Die Bahnindustrie in Deutschland

Die Bahnindustrie in Deutschland Zahlen und Fakten zum Bahnmarkt und -verkehr Ausgabe 2015 Inhalt Zahlen und Fakten Die Bahnindustrie in Deutschlan...
Author: Achim Rosenberg
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Die Bahnindustrie in Deutschland Zahlen und Fakten zum Bahnmarkt und -verkehr Ausgabe 2015

Inhalt

Zahlen und Fakten Die Bahnindustrie in Deutschland Umsatz Auftragseingang Beschäftigte Weltmarkt für Bahntechnik Weltmarkt nach Segmenten Die sechs bedeutendsten Trends für die Bahnindustrie Verkehr in Deutschland, Europa und der Welt Personenverkehr in Deutschland Modal Split des Personenverkehrs in Deutschland Güterverkehr in Deutschland Modal Split des Güterverkehrs in Deutschland Schienengüterverkehr in Deutschland nach Hauptverkehrsverbindungen Prognose der Güterverkehrsleistung in Deutschland Auslastung des Personenverkehrs in Deutschland Schienenverkehr weltweit Größte Investoren für ERTMS weltweit Schlaglicht China Rollendes Material und Infrastruktur der DB AG Rollendes Material und öffentlich zugängliche Infrastruktur der NE-Bahnen im Güterverkehr Wettbewerbssituation im deutschen Schienenverkehrsmarkt Der Fernbus – ein neuer Wettbewerber für die Schiene Investitionen in die Infrastruktur des deutschen Schienennetzes Umwelt Anteil des Transportsektors an den Treibhausgasemissionen in Europa Spezifische CO2 -Emissionen im Personen- und Güterverkehr in Deutschland Umweltbelastung im grenzüberschreitenden Güterverkehr Umweltbelastung im innerdeutschen Personenverkehr Verkehrsleistung, Energieverbrauch und Emissionen im ÖPNV Lärmbelästigung nach Geräuschquellen in Deutschland Lärmkarten Energie- und Treibstoffbesteuerung der DB AG Externe Kosten des Verkehrs und Sicherheit Externe Kosten nach Verkehrsträgern in Deutschland Unfälle von Reisenden in Deutschland im Verkehrsträgervergleich

2 VDB  Zahlen und Fakten

3 3 3 4 4 4

5 5 6 6 7 7 7 8 9 10 11 11 12 13 14

17 18 18 19 20 20 21 21

22 23

Zahlen und Fakten Die Bahnindustrie in Deutschland Umsatz 1 1. Halbjahr 2014 in Mrd. €

2013 in Mrd. €

2012 in Mrd. €

Umsatz

5, 2

10,0

10,7

davon Inland

2 ,6

5,3

5, 4

davon Export

2 ,6

4,7

5,3

1. Halbjahr 2014 in Mrd. €

2013 in Mrd. €

2012 in Mrd. €

Auftragseingang

5, 6

14,9

10,5

davon Inland

2,8

7,3

5,5

davon Export

2,8

7,6

5, 0

Auftragseingang 1

Beschäftigte 1 direkt Beschäftigte indirekt Beschäftigte

1. Halbjahr 2014

2013

2012

51 .100

50.400

50.100

ca. 150.000

ca. 150.000

ca. 150.000

Quelle: VDB 2014 1 VDB-Mitgliedsunternehmen

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. ist der Industrie­ verband der Bahntechnikhersteller am Standort Deutschland. Er vertritt die Interessen von mehr als 180 Unternehmen, von weltweit führenden System­ häusern ebenso wie von spezialisierten mittelständischen Unternehmen. Die Mitglieder des VDB entwickeln und fertigen Systeme und Komponenten für Schienenfahrzeuge und -infrastruktur mit über 51.000 direkt beschäftigten Mitarbeitern in Deutschland. Überdies bieten sie ein breites Spektrum an bahntechnischen Dienstleistungen wie Engineering, Leasing sowie Wartung und Instandhaltung. Durch ihre innovativen Technologien und Leistungen sorgen sie weltweit mit exzellenten und wirtschaftlichen Bahn­systemen für mehr nachhaltigen Verkehr auf der Schiene.

VDB  Zahlen und Fakten 3

Weltmarkt für Bahntechnik geschätztes Marktvolumen prognostiziertes Marktwachstum in Mrd. €  2013 1 pro Jahr bis 2019

Westeuropa

41 ,0

+ 2,0 %

Asien/Pazifik

40,1

+ 4,1 %

NAFTA

25,3

+ 3,6 %

GUS

18,5

+ 1 ,3 %

Osteuropa

11 ,1

+ 0,9 %

Afrika/Mittlerer Osten

9, 2

− 0,2 %

Lateinamerika (ohne Mexiko)

5, 0

+ 6,1 %

150,1

+ 2 ,7 %

Gesamt

Weltmarkt nach Segmenten geschätztes Marktvolumen prognostiziertes Marktwachstum in Mrd. €  2013 1 pro Jahr bis 2019

Fahrzeuge

47,9

+ 2, 2 %

Service

58,3

+ 3,0 %

Infrastruktur

29,6

+ 2,7 %

Signaltechnik

12,7

+ 3,1 %

1,5

+ 3,1 %

150,1

+ 2 ,7 %

Projektintegration Gesamt

Quelle: Roland Berger/UNIFE 2014 1 Zur Ermittlung dient der Durchschnitt der Auftragseingänge der Jahre 2011 bis 2013 (rundungsbedingte Summenabweichungen möglich).

Die sechs bedeutendsten Trends für die Bahnindustrie Umwelt- und Klimaschutzanforderungen Weltweit wachsende Ballungsräume („Megacities“) Globalisierung der Weltwirtschaft Liberalisierung und Deregulierung des Schienenverkehrs Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes Digitalisierung Quelle: VDB 2014

4 VDB  Zahlen und Fakten

Verkehr in Deutschland, Europa und der Welt Personenverkehr in Deutschland Verkehrsart

Verkehrsleistung in Mrd. Pkm Veränderung 2013 2012 zum Vorjahr

Nah- und Fernverkehr (Schiene)

89,0

88,8

+ 0, 2 %

Linien- und Gelegenheitsverkehr 1 (Straße und Schiene)

78,1

76,0

+ 2,8 %

917,7

914,6

+ 0 ,3 %

56 ,3

56 , 2

+ 0, 2 %

1 . 141 ,1

1 . 135,6

+ 0, 5 %

Individualverkehr (motorisierte Zweiräder, Personen- und Kombinationskraftwagen) Luftverkehr Gesamt

Modal Split des Personenverkehrs in Deutschland 2013 7,8 % 2012 7,8 % 6,7 % 4,9 %

6,8 % 4,9 % 80,4 %

80,5 % Nah- und Fernverkehr (Schiene) Linien- und Gelegenheitsverkehr1 (Straße und Schiene) Luftverkehr Individualverkehr

Quelle: BMVI 2014 1 Abgrenzung nach Personenbeförderungsgesetz in Linienverkehr (private und kommunale Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen) und Gelegenheitsverkehr (Reisebusse)

VDB  Zahlen und Fakten 5

Güterverkehr in Deutschland Verkehrsträger



Verkehrsleistung in Mrd. tkm 2013 2014 e

Schiene

117,4

112,6

Straße

Veränderung zum Vorjahr + 4 ,3 %

468,9

452,9

+ 3,5 %

Binnenschiff

60,3

60,1

+ 0 ,3 %

Rohrleitung (Rohöl)

17,7

18, 2

− 2,7 %

664,3

643, 8

+ 3, 2 %

Gesamt

Modal Split des Güterverkehrs in Deutschland 2014 17,7 % 2013 17,5 % 9,3 % 2,8 % 70,3 %

9,1 % 2,7 % 70,6 %

Schiene Binnenschiff Rohrleitung (Rohöl) Straße

Quelle: Intraplan Consult GmbH, Ralf Ratzenberger und BAG Luftverkehr 2014 im Auftrag des BMVI Der Gütertransport im Flugverkehr wird aufgrund der geringen Verkehrsleistung nicht berücksichtigt. e = estimated

Wesentlicher Treiber für das Wachstum des Schienenverkehrs (wie auch des Straßengüterverkehrs) ist ein inzwischen stark zunehmender Internethandel. Es wird erwartet, dass der Schienengüterverkehr erstmals wieder das Niveau von 2008 erreicht.

6 VDB  Zahlen und Fakten

Schienengüterverkehr in Deutschland nach Hauptverkehrsverbindungen Verkehrsleistung in Mrd. tkm 2014 e 2013

Verkehrsart Innerdeutscher Verkehr

58,0

Grenzüberschreitender Verkehr

45,6

43,5

+ 4,8 %

Durchgangsverkehr

13,9

11 ,5

+ 20,9 %

117, 4

112 , 6

+ 4,4 %

Gesamt

57,6

Veränderung zum Vorjahr + 0,7 %

Quelle: Intraplan Consult GmbH, Ralf Ratzenberger und BAG Luftverkehr 2014 im Auftrag des BMVI e = estimated (rundungsbedingte Summenabweichungen möglich)

Prognose der Güterverkehrsleistung in Deutschland 2015 in Mrd. tkm

Veränderung zum Vorjahr

Schiene

120,8

+ 2 ,9 %

Straße

486,4

+ 3,7 %

Binnenschiff

61 ,1

+ 1 ,3 %

Rohrleitung (Rohöl)

17,9

+ 0, 8 %

686, 2

+ 3, 3 %

Verkehrsträger

Gesamt

Quelle: Intraplan Consult GmbH, Ralf Ratzenberger und BAG Luftverkehr 2014 im Auftrag des BMVI Der Gütertransport im Flugverkehr wird aufgrund der geringen Verkehrsleistung nicht berücksichtigt.

Auslastung des Personenverkehrs in Deutschland 80 68 %

70

62 %

60 50 40

50 % 40 % 33 % 33 %

30

27 %

23 %

20

23 %

21 %

10 0

Fernzug 2012

Regionalzug

ÖPNV1

Flugverkehr

Pkw2

2000

Quelle: IFEU 2013 1  U-Bahn, Straßenbahn, Bus 2  geschätzter Auslastungsgrad von 1,5 Personen in Prozent umgerechnet

VDB  Zahlen und Fakten 7

Schienenverkehr weltweit 1 Personenverkehr in Mrd. Pkm Asien und Ozeanien Europa 

2012

2011

Veränderung zum Vorjahr

2 .171 ,7

2 .187,8

− 0,7 %

624,6

625,4

− 0,1 %

Afrika

49,3

49,3

0, 0 %

Nord- und Südamerika

20,9

20,8

+ 0 ,5 %

2 . 866,6

2 . 883,4

− 0, 6 %

2012

2011

Veränderung zum Vorjahr

Asien und Ozeanien

3.593,1

3.621 , 2

− 0, 8 %

Nord- und Südamerika

3. 231 ,0

3.132,6

+ 3, 1 %

Europa

2 . 843,8

2 .775,8

+ 2 ,5 %

139,1

139,1

0, 0 %

9. 807,0

9.668,6

+ 1 ,4 %

2012

2011

Veränderung zum Vorjahr

Nord- und Südamerika

369. 222 , 0

369. 222 , 0

0,0 %

Europa 

349.364 , 6

355.508 ,9

− − 1,2 %

Asien und Ozeanien

232 .365,9

233.570,4

− − 0,5 %

2

Welt

Güterverkehr in Mrd. tkm

 2

Afrika Welt

Streckennetzlängen in km 2

Afrika Welt

70.504 , 6

70.505,1

0,0 %

1.021.457,1

1.028.806,4

− 0,7 %

Quelle: UIC Internationaler Eisenbahnverband 2013 1 geschätzt, rundungsbedingte Summenabweichungen möglich 2 inkl. Türkei und Russische Föderation

Das Güterverkehrswachstum in Europa beruht ausschließlich auf dem signifikanten Wachstum von 4,5 Prozent in Russland, das für ca. 78 Prozent der gesamten Güterverkehrsleistung steht. In Europa, ohne Berücksichtigung Russlands, ist dagegen die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr aufgrund der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten um 2,5 Prozent gesunken.

8 VDB  Zahlen und Fakten

Größte Investoren für ERTMS (European Railway Traffic Management System) 1 weltweit Länge des bis 2012 mit ERTMS ausgestatteten Netzes in km China

10.962

5.862

Belgien

4.832

478

Spanien

4.097

4.825

3.922

Dänemark3 Saudi-Arabien

3.737

2.849

Schweiz

3.283

442

Libyen

2.782

1.700

Türkei

1.940

2.721

1.800 1.800

Taiwan

1.678 1.678

Südkorea

1.435 1.269

Griechenland Frankreich

1.344

Algerien

1.305

852

2.600

2

1.222

Österreich

1.004

1.212

Italien

1.177

Australien3

1.200

Bulgarien

1.100 1.100

Deutschland

1.004 816

Rumänien

952 822 720 630

Niederlande 0

2.000 2010

4.000

6.000

8.000

2012

Quelle: UNIFE 2012 1 beinhaltet ETCS (European Train Control System) und GSM-R (Global System for Mobile Communications – Railway) 2 beinhaltet Rahmenverträge, der Wert für 2012 die tatsächliche Installation 3 2010 nicht erfasst 

VDB  Zahlen und Fakten 9

Schlaglicht China I. Politisch Die Eisenbahn in China erfährt eine herausragende politische Unterstützung durch die chinesische Zentralregierung. In Fünfjahresplänen werden Investitions­ ziele festgelegt, für die 410 Mrd. Euro für den Verkehrsträger Schiene im Plan 2011 – 2015 vorgesehen sind. In diesem Zeitraum sind folgende Vorgaben für den Infrastrukturausbau umzusetzen: Bis Ende 2015 sollen Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern an das Gesamt­ schienennetz und Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern an das Schnellbahn­ netz angebunden sein. Der angestrebte Anteil des öffentlichen Personenverkehrs am Modal Split soll für Städte mit mehr als 3 Mio. Einwohnern bei über 40 Prozent und bei mehr als 10 Mio. Einwohnern über 60 Prozent liegen.

II. Ökonomisch Eisenbahnverkehr Netzlänge im Jahr 2014

China

Deutschland

Gesamtnetzlänge

> 120.000 km

> 33.000 km

HGV mit Vmax > 250 km/h

ca. 12.000 km

ca. 700 km

Die HGV-Strecke Beijing–Shanghai wurde täglich von 272.000 Fahrgästen im 1. Halbjahr 2014 genutzt.

Ziele für 2014 Investitionsziel

101 Mrd. €

Streckenlänge Neubau

7.000 km

SPNV Metronetze

2014 in Betrieb

Städte mit Metro Netzlänge

bis 2018 in Betrieb bis 2020 in Betrieb

23

32

43

2.660 km

4.853 km

9.416 km

Planung 2011 - 2015 Investitionen pro Jahr Streckenlänge Neubau

26 Mrd. €/Jahr bis zu 440 km/Jahr

Quelle: VDB 2014, Modern Railways 2014

Wettbewerb Auf dem Markt der Bahntechnikhersteller wird durch die Fusion von CNR und CSR ein neuer Global Player mit einem Vertriebsergebnis von rund 34 Mrd. US-Dollar entstehen. 10 VDB  Zahlen und Fakten

Rollendes Material und Infrastruktur der DB AG Rollendes Material inkl. Arriva

2013

2012

Lokomotiven

4.576

4.511

ICE-Flotte

253

253

11 . 830

11 .334

7.139

7.310

1 .435.789

1 .412 .720

Güterwagen

91 .930

101 .306

Infrastruktur

2013

2012

Betriebslänge in km

33.448

33.505

Länge aller Gleise in km

Triebwagen Reisezugwagen Sitzplätze in Tausend

61.477

61.610

Personenbahnhöfe

5.668

5.645

Stellwerke

3.261

3.397

70.031

70.630

Weichen/Kreuzungen Brücken

25.007

24.977

Bahnübergänge

14.004

14.190

695

692

Tunnel Quelle: DB AG 2014

Rollendes Material und öffentlich zugängliche Infrastruktur der NE-Bahnen im Güterverkehr Rollendes Material

2013

2012

Elektrolokomotiven

413

381

Diesellokomotiven

809

862

Infrastruktur

2013

2012

Länge aller Gleise in km

5.657

5.491

Quelle: VDV 2014

VDB  Zahlen und Fakten 11

Wettbewerbssituation im deutschen Schienenverkehrsmarkt Marktanteile für Schienengüterverkehr 1 100 21,2 %

24,6 %

25,1 %

26,1 %

28,6 %

33,2 %

78,8 %

75,4 %

74,9 %

73,9 %

71,4 %

66,8 %

2008

2009

2010

2011

2012

2013

80

60

40

20

0 DB AG

Wettbewerber

Marktanteile für Schienenpersonennahverkehr 2 (SPNV) 100 18,4 %

20,3 %

100 21,6 %

80

24,1 %

25,0 %

26,4 %

18,4 %

20,3 %

21,6 %

75,9 %

75,0 %

73,6 %

81,6 %

79,7 %

78,4 %

2011

2012

2013

2008

2009

24,1 %

80 60 60 40

81,6 %

79,7 %

78,4 % 40

75,9 %

20 20 0 2008

2009

DB AG Quelle: DB AG 2014 1 Verkehrsleistung dient als Basis 2 Betriebsleistung dient als Basis

2010

0

Wettbewerber

DB AG

2010 Wettbewerber

Die sieben größten Eisenbahnverkehrsunternehmen im SPNV 2014

73 % DB AG 2 % HLB 2 % Keolis 2 % AVG 3 % BeNEX 4 % Netinera (FS Trenitalia) 5 % Veolia Transdev 9 % Rest

Quelle: WettbewerberReport Eisenbahn 2013/2014, mofair und Netzwerk Europäischer Eisenbahnen e.V.

Im Jahr 2014 haben die Eisenbahnverkehrsunternehmen im SPNV insgesamt eine Betriebsleistung von 651 Mio. Zug­kilometern erbracht. 12 VDB  Zahlen und Fakten

2011

Der Fernbus – ein neuer Wettbewerber für die Schiene Mit der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) wurde der Buslinienfernverkehr in Deutschland zum 01.01.2013 weitgehend liberalisiert. Seitdem stieg zunächst die Anzahl der Fernlinienbusanbieter stark an. Waren es zuvor nur wenige internationale Linien, Flughafenzubringer sowie der BerlinLinienBus mit einer Sonderkonzession, so entwickelte sich in zwei Jahren ein sehr dynamischer Markt mit zurzeit 65 Anbietern.

Vergleich von Daten zum Fernverkehr in Deutschland 2013 Fernverkehr der DB AG

Fernbus

130,9 Mio.1

8,2 Mio. 2 Prognose 2014: 27,4 Mio.

281 km1

330 km2

36,7 Mrd. Pkm1

2,7 Mrd. Pkm2 Prognose 2014: 9,0 Mrd. Pkm

50,7 %1

55 %2

Fernzug

Fernbus

ca. 4,50 €/km

0 €/km

11 €

0€

Berlin – Hamburg

29 €

8€

Berlin – München

29 €

17 €

München – Stuttgart

29 €

7€

2

654

Reisende

Durchschnittliche Reiseentfernung Verkehrsleistung

Auslastung

Fahrwegkosten und Fahrpreise Trassennutzungs- und Stationsgebühren bzw. Maut3 Trassenpreis pro Fahrgast3 Niedrigster Fahrpreis

Wettbewerb Anzahl Anbieter deutschlandweit 1 DB Mobility Logistics 2014 2 Statistisches Bundesamt 2014 3 Veolia Verkehr für Inter Connex Rostok–Leipzig 2014 4 Busliniensuche.de

Trassen- und Stationsgebühren sind zwar für jeden Zug in Deutschland fällig, die Fernlinienbusse hingegen sind von derartigen Gebühren befreit. Der Gesetzgeber müsste hier nachsteuern und für einen fairen intermodalen Wettbewerb sorgen. VDB  Zahlen und Fakten 13

Investitionen in die Infrastruktur des deutschen Schienennetzes I. Bestandsnetz des Bundes Mittel für DB-Infrastrukturunternehmen aus Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung II (LuFV II) Ab 2015 tritt die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung II (LuFV II) in Kraft. Bis 2019 stehen pro Jahr einschließlich der Eigenmittel der DB AG in Höhe von 100 Mio. Euro durchschnittlich 4 Mrd. Euro zur Verfügung. Neu eingeführt wird der sogenannte Finanzierungskreislauf Schiene, in dem Dividendenaus­ schüttungen der DB AG an den Bund für Ersatzinvestitionen in die Infrastruktur zurückgeführt werden. Beträge in Mio. € 2015

2016

2017

2018

2019

Durchschnitt p.a.

3.350

3.153

3.075

3.500

3.500

3.316

0

500

600

450

650

440

Bestandsnetzrelevanz der Investitionen in Ausbauvorhaben des Bedarfsplans

289

114

170

62

85

144

Eigenmittel der DB AG

100

100

100

100

100

100

3.739

3.867

3.945

4.112

4.335

4.000

Infrastrukturbeitrag des Bundes (Veran­ schlagung im Bundeshaushalt) Geplante Dividenden­ ausschüttungen der DB AG zur Durchführung von Ersatzinvestitionen

Summe Quelle: BMVI 2014

Zum Vergleich: Die LuFV I (Laufzeit 2009 – 2013/14) war mit 2,5 Mrd. Euro des Bundes und weiteren 500 Mio. Euro aus Eigenmitteln der DB AG ausgestattet. Im Jahr 2014 gab es eine Erhöhung der Bundesmittel um 250 Mio. Euro aus nicht abgerufenen Mitteln für den Neu- und Ausbau.

14 VDB  Zahlen und Fakten

II. Neu- und Ausbau der Schieneninfrastruktur Vorgesehene Bundesmittel1

in Mrd. €

2014

1 ,3 – 1 ,5

2015

1 ,3 – 1 ,5

III. Kombinierter Verkehr Vorgesehene Bundesmittel2

in Mrd. €

2014

106,7

2015

106,1

Quelle: BMVI 2014, VDB 2014 1 geschätzt, Bundeshaushaltsmittel inkl. EU-Kofinanzierung 2 inkl. Mittel für Gleisanschlüsse

Vergleich Infrastrukturzuschüsse des Bundes mit der Verkehrsleistung der Schiene (Index: Jahr 2000 = 100 %) 140 130 113

120 110 100 90 80 70

120

121

118 104

100 99

97

127

130 121

111

116 106

99 91

125

129

130

115

116

125

132

119

97 85

84

 2000  2001  2002  2003  2004  2005  2006  2007  2008  2009  2010  2011  20121  20131 Verkehrsleistung Schiene (Personen- und Güterverkehr)

Zuschüsse des Bundes

Quelle: BMVI 2013, DIW 2014, VDB 2014 1 geschätzt

VDB  Zahlen und Fakten 15

IV. Zuschüsse der EU für die transeuropäischen Netze (TEN) Insgesamt standen 8,013 Mrd. Euro (2007 bis 2013) für die Entwicklung der transeuropäischen Verkehrsnetze in der EU zur Verfügung, davon entfallen ca. 6 Mrd. Euro auf die Schiene. Deutschland hat daraus rund 600 Mio. Euro für verschiedene Projekte zugesichert bekommen. Das geplante Budget der Connecting Europe Facility (CEF) für 2014 bis 2020 beträgt 26,2 Mrd. Euro für alle Verkehrsträger, davon 15,2 Mrd. Euro aus den Mitteln für die transeuropäischen Netze und 11,0 Mrd. Euro aus dem Kohäsionsfonds. Quelle: Europäische Kommission 2014, VDB 2014

TEN-Hauptkorridore

Die Hauptkorridore des transeuropäischen Netzes sind eine Idee, die bereits in den 1980er Jahren entstand. Das Zusammenwachsen Europas und die sukzessive Erweiterung der EU benötigen auch eine gut ausgebaute Schieneninfrastruktur. Nach Fertigstellung sollen etwa 15.000 km Schienennetz durch die gesamte EU als Hochgeschwindigkeitsstrecken betrieben werden. Quelle: Europäische Kommission 2012, DG MOVE 2012, TENtec Information System 2012

16 VDB  Zahlen und Fakten

Umwelt Anteil des Transportsektors an den Treibhausgasemissionen 2011 in Europa 1 100 % = 4.550 Mt CO2e 2

100 % = 920 Mt CO2e  2

79,8 % übrige Sektoren

0,8 % Schiene 1,0 % Sonstige 2,1 % Binnenschiff 1,8 % Inlandsflugverkehr 94,4 % Straße

20,2 % TransportD

Quelle: EEA Europäische Umweltagentur 2013 1 EU-27 2 CO2e = CO 2 -Äquivalente 3 ohne Berücksichtigung der indirekten Emissionen beim  Verkehrsträger Schiene und ohne Berücksichtigung der Treibhausgasemissionen des internationalen Flug- und Seeverkehrs

Der Schienenverkehr hat lediglich einen Anteil von unter 0,2 % an den gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen in Europa. Dagegen emittierte der Straßenverkehr knapp 19 % (etwa 868 Mio. t CO2 e) im Jahr 2011.

VDB  Zahlen und Fakten 17

Spezifische CO 2 -Emissionen im Personen- und Güterverkehr in Deutschland Personenverkehr Reisezug

Spezifische CO2 -Emissionen B in g/Pkm 2012 2011 56,1

57,5

Straßen- und U-Bahnen

70,6

70,4

ÖPNV C

70,2

70,8

Pkw

137,3

139,1

Bus

41,4

41,6

218,0

184,9

Passagierflugzeug D

Güterverkehr

Spezifische CO2 -Emissionen B in g/tkm 2012 2011

Güterzug

22,2

21,3

Lkw E

93,5

95,0

Binnenschiff F

33,1

33,1

1.924,8

1.600,0

Frachtflugzeug D

Quelle: IFEU 2013 1 direkte und indirekte Emissionen / 2 Mittelwert für Regionalzüge, Straßen- und U-Bahnen sowie Busse im Linienverkehr / 3 mittleres Verkehrsflugzeug im Inland / 4 Lkw > 3,5 t bis 40 t / 5 mittleres Binnenschiff

Im Vergleich der spezifischen CO2 -Emissionen bietet die Schiene im Personen- und Güterverkehr sehr gute Werte. In beiden Fällen hat der schienen­gebundene Verkehr einen äußerst geringen spezifischen CO2 -Ausstoß. Durch eine Verkehrs­verlagerung zugunsten des Schienenverkehrs könnten die nationalen CO 2 -Emissionen erheblich gesenkt werden.

Umweltbelastung im grenzüberschreitenden Güterverkehr Rotterdam – Genua (ca. 1.150 km), 1.000 t Durchschnittsgut Lkw [26 – 40 t, EURO 5]

Primärenergie CO2 (Kohlenstoffdioxid)

328.848 kWh      82 t

elektrifizierter Zug [mittellang]   

117.391 kWh 10 t    

NOx (Stickstoffoxide)

    218 kg

       21 kg

Rußpartikel

      8 kg

        2 kg

SO2 (Schwefeldioxid)

     88 kg

       30 kg

Quelle: EcoTransIT 2014

Allein ein Transport von 1.000 t Fracht mit dem Zug auf der Strecke von Rotter­dam nach Genua spart gegenüber dem Lkw CO2 -Emissionen in Höhe von rund 72 t. Dabei kann gleichzeitig der Ausstoß weiterer gefährlicher Schadstoffe wie Stickstoffoxid oder Schwefeldioxid erheblich reduziert werden. 18 VDB  Zahlen und Fakten

Umweltbelastung im innerdeutschen Personenverkehr Frankfurt am Main – Berlin (ca. 540 km), eine Person B CO2 in Kilogramm

140

60

117,2

120 100

30

60

20

54,3

50 40

80

40

Ressourcenverbrauch in Litern Benzin2

20 21,8

12,9

10

0

0 NOx in Gramm

80

10

Feinstaub in Gramm 8,7

67,5

70

8

60 50

6

40 30 20

4 20,3 2

10 0

1,1

0 Eisenbahn

Pkw, Otto Euro 5

Quelle: DB AG 2014 1 Einheit pro Person und Fahrt 2 Energieressourcenverbrauch bezeichnet den Rohstoffverbrauch der Primärenergie inkl. Verluste der Strom-/Kraftstoffherstellung

Auch im Personenverkehr nimmt die Schiene die Spitzenposition bei der Umwelt­­freundlichkeit ein: Bei der Fahrt einer Person von Frankfurt am Main nach Berlin verursacht der Zug gegenüber dem Pkw die mit Abstand geringsten Emissionsbelastungen. Mit einer Bahnreise für die Strecke Frankfurt am Main – Berlin wird unser Klima um 95 kg CO2 gegenüber einer Fahrt mit dem Pkw entlastet.

VDB  Zahlen und Fakten 19

Verkehrsleistung, Energieverbrauch und Emissionen im ÖPNV Entwicklung der spezifischen Emissionen und Verbräuche von 2000 bis 2012 0

Energie

CO2

SO2

NOx -0,9

-10

- 8,9 - 15,1

-20

- 16,8

- 20,4

- 19,2

-30

-40

- 38,6

- 39,9

- 40,3

- 39,4

-50

- 50,9

-60 - 62,0 -70 Straßen- und U-Bahn

Regionalzug

Linienbus

Quelle: IFEU 2013

Energieverbrauch und Emissionen konnten im ÖPNV kontinuierlich und nachhaltig gesenkt werden. Bei gestiegener Verkehrsleistung ist der ÖPNV das Rückgrat umweltfreundlicher urbaner Mobilität.

Lärmbelästigung nach Geräuschquellen in Deutschland aus Sicht der Bevölkerung 60

54 %

50

42 %

40 30 20

32 %

34 %

23 %

10 0

Flugverkehr

Industrie / Gewerbe

Quelle: Umweltbundesamt 2012

20 VDB  Zahlen und Fakten

Schienenverkehr

Nachbarn

Straßenverkehr

Lärmkarten Das Eisenbahn-Bundesamt veröffentlicht Lärmkarten für Eisenbahnstrecken mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 60.000 Zügen pro Jahr. In die Berechnung der Lärmbelastung fließen Parameter wie Fahrzeugart, Brems­ system des Zuges, Zuggeschwindigkeiten sowie Eigenschaften der Fahrbahn ein. Die Lärmbelastung wird nach einer EU-weit geltenden Bewertungs­ methode ermittelt. Die Karten können in einer interaktiven Kartenapplikation unter http://laermkartierung1.eisenbahn-bundesamt.de/mb3/app.php/application/eba eingesehen werden. Quelle: Eisenbahn-Bundesamt 2014

Energie- und Treibstoffbesteuerung der DB AG Der Straßen- und Schienenverkehr unterliegt in Deutschland der Mineralöl- und Ökosteuer, von denen Flugzeuge und Binnenschiffe befreit sind. Im Jahr 2013 zahlte der DB-Konzern geschätzte 421 Mio. Euro Steuern und Abgaben auf Energie. Mio. € 500

421

 416 397

400  372

 378

 366

 374 375

 345 319 300

 224 200

 1998

 2000

 2002

 2004

 2006

 2008

 2009

 2010

 2011

 2012

 2013

Quelle: DB AG 2014

VDB  Zahlen und Fakten 21

Externe Kosten des Verkehrs und Sicherheit Die Externen Kosten umfassen die finanziellen Folgen des Verkehrs, die von den Mobilitätsteilnehmern selbst nicht getragen werden. Zu ihnen gehören zum Beispiel Unfälle, Staus und Lärm, Luftverschmutzung und die Folgen des Klima­ wandels sowie Eingriffe in Natur und Landschaften.

Externe Kosten in Euro pro Einwohner nach Verkehrsträgern in Deutschland 2008 8€ 43 € 33 €

Schifffahrt

1.235 €

Luftfahrt Schiene Straße

Schiene Luftfahrt Schifffahrt Straße

Quelle: CE Delft, Infras, Fraunhofer ISI 2012

In Deutschland entstanden im Jahr 2008 Externe Kosten in Höhe von über 108 Mrd. Euro. Der Straßenverkehr hat mit rund 94 % den mit Abstand höchsten Anteil daran. Die Externen Kosten des Schienenverkehrs haben dagegen einen Anteil von lediglich 2,5 %. Die EU-Kommission hat im Sommer 2008 ein Maßnahmenpaket zur „Ökologisierung des Verkehrs“ vorgestellt. Hiernach besteht für die Mitgliedstaaten die Möglichkeit, Teile der Belastungen verursachergerecht weiter zu leiten. Im Rahmen der Änderungen der Eurovignetten-Richtlinie hat der EU-Ministerrat im Herbst 2010 einen Kompromiss zur Berücksichtigung Externer Kosten in die Straßenbenutzungsgebühr erzielt. Demnach sollen die Mitgliedsstaaten zukünftig die durch Lärm und Luftverschmutzung verursachten Kosten in die Lkw-Maut einbeziehen dürfen. Staukosten hingegen sollen nicht einfließen.

22 VDB  Zahlen und Fakten

Unfälle von Reisenden in Deutschland in den Jahren 2004 – 2013 im Verkehrsträgervergleich Getötete Reisende pro Mrd. Pkm 3,0

Verletzte Reisende pro Mrd. Pkm 300

2,62

2,5 2,0

200

1,5

150

1,0

100

0,5

50

0,0

0,05 Eisenbahn

0,18

0 Bus

260,06

250

77,62

2,33

Pkw

Quelle: Allianz pro Schiene 2014

Züge und Bahnen sind die mit Abstand sichersten Verkehrsmittel. Das Ver­ letzungsrisiko bei einer Fahrt mit der Eisenbahn ist rund 111-mal geringer als bei einer Fahrt mit dem Pkw.

Für Ihre Notizen

VDB  Zahlen und Fakten 23

Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e. V. Jägerstraße 65 10117 Berlin-Mitte Telefon: + 49 (0) 30 – 20 62 89 – 0 Fax: + 49 (0) 30 – 20 62 89 – 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.bahnindustrie.info Stand: Januar 2015