENTWERTUNG. Die Europäische Zen-

Schnitt erzielten die Fonds in dieser Kategorie über zehn Jahre

tralbank (EZB) verfolgt auch heuer eine expansive Geldpolitik

kumuliert 35,7 Prozent und über fünf Jahre 20,7 Prozent.

und sorgt für anhaltend niedrige Zinsen. Nach Jahren der In-

NOMURA REAL RETURN FONDS

tervention keimt aber langsam wieder Inflation auf. In diesem

SIEGER 10 UND 3 JAHRE

Zyklus sind inflationsgeschützte Anleihen wieder durchaus

Nomura Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,56 % 140 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,04 %

KBC BONDS INFLATION-LINKED BONDS

interessant. Als Sieger in der 22 Fonds umfassenden Ver-

Management Fondsvolumen

Holger Brauer,

gleichsgruppe löste heuer der Nomura Real Return Fonds im

Fondsmanager,

SIEGER 5 JAHRE

Zehn- und Drei-Jahres-Bereich den KBC Inflation-Linked Bonds

Nomura Asset Mgmt.

ab, der heuer im Fünf-Jahres-Zeitraum reüssieren konnte. Im

Management KBC Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 776 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 5,19 % + 4,31 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

77

DIE BESTEN ANLEIHENFONDS

ANLEIHEN EUR UNTERNEHMEN WACHSENDES SEGMENT. Die zum Teil negativen Renditen

bei Euro-Staatsanleihen lässt viele Anleger nach Alternativen suchen. Und diese fanden sie in Unternehmensanleihen. Be-

APOLLO EURO CORPORATE BOND FUND

SIEGER 10 JAHRE

Muzinich & Co. Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,83 % 286 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,11 %

Management Fondsvolumen

reits 113 Fonds bieten in diesem Segment aktiv gemanagte

SIEGER 5 JAHRE

Portfolios an. Über zehn Jahre liegt hier zum wiederholten Male der Apollo Euro Corporate Bond Fund an erster Stelle.

Management Fondsvolumen

Tatjana Greil-Castro,

Fondsmanagerin Tatjana Greil-Castro investiert vor allem im

Fondsmanagerin,

SIEGER 3 JAHRE

Investmentgrade-Bereich. Über fünf und drei Jahre gewannen

Muzinich & Co.

zwei Schroder-Fonds, die von Patrick Vogel verwaltet werden.

Management Fondsvolumen

SCHRODER ISF EURO CORPORATE BOND

Schroder Investment Ertrag 5 Jahre p.a. 8.039 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 6,36 % + 5,07 %

SCHRODER ISF EURO CREDIT CONVICTION

Schroder Investment Ertrag 5 Jahre p.a. 1.022 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– + 5,76 %

ANLEIHEN EUR HOCHZINS GEMANAGTES BONITÄTSRISIKO. Im Vergleich zu den

Fonds, die ausschließlich in Unternehmensanleihen investieren, kaufen High Yield-Fonds auch Staatsanleihen mit

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

geringerer Bonität (etwa BBB bis B). Das eröffnet zusätzliche

SIEGER 5 JAHRE

Gelegenheiten, die insbesondere der Siegerfonds über zehn

UBS (LUX) BOND FUND - EURO HIGH YIELD

UBS Asset Mgmt. (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,01 % 3.411 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,73 %

CANDRIAM BONDS EURO HIGH YIELD

Candriam France Ertrag 5 Jahre p.a. 2.254 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

Jahre, der UBS (Lux) Bond Fund - Euro High Yield, zu nutzen ge-

Management Fondsvolumen

Craig G. Ellinger,

wusst hat. Der Fonds legte in den vergangenen zehn Jahren

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

– trotz zwischenzeitlicher Finanzkrise – um satte 97,0 Prozent

UBS Asset Mgmt. (UK)

zu, der Durchschnitt liegt „nur“ bei 68,4 Prozent.

Management Degroof Petercam A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 33 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 9,66 % + 5,62 %

DPAM BONDS EUR CORPORATE HIGH YIELD – + 7,85 %

ANLEIHEN EUROPA BREIT GESTREUT. Reinhold Zeitlhofer gewann in dieser Kate-

ten. Mit dieser Strategie konnte der Fonds über zehn Jahre um

gorie wie auch im vergangenen Jahr in allen drei bewerteten

72,7 Prozent zulegen, was ihm den Sieg in diesem Zeitraum

Zeiträumen den ersten Platz. Sein Portfolio weist mehr als

einbrachte.Auch im Fünf- und Drei-Jahres-Bereich gewann der

300 Einzelpositionen auf und investiert zu knapp 30 Prozent

Fonds mit einem Wertzuwachs von 47,2 bzw. 20,5 Prozent.

in Anleihen osteuropäischer Emittenten. Die Diversifikation im Portfolio wird zusätzlich durch die Investition in einzelne Reinhold Zeitlhofer,

Subfonds, wie zum Beispiel den Kepler High Grade Corporate

Fondsmanager,

Rentenfonds, gesteigert. Damit hält Fondsmanager Reinhold

Kepler-Fonds KAG

Zeitlhofer das Risiko gering, generiert jedoch höhere Rendi-

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE

Management Fondsvolumen TER

KEPLER EUROPA RENTENFONDS

Kepler-Fonds KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,61 % 249 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,03 % 0,64 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,39 %

ANLEIHEN EUROPA HOCHZINS NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN. Die Fonds in dieser

verwaltet wird, mit einem Wertzuwachs von 101,1 Prozent das

Kategorie investieren vor allem in Unternehmensanleihen,

Kapital der Anleger glatt verdoppeln.

die ein Rating von BBB oder niedriger aufweisen. Das Jahr 2008 war mit dem starken Rückgang der Anleihenkurse ein

SIEGER 10 JAHRE

Horrorjahr. Die Fonds mussten 2008 ein Minus zwischen 35 und 50 Prozent einstecken. Die Erholung erfolgte im Jahr da-

Management Fondsvolumen

Raffaella Tommaselli,

rauf mit plus 70 bis 100 Prozent. Langfristig gesehen – über

Fondsmanagerin,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

zehn Jahre – konnte der Top-Fonds, Eurizon Easyfund Bond

Eurizon Capital

High Yield, der von der in Mailand ansässigen Eurizon Capital

Management Fondsvolumen

78 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

EURIZON EASYFUND BOND HIGH YIELD Eurizon Capital Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,23 % 3.428 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,18 %

T ROWE EUROPEAN HIGH YIELD BOND T. Rowe Price Ertrag 5 Jahre p.a. +10,53 % 681 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,61 %

So ein Streber. 2014, 2015, 2016 und 2017 Klassenbester: Die KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft wurde erneut für ihre hochwertige Produktpalette ausgezeichnet. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland zählt die Tochter der Raiffeisenlandesbank OÖ das vierte Jahr in Folge zu den herausragenden Vermögensverwaltern – u.a. bei den Forndsanalysehäusern FERI und Lipper. Setzen Sie auf ausgezeichnete Geldanlage mit KEPLERFonds. Mehr unter www.kepler.at Diese Marketingmitteilung stellt kein Angebot, keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung, Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf oder Finanzanalyse dar. Sie ersetzt nicht die Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Der aktuelle Prospekt (OGAW) sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher Sprache bei der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Europaplatz 1a, 4020 Linz, den Vertriebsstellen sowie unter www. kepler.at erhältlich.

www.kepler.at

ANLEIHEN EUROZONE – STAATSANLEIHEN SPARBUCH-ALTERNATIVE. Herbert Steindorfer konnte sich

heuer mit dem s Waldviertel Bond im Zehn-Jahres-Zeitraum mit einem kumulierten Ertrag von 61,5 Prozent gegen 35 Kon-

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

kurrenten durchsetzen. Im Durchschnitt erzielten Fonds in

SIEGER 5 JAHRE

dieser Kategorie über den genannten Zeitraum 43,5 Prozent. Steindorfer verwaltet den Fonds bereit seit seiner Auflage im

Management Fondsvolumen

Herbert Steindorfer,

Mai 2006. Der Fonds beinhaltet derzeit rund 40 Positionen,

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

zeichnet sich durch eine sehr niedrige jährliche Umschlags-

Erste Sparinvest KAG

rate (6%) und relativ geringe Gebühren (TER: 0,64%) aus.

Management Fondsvolumen

S WALDVIERTEL BOND

Erste Sparinvest KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,91 % 67 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,18 %

DEUTSCHE INVEST I EURO-GOV BONDS

Deutsche Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 1.551 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 6,76 % + 5,45 %

BLUEBAY INV. GRADE EURO GOV. BOND

BlueBay Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 1.393 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– + 6,79 %

ANLEIHEN GLOBAL VOLKSWIRTSCHAFTLICHE EXPERTISE. Der diesjährige

SIEGER 10 JAHRE

TEMPLETON GLOBAL TOTAL RETURN

Management Fondsvolumen

Franklin Templeton Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,69 % 17.952 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,73 %

die 165 Fonds umfasst. Mit 18 Milliarden Euro ist er ein absolu-

SIEGER 5 JAHRE

NEW CAPITAL GLOBAL VALUE CREDIT

tes Schwergewicht. Fondsmanager Michael Hasenstab ist seit

Siegerfonds im Zehn-Jahres-Zeitraum, der Templeton Global Total Return, gewann seit 2012 jedes Jahr in dieser Kategorie,

2003 für den Templeton Global Total Return verantwortlich und

Management EFG Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,70 % Fondsvolumen 288 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,26 %

Michael Hasenstab,

hat im vergangenen Jahr die Anzahl der Positionen auf etwa

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

220 halbiert. Ebenso verringerte er die Duration im Portfolio

Franklin Templeton

und erhöhte die Cashquote auf zeitweise bis zu 50 Prozent.

Management Fondsvolumen

AB SICAV I GLOBAL PLUS FIXED INCOME

AllianceBernstein Ertrag 5 Jahre p.a. – 411 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,96 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

79

DIE BESTEN ANLEIHENFONDS

ANLEIHEN GLOBAL – EURO GEHEDGED KEIN WÄHRUNGSRISIKO. Albert Jalso managt seit Septem-

des Portfolios hat er in Investment Grade-Anleihen veranlagt

ber 2011 den Russel Investments Global Bond, der insgesamt

(BBB- oder besseres Rating nach Standard & Poor’s). In der

ein Fondsvolumen von rund zwei Milliarden Euro aufweist. Die

Euro-gehedgten Variante, dem Siegerfonds, werden die Posi-

zum Euro gehedgte Tranche macht etwa ein Fünftel davon aus.

tionen über Währungsfutures zum Euro abgesichert.

Im vergangenen Jahr gewann der Fonds ebenfalls im ZehnJahres-Zeitraum den ersten Platz, heuer steht er in allen drei Albert Jalso,

bewerteten Zeiträumen auf dem Siegerstockerl. Bei der Ver-

Fondsmanager,

waltung des Fonds legt Jalso mit rund 1.500 Einzelpositionen

Russell Investments

auf eine extrem breite Streuung der Assets Wert, gut drei Viertel

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE

Management Fondsvolumen TER

RUSSELL GLOBAL BOND EURO HDG.

Russell Investments Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,49 % 437 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,78 % 1,04 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,10 %

ANLEIHEN GLOBAL – UNTERNEHMEN GLOBALE EXPERTISE. 32 global anlegende Unternehmens-

ganz knapp vom wesentlich kleineren M&G Global Corporate

anleihen-Fonds sind in Österreich zum Vertrieb zugelassen,

Bond geschlagen, der ebenfalls in US-Dollar denominiert ist.

24 davon existieren mehr als fünf Jahre. Der Siegerfonds im Fünf-Jahres-Bereich, der SLI Global Corporate Bond, wird seit

SIEGER 5 JAHRE

Juni 2011 von Craig Macdonalds gemanagt, der das Portfolio

SLI GLOBAL CORPORATE BOND

mit rund 450 Positionen breit gestreut hat. Zugute kam Mac-

Management Standard Life Investments Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,18 % Fondsvolumen 603 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,63 %

Craig Macdonald,

donald in den vergangenen fünf Jahren der Dollaranstieg um

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

rund 20 Prozent, denn der Fonds wird auf Dollarbasis (ge-

Standard Life Investments

hedged) geführt. Im Drei-Jahres-Bereich wurde der SLI-Fonds

Management M&G Investment Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 27 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,49 %

M&G GLOBAL CORPORATE BOND

ANLEIHEN GLOBAL – HOCHZINS SATTE RENDITEN. Der Siegerfonds AllianceBernstein-Glo-

bal High Yield ist mit einem verwalteten Volumen von gut 20 Milliarden Euro das absolute Schwergewicht in dieser Anlagekategorie. Er zeigt über zehn Jahre die beste konsistente

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

AB FCP I-GLOBAL HIGH YIELD PORTFOLIO AllianceBernstein Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,36 % 20.219 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,48 %

SIEGER 5 JAHRE MORGAN STANLEY GLOBAL HIGH YIELD BOND

Prozent überdurchschnittlich hoch ist. Bemerkenswert ist, dass

Management Fondsvolumen

Morgan Stanley Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,05 % 356 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,39 %

Gershon Distenfeld,

seit Anbeginn des Fonds, im September 1997, das damals ein-

Director of High Yield,

SIEGER 3 JAHRE

AllianceBernstein

und Paul Denoon noch heute den Fonds verwaltet.

Management Fondsvolumen

HENDERSON HF GLOBAL HIGH YIELD BOND

gesetzte Manager-Trio Gershon Distenfeld, Douglas Peebles

Rendite, obwohl die jährliche Gesamtkostenquote von 1,82

Henderson Global Ertrag 5 Jahre p.a. – 56 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,11 %

ANLEIHEN GLOBAL – INFLATIONSGEBUNDEN DAS PHANTOM DER MÄRKTE. Die Angst vor Inflation hat

nen Euro schwere Fonds in diesem Zeitraum weit über dem

seit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken die Märkte

Durchschnitt seiner Peer Group von 16,1 Prozent.

überschattet. Erst seit etwa einem halben Jahr ist Inflation aber wieder ein Thema, inflationsgesicherte Anleihen sind

SIEGER 5 JAHRE

seither wieder attraktiv. In Österreich sind 19 Fonds dieser As-

HSBC GIF GLOBAL INFLATION LINKED BOND HSBC Global A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,28 % 253 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,56 %

setklasse zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Zum Sieger

Management Fondsvolumen

Julien Renoncourt,

gekürt wurde heuer im Fünf-Jahres-Zeitraum neuerlich der

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

HSBC GIF Global Inflation Linked Bond. Mit einem kumulierten

HSBC Global A.M.

Wertzuwachs von 42,2 Prozent liegt der mit rund 253 Millio-

Management Standard Life Investments Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,97 % Fondsvolumen 226 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,77 %

80 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

SLI SICAV GLOBAL INFLATION-LINKED BOND

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Quelle: Insight, Stand: 31. Dezember 2016.

Der Wert von Investments kann sinken. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass Anleger den investierten Betrag nicht in voller Höhe zurückerhalten. Eine vollständige Übersicht der Risiken dieser Fonds finden Sie im Verkaufsprospekt oder in den weiteren Produktunterlagen. Vor einem Investment sollten Anleger den aktuellsten Verkaufsprospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) des entsprechenden Fonds aufmerksam lesen. Diese Dokumente finden Sie auf www.bnymellonim.com. Investments sollten nicht als kurzfristig betrachtet und in der Regel mindestens fünf Jahre gehalten werden. Die Fonds sind Teilfonds der BNY Mellon Global Funds, plc, einer nach irischem Recht gegründeten offenen Investmentgesellschaft mit variablem Kapital, beschränkter Haftung und Haftungstrennung zwischen den einzelnen Teilfonds. Das Unternehmen ist von der Zentralbank Irlands als OGAW-Fonds zugelassen. Die Verwaltungsgesellschaft ist BNY Mellon Global Management Limited, die von der Zentralbank Irlands zugelassen ist und von dieser auch beaufsichtigt wird. Eingetragener Firmensitz: 33 Sir John Rogerson’s Quay, Dublin 2, Irland. Der Wert der von Insight Investment verwalteten Kundengelder basiert auf dem Wert aller physischen Wertpapiere und Verbindlichkeiten. In Österreich sind der aktuelle Verkaufsprospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen kostenlos bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien erhältlich. Bei BNY Mellon handelt es sich um den Markennamen der The Bank of New York Mellon Corporation sowie deren Tochtergesellschaften. Dieses Dokument wird in Österreich von BNY Mellon Investment Management EMEA Limited, BNY Mellon Centre, 160 Queen Victoria Street, London EC4V 4LA, herausgegeben. Registriert in England unter der Nummer 1118580. Reguliert und autorisiert nach den Aufsichtsbestimmungen der Financial Conduct Authority. AB00085-003 – gültig bis 31. August 2017. T5424 03/17

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ANLEIHEN GLOBAL USD-GEHEDGED FÜR US-DOLLAR-FANS. Die auf US-Dollar abgestimmten

ter Stelle. Verwaltet wird der Fonds seit 2012 von Dan Ivasync,

Anleihen-Fonds bilden mit 16 zum Vertrieb in Österreich

dem Nachfolger von Bill Gross.

zugelassenen Produkten eine kleine Kategorie. Im Fünf-Jahres-Bereich konnte sich hier Fondsmanager Grégoire Pesques

SIEGER 5 JAHRE

mit dem Amundi Funds Bond Global Corporate gegen 12 Konkurrenten durchsetzen. Im Drei-Jahres-Bereich liegt der mit

Management Fondsvolumen

Grégoire Pesques,

einem Fondsvolumen von umgerechnet mehr als 20 Milliar-

Head of Global Corporate,

SIEGER 3 JAHRE

den Euro extrem schwergewichtige PIMCO GIS Income mit

Amundi Asset Mgmt.

einer kumulierten Rendite von 52,1 Prozent (in Euro) an ers-

Management Fondsvolumen

AMUNDI FUNDS BOND GLOBAL CORPORATE Amundi Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. +10,13 % 481 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,24 %

PIMCO GIS INCOME (USD)

Pacific Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 20.099 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,98 %

ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL HARTWÄHRUNG RENNER IN HARTWÄHRUNG. In der Kategorie Anleihen EM

Global in Hartwährung rittern 102 Fonds um die Anlegergunst. Von 2009 bis Mitte 2012 wiesen sie satte Renditen zwischen

SIEGER 10 JAHRE

NN (L) EM DEBT (HC)

Management NN Investment Partners Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,95 % Fondsvolumen 2.843 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,43 %

WIP EM. MARKETS FIXED INCOME FUND

zehn und 20 Prozent pro Jahr auf. 2013 lag der Durchschnitt

SIEGER 5 JAHRE

bei minus 12,2 Prozent. Trotz der zwischenzeitlichen Rück-

Prudential Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,65 % 71 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,72 %

ASHMORE SICAV EMERGING MARKETS DEBT

schläge konnte der Siegerfonds, NN (L) EM Debt, über die

Management Fondsvolumen

Marco Ruijer,

vergangenen zehn Jahre um 135,8 Prozent zulegen, über die

Lead Portfoliomanager,

SIEGER 3 JAHRE

vergangenen fünf Jahre um 64,3 Prozent. Verantwortlich für

NN Investment Partners

den Fonds ist seit März 2013 Marco Ruijer.

Management Fondsvolumen

Ashmore Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,73 % 920 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,51 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

81

DIE BESTEN ANLEIHENFONDS

ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL LOKALWÄHRUNG PLUS WÄHRUNGSSPEKULATION. Anleihen in Landes-

die vergangenen zehn Jahre einen Wertzuwachs von 111,8

währungen können neben den Kuponerträgen auch

Prozent erzielen. Der Durchschnitt liegt hier bei 51,4 Prozent.

Währungsgewinne bieten. Und besonders die Währungen der Wachstumsmärkte profitieren von tendenziellen Upgrades

SIEGER 10 UND 5 JAHRE TEMPLETON EMERGING MARKETS BOND

in dieser Kategorie konnte sich auch heuer wieder Starfonds-

Management Fondsvolumen

Franklin Templeton Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,79 % 3.821 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,46 %

Michael Hasenstab,

manager Michael Hasenstab mit dem Templeton Emerging

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

Franklin Templeton

bereits seit August 2006 verantwortlich und konnte damit über

Management Fondsvolumen

DPAM L BONDS EMERGING MARKETS SUST.

Markets Bond als Sieger durchsetzen. Er ist für diesen Fonds

der Bonitätsstufen durch Ratingagenturen. Von den 75 Fonds

Degroof Petercam Ertrag 5 Jahre p.a. 326 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– + 9,02 %

ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL UNTERNEHMEN BOND PICKING. In der 52 Fonds umfassenden Kategorie

drei Jahre konnte der ebenfalls mit der Lipper-Höchstnote „5“

gibt es nur 14 Produkte länger als fünf Jahre. Den Sieg erzielte

ausgezeichnete BNY Mellon EM Corporate Debt reüssieren.

dieses Jahr im Fünf-Jahres-Zeitraum der Goldman Sachs Emerging Market Corporate Bond, der im Mai 2011 aufgelegt

SIEGER 5 JAHRE

wurde und Ende 2016 ein Fondsvolumen von 397 Millionen Euro aufwies (Ende Februar bereits 476 Millionen Euro). Er

Management Fondsvolumen

Colm McDonagh, Leiter

konnte heuer den Sieger des vergangenen Jahres, den von

Schwellenländer Anleihen,

SIEGER 3 JAHRE

Pierre-Yves Bareau verwalteten zwei Milliarden Euro großen

Insight Investment

JPM Emerging Market Corporate Bond, knapp schlagen. Über

Management Fondsvolumen

GOLDMAN SACHS EM. MKTS. CORP. BOND Goldman Sachs Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,50 % 397 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,42 %

BNY MELLON EMERGING MKTS. CORP DEBT Insight Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 166 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,65 %

ANLEIHEN ASIEN PAZIFIK HARTWÄHRUNG JUNGES SEGMENT. In dieser Kategorie hat man in Öster-

erwirtschaften konnte, während der Durchschnitt der Katego-

reich genau 23 Fonds zur Auswahl, von denen nur zehn eine

rie bei 35,2 Prozent liegt. Dem 2007 aufgelegten Siegerfonds

Performance von mehr als fünf Jahren aufweisen – über drei

folgte 2011 der Fidelity Funds - Asian Bond, der ebenfalls von

Jahre sind es immerhin bereits 16 Produkte. Die drei größten

Bryan Collins verwaltet wird und 2016 das Fondsvolumen von

Fonds in dieser Kategorie, mit einem Fondsvermögen von je-

74 auf knapp 590 Millionen Euro steigern konnte.

weils mehr als 2,5 Milliarden Euro, sind der Fidelity Asian High Bryan Collins,

Yield, der Eastspring Asian Bond und der BGF Asian Tiger Bond.

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

Die letzten beiden liegen jedoch etwas hinter dem Fidelity-

FIL Fund Management

Fonds zurück,der über fünf Jahre einen Ertrag von 54,7 Prozent

Management Fondsvolumen

FIDELITY FUNDS - ASIAN HIGH YIELD

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,58 % 3.028 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,91 %

ANLEIHEN ASIEN PAZIFIK LOKALWÄHRUNG GERINGE VOLUMINA. Die Berücksichtigung von lokalen

Asia Local Currency Bond Fund, der nur ein Fondsvolumen

Währungen kann eine Quelle zusätzlichen Ertrages sein. Doch

von 19 Millionen Euro aufweist. Dennoch ist Fondsmanager

der starke Dollar reduzierte in den vergangenen Jahren zur

Adrian Chee sehr erfolgreich. Er konnte in den vergangenen

sinnvollen Veranlagung die Auswahl an geeigneten Ländern.

drei Jahren einen Ertrag von 36,9 Prozent erwirtschaften, der

Interessanterweise gibt es in dieser Kategorie nur mittelgroße

Durchschnitt der Kategorie liegt bei 30,6 Prozent.

und kleine Fonds. Selbst der ursprünglich mit einer Milliarde Adrian Chee,

Euro schwergewichtigste Fonds, der Templeton Asian Bond,

Head Portfolio Manager,

schrumpfte im vergangenen Jahr auf 644 Millionen Euro. Sie-

Credit Suisse (Singapur)

gerfonds bei den Lipper Fund Awards Austria ist der CS (Lux)

82 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

SIEGER 3 JAHRE CS (LUX) ASIA LOCAL CURRENCY BOND FUND

Management Credit Suisse (Singapur) Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 18 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,02 %

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Vier Dinge, die Sie über Unternehmensanleihen aus Schwellenländern wissen sollten Von Angus Bell und Jasper Sagoo, Portfoliomanager, Schwellenländeranleihen, Goldman Sachs Asset Management

D  

ie Schwellenländer sind 2017 wieder in der Gunst gestiegen, obwohl eine protektionistischere US-Handelspolitik potenzielle Gefahren für sie birgt. Wir zeigen vier strategische Gründe auf, warum Anleger Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in Erwägung ziehen sollten. Außerdem heben wir hervor, warum ein aktives Management maßgebend dafür ist, diejenigen Unternehmen identifizieren zu können die sowohl von einem starken binnenwirtschaftlichen Wachstum profitieren könnten als auch in der Lage sind, weltweite politische Veränderungen zu navigieren.

1. 

Zunehmendes Anlegervertrauen.

Unternehmensanleihen aus Schwellenländern sind eine schnell wachsende Assetklasse, die davon profitiert, dass das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern kräftig anzieht und die lokalen Finanzmärkte tiefer, vielfältiger und mit den globalen Kapitalmärkten immer vernetzter werden. Das gestiegene Vertrauen in die Qualität der Märkte für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern ist an der starken Anlegernachfrage erkennbar, die mit dem Angebot Schritt hält.

2. 

Attraktive Renditen bei ermutigenden Fundamentaldaten.

Wir glauben, dass Unternehmensanleihen aus Schwellenländern einen attraktiven Renditeaufschlag gegenüber ähnlich eingestuften Unternehmensanleihen aus Industrienationen bieten. Höhere Renditen spiegeln zum Teil die höheren Risikoprämien wider, die Anleger in der Regel

fordern, um in den Schwellenländern zu investieren. Unserer Ansicht nach verbessert sich in den Schwellenländern jedoch die Corporate Governance in der Privatwirtschaft und die Makropolitik wird orthodoxer. Die Ereignisse von 2016 zeigen zudem, dass politische Überraschungen und die mit ihnen einhergehende Marktvolatilität nicht nur die Schwellenländer betreffen. Vereinfacht gesagt haben Schwellenländerunternehmen ihre Investitionsausgaben reduziert und ihre Verschuldung abgebaut, was positiv für ihre Kreditwürdigkeit ist. Auch der Ausblick für das Angebot scheint günstig: Wir rechnen 2017 mit einem relativ gedämpften Nettoemissionsvolumen außer in China, wo wir weiterhin einen Anstieg der Verschuldung im Unternehmenssektor beobachten.

3. 

Anlagemöglichkeiten für aktive Manager in wenig beachteten Märkten.

Das Universum der Unternehmensanleihen aus Schwellenländern umfasst 540 Emittenten aus mehr als 50 Ländern¹. Der Sektor wird jedoch von Researchanalysten bei Weitem nicht so gut abgedeckt wie der Markt aus Industrieländern. Dadurch entsteht unserer Meinung nach ein weniger effizienter, aber attraktiver Markt für aktive Manager, um sich nach Möglichkeiten zur Alpha-Generierung umzuschauen. Wir sind überzeugt, dass wir durch gründliches Fundamentalresearch idiosynkratische Chancen identifizieren können, bei denen das Renditepotenzial eine ausreichende Entschädigung für die eingegangenen Risiken bietet. Wir können Positionen vermeiden, bei denen wir das Verlustpotenzial aufgrund des Kreditrisikos für zu hoch einschätzen. Dazu verfolgen wir einen

mehrdimensionalen Ansatz, um die Emittenten von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern zu analysieren. Unsere auf Unternehmensanleihen aus Schwellenländern spezialisierten Analysten decken Möglichkeiten, einigen der wettbewerbsfähigsten Unternehmen weltweit Kredite zu gewähren, auf, während unsere auf die einzelnen Länder spezialisierten Ökonomen den Konjunkturzyklus jedes Landes verstehen und das Risiko von länderspezifischen Extremereignissen, die sich auf den Unternehmenssektor des jeweiligen Landes auswirken können, identifizieren.

4. 

Überzeugendes Diversifikationspotenzial.

Die Kreditzyklen in Schwellenländern durchlaufen unterschiedliche Phasen und bieten im Gegensatz zu Industrienationen, wie den USA, die sich nach wie vor in der Spätphase ihres Kreditzyklus befinden, ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Wir erkennen beispielsweise Potenzial bei einem südamerikanischen Getränkeunternehmen, das voraussichtlich von starker Verbrauchernachfrage profitieren wird. In Bezug auf den chinesischen Unternehmenssektor sind wir hingegen vorsichtig, weil wir dort aufgrund eines nicht haltbaren Anstiegs der Verschuldung Risiken sehen. Zudem können Unternehmensanleihen aus Schwellenländern unserer Ansicht nach zur Diversifikation dienen, weil sie eine niedrige Korrelation mit herkömmlichen Zinspapieren aufweisen, oder auch als attraktive Beimischung zu jeder Schwellenländerallokation. Der Sektor ist im Vergleich zu Staatsanleihen aus Schwellenländern attraktiv, denn er bietet in der Regel eine niedrigere Duration, aber eine höhere Bonität.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Goldman Sachs AG unter Tel. +49 (0)69 7532-1000, per Email: [email protected]. ¹ Basierend auf dem J.P. Morgan Corporate Emerging Markets Bond Index Broad Diversified, Stand: 31. Januar 2017. Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung. Wertentwicklungen in der Vergangenheit stellen keine Garantie für zukünftige Entwicklungen dar. Der Wert von Anlagen und des daraus erzielten Einkommens schwankt und kann sowohl steigen als auch fallen. Der Verlust des Kapitals ist möglich. Zudem kann die vom Anleger erwartete Rendite unabhängig von der Wertentwicklung des Fonds durch Wechselkursänderungen steigen oder fallen. Schwellenländer können aufgrund geringerer Liquidität und möglicherweise nicht adäquater oder unstabiler finanzieller, rechtlicher, sozialer, politischer und wirtschaftlicher Strukturen und unsicherer steuerlicher Rahmenbedingungen mit größeren Risiken behaftet sein. Dieses Dokument stellt kein Angebot zum Kauf von Fondsanteilen dar. Vor einer Anlage sollten interessierte Anleger sowohl die neuesten Wesentlichen Anlegerinformationen als auch die Verkaufsunterlagen sorgfältig lesen. Hierzu gehört neben weiteren Dokumenten der Fondsprospekt, der unter anderem eine umfassende Beschreibung relevanter Risiken enthält. Anteilsscheine an diesen Fonds werden ausschließlich auf Basis der jeweils aktuellen Versionen von Goldman Sachs Funds SICAV ausgegeben, die kostenlos an der Zahl- und Informationsstelle in Österreich (Raiffeisen Bank International Aktiengesellschaft, Am Stadtpark 9, 1030 Wien) erhältlich sind. Das vorliegende Dokument wurde von GSI herausgegeben, die durch die britische Prudential Regulation Authority (PRA) zugelassen ist und durch die Financial Conduct Authority und die PRA beaufsichtigt wird. © 2017 Goldman Sachs. Alle Rechte vorbehalten. 84614-OTU-478893

DIE BESTEN ANLEIHENFONDS

ANLEIHEN SCHWELLENLÄNDER EUROPA KONVERGENZ. Der Anleihenmarkt Osteuropas bietet nicht

des Fonds liegt über zehn Jahre bei 86,7 Prozent bzw. über

nur Renditen aus höheren Kupons, auch Währungsgewinne

fünf Jahre bei 55,6 Prozent.

winken bei geschickter Allokation. Sieger über zehn und fünf Jahre ist heuer wieder der von Frederico Kaume verwaltete

SIEGER 10 UND 5 JAHRE

UBS (Lux) Bond - Emerging Europe. Er hat das Fondsvermö-

UBS (LUX) BOND - EMERGING EUROPE

gen in der Höhe von 70 Millionen Euro in rund 120 Einzeltitel

Management UBS Global Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,44 % Fondsvolumen 70 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,23 %

Federico Kaune,

veranlagt. Der Fonds zeigte vergangenes Jahr eine hohe Ge-

Head of Emerging Mar-

SIEGER 3 JAHRE GUTMANN EASTERN EUROPE BOND PORTFOLIO

wichtung von litauischen und polnischen Staatsanleihen,

kets Debt, UBS Glb. A.M.

dann folgen Anleihen aus der Türkei und Ungarn. Der Ertrag

Gutmann KAG Ertrag 5 Jahre p.a. 10 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

Management Fondsvolumen

+ 5,17 % + 5,81 %

ANLEIHEN – BRITISCHES PFUND BREXIT. Für Bondinvestoren aus dem Euroraum waren An-

Euro gerechnet lediglich vier Prozent aus. Auf Pfund-Basis er-

leihen in Pfund seit 2009 wegen der relativen Stärke der

zielte Fondsmanager Luke Greenwood 2016 sogar ein Plus

britischen Währung zum Euro interessant. Ab Anfang 2016

von 11,2 Prozent. Er konnte die Pfundschwäche via Futures in

und dem Beginn der Spekulationen um einen möglichen

Gewinne ummünzen. Ähnlich agierten auch die meisten an-

EU-Austritt Großbritanniens verlor das Pfund zum Euro bis

deren Fondsmanager in dieser Kategorie.

heute rund 20 Prozent an Wert. Der Siegerfonds, Invesco UK Luke Greenwood,

Investment Grade Bond, kommt dennoch im Durchschnitt der

Credit Portfolio Manager,

SIEGER 3 JAHRE

vergangenen drei Jahre auf eine Performance von kumuliert

Invesco UK

22,4 Prozent (in Euro). Das Minus im Jahr 2016 machte in

Management Fondsvolumen

INVESCO UK INVESTMENT GRADE BOND Invesco UK Ertrag 5 Jahre p.a. 85 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 5,52 % + 6,96 %

ANLEIHEN – SCHWEIZER FRANKEN HARTE WÄHRUNG. Beim Schweizer Franken schlug der

ersten Platz erringen. Er weist 30 Positionen von bunt ge-

Währungseffekt von 2008 bis heute bei den Anleihen-Fonds

mischten Anleihen auf, die in Schweizer Franken begeben

positiv zu Buche. Die eidgenössische Währung stieg zum Euro

wurden – mit einer hohen Gewichtung von Anleihen supra-

um rund 50 Prozent – inklusive des kräftigen Anstiegs im Jän-

nationaler Banken.

ner 2015, als die Schweizer Nationalbank überraschend die Interventionen zugunsten einer Franken-Schwächung aufAlison Musgrave, Head

gab. Als Sieger in dieser Fondskategorie, in der in Österreich

of Global Fixed Income,

18 Produkte zur Auswahl stehen, konnte heuer neuerlich der

KBC Asset Management

KBC Renta Swissrenta in allen Beobachtungszeiträumen den

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE

KBC RENTA SWISSRENTA

Management KBC Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,18 % Fondsvolumen 19 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,54 % TER 0,69 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,35 %

ANLEIHEN US-DOLLAR ANHALTENDE STÄRKE. Der US-Dollar stieg seit 2011 zum

Euro um knapp 40 Prozent, seit 2014 um rund 30 Prozent. Gleichzeitig lag das Zinsniveau in den USA konstant höher als

SIEGER 10 JAHRE PIONEER FUNDS U.S. DOLLAR AGGREGATE BOND

Management Fondsvolumen

Pioneer Investments Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,01 % 1.292 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,59 %

JPM US BOND

in Europa. Das schlägt sich natürlich in der Performance der

SIEGER 5 JAHRE

USD-Anleihenfonds nieder, von denen rund 50 in Österreich

JPMorgan Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,33 % 198 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,24 %

AB FCP I-AMERICAN INCOME PORTFOLIO

angeboten werden. So erzielte der Siegerfonds Pioneer Funds

Management Fondsvolumen

Kenneth J. Taubes,

U.S. Dollar Aggregate Bond in den vergangenen zehn Jahren

Chief Investment Officer,

SIEGER 3 JAHRE

einen Wertzuwachs von knapp 100 Prozent und über fünf Jah-

Pioneer Investments

re ein Plus von 44,2 Prozent (beides in Euro).

Management Fondsvolumen

84 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

AllianceBernstein Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,09 % 9.643 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,23 %

ANLEIHEN US-DOLLAR KURZE LAUFZEITEN SHORT DURATION. US-Treasuries weisen im kurzfristigen

knapp 250 Millionen US-Dollar schwere Portfolio mit rund 180

Bereich Verzinsungen von rund 1,5 Prozent auf. Damit ist noch

Positionen breit gestreut veranlagt haben.

kein Staat zu machen. Deshalb kaufen viele Fondsmanager in der 23 Fonds umfassenden Kategorie vermehrt Unterneh-

SIEGER 10 JAHRE

mensanleihen, die höhere Renditen abwerfen. Für Anleger aus

JANUS US SHORT-TERM BOND FUND

Janus Capital Group Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,77 % 234 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,09 %

dem Euroraum kam in den vergangenen zweieinhalb Jahren

Management Fondsvolumen

Darrell Watters,

der Dollargewinn hinzu. Der Siegerfonds im Zehn-Jahres-Be-

Lead Portfolio Manager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE CS (LUX) CORP. SHORT DUR. USD BOND

reich ist neuerlich der Janus US Short-Term Bond Fund. Er

Janus Capital Group

wird von Darrell Watters und Mayur Saigal gemanagt, die das

Credit Suisse Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,24 % 311 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,73 %

Management Fondsvolumen

ANLEIHEN USD HOCHZINS GEMANAGTE BONITÄTEN. Der Siegerfonds Fidelity Funds

– US High Yield wird bereits seit 2003 von Harley Lank gemanagt. Seine Strategie liegt in der breiten Verteilung des

FIDELITY FUNDS - US HIGH YIELD

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

Fondsvermögens von 3,7 Milliarden Euro auf rund 450 Unter-

SIEGER 5 JAHRE

nehmensanleihen im Bonitätsbereich zwischen BBB und CCC. Die Schuldtitel weisen Kupons zwischen sechs und zehn Pro-

Management Fondsvolumen

Harley Lank,

zent auf und sorgen für satte Renditen. Im Fünf-Jahres-Bereich

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

wurde Lank u.a. vom UBAM Global High Yield Solution überflü-

FIL Fund Management

gelt, der in diesem Zeitraum um 93,5 Prozent zulegen konnte.

Management Fondsvolumen

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,52 % 3.686 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,82 %

UBAM GLOBAL HIGH YIELD SOLUTION

Union Bancaire Privee Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,09 % 3.576 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,69 %

NOMURA US HIGH YIELD BOND

Nomura Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,26 % 3.179 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,82 %

ANLEIHEN USD UNTERNEHMEN CORPORATE BONDS. Viele US-Anleihenfonds mischen Un-

Voya Investment Management als Advisor hinzu. So konnte er

ternehmensanleihen zur Renditesteigerung bei. Die Kategorie

über fünf Jahre in Euro einen Wertzuwachs von 59,7 Prozent

der ausschließlich in Unternehensanleihen investierenden

erzielen, über drei Jahre kumuliert 48,5 Prozent. Der durch-

Fonds weist 25 Produkte auf. Zur Verringerung des höheren

schnittliche Ertrag der Fonds in dieser Kategorie lag über fünf

Risikos werden zumeist die Assets breit gestreut angelegt.

Jahre bei 44,1 Prozent bzw. über drei Jahre bei 42,7 Prozent.

So weist der von Kurt Kringelis verwaltete Siegerfonds NN (L) Kurt Kringelis,

US Credit rund 230 Positionen auf. Zur Unterstützung bei der

Senior Portfolio Manager,

Auswahl der Einzelwerte und der Beobachtung der Bonitäts-

NN Investment Partners

entwicklung der Zielunternehmen zieht Kringelis das Team von

NN (L) US CREDIT Management NN Investment Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,81 % Fondsvolumen 989 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,06 % SIEGER 5 UND 3 JAHRE

SIE ERREICHEN DIE RELEVANTEN MEDIEN IN ÖSTERREICH NICHT? IHNEN FEHLT DER DRAHT ZU DEN WICHTIGEN INVESTOREN IM LAND? MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

85

DIE BESTEN WANDELANLEIHENFONDS

Aktienähnliche Renditen mit Sicherheitsnetz Emittenten von Wandelanleihen zahlen jährlich Zinsen, die von den Gläubigern mit dem Kupon eingelöst werden und am Ende der Laufzeit wird die Anleihe getilgt. Das Besondere an Wandelanleihen aber ist, dass sie das Recht für den Gläubiger beinhaltet, statt der Tilgung in eine bestimmte Anzahl von Aktien des Emittenten zu tauschen. Steht der Kurs der Aktie höher als das Nominale der Anleihe, ist das für den Gläubiger ein einträgliches Geschäft.

WANDELANLEIHEN GLOBAL AKTIENOPTIONEN MIT FLOOR. Wandelanleihen bieten

neben einer Kuponverzinsung ein Wandlungsrecht in Aktien und profitieren daher auch von Aktienkursanstiegen. Nach

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

F&C GLOBAL CONVERTIBLE BOND

F&C Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,57 % 776 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,55 %

SCHRODER ISF GLOBAL CONV. BOND

unten sind die Investments – unberücksichtigt eines Ausfalls-

SIEGER 5 JAHRE

risikos – mit dem Nominale der Anleihen abgesichert. Der

Schroder I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,34 % 1.396 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,48 %

CS (LUX) AGANOLA GLOBAL CONV. BOND

Siegerfonds im Zehn-Jahres-Bereich, der F&C Global Conver-

Management Fondsvolumen

Anja Eijking, Head of

tible Fund, wird von Anja Eijking von London aus verwaltet und

Convertible Bonds,

SIEGER 3 JAHRE

investiert ausschließlich im Investmentgrade-Bereich in Emit-

F&C Management

tenten aus den USA, Europa, Japan oder Asien.

Management Fondsvolumen

Credit Suisse Ertrag 5 Jahre p.a. – 455 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,69 %

WANDELANLEIHEN EUROPA KLEIN, ABER OHO. Die Fonds in dieser Kategorie konnten in

der Parvest Convetrtible Bond Europe Small Cap mit einer gut

den vergangenen Jahren von steigenden Aktienkursen an den

doppelt so hohen Performance von 15,0 Prozent.

Börsen profitieren. Gleichzeitig führt die Wirtschaftserholung zu einer Bonitätsverbesserung der Unternehmen. So konnte

SIEGER 5 JAHRE

der R Conviction Convertibles Europe in der 24 Fonds umfassenden Kategorie in den vergangenen fünf Jahren um 52,6

Management Fondsvolumen

Kristell Agaësse,

Prozent zulegen. Die bei Rothschild auf Wandelanleihen spe-

Fondsmanagerin,

SIEGER 3 JAHRE

zialisierte Fondsmanagerin Kristell Agaësse hat das Portfolio

Rothschild & Cie

auf rund 100 Positionen ausgerichtet. Über drei Jahre glänzt

Management Fondsvolumen

R CONVICTION CONVERTIBLES EUROPE Rothschild Ertrag 5 Jahre p.a. 244 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 8,81 % + 2,33 %

PARVEST CONV. BOND EUROPE SMALL CAP BNP Paribas A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. 222 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 6,83 % + 4,76 %

ANLEIHEN LAUFZEITFONDS EUR – 2020+ DAS ZIEL IST DAS ZIEL! Laufzeitfonds ermöglichen eine gute

Produkte. Der Siegerfonds im Drei-Jahres-Bereich, der Pione-

Planbarkeit bei der Vermögensveranlagung. Sinn macht ein

er Funds Austria - Bond Opportunities 1/2020, wurde 2013

Ablaufmanagement bei gemischten Portfolios und bei An-

aufgelegt und erzielte seither einen Wertzuwachs von gut 20

leihenfonds – nicht jedoch bei reinen Aktienportfolios. Bei

Prozent. Der Fonds ist nur ein Produkt einer ganzen Serie von

Anleihen Laufzeitfonds wird das Datum der Tilgungen der An-

Anleihen Laufzeitfonds mit unterschiedlichen Ablaufdaten.

leihen im Portfolio auf einen bestimmten Zeitpunkt bzw. eng Margarete Strasser,

begrenzten Zeitraum gebündelt. Damit fällt praktisch das Kurs-

Portfoliomanagerin,

SIEGER 3 JAHRE

risiko weg. In der Kategorie Anleihen Laufzeitfonds bis 2020

Pioneer Investments (A)

gibt es immerhin 50 in Österreich zum Vertrieb zugelassene

Management Pioneer Investments (A) Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 17 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

86 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

PFA - BOND OPPORTUNITIES 1/2020 – + 6,43 %

Im Gespräch mit Christian Scherrer, LGT Capital Partners

° LIPPER FUND AWARDS

Nachhaltig: Überzeugende Rendite Der LGT Sustainable Equity Fund Global erhielt in den vergangenen Wochen gleich mehrere Auszeichnungen. Im Interview erklärt Fondsmanager Christian Scherrer, was den Fonds auszeichnet und wie er die Titel dafür ganz gezielt auswählt. GELD °

Herr Scherrer, für wen eignet sich der

LGT Sustainable Equity Fund Global?

CHRISTIAN SCHERRER: Anleger, die in ein sehr aktiv verwaltetes Aktienportfolio investieren wollen und mit ihrem Engagement nicht nur eine finanzielle Rendite anstreben, sondern auch langfristig zur Verbesserung des menschlichen Wohlergehens beitragen wollen, sollten den Fonds in Betracht ziehen. Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei der Aktienauswahl bietet Anlegern einen weiteren Nutzen. Es hat sich gezeigt, dass die kombinierte Analyse finanzieller und nichtfinanzieller Kennzahlen zur Steigerung der risikoadjustierten Rendite beiträgt. Was zeichnet den Fonds aus?

CREDITS: beigestellt

Besonders hervorzuheben ist die Integration der Analyse von Nachhaltigkeitskriterien, sogenannten ESG-Faktoren und Fundamentaldaten, die in der Analyse gleichwertig behandelt werden. Für die Auswahl der Einzeltitel ist neben der Berücksichtigung von ESG-Kriterien durch die Unternehmen vor allem wichtig, welche Marktpositionierung das Unternehmen hat, ob es eine Nische besetzt, welche Wachstum-

Ein eingespieltes Team: Oliver Hagen, Manfred Hofer, Ralf Piersig, Christian Scherrer und Marc Gonzales (v.l.). Jeder von ihnen arbeitet seit mindestens acht Jahren bei der LGT.

schancen und Innovationskraft es hat. Neben der Bewertung positiver ESG-Faktoren trägt gerade die Analyse von kontroversen Aspekten dazu bei, Risiken umfassender zu erkennen. Ein Beispiel ist die bessere Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens an neue umweltpolitische Vorgaben. Der Fonds zeichnet sich durch aktives Management aus, was sich unter anderem in der konsequenten Umsetzung von starken Überzeugungen, sowohl auf Unternehmens- als auch auf Sektorenebene, zeigt.

MEHRFACH AUSGEZEICHNET

Wo finden Sie derzeit die besten Aktien?

Bei den Lipper Fund Awards 2017 hat der LGT Sustainable Equity Fund Global in der Kategorie «Equity Global» zwei Mal den ersten Platz belegt: In der Schweiz war er von insgesamt 436 Fonds derjenige mit der über drei Jahre hinweg besten Performance, in Österreich setzte er sich über denselben Zeitraum gegen 501 Fonds durch. Zudem rangiert der LGT Sustainable Equity Fund bei der Analyse von 435 Aktienfonds durch «Der Fonds» auf dem hervorragenden dritten Platz.

Derzeit finden wir den Healthcare-Sektor interessant, obwohl er aktuell eher unbeliebt ist. In unserem Fokus sind hier vor allem BiotechUnternehmen, denn deren Bewertungen sind derzeit sehr attraktiv. Und dies sowohl im Vergleich mit großen Pharmaunternehmen als auch mit dem Gesamtmarkt. Wir investieren beispielsweise in ein Biotech-Unternehmen, das im Kampf gegen Multiple Sklerose Erfolge erzielt und eines der vielversprechendsten Programme gegen Alzheimer hat. Außerdem

Christian Scherrer Portfolio-Manager im Sustainability-Team

überzeugt es durch hohe Innovationskraft und Profitabilität. Die Firma zählt zudem zu den Unternehmen, die mit großem Engagement ihren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen. Was wäre ein Beispiel für einen Titel, der nicht aufgenommen wurde?

Das ist ebenfalls ein Fonds aus dem Healthcare-Bereich. Fünf hochrangige Vertreter eines global agierenden Pharmakonzerns wurden 2013 in China wegen Korruption verurteilt. Obgleich die Nachhaltigkeitsverantwortliche uns in einem Gespräch versicherte, dass dies Ausnahmefälle seien und auch die zugestellten Dokumente sehr überzeugend auf gute interne Mechanismen gegen Korruption hinwiesen, stellten wir das Unternehmen unter Beobachtung. Wir konnten somit umgehend handeln, als Korruptionsvorwürfe gegen weitere Manager des Unternehmens in anderen Staaten laut wurden. www.lgt.com

MÄRZ MÄRZ 2017 2017 –– GELD-MAGAZIN GELD-MAGAZIN °

87

Aktieninvestments sind bereits seit Jahren gefragt Aktienfonds. Machen Unternehmen Gewinne, so schlägt sich dies in Dividendenzahlungen und Aktienkurssteigerungen nieder. Auf lange Sicht ist mit dieser Form der Geldanlage die höchste Rendite zu machen – vorausgesetzt, man setzt auf die richtigen Fondsmanager. Diese suchen für die Anleger die aussichtsreichsten Regionen, die zukunftsträchtigsten Branchen und vor allem die günstigsten Unternehmen.

AKTIEN GLOBAL KÖNIGSKLASSE. In dieser Kategorie rittern in Österreich

ganze 635 Fonds um die Gunst der Anleger. Hier einen Award zu erringen, ist deshalb eine ganz besondere Auszeichnung.

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

Über zehn Jahre gewann der seit 2007 von Jack Neele und

SIEGER 5 JAHRE

Richard Speetjens (seit 2010) verwaltete Robeco Global Con-

ROBECO GLOBAL CONSUMER TRENDS EQU. Robeco Institutional Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,30 % 1.336 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,48 %

PICTET-DIGITAL

sumer Trend Equity. Während der Durchschnitt der Fonds in

Management Pictet Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,47 % Fondsvolumen 802 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,30 %

Jack Neele,

diesem Zeitraum um 45,7 Prozent zulegte, schaffte Neele mit

Executive Director,

SIEGER 3 JAHRE

dem nun rund 1,4 Milliarden Euro schweren Portfolio einen Er-

Robeco Institutional

trag von 114,6 Prozent – globale Finanzkrise inklusive.

Management Fondsvolumen

LGT SUSTAINABLE EQUITY FUND GLOBAL

LGT Capital Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,70 % 357 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,61 %

AKTIEN GLOBAL DIVIDENDEN LAUFENDE ERTRÄGE. Beteiligungen an Aktiengesellschaf-

lativ breit gestreut. Über fünf Jahre erzielte der Fonds einen

ten, die starke Cashflows aufweisen und hohe Dividenden

Wertzuwachs von 96,0 Prozent. Der Durchschnitt in dieser

zahlen, bringen Ruhe und laufende Erträge ins Portfolio. Die-

Kategorie liegt bei 73,8 Prozent. Auch über drei Jahre liegt

se „Dividenden-Strategie” verfolgen 56 in Österreich zum

Zimmermann mit 55,6 Prozent vs. 33,8 Prozent an der Spit-

Vertrieb zugelassene Fonds. Gewinner in dieser Kategorie ist

ze seiner Peer Group.

über fünf als auch drei Jahre der UBS (Lux) Equity SICAV - GloPatrick Zimmermann,

bal High Dividend. Fondsmanager Patrick Zimmermann ist

Head of Quantitative

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

seit April 2011 für den Fonds verantwortlich und hat das 622

Equities, UBS A.M.

Millionen Euro schwere Portfolio auf rund 220 Positionen re-

Management Fondsvolumen

UBS (LUX) EQU. - GLB. HIGH DIVIDEND

UBS Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,39 % 622 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,86 %

AKTIEN GLOBAL KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN INTENSIVES RESEARCH. Kleine und mittlere Unternehmen

was aggressiver aufgestellt. Sein Ertrag über fünf Jahre: 133,1

bieten höhere Wachstumschancen, unterliegen aber auch hö-

Prozent – der Durchschnitt liegt bei 89,4 Prozent.

heren Kursschwankungen. Heuer gewann in dieser Kategorie, die 21 Fonds umfasst, im Fünf-Jahres-Zeitraum der Invesco

SIEGER 5 JAHRE

Global Smaller Companies. Trotz seines relativ geringen Vo-

INVESCO GLOBAL SMALLER COMPANIES

Invesco Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,42 % 112 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,64 %

lumens von 112 Millionen Euro ist der Fonds mit rund 200

Management Fondsvolumen

Nick Mustoe,

Positionen breit aufgestellt. Im Vergleich zum älteren Invesco

Chief Investment Officer,

SIEGER 3 JAHRE SCHRODER ISF GLOBAL SMALLER COMPANIES

Small Cap Equity (Auflage 1996, Volumen: 400 Mio. Euro), der

Invesco Perpetual

ebenfalls von Mustoe gemanagt wird, ist der Siegerfonds et-

88 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

Management Fondsvolumen

Schroder Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,10 % 193 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,64 %

DIE BESTEN AKTIENFONDS

AKTIEN EUROPA EINSAME SPITZE. Seit 2009 geht es – mit kurzen Unterbre-

der Fondsanteile in den vergangenen zehn Jahren um stolze

chungen – an den europäischen Aktienmärkten bergauf. Über

120,5 Prozent steigern.

die vergangenen zehn Jahre konnte der Durchschnitt der Fonds wegen der Finanzkrise 2007/08 kumuliert nur um 16,2

SIEGER 10 JAHRE

Prozent zulegen, über fünf Jahre wieder um 62,3 Prozent. Ei-

ALLIANZ EUROPE EQUITY GROWTH

ner der erfolgreichsten Fondsmanager und heuer Sieger über

Management Allianz Global Investors Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,22 % Fondsvolumen 6.525 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,90 %

Thorsten Winkelmann,

zehn Jahre ist im Bereich europäischer Aktien Thorsten Win-

Senior Portfolio Manager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

kelmann, der im Jänner 2009 das Fondsmanagement für den

Allianz Global Investors

Allianz Europe Equity Growth übernahm. Er konnten den Wert

Management Fondsvolumen

BSF EUROPEAN OPPORT. EXTENSION BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 24,78 % 780 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,32 %

AKTIEN EUROPA DIVIDENDEN OHNE WÄHRUNGSRISIKO. Seitdem die Renditen bei fixver-

122,3 Prozent bzw. 11,0 Prozent. Beide Siegerfonds weisen

zinsten Produkten immer unattraktiver geworden sind, stieg

mit rund 1,65 Prozent eine unterdurchschnittliche TER auf.

die Nachfrage nach Dividenden-Aktien. Das pushte die Aktienkurse nach oben. Der Siegerfonds über zehn Jahre, der

SIEGER 10 JAHRE THREADNEEDLE PAN EUROPEAN EQUITY DIV.

50 Positionen ein sehr überschaubares Portfolio auf und konn-

Management Columbia Threadneedle Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,73 % Fondsvolumen 90 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,20 %

Mark Nichols,

te über die vergangenen zehn Jahre um 44,2 Prozent zulegen

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

(Durchschnitt: 14,0 Prozent). Über fünf und drei Jahre gewann

Columbia Threadneedle

der First Private Euro Dividenden STAUFER mit einem Plus von

Management Fondsvolumen

Threadneedle Pan European Equity Dividend, weist mit rund

FIRST PRIVATE EURO DIVID. STAUFER

First Private I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,31 % 236 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,96 %

AKTIEN EUROPA KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN STÄRKERES WACHSTUM. Zum Siegerfonds über zehn Jahre

wurde heuer neuerlich der Baring Europe Select Trust gekürt. Er wird seit Oktober 2004 von Nicholas Williams verwaltet und

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

weist mittlerweile ein Fondsvermögen von 1,9 Milliarden Euro

SIEGER 5 JAHRE

auf. Von der Regionengewichtung sind die Märkte Frankreich,

BARING EUROPE SELECT TRUST

Baring Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,40 % 1.873 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,50 %

ALKEN FUND - SMALL CAP EUROPE

Alken Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,01 % 257 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,91 %

Deutschland, Italien und Finnland dominierend. Über zehn

Management Fondsvolumen

Nicholas M. Williams,

Jahre konnte der Fonds einen Wertzuwachs von 124,2 Pro-

Head of SmallMid Cap

SIEGER 3 JAHRE BELLEVUE (LUX) BB ENTREPRENEUR EUR SMALL

zent erzielen – der Durchschnitt der 78 Fonds umfassenden

Equities, Baring A.M.

Kategorie schaffte in diesem Zeitraum nur 48,2 Prozent.

Management Fondsvolumen

Bellevue Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,86 % 57 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,72 %

AKTIEN EUROPA OHNE GROSSBRITANNIEN AUSSCHLUSS DER BRITEN. Es ist eine gewisse Ironie, dass

gerade die in London angesiedelte Fondsgesellschaft BlackRock in der 21 Fonds umfassenden Kategorie „Aktien Europa

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

BGF CONTINENTAL EUROPEAN FLEXIBLE BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,59 % 3.053 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,70 %

JOHCM CONTINENTAL EUROPEAN

ex Großbritannien“ auch heuer wieder über zehn Jahre die

SIEGER 5 JAHRE

Nase vorne hat. So konnte der BGF Continental European Fle-

JO Hambro Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,80 % 1.956 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,21 %

RUSSELL CONTINENTAL EUROPEAN EQUITY

xible über diesen Zeitraum um glatte 108 Prozent zulegen. Der

Management Fondsvolumen

Alister M. Hibbert,

Durchschnitt schaffte hingegen nur 38 Prozent. Das „Flexible“

Portfolio Manager,

SIEGER 3 JAHRE

im Fondsnamen bezieht sich übrigens auf die wechselnde Ge-

BlackRock

wichtung von Growth- und Value-Aktien.

Management Fondsvolumen

Russell Investments Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,90 % 488 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,07 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

89

AKTIEN EUROZONE EINHEITSWÄHRUNG. Mit einem Plus von 42,9 Prozent liegt

der Pioneer Funds - Euroland Equity im Zehn-Jahres-Bereich an erster Stelle. Fondsmanager Fabio Di Giansante ist bereits

PIONEER FUNDS - EUROLAND EQUITY

SIEGER 10 JAHRE

Pioneer Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,63 % 1.832 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,70 %

Management Fondsvolumen

INVESCO EURO EQUITY FUND

seit August 2006 für diesen Fonds verantwortlich und hält

SIEGER 5 JAHRE

das Portfolio auf rund 40 Blue Chips konzentriert. Dem ho-

Invesco Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,59 % 816 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,05 %

DB PLATINUM IV CROCI EURO

hen Wertzuwachs des Fonds steht die Peer Group mit einem

Management Fondsvolumen

Fabio Di Giansante,

Wertzuwachs von im Schnitt 8,1 Prozent gegenüber. Über fünf

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

Jahre ging der Invesco Euro Equity Fund mit einem kumu-

Pioneer Investment

lierten Plus von 115,6 Prozent als Sieger hervor.

Management State Street Glb. Advisors Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,67 % Fondsvolumen 267 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,11 %

AKTIEN GROSSBRITANNIEN ANGLOAMERIKANISCHES EUROPA. Vergangenes Jahr lag

der Threadneedle UK Select (Fondsmanager Mark Westwood) in allen drei Zeiträumen an erster Stelle in der 31 Fonds umfas-

THREADNEEDLE UK

SIEGER 10 JAHRE

Threadneedle A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,73 % 2.207 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,60 %

Management Fondsvolumen

senden Kategorie. Heuer errang der mit einem Fondsvolumen

SIEGER 5 JAHRE

von 2,2 Milliarden Euro wesentlich größere Threadneedle UK Fund im Zehn-Jahres-Zeitraum wieder den ersten Platz. Der

Management Fondsvolumen

Chris Kinder,

Siegerfonds wird seit November 2014 von Chris Kinder verwal-

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

tet und konnte über zehn Jahre einen Ertrag von 58,8 Prozent

Threadneedle A.M.

erwirtschaften (Durchschnitt: 26,7%).

Management Fondsvolumen

JOHCM UK DYNAMIC

JO Hambro Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,90 % 438 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,31 %

FIDELITY FAST UK

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,22 % 86 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,96 %

AKTIEN DEUTSCHLAND ZUGPFERD. Die Exporterfolge der deutschen Unternehmen

Fünf- und Drei-Jahres-Zeitraum jagte ihm der von Olgerd Eich-

schlagen sich in steigenden Aktienkursen nieder. So legte

ler verwaltete Mainfirst Germany Fund die Siegerplätze ab.

der Deutsche Aktienindex in den vergangenen zehn Jahren von 6.600 auf über 12.000 Punkte zu – trotz der zwischen-

SIEGER 10 JAHRE

zeitlich herben Kurseinbrüche im Jahr 2008. Der Siegerfonds

DWS DEUTSCHLAND

Deutsche Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,84 % 5.876 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,22 %

über zehn Jahre, der DWS Deutschland, der bereits seit Juli

Management Fondsvolumen

Tim Albrecht,

2002 von Tim Albrecht verwaltet wird, erzielte in diesem Zeit-

Portfoliomanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

raum einen Ertrag von 156 Prozent. Der Durchschnitt der 40

Dt. Asset & Wealth Mgmt.

Fonds umfassenden Vergleichsgruppe schaffte 54 Prozent. Im

Management Fondsvolumen

MAINFIRST - GERMANY FUND

MainFirst Bank Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,15 % 206 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,80 %

AKTIEN ÖSTERREICH OUTPERFORMANCE. Der österreichische Aktienmarkt hinkt

ist auch seine Performance über die vergangenen fünf Jahre

weit hinter dem DAX her und liegt mit aktuell 2.800 Punkten

von 75,7 Prozent. In diesem Zeitraum kletterte der ATX Prime-

noch immer um 44 Prozent unter seinem Allzeithoch vom Juli

Index um knapp 50 Prozent nach oben, der Durchschnitt der

2007 bzw. um 38,3 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich. Der

Österreich-Aktienfonds lag mit 48,5 Prozent im Plus.

Verlust der Österreich-Aktienfonds liegt über diesem Zeitraum hingegen im Durchschnitt bei 25,8 Prozent. Alois Wögerbauer Alois Wögerbauer,

schaffte es hingegen durch sehr aktives Fondsmanagement,

Geschäftsführer,

mit dem 3 Banken Österreich-Fonds über diesen Zeitraum ku-

3 Banken Generali Invest

muliert praktisch keinen Verlust zu produzieren. Bezeichnend

90 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE

3 BANKEN ÖSTERREICH-FONDS

Management 3 Banken Generali Invest Ertrag 10 Jahre p.a. – 0,18 % Fondsvolumen 105 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,92 % TER 1,94 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,24 %

Wer glaubt denn schon, dass Zwerge wachsen Gewiss, die meisten Familienunternehmen wirken winzig neben den globalen Wirtschaftsriesen. Indessen sind manche von ihnen über Generationen ganz schön gewachsen – und haben sich heimlich zu geachteten Weltmarktführern entwickelt. Aus Tradition und Eigenverantwortung sorgen sie gerade in hektischen Zeiten langfristig vor. Das sind Werte, an denen sich auch der BB Entrepreneur Europe Small Fonds orientiert. Unsere Spezialisten haben eine Auswahl der vielversprechendsten europäischen Entrepreneurs in einem Fonds zusammengeführt. Investieren Sie verantwortungsbewusst ins strukturelle Wachstum einer diskret erfolgreichen Nische. ISIN LU0631859229

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Obige Angaben sind Meinungen von Bellevue Asset Management und sind subjektiver Natur. Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. Unterlagen zum BB Entrepreneur Europe Small (Lux) Fonds können kostenlos bei der österreichischen Vertreterin Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Graben 21, 1010 Wien, bezogen werden.

BB Entrepreneur Europe Small Bellevue Funds (Lux)

DIE BESTEN AKTIENFONDS

AKTIEN SCHWEIZ HEIMVORTEIL. Im Jänner 2015 gab die Schweizerische Na-

über zehn Jahre in Euro gerechnet ein Plus von 103 Prozent.

tionalbank nach umfangreichen Devisen-Interventionen die

Der Durchschnitt der Vergleichsgruppe liegt bei 80 Prozent.

Quasi-Euro-Bindung auf, woraufhin der Franken um 15 Prozent aufwertete. Für Anleger aus dem Euroraum resultierten

SIEGER 10 JAHRE

daraus Währungsgewinne als Zusatzertrag. Der Siegerfonds

UBAM SWISS EQUITY

Union Bancaire Privee Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,33 % 1.288 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,54 %

UBAM Swiss Equity setzte sich auch heuer wieder in der 20 Pro-

Management Fondsvolumen

Eleanor Taylor Jolidon,

dukte umfassenden Kategorie im Zehn-Jahres-Bereich durch

Fondsmanagerin,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

(im Vorjahr gewann er in allen drei Zeiträumen). Er wird seit

UBP Swiss Equities Team

Anfang 2008 von Eleanor Taylor Jolidon verwaltet und erzielte

Management Fondsvolumen

SGKB (LUX) FUND - SCHWEIZ

St.Galler Kantonalbank Ertrag 10 Jahre p.a. + 15,81 % 68 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,22 %

AKTIEN SCHWELLENLÄNDER GLOBAL RAUER WIND. Um den Sieg in der Kategorie „Aktienfonds

ROBECO EMERGING STARS EQUITIES

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

Robeco Institutional Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,13 % 539 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,43 %

Emerging Stars Equity, der über zehn Jahre ein Plus von 81,3

SIEGER 5 JAHRE

HERMES GLOBAL EMERGING MARKETS

Prozent erwirtschaften konnte. Im Durchschnitt erzielten die

Wachstumsländer Global” rittern kapp 200 Fonds. Der erste Platz im Zehn-Jahres-Bereich ging heuer an den Robeco

Fonds in dieser Kategorie über zehn Jahre ein Plus von 29

Management Hermes Investment Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 1.298 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

Jaap Van Der Hart,

Prozent. Neben dem Emerging Stars Equity bietet Robeco für

Team Leader EMEA,

SIEGER 3 JAHRE

diese Anlageregion auch den Robeco Emerging Markets Equity

Robeco Institutional

und den Robeco QI Emerging Conservative Equities an.

Management Fondsvolumen

+ 9,11 % + 9,96 %

VONTOBEL FUND MTX SUST. EM LEADERS

Vontobel Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,39 % 243 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,60 %

AKTIEN SCHWELLENLÄNDER EUROPA SCHWIERIGE MÄRKTE. 42 Aktienfonds versuchen ihr Bes-

Millionen Euro an. Der Fonds wird seit November 2014 von

tes, in Osteuropa Erträge zu erzielen. Doch der ehemaligen

Rollo Roscow und Mohsin Memon von London aus verwaltet.

Konvergenz-Fantasie ist seit Langem Ernüchterung gewichen.

Bis dahin waren Schroders Emerging Market Equity-Chef Allan

Dennoch schaffte es der beste der Fonds, der Schroder ISF

Conway und EMEA-Chef Tom Wilson dafür verantwortlich.

Emerging Europe, in zehn Jahren ein Plus von kumuliert 14,5 Prozent zu erzielen. Der Durchschnitt der Fonds liegt über dieRollo Roscow,

sem Zeitraum mit 22,9 Prozent im Minus. Vergangenes Jahr

Fondsmanager,

lag das Fondsvolumen des Schroder ISF Emerging Europe

Schroders I.M.

bei 321 Millionen Euro, bis Ende 2016 wuchs dies auf 773

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE

Management Fondsvolumen TER

SCHRODER ISF EMERGING EUROPE

Schroder I.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 1,36 % 774 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,70 % 1,95 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,81 %

AKTIEN RUSSLAND KRÄFTIGE ERHOLUNG. Der russische Aktienmarkt erlebte

mit rund 30 Werten sehr übersichtlich gehalten, ein ähnliches

nach einem 300 Prozent-Anstieg ab 2008 eine Ernüchterung

Portfolio weist auch der Pictet-Russian Equities auf.

– rund 75 Prozent gingen wieder verloren! Seit dem neuerlichen Hoch im Jahr 2011 gab die Moskauer Börse ständig

SIEGER 5 JAHRE

nach – ab Mitte 2014 halbierte der Index sogar. Erst 2016

PARVEST EQUITY RUSSIA OPPORT.

Alfred Berg A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. 153 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

folgte wieder eine kräftige Erholung, die kumulierte Fünf-Jah-

Management Fondsvolumen

Dan Fredrikson,

res-Performance der 18 Fonds in dieser Kategorie stieg im

Portfolio Manager,

SIEGER 3 JAHRE

Schnitt von minus 44,8 Prozent auf plus 11,1 Prozent! Der

Alfred Berg A.M.

Parvest Equity Russia Opportunities wird von Dan Fredrikson

Management Pictet Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 348 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

92 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

+ 8,67 % + 8,54 %

PICTET-RUSSIAN EQUITIES + 7,02 % + 7,31 %

DIE BESTEN AKTIENFONDS

AKTIEN LATEINAMERIKA BOOM AND BUST. Nach dem Boom bis 2007, in dem Aktien

teinamerika-Aktienfonds weist im Drei-Jahres-Zeitraum noch

aus Lateinamerika um 700 Prozent zulegten, korrigierten die

immer einen kumulierten Verlust von 2,9 Prozent auf.

Börsen kräftig. Auch nach dem Zwischenhoch im Jahr 2011 ging es wieder bergab. Erst ab Anfang 2016 erholten sich die

SIEGER 10 JAHRE

Börsen in Lateinamerika wieder. Der Siegerfonds über zehn

FIDELITY FUNDS - LATIN AMERICA

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,11 % 682 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. – 2,01 %

Jahre, der Fidelity Funds - Latin America, weist über zehn Jahre

Management Fondsvolumen

Angel Ortiz,

einen kumulierten Ertrag von 23,2 Prozent aus. Über fünf und

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

drei Jahre liegt der Stewart Investors Latin America mit 20,0

FIL Fund Management

Prozent bzw. 16,3 Prozent im Plus. Der Durchschnitt der La-

Management Fondsvolumen

STEWART INVESTORS LATIN AMERICA

First State Investment Ertrag 5 Jahre p.a. 190 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 3,71 % + 5,17 %

AKTIEN ASIEN-PAZIFIK BREITE WIRTSCHAFTSREGION. Zur Region Asien-Pazifik

wird Japan und Australien dazugezählt. Mit Investments auch in den beiden Industrieländern lässt sich die Volatilität des

INVESCO PACIFIC EQUITY

SIEGER 10 JAHRE

Invesco A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,52 % 111 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,89 %

Management Fondsvolumen

Portfolios deutlich reduzieren. Trotzdem ist die Performance

SIEGER 5 JAHRE

des „Emerging Asia” teilweise enthalten. So legte der Invesco Pacific Equity, der seit 2001 von Stuart Parks gemanagt wird, in

Management Fondsvolumen

Stuart Parks,

den vergangenen zehn Jahren um 88,1 Prozent zu. Gewinner

Investment Manager,

SIEGER 3 JAHRE

über fünf Jahre wurde heuer wieder mit plus 100,5 Prozent

Invesco Asset Mgmt.

der wesentlich größere Fidelity Funds - Pacific.

Management Fondsvolumen

FIDELITY FUNDS - PACIFIC

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,91 % 2.012 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,41 %

COMGEST GROWTH ASIA

Comgest Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,13 % 101 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,16 %

AKTIEN ASIEN-PAZIFIK KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN HOHES BETA. Zusätzlich zur Wachstumsfantasie aus

über drei Jahre bei lediglich 22,1 Prozent. Fondsmanagerin

Schwellenländern kommt die Hebelwirkung kleiner Unterneh-

Elina Fung verwaltet den Fonds seit Jänner 2012 gemeinsam

men. So verwundert es nicht, dass die Performancezahlen im

mit Alex Kwan nach rein fundamentalen Kriterien. Sie haben

Vergleich zur Kategorie „Aktien Pazifik ex Japan“ höher liegen.

das mittlerweile ein Milliarden Euro schwere Portfolio in rund

Der Siegerfonds HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Com-

120 Beteiligungen investiert.

panies konnte in den vergangenen fünf Jahren um 135,6 Elina Fung, Investment

Prozent zulegen, in den letzten drei Jahren um 59,0 Prozent.

Director of Equities,

Der durchschnittliche Ertrag der in dieser Kategorie enthal-

HSBC Global A.M.

tenen 15 Fonds liegt über fünf Jahre bei 62,6 Prozent und

SIEGER 5 UND 3 JAHRE HSBC GIF ASIA EX JAPAN EQU SM. COMP.

Management HSBC Global Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,68 % Fondsvolumen 760 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,69 %

AKTIEN ASIEN-PAZIFIK OHNE JAPAN SIEG AUF DER GANZEN LINIE. Über zehn und fünf Jahre

Pacific Sustainability verantwortlich. Er hat nur 50 Werte im

gewann in dieser Anlageregion auch heuer wieder der auf

Fonds – es ist eben die Qualität entscheidend.

Nachhaltigkeit ausgelegte Fonds von Stewart Investors (ehem. First State). Leiter des Asien-Pazifik-Teams und globale

SIEGER 10 UND 5 JAHRE

Schwellenländer ist Angus Tulloch, der 1980 von der Fondsgesellschaft Cazenove als Investmentanalyst nach Hongkong

Management Fondsvolumen

David Gait,

gesandt wurde. Tulloch und sein Team sind auf Fundamen-

Asien-Pazifik-Team,

SIEGER 3 JAHRE

talanalyse eingeschworen. Sein Kollege David Gait zeichnet

Stewart Investors (UK)

gemeinsam mit Sashi Reddy seit 2005 für den First State Asia

Management Fondsvolumen

STEWART INV. ASIA PACIFIC SUSTAIN.

Stewart Investors (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,50 % 450 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,33 %

COMGEST GROWTH ASIA PAC EX JAPAN

Comgest Far East Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,98 % 285 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,09 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

93

ADVERTORIAL

Legg Mason

Grünes Licht für US-Aktien

D

ie Wahl von Donald Trump war für viele eine Überraschung. Die positive Reaktion des Marktes darauf erstaunt hingegen nicht weiter, da viele Investoren das Wirtschaftsprogramm Trumps als positives Signal für die US-Wirtschaft werten. Zahlreiche Reformpläne, in Aussicht gestellte Steuerreduktionen sowie eine mögliche Deregulierung des Finanzmarkts sorgen für optimistische Signale. Fragen und Themen, mit denen sich die Manager des beim diesjährigen Lipper Fund Awards Austria prämierten Legg Mason ClearBridge US Large Cap Growth Fund aktuell mehr denn je auseinander setzen. Peter Bourbeau, Co-Manager des Legg Mason ClearBridge US Large Cap Growth Fund, hat zahlreiche Parameter im Visier zu behalten, um diesen Fonds auch 2017 erfolgreich durch die möglichen Untiefen des Meeres der USWirtschaft zu navigieren. Da ist zunächst einmal die Dollar-Stärke, die im vergangenen Jahr vor allem für international tätige US-Unternehmen zu einer Belastung geworden ist. Diese hat jedoch seit Anfang 2017 eine Dämpfung erlebt. So geht Bourbeau davon aus, dass das Portfolio nicht übermäßig unter der Dollar-Stärke leiden wird, da die Umsatzerlöse der Unternehmen, die im Portfolio gehalten werden, der internen Benchmark entsprechen. Wachstumsprognosen Über das Wachstumspotenzial der US-Wirtschaft schlüssige Aussagen zu treffen, ist aktuell nicht leicht, da momentan nicht klar ist, inwieweit sich Trumps Reformpläne realisieren lassen und tatsächlich effektives Wachstum zeitigen. Der Kongress hat noch lange nicht zu allen Plänen seine Zustimmung gegeben und so kann die entsprechende Umsetzung noch auf sich warten lassen – wenn sie denn überhaupt kommt. Somit ist das Portfolio derzeit auf einen moderaten Wachstumskurs hin allokiert. Unabhängig davon rechnet man mit einem weiteren Zinsanstieg in diesem Jahr, da die Fed gezwungen sein wird, auf das Wirtschaftswachs-

94 ° GELD-MAGAZIN – März 2017

tum entsprechend mit einem Inflationsanstieg zu reagieren. Eine moderate Inflation wirkt sich jedoch durchaus positiv auf die Profitabilität von Unternehmen aus. „Das gilt vor allem für die zyklischen Bereiche Energie und Industrie. Generell wird der Markt den Zinsdruck verkraften und möglicherweise sogar davon profitieren können“, meint Bourbeau in diesem Zusammenhang. Problematisch könnten sich in Zukunft die protektionistischen Tendenzen und die geplanten Handelsbeschränkungen auswirken, die Trump plant, meint man bei Legg Mason. Gleichzeitig ist man davon überzeugt, dass nicht alle geplanten Beschränkungen, wie derzeit kommuniziert, durchgesetzt werden. Der Präsident ist zu Nachverhandlungen auf bilateraler Ebene bereit, heißt es in den Medien, was sich in jedem Fall auf die Beziehungen vieler US-Firmen zu ihren Handelspartnern außerhalb der USA positiv auswirken wird. Neue Krisenszenarien Das Thema einer möglichen Deregulierung der Finanzmärkte wird aktuell wieder viel diskutiert. Wobei – so ist man im Hause Legg ­Mason überzeugt – eine Deregulierung „light“ der Finanzbranche generell absolut gut tun könnte, weil dadurch die Kapitalreserven von Banken, Brokern und Asset Managern nicht in dem Ausmaß wie heute für Risk Management- und Compliance-Maßnahmen beansprucht ­würden. Stattdessen kann das ­aktuell

Die 10 grössten positionen / usa Unternehmen Portfolio Benchmark Amazon.com 4,75% 2,95% Microsoft 3,41% 4,51% Celgene 3,25% 0,82% Alphabet 2,96% 2,18% Comcast 2,96% 1,55% Visa 2,87% 1,45% Unitedhealth Group 2,81% 1,40% Schlumberger 2,79% 0,00% Akamai Technologies 2,72% 0,10% Walt Disney 2,69% 1,65%

gebundene ­Kapital dem Wirtschaftskreislauf zugeführt und somit produktiver und profitabler eingesetzt werden. Sektorenentwicklung Die Entwicklung der einzelnen Branchen der US-Wirtschaft stellt sich unterschiedlich dar. Generell ist man bei Legg Mason für die Bereiche Healthcare, Financials und Energie sehr optimistisch. Momentan hat es ja den Anschein, als wollte Donald Trump die Errungenschaften von Obama-Care rückgängig machen, wovon der Healthcare-Sektor profitieren würde. „Die UnitedHealth Group, der größte USKrankenversicherer, war einer unserer Top-Performer im vergangenen Jahr. Die Aktie hat von einer guten Unternehmensführung, steigenden Ertragserwartungen und vom angekündigten Ende des ACA nach der US-Wahl profitiert, die wohl eine erhöhte Nachfrage nach privaten Krankenversicherern nach sich zieht“, erklärt der US-Aktienspezialist. Unabhängig davon gilt der Biotech-Sektor als zukunftsweisend und spannend. Dieser Sektor sei im Vergleich zum Gesamtmarkt mehrheitlich unterbewertet und gemessen an den Potenzialen der bereits entwickelten Medikamente, die schon am Markt sind, absolut ausbaubar. Zudem seien noch viele neue, auf Biotech basierende Behandlungsmethoden in der Pipeline. Positiv sieht man auch den Öl-Sektor, da die Reduktion der Rohölproduktion ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Produktion und Nachfrage geschaffen hat und so eine kompetitive Preisgestaltung erlaubt. In diesem Zusammenhang hat Bourbeau ein Unternehmen im Auge, dessen Entwicklung ihm absolut viel versprechend erscheint: „Ich finde Schlumberger sehr spannend, weil dieses Unternehmen einer der weltgrößten Produzenten von Gerätschaften zur Öl- und Gasförderung ist und seit 2016 von der Öl-Rally profitiert, da zunehmend mehr und neue Bohranlagen gebaut werden.“ Positiv ist das Fondsmanagement auch im Hinblick auf den IT-Sektor, in dem es die meisten Positionen des Fonds hält. Einer der Gründe dafür ist die Tatsache, dass es in diesem Sektor Qualitäts-

ADVERTORIAL

Legg Mason

fern. Meist stehen die Gewinne dieser Unternehmen unter Druck – jedoch aus Gründen, die das Fondsmanagement als „behebbar“ einstuft. „Zyklische Wachstumswerte haben die Wachstums-Charakteristika, die wir uns wünschen, die aber gerade vor sichtbaren Herausforderungen stehen“, sagt Bourbeau. In einem dritten Korb befinden sich schließlich ausgewählte Wachstums­ unternehmen, die sich rascher als der Markt entwickeln und höhere Bewertungsmultiplikatoren mit sich bringen. Sie machen rund 35 Prozent des Fondsportfolios aus. Hier finden sich Namen wie Facebook oder Amazon.

unternehmen gibt, die unabhängig vom generellen wirtschaftlichen Umfeld kontinuierlich Erträge und attraktive Cashflows erwirtschaften. Dazu zählen Unternehmen wie Texas Instruments und Comcast. Weniger günstig sieht man unternehmensseitig die Entwicklung bei defensiven, ertrags­orien­tierten Sektoren. Dazu zählen beispielsweise Immobilien, Versorgungsunternehmen sowie einige Bereiche im Basiskonsumgütersektor. Qualitätstitel im Fokus

Bei der Auswahl der Unternehmen, in die investiert wird, setzt Fondsmanager Bourbeau vor allem auf eine Kontinuität ausblick 2017 der Erträge. Legg Mason hat hierfür drei Gerade in einer Zeit mit volatilen Märkverschiedene Typen von „Aktien-Wachs- Peter Bourbeau tums-Körben“ entwickelt, die maßgeb- Co-Portfoliomanager des Legg Mason ClearBridge US Large Cap Growth Fund ten, wie eben jetzt, werde der erste, ausgewogene Korb seine Robustheit beweilich den Erfolg ihrer US-Equity-Fonds sen können. In einer Phase langsameren bestimmen. Das sind zunächst Unternehmen mit dominanter Marktstellung und sta- crosoft. Sie zählen in ihrer jeweiligen Indus- Wachstums haben dann die Unternehmen im bilen Cashflows. „In diesem stabilen Korb be- trie als führend und wachsen leicht überdurch- Wachstums-Korb Gelegenheit, ihr Performancepotenzial unter Beweis zu stellen. finden sich 50 bis 65 Prozent der Fondsassets“, schnittlich, aber sehr konsistent.“ Im zweiten Korb finden sich zyklische Wachserklärt Bourbeau. „In diese Kategorie fallen beiwww.leggmason.de spielsweise Aktien wie Home Depot oder Mi- tums-Unternehmen, die mittelfristig Erträge lie-

jahres-performance 2007-2017 Fund (excl. Sales Charge) Russell 1000 Growth

31.01.16 31.01.17 16,75% 17,23%

31.01.15 31.01.16 4,62% 1,32%

31.01.14 31.01.15 13,02% 14,59%

31.01.13 31.01.14 22,95% 24,35%

31.01.12 31.01.13 19,31% 13,43%

31.01.11 31.01.12 2,10% 6,07%

31.01.10 31.01.11 16,70% 25,14%

31.01.09 31.01.10 39,31% 37,85%

31.01.08 31.01.09 -35,10% -36,44%

Disclaimer: Dieses Dokument basiert auf einem Update von ClearBridge, einer Tochtergesellschaft von Legg Mason. Die geäußerten Ansichten sind Meinungen des Portfoliomanagers, Peter Bourbeau [Portfoliomanager] ab dem Datum dieses Materials und unterliegen Änderungen auf der Grundlage von Markt- und sonstigen Bedingungen ohne vorherige Ankündigung und können von anderen Investmentprofis oder von denen der Firma abweichen ganze. Dies ist ein Teilfonds von Legg Mason Global Funds plc (LMGF plc), ein Umbrella-Fonds mit getrennter Haftung zwischen den Teilfonds, die als offene Investmentgesellschaft mit variablem Kapital gegründet wurde, die als Organismen für kollektive Kapitalanlagen organisiert ist Übertragbare Wertpapiere (OGAW) nach den Gesetzen von Irland als Aktiengesellschaft nach den Irish Companies Acts und OGAW-Vorschriften. LMGF plc ist in Irland von der Zentralbank von Irland zugelassen. Es ist zu beachten, dass der Wert der Anlagen und die Erträge aus ihnen sowohl sinken als auch steigen können. Die Investition in einen Teilfonds beinhaltet Investitionsrisiken, einschließlich des möglichen Verlustes des investierten Betrags. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die Informationen und Daten in diesem Material wurde aus Quellen, die als zuverlässig angesehen wurden, aber in keiner Weise von irgendeinem Legg Mason, Inc. Unternehmen oder Affiliate (zusammen „Legg Mason“) garantiert. Es wird keine Zustellung gemacht, dass die Informationen jederzeit nach dem Datum korrekt sind.Einzelne Wertpapiere sind nur als Beispiele gedacht und nicht als Ratgeber zu betrachten, noch sind sie als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Investitionen oder Zinsen gedacht. Die eingegangenen Stellungnahmen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden und berücksichtigen nicht die besonderen Anlageziele, finanziellen Situationen oder Bedürfnisse der Anleger. Vor der Investition sollten die Anleger in ihrer Gesamtheit das Antragsformular der LMGF plc und die Anteilsklasse KIID des Teilfonds und den Prospekt (die das Anlageziel und die Risikofaktoren vollständig beschreiben) lesen. Diese und andere einschlägige Unterlagen können kostenlos in englischer, französischer, deutscher, griechischer, italienischer, norwegischer und spanischer Sprache von LMGF plc am Sitz der Riverside Two, Sir John Rogerson‘s Quay, Grand Canal Dock, Dublin 2, Irland, von LMGF plc? S Administrator, BNY Mellon Fund Services (Irland) Limited, an der gleichen Adresse oder von www.leggmasonglobal.com. Dieses Material ist nicht für irgendeine Person bestimmt oder verwendet, die gegen das lokale Recht oder die Regulierung verstoßen würde. Legg Mason ist nicht verantwortlich und übernimmt keine Haftung für die Weitergabe dieses Materials. Dieses Material stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung von jedermann in einer Gerichtsbarkeit dar, in der ein solches Angebot oder eine Aufforderung nicht rechtmäßig ist oder in der die Person, die ein solches Angebot oder eine Aufforderung macht, vorliegt Ist nicht dazu bestimmt, dies zu tun, oder jedem, dem es unzulässig ist, ein solches Angebot oder eine Aufforderung zu machen. Ausgestellt und genehmigt von Legg Mason Investments (Europe) Limited, Sitz 201 Bishopsgate, London, EC2M 3AB. Eingetragen in England und Wales, Firma Nr. 1732037. Autorisiert und geregelt durch die britische Finanzleitung Behörde. Diese Informationen werden nur für professionelle Kunden, fähige Gegenparteien oder qualifizierte Anleger verwendet. Es ist nicht an oder für den Gebrauch durch, Einzelhandelskunden gerichtet.

März 2017 – GELD-MAGAZIN ° 95

Wien, 23. / 24. März 2017

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Credit Risk &KLHI5LVN2IĆFHUVLP'LDORJPLW6SLW]HQYHUWUHWHUQ GHU$XIVLFKW1RWHQEDQNXQG3ROLWLN

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20.12.2016 09:00:42

AKTIEN CHINA BOOM AND BUST. Ab Mitte 2014 kam es an den Aktienmärk-

ten in China durch die Marktöffnung (A-Shares) innerhalb eines Jahres zu einem Anstieg der Börsen um gut 100 Pro-

FIDELITY FUNDS - CHINA FOCUS

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,87 % 3.329 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,39 %

UBS (LUX) EF - CHINA OPPORTUNITY

zent. Dann trat Ernüchterung ein und die Gewinne wurden

SIEGER 5 JAHRE

beinahe zur Gänze wieder verloren. In diesem up and down

UBS A.M. (HK) Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,97 % 1.419 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,65 %

JULIUS BAER MS CHINA EVOLUTION FUND

weist der Siegerfonds Fidelity Funds - China Focus über zehn

Management Fondsvolumen

Jing Ning,

Jahre immerhin noch einen kumulierten Wertzuwachs von

Portfolio Managerin,

SIEGER 3 JAHRE

113,5 Prozent auf. Über fünf Jahre trumpft hingegen mit plus

FIL Fund Management

128,7 Prozent der UBS - China Opportunity deutlich auf.

Management Fondsvolumen

GAM Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.269 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,89 %

AKTIEN GROSSRAUM CHINA WIRTSCHAFTSREGION. Vom Wachstum Chinas profitieren

schweren Fonds in Hongkong und erhielt auch für die Drei-

auch die umliegenden Länder. So ist es sinnvoll, Investments

Jahres-Performance von 67,7 Prozent einen ersten Platz.

auch dahingehend zu streuen. Besonders beeindruckend ist der Wertzuwachs des Siegerfonds First State Greater China

SIEGER 10 JAHRE

Growth von 154,8 Prozent über die vergangenen zehn Jahre. Für das Management zeichnet bereits seit 2003 Martin Lau

Management Fondsvolumen

Martin Lau,

verantwortlich. In den letzten fünf Jahren konnte der Comgest

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

Growth Greater China kumuliert um 105,6 Prozent zulegen.

First State Investment

Fondsmanager David Raper verwaltet den 177 Millionen Euro

Management Fondsvolumen

96 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

FIRST STATE GREATER CHINA GROWTH First State (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,80 % 497 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,61 %

COMGEST GROWTH GREATER CHINA

Comgest Far East Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,49 % 177 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,79 %

DIE BESTEN AKTIENFONDS

AKTIEN INDIEN WIEDER IN FAHRT. Indiens Wirtschaft wuchs 2016 um

bridge India Equity überflügelt. Sie schaffte in diesem Zeitraum

gut sieben Prozent, die Inflation ist auf etwa 3,5 Prozent

115,5 Prozent (vs. 86,9 Prozent).

zurückgegangen. Die Börse in Bombay hat nach einer Konsolidierungsphase ab Februar 2016 wieder Fahrt aufgenommen.

SIEGER 10 UND 5 JAHRE

Auf Sicht der vergangenen zehn Jahre konnte der seit Juli 2008 von David Gait verwaltete Siegerfonds um 233 Prozent

Management Fondsvolumen

David Gait,

zulegen. Gait hält das Portfolio mit rund 45 Positionen sehr

Senior Portfolio Manager,

SIEGER 3 JAHRE

konzentriert. Über drei Jahre Jahr wurde Gait von dem seit

Stewart Investors (UK)

Juni 2011 von Elizabeth Soon verwaltete Siegerfonds Pine-

Management Fondsvolumen

STEWART INV. INDIAN SUBCONTINENT

Stewart Investors (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 12,76 % 325 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,84 %

PINEBRIDGE INDIA EQUITY

PineBridge Invest. Asia Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,67 % 1.086 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 29,13 %

AKTIEN JAPAN ERHOLUNG. Der japanische Aktienmarkt profitiert von der

von 53,2 bzw. 108,4 Prozent an erster Stelle. Er wird seit Jän-

ultralockeren Geldpolitik – der schwache Yen unterstützt den

ner 2007 von Ken Maeda verwaltet.

Export, doch das Handelsbilanzdefizit steigt auf Rekordwerte.

SCHRODER ISF JAPANESE OPP.

Im vieren Quartal 2016 kam es bei der japanischen Währung

SIEGER 10 UND 5 JAHRE

zu einer Gegenreaktion – der Yen kletterte wieder auf 0,82

Schroder Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,36 % 992 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,80 %

BL EQUITIES JAPAN

Euro. Japan-Aktienfonds erzielten in den vergangenen drei

Management Fondsvolumen

Ken Maeda,

Jahren Gewinne von bis zu 71,3 Prozent (BL Equities Japan).

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

Über zehn und fünf Jahre liegt der rund eine Milliarde Euro

Schroder Investment

schwere Schroder ISF Japanese Opportunities mit einem Plus

Management Banque de Luxembourg Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,52 % Fondsvolumen 196 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,63 %

AKTIEN JAPAN KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN STOCK PICKING. Die richtige Aktienauswahl macht

Besonders gut konnte Lee den Börsenanstieg Mitte 2012 bis

sich in einem zyklischen Markt wie Japan bezahlt. Und das

2015 nützen, bei dem der Nikkei-Index von 9.000 auf 20.500

macht Fondsmanager Yun Young Lee goldrichtig. Er verwal-

Punkte mehr als verdoppelte. Er erzielte mit dem Fonds in den

tet den 1985 aufgelegten Henderson HF Japanese Smaller

vergangenen fünf Jahren einen Gewinn von 159,6 Prozent.

Companies seit 2005 und übertrumpfte in allen Beobachtungszeiträumen seine Konkurrenz. Über die vergangenen Yun Young Lee,

zehn Jahre erzielte er einen Ertragszuwachs von 159,4 Pro-

Fondsmanager,

zent. Der Durchschnitt der 12 Fonds in dieser Kategorie

Henderson Glb. Investors

schaffte über diesen Zeitraum gerade einmal 68,0 Prozent.

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE HENDERSON HF JAPANESE SM. COMP.

Management Fondsvolumen TER

Henderson G.I. Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,99 % 359 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 20,99 % 1,87 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 23,25 %

AKTIEN USA GRÖSSTER AKTIENMARKT. In dieser Kategorie werden 226

Fonds angeboten. Alleine T Rowe Price hat hier vier Fonds im Rennen – plus einen US Small Cap-Fonds. Im Zehn-Jahres-

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

Bereich konnte sich heuer der T Rowe US Large Cap Growth

SIEGER 5 JAHRE

mit einem Wertzuwachs von 159,3 Prozent an die erste Stelle

T ROWE US LARGE CAP GROWTH EQUITY T. Rowe Price Int. Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,99 % 1.202 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,66 %

LEGG MASON CB US LARGE CAP GROWTH

schieben. Der Fonds wird seit Anfang 2017 von Taymour Ta-

Management Legg Mason Investments Ertrag 5 Jahre p.a. + 20,55 % Fondsvolumen 371 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,27 %

Taymour Tamaddon,

maddon verwaltet – zuvor war Robert Sharps (seit 2003) für

Portfolio Manager,

SIEGER 3 JAHRE

den Fonds verantwortlich.Tamaddon ist gleichzeitig Chairman

T. Rowe Price

des Investment Advisory Committees bei T Rowe Price.

Management Old Mutual Global Invest. Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,20 % Fondsvolumen 401 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,65 %

NEW CAPITAL US GROWTH

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

97

AKTIEN USA KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN TECHNOLOGIE-VORSPRUNG. Heuer gewann Fondsma-

nager Ryan Burgess mit dem T Rowe US Smaller Companies im Zehn-Jahres-Bereich den ersten Platz in der 45 Fonds umfassenden Kategorie. Der Fonds profitierte vom ungebro-

T ROWE US SMALLER COMPANIES EQUITY

SIEGER 10 JAHRE

T. Rowe Price Int. Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,76 % 1.055 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,86 %

Management Fondsvolumen

SIEGER 5 JAHRE ROBECO BP US SEL. OPPORTUNITIES EQUITIES

Robeco Institutional Ertrag 5 Jahre p.a. + 20,73 % 2.073 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,85 %

erzielten mit durchschnittlich 200 Positionen im Portfolio

Management Fondsvolumen

Ryan Burgess,

einen Wertzuwachs von 178,2 Prozent – inklusive des Dollar-

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE ABERDEEN - NORTH AMERICAN SMALLER COMP.

Anstieges um rund 20 Prozent. Im Fünf-Jahres-Bereich siegte

T. Rowe Price Int.

Steven Pollack mit dem Robeco US Select Opportunities.

chenen Aktienboom seit Februar 2009 und die Fondsmanager

Management Fondsvolumen

Aberdeen International Ertrag 5 Jahre p.a. – 346 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,40 %

AKTIEN BRANCHE FINANZ GUTE ERHOLUNG. Finanzwerte mussten in den vergan-

Insurance über fünf (+148,7%) und drei Jahre (+66,6%) den

genen Jahren außerordentliche Belastungen verdauen. Faule

Siegerstatus aus dem Vorjahr verteidigen.

Kredite, Bankensteuern und niedrige Zinserträge. Erst Mitte 2016 zeigte sich mit einem Anstieg der langfristigen Zinsen

SIEGER 10 JAHRE

Licht am Horizont. Finanzwerte boomten seither regelrecht.

FIDELITY FUNDS - GLB. FINANCIAL SERV.

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,95 % 1.171 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,58 %

Sotiris Boutsis, Fondsmanager des Fidelity Funds - Global Fi-

Management Fondsvolumen

Sotiris Boutsis,

nancial Services liegt auch heuer wieder über zehn Jahre und

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

einem Wertzuwachs von 33,8 Prozent an erster Stelle (Kate-

FIL F und Management

gorie-Durchschnitt: 9,8%). Ebenso konnte Polar Capital Global

Management Fondsvolumen

POLAR CAPITAL GLOBAL INSURANCE Polar Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,97 % 826 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,54 %

AKTIEN BRANCHE GESUNDHEIT GRUNDBEDÜRFNISSE. Des einen Leid ist des anderen

Freud. Laufen Wirkstoff-Patente von Pharmafirmen aus, stürzen sich Generikahersteller darauf und produzieren sie ebenfalls. Daher sind Pharmafirmen ständig unter Zugzwang, neue Sub-

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

JANUS GLOBAL LIFE SCIENCES FUND

Janus Capital Ertrag 10 Jahre p.a. + 12,53 % 1.449 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,66 %

SIEGER 5 JAHRE POLAR CAPITAL HEALTHCARE OPPORTUNITIES

Polar Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,74 % 1.011 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,34 %

KBC EQUITY MEDICAL TECHNOLOGIES

Der Gewinner über zehn Jahre (von 39 Fonds) ist heuer der

Management Fondsvolumen

Andrew Acker,

Janus Global Life Science Fund, der seit Mai 2007 von Andrew

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

Acker verwaltet wird. Er konnte über zehn Jahre ein Plus von

Janus Capital

satten 225,9 Prozent erzielen.

Management KBC Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,78 % Fondsvolumen 43 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,47 %

stanzen zu entwickeln bzw. Biotech-Firmen zu übernehmen.

AKTIEN BRANCHE BIOTECHNOLOGIE INNOVATIONEN. Mit Biotechnologie-Aktien wurde in den

Jahres-Bereich. Heuer liegt über diesem Zeitraum der Polar

letzten Jahren eine Menge Geld verdient. Die Branche wurde

Capital Biotechnology mit 99,6 Prozent an erster Stelle.

durch Innovationskraft in die Höhe getrieben. Deshalb weisen praktisch alle elf Fonds dieser Kategorie trotz zwischenzeit-

SIEGER 5 JAHRE

licher Korrekturen noch immer Traumrenditen auf. Über fünf Jahre stieg z.B. der Wert des mit 25 Millionen Euro Volumen

Management Fondsvolumen

Ivo Staijen,

relativ kleinen HBM Global Biotechnology Fund um 239,6

Vorstandsvorsitzender,

SIEGER 3 JAHRE

Prozent. Der Fonds, der von HBM Partners AG (Zug/Schweiz)

HBM Partners AG

verwaltet wird, gewann übrigens vergangenes Jahr im Drei-

Management Fondsvolumen

98 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

HBM GLOBAL BIOTECHNOLOGY FUND HBM Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 27,67 % 25 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,55 %

POLAR CAPITAL BIOTECHNOLOGY

Polar Capital Ertrag 5 Jahre p.a. – 111 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 25,87 %

DIE BESTEN AKTIENFONDS

AKTIEN BRANCHE KONSUM-/LUXUSGÜTER SOLIDE ENTWICKLUNG GEFRAGT. Unternehmen aus

Zeitraum weniger als die Hälfte dieser Rendite (+81,6% bzw.

dem Konsumgütersektor, wie beispielsweise die Branchen Au-

26,4%). Fondsmanager Ido Cohen ist für das in dieser Kate-

tomobile, langlebige Konsumgüter, Medien und Einzelhandel,

gorie mit 277 Millionen Euro zweitgrößte Portfolio bereits seit

weisen zumeist ein gesundes Geschäftsmodell, solide Wachs-

Mai 2011 verantwortlich und hat das Fondsvermögen in gut

tumsaussichten und eine angemessene Bewertung auf. Der

60 Einzeltitel veranlagt.

bereits 1994 aufgelegte Siegerfonds Invesco Global Leisure Ido Cohen,

konnte über fünf und drei Jahre mit einem Wertzuwachs von

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

satten 175,4 Prozent bzw. 56,2 Prozent in dieser Kategorie

Invesco Advisers

gewinnen. Der Durchschnitt der Fonds erreichte über diesen

Management Fondsvolumen

INVESCO GLOBAL LEISURE

Invesco Advisers Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,44 % 277 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,01 %

AKTIEN BRANCHE IT TREND UNSERES ZEITALTERS. Ohne IT geht gar nichts –

Hyun Ho Sohn mit dem Fidelity Global Technology und einem

kein Handy, kein Internet und keine Datenverwaltung. Und die

Wertzuwachs von 168,4 Prozent bzw. 94,8 Prozent.

Entwicklung in diesem Bereich ist enorm: rasant wachsende Speichermedien, schnellere Prozessoren und blitzschnelle

SIEGER 10 JAHRE

Datenübertragungen ermöglichen immer komplexere Anwen-

FRANKLIN TECHNOLOGY

Franklin Advisers Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,44 % 847 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,31 %

dungen für jedermann. Wer auf die richtigen Unternehmen

Management Fondsvolumen

Michael Hasenstab,

setzt, muss einfach damit Geld verdienen. Der Siegerfonds

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE FIDELITY FUNDS - GLOBAL TECHNOLOGY

Franklin Technology legte in den vergangenen zehn Jahren

Franklin Advisers

um 195,7 Prozent zu. Über fünf und drei Jahre gewann wieder

Management Fondsvolumen

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,81 % 1.324 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 24,86 %

AKTIEN BRANCHE WERKSTOFFE PREISERHOLUNG. In dieser Kategorie finden sich Fonds

tegie, der übrigens vor Kurzem in Structured Solutions - Next

aus den Bereichen „Future Resources“, Commodities & Ma-

Generation Resources Fund umbenannt wurde.

terial“ und „World Minig“. Die höchste Rendite (32,1 Prozent) erwirtschaftete hier über fünf Jahre der Parvest Equity World

SIEGER 5 JAHRE

Materials, der (erst) seit Mai 2016 von Geoffry Dailey gemanagt wird. Obwohl der Fonds bereits 2004 aufgelegt wurde,

Management Fondsvolumen

Geoffry Dailey,

weist er mit 85 Millionen Euro ein relativ geringes Volumen

Portfolio Manager,

SIEGER 3 JAHRE

auf, das Dailey in rund 50 Unternehmen investiert hat. Sieger

BNP Paribas IP

über drei Jahre ist der Structured Solution - Lithium Index Stra-

Management Fondsvolumen

PARVEST EQUITY WORLD MATERIALS

BNP Paribas IP Ertrag 5 Jahre p.a. 85 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 5,72 % + 7,13 %

STRUCT. SOLUTIONS LITHIUM INDEX STRAT.

Commodity Capital AG Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,91 % 19 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 35,43 %

AKTIEN BRANCHE ENERGIE ENERGIE-WENDE. Bis 2008 erlebten Energie- und Roh-

Schnitt nur 5,8 Prozent zu erzielen. Der Candriam Equities Glo-

stoffpreise einen enormen Preisanstieg. Mit Ausbruch der

bal Energy erzielte hier überdurchschnittliche 9,6 Prozent.

Finanzkrise brach das Spekulationsgebilde aber regelrecht zusammen. Die 2008 erzielten Höchststände konnten bis heute

SIEGER 10 UND 5 JAHRE SWISSCANTO EQU. FUND GLB. ENERGY

reich selbst beim Siegerfonds Swisscanto Equity Fund Global

Management Fondsvolumen

Paolo Zagaria,

Energy der Wertzuwachs bei „nur“ 31,1 Prozent. Der Durch-

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

schnitt in der Kategorie liegt über zehn Jahre noch immer bei

Swisscanto AM

minus 0,4 Prozent. Auch kumuliert über drei Jahre waren im

Management Fondsvolumen

nicht wieder erreicht werden. Daher liegt im Zehn-Jahres-Be-

Swisscanto AM Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,74 % 40 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,96 %

CANDRIAM EQUITIES B GLOBAL ENERGY

Candriam Belgium Ertrag 5 Jahre p.a. 45 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 3,39 % + 3,10 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

99

AKTIEN BRANCHE GOLD & EDELMETALLE KRÄFTIGE ERHOLUNG IN 2016. Der Goldpreis gab seit

kam, verwaltet. Er ist ausgebildeter Geologe und war jahre-

dem Hoch im September 2011 von 1.900 Dollar je Unze bis

lang in Australien für Goldminen im Explorationsbereich tätig.

Mitte Dezember 2015 kontinuierlich bis auf ein Sechs-Jah-

Der überragende Erfolg von Baker Steel wird im Vergleich zum

res-Tief bei 1.052 Dollar nach. Seither konnte der Goldpreis

Durchschnitt der Fonds deutlich. Sie erzielten über drei Jahre

wieder auf rund 1.250 Dollar je Unze zulegen. Die Kurse von

ein Plus von 37,4 Prozent, Baker Steel eben 161,3 Prozent!

Minenwerten explodierten vergangenes Jahr förmlich, was James Withall,

sich an der Drei-Jahres-Performance von 161,3 Prozent des

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

Siegerfonds Bakersteel Precious Metals Fund zeigt. Das Port-

Baker Steel Capital

folio wird von James Withall, der im Jahr 2003 zu Baker Steel

Management Fondsvolumen

BAKERSTEEL PRECIOUS METALS FUND

Baker Steel Capital Ertrag 5 Jahre p.a. 92 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– 1,34 % 37,70 %

IMMOBILIENAKTIEN – GLOBAL REALE WERTE. Immobilienpreise entwickeln sich meist

umgekehrt proportional zur Rendite von festverzinslichen Anlagen. Das niedrige Zinsniveau war daher über viele Jahre am

FIRST STATE GLOBAL PROPERTY SECURITIES

SIEGER 10 JAHRE

Management Fondsvolumen

Immobilienmarkt ein Kurstreiber. Zuvor kam es im Rahmen

SIEGER 5 JAHRE

der Finanzkrise zu heftigen Kursrückgängen. So liegt der Ertrag des Siegerfonds, des First State Global Property Securities,

Management Fondsvolumen

Stephen Hayes,

der seit September 2012 von Stephen Haynes gemanagt wird,

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

über zehn Jahre bei 49,0 Prozent, der Durchschnitt erzielte in

First State Investment

diesem Zeitraum kumuliert nur 28,7 Prozent.

Management Fondsvolumen

First State Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,78 % 319 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,72 %

JSS REAL ESTATE EQUITY - GLOBAL

Sarasin & Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,11 % 65 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,32 %

BGF WORLD REAL ESTATE SECURITIES

BlackRock Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 196 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,06 %

IMMOBILIENAKTIEN – EUROPA AMBIVALENTER MARKT. In den Jahren 2003 bis 2007 er-

ihm Alban Lhonneur mit dem F&C Real Estate Securities mit

lebten die Immobilienmärkte in Europa einen regelrechten

122,6 Prozent bzw. 50,0 Prozent die ersten Ränge ab.

Boom. In den folgenden zwei Jahren gingen diese Gewinne

AXA WF FRAM. EUROPE REAL ESTATE SEC.

jedoch wieder völlig verloren. Seither konnten die Fonds im

SIEGER 10 JAHRE

Wert wieder mehr als verdoppeln. Unterm Strich erwirtschaftete der Siegerfonds über zehn Jahre, der AXA Europe Real

Management Fondsvolumen

Frédéric Tempel,

Estate Securities, der bereits seit 2003 vom äußerst erfolg-

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

reichen Fondsmanager Frédéric Tempel verwaltet wird, einen

AXA Investment

Ertrag von 29,5 Prozent. Im Fünf- und Drei-Jahres-Bereich lief

Management Fondsvolumen

AXA Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,55 % 618 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,89 %

SIE ERREICHEN DIE RELEVANTEN MEDIEN IN ÖSTERREICH NICHT? IHNEN FEHLT DER DRAHT ZU DEN WICHTIGEN INVESTOREN IM LAND? 100 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

F&C REAL ESTATE SECURITIES

Thames River Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,34 % 97 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,45 %

ADVERTORIAL

CANDRIAM INVESTORS GROUP

High Yield-Märkte im Fokus

D

ie Candriam Investors Group, ein international aktives Investmenthaus mit belgisch-französischen Wurzeln, bietet mit dem Candriam Bonds Euro High Yield eine Investmentlösung, die auch in Zeiten volatiler Märkte Renditesteigerungen möglich macht. Ein Erfolg, der in diesem Jahr beim Lipper Fund Awards Austria mit einem ersten Preis ausgezeichnet wird.

Mit dem Euro High Yield Bond Fund von Candriam haben Investoren die Möglichkeit, sich am Markt für Euro High Yield-Unternehmensanleihen zu engagieren, um damit von attraktiv rentierenden Schuldtiteln von Unternehmen mit hohem Kreditrisiko zu profitieren. Die Fondsmanager investieren daher in Anleihen oder in Derivate, die von Unternehmen, deren Rating bei mindestens CCC+ liegt, stammen. Darüber hinaus kann der Fonds Kreditderivate sowohl zur Portfolio-Absicherung als auch für direkte Engagements nutzen. Seit seiner Auflage im März 1999 liegt die durchschnittliche beste monatliche Performance des Fonds bei 9,6 Prozent. TEAMARBEIT ZÄHLT Fundamentales, rechtliches und quantitatives Research bildet die Grundlage für den High Yield-Investmentprozess, in den auch zahlreiche Investment-Teams aus den Bereichen Alternative Single Strategies, External Multi Management und Alternative Investment Solutions ihre Erfahrungen einbringen. ASSET ALLOCATION Der Fonds investiert zu 80 bis 100 Prozent in Emittenten der Benchmark BofA-Merrill Lynch Euro High Yield BB/B constrained index, excluding financials. Zur Diversifikation steht ein Pool von Hochzins-Emittenten außerhalb der Benchmark (EUR, USD, CHF, GBP) zur Verfügung. Weiters werden Schuldverschreibungen im CCC+Bereich, Euro Investment Grade-Papiere sowie CDS auf Einzeltitel genutzt. Der UCITS-Fonds ist täglich bewertet und handelbar.

teuren Emittenten. Für jeden Emittenten eines Sektors wird der Spread pro Leverage-Einheit gesondert berechnet. PERFORMANCE-ENTWICKLUNG

NICOLAS JULLIEN, Manager des Candiam Bonds Euro High Yield Fonds

DREI-SÄULEN-PRINZIP Die Asset Allocation basiert auf einer breiten Abdeckung repräsentativer Märkte unter Nutzung entsprechender Ratings und Instrumente. Es wird ein sehr aktiver Management-Ansatz verfolgt, der auf einem selektiven High Conviction-Approach basiert. Der Fonds investiert zu 100% in reines Unternehmens-Risiko und wird durch ein sehr diszipliniertes Risiko-Management, das sich auch um Makro-Risiken sorgt, gestützt. AUSWAHLKRITERIEN Die Auswahl erfolgt in erster Linie nach einem fundamental geprägten Credit Rating ScoringSystem auf Emittenten und Emissions-Ebene, unterstützt durch ein quantitatives Analyseprinzip, das dazu dient, die Investmententscheidungen entsprechend zu unterstützen und zu optimieren. Dies erfolgt nach dem Stock to Spread-Modell, das das Risiko der Ausweitung des Kredit-Spreads im Falle eines Abschwungs (in der Regel eine Standardabweichung) des zugrunde liegenden Aktienpreises angibt. Abgerundet wird der Research- und Selektionsprozess durch die branchenspezifische Identifizierung von – im Verhältnis zu ihrer jeweiligen Peer Group – kostengünstigen oder

Der Fonds verzeichnet seit 2015 beachtliche Mittelzuflüsse. Die annualisierten Returns auf 5-Jahres-Sicht liegen per Ende Jänner 2017 bei 9,2 Prozent (institutionelle Anteilsklasse I), jener der Benchmark bei 8,1 Prozent. Die 5-Jahres-Volatilität liegt mit 4,6 Prozent unter jener der Benchmark (4,9%). Den Vergleich mit passiv gemanagten Produkten braucht der Fonds in keinem Fall zu scheuen. Eine Outperformance, beispielsweise des iShares Euro HY Corporate Bond ETFs, ist über die Jahre hinweg eindeutig gegeben. AKTUELLE AUSSICHTEN Das Anlageszenario ist aktuell immer noch durch negative Zinsen geprägt. Die Credit Spreads sind weiterhin fair bewertet, während die sektorale Kreditaufteilung inexistent geworden und generell extrem niedrig ist. Die Ausfallsraten US-amerikanischer und europäischer Kredite sind aktuell extrem niedrig, während sich die Kreditwürdigkeit speziell in Europa im Vergleich zu den USA verbessert hat. Unternehmensseitig ist zu bemerken, dass sich die Aktivitäten im Bereich Mergers & Acquisitions speziell in den USA stark ausgeweitet haben. 2016 war ein sehr starkes Jahr in Nordamerika (2250 Transaktionen), wobei die Entwicklung seit Jahresbeginn mit 244 Transaktionen bereits beachtlich ist. Der Leverage hat sich speziell in den USA vergrößert und ist in Europa stabil geblieben. Generell ist die Nachfrage für Euro High Yield Fonds verhalten, in den USA hat sie dagegen stark angezogen. Nichtsdestoweniger gibt es eine Reihe von Herausforderungen, die das Fondsmanagement auch in den kommenden Monaten beschäftigen werden. Dazu zählen die Geldpolitik, politische Risiken wie etwa der bevorstehende Brexit sowie idiosynkratische Risiken, die ein selektives, individuelles Vorgehen erforderlich machen. www.candriam.com

MÄRZ2017 2017––GELD-MAGAZIN GELD-MAGAZIN° °101 101 MÄRZ

DIE BESTEN AKTIENFONDS

Ein Wertpapier-Cocktail für jeden Geschmack Gemischte Fonds. Es gilt die Faustregel: Je länger der Anlagehorizont, desto höher sollte der Aktienanteil gewählt werden. Eine Sonderform stellen die „flexibel“ gemanagten gemischten Fonds dar, bei denen es dem Fondsmanager überlassen wird, die richtige Gewichtung der beiden Assetklassen je nach Marktsituation zu wählen.

MISCHFONDS EUR KONSERVATIV – GLOBAL GROSSTEIL IN ANLEIHEN. Die 123 Fonds, die in dieser

Kategorie gelistet sind, eignen sich besonders für risikoaverse Anleger. Aktienanlagen erfolgen zu maximal einem Viertel des

STARCAPITAL WINBONDS PLUS

SIEGER 10 JAHRE

StarCapital Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,19 % 545 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,63 %

Management Fondsvolumen

Fondsvermögens. Der Siegerfonds über zehn Jahre ist heuer

SIEGER 5 JAHRE

der StarCapital Winbond plus, bei dem eine Kombination von Value- und Momentumfaktoren angewendet wird. Die Star-

Management Fondsvolumen

Peter E. Huber,

Capital AG in Oberursel (Deutschland) wurde Anfang 2016

Geschäftsführer,

SIEGER 3 JAHRE

von der Schweizer Bellevue-Gruppe übernommen, das Fonds-

StarCapital AG

management jedoch unverändert belassen.

Management Fondsvolumen

ARAMEA RENDITE PLUS

Aramea Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 581 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 9,47 % + 3,53 %

PIONEER FUNDS AUSTRIA - ETHIK FONDS

Pioneer Invest. Austria Ertrag 5 Jahre p.a. 222 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 7,31 % + 6,56 %

MISCHFONDS EUR KONSERVATIV – EUROPA REGIONAL BEGRENZT. In dieser Kategorie sind lediglich 14

verwaltet, der über fünf Jahre ein Outperformance zur Peer

Fonds angeführt. Anlagestrategie ist die gleiche wie bei der

Group von satten 45 Prozent erzielte (65,7% vs. 21,0%).

obigen Peer Group, nur dass Anleihen und Aktien ausschließ-

INVESCO PAN EUROPEAN HIGH INCOME

lich von europäischen Unternehmen ins Portfolio gekauft

SIEGER 5 JAHRE

werden. Gewinner über fünf und drei Jahre war vergangenes

Invesco Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,62 % 6.984 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,98 %

KAPITAL PLUS

Jahr der Kapital Plus, der bereits 1994 aufgelegt wurde und

Management Fondsvolumen

Paul Read,

über ein Fondsvolumen von satten 3,5 Milliarden Euro verfügt.

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

Heuer lief ihm der Invesco Pan European High Income im Fünf-

Invesco Asset Mgmt.

Jahres-Bereich den ersten Rang ab. Dieser wird von Paul Read

Management Allianz Global Investors Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 3.476 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 7,73 % + 6,11 %

MISCHFONDS EUR AUSGEWOGEN – GLOBAL FIFTY-FIFTY. Bei den in dieser Kategorie gelisteten 156 Fonds

So erzielte er über zehn Jahre einen Wertzuwachs von 61,5

wird das Vermögen etwa zur Hälfte in Anleihen und zur ande-

Prozent (Peer Group: 18,6%), über fünf Jahre eine Plus von

ren Hälfte in ausgesuchte Aktien veranlagt. Damit sind schöne

72,8 Prozent (Peer Group: 29,1%) und über drei Jahre eine

Renditen bei begrenztem Risiko zu erzielen. Einen erstaun-

Performance von 26,7 Prozent (Peer Group: 11,9%).

lichen Erfolg verzeichnete Fondsmanager Rudolf Gattringer, der mit dem rund 150 Millionen Euro schweren Kepler VorsorRudolf Gattringer,

ge Mixfonds über alle drei Beobachtungszeiträume den ersten

Fondsmanager,

Platz erzielte. Seine Performance liegt immer rund zwei- bis

Kepler-Fonds KAG

dreimal höher als jene des Durchschnitts in dieser Kategorie.

102 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

SIEGER 10, 5 UND 3 JAHRE

Management Fondsvolumen TER

KEPLER VORSORGE MIXFONDS

Kepler-Fonds KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,91 % 141 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,55 % 1,18 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,19 %

Im Gespräch mit Jörg Moshuber, Pioneer

° LIPPER FUND AWARDS

Todesstrafe als No-Go Worauf es bei nachhaltigen Investments in Aktien und Anleihen ankommt, erklärt Jörg Moshuber, Manager des Pioneer Funds Austria – Ethik Fonds: Bei Bonds sind zum Beispiel autoritäre Regime und die Missachtung Harald Kolerus von Menschenrechten ein Tabu. GELD ° Die jüngere Vergangenheit war für

ethisch denkende Investoren nicht immer einfach: So hat sich z.B. der Alternativenergie-

sind nicht nur Staatsanleihen der USA, sondern auch jene Frankreichs und Großbritanniens als Atommächte ausgeschlossen.

Sektor schwach entwickelt. Wie kam die gute Performance Ihres Fonds zustande?

JÖRG MOSHUBER: Der Fonds investiert in globale Aktien und auf Euro lautende Anleihen. Die Nachhaltigkeit der Finanzinstrumente im Fonds bezieht sich nicht nur auf Umwelt-, sondern auch auf sozial-gesellschaftliche Aspekte und die Art der Unternehmensführung. Diese Bewertungsmethode ist in der Finanzindustrie als „Environmental Social and Governance Standard“ (ESG) etabliert. So wurde die mäßige Rendite des Alternativenergiesektors durch Investments in Aktien anderer Sektoren und durch die positive Anleihenperformance überkompensiert. Nach welchen Kriterien werden Aktien und Bonds ausgewählt? Wenn man die Todesstrafe als Ausschlusskriterium nimmt, müssten ja Staatsanleihen aus den USA aus dem Univer-

CREDIT: beigestellt

sum verbannt werden?

Zuerst werden Emittenten von Aktien und Unternehmensanleihen nach Ausschlusskriterien gefiltert, um unerwünschte Geschäftsfelder wie etwa Rüstung, Tabak, Alkohol sowie Atomenergie und Praktiken – zum Beispiel menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, Diskriminierung oder Gentechnik – auszuschließen. Dann werden sie nach ESG-Kriterien bewertet. Nur die Unternehmen mit den besten Bewertungen bilden das investierbare Universum für den Fonds. Bei Staatsanleihen führen die Todesstrafe, autoritäre Regimes, der Besitz oder Handel und die Herstellung von ABC-Waffen, die Missachtung von Menschengrundrechten und sozialer Standards, aber auch die Nicht-Ratifizierung von Klimaschutzabkommen zum Ausschluss. Somit

Erwarten Sie eine Erholung der Branche für regenerative Energien?

Einerseits wird der Trend zu erneuerbaren Energien weitergehen. 2015 wurde, nach Angaben der IEA, zum ersten Mal mehr als die Hälfte der neu installierten Stromkapazität auf Basis erneuerbarer Energieträger, vor allem Wind und Solarenergie, gebaut. Und andererseits wird die Konsolidierung am Solarherstellermarkt, vorwiegend ausgehend von China, irgendwann ein Ende finden. Welche Trends werden nachhaltige Investments 2017 und darüber hinaus prägen?

Das Thema der Elektromobilität wird sich fortsetzen. Und das Heben der Energieeffizienz in der Industrie wird zunehmend an Bedeutung gewinnen, da das Umrüsten auf energieeffizientere Komponenten auch hohes finanzielles Einsparungspotenzial birgt. Wie interessant sind Unternehmen aus dem Bereich selbstfahrende Autos für den Fonds?

Selbstfahrende Autos senken durch energieeffizienteres Fahren jedenfalls den Energiebedarf und damit Emissionen. Die Vision selbstfahrender Autos als Ersatz für den privaten Stadtverkehr in Form von Kombination aus Taxi und Rufbussen für Fahrgäste, die in dieselbe Richtung fahren, hat für den städtischen Bereich nicht nur großes Potenzial, das Verkehrsaufkommen zu verringern und die Umwelt zu entlasten, sondern würde auch die Verkehrssicherheit erhöhen, etwa durch das Einhalten von Abständen, Vorfahrtsregeln und Tempolimits. Auf dem Weg dorthin werden auch Technologien, die die Fahrsicherheit

Jörg Moshuber: „Der Trend zu erneuerbaren Energien wird weiter anhalten.“

erhöhen, vorangetrieben. Deshalb sind Unternehmen, die in diesen Bereichen produzieren, sehr interessant. Was sind die größten Positionen im Fonds? Sind auch Österreicher darunter?

Zu den größten Titeln in Europa gehört die Firma Atlas Copco, die nicht nur als Unternehmen selbst in Bezug auf Nachhaltigkeit punktet, sondern auch durch die Produktion energieeffizienter Maschinen, wodurch zur Energiereduktion und Emissionssenkung bei Kunden beigetragen wird. In den USA ist der Fonds zum Beispiel stark im Halbleiterunternehmen Applied Materials investiert, das in Clean Tech-Bereichen wie Industrieautomatisierung, in der Produktion von Photovoltaikanlagen und LED-Systemen tätig ist. In Australien sind wir in der Bank Westpac investiert, die in Geschäftsfeldern wie Microfinance oder dem Thema „Frauen in der Wirtschaft“ tätig ist und eine Stiftung für soziale Projekte betreibt. Derzeit ist der Fonds in keinem österreichischen Unternehmen investiert. www.pioneerinvestments.at

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

103

DIE BESTEN GEMISCHTEN FONDS

MISCHFONDS EUR AGGRESSIV – GLOBAL NN (L) PATRIMONIAL AGGRESSIVE

SIEGER 10 JAHRE

AKTIENLASTIG. Der Sieger im Zehn-Jahres-Bereich in der

Management Fondsvolumen

71 Fonds umfassenden Kategorie ist der 1994 aufgelegte NN Patrimonial Aggressive. Seit Juni 2008 wird der rund 180 Millionen Euro schwere Fonds von Ewout Van Schaick

SIEGER 5 JAHRE

verwaltet, der bei der Asset Allocation ausschließlich hauseigene Branchen- und Sektorenfonds einsetzt. Über fünf Jahre

Management Fondsvolumen

Ewout Van Schaick,

siegte Marina Kamleitner mit dem ebenfalls als Dachfonds

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

konzipierten Kepler Mix Dynamisch. Kamleitner räumt auch re-

NN Investment Partners

gelmäßig Preise beim Österreichischen Dachfonds-Award ab.

Management Fondsvolumen

NN Investment Partners Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,59 % 166 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,02 %

KEPLER MIX DYNAMISCH

Kepler-Fonds KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,36 % 18 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,36 %

PARIUM - DYNAMIC FUND

Axxion Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,30 % 17 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,20 %

MISCHFONDS EUR FLEXIBEL – GLOBAL HOHE KUNST DER ASSET ALLOCATION. Fondsmanager

Cosmopolitan, der im Juli 2004 aufgelegt wurde und das Kapi-

von flexibel gemanagten Fonds haben nicht nur die Möglich-

tal der Anleger in den vergangenen zehn Jahren verdoppelte.

keit,die Anlageregionen zu variieren,sondern auch das Aktien-/ Anleihenverhältnis. So kann bei fallenden Aktienbörsen im Ex-

SIEGER 10 JAHRE

tremfall komplett in Anleihen umgeschichtet werden. In dieser

LUXTOPIC - DJE COSMOPOLITAN

DJE Kapital AG Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,38 % 54 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,56 %

Königsklasse sind in Österreich gut 300 Fonds zum Vertrieb

Management Fondsvolumen

Jens Ehrhardt,

zugelassen. Einer der herausragenden Fondsmanager in die-

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE PORTF. WACHSTUM (EURO) ALT. ZKB OE

sem Bereich ist Jens Ehrhardt, der ein typischer Value-Investor

DJE Kapital AG

ist. Im Zehn-Jahres-Bereich gewann er mit dem Luxtopic - DJE

ZKB Österreich Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,84 % 202 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,62 %

Management Fondsvolumen

MISCHFONDS EUR FLEXIBEL – EUROPA VARIABLER AKTIENANTEIL. Der Siegerfonds über drei Jah-

Kursabsicherungen wie auch zur Performance-Steigerung ein.

re ist heuer neuerlich der WSS - Europa, der von der WSS

Über fünf Jahre erreichte der WSS -Europa einen Wertzuwachs

Vermögensmanagement GmbH in Linz verwaltet wird. Der

von 117,1 Prozent, über drei Jahre 56,9 Prozent. Der Durch-

Fonds wurde im September 2005 aufgelegt und überschritt

schnitt der Vergleichsgruppe liegt bei kumuliert 28,0 Prozent

heuer beim Volumen die 20 Millionen Euro-Marke. Fonds-

über fünf Jahre bzw. 9,4 Prozent über drei Jahre.

manager Markus Weissörtel managt das Portfolio äußerst Markus Weissörtel,

aktiv. Die Portfolio-Turnover-Ratio liegt bei 1600 Prozent.

Vorstand,

SIEGER 3 JAHRE

Zum Teil mischt Weissörtel den hauseigenen WSS Aktien-Op-

WSS Vermögensmgmt.

tionenstrategie bei und setzt bei Bedarf Derivate sowohl zu

Management Fondsvolumen

WSS - EUROPA

WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,75 % 19 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,18 %

MISCHFONDS CHF AUSGEWOGEN FÜNFZIG - FÜNFZIG. Der Sieger über zehn Jahre, der Viva-

sin & Partners) verwaltet wird. Den Fonds gibt es auch in einer

ce (Lux) Ausgewogen, wurde von 2009 bis Ende März 2015

Euro-Tranche mit rund 60 Millionen Euro Volumen.

von Sandra Wolfensberger und Andrea Quapp verwaltet, auf deren Konto der Sieg des Fonds im Zehn-Jahres-Bereich

SIEGER 10 JAHRE

hauptsächlich geht. Seither übernahm Michael Müller das Fondsmanagement, der bei der als Advisor fungierenden Va-

Management Fondsvolumen

Michael Müller,

liant Bank AG in Bern tätig ist. Über fünf und drei Jahre siegte

Vorstand,

SIEGER 5 UND 3 JAHRE

heuer neuerlich der JSS GlobalSar - Balanced (CHF), der seit

Valiant Bank AG

2010 von Mark Whitehead und Guy Monson (beide bei Sara-

Management Fondsvolumen

104 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

VIVACE (LUX) - AUSGEWOGEN

Valiant Bank Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,50 % 122 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,95 %

JSS GLOBALSAR - BALANCED (CHF)

Sarasin & Partners Ertrag 5 Jahre p.a. 188 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 9,19 % + 9,11 %

MISCHFONDS USD AUSGEWOGEN – GLOBAL FREMDWÄHRUNG. Ein Fondsanleger eines global aus-

Euro- und in einer zum Euro gehedgten Tranche, die über fünf

gelegten Fonds investiert aufgrund der Geschäftstätigkeiten

Jahre um 35,2 Prozent zulegte (fehlender Dollar-Gewinn).

der Portfoliounternehmen in einen globalen Währungskorb. Fonds, die vom Vertrieb her auf den US-amerikanischen Markt

SIEGER 5 JAHRE

ausgerichtet sind, sichern zum Teil Fremdwährungsrisiken zum

Management Fondsvolumen

Dollar ab, um die Fondskennzahlen auf US-Dollar-Basis zu opAnthony Coffey,

timieren. Im Fünf-Jahres-Bereich gewann in dieser Kategorie

Fondsmanager,

der Franklin Global Fundamental Strategies mit einem Wert-

Franklin Templeton

zuwachs von 66,4 Prozent. Den Fonds gibt es auch in einer

FRANKLIN GLB. FUNDAMENTAL STRATEGIES Franklin Templeton Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,71 % 1.814 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,84 %

SIEGER 3 JAHRE UBS (LUX) STRATEGY FUND - BALANCED (USD)

Management UBS Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,84 % Fondsvolumen 928 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,48 %

MISCHFONDS USD FLEXIBEL – GLOBAL GUTE MISCHUNG. Der Siegerfonds über fünf und drei Jahre,

Über fünf Jahre erzielte der Allround QUADInvest Growth ei-

der Allround QUADInvest Growth, wird von Olivier Walter, Bruno

nen Wertzuwachs von 125,1 Prozent, in den vergangenen drei

Walter Finance in Montreux, Schweiz, verwaltet. Die Anlagestra-

Jahren 57,3 Prozent. Die größten der insgesamt mehr als 100

tegie ist langfristig einerseits auf Kapitalerhalt und andererseits

Aktienpositionen im Fonds sind derzeit Facebook, Nvidia,Aliba-

auf attraktive Renditen ausgelegt. Um dieses Ziel zu erreichen,

ba, United Thrapeutics und Celgene.

wird das rund 70 Millionen Euro schwere Portfolio nach einem Olivier Walter,

klar definierten Investmentansatz (Top-Down-Kriterien) global

Fondsmanager,

SIEGER 5 UND3 JAHRE

in Wachstumswerte investiert. Der Cash-Anteil kann, wenn es

Bruno Walter Finance

der Markt erfordert, auf bis zu 49 Prozent angehoben werden.

Management Fondsvolumen

ALLROUND QUADINVEST GROWTH

Bruno Walter Finance Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,60 % 72 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,29 %

Alternative Investments sind weitgehend marktunabhängig Spezielle Strategien. Die folgenden Kategorien fallen aus den üblichen Segmenten Anleihen-, Aktien- und gemischte Fonds heraus. Denn sie verfolgen mit Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoff-Handel oder einzelnen Shortpositionen ganz spezielle Anlagestrategien. In der Regel ergeben sich dadurch Total Return-ähnliche Kursverläufe.

ALTERNATIVE MULTI-STRATEGIEN KONZERT-MEISTER. Fonds aus der Kategorie Multi-Strate-

walteten Volumen von rund 33,7 Milliarden Dollar eine der

gien, von denen in Österreich 39 Produkte angeboten werden,

weltweit größten Manager von Alternativen Assets ist.

sind für alle Marktphasen geeignet. Denn sie generieren Erträge aus unterschiedlichen Strategien, die zueinander nur

SIEGER 5 JAHRE

geringe Korrelationen aufweisen. Der Siegerfonds über fünf Jahre, der MLIS Och-Ziff European MultiStrat UCITS, wurde im

Management Fondsvolumen

Yazann Romahi, Head

März 2011 aufgelegt und seither von David Windreich gema-

of Global Multi-Asset

SIEGER 3 JAHRE

nagt. Windreich arbeitet bei Och-Ziff Capital Management, die

Research, JPMorgan

1994 von Daniel S. Och gegründet wurde und mit einem ver-

Management Fondsvolumen

MLIS OCH-ZIFF EUROP. MULTISTRAT. UCITS OZ Management Ertrag 5 Jahre p.a. 97 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

+ 7,79 % + 6,90 %

JPM DIVERSIFIED RISK

JPMorgan Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. – 22 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,02 %

MÄRZ 2017 – GELD-MAGAZIN °

105

DIE BESTEN SONSTIGEN FONDS

ALTERNATIVE ZINSSTRATEGIEN ABSOLUTE RETURN. In der Kategorie „Alternative - Credit Fo-

US Dollar Special Bond verwaltet Smouha auch auf britische

cus“ werden in Österreich 43 Fonds angeboten. Sie investieren

Pfund und Euro spezialisierte Tranchen. Sein Anlageerfolg

in Anleihen und können dabei Long- und Shortpositionen ein-

führte vergangenes Jahr zu hohen Fondsmittelzuflüssen, die

gehen. Das macht sie besonders in Phasen von Zinsanstiegen

das Volumen des US-Dollar-Fonds von 1,2 auf mittlerweile 2,1

interessant, in denen Kursrückgänge der Anleihen abgefan-

Milliarden Dollar (Ende Februar) erhöhten.

gen werden können. Der knapp 1,6 Milliarden Euro schwere Anthony Smouha,

Siegerfonds GAM Star Credit Opportunities ist in über 200 Un-

Fondsmanager,

ternehmensanleihen investiert und wird von Anthony Smouha,

Atlanticomnium

CEO der Atlanticonium S.A. in Genf, verwaltet. Neben dem GAM

SIEGER 5 UND 3 JAHRE GAM STAR CREDIT OPPORTUNITIES (USD)

Management Fondsvolumen

Atlanticomnium Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,75 % 1.580 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,00 %

ALTERNATIVE WÄHRUNGSSTRATEGIEN ABSOLUTE RETURN. Die Relationen von Währungen zu-

setzen.Als Sieger ging auch heuer wieder der GAM Star Discre-

einander entwickeln sich im Normalfall entsprechend der

tionary FX hervor, der in den vergangenen drei Jahren um 55,6

unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen der Länder. Bereits

Prozent zulegen konnte. In seinem Kursverlauf entspricht er

Veränderungen der Erwartungen lösen Kapitalströme in die

einem marktneutralen Long-/Shortfonds, der zu den Aktien-

eine oder andere Währung aus. Als jüngste Beispiele können

und Anleihenmärkten keinerlei Korrelation aufweist.

der Anstieg des Schweizer Franken oder der Verfall der türAdrian Owens,

kischen Lira herangezogen werden. Kundige Fondsmanager

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

schlagen daraus Kapital. In Österreich gibt es 13 Investment-

GAM International

fonds, die auf die Relationsänderungen von Währungen

Management Fondsvolumen

GAM STAR DISCRETIONARY FX

GAM International Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,27 % 95 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,85 %

MANAGED FUTURES THE TREND IST YOUR FRIEND. In dieser Kategorie findet

te und die mittlerweile 450 Professionals beschäftigt. Unter

man heute in Österreich bereits 21 Produkte. Der Siegerfonds

seinen Kunden finden sich zahlreiche institutionelle Anleger.

DB Platinum IV Systematic Alpha wird von Winton Capital ge-

Ausgezeichnet wurde der von Winston verwaltete DB Platinum

managt, die derzeit rund 30 Milliarden Dollar unter Verwaltung

IV Systematic Alpha im Drei-Jahres-Zeitruam, in dem er 40,6

hat. CEO und Gründer David Harding blickt auf 30 Jahre Er-

Prozent an kumulierter Rendite erwirtschaftete.

fahrung im systematischen Futureshandel zurück und war David Harding,

ursprünglich Gründer des Tradinghauses AHL (Adam Harding

CEO und Gründer,

SIEGER 3 JAHRE

& Lück). Nach dem Verkauf von AHL an die Man-Group startete

Winton Capital

er mit Winston Capital neuerlich durch, die er 1997 gründe-

Management Fondsvolumen

DB PLATINUM IV SYSTEMATIC ALPHA

Winton Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,95 % 1.747 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,02 %

ROHSTOFFE GEMISCHT INFLATIONSSCHUTZ. Rohstoffinvestments weisen üblicher-

Im Drei-Jahres-Berich schaffte es der Vontobel Dynamic Com-

weise eine geringe Korrelation mit Anleihen- und Aktienbörsen

modity bereits auf ein kleines Plus von kumuliert 3,3 Prozent.

auf und bieten einen Inflationsschutz. Die jahrelange RohstoffBaisse bis Ende 2015 hinterließ bei den Rohstofffonds jedoch

SIEGER 5 JAHRE

tiefe Spuren. Sie konnten trotz Erholung der Preise in 2016 das Minus aus den vergangenen Jahren noch nicht ganz

Management Fondsvolumen

Andreas Bichl,

ausbügeln. So weist selbst der Sieger in dieser 32 Fonds um-

Fondsmanager,

SIEGER 3 JAHRE

fassenden Kategorie, der Amundi Rohstoff Trend, für die letzten

Amundi Austria

fünf Jahre noch ein kumuliertes Minus von 22,2 Prozent aus.

Management Fondsvolumen

106 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2017

AMUNDI ROHSTOFF TREND

Amundi Austria Ertrag 5 Jahre p.a. 13 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– 4,90 % – 2,70 %

VONTOBEL FUND - DYNAMIC COMMODITY

Vontobel Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. 99 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– + 1,08 %

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Die aktuellen Kundenunterlagen des Fonds inklusive KID finden Sie in deutscher Sprache unter www.kathrein.at. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung einer Veranlagung zu.

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