Die Solaroffensive Bodensee Solarstrom und Solarwärme als Rückgrat der Energieversorgung In der Region Jörg Dürr-Pucher Bodensee-Stiftung
Smart Energy Konstanz, Vortrag 29.11. 2016
Die Bodensee-Stiftung •
Gemeinnützige, nichtstaatliche, internationale Stiftung für Natur- und Umweltschutz, projektorientiert (arm, nicht gebend).
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Gegründet 1994, Geschäftsstelle in Radolfzell.
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Stifterverbände: DUH, BUND, NABU, ÖNB, WWF, Pro Natura.
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Handlungsfelder: Landwirtschaft, Naturschutz, kommunales Nachhaltigkeitsmanagement, Klimaschutz, Bioenergie, Wirtschaft & Biodiversität.
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Ursprünglich fast ausschließlich regional aktiv, seit einigen Jahren zunehmend auch Partner in nationalen und internationalen Projekten.
Solaroffensive Bodensee •
Solarboom in Deutschland bis 2012
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Ernüchterung 2014 mit EEG-Novelle
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Tiefpunkt im Jahr 2016, es werden kaum noch Solaranlagen gebaut.
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Ende 2016 erste Anzeichen für langsamen Beginn der Trendwende.
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Hauptgrund: Trendwende zum Eigenverbrauch schreckt Investoren bislang ab.
Ziele der Solaroffensive Bodensee • Anteil des Solarstroms am Stromverbrauch in der Region bis 2030 auf 25% steigern.
• Bau großer Solarwärmeanlagen in der Region, wie sie in Büsingen stehen und in Liggeringen und Randegg geplant sind. • Durch Ausbau der Solarenergie und Wartung von Solarstromanlagen den Bodensee zur Solarregion machen. • Zusammen mit anderen EE bis zu 100% Erneuerbaren Strom vor 2050.
Solarenergie und andere EE wachsen stark
Solarenergie und andere EE wachsen stark
Maßnahmen der Solaroffensive • Sensibilisierung, Information und Unterstützung von Privatleuten, Handwerk, Unternehmen und Kommunen mit drei Hauptbotschaften: 1. Solarstrom lohnt sich immer mehr. 2. Eigenverbrauch ist der richtige Weg. 3. Solarstrom trägt wesentlich dazu bei, das Energieproblem regional und global zu lösen.
Solarstrom rechnet sich • Die Erzeugungskosten für Solarstrom in unserer Region schwanken zwischen 7 Cent bei großen Freilandanlagen und 13 Cent bei kleinen Dachanlagen. • Für die Größe der Solaranlage kommt es nicht mehr zuerst auf die Dachfläche an, sondern auf den eigenen Stromverbrauch, den man solar ersetzen kann. • Strom, den man nicht verbraucht, kann man zu niedrigen Preisen ins Netz einspeisen. • Ost-West-Anlagen passen besser zum Eigenverbrauch als Süddächer.
Neu: Das Ost-West-Dach • Beim Eigenverbrauch kommen neue Dachflächen zum Einsatz. • Ost-West-Anlage löst Südausrichtung der Anlagen ab. • Morgen- und Abendspitze werden besser abgedeckt. • Kein Überschuss zur Mittagszeit. Die Stromnetze werden entlastet.
Vorteile des Solarstroms • Von der kleinen Anlage mit wenigen Kilowatt Leistung bis zum 1000 Megawatt-Kraftwerk sind alle Größenklassen bereits gebaut. • Solarstrom kann günstig hergestellt werden. • Solarstrom macht die Energiewende für Hausbesitzer, Mieter und Gewerbetreibende möglich. • Solarstrom wird produziert, wenn der Verbrauch im Netz hoch ist.
Solarstrom ist vorhersagbar
• Fragenkatalog, der Zustand der Fläche erfasst • Begehung • Ergebnis: Bericht mit Maßnahmenvorschlägen • Vermittlung von Gärtnern/Planern, die naturnah arbeiten
Unser Vorgehen • Veröffentlichung und Diskussion der Ziele.
• Suche nach Partnern in der Region. • Definition sinnvoller Teilziele in den einzelnen Ländern, Teilregionen und Kommunen. • Informationskampagne mit den Partnern und Umsetzung von Leuchtturmprojekten.
• Initiativen und Aktionen, die die Bevölkerung und die Unternehmen einbinden und motivieren.
Blick in die Praxis von Partnern • Handwerker können regionale Wertschöpfung generieren. • Haushalte und Unternehmen können ihre Stromkosten deutlich senken.
• Netzbetreiber und Stadtwerke können neue Dienstleistungen anbieten. • Forscher erfinden die Solarzellen der Zukunft (Hagelnetze, Segel, etc.). • Ländlicher Raum und Städte kooperieren im Energiebereich besser.
Solarstrom rechnet sich für Unternehmen • Stromerzeugungskosten deutlich unter Stromkosten im Einkauf. • Solarstromanlagen sind aktuell sensationell günstig. • Anbieter und Stadtwerke übernehmen Betreuung und Überwachung. • Return of investment fünf bis sieben Jahre. • Solarkraftwerke produzieren 40 Jahre und mehr erneuerbaren Strom.
Blick in die Zukunft • Kampf für bessere Rahmenbedingungen des EEG. • Etablierung von Solaranlagen außerhalb des EEG. • Regionaler Konsens, dass Solarenergie nach dem Energiesparen die wichtigste Stromquelle der Region ist.
• Versöhnung von Solarstrom und Versorgungssicherheit durch Speicherung und power to heat. • Fröhliche Wettbewerbe und Aktionen wie Solarbundesliga.
Blick in die Zukunft • Partnerschaft zwischen Stadtwerken, Netzbetreibern und Solaranlagenbetreibern. • Stärkung der bestehenden und Schaffung neuer Energiegenossenschaften. • Klärung der Frage, wie arme Menschen von der Solarenergie profitieren können.
• Enger Kontakt zu den sehr guten Forschungseinrichtungen in der Region. • Unterstützung für Dach-, Fassaden- und Freilandanlagen.
Blick in die Zukunft • Mehr Klimaschutz. • Bessere regionale Wertschöpfung. • Mehr internationale Kooperation am Bodensee. • Innovationen in den Markt bringen. • Mehr Spaß und eigene Projekte für eine erfolgreiche Energiewende. • Übertragung in andere Regionen und Länder.
Erste Erfolge • Städte Singen und Radolfzell sind Partner.
• Umweltministerium BW will Solarstrom als einen zukünftigen Schwerpunkt. • Solarstrom und Solarwärme spielen wichtige Rolle bei Koalitionsverhandlungen. • Bundesverband Solarwirtschaft unterstützt Idee der Solaroffensive. • Guter Kontakt zum Solarcluster BW.
Erste Erfolge • Unternehmen, Stadtwerke, Kommunen Energieagentur und Deutsche Umwelthilfe unterstützen Solaroffensive. • Solarunternehmen aus BW wollen Partner der Solaroffensive Bodensee werden. • Mehr politischer Wille, den Solarmarkt zu beleben. • Solaroffensive im Koalitionsvertrag BW. • Kampfgeist der Solarbranche erwacht wieder. • Andere Regionen werden ebenfalls aktiv.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Weitere Infos zur Bodensee-Stiftung www.bodensee-stiftung.org